IRREGULAR ISSUE #14

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foto benji schmid

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foto phil pham

Diese Ausgabe widmen wir dem Münchner Skateboardverein. Skateboarding München e.V. heißt er. Ihr habt noch nie was davon gehört? Na sowas! Ihr habt schon was vom Albertross und Kilian Heuberger gehört? Na dann! Die alten Hasen haben sich zusammen getan und sind jetzt Teil vom Vorstand. Was das euch jetzt angeht? Skateboarding ist doch kein Vereinssport.. Ja da habt ihr natürlich zum teil recht, und zum Glück ist Skateboarding kein Vereinssport, sonst könnten wir auch gleich auf Frauenfussball umsteigen. Nee jetzt mal im ernst, es ist einfach scheiß kalt im Winter und München steht für eine der wichtigsten Skateszenen in Deutschland, und wir haben immer noch keine verdammte Halle! Ja, und warum?! Das weiß keiner, aber es nervt! Leider sind wir nun mal selber Schuld daran, denn die Stadt interessiert sich ein Scheiß für Leute wie wir, denn wir zeigen keine Präsenz. Vor allem fehlt es aber auch an Zusammenhalt und

EDIT ORIAL

das Gefühl für eine gemeinsame Sache zu kämpfen. Sich beschweren ist einfach, aber etwas bewirken ist zu anstrengend. Deswegen jetzt hier ein Appell an alle Skateboarder, Snowboarder, Menschen, Tiere, Insekten, Brüder, Schwester, Mutter, Vater, Onkel, Tante, Oma oder sonst wer, unterschreibt und werdet Mitglied beim Skateboarding München e.V. Kommt raus aus der Anonymität der großen Maße und zeigt euer Gesicht und unterstützt den Verein, und lasst uns gemeinsam für eine Skatehalle kämpfen! (Und dann natürlich noch die Streetspot shredden, haha.)

In diesem Sinne, Happy Ausgabe #14.


Inhalt ISSUE 14


foto inhalt steffen kornfeld

coverfoto markus rohrbacher

benny urban bs boardslide

06 SEQUENZEN FABI SURBER / MARCO KADA 10 IM GESPRÄCH ALEJANDRO JAVIER MADINA 18 INTERVIEW BENNY URBAN 28 POSTKARTE AUS TAIWAN 32 DAS ALPHABET THOMAS GRAF 34 SHORTY MARCO KADA 40 Ü30 CHECK STEVE GRUBER 42 MOMENTS 52 KIESELSTEIN SIMON REICHEL 54 TOP5IVE MICHAEL BOTZENHART 56 ZURÜCK INS HINTERLAND 64 SKATEBOARDING MÜNCHEN VEREIN 70 YOUNG GUNS YANNECK KONDA 72 MEIN SETUP FLO GEIGER 74 IMPRESSUM


ISSUE VIERZEHN ZWEITAUSEND VIERZEHN

seite 06


sequenzen

FABI SURBER BOARDSLIDE TO NOSEBLUNTSLIDE FOTO PHIL PHAM


sequenzen

MARCO KADA SW FS HEELFLIP FOTO PHIL PHAM


ISSUE VIERZEHN ZWEITAUSEND VIERZEHN

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IM SPRÄCH MIT

GE-

ALEJANDRO JAVIER MADINA ÜBER SKATEBOARDING UND INTEGRATION

Ich habe Alejandro kennengelernt, da war er noch ganz frisch in München. Zu der Zeit ist er immer alleine, und für sich, am Feierwerk Skatepark gefahren. Mittlerweile kennt er alle hier. Hängt gerne im SHRN Shop rum, filmt mit den Marijuth Jungs und begrüßt auch den kleinsten Nachwuchs. Alejandro kommt aus La Serrena-Coquimbo, in Chile, eine mittel große Hafenstadt. Luftlinie sind das mehr als 10.000 Km Entfernung von seiner Heimat. Wir wollten wissen was ihn zu uns gebracht hat, und wie er hier so klar kommt.

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foto phil pham

Erzähl mir doch deine Geschichte, wie du hier her gezogen bist. Also, es war ein mal ein Mädchen... hahahaha. Na gut, es geht tatsächlich um eine Frau. Meine Frau, Katharina, ist der Grund. Am Tag bevor wir uns kennengelernt haben, war ich mit Freunden skaten und danach am Strand um Party zu machen. Wir waren die ganze Nacht unterwegs am Saufen und am Morgen bin ich dann in die Stadt gegangen. Ich habe Katharina auf der Straße einfach angesprochen als sie an mir vorbeiging. Mit „Beautiful, Beautiful!“. Darauf hat

interview phil pham

sie natürlich nicht sehr gut reagiert und hat mich, zu meiner Überraschung, auf spanisch ziemlich zur Sau gemacht. Ich bin ihr dann gleich hinterher um mich zu entschuldigen, wir sind dann gut ins Gespräch gekommen und waren dann erst mal gut befreundet, bis wir merkten dass wir doch für einander bestimmt sind. Wooww. Naja um die Geschichte abzukürzen, ich kam in 2010 das Erste Mal nach Deutschland um sie, ihre Familie und Freunde kennenzulernen und um zu schauen wie ich mit der deutschen Kultur klarkomme.


Für mich war es sehr schwierig, beziehungsweise ist es immer noch die vielen neuen Sachen zu sehen, Luxusautos, wie alles so gut strukturiert ist und sowieso die unheimlich schwierige Deutsche Sprache. Das Erste Mal kam ich nach Giessen, wo Katharina in einer WG wohnte. Dort bin ich 3 Monate geblieben und habe neben den Freunden von Katharina auch die Skater vor Ort kennengelernt. Frank Loth, Green Hill Skateshop Besitzer, Moises Ryna, Flowi, Danny Sommerfeld, Hans und einen anderen Chilenen namens Alvaro Galarce. Wusstest du irgendwas über Deutschland bevor du nach Giessen gekommen bist? Eigentlich nur Filme über die Kriege und ein paar Sachen über die Mauer, hehe. Ach ja, und natürlich das Oktoberfest. Haha, sehr gut. Wie hast du dich dann gefühlt wo du zum Ersten Mal im Flieger saßt richtung Europa? Für mich war es das Erste Mal dass ich überhaupt in einem Flugzeug saß, und dann gleich soviele Stunden!! Das war wohl eine Kombination aus Nervosität und Freude.

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Hast du dein Skateboard auch gleich dabei gehabt? Nein. Haha, wieso? Ich wußte nicht ob ich das mitnehmen durfte. Wann hast du dich denn eigentlich entschlossen dein Leben in Chile aufzugeben und Katharina nach Deutschland zu folgen? Wir hatten darüber nachgedacht und sind zum Schluß gekommen dass es für Katharina wohl sehr schwer sein würde in Chile zu arbeiten, weil sie erst mit der Uni fertig geworden ist, also haben wir zusammen entschlossen dass ich umziehe. War es eine einfache Entscheidung oder musstest du doch einige Nächte darüber schlafen? Naja, ich hatte es Katharina versprochen, und natürlich war es sehr schwer wenn ich daran dachte dass ich meine Eltern, meine

IM

GESPRÄCH

Schwester, Familie und Freunde sehr lange Zeit nicht mehr sehen würde. Aber ich war auch sehr glücklich darüber dass ich mit Katharina sein konnte. Hattest du auch Gedanken wie, dass du bessere Lebensqualität und bessere Arbeit finden könntest in Deutschland? Mir war immer bewußt dass die Situation extrem schwierig für mich sein wir. Von null auf anzufangen, Sprache lernen, andere Kultur, Klima und Arbeit. Aber es war und ist eine Herausforderung und so ist es halt. Daher habe ich wohl kaum an solche Möglichkeiten gedacht. Ich will einfach als Mensch weiterkommen.


Was war das erste Deutsche Wort dass du gelernt hast? Hahahahaha! „Ich bin Alejandro“ und ein Satz den ich echt schwierig fand: „Schlaf gut und träum was schönes“! Natürlich gab es auch das eine oder andere Schimpfwort.

ALEJANDRO JAVIER MADINA

Wie ist es jetzt in München für dich? Fühlst du dich schon wie ein Local? Also gut, wie ein Local noch nicht, ich werde auch immer Alejandro der Chilene sein, aber ich fühl mich gut! Hilft dir Skateboarding sehr um dich hier wohl zu fühlen? Skateboarding ist eine so schöne Sache! Es war für mich definitiv der Schlüssel zur Integration. In den Zeiten, wo ich total demotiviert war und Angst hatte, gab es mir halt Skaten zu gehen. Ich war die meiste Zeit alleine, und hatte keine Kontakte außer Katharina und meine Deutschkurse in der Volkshochschule. Aber Katharina war ja den ganzen Tag in der Arbeit, also blieb mir eigentlich nur noch Skateboarding, was mir immer wieder neue Kraft gab und Motivation weiterzumachen.

Wie ist Skateboarding im Verlgeich zu Chile? Wie sind die Leute dort so? Gibt es große Unterschiede? Ja, also der Unterschied scheint mir, dass Skateboarding in Chile nicht so einen Konkurrenzdenken hat, dass Leute eher miteinander Skaten. Da geht es viel weniger um „Sport“ sondern mehr um gute Zeiten mit Freunden zu verbringen, und da ist es nicht wichtig ob der eine besser ist als der andere. Hier denken Leute viel daran ein Sponsor zu bekommen oder so, in Chile gab es bis vor zwei Jahren einfach diese ganzen Marken gar nicht einmal, daher glaub ich gibt es auch noch gar nicht dieses Konkurrenzdenken zwischen den Leuten.


Also skatest du lieber in Chile? Ich skate gerne überall auf der Welt, hehehe. Erzähl mir mal von deine schlechtesten Erfahrung in Deutschland. Hahaha, es war eine Begegnung mit einem Taxifahrer. Es war so, ich bin am Hauptbahnhof entlang geradelt, auf dem Fahrradweg, als plötzlich ein Taxi mir den Weg abschnitt um nicht einen Kunden zu verlieren. Ich habe es dann nicht mehr geschafft zu bremsen und bin ihm dann voll reingefahren. Er ist dann ausgestiegen und hat sich total krass aufgeregt, aber da ich kein Wort, von dem was er sagte, verstanden habe, und ich wußte dass er ja eigentlich die Schuld hatte, habe ich einfach auf Spanisch zurückgeschimpft. Es kamen dann einige Zeugen dazu, die sich wohl für mich einsetzen, aber da ich immer noch nichts verstand, bin ich auf mein Rad gestiegen und weitergefahren. Die anderen haben dann weiterdiskutiert...

War dein Fahrrad dann kaputt? Ein bisschen, aber war nicht so schlimm! Und was machst so jetzt so? Was arbeitest du genau? Vor 6 Monaten habe ich endlich einen Arbeit gefunden, in Taufkirchen. Dort arbeite ich als Hilfsarbeiter bei einer Firma die Sicherheitsfenster- und Türen baut und repariert. Was sind deine Pläne für die Zukunft? Dieses Jahr möchte ich meinen Führerschein machen, mein Deutsch verbessern um eine bessere Arbeit zu finden, weiter glücklich mit meiner Frau sein und jeden Tag genießen an dem ich noch skaten kann, man wird ja nicht jünger, haha!

IM

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Danke schön für das Gespräch! Willst du noch irgendwelche Grüße loswerden? Als erstes würde ich gerne meine geliebte Katharina für ihre tägliche Unterstützung danken, meine Eltern, meine Familie in Chile und Deutschland, an dich Phil für deine Hilfe und deine enge Freundschaft und auch Jana, Sebastan Hahn von DC für die Schuhe mit der er mir sehr geholfen hat, das Team von Irregular und die Möglichkeit diesen Artikel zu bekommen, Mirko Holzmüller für die guten Vibes bei den Skatesessions, und alle mit denen ich immer eine gute Session habe. Alle meine Freunde in Chile, die Jungs von Marijuth dafür dass sie mir günstige Decks geben. Das Leben, Skateboarding, Spaß und Freunde!

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interview steffen kornfeld portrait steffen kornfeld


benny urban interview

hamburger jung stadtmensch skater vision채r

nitro snowboards thirtytwo etnies skatedeluxe ashbury foreal celtek

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Du wohnst ja seit einiger Zeit in München, aber wie kommt jemand der in Hamburg aufgewachsen ist, dazu so gut Snowboard zu fahren wie du? Als Kind bin ich zu Hause in Hamburg schon immer viel Skateboard gefahren und somit war die Basis für die Begeisterung am Snowboarden geschaffen. Snowboard und Skatemags waren für mich das Größte. Ich hatte dann das Glück, dass mich meine Eltern in den Hamburger „Märzferien“ immer mit in den Skiurlaub genommen haben und ich somit schon früh aufs Snowboard gekommen bin. Ski waren damals schon absolut uninteressant. Eines Tages kam dann das Atomic Snowboardteam nach Hamburg auf die Reeperbahn um eine Promo Show für Sölden zu machen. Ein kleiner Kicker und ein Absperrgeländer standen auf dem Programm. Ich als kleiner Bub dachte jeder kann dort zum Fahren hinkommen somit nahm ich mein Board mit nur hieß es dann leider ich dürfte nicht fahren. Trotzdem sneakte ich mich rein, bis dann der damalige Teammanager Carsten Curmis sagte: „ Du fährst ab sofort Atomic Bretter!“. So kam der Stein dann langsam ins Rollen.

Von wegen Rollen, du bist auch ein ziemlich guter Skater. Hat dir das beim Snowboarden geholfen? Danke für das Kompliment! Ich komme nur leider im Winter so selten zum Skaten. Ich kann nicht genau sagen ob es mir beim Snowboarden hilft aber schaden tut es mit Sicherheit nicht. Einige Bewegungsabläufe sind doch sehr ähnlich. Euer Freemovie ‚down to earth’ war auf sämtlichen Kanälen, sogar International, vertreten. Mit wem bist du diese Saison unterwegs? Ich filme diese Saison wieder mit Nitro. Es wird einen neuen Teammovie geben. In etwa so wie „Hyped“ damals von der Struktur. Dafür sind wir momentan In Kanada unterwegs zum Shooten. Außerdem werde ich einige Spotchecks mit Thirtytwo machen. Mit Thirtytwo warst du bereits letzten Winter schon unterwegs durch Europa. Wie war es mit JP Walker, Scott Stevens und Co. on Tour zu sein? Das war eine super Zeit! Ich kann nicht verleugnen dass ich anfangs sehr nervös war JP kennen zu lernen. Der Typ war mein persönlicher Superhero als Kind! Scott, Sexton und Grendys kennen zu lernen war auch wirklich cool, vor allem direkt mit den Jungs Snowboarden zu gehen war abgefahren. Es hat mir wirklich viel gegeben. Wir haben uns alle schnell gut verstanden und sind immernoch durch 32 regelmäßig im Kontakt. Teamtours sind der Shit!

foto markus rohrbacher trick handplant seite 20



Was war das lustigste Erlebnis beim Filmen für ‚down to earth’? Also es sind eigentlich viel zu viele um sie alle aufzuzählen aber der komplette Minnesota Trip war abartig lustig und ansonsten der erste Tag im Backcountry für unseren Filmer Rene Gallo. Als er versuchte einen Film Angle zu finden und er beim Positionieren irgendwo abrutschte und einfach komplett verschwunden ist und nur noch ein Arm und Kamera aus dem Schnee ragten. Das war ein wirkliches Highlight. Es ist nichts passiert keine Sorge. Es war einfach nur der Wahnsinn.

benny urban interview Wie schwierig ist es heute im Snowboarden noch individuell zu sein? Man kann es nicht erzwingen. Entweder der Ansatz kommt natürlich oder es ist fake. Leute wie Scott Stevens zum Beispiel, die eine komplett eigene Vision haben von dem was sie rausbringen wollen, sind super selten! Die Progression im Snowboarden ist so rasant dass es teilweise nicht mehr weit vom Zirkus entfernt ist, was da momentan aufgeführt wird. Sowas gefällt mir persönlich nicht unbedingt. Ich guck lieber einem Louif Paradis zu der einen einzigartigen Style hat und passende Tricks zu den jeweiligen Spots macht. Sowas gefällt mir. Style ist der Schlüssel in meinen Augen. Und den hat man oder nicht.


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foto markus rohrbacher

trick frontboard


trick indy nosebone

Du bist früher die Burton European Open und deutsche Meisterschaften mitgefahren, was bedeuten dir Contests heute? Ja das habe ich auch alles mal gemacht. Es war eine sehr interessante Zeit in der ich viele Erfahrungen gesammelt habe als junger Mensch. Heute interessieren mich Contests weniger. Ich habe für mich fest gestellt dass es nicht mehr das ist was ich machen möchte. Ich habe weniger Lust mich an einem merkwürdigen Set Up was mir nicht Liegt mit anderen zu messen und dabei ein hohes Risiko einzugehen. Das positive an Contests ist, dass deine Freunde aus der ganzen Welt zusammen kommen und man in coolen Städten, zumindest bei City Railevents, eine gute Zeit verbringen kann. Dabei geht es dann auch nicht wirklich um den Wettbewerb. Zumindest nicht für mich. Ein

foto dominic zimmermann

Videopart ist in meinen Augen außerdem deutlich aussagekräftiger über das Riding einer Person als ein blödes Contest Resultat. Snowboarden ist anders als andere Sportarten. Was sagst du dazu, dass die Leute sich heutzutage fast nicht mehr mit den krassen ContestSnowboarder identifizieren können. Waren die Leute früher greifbarer, oder konnte man sich mit einem 180 besser identifizieren als mit einem 1260? Contest-Snowboarden ist heutzutage für den 0815 Snowboarder absolut ungreifbar. Es ist eine Stuntmanshow! Nichts anderes. Derjenige, der das verrückteste macht, gewinnt. Was soll der Quatsch? Vor 10 Jahren war es so wenn Gigi Rüf einen sicken


trick nosepress

foto markus rohrbacher

„Contest-Snowboarden ist heutzutage für den 0815 Snowboarder absolut ungreifbar. Es ist eine Stuntmanshow! Nichts anderes“.

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BS 180 im Powder gemacht hat, dachte man sich nur: „ Wooow wie gerne würde ich das auch grade machen wollen!“. Allerdings ist es mit krassen Streetrailparts heutzutage nicht unbedingt anders als mit dem Contest Kram. Leider. Das Niveau ist einfach so unglaublich hoch, dass es für die Kids nicht mehr unbedingt nachvollziehbar ist. In der Regel nur für die Pros auf selbigem Level. Wenn du etwas im Snowboarden ändern könntest, was wäre das? Die Progression nicht in Richtung Selbstmord pushen. Was kommt nach der Zeit als Pro-Snowboarder? Hoffentlich eine Tätigkeit die ich gut ausführen kann und ein gesundes glückliches Leben. Eventuell Fotografie oder die Medien und Kommunikationsbranche. We will see. Möchtest du noch etwas loswerden? Danke für die Gelegenheit hier zu Wort zu kommen und an alle die mich bisher auf meinem Weg unterstützt haben. Peace.

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trick wallride to fakie

foto markus rohrbacher


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foto florian hopfensperger

DENNY PHAM OLLIE

H AUPT STADT TAIP EI LANDE S F L ÄCH E TAI WAN 36.179 K M 2 E I NWO H NE R 23.367.320 ( STA ND NOVE MB E R 2013)

F LUG KO ST E N A B 700 - 800 E URO

H O ST E L S A B 25 - 70 E URO

ESSEN CA 3 - 5 E URO

W ÄH RUNG NE UE R TA I WA N-D OL LA R

BE ST E RE I S E ZE I T M Ä R Z - M A I / / SE PTE MB E R - NOVE MB E R JUNI - OKTOB E R: I ST RE G E NSZE I T UND TA I FUNG E FA HR

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POSTKARTE AUS TAIWAN - TAIPEI


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trick hardflip

foto phil pham


THOMAS GRAF A

B

E

I

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O

R V Y

A - ACTION B - BUSEN C - CURB D - DIRTY E - END F - FAULE EIER G - GANGSTER H - HUSTEN STINKT I - ICKE J - JUGEND K - KORB L - LOSER M - MÄDELS

H

K

N

Q

D

G

J

M

U

C

F

S W

L P T

DAS ALPHABET

Z

N - NICHT VERFÜGBAR O - OUI P - PAUSE Q - QUARK R - RIEDEL S - SOLIDER SCHWENGEL T - THOMAN U - UNGENUSS V - VOGEL W - WURST X - DIARIES Y - YOLO Z - ZUM SCHLUSS KOMMT DAS BESTE


SHORTY ISSUE VIER ZEHN

MARCO KADA foto dennis scholz

text matthias reich

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Marco kenne ich nun seit ungefähr 5 Jahren. Ich habe ihn damals angeschrieben, um zu fragen ob er motiviert wäre für mein Österreichisches Videoprojekt „forevermore“ einen Part zu filmen. Er war von Anfang an total begeistert und bei jeder Mission dabei, egal ob in Österreich oder mit dem Flieger auf zu Spots ins Ausland. Trefft ihr Marco bei einem Contest, seht ihr ihn gerne mal mit einer Dose Bier im Practice herum cruisen. Wird es dann ernst, klatscht er alles an die Ledge oder transferiert sich mit stylischen Hardflips an euch vorbei. Jeder Besuch von ihm ist immer eine Freude, egal ob am Spot, danach auf der Couch oder


trick treflip

foto phil pham

LIEBER HOCH ALS WEIT JOKER SMILE BESTER KICKFLIP IN ÖSTERREICH BIER LIEBHABER KÄRNTNER PRODUKTIV

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trick nosegrind

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foto dennis scholz


in der Bar bei einem Bier. Marco ist fokussiert, hat seine Tricks genau vor Augen und die will er dann auch genau so ausfahren, koste es was es wolle. Es ist sehr angenehm mit ihm zu filmen, weil wir gemeinsam versuchen unsere Ideen umzusetzen und daran zu arbeiten. Marco hat auch immer ein offenes Ohr f端r Vorschl辰ge von Spots, Einstellungen usw. Erst bei der letzten Session - sein Check-out f端r RedBull/Skateboarding - kam er nach Wien, stellte seine Tasche ab, holte einen zerkn端llten Zettel aus seiner Hosentasche auf den vier Spots gekritzelt waren, an denen an einem Tag vier Tricks fallen sollten. Ich war ziemlich verwundert da bei einem DoubleSet sogar die Anfahrt und Landung komplett nass waren. Egal, die Tricks wurden einer nach dem anderen von Marco abgehakt.

SHORTY ISSUE VIER ZEHN


trick fs flip

foto phil pham

SHORTY ISSUE VIER ZEHN Beim Feiern solltet ihr aufpassen, nach ein paar Dancemoves und etwas zuviel Bier wird Marco dann teilweise etwas vergesslich. Verständlich, er liebt Bier in rauen Mengen und so kann es schon mal vorkommen, dass man nachts nicht mehr in die eigene Wohnung kommt, weil er sein Handy abschaltet hat und die Klingel sowieso nicht mehr hÜrt.

foto dennis scholz


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Jahrgang 1976 A-Team oder Macgyver A-team hat denn besseren Namen aber Macgyver seine Ducktapebastelserie war der Wahnsinn Neon oder Uni Uni Erstes Brett Ein selbstgebautes Board mit Swallowtail und ungewollten Rocker in einer Länge von153 cm Erster Sponsor New Sports & Heavy Tools Erster Covershot Ich denke Onboard

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ÜBER DREIßIG CHECK

STEVE GRUBER

Erster Contest Sieg? Wow ,ich war nie ein Sieg fahrer aber das müsste irgendwann bei einem kleinen Contest am Hochkar gewesen sein so um 1995 herum. Erster Videopart? Mein erster richtiger Videopart war mit Jamie Mosberg in 1999. Da du ja immer noch mit soviel Herzblut dabei bist, was bedeutet dir das Snowboarden? Es ist ein wahnsinnig schöner und lässiger Teil meines Lebens und es gibt für mich nichts besseres im tiefen Schnee durch die Berge zu fetzen und hin und wieder ein bisl mit dem Brett abheben.

Unterschied zwischen deinen Anfängen und jetzt? Am Anfang glaubte ich das ich fast alles aushalte würde in bezug auf Slams, es würde mir aber schnell das gegenteil bewiesen. Ich denke die Erfahrung macht heute den großten Unterschied und ja ich kann nicht mehr von 4m ins flache landen. Beste Erfahrungen im Leben? Snowboarden, Surfen, Skaten, die Leute die man trifft und die Länder die man sieht mit all den Geschichten die man erlebt.


Eine Sache die du bereust? Ich habe mich nie so genau um meine Geschäfte gekümmert. Wie würde dein Tag aussehen wenn du noch mal 16 wärst? Keine Ahnung, ich denke aber nicht anders als damals vielleicht währen die Möglichkeiten Materialien und Park Optionen etwas besser aber ich würde die Zeit nicht zurückstellen wollen oder sogar tauschen.

trick bs 180 melon

foto hannes sautner

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seite zweiundvierzig


MOM ENTS moritz rech

w a l l r i d e be n j i s ch m i d


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MOM ENTS

jonel fricke

air melon steffen kornfel


MOM ENTS ben dillinger

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MOM ENTS

yannik duvent채ster

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MOM ENTS andi wespel

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be n j i s ch m i d

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KIESELSTEIN.

STELL DIR VOR...

Stell dir mal was vor. Keine Angst, ist nicht sonderlich aufwändig. Stell dir einfach nur vor, du bist bei deiner Familie zuhause. Der Einfachheit halber gehen wir hier jetzt mal von Vater, Mutter und dann noch einem Bruder und einer Schwester aus. Es gibt was Leckeres zu essen, ein paar Sticheleien unter Geschwistern, viel Gelächter, keinen Streit. Ein guter Abend. Deine Familie hat längst akzeptiert, dass du Skateboarder bist. Natürlich hätten sich Mama und Papa einen normalen, kräftigen Fußballer gewünscht, aber du bist ihr Kind und sie lieben dich. Auch deine Geschwister stehen jetzt zu dir und sagen, dass es ihnen egal ist, wenn die Kinder in der Schule schlecht über dich reden. Skateboarder sind nun mal besonders und mit Besonderheit können die ganzen Idioten halt nicht umgehen. Es fühlt sich gut an, verstanden zu werden.

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Nach dem Dessert ziehst du dir deine Jacke über und machst dich auf den Weg zu deinem Kumpel, ihr wollt noch ein bisschen die Miniramp in der Lagerhalle seiner Eltern fahren. Wie jedes Mal hörst du deine Mutter noch rufen „Pass auf, ja?“, dann fällt die Tür ins Schloss. Die Straße liegt im dunkelblauen Licht der hereinbrechenden Nacht, die Straßenlampen fangen gerade erst an, schwach dunkelgelb zu leuchten. Du packst dein Skateboard unter den Arm und marschierst los. Bis zu deinem Kumpel sind es nur fünf Minuten, du kennst den Weg auswendig, aber die vage Angst wirst du trotzdem nie ganz los. Du weißt, dass die Leute hier keine Skateboarder mögen. Du hast dir für den Abend vorgenommen endlich sicherer beim Blunt to fakie zu werden. So schwer kann das ja nicht sein, oder? Einfach wieder in die Transition zurück poppen und sich nicht in die Hosen scheißen wegen dem Hang-up. Wenn alles gut geht ist heute vielleicht sogar der Noseblunt dran. Reingesprungen bist du schon ein paar mal, nur der Nollie zurück fühlt sich einfach unmöglich an. Als der Baseballschläger in deinem Hinterkopf einschlägt spürst du keinen Schmerz. Auch hören kannst du den Schlag nicht. Nur ein kurzer Ruck vorwärts mit dem Kopf und augenblicklich ein dumpfer Druck, der sich von deinem Hinterkopf her über dein gesamtes Gehirn ausbreitet und du fällst vorwärts, wie von einer unsichtbaren Hand gezogen, verstehst überhaupt nicht, was gerade passiert ist, alles ist auf einmal wie in dröhnende Watte gepackt. Du siehst ein paar Stiefel neben deinem Gesicht stehen. Komisch, du hast gar nicht gemerkt, dass du schon auf dem Boden liegst, du könntest schwören, dass du immer noch am Fallen bist, so schwerelos fühlt sich alles an.

Du denkst an deine Mutter. Die wird sich freuen, dass du dir beim Hinfallen deine Klamotten schmutzig gemacht hast. Sie beschwert sich ja immer schon so, weil du ständig Löcher in deine T-Shirts machst beim Skaten. Aber sie hat dir nie gesagt, dass du nicht mehr auf das Brett steigen darfst und du weißt, wie viel Kraft sie das gekostet haben muss. Sie hatte sich doch immer einen Fußballer gewünscht. Dann trifft der Schläger auf deinen Schädel und zertrümmert ihn seitlich, etwas oberhalb deiner rechten Schläfe. Schmerz hast du nie gefühlt, dafür ging alles viel zu schnell. Das letzte, was dein Bewusstsein vor dem endgültigen Abschalten noch wahrnimmt, ist ein gleißend heller roter Blitz. Dann war’s das mit dir. In Russland kann dir so etwas ziemlich einfach passieren. Nicht als Skateboarder. Aber als Schwuler, als Lesbe, als Ausländer oder Obdachloser. Einfach so, mitten auf der Straße, Ende Gelände. Vorbei mit dem Leben. Nur weil du besonders warst und die ganzen Idioten mit Besonderheit nicht umgehen können. Trotzdem haben vor kurzem dort die Olympischen Spiele stattgefunden, ein Fest, das sich Toleranz und Völkerverständigung auf die Fahne geschrieben hat. Tolerantes Fest in einem Land, wo Leute gejagt werden, nur weil sie anders sind? Das passt nicht zusammen. War aber jedem egal. Dem Olympischen Komitee, den Athleten und vor allem den ganzen Zuschauern, die nur ihr Spektakel wollten. Wenn du das nächste mal was von „Verfolgung von Minderheiten“ hörst oder liest, dann erinner dich kurz an diese kleine Geschichte und stell dir vor, was es wirklich heißt, gejagt zu werden, nur weil du so bist wie du bist, obwohl du niemandem je was getan hast.

TEXT & ILLUSTRATION BY SIMON REICHEL


TOP 5IVE MICHAEL BOTZENHART FS BOARDSLIDE

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foto steffen kornfeld


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PLÄDIEREND FÜR EINE B E S S E R E W E LT I M H I N T E R L A N D : KÜHE, CASPER, BBOU


ZURÜCK INS HINTERLAND!

Zurück in die Dorfdisco? Eigentlich kennt man von der jungen Generation eher das Prinzip ‚Landflucht‘ – weg aus der Enge der Kleinstadt, rein ins Leben. Aktuell scheint dieses Phänomen aber außer Kraft gesetzt. Viele Musiker sehnen sich zurück ins Hinterland, zurück in die Heimat.

text christoph neder seite 57


Gut, wir geben es ja zu, die unbeschwerten Jugendtage auf dem Land, das hatte schon was: Die plan- und ziellosen Tage zwischen dem ersten Besäufnis, dem unschuldigen Kuss auf dem Dorffest und den kleinen Missetaten in der Schule. Doch irgendwann hat man es doch satt auf etwas zu Warten, dass sowieso nicht eintritt, oder? Es bleibt nur: raus aus dem Dorf, rein in die Stadt. Einfaches Prinzip eigentlich. War ja auch schon seit Jahrhunderten mehr oder weniger so. Und jetzt soll das alles nicht mehr gelten? „So müde von der Stadt, die nie schläft – bleib in Bewegung“, fleht Casper auf der neuen Platte und bringt so das Hinterland zurück in den Sprachgebrauch der Jugend. Geplagt vom Erfolg, in einer Welt in der man immer erreichbar sein muss, will Casper eigentlich nur noch raus – raus aus der Stadt, diesem immer gleichen System und raus aus dem ganzen Lärm, den vielen Lichtern und schillernden Nächten. Doch nicht nur Casper, auch zahlreiche andere Musiker wie Grim104, oder BBou romantisieren das Hinterland als einen Rückzugsort und lassen ein fast vergessenes Heimatgefühl neu aufleben. BBou geht sogar so weit, dass er seine Raps im Mundart-Slang schreibt, die Hörer sollen ruhig wissen wo er herkommt. Und das ist nunmal die Oberpfalz und nicht Neukölln. Hier wird Gerhard Polt eben noch größer geschrieben als Mario Barth und der Chabo von nebenan wird immer noch liebevoll Bazi gerufen. Wem das nicht passt, der soll doch lieber wieder ewas anderes hören – Bbou geht in diesem Fall keine Kompromisse ein und das zurecht.

Man möchte dennoch schon fast Hipsterland schreien und Casper sowie den ganzen anderen zurufen, dass sie mit Hinterland aber auch einen sehr romantischen Begriff für einen langweiligen Ort gefunden haben. Einöde, Provinz, Dorf, Vorort, Kleinstadt! Schon hört sich das alles nicht mehr nach einem sehnsüchtig erhofften Ort an, sondern nach der schalen Realität. Dort, wo Hashtags noch Hakenkreuze auf heruntergekommenen Bushaltestellen sind. Dort, wo die CSU noch bei jedem Wahlgang mit Leichtigkeit mehr als 50% der Stimmen einstreicht. Dort, wo eine leichte homophobe Einstellung noch zum guten Ton am Stammtisch gehört. Will man dahin denn wirklich zurück? Nachdem man es mit 18 endlich geschafft hatte die symbolischen Scheuklappen abzulegen und in die Großstadt zu ziehen?! DIE DORFKIDS IN DER STADT: DIE SCHRECKGESPENSTER DER DJ‘S Bei uns DJs gibt es seit jeher eine Schreckensvorstellung – den Ausflug der Dorfleute, alle zusammen mit der Regionalbahn angereist, jetzt im Club angekommen. Der Promillewert grenzt bereits an Körperverletzung, an der Bar wird fleißig weiter Whiskey-Cola geordert, auf dass der letzte der Gang die Fähigkeit zu gehen oder sich angemessen zu artikulieren verlieren möge. Es gibt sicherlich hunderte Mythen und Geschichten, die solche Begebenheiten schillernd beschreiben: kotzende Partytouristen, Musikwünsche zwischen Helene Fischer und den Ursprung Buam und andere Schreckenserlebnisse. Wie viel davon stimmt? Keine Ahnung.


BBOU & LIQUID : ALKOHOL LÄSST SICH AUF IN D E R K I R WA ( K I R C H W E I H ) TRINKEN

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M A C H T U N S S TA D T DJ‘S DAS LEBEN LEICHT: DER LANDJUNGE CASPER


Vor kurzem dann STARMELT CLUB und was passiert? Richtig! Dorfausflug. Oder um es politisch korrekter zu formulieren: Hinterlandausflug. Argwöhnisch betrachten wir das Geschehen, positionieren unser Equipment möglichst schutzsicher und fangen an aus Leuchtsticks Waffen zu schnitzen. Plötzlich nähert sich einer der Gruppe, die in unseren Augen immer größer und furchteinflößender wirkt. Mit der Hand umklammere ich fest die LeuchtstickWaffe und versuche dennoch freundlich zu lächeln. Sympathisch und offensichtlich nahezu nüchtern bringt er seinen Musikwunsch vor: „Hey, kannst du vielleicht später, wenn es mal gerade reinpasst, den CHVRCHES Remix von MS MR spielen? Wenn nicht auch kein Thema. Super Party heute, da hat sich die Fahrt her vollkommen gelohnt.“ Meine Knöchel sind mittlerweile weiß vom starren Umklammern des Leuchtsticks. Mein Atem ist flach, ich schwitze aus allen Poren und habe Angst zu kollabieren. Am schlimmsten jedoch: Ich schäme mich. Was für ein netter Typ, was für ein super Wunsch. Aber warum sollte es eigentlich auch anders sein? Selbst mitten am Land gibt es mittlerweile Smartphones, Internetempfang und Musikzeitschriften. Die Zeiten in denen nur den Großstädten angeblich musikalischer Weitblick, talentierte DJs und gut sortierte Plattenläden vorbehalten waren, scheinen endgültig ausgelöscht zu sein.

Und genau darin liegt vielleicht auch der Grund, warum auf einmal alle Hipster vom Hinterland sprechen, warum sich so plötzlich jeder zurück ins Dorf sehnt: weil der Unterschied nicht mehr so gravierend wirkt. Weil man am Land vielleicht etwas mehr Ruhe bekommt, aber dennoch nicht auf sein 3G-Internet verzichten muss. Und vielleicht weil Freundschaft hier noch größer geschrieben wird, als die Anzahl von TwitterFollowern. Und egal, ob man in einem Plattenbau in Berlin wohnt oder auf einem Bauernhof, die Angst, irgendwo irgendetwas zu verpassen, bleibt. Und so unterscheiden sich die Stadtmenschen vielleicht gar nicht mal so sehr von den Dorfbewohnern – zumindest solange nicht, bis ein neues Klischee bestätigt wird.

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STARMELT CLUB TOP10 // 1. Viceroy & French Horn Rebellion – Friday Nights Montags schon auf wieder aufs Wochenende warten? Mit diesem Song kein Problem!

2. Kostrok – Right Now (Yuksek Remix) Funktioniert im Club genauso gut wie in der U-Bahn, right now eben!

3. Satellite Stories – Campfire Der klassische Indie ist tot? Mit diesem Song ist er lebendiger denn je.

4. BBou - Da beste Bou BBou verheimlicht seine Herkunft nicht, das gefällt uns!

5. Foals – My Number (Redanka Re-Edit) Einer der Lieblingssongs 2013, im Remix mit noch mehr Tanzbeinen unterwegs.

6. Arcade Fire – Afterlife Indieplatte auf die sich 2013 jeder einigen konnte. Wir auch!

7. Marteria – Kids (Kid Simius Remix) Für viele schon jetzt die deutsche HipHop-Platte 2014. Wir warten da lieber noch mal etwas ab mit unserem Urteil, den Song lieben wir allerdings auch.

8. MS MR – Think Of You (RAC Remix) Pop at it‘s best – geht immer!

9. Chromeo – Come Alive ft. Toro y Moi Wie für den Dancefloor gemacht, so sollte Disco im Jahr 2014 klingen.

10. Gin Ga – Remember Whatever Ein perfekter Indie-Song von den Jungs aus Österreich. Wir sind gespannt was da noch so kommt!


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LETS DO IT VOLL BOCK MAN S K A T E B O A R D I N G

Wie vielleicht Einige mitbekommen haben, tut sich in München gerade einiges. Die Skateparks schießen wie Pilze aus dem Boden, es gibt ohne Ende Skateshops, eine riesige Szene und unglaublich viele Kids. Während in anderen Städten die Shops aufgeben

M Ü N C H E N

V E R E I N

seite 64 foto leo preisinger


text tobias albert kupfer,

foto flo jäger

und der Nachwuchs ausbleibt geht‘s in München ziemlich ab. Selbst die ISPO war in diesem Jahr mal ein, zwar wie immer laut und bunter, aber angenehmer Treffpunkt für Skater und Industrie. Für fünf Tage hatte München eine warme Halle und dort gingen täglich die geilsten Sessions in der Minnimegaramp. Tja warum kann das nicht immer so sein??? Über ein Jahrzehnt ist es nun her, das München eine Skatehalle hatte. Und so langsam ist es echt eine Phrase, denn jedes Kaff oder kleinere Stadt hat ne Halle. Was geht ab in Minga? Zu wenig Kohle? Wohl kaum, die Milliarden werden ja nur so verbolzt. Zu wenig Skater? Auch Fehlanzeige, selbst unser Bürgi rechnet mit mehr als 5000 Aktiven. Eine bezahlbare Halle zu finden scheint ein Problem zu sein, die Preise in dieser ‚Stadt sind exorbitant. Die Stadt zu motivieren als Betreiber zu fungieren, hat uns in den letzten Jahren einiges an Zeit investieren

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lassen. Bisher leider ohne Erfolg. Eine zweite Version wäre wohl die privat betriebene Halle. Es gab und gibt diverse Konzepte von verschiedensten privaten Interessenten ein solches Projekt aufzuziehen, jedoch hat sich bis jetzt letzten Endes doch noch keiner getraut das Ding zu wippen. Keiner weiß genau, ob sich so ein Projekt selber tragen würde, es scheint durchaus möglich, jedoch eben nicht sicher. Das Einzugsgebiet ist riesig und mittlerweile nehmen alle in Kauf eine Stunde und mehr zu fahren um in die nächste Halle zu kommen. Ok, es gibt Freising, Augsburg, Innsbruck und für alle Hartliner denen Kälte nix ausmacht noch die Rampe beim Heisse. U Bahn ist auch mal geil und wenn´s föhnt, lässt sich immer ne Session in den unzähligen Concrete-Parks raus. Trotzdem sind aufs Jahr gesehen zu viele Wochen Regen, Schnee und Kälte am Start. Und jetzt kommt Ihr. Es ist nun auch schon mehr als 10 Jahre her, das Robinson den Verein in München gründete. Dies war damals der Versuch, alle zu mobilisieren sich nicht damit abzufinden, das uns die Halle genommen wurde. Es gab diverse Aktionen wie Demos, Unterschriftenlisten usw., aber letztlich war scheinbar nicht genügend Enthusiasmus vorhanden, das ganze zu stemmen. Einige wenige reichten einfach nicht aus die Welle zu machen und dadurch schlief der Verein ein und über Jahre passierte nicht viel. Vor vier Jahren nun versuchte ich alle wieder an einen Tisch zu bekommen, um das ganze noch mal aufzurollen. Mein Interesse daran übers Skaten hinaus war, endlich einen Platz zu haben an dem ich die Workshops mit den Kids machen kann. Und auch wenn wir so einigen unserer Dudes die Möglichkeit geben können einen Sommerjob zu haben der alle happy

macht, so ist doch der Winter recht lang in München. So hat der Verein nun die letzten 3 Jahre versucht sich zu organisieren, zu strukturieren und Mittel und Wege zu finden, für die Münchner Skater etwas zu reissen. Über die Arbeit an Konzepten für die Halle, Treffen mit der Politik und Privatinvestoren, das organisieren der Munich Beast Tour und dem Mitwirken an der Planung neuer Skateparks, muss an dieser Stelle einmal ein Respect to the Boys ausgesprochen werden. Ok, es gibt nach wie vor keine Halle aber wir sind auf dem Weg. Inzwischen hat sich viel getan und seit unserer letzten großen Versammlung haben wir nun einen recht großen Vorstand. Der Grund dafür ist, das Ganze auf viele Schultern zu stellen und die Verantwortung zu teilen. Ich glaube, auch wenn es in dieser Stadt viele kleine Grüppchen gibt, ob nun Streetfahrer, Bowler, Longboarder oder Freestyler, so sollten wir versuchen, uns alle als große Community von Skatern zu sehen und davon kann dann auch jeder profitieren. Für den Verein haben wir ein Organigramm erstellt, um unsere Arbeit für jeden transparent erscheinen zu lassen und so kann sich nun jeder der Bock hat, in einer unseren Arbeitsgruppen finden und aktiv reinlatzen. Vielen von uns fährt der Begriff VEREIN im Bezug auf Skaten schräg ein, ist schon klar. Wir sind alle individuell und wahrscheinlich schwieriger zu connecten, als die gemeine Handball-Damentruppe, jedoch geht so am Ende auch nix weiter, was man ja in den letzten Jahren in München gesehen hat. Auf der einen Seite ist es ein Armutszeugnis, für eine der reichsten Städte der Welt, auf der anderen Seite


foto flo jäger

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ein klares Zeichen des Unwillens unserer Szene sich zu organisieren und über Style, Vorlieben und verschiedener Denke hinaus, an einem Strang zu ziehen. Ohne pathetisch klingen zu wollen, aber wenn selbst die Skateboardszene einer Stadt( ein Haufen von kreativen Freigeistern) es nicht hinbekommt, sich für ein gemeinsames Ziel stark zu machen, wie soll dann eine Welt im Konsumwahn es überhaupt noch auf die Reihe bekommen eine sinnvolle Zukunft für die nächste Generation zu schaffen… Alles beginnt im Kleinen… und es gibt nichts Gutes außer man tut es! Wir haben viel vorbereitet und uns in Strukturen hineingearbeitet, auf die so mancher keinen Bock hat. Fakt ist, wir werden die Halle realisieren, leichter würde es aber durchaus werden, wenn wir auf eine


starke Skateboardcommunity bauen können und das geht nur, wenn wir im Verein auch Mitglieder haben und zwar mehr als derzeit 50... Das haben wir uns dieses Jahr zum Thema gemacht, denn die Stadt oder auch Investoren nehmen uns erst dann ernst, wenn wir eine Lobby haben. Der Vorstand ist breitgefächert aufgestellt und wir sind motiviert dieses Jahr Vollgas zu geben, mit einer erneuten Contest Serie, Jugendarbeit, Skateparkplanung und DiV, der Halle für München und geilen Aktionen, die die Skateszene tight werden lässt. Wir haben eine Shop-Coop mit diversen Läden in München, bei denen jedes Mitglied Rabatte bekommt, wir haben zwei Ärzte im Team, die sich um euch kümmern, wenn es euch mal wieder zerbröselt hat und das ist, denke ich Hammer und wir arbeiten an einer Städteübergreifenden Struktur der Vernetzung mit anderen Hallen und Vereinen, um z.B. Auch in Augsburg als Mitglied wesentlich weniger zu zahlen. We keep you updated und sind für Ideen und Anregungen offen! Kommt vorbei zu unseren Treffen und werdet aktiv im Verein. Also gebt euch nen Ruck 1000 Mitglieder in München wäre mal ne Ansage und ist, denke ich, mehr als möglich. Vielen Dank für die vielen Helfer bisher und vor allem auch für die vielen zukünftigen Members!

foto phil pham

ihr findet uns auf facebook/ skateboardingmuenchen

WIR SEHN UNS BEIM SKOIDN


Infos und weitere Veranstaltungen unter www.globalconcerts.de Tickets unter www.

089-49 00 94 49 Ă–rtlicher Veranstalter:

.de und

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issue 14 foto steffen kornfeld

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issue 14 foto steffen kornfeld

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MEIN SETUP FLO GEIGER Board: K2 Playback Für mich das perfekte Board zum Parkfahren und Cruisen... Nicht zu weich und nicht zu hart aber mit jeder menge pop. Mit Flatbase und super robust. Bindung: K2 Formula Alles was man sich von einer Bindung wünscht. Perfekter halt, bequeme Straps und super leicht. Boots: Thirtytwo TM-Two (Scott Stevens colorway ) Bester Boot der Welt. Ich mag eher härtere Boots... guter Support und gute Presses. Pants: Thirtytwo Wooderson Pant Schlichte Hose, für mich mit dem perfekten Schnitt, nicht zu weit und auch nicht knall eng.

Jacke: Thirtytwo Venice Hood Jacket In Burgundy Rot auch wieder Scott Stevens Colorway, passt zwar nicht zu den Grünen Boots ist aber trotzdem ne verdammt coole Jacke ohne viel Schnickschnack. Gloves: Thirtytwo Crab Hands Ich hab diese Handschuhe eigentlich immer an, egal ob im Powder oder im Slush. Crab Grab und Thirtytwo collaboration, keep your claws toasty. Shoes: Etnies High-Rise Wasserdichter Wintersneaker, ideal um zum Snowboarden zu fahren oder um an nen Spot zu gehen.


foto // steffen kornfeld

IMPRESSUM IRREGULAR MAGAZIN LEPIT UG (haftungsbeschränkt) Stefan Gottwald Christian Behnisch Phil Pham Westendstr. 27 80339 München www.irregular-magazin.de gotti@irregular-magazin.de Redaktion: Stefan Gottwald Phil Pham Anzeigen: gotti@irregular-magazin.de phil@irregular-magazin.de

V.i.S.d.P.: Stefan Gottwald (Für den Inhalt von namentlich gekennzeichneten Artikeln ist der/die VerfasserIn verantwortlich. Sie geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder.) MitarbeiterInnen dieser Ausgabe: Steffen Kornfeld, Markus Rohrbacher, Benji Schmid, Dominic Zimmermann, Florian Hopfensperger, Matthias Reich, Dennis Scholz, Conny Mirbach, Flo Jäger, Hannes Sautner, Simon Reichel, Christoph Neder, Lisa Camino, Tobias Albert Kupfer

Art Direction Stefan Gottwald Coverfoto: Markus Rohrbacher Vertrieb: Eigenvertrieb Druckerei: BluePrint AG Lindberghstraße 17 80939 München Facebook: facebook.com /irregularmagazin


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FOTO: daNiEl WaGNEr


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