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PATRICK ROGALSKI, FS SHOVE-IT • PHOTO: DENNIS SCHOLZ
IRREGULAR GAME OF SKATE —
BACKSTAGE WERK MUNICH 2000 € PRICE MONEY 32 RIDERS
7 YEARS
I R R E G U L AR S K AT E BOAR D M AG A Z IN E PART Y
[ 16-12-2017 ]
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EDITORIAL
WACH STUM —
ISSUES
No.30 — ...!
No.01 — No.29 Wachstum ist wichtig. Für unsere Gesellschaft, unsere Wirtschaft und auch für uns selbst. Jeder war schon an dem Punkt, an dem er/ sie sich dachte: „Was mache ich als Nächstes und wie bringt mich das weiter?“. Worauf ich hinaus will?! Hm, sagen wir es mal so: Auch beim Irregular-Magazin wird sich etwas ändern, denn solche Themen haben auch uns in den letzten Wochen viel beschäftigt. Doch Wachstum braucht Zeit. Ein Labrador braucht etwa zwei Jahre, bis er ausgewachsen ist, Cannabis dagegen nur rund acht Wochen, um bereit für die Ernte zu sein. Auch wir haben unsere Zeit gebraucht.
unseren Weg für die kommende Zeit gefunden. Das Format unseres Hefts wird größer. Immer noch handlich genug, um es in den Rucksack zu packen, dafür aber groß genug, um dem Wesentlichen mehr Raum zu geben: Skateboarding! Im konkreten Fall den Bildern und Geschichten, die einen Einblick in das Leben geben, das wir alle so sehr feiern.
Kommende Ausgabe feiern wir unser siebenjähriges Bestehen und zeitgleich die 30. Issue. Zeit zu feiern (und ja das werden wir!), aber auch Zeit, sich Gedanken um die Zukunft zu machen: Wie soll das Irregular der Zukunft aussehen? Nach vielen grauen Haaren und dem ein oder anderen leeren Kasten Augustiner, haben wir
Bevor wir uns entschieden haben, wurden zig Leute befragt, Meinungen eingeholt. Die Antworten hätten unterschiedlicher nicht ausfallen können. Von: „Spinnt ihr!“ bis „Richtig geile Idee!“ war so ungefähr alles mit dabei. Das macht es nicht einfacher, mögen jetzt einige denken, aber dieses Feedback hat uns in
unserer Entscheidung bestärkt, sagen wir. Sieben Jahre und bald 30 Ausgaben: Zeit etwas an den alten Mauern zu rütteln und den heruntergefallenen Putz zu entsorgen. Vor dem 30. wollen wir noch etwas ändern, um uns weiter zu entwickeln. Das Gerüst bleibt dasselbe, nur der Anstrich variiert. Autos bekommen nach einiger Zeit ein Facelift, wieso soll das ein Skateboard-Magazin nicht auch können? So, und jetzt steckt euch eine Kippe an und nehmt das Heft noch einmal in die Hand. Viel Spaß mit Ausgabe 29, dem letzten „kleinen“ Irregular-Magazin. Und wer weiß, wo die Reise hingeht? Schildkröten wachsen ihr Leben lang. Ahoi!
— IRREGULAR SKATEBOARD MAGAZIN INHALT ISSUE NO. 29
— Cover Marco Kada Boneless Foto Dennis Scholz
— Inhalt Foto Phil Pham
08/ 10/ 22/ 32/ 44/ 46/ 54/ 56/ 64/ 68/ 70/ 86/ 88/ 90/ 92/ 94/
Sequenz Im Gespräch Shorty Moments Das Alphabet Mailand Tour Ü30 Barcelona Tour Top 5ive Postkarte aus Nizza Interview Klick Klack Mein Setup Young Gun Shopliste Impressum
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S08 — NO.29
S E Q
ALADIN CABART BS NOSEBLUNT REVERT
FOTO — ROBERT CHRIST
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U E
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N Z
Fabian Lang Im Gespräch
Hallo Fabi, man liest deinen Namen ja häufiger in verschiedenen Medien oder sieht dich sogar im Fernsehen. Was machst du, wenn du gerade nicht selber skatest?
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Also was man, glaube ich, am meisten sieht, ist das, was ich die letzten 12 Monate für Puls im Internet gemacht habe. Puls hat ein eignes Online-Magazin Namens „Team Playground“ und das wiederum ist Teil des „Funk“, dem Jugend-Portal der öffentlich-rechtlichen Sender in Deutschland. Dafür habe ich dann sehr viel Skateboard bezogenen Content gemacht. In den Beiträgen, die wir produziert haben, habe ich eigentlich immer aus meinem eigenen Leben erzählt. So: „Wenn ich einen Tag skaten gehe und ich einen bestimmten Trick vorhabe, wie ist dann eigentlich der Entstehungsprozess dahinter?“. Das hat dann zum Teil auch mit einer Challenge geendet, wie beispielsweise dem Frontside-Flip, den ich damals am BuGa-Gap versucht habe. Ansonsten habe ich auch diverse Sachen getestet und in diesem Format versucht, dem Otto Normalbürger den Skateboard-Alltag eines, wenn
Wollen wir, dass Skateboarding weiter wächst? Alle wollen, dass das klein, cool und punk bleibt. Aber das ist es halt einfach seit 20 Jahren schon nicht mehr. Da dreht sich Skateboarding selber im Kreis.
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man das so sagen darf, „Pro-Skaters“ nahe zu bringen. Zusätzlich arbeite ich als Freelancer für Red Bull. Dort kümmere ich mich hauptsächlich um das Social Media Management. Da ich die letzten drei Jahre als Redakteur deren Skateboard-Channel betreut habe, kam ich irgendwann zu diesem Job. Damals durfte ich die redaktionellen Inhalte schreiben. Das mache ich mittlerweile weniger. Aktuell kümmere ich mich um sämtliche Social-Media-Kanäle von Red Bull. Und zu guter Letzt gibt es da noch mein Amt als Vereinsvorstand des Skateboarding München e.V. Als Verein sind wir das Sprachrohr aller Skater in München gegenüber diversen Parteien. Das hat gar nicht so viel mit der Politik zu tun, sondern darunter sind auch Ämter, Behörden usw. Das oberste Ziel ist aber immer noch, eine Skatehalle zu bekommen und dafür engagieren sich die aktiven Mitglieder und wir Vorstände.
Interview Stefan Gottwald Fotos Stefan Gottwald sw bs Tailslide Leo Preisinger Videoscreens Puls Playground
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Siehst du dann eine Notwendigkeit darin, Personen, die nichts damit zu tun haben, in die Skateboard-Welt mitzunehmen? Wieso machst du das?
Vor zehn Jahren hätte niemand einen Skateboard-Verein für nötig gehalten. Wie ist das so?
Ich habe auch schon oft Sachen, die mir vorgeschlagen wurden, abgelehnt, weil ich die Idee nicht cool fand. Ich halte mich mittlerweile für so kompetent und erfahren, dass ich mir zutraue, Leuten diesen Bereich nahe zu bringen. Meine Hauptintention ist aber oft auch wie folgt: „Lieber übernehme ich das, bevor das jemand anderes dann schlecht macht.“ Da möchte ich mich auch gar nicht als Messias hinstellen, aber ich glaube, meine Erfahrung bringt einen großen Vorteil mit sich. Andererseits bin ich jemand, der sehr engagiert ist, auch was Skateboarden betrifft. Außerdem habe ich kein Problem damit, die Sache mit dem Verein ehrenamtlich zu machen. Aber ich möchte mich auch dafür einsetzten, dass Skateboarding weiter vorankommt. Sei es nur durch die Öffentlichkeitsarbeit im Öffentlich-rechtlichen und dort Menschen zu erzählen, was Skateboarding überhaupt ist, warum wir das machen, warum wir einen neuen Skate-Park brauchen und wie sich die ganze Skate-Szene entwickelt.
Die Vereins-Thematik ist ja schon alt. Das ist eigentlich nichts Neues, was erst vor ein paar Jahren aufgekommen ist. Als ich damals die ersten Interviews in der Monster-Skateboard las, sagten die Skater immer, dass Skateboarden das Geilste sei, weil es eben nicht wie beim Fußball vereinsgebunden und mit festen Trainingszeiten verknüpft ist. Deshalb nahm man auch an, dass Vereine nicht nötig seien. Das war früher so und ist heute leider auch immer noch so. Ich sage ja selber, dass ich nicht Fußball spielen möchte, weil mir die Trainingszeiten zu strikt sind. Das haben wir beim Skaten zum Glück so nicht. Klar, es gibt mittlerweile auch Workshops, aber das ist trotzdem alles auf freiwilliger Basis. Außerdem richtet sich das Ganze an junge Skater, die einfach Skaten lernen wollen. Das ist dann doch eine gute Sache und man kann es eigentlich nicht schlecht reden, wenn Kids lernen wollen, Skateboard zu fahren. Wichtig ist es nur, ein Format zu finden, das die Kinder richtig ans Skateboardfahren heranführt. Das kann, zum Beispiel, mit Hilfe eines Trainers sein, der den Kleinen dann auch die Geschichte des Skateboardens erklärt. Ansonsten ist die Vereinsarbeit schon recht klassisch. Da muss sich um die Mitgliederverwaltung gekümmert werden, wie bei einem Fußball-Verein eben auch.
Irregular Skateboard Magazin
Wacker Skatepark
Wichtig ist es nur, ein Format zu finden, das die Kinder richtig ans Skateboardfahren heranfĂźhrt.
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Fabian Lang Im Gespräch S14 — No.29
Irregular Skateboard Magazin
Die meisten Skateboarder wollen den Sport ziemlich klein halten und ja nicht zu Mainstream werden lassen. Im Gegenzug wollen Leute, die daran verdienen, oft mehr Geld haben, als da ist. Wie siehst du das?
Wie hat sich Skateboarding in deinen Augen gewandelt? Vor 10 Jahren hätte ich mir nicht einmal träumen lassen, in den Skatepark zu gehen und lauter Workshops zu sehen.
Skateboarder sind meisten recht gut darin, schnell mal den Mund aufzumachen. Die Meinungen, die dabei ausgesprochen werden, sind aber leider oft nicht besonders fundiert. Das ist auch in Ordnung, aber viele sehen einfach nicht das große Ganze und die Leistung, die dahinter steckt. Alle wollen nur haben, haben, haben, aber was können sie selber dazu beitragen? Da kannst du jetzt wieder die corporate vs. non-corporate Diskussion vorbringen. Soll Skateboarding zu Olympia, ja oder nein? Wollen wir, dass Skateboarding weiter wächst? Alle wollen, dass es klein, cool und punk bleibt, aber das ist es bereits seit 20 Jahren schon nicht mehr.
Für mich ist das alles ein logischer Schritt. Skateboarding ist einfach ein cooler Sport und deshalb machen wir das ja auch. Wir haben jahrelang nach Nachwuchs gesucht, jetzt kommt er. Ich kann mich noch daran erinnern, dass ich eine zeitlang der Einzige in Freising im Skatepark war. Da haben in München viele, vor allem die Shops, geflucht, weil sie Umsatzeinbußen hatten, weil der Nachwuchs gefehlt hat. Auch generell kann man sagen: Ohne Nachwuchs, stirbt unser Sport, unsere Reputation und in meinen Augen auch unsere Verhandlungsbasis. Ich kann nicht sagen, dass unser Sport quasi schon tot ist, wir aber trotzdem einen neuen Skatepark
für die Skater, die es jetzt gerade noch gibt, brauchen. Daher sehe ich Workshops tatsächlich als wichtig an, da es dort deutlich professioneller abläuft, als früher. Kids bekommen eine neue Anlaufstelle. Früher war das der Skateshop, in dem einem gesagt wurde, man solle es einfach versuchen und dann klappt das schon. Aber so funktioniert das in unserer Gesellschaft nicht mehr. Wir haben früher viel durchgemacht und fühlen uns deshalb sicherlich cool, weil wir so oft auf die Fresse geflogen sind. Ich kann mich selber noch daran erinnern: Ein guter Kumpel ist in den Skatepark gegangen und hatte mega Schiss vor Flo Schäfer. Deshalb gingen wir dann immer sehr früh in den Park, weil wir wussten, dass keiner von den Großen da sein würde. Warum sollen Kids denn nicht einfach ohne Angst, angeleitet von einem Trainer in den Skatepark gehen können und Skateboardfahren lernen? So werden sie dann auch schnell besser. Wie oft denken sich die Alten: „Woa fuck, bestimmt fährt mir eines der Kiddies wieder rein!“ So lernen die Kinder wenigstens, wie man im Skatepark zu fahren hat. Jeder Skater, der dagegen argumentiert, sollte seine Position noch einmal überdenken.
Man merkt in München zunehmend, dass in den Parks etwas passiert. Wie viel Einfluss hat die Arbeit des Vereins darauf? Arbeitet die Stadt durch den Verein enger mit den Skateboardern zusammen? Absolut. Die Stadt hat vor wenigen Jahren ein Sanierungspaket in Millionenhöhe beschlossen. Damit wurden Skateparks, wie der Wacker-Park, saniert. Ich denke, dass zu der Zeit die Theresienwiese auch mit dabei war, aber nagelt mich darauf bitte nicht fest. Jetzt haben wir den Stone-Park, einen Park in Freiham, oder den Wiesenfelser Park, der gerade saniert wird. Es sind gerade so viele Projekte am Laufen, dass ich schon gar nicht mehr alle aufzählen kann (lacht!). Das muss man der Stadt München wirklich zugutehalten: Sie investiert wirklich Geld in die Infrastruktur von Skateboarding.
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Wir haben schon einige Dinge ändern können, bei denen wir gesagt haben, dass Skateboarding so nicht funktioniert
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Etwas für die Münchner Leser: Gibt es denn schon Updates zum Thema Skatehalle? Das Ziel gibt es schon seit Jahren. Wir wollen das Projekt auch vorantreiben. Als Verein möchten wir Internas nicht zu früh publik machen, aber wir haben schon letztes Jahr nach einer Übergangshalle gesucht. Leider wollte der Vermieter damals in letzter Minute das Doppelte an Miete haben. Das Finanzierungskonzept stand schon, aber der Preis hat uns leider einen Strich durch die Rechnung gemacht. Natürlich haben wir das nicht großartig kommuniziert, weil es schlussendlich nichts geworden ist. Aber wir bleiben dran, da wir uns das als Ziel auf unsere Fahne geschrieben haben. Wir sind allerdings selbst erstaunt, wie viele Faktoren da reinspielen. Wir wussten, dass es kein einfaches Projekt ist, aber wir sitzen wirklich jede Woche aufs Neue da und denken uns: „Fuck, daran haben wir ja noch gar nicht gedacht!“ Brandschutz, Genehmigungen, einfach so viele Sachen, die nach und nach dazukommen. Das sind alles Dinge, die ein Projekt, wie eine Skatehalle, richtig kompliziert machen. Deshalb versuchen wir als Verein, selbst Projekte zu verwirklichen,
solange es keine offizielle Halle gibt. Parallel dazu gibt es mit Millhaus die Pläne für eine Halle. Anfang März hatten wir bereits einen Termin im Rathaus bei der SPD Stadtradsvorsitzenden. Dabei haben wir deutlich gemacht, dass das Projekt vorangetrieben werden muss. Denkst du, dass Olympia der Skateindustrie etwas bringt? Beschneidet das Reglement die Freiheit beim Skaten? Da kann ich auf jeden Fall ein bisschen Input geben. Was ich vorhin nicht erwähnt hatte, war, dass wir mit dem Skateboardverein auch Mitglied im BLSV (Bayrischer Landessportverband) sind. Über diesen erhalten wir Fördergelder für unsere Projekte. Da ich Vorstand im Verein bin, wurde ich auch in die „Kommission für Skateboard und Longboard“
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berufen, die die offizielle Interessenvertretung für Skateboarden in Deutschland bildet. Dadurch habe ich direkt mit der Olympia-Thematik zu tun. Natürlich sind wir deshalb auch im regen Austausch mit dem DOSB (Deutscher Olympischer Sportbund). Außerdem kümmere ich mich im Moment um das Social Media Management der SkateboardKommission. Dazu habe ich mich quasi freiwillig bereit erklärt mit Mirko Holzmüller zusammen. Was da passiert, hat definitiv nichts damit zu tun, was wir von Skateboarding kennen und wie wir Skateboarding verstehen. Die Einstellung: „Es gibt im Skateboarden nichts außer uns Skater!“ Da muss man sich leider wirklich diesen vorgefertigten Strukturen, ich sage mal, „anpassen“. Natürlich hat man Freiräume: Wir haben schon einige Dinge ändern können, bei denen wir gesagt haben, dass Skateboarding so nicht funktioniert. Aber da ist man uns auch entgegengekommen. An sich ist die Olympia-Thematik schon ein leidiges Thema. Ich selbst sehe Vor- und Nachteile. Und ob ich das mache oder jemand anders, irgendwer wird es machen. Und da sind wir dann wieder bei der Frage, ob dieser Jemand das dann gut machen würde. Aktuell sehe ich in dieser Kommission viele kompetente Mitglieder, aber trotzdem ist es nicht einfach, diesen einen perfekten Weg zu finden, Skateboarding in Deutschland so zu porträtieren, dass es alle Skateboarder geil finden. Das wird sowieso niemals passieren. Das ist eine utopische Vorstellung. Warum aber
immer nur schimpfen und nicht mal was ändern wollen? Das beste Beispiel ist die Street-League in München. Alle finden das Event scheiße und keiner will hin, aber wenn es dann stattfindet, möchte jeder Freikarten haben. Das sind die Leute, die Skateboarden real halten möchten, gleichzeitig aber Nike Schuhe anhaben. Du machst ja nun echt einige Sachen. Bist du da direkt über das Skaten dazugekommen oder spielten auch die Uni oder eine Ausbildung eine Rolle? Ich studiere BWL und würde schon sagen, dass mir das einiges an wertvollem Input gegeben hat, vor allem weil ich den Schwerpunkt Marketing habe. Das hat natürlich sehr viel damit zu tun, was ich bei Red Bull mache. Außerdem habe ich noch die Arbeit im Verein, die sehr viel mit Kommunikation zu tun hat. Einen Verein muss man wie eine Firma führen: Du musst Vorgaben und Ziele einhalten und dir außerdem eine Strategie zurechtlegen. Dabei hat mir das Studium auch geholfen. Die meiste Erfahrung habe ich aber tatsächlich durch meine jahrelange Tätigkeit im Skateboard Bereich gesammelt. Ich war gefühlt schon immer Skater und jetzt bin ich auch noch Pro-Skater und weiß daher, wie die Industrie tickt, wen man ansprechen muss, wenn man etwas braucht.
Ich bin bei dem, was ich sage, aber auch immer selbstkritisch
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Fabian Lang Im Gespräch
Du meintest gerade, dass du ProfiSkater bist, beziehungsweise selber skatest. Die meisten, mit denen wir dieses Interview führen, skaten nicht mehr. Wie oft kommst du denn eigentlich noch auf’s Brett? Seitdem ich den Entschluss gefasst habe, neben dem Skaten noch etwas anderes zu machen, ist das Skaten für mich kontinuierlich weniger geworden. Ich habe 2012 mit meiner Ausbildung begonnen, die zwei Jahre lang gedauert hat und wenn man einen 40-Stunden Job hat, geht man automatisch weniger skaten. Nach den zwei Jahren habe ich angefangen zu studieren und da ist das Skaten dann nicht unbedingt mehr geworden. Während des Semesters habe ich eher weniger Zeit, vor allem zu den Klausuren hin. Da kann es dann auch vorkommen, dass ich sechs Wochen lang gar nicht
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Irregular Skateboard Magazin
Lieber übernehme ich das, bevor das jemand anderes dann schlecht macht.“ Da möchte ich mich auch gar nicht als Messias hinstellen, aber ich glaube, meine Erfahrung bringt einen großen Vorteil mit sich
Skateboard fahre. Dementsprechend versuche ich, sobald diese Phase vorbei ist, das dann auch wieder öfter zu machen. Ich muss mich auch leider oft um die Vereinsangelegenheiten kümmern, bevor ich daran denke, selber auf’s Brett zu steigen. Ich habe mir die Zeit jetzt wieder häufiger genommen und denke mir, dass es geil wäre, mal wieder einen Part zu filmen. Ich bin mittlerweile schon 28 Jahre alt. Wenn ich jetzt nicht dranbleibe, dann geht’s stetig bergab. Je weniger du fährst, desto schlechter wirst du. Momentan skate ich aber wieder drei- bis fünfmal die Woche. Es gab ja einen Live-Stream zur Street-League, den du moderiert hast. Wie war das, live vor der Kamera zu stehen? Also dadurch, dass ich bereits Erfahrung vor der Kamera gemacht und gelernt habe, auf meine Wortwahl zu achten, ist es für mich nicht schwer, so etwas zu machen. Das war für mich eigentlich relativ entspannt, da ich das anscheinend irgendwie kann (lacht!). Zumindest fühle ich mich nicht schlecht dabei. Gerade zusammen mit Sebi Vellrath, den ich schon mega lange kenne und ich wusste, dass wir richtig gut harmonieren würden, habe ich mir gar keinen Stress gemacht. Ich dachte mir nur: „Jo, ich sitz’ da mit einem guten Kollegen wie daheim auf der Couch und rede über Skateboarden“ und „Woah, geiler Trick, komisch, dass der nicht mehr für DC fährt!“ Dann hat es mich auch nicht gestört, dass die Großeltern meiner Freundin zugeschaut haben. Allerdings wusste ich das in diesem Moment noch nicht (lacht!). Trotzdem ist es weird, so etwas zu machen, weil einfach alles live ist. Da kommen dann so Run-Downs von ein paar Sekunden. Die sagen einem dann: „Du hast jetzt noch fünf Sekunden, dann kommt Werbung und bis dahin musst du deinen Satz zu Ende
gesprochen haben.“ Das ist wirklich komisch. Aber hey, es gab schon größere Entertainer, die vor der Kamera verkackt haben! Gibt es dann da eine Liste an Wörtern, die man nicht sagen darf oder Sachen die man nicht ansprechen sollte? Ich habe natürlich auf meine Wortwahl geachtet und nicht den krassen Slang ausgepackt. Das sollen ja auch Leute verstehen, die zufällig zuschalten. Andererseits habe ich auch versucht, das Ganze für den Core-Skater interessant zu gestalten. Ich fange nicht an, den Kickflip zu erklären oder sage Sachen wie: „Er balanciert auf seiner vorderen Achse und das nennt man dann Nose-Manual.“ Natürlich schreist du auch nicht „Fuck“ oder „Geile Titten“ oder so etwas (lacht!) Hat dir danach dann jemand lustige Kommentare gepresst? Ich habe nichts mitbekommen. Allerdings habe ich mir die Kommentare auch nicht
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durchgelesen. Der Live-Stream war außerdem nur 24 Stunden online. Ich hatte am nächsten Tag gar keine Zeit da nochmal reinzugucken. Wenn jemand noch einen Kommentar weiß, dann darf er mir den gerne verraten. Mich würde natürlich schon interessieren, was die Leute sich gedacht haben, aber bis jetzt habe ich eigentlich nur positives Feedback bekommen. Was wolltest du über Skateboarding schon immer mal loswerden? Das ist eine interessante Frage. In meinem Interview mit der Solo habe ich mal gesagt: „Ich finde Skateboarding so geil und finde, dass wir der Gesellschaft immer einen Schritt voraus sind.“ Ein Beispiel dafür wäre die Toleranz gegenüber Schwulen oder wenn es um Rassismus geht. Ich bin bei dem, was ich sage, aber auch immer selbstkritisch. Ich habe auch noch einmal mit Robinson darüber gesprochen und bin mir gar nicht mehr sicher, ob das wirklich so stimmt. Das ist ein sehr positives Selbstbild, das wir natürlich sehr gerne haben. Denkt man aber länger darüber nach, ist das eher so: „ Boah, wenn der Typ ‚ eine übelst enge Hose und ein Beanie anhat, dabei aber oberkörperfrei skatet, dann finden wir den irgendwie doch nicht so geil!“ Genau wie bei durchsichtigen Rollen: Da denkt man sich immer schon, was das für ein Typ ist, weil solche Rollen irgendwie nicht gehen. Und obwohl jeder schon seit zehn Jahren weiß, dass Bryan Anderson schwul ist, ist das trotzdem eine riesen Geschichte. Dann muss man sich fragen, ob wir wirklich so geil sind, wie wir uns finden. Zum Schluss darf man bei uns immer noch seine Meinung sagen. Schieß los! Was brennt dir auf der Seele? Ich wollte noch einmal auf das Ehrenamt eingehen. Ich habe früher immer gedacht, was für ein Blödsinn
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in unserem Skateboard-Verein passiert und was da für Leute hingehen. Ich habe mich nicht repräsentiert gefühlt. Aber seitdem wir das selber machen, habe ich gemerkt, was Skateboarder manchmal für Assis sind. Wie wenig so eine Arbeit, die ehrenamtlich passiert, wertgeschätzt wird. Wir hatten vor der Street-League ein kleines Event am Wacker-Park und da kam so ein Dude an und meinte: „Wie, heute ist nur P-Rod da?! Kommen die anderen auch noch?“ Außerdem hatten wir free Drinks und Essen. Hat man die Leute dann nach ein paar Bier nach einer kleinen Spende gefragt, hat man nur dumme Antworten bekommen. Ich dachte mir dann nur: „Hey, du hast gerade zwei Burritos und drei Bier für lau bekommen. Klar, wir haben gesagt, dass das umsonst ist, aber dann press uns doch nicht so eine Antwort!“ Ich habe manchmal das Gefühl, dass die Leute unser Ehrenamt einfach nicht wertschätzen, weil sie vielleicht auch nicht wissen, wie viel Arbeit dahinter steckt. Ich würde mir von der Szene wünschen, etwas nachzudenken und zu überlegen, warum es neuerdings so viele Events gibt. Vielleicht kommen die Leute ja selber mal aus ihrem Knick, aber vielleicht finden sie den Verein dann trotzdem noch nicht geil. Das wäre auch völlig in Ordnung, aber dann sollten sie versuchen, es besser zu machen. Kritik ist erwünscht, aber dann macht doch bitte konstruktive Vorschläge oder helft uns, etwas zu verbessern.
SH T Fotos Thomas Gentsch
Text Thomas Gentsch Matthias Ellinger
FABI MICHEL — Hallo Moki, warst du heute mit Fabi skaten? Ich habe ihn beim Skaten getroffen. Momentan hat er Fußprobleme und chillt deswegen ein bisschen. Wir haben an der Börse abgehangen und ein Bierchen getrunken. Fabi ist ja auch gerade erst wiedergekommen. Stimmt, er war in Wien, oder? Ja, nachdem er in Münster auf dem BOTSContest war, ist er nach Wien gefahren.
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Kannst du dich noch daran erinnern? Als er in Wiesbaden angekommen ist, war er doch immer als „der Wiener“ bekannt! Boah, stimmt! Aber das muss eine Ewigkeit her sein. Daran kann ich mich kaum erinnern. Er hatte damals noch lange Haare, was ich mir kaum mehr vorstellen kann (lacht!). Mittlerweile ist er ja nur noch als „Feybian Mikels“ bekannt. Das hört sich einfach fresh an.
OR Y
SH T
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Haha, stimmt. Da Fabi zur Zeit verletzt ist, verbringt er doch sicher viel Zeit mit Tätowieren? Das kann er mittlerweile echt gut, oder? Japan, Baby ist mittlerweile Tattoo Meister Nummer Eins! Er hat sich in Frankfurt und eigentlich überall auf der Welt bei seinen Reisen eine ganz gute Community geschaffen und hackt auf jeden Fall mittlerweile verdammt gut.
gesagt haben: „Yo, mach mal!“. Das ist aber bisher immer gut gelaufen und Fabi dokumentiert das auch alles. Mittlerweile kann er sich vor Anfragen kaum retten. Letztens meinte er, dass er sich irgendwann vielleicht auch mal eine Maschine kaufen will, aber bis dahin bleibt er beim Handpoke. Du könntest dir ja eigentlich auch mal ein original Fabian Mikels gönnen, oder?
Hast du auch schon ein Tattoo von ihm? Ja klar, zwei sogar. Es dauert zwar immer recht lange, aber dafür stimmt das Ergebnis auch und dass ist schließlich das, worauf es ankommt. Er „handpoked“ eben alles und ist dabei sehr pflichtbewusst, aufopfernd und präzise.
Ja, da habe ich auch schon drüber nachgedacht, einen kleinen Kölner Dom irgendwo am Bein vielleicht. Ja Mann, dafür ist Fabi auf jeden Fall der richtige Mann! Du bringst ihm eine Flasche guten Seven Oaks mit und dann läuft das. Dazu noch eine Freeway Cola und dann hast du ihn (lacht!). Dann macht er dir ein schönes Face Tattoo, Gentsch (lacht!).
Hat er das nicht auch aus Neuseeland mitgebracht, das Tätowieren? Ne, das hat er schon vorher gemacht. Er hat zuhause ganz klein angefangen. Erst an sich selber und dann bei guten Kumpel. Ganz kleine Sachen waren das. Die Ergebnisse sind aber sehr schnell, immer besser geworden, so gut, dass er schon ziemlich viele Anfragen von Leuten aus Frankfurt bekommen hat. Dann war er ein Jahr lang in Neuseeland und hat dort Leute kennengelernt, die spontan
Geil, aber kommen wir auf Neuseeland zurück: Fabi hat ja eigentlich eine ganz klassische Ausbildung, hier bei Opel in Rüsselsheim, gemacht. Da hat er ein oder zwei Jahre gearbeitet, dann aber einfach so gekündigt und ist nach Neuseeland gegangen. Das wäre mir mit meinem „deutschen Mindset“ nie in den Sinn gekommen und Fabi ist doch eigentlich auch
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FABIAN MICHEL —
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feeble
FABIAN MICHEL — genau so ein Typ. Er ist, wie auch beim Tätowieren, pflichtbewusst und so weiter - deutsche Tugenden halt. Und trotzdem ist er einfach abgehauen. Ja, also wenn es ums Handpoke geht, dann ist er wirklich SEHR deutsch. Dann läuft alles genau nach Plan und Fabi ist wirklich ultra genau. Das Problem bei Opel war, glaube ich, dass er sich da nicht für den Rest seines Lebens gesehen hat. In solchen Fällen ist Fabi dann jemand, der ganz gute Entscheidungen für sich und sein Leben treffen kann. Er hat diese mutige, aber auch konsequente Art, für sich zu sagen: „Nein, ich höre jetzt damit auf und es wird schon irgend etwas Neues kommen“. Da kommt dann der alte Hippie in ihm raus. Fabi ist schon so ein kleiner Freigeist (lach!).
OR Y
Ich könnte mir so etwas überhaupt nicht vorstellen: Einfach mal so „ins Blaue“ zu leben. Nein, ich habe davor auch unheimlichen Respekt. Aber eigentlich finde ich es sehr geil und würde es gerne genauso machen. Mich nicht von irgendetwas in die Schranken weisen zu lassen. Aber da sind auch meine deutschen Gene zu sehr ausgeprägt. Der Fabi macht so etwas aber auch nicht, ohne drüber nachzudenken. Er weiß genau, dass es die richtige Entscheidung für ihn ist und er etwas Neues (zum Arbeiten) finden wird. Wenn er eine Weltreise antritt, macht er sich schon einen Plan und zieht einen großen Nutzen für sich daraus. Er achtet darauf, dass es zu etwas Wertvollem wird und kann mit dem Alten sehr gut abschließen. Das ist letztendlich eine sehr vernünftige Sache, auch wenn es sich im ersten Moment eher nach „Hippie-mässigdurchgeknallt“ anhört.
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Das spiegelt sich auch in seinem Skaten wieder, finde ich. Als er aus Neuseeland zurück war, hat er gefühlt nochmal einen guten Gang höher geschaltet. Ja, das stimmt. Er war da drüben nicht wirklich filmen oder so. Er ist zwar viel geskatet, aber nie so wie hier mit Posse, Filmern und Photographen. Da war er schon gut heiß, als er wieder zurück war. Bei so einer Weltreise bleibt so etwas, aus verständlichen Gründen, ja schon einmal auf der Strecke, weil man andere Prioritäten setzt. Da geht es dann eher darum, wo man am nächsten Tag pennt (lacht!). Aber das verwundert auch gar nicht, weil Fabi schon immer einen guten Biss im Skaten hatte, immer etwas Neues machen will, einfach progressiv skatet. Er ist jetzt seit fast einem Jahr wieder zurück und hat in der Zeit direkt mal einen kompletten Part gefilmt und das den kompletten Winter durch, bei wahnsinnig eisigen Temperaturen.
FABIAN MICHEL —
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Ich bin dabei meistens mit eingefrorenen Fingern unter irgendeinem Rail gehangen. Ja, genau. Aber auch da ist er dann kompromisslos. Fabi fährt einfach gerne Rail und kann Stangen, wie soll ich sagen, akribisch abarbeiten. Das ist auch so ein Ding, wenn wir von Kälte und Rails sprechen: Der Feeble im MTZ, zum Beispiel, da sagt er vorher, er will da einen Feeble machen, wir gehen hin und er macht ihn dann auch zu 100 Prozent. Gut, man kann immer Pech haben und nicht weiterfahren, aber Fabi springt einfach sofort rein. Ich mache meistens erst einmal stundenlang rum, während Fabi einfach hingeht und den Trick sofort ballert. Und auch wenn es auf den
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Gap to bs Smith Grind
bs Tailslide
OR Y Ja, das kann man bei ihm echt deutlich beobachten. Moki, lass uns ein kleines „Kurzantwortenspiel“ zum Abschluss machen:
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Fabi fährt für: Krooked,Spitfire, Destructo und Titus frankfurt
Bildern nicht so rüberkommt, eigentlich ist Fabi ein Tech-Wizard und kein Moscher im „üblichen Sinn“ (lacht!). Eben, ich meine, er macht Bs Tailslides Kickflip out in Lines. Ganz genau. Und den Kram kann er schon seit Jahren: Dieses präzise, technische Skating und wenn man bedenkt, wie er auch auf Rails abgeht, das gibt es echt selten. Da kommen dann doch wieder die deutschen Gene raus. Auch bei technischen Tricks skatet er so, dass er den Trick nicht nur einmal macht, filmt und dann ist gut. Er macht ihn immer wieder, auch an neuen Spots, bis er ihn kann. Der Trick ist irgendwann einfach in seinem Repertoire und kann „angewendet werden“.
Haupthaar? Nicht vorhanden. Opelentwicklungsabteilung? Oder: Was hat Fabi entwickelt? Zeitschaltuhr austricksen und lange Mittagspausen am See Welche drei Dinge würde Fabi mit auf eine einsame Insel nehmen? Eine Flasche Seven Oaks, eine Ladung Uppers und eine Ladung Downers Mit welcher Speise könnte man Fabi in die Wüste jagen? Ketchup ist nicht so sein Ding Was wäre Fabi’s Traumauto? Ein Hymer Wohnmobil, ganz klar! Dann geht es ab, die Welt gehört ihm! Was ist für Fabi Luxus? Es klingt zwar jetzt ziemlich romantisch, aber „Zeit zu haben“. Zeit und Natur. Ansonsten interessiert Luxus den Fabi ziemlich wenig.
O3EPO – Even In Siberia There Is Happiness Joseph Biais – Ollie Drop In � Photo: Alexey Lapin www.carhartt-wip.com
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Christian Feißel sw Powerslide Foto — Adrian Schade
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Jan Hoffmann drop boardslide yank out Foto — Fabian Reichenbach
IRREGULAR SKATEBOARD MAGAZIN
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Foto — Phil Pham
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Simon Meister fs smith Foto — Theo Acworth
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Maxi Schaible bluntslide pop out Foto — Fabian Reichenbach
IRREGULAR SKATEBOARD MAGAZIN
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Quirin Staudt Switch fs Noseslide
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Foto — Dennis Scholz
Rider: Blue Tomato Teamrider Tobi Fleischer / Photo: Hannes Mautner / Best Foot Forward Tour 2017
#BluetOmatoTeam BLUE TOMATO SHOPS | BLUE-TOMATO.COM/SHOPS BERLIN BERN NEU BONN BREGENZ BREMEN ESSEN FREIBURG GRAZ
HAMBURG HANNOVER INNSBRUCK KARLSRUHE KÖLN LIENZ LINZ LUZERN
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bluetomato
IRREGULAR SKATEBOARD MAGAZIN
Das Alphabet mit Lorenz Sutter Foto Philipp Schuster
a – asiagarten b – biedermann c – coward d – dwight d. eisenhower e – efco f – fantasio g – gleis r.i.p. h – heizung i – indien j – jesus k – kubrick l – low pop crew m – member? n – nadler o – ozzie wright p – peer gynt q – quarter pounder with cheese r – royale with cheese s – spettel t – team sausage u – udssr v – vogl w – world war x – ray spex y – yama z – anatomie eines politischen mordes
fs no comply
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UNVERHOFFT KOMMT GEIL
Fotos Lukas Magerl Text Fabian Lang
MAILAND ODER MADRID? HAUPTSACHE SKATETRIP!
Du befindest dich mitten in deinem tristen Alltag irgendwo zwischen Büro, Uni, Schule, Baustelle, Werkstatt, … (oder setze ein, was zu dir passt) und Skaten ist gerade auch noch nicht so geil, wie du es dir wünschst. Wir haben zwar schon Mitte Mai, aber irgendwie wollen deine Beine noch nicht so recht machen, was der Kopf ihnen befiehlt und die Kohle für einen Trip nach Barcelona sitzt auch nicht so locker. Und dann klingelt dein Telefon. Dein Homie ist am anderen Ende der digitalen Leitung:
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„Yo, ich komm’ an ’ne Karre, die wir für eine Woche haben können. Wir müssen uns nur überlegen, wo wir hinfahren wollen. Hast du ´ne Idee?“ Deine Antwort in bester Andi Möller Manier: „Mailand oder Madrid? Hauptsache Italien!“ Als gesponserter Skater gewöhnt man sich schnell an den Luxus, von seinen Sponsoren auf Touren durch die ganze Welt geschickt zu werden. Ist schon geil und mit den Teamkollegen lässt sich auch Spaß haben, aber nichts schlägt die Kombi aus Reisen und Homies. Deswegen war für uns auch klar, dass die Sitzplätze im Auto weise vergeben werden mussten. Am Steuer und mit Blick für das Schöne am Skaten nahm Lukas Magerl Platz. Die Bewegtbildfraktion samt Kofferraumfüllendem Kameraequipment bestand aus Spring Pictures Mastermind Chris Behnisch und Frohnatur Juli Lopez. Auf den hölzernen Siebenschichtern durfte es dann eine feine Auswahl an Homies verschiedensten Kalibers sein. An der Techfront ballerte Pacel Khachab die Curbcombos raus, für die Ästhetik sorgte Jonas Rosenbauer und der Mann für das Große – Paul Zenner.
AIN´ T NUTHIN´ BUT A G(ROUP) THANG
Paul Zenner – Rock n Roll
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Sobald man sich per Auto auf eine Skatetour begibt, werden alle Schalter auf Roadtrip umgelegt. Dabei ist die Rollenverteilung im Auto fest geregelt. Der Fahrer sorgt dafür, dass die Truppe sicher am Zielort ankommt. Der Beifahrer sollte stets die musikalische Untermalung der Reise in die Hand nehmen und dementsprechend von Bob Seger bis zum Schumacher Song nur die feinsten Tunes auf seinem iPod parat haben. Die Backrow-Fraktion ist angehalten, die Snacks und
DER WEG IST DAS ZIEL
Pacel Khachab – Ollie
Drinks zu verteilen, sowie für den neuesten Skate-Gossip zu sorgen. Die Strecke München – Mailand kann sich jedenfalls sehen lassen. Mit Sonnenuntergang zwischen den malerischen Felsformationen der Alpen und Blick in die tiefen Täler kommt wesentlich mehr Roadtrip-Feeling auf als auf der monotonen Asphaltwüste der A9 nach Berlin. Entsprechend gelassen erreichten wir dann in der Nacht das Apartment in der italienischen Modemetropole. Dank Instagram, Facebook & Co. ist es in der heutigen Zeit verdammt einfach geworden, in einer fremden Stadt die besten Spots zu finden. Das Smartphone wird zum Local Guide und die Geotags auf Instagram verraten dir präzise die Koordinaten des versteckten Rails im Vorort der großen Stadt. Einen Fehler sollte man jedoch tunlichst vermeiden: Warm-up am Main Spot. In Mailand
CHOOSE YOUR SPOTS WISELY
auch Milano Central genannt. Die Curbs am Mailänder Hauptbahnhof, an dem auch Mariano und Gino gerne mal Dolce Vita machen, versprühen zwar definitiv ihren Charme, verleiten aber gleichzeitig zum Hängenbleiben. Aus zehn Versuchen für eine Line werden eine Stunde und Manual Tricks, sofern man nicht Pacel (Fakie Manual Fakie Hardflip out) heißt, werden ein Ding der Unmöglichkeit. Am Ende ist man warm, dafür aber auch zu schlapp für den nächsten Spot.
Nur weil es mal einen Tag regnet, fällt nicht gleich der gesamte Skatetag ins Wasser. Stattdessen bietet es einem die Möglichkeit, spontan seinen Trip um einen weiteren Trip zu erweitern. Ein kurzer Blick auf Landkarte und Wetter-App und schon befanden wir uns auf dem Weg in die zwei Stunden entfernte Hafenstadt Genua. Der Blick nach Verlassen des Tunnels von der Bergstraße hinab auf die im Sonnenschein strahlende Stadt und das sich am Horizont erstreckende Mittelmeer bekräftigten final unsere Entscheidung, die Fahrt auf uns zu nehmen. Spottechnisch wurden wir auch sofort fündig. Die BrickVolcanos an einem der großen Plätze der Stadt wollten von jedem mit einem Trick beglückt werden. Jonas stellte seine Bluntkombinationen unter Beweis, Pauli channelte seinen inneren Marc Johnson mit einem Casper Stall und Pacel flippte sein Board in und aus den unmöglichsten Stalls, dass wir uns alle nur am Kopf kratzen konnten. Zum Abschluss suchten wir uns noch das fischigste Restaurant in einer kleinen Bucht zum Dinieren, während wir die Weiten des Meers bewunderten. Bromance to the fullest.
LEG DICH NICHT MIT MUTTER NATUR AN Jonas Rosenbauer – bs Noseblunt
Auf unserem Weg nach Genua fiel uns eine alte, sehr fotogene Brücke unterhalb der Autobahn auf, deren Pfeiler sich als Bankto-Wall skaten ließen. Während Pauli sich bei seinem Frontside Rock´n´Roll wie im Windkanal fühlte, kämpfte Chris damit, seine aufgestiegene Drohne wieder einzufangen. Der Wind blies den Quadrocopter so weit über die Dächer des angrenzenden Dorfes hinweg, dass er mit bloßem Auge nicht mehr zu erkennen war und die Verbindung komplett abbrach. Nicht einmal die Return-Home-Funktion konnte dagegen ankommen, weshalb nur noch Beten half. Nach Minuten der Ungewissheit tauchte plötzlich die Drohne wieder am Horizont auf und sicherte uns einen der besten Shots des Clips.
BUILT BY SKATEBOARDING BARNEY PAGE SKATING THE HELIX
Crook Bonk | Photo: Sam McGuire
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— DAS WAS DU GIBST IST DAS WAS DU KRIEGST Jahrgang: 1985 A-Team oder Macgyver: beides Neon oder Uni oder.... 032 skateboards Erstes Brett? Old School Shape gebraucht von den Homies Erster Sponsor? S.Store / Rudi Wurster Erster Shot in einem Magazin? Bordstein. Erster Contest Sieg? COS CUP Stuttgart Ende 90iger Erster Video Part? Traveling Man RIP Da du ja immer noch mit soviel Herzblut dabei bist, was bedeutet dir das Skateboardfahren? Fortschritt, Freiheit.
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AN
— Fotos Thomas Gentsch Ollie
Unterschied zwischen deinen Anfängen und Jetzt? Heute ist alles besser! Beste Erfahrungen Im Leben? Das was du gibst, ist das was du kriegst. Eine Sache, die du bereust? Zu viele Wie würde dein Tag aussehen, wenn du noch mal 16 wärst ? Genau, so wie damals. Wild und frei!
DREAS WELTHER Ü30
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REELL BARCA
BROTHERS Fotos Fabian Reichenbach Text Tomasz Mielcarek bs Nosegrind Samuel Beyer
TOP5IVE PATRICK ZENTGRAF
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Irregular Skateboard Magazin
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„Früher war alles besser“, so sagen die Leute. Welche Leute, fragen wir uns. Die älteren Menschen unter uns oder sind es sogar die jungen? Früher, ein Wort, das sich mit letzter Woche, vor 10 Monaten oder 10 Jahren definieren könnte. Klar, keiner sagt statt letzter Woche früher. Aber etwas, womit man andeuten möchte, dass es bereits vergangen ist und nicht wiederkommt, oder etwa doch?! Sollte man nicht lieber sagen, früher war nicht alles besser, sondern anders. Wir können das sagen & das seit nunmehr als 10 Jahren. Früher waren wir in Barca auf Tour, es war richtig gut & hat gerockt. Doch ist diese Tour, die vor nicht allzu langer Zeit stattfand, auch dope gewesen. Nicht besser & nicht schlechter, sondern anders. Zur Überwinterung braucht man ein wärmeres Plätzchen als hier, wo die Temperatur nur knapp über dem Gefrierpunkt ist, also auf nach Barca, aus alter Tradition! Wir haben in unserem Fall Glück, dass Filmer Dennis Ludwig sich vor über einem Jahr in Barce einquartiert hat,
ansonsten wäre er von Deutschland aus mitgeflogen. Auch kein Ding. Was dennoch für uns wertvoll war, das Ludi kein fauler Dude oder immer Macba Chillfaktor mässig unterwegs ist. Ne, immer motivierend & die neusten Spots am Start. Allerdings ist das nicht das Einzige, was Dennis ausmacht. Er filmt mit einer ruhigen Hand, editiert die gesammelten Lines & Einzeltricks, Impressionen, archiviert das Ganze dementsprechend & auf ihn ist auch einfach immer Verlass! Hinzu kommen unsere spanischen Teamrider Julian Lorenzo & Cristian Sanchez ins Spiel, die auf einigen Gebieten unfassbar talentiert sind.
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REELL BARCA
BROTHERS Oben Simon Weisser fs Blunt
Unten Keith Walsh Crooked Grind
Irregular Skateboard Magazin
Oben Samuel Beyer fs Kickflip
Unten Lenni Janssen fs Smith Grind
Irregular Skateboard Magazin
Julian ist u.a. Flamenco Spieler & Sänger. Er ist in ganz Spanien gefragt und hat eine Skate - Flamenco Crew mit ein paar Pro Skateboardern. Jake Dohse & ich kamen mal auf eine Flamenco Probe der Crew mit. Daraus ergab sich eine Session. Ich denke, wir werden den Abend nicht so schnell vergessen. Unabhängig davon, dass Juli, wie ihn seine Brothers nennen, unfassbar zeichnet & surft. Er hat eine landesweite Skateboard Schule & rockt allround-mäßig jeden Street Spot & Bowl. Cristian ist immer schwer hinterher, uns zu texten, wenn es zur Jahresabschluss-Tour geht. Immer für alle Spots in & um Barce ready. Zum Warm up macht er gern
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mal einen Feeble oder Crooks an einer Ledge, switch - normal. Er sagt, dass es Sinn macht, die Spots aus einer anderen Fahrtrichtung zu sehen & anzutesten. Krasser konstanter bro! Das macht natürlich nicht nur die Barca Brothers aus, wir dürfen unsere heimischen bros nicht vergessen. Samuel Beyer & Sebi Hartung z.B., die schon etliche Touren dorthin miterlebt haben. Sebi, der oftmals als Fotograf fungierte & Sam, der auf der letzten Barca Tour den Vogel einfach abschoss, wie kein anderer! Keith Walsh, unser Barca Bro aus Irland! Man, der war echt happy, dem im Vergleich zu Deutschland, noch kälteren Klima in Dublin für ein paar Tage entfliehen zu können. Dann dürfen wir unsere young guns nicht vergessen - Justin Sommer & Lenni Janssen. Justin konnte bei dieser Tour leider nicht
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REELL BARCA
BROTHERS
antreten. Next time, mate! & Lenni knackste sich am 2 Tourtag direkt mal die Flosse...what?! So, wie der Gummimensch allerdings drauf ist, gab´s nur einen halben Tag Ruhe & er gab Gas! Zu guter Letzt hatten wir am 6. Tag, kurz vor Abreise, Regen & Lenni rockte die Macba Ledge. Zerlegte sich einige Male & gab uns und dem Macba Publikum was zu bieten. War schon Hammer ihn da so flowen zu sehen. Fotograf Fabi freute sich über Coverage, da vorab noch niemand im Nassen ein paar der hier nicht genannten Tricks an der Macba Ledge auf Tasche hatte. Je besser der Abgang, desto schöner der Abschluss!
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Irregular Skateboard Magazin
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REELL BARCA
BROTHERS Den dazugehörigen Tourclip von Dennis Ludwig & Filmer Skipi findet ihr auf Facebook / Reell Teamriders, auf dem Reelljeans Blog oder auf Youtube, einfach Reell eingeben & unseren Channel besuchen. Enjoy!
Sebi Hartung Noseblunt Bombdrop
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HEIMAT KREFELD, FREUNDE, FAMILIE, LIFESTYLE UND MEINE NICHTE — MUSIK HIP HOP, SOUL, JAZZ, SPANISH UND G FUNK — INSPIRATION TORSTEN FRANK, MILES SILVAS, TIAGO LEMON, FLO MARFAING UND LYUPA SIN — PARTY DRINKS, DANCEN, GIRLS, LACHEN UND SPASS HABEN — REISEN USA, BCN, CPH, GERMANY UND HOFFE BALD AF-
Foto Thomas Gentsch
RIKA — FREUNDE HOOD SKATECOMPANY
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LINE, STATTSE UND JARMASPLATZ — HOB-
CHECK IT OUT — SPOTS QVC, MACBA, PAUBIES CHILLEN, GRILLEN, TANZEN, VIEL NEU-
Wallride Nollie Out
ES SEHEN UND IMMER SKATEN — FRAUEN MAMA, BEIDE SCHWESTERN, MEINE NICHTE UND ALLE SÜSSEN FRAUEN DA DRAUSSEN — WOHNEN IN STUTTGART, COOLE LEUTE, NETTE STADT, IMMER WAS LOS, SKATE STADT — SKATEBOARDING IST BEFREIEND, GRENZEN ÜBERSCHREITEN, SCHMERZEN, FREUDE
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UND VOR ALLEM DIE FREIHEIT
Irregular Skateboard Magazin
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Postkarte aus
NIZZA LAND \ FRANKRECIH REGION \ PROVENCE-ALPES-CÔTE D’AZUR EINWOHNER \ 340.000 LOCAL SKATESHOP \ WILDER SKATESHOP ÜBERNACHTUNG \ 4 FREE BEI BEN BOTTA IM GARTEN - BESSER ALS JEDER CAMPINGPLATZ GRÜNDE \ TRAUMSPOTS, UNGLAUBLICH GUTES WETTER, SPOTS DIREKT AM MEER ANREISE \ VON DEUTSCHLAND EASY MIT DEM AUTO ERREICHBAR LIEBLINGSSPOT \ LA COULÈE VERTE
Ben Botta Nollie Noseslide — Foto Adem Tatlim
INTERVIEW
WENN DU DIE HAST DIE GAN SEHEN, DANN DAS AUCH! MARCO KADA
Fotos Dennis Scholz Hendrik Herzmann Philipp Schuster Hannes Mautner
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Wien als Wahlheimat und ein Trap Pro-Model, das er selber nicht gerne fährt. Marco Kada ist ein gebürtiger Oberösterreicher, der aber dank seiner Sponsoren nur noch selten in der Heimat ist. Seine Zukunft sieht er pragmatisch. „Skaten und Spaß haben!“, lautet seine Devise. Auch wenn es für ihn gerade etwas stressig ist und er gerade gar nicht weiß, weshalb er überhaupt Miete bezahlt, weil er so viel unterwegs ist, hat er mit uns gesprochen. Wie es ist, sein eigenes Deck zu haben und warum er nicht der beste Tour-Guide für Wien ist, erzählt er uns im Interview.
MÖGLICHKEIT ZE WELT ZU MACH
INTERVIEW
Stell dich doch einmal vor. Wer bist du, was machst du, wo kommst du her? Mein Name ist Marco, ich bin gerade 24 Jahre alt geworden und wohne zur Zeit in Wien. Aufgewachsen bin ich in Gmunden in Oberösterreich, einer kleinen Stadt am Traunsee. Nach Wien zu ziehen war auf jeden Fall die richtige Entscheidung – gefällt mir richtig gut hier! Du kommst ja jetzt direkt von einer Skate-Session, oder? Erzähl mal, wie’s war? Ja! Es war gerade ein bisschen stressig, rechtzeitig nach Hause zu kommen, um das Interview mit dir zu machen. Die Pedersen-Zwillinge aus Dänemark sind zur Zeit für zehn Tage in Wien, um für das Trap-Video zu filmen. Da ich aktuell zu Hause bin, hat sich das ganz gut getroffen, um den Twins die Stadt zu zeigen. Nach fünf Tagen tue ich mir jetzt nur ein bisschen schwer, denn die skaten hauptsächlich Manny-Pads und Ledges. Da bin ich nicht gerade der beste Tour-Guide.
WENN ES MIR HIER NICHT GEFALLEN WÜRDE, WÄRE ICH SCHON WIEDER WEG
Fs 5-0
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fs Nosebluntslide
MARCO KADA
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INTERVIEW
Jahr in Berlin, was mir auch immer super gut gefallen hat. Das soll aber nicht heißen, dass ich nicht offen für andere Städte bin.
Wie kommst du eigentlich mittlerweile damit klar, dass du in Wien wohnst? Das war ja jetzt nicht immer dein Favorit. Wenn es mir hier nicht gefallen würde, wäre ich schon wieder weg (lacht!). Von Berlin war auf jeden Fall auch mal die Rede, jedoch hat das dann mit Wien ganz gut geklappt. In letzter Zeit war ich eigentlich immer zwei bis drei Mal im
Du warst ja in der letzten Zeit gefühlt mehr auf Tour als zuhause. Wo warst du so unterwegs? Das stimmt, es kommt mir schon so vor, als ob ich umsonst Miete zahle hier in Wien (lacht!). Ich komm gerade aus Kopenhagen zurück. Wir haben da nach den CPH Open Contests noch eine Woche drangehängt, um für das VansVideo zu filmen. Davor ging es mit Blue Tomato zu den Best-Foot-Forward-Contest-Stops in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Im Mai und Juni war ich für einen Monat in New York, um einen VX-Part zu filmen, der demnächst rauskommt. Anfang des Jahres war ich außerdem in Athen, Barcelona, usw. Der Rest fällt mir gerade nicht mehr ein.
Da hast du dann aber auch schon relativ viele Stempel in deinem Reisepass oder? Ja, da sind schon ein paar zusammengekommen.
DAS MAGAZIN VOR DIR ODER EINEN LINK UNTER EINEM INSTA-POST?
Wie war es in New York? Magst du uns da ein bisschen was erzählen? Hammer! Wie schon gesagt, war ich für einen Monat dort, um einen VX-Part mit Mike Sass zu filmen. Der ist fix und fertig und wartet darauf, veröffentlicht zu werden. Mike arbeitet unter anderem für Trap und wohnt in New York – das heißt, er kennt so ziemlich jeden Spot. New York war auf jeden Fall eine richtig coole Erfahrung, auch wenn der Bust-Faktor, zum Beispiel in Manhattan, ziemlich hoch ist. Ich war sicherlich nicht zum letzten Mal dort.
und die Best-Foot-Forward-Contest Serie gemeinsame Sache gemacht und es ging zu den Euro-Stops. Da habe ich in Köln gewonnen und mich für das Finale in Arizona qualifiziert.
Du warst ja recht viel auf Contests unterwegs. Wie schaut das momentan bei dir aus? Interessiert dich das noch? Das kommt ganz darauf an. Ich muss jetzt nicht mehr ganz Österreich und Deutschland abklappern wie früher, aber wenn ich Bock drauf habe, klar! Warum nicht? Contests, wie zum Beispiel der Rumble in Gmunden, machen immer unglaublich Spaß und ich freu’ mich auch, alle mal wieder zu sehen! Leider war ich dieses Jahr zu der Zeit gerade in Stuttgart, darum ist es sich zeitlich nicht ausgegangen. Zum Beispiel haben im Juni und Juli Blue Tomato
Es ist ja bekannt, dass in den letzten Jahren ziemlich viele Print-Magazine verschwunden sind. Wie wichtig ist es dir, Fotos gedruckt in einem Magazin zu haben? Meiner Meinung nach ist es ganz was anderes, ein Interview in einem gedruckten Magazin zu haben, als auf einer Website. Ein Artikel in einem Magazin oder online? Das Magazin vor dir oder einen Link unter einem Insta-Post? Ich glaube, diese Fragen beantwortet sich ganz von alleine (lacht!). Die Arbeit, die hinter einem Print-Magazin steckt, um es dann endgültig in den Händen halten zu können, ist schon etwas Besonderes.
Fs Kickflip
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Nächste Seite – Ollie
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Da kommen wir zum nächsten Thema. Es wird ja alles schnelllebiger. Pros ballern Tricks auf Instagram raus, die früher als Ender eines ganzen Videos gedient hätten. Wie siehst du das? Lohnt es sich noch, sich den Arsch für ein Full-Length aufzureißen? Diese Tatsache kann man nicht ändern. Das ist einfach so, was nicht heißt, dass ich das nicht gut finde. Jedoch ist es schon etwas anderes, einen Full-Length-Part zu haben. Dass der dann höchstens einmal angeschaut wird und kurz darauf in Vergessenheit gerät, ist nichts Neues. Damit habe ich auch kein Problem! Trotzdem find ich es schon geil, am Ende ein „ganzes Ding“ zu haben, von dem du weißt, dass du dir dafür den Arsch aufgerissen hast. Mir macht das einfach Spaß, den Fortschritt nach jeder Mission zu sehen.
Um noch einmal auf deinen VX-Part zurückzukommen. Heutzutage geht es ja nur noch um die maximale Filmqualität. HD, 4K usw. Wieso hast du deinen Part denn dann noch auf Tape? Also mir gefallen einfach Baker/Zero Videos richtig gut. Ich mag den roughen und hammer-after-hammer-style (lacht!). Als ich vor eineinhalb Jahren nach Wien gezogen bin, hab’ ich dann zufällig mal Markus „Blacky“ Schwarz an einem Spot getroffen und er hat mit der VX draufgehalten. Daraufhin sind wir einfach immer wieder losgegangen und so ist der Part zustande gekommen. Ob HD oder VX – ich bin offen für alles, aber wenn du Bock auf so einen richtig roughen VX-Clip hast, dann ist Blacky definitiv der Mann dafür (lacht!).
INTERVIEW
TROTZDEM FIND ICH ES SCHON GEIL, AM ENDE EIN „GANZES DING“ ZU HABEN, VON DEM DU WEISST, DASS DU DIR DAFÜR DEN ARSCH AUFGERISSEN HAST.
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ICH WEISS DAS ECHT ZU SCHÄTZEN, EIN BOARD AUF EINER COMPANY ZU HABEN, DIE ÄLTER IST, ALS MAN SELBST
Du hast ja seit ein paar Monaten ein TrapSkateboards Pro-Model. Wie viele Autogramme hast du schon geben müssen? Mhmm...ein paar waren da schon dabei, was mir dann aber immer ziemlich unangenehm ist. Keine Ahnung warum, aber ich bin mein Board auch erst zwei oder drei Mal gefahren, was nicht heißt, dass es mir nicht gefällt. Ich weiß auch nicht. Ich finde es einfach weird, mein eigenes Board zu fahren. Da schraube ich mir lieber das von Sandro oder so drauf (lacht!). Zusammenfassend weiß ich das echt zu schätzen, ein Board auf einer Company zu haben, die älter ist, als man selbst und es dann in Skateshops hängen zu sehen. Danke an dieser Stelle noch einmal an Richie und Fede! Wie geht es deinem Körper eigentlich? Steckt der noch 14-Stufen-Hardflips weg? Dem geht es eigentlich richtig gut (lacht!). Größere Probleme habe ich nicht. Bis auf
die kleineren Blessuren ist alles tip-top. Ich glaube, sobald du merkst, dass dein Körper nicht mehr mitmacht, ist es schon zu spät, etwas zu unternehmen. Darum verwende ich jetzt seit circa einem halben Jahr die Black-Roll und mache täglich meine Übungen, was sich auf jeden Fall bemerkbar macht. Wie sieht deine Zukunft aus? Ich kenne keinen Pro, der als Pro-Skater in Rente gegangen ist. Einfachste Antwort: Skaten und Spaß haben! Jetzt anzufangen zu studieren, würde einfach keinen Sinn machen, weil ich sowieso nie da bin, beziehungsweise nicht in die Uni gehen würde, auch wenn ich zuhause in Wien bin. Da geh ich lieber skaten, ich kenne mich (lacht!). Meiner Meinung nach muss man die Zeit nutzen – wenn du die Möglichkeit hast die ganze Welt zu sehen, dann mach das auch!
INTERVIEW
INTERVIEW
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Was machst du, wenn du gerade nicht auf dem Brett stehst? Puh! Die Frage ist wiederum ziemlich schwer zu beantworten, denn ich bin eigentlich echt immer skaten, wenn ich Zeit habe! Da muss schon ein wichtiger Grund daherkommen, dass ich einmal nicht auf dem Board stehe. Ansonsten mache ich verdammt gerne Griptape-Jobs, da kann ich richtig gut abschalten, aber das hat auch mit Skaten zu tun. Zählt das?! (lacht!) An dieser Stelle noch ein riesengroßes Dankeschön an alle meine Homies, meine Familie, meine Freundin Denise und alle meine Sponsoren: Richie und Stefan von Trap, Henne und Manu von Vans, Nico und Maria von Blue Tomato, Henning von Bones Bearings, Kevin von Dickies und Asti von Muckefuck Wheels.
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ENDE
— KLICK KLACK Fotos Stefan Gottwald — Berlin S87 — No.29
ALEX MIZUROV
Deck Marke: EMillion Skateboarts Modell: FiberTech Breite: 8.125 Concave: Standard Länge: 31.5
Achsen Marke: Silver Modell: M-Class Breite: 8.0 High/Low: High Einstellung: Medium
Rollen Marke: Bones STF Modell: V1-V3 Größe: 50mm Härte: 100A
Schuhe Marke: Diamond Shoes Modell: Torey Pudwill Größe: US 9
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MEIN ALEX MIZUROV SETUP
Bei FiberTech Boards bleibt der Pop viel länger! Ich habe es noch nicht geschafft eins zu brechen, sogar als ich es extra versucht habe, ist das Board nur angebrochen und man konnte es immer noch weiter skaten, dank der obersten Schicht! 2005 war ich bei 7.3er Boards und bin immer weiter hoch auf 8.125.
Bones Wheels sind meiner Meinung nach super für alle Terrains, neben der normalen Größe kann man über die V Größen auch die Breiten aussuchen! Bei ganz neuen Wheels würde ich Powerslides sowie Bluntslides aller Art vermeiden, um erst einmal die oberen „Rillen“ abzuskaten. Danach geht’s auf jeden Fall ohne Flatspots!
Die erste Empfehlung an alle: Bones Bushings ausprobieren! So brauche ich meine Achsen nicht wirklich einfahren, denn ich kam noch nie auf die originalen Bushings klar, weder bei Silver noch bei anderen Achsen. Ich bin noch nie Indy’s gefahren, von denen man hört, dass es die besten sein sollen… one day…
Der Schuh ist direkt aus der Box perfekt zum skaten. Sehr weich, allerdings ist er ziemlich schnell durch, wenn man gerne Flips macht. Ziemlich schlichter Schuh mit Wildleder und super Sohle. Footprint Insoles unbedingt benutzen, da man sonst keinen Support von der originalen Schuhsohle bekommt!
Foto – Sebastian Heck
YOUNG GUN — TABO LÖCHELT
Alter — 20 Wohnort — Münster Lieblingsspot — Werke MS, beste Vibes! Lieblingstrick — fs Feeble Vorbild — hab ich gar nicht, gibt zu viele gute skater. Zukunftswünsche — Studieren und weiterhin so viel Skaten und rumreisen wie möglich. Mal gucken, was kommt! Setup — 8.25 Inpeddo deck, Mob Grip, Thunder 148er high lights Trucks, Titus tornados bearings, Bones x Titus stf 52mm wheels Park oder Street — Street, aber ab und zu ne Parksession macht auch Spaß. Barcelona oder Kalifornien — Barca, aber nach Cali würde ich auch gerne mal
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fs Bluntslide Foto Johannes Riesop
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Titus Barrio Civilist Vans Store Vans Store - alexa Blue Tomato Titus Blue Tomato Titus Vans Store Blue Tomato Brett und Faden NewWorldOrder Titus Titus Vans Store Blue Tomato Bonkers Titus Planet Sports Boardshop Titus Freiburg Ruby Soho Mosaic Sales Lobby Mantisshop Blue Tomato Crewd-goods to ride Planet Sports Titus 5ive Blue Tomato Vans Store Titus Concretewave Support Store Vans Store
Aachen Berlin Berlin Berlin Berlin Berlin Bocholt Bonn Bremen Bremen Bremen Burghausen Cottbus Dresden Düsseldorf Düsseldorf Essen Frankfurt Frankfurt Frankfurt Freiburg Freiburg Füssen Gießen Hamburg Hamburg Hamburg Ingolstadt Karlsruhe Karlsruhe Kempten Köln Köln Köln Köln Kiel Leipzig
52062 10245 10119 10119 10179 10789 46395 53111 28203 28196 28237 84489 03048 01067 40213 40213 45127 60594 60313 60311 79098 79098 87629 35390 20357 20354 22391 85049 76133 76137 87435 50667 50667 50667 50823 24103 04109
Peterstraße 20-24 Simon-Dach-Straße 23 Brunnenstr. 13 Alte Schönhauserstr. 48 alexa Mall, Grunerstr. 20 Nürnbergerstr. 13 Berliner Platz 2 Fürstenstr. 4 Ostertorsteinweg 1-2 Obernstr. 39-43 AG-Weserstr. 3 Am Hofberg 81 Brandenburger Platz 59 Ringstraße 5 Benrather Straße 7b Mittelstr. 18 Limbeckerstr. 76 Klappergasse 11 An der Hauptwache 1 Roßmarkt 11 Salzstr. 12 Schiffstr. 7 Reichenstr. 6 Bahnhofstr. 56 Marktstr. 27 Große Theaterstr. 7 AEZ Haegbarg 31 Schulstr. 1 1/2 Herrenstr. 26 Ritterstr. 5 Zwingerstr. 1 Schildergasse 112 Hohe Str. 68-82 Cäcilienstr. 30 Subbelratherstr. 140 Kehdenstr. 2 Hofe Am Bruhl Mall, Brühl 1
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Shemonster Titus Boneless Santoloco Volcom Store Planet Sports Quiksilver Store SHRN Blue Tomato Blue Tomato Outlet Titus Carhartt Store Burrito Company Vans Store Woodybunch Store Titus Planet Sports Tx Sports Blue Tomato WSM Funsport Beatnuts Titus Blue Tomato Freestyle Academy Wind Arrow and Beast
Mannheim Mönchengladbach München München München München München München München München München München München München München Münster Nürnberg Nürnberg Oberhausen Oldenburg Regensburg Regensburg Rosenheim Rutesheim Saarbrücken Stuttgart
68165 41061 80331 80331 80331 80331 80331 80469 80538 81669 80331 80802 80333 81241 80798 48143 90402 90402 46047 26123 93047 93047 83022 71277 66111 70173
Kleinfeldstraße 13 Hindenburgstraße 60 Herzogspitalstr. 7 Eisenmannstr. 4 Sendlingerstr. 7 Sendlingerstr. 17 Sendlingerstr. 20 Klenzestr. 16 Thomas-Wimmer-Ring 14 Rosenheimerstr. 2 Färbergraben 20 Münchner Freiheit 2 Augustenstr. 74 Pasing Arkaden, Bahnhofplatz 5 Heßstr. 47 Königsstr. 32-33 Breite Gasse 65 Vordere Sterngasse 9 Centro Allee 194/195 Ammergaustr. 10 Domplatz 6 Maximilianstraße 27 Kufsteinerstr. 14 Drescherstraße 54 Fröschengasse 4 Geißstr. 10
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Stuttgart Stuttgart Stuttgart Trier Wuppertal Würzburg Graz Graz Innsbruck Innsbruck Lienz Linz Linz Pasching Salzburg Schladming SCS Vösendorf Villach Wien Wien Wörgl
70173 70173 70178 54290 42107 97070 8010 8010 6020 6020 9900 4020 4020 4061 5020 8970 2334 9500 1070 1010 6300
Hirschstr. 14 Alte Poststr. 3-5 Tübingerstr. 26 F Brotstr. 33 Robertstraße 1 Juliuspromenade 15 Murgasse 11 Klosterwiesgasse 14 Leopoldstr. 32 Anichstr. 3 Andrä Kranz-Gasse 4 Rudigierstr. 1-3 Marienstraße 12 Pluskaufstr. 7 Waagplatz 1 Ritter-v.-Gersdorffstr. 562 Allee 350 Kärntnerstr. 34 Neubaugasse 3 Rotenturmstr. 13 Josef-Speckbachestr. 17
Blue Tomato Freedom X Double Blue Tomato Blue Tomato Moreboards Radix Skateshop Blue Tomato Blue Tomato Blue Tomato Blue Tomato Blue Tomato Blue Tomato Blue Tomato Pilotto
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IMPRESSUM TjitteStolk — Kickflip Foto - Theo Acworth
Redaktionssitz Irregular Skateboard Magazin LEPIT UG (haftungsbeschränkt) Schwanthalerstr. 125 80339 München Deutschland Chefredaktion Stefan Gottwald (V.i.S.d. § 55 RStV) Redaktion Fabian Reichenbach Art Direktion Stefan Gottwald Videodevelopper Christian Behnisch Anzeigen Stefan Gottwald gotti@irregular-magazin.de
Mitarbeiter dieser Ausgabe: Dennis Scholz, Phil Pham, Robert Christ, Leo Preisinger, Thomas Gentsch, Matthias Ellinger, Adrian Schade, Fabian Reichenbach, Theo Acworth, Philipp Schuster, Lukas Magerl, Fabian Lang, Adem Tatlim, Hannes Mautner, Hendrik Herzmann, Christoph Weiermair, Sebastian Heck, Johannes Riesop, Tomasz Mielcarek Lektorat Marie-Terese Bär Internet www.irregular-magazin.de facebook.com/irregularmagazin youtube.com/irregularmagazinTV issuu.com/irregularmag instagram.com/irregularskatemag Erscheinung viermal im Jahr
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TIAGOLEMOS NOLLIE F\S CROOK BLABAC PHOTO
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