JAM Magazin Nº53 | OÖ Pfadfinderinnen und Pfadfinder 2019

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Oberösterreichische Pfadfinderinnen und Pfadfinder

Official member of | WOSM | WAGGGS | PPÖ

2/2019 Juli

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rtin d Ma rg un o e t dem G , as mi d r Maria e eu h b a re sen h e r re i c h c b e re i o n t erade ort is ber d Zug g a – tion … a rsum ndst e E v i t n h U nic lange noch

4 S.

TRAIL STORY9 201

»BiS zur unendlichkeit – und noch viel weiter!«

Österreichische Post AG |

SP 04Z036021 S

|

OÖ Pfadfinderinnen und Pfadfinder, Brucknerstr. 20, 4020 Linz


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IMPRESSUM Titel: JAM, Magazin der Oberösterreichischen Pfadfinderinnen und Pfadfinder. Offenlegung gem. §25 Mediengesetz: Medieninhaber (Alleininhaber): Verein „Oberösterreichische Pfadfinderinnen und Pfadfinder“ – Bruckner str. 20, 4020 Linz, Tel. 0732 / 66 42 45, Fax:  60  84  59.  |  ZVR:  750481321 E-Mail:  office@ooe.pfadfinder.at W e b :   w w w . o o e . p f a d f i n d e r. a t

»… und noch viel weiter!«

Erscheinung: 4 (3+1) mal jährich.

»… und noch viel weiter!« »… und noch viel weiter!« »… und noch viel weiter!«

Grundlegende Richtung: unabhängige Zeitschrift im Bereich der pfadfinderischen Jugendarbeit, gibt Impulse, regt zu Diskussion von Visionen und möglichen Entwicklungen an. Förderung der Qualität der Kinder- und Jugendarbeit der Oberösterreichischen Pfadfinder und Pfadfinderinnen. Kommunikationsmedium zwischen Verbandsleitung und allen Mitgliedern, FreundInnen und Interessierten. Forum für Erfahrungs- u. Meinungsaustausch. Redaktion: Leitung: Martina Bergsleitner und Barbara Schröckenfuchs. AutorInnen und Autoren: Isabella Bachleitner, Katharina Forstner, Alexander Maringer, Markus Pichler-Scheder,  Markus  Prötsch, Wolfram  Maria  Schröckenfuchs. GastautorInnen: Maria Binder, Martin Tutschek, Georg Paminger. Gestaltung und Satz: Wolfram Maria Schröckenfuchs c/o Schröckenfuchs Projekt-Agentur;  Hersteller:  Trauner Druck GmbH & Co KG, Linz Abonnement für Nichtmitglieder: € 12,– / Jahr jam@ooe.pfadfinder.at Anzeigenannahme Andreas Stumpf: 0732/ 66 42 45 Fax: 60 84 59 jam@ooe.pfadfinder.at

Wir am Baikalsee. Nach 53 Stunden Zugfahrt ein wahrer Genuss: Füße verteten – mitten in der Unendlichkeit …


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Liebe jam-Leserinnen und Leser! „Die Jüngsten... Mit den Jüngsten meine ich tatsächlich die, die in den Kindergarten gehen, die in die Schule gehen, die vielleicht eine Lehre machen … … für eine Berufsausbildung, die an einer Universität inskribiert sind. Diesen Jüngsten unter uns sage ich: Ihr seid es, die die Welt neu bauen werden. Und ihr seid es, die dieses Europa neu bauen werden. Und wir - die Alten -, wo sich im Einzelfall schon abzeichnet, dass unsere Zeit endlich ist... Wir, die Älteren, wir brauchen euch. Wir brauchen eure Leidenschaft, eure Ideen, euren Widerspruch, vielleicht hin und wieder euren Respekt, eure Talente und eure Zuversicht. So wird dieses Europa bestehen. Und gemeinsam müssen wir alle... können wir alle, Jung und Alt, diese anstehenden Herausforderungen, die vor uns liegen, durchaus meistern.“ Alexander Van der Bellen, Bundespräsident im Europäischen Parlament, 14.02.2017

und stehen für ihre Zukunft ein. In Umweltthemen, gegen Waffengewalt und vieles mehr. Sie reden mit, sagen ihre Meinung und lassen sich nicht mit scheinheiligen Versprechen abspeisen. Sie erwecken unsere fast schon eingeschlafene Demokratie zu neuem Leben, nehmen unsere Rechte und Pflichten als Bevölkerung war. Dieser Perspektivenwechsel ist gut und notwendig, denn sonst wird sich nie etwas Grundlegendes ändern. » Die Welt gehört in Kinderhände, dem Trübsal ein Ende … Kinder an die Macht! « Martina & Barbara, JAM Redaktion

und die ganze

28.-29.9. 29.9.

Inhalt … ‘einfach leben’ Natur ‘erleben’ In deiner Nähe junge Muke Spielen statt Gamen … noch kurz die Welt retten

Seit Februar 2017 ist viel passiert. Die Jungen haben in vielerlei Hinsicht das Ruder übernommen …

Termine

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2/2019 Juli

Supermarkt Natur DIY – Do it yourself Bücher-Tipps von LeserInnen Know-how & Infotainment

Um die ganze Welt … Trail Story 2019 – Teil 2 Wilde ‘Bienen’

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Für heiße Badetage – die schönsten Plätze in OÖ

Die SommerPlaylist

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‘Tempelhüpfen’ – lustig & sportlich

Scouts for Future – wir schwänzen nicht …

Insekten-Abwehr – ‘homöopathisch’ CAn’t EX it! Escape the room

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Abenteuer im Kopf

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Ich bin viele – und wir sind clever & smart

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Wir wünschen allen unseren Leserinnen und Lesern erholsame Urlaubs & Ferientage und einen …

2019

Landestagung Puchberg ~ Nationalratswahl ~

11.-13.10. 11.10. 13.10. 18.-20.10.

Bundestagung in OÖ Jubiläums-Chorkonzert: 20 J. Swinging Pfadis … Jubiläums-Chorkonzert … Swinging Pfadis, Linz 8 Zusperr-Wochenende am SCA

16.-18.11. 23.11.

Ausbildung: Vertiefungsphasenwochenende Bundesländer-Fußballturnier in Wattens / Tirol

W

U N D E R S C H Ö N E N SOMMER!

Eure JAM-Redaktion

30.11-1.12.

LeiterInnenkongress, Linz / St. Magdalena *) Ausbildung  |  WE = Wochenende

jam@ooe.pfadfinder.at www.ooe.pfadfinder.at

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… ‘einfach leben’

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Wir drei … 1 x um die ganze Welt Maria

Binder

Georg

Paminger

Martin

Tutschek

»Bis zur unendlichkeit – und noch viel weiter!«

Info | Über die Transsibirische Eisenbahn Mit 9.288 Kilometern ist die transsibirische Eisenbahn die längste Eisenbahnstrecke der Welt. Sie beginnt in Moskau, die Bahntrasse verläuft quer durch ganz Russland bis zum ihrem östlichsten Punkt, Wladiwostok. In der russischen Stadt Ulan-Ude zweigt die transmongo-

lische Route Richtung Süden ab und geht durch die Mongolei weiter nach Peking. Die Tickets bucht man für jeden Streckenabschnitt einzeln, das heißt man kauft nicht einfach ein Ticket von Moskau nach Peking (oder Wladiwostok). Es ist ein Irrglaube, dass man einfach ein und aussteigt wie einem beliebt, man muss

im Vorhinein planen welche Städte besucht werden – wie bei jedem anderen Zug. Tipp: Für Russland, die Mongolei und für China brauchen ÖsterreicherInnen ein Visum; selbige genau mit den Daten der TranssibTickets abstimmen und sich ein bisserl Spazi geben – so reist es sich stressfreier!

‘Slow Travel’ – mit dem Zug beginnen

Eine Zugfahrt, die ist lustig …

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‘MaGeMa’ das sind wir: Martin, Georg und Maria – drei Pfadfinder aus der Gruppe Leonding – die seit Ende März für ein Jahr unseren spannenden Planeten umrunden wollen. Dafür haben wir unsere Jobs gekündigt …

… etwas Geld angespart, eine grobe Route geplant und einen großen Rucksack gepackt. Wer über unsere Reise am Laufenden gehalten werden und nachlesen möchte, was wir schon erlebt haben, der kann sich gerne auf unserem Blog umsehen: https://magema.world

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Wir haben uns bewusst dafür entschieden unsere Reise „langsam“ zu starten und wie sollte das besser gehen als mit dem Zug? Die Transsibirische Eisenbahn. Man hört davon, man liest darüber, man sieht Bilder der sibirischen Steppe sowie des riesigen Baikalsees und irgendwie kann man sich darunter doch wenig vorstellen. Aus diesen Gründen und weil wir den Gedanken schön fanden, „langsam“ von Europa nach Asien zu gelangen, die Veränderung von Speisen, Menschen und der Landschaft Schritt für Schritt mit zu erleben und nicht einfach per Flugzeug – zack, zack, zack – innerhalb von Stunden auf einem anderen Kontinent zu landen, entschieden wir uns für diese Reise mit der Transsibirischen Eisenbahn.

Die wohl am häufigsten gestellte Frage, mit der wir im Vorhinein konfrontiert waren, war: „Von Moskau nach Peking – ist das nicht voll lange?!“ Ja, natürlich dauert es lange, es ist ja auch ziemlich weit! Und es hört sich noch viel länger an, stellt man sich vor, 53 Stunden – so lange dauerte unsere längste Etappe – zu dritt oder zu viert in einem kleinen Abteil zu sitzen. Aber: es war alles andere als lange, geschweige denn langweilig! Was man sich einfach vor Augen führen muss: Es ist eine ganz andere Art des Reisens, die zumindest wir nicht mehr gewohnt waren. Wir waren gewohnt so schnell wie möglich an der Zieldestination anzukommen und dort alle Sightseeing Punkte abzuklappern und am Abend das Nachtleben nicht zu kurz kommen zu lassen.


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9.288 Kilometer auf der Schiene – und ein paar auf dem Trampeltier.

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Bei der Transsib ist definitiv der Weg das Ziel: auch wenn es ein wenig kitschig klingt.

Du hast Zeit Du steigst mitten in der Stadt in den Zug ein, bekommst ein Abteil zugewiesen und schon geht die Fahrt los. Diese Art des Reisens bietet genügend Zeit um ein gutes Buch zu lesen, das bestenfalls in dem Land spielt, welches man gerade durchfährt, Hörbücher oder Podcasts zu hören und um die ersten ereig-

nisreichen Tage in Moskau zu verarbeiten. Zeit für einige Partien Herzln oder Rommé und für den Austausch mit anderen Zuggefährten.

How to ‘transsib’ Wir reisten immer in einem Abteil der zweiten Klasse, das zwei Etagenbetten, ein kleines Tischchen, gratis Heißwasser sowie Bettwäsche – und auch ein sehr kleines Handtuch – beinhaltet. Optional haben wir bei zwei von fünf Streckenabschnitten auch

ein warmes Essen dazu gebucht. Wenn man sich im Vorhinein mit Instant-Nudeln und Kaffee, Snacks, Früchten und anderen Leckereien eindeckt, ist das mehr als ausreichend – man bewegt sich ja nicht viel.

… wie auf einer Klassenfahrt Teilweise kamen wir uns vor wie auf einer Klassenfahrt: der/die Waggon-AufseherIn checkt beim Einsteigen die Pässe und streicht uns von seiner/ihrer Lis-

te, dann dürfen wir das Abteil aufsuchen. Wenn alle Passagiere eingestiegen sind, geht der/die Verantwortliche mit frischer Bettwäsche und Handtüchern durch und falls man warmes Essen inkludiert hat, wird gleich gefragt, welches von drei verschiedenen Gerichten man wann konsumieren möchte. Dann nimmt die Zugfahrt seinen Lauf. Ist man mal zu laut, oder verhält sich irgendwie nicht regelkonform, steht auch gleich der/die Waggon-Verantwortliche vor dem Abteil und tadelt einen mit strengem Blick. Kurz

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bevor wir unsere Stopps erreichten, klopft es an der Türe, wir werden gebeten, die Bettwäsche und Handtücher abzugeben und daran erinnert, dass es in ein paar Minuten zum Aussteigen sein wird. Als Abschied gab es von den sonst sehr strengen Waggon-Verantwortlichen trotzdem das ein oder andere Lächeln.

Unsere Route, Streckenabschnitte und ‘Stopps’ Richtig losgegangen ist es für uns trotz des Wunsches „lang-

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sam zu starten“ mit einem Flug von Wien nach Moskau. Nach fünf Tagen in der russischen Hauptstadt, die auf jeden Fall eine Reise Wert ist, ging’s ab in den Zug zu unserer ersten Teilstrecke: 27 Stunden nach Jekaterinburg – wir durften also gleich mal eine Nacht im Zug verbringen. Mit vielen Snacks, Wasser und diversen anderen Getränken eingedeckt traten wir die Reise an – und sie verging wie im Flug! Die Plätze waren gemütlich und das „aus-demFenster-schauen“ meditativ und ließ uns immer wieder eindösen. Man braucht schließlich kein schlechtes Gewissen zu haben

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den halben Tag zu verschlafen, weil: man kann ja eh nicht raus gehen. Irgendwie erschreckend verblüffend, wie gut man sich auch ohne WiFi die Zeit vertreiben kann.

Unsere Halte entlang der Transsib Jekaterinburg Die Studentenstadt gilt als Tor zwischen Europa und Asien. Wir fanden die Stadt sehr sehenswert und erfrischend. Etwas russische Geschichte – und Propaganda – gab es im Yeltsin Museum und wir entdeckten

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russische Topfen-Nockerl als schmackhaften Snack! Irkutsk Die Zugfahrt von Jekaterinburg nach Irkutsk war der längste Streckenabschnitt von allen: 53 Stunden saßen bzw. lagen wir in unserem Abteil. Das Gute: es gab immer wieder längere Halte, bei denen man sich am Bahnsteig die Füße vertreten und bei kleinen Shops einheimische Snacks kaufen kann. Dass ältere Damen mit russischen Spezialitäten an den Bahnsteigen stehen und ihre Waren anpreisen, war vielleicht einst sehr populär, wir kamen leider nicht in


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diesen Genuss, oder reisten noch in der Off-Season. Irkutsk wählten wir als Stopp, da man von hier aus Tagestrips zum Baikalsee, dem größten Süßwassersee der Welt, machen kann. Mitte April war der ganze 673 km lange See noch komplett zugefroren, und lud zu einem Spaziergang darauf ein. Auch im Sommer ist diese Gegend – vor allem für Naturliebhaber – genauso für längere Aufenthalte ein Juwel. Ulan-Ude … hätten wir uns im Nachhinein

gesehen auch sparen können. Auffallend ist, dass die russische Stadt nahe der Grenze zur Mongolei schon sehr asiatisch wirkt. Warum wir hier nur wenige Stunden blieben, könnt ihr auf unserem Blog lesen. Ulaanbaator Als Hauptstadt der Mongolei war dieser Stopp für uns ein Muss, vor allem da nun eine elftägige Rundreise durch dieses weite Land anstand. Unsere Tour führte u.a. in die Wüste Gobi, zu Nomaden-Familien und echten mongolischen Jurten so-

wie quer durch teilweise noch unberührte Landschaft.

Peking

Bildbeschreibungen in der Reihenfolge des Artikels (nicht chronologisch) 1

Angekommen in Peking: Chinas Hauptstadt ist unsere Endstation mit der Transibirischen Eisenbahn.

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Am Trampeltier durch die mongolische Steppenwüste.

Nach etwas mehr als drei Wochen waren wir also im ‘Land der aufgehenden Sonne’ angelangt …

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Die chinesischen Mauer bei Jingshaling.

Nach der ruhigen – menschenleeren – Mongolei waren wir mit den hohen Gebäuden und den Menschenmassen und dieser komplett anderen Kultur etwas überfordert … … and we travel on!

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Moskau – eine der sieben ‘Stalin-Bauten’.

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‘Slow Travel’ in der Transib; Martin nutzt die lange Zugfahrt zum Lesen aber vor allem zum Schlafen.

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Zeitvertreib im Zug: Der E-Reader ist ein angenehmer Begleiter: viele Bücher im kleinsten Packmaß.

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Unser Abteil Klein aber fein - in unserem Abteil wird geschlafen, gegessen, gelesen und Karten gespielt.

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Moskau – St. Basilius Kathedrale.

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Walking on ice am Baikalsee: Nach einer langen Zugfahrt tut ein ausgedehnter Spaziergang am eingefrorenen Baikalsee wahnsinnig gut! Kleines Bild im Bild: Der Baikalsee – mit unserer Drohne fotografiert. Ja, die 3 ‘Ameisen’ unten-mittig: Das sind wir!

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Jurten in der Mongolei – in typisches Bild von der Mongolei: viel nichts und ein paar Jurten.

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Die verbotene Stadt in Peking: der Eingang mit Mao-Denkmal.

Titelseite: Moskau, am Bahnsteig: Kurz bevor die Reise mit der ‘Transsib’ in Richtung Osten beginnt …

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Natur ‘erleben’

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Wilde ‘Bienen’ Schlau ist es, sich erst gar

Die Fleißige /

Honigbiene Die bekannte Biene Maja lebt mit vielen hundert Verwandten in einem Bienenstock und produziert auch den Honig für unser Frühstücksbrot. Es gibt rund 700 ähnliche Arten in Österreich.

nicht stechen zu lassen A l e x a n d e r M a r i n ge r Bilder:  unsplash.com  &  wikimedia,  alle*:  CC  oder  gemeinfrei

„Vorsicht!“, Lena rutscht mit dem Sessel ruckartig vom Tisch weg. „Eine Biene, die sticht!“, kreischt Johanna …

Die Schlanke /

Deutsche Wespe Die häufigste Wespenart lebt ebenfalls in einem Staat, ernährt sich vegetarisch, aber auch von anderen Insekten und z.B. Wurst. Typisches Merkmal ist die „Wespentaille“, der besonders schlanke Übergang zwischen Körper und Hinterteil. Es gibt in Österreich ca. 300 Wespenarten – darunter auch zu finden: die Hornisse.

… und fuchtelt mit dem Eislöffel. Lena zieht dabei versehentlich das Tischtuch mit und Johanna trifft mit dem Löffel ihren Eisbecher. Beinahe hätten beide den Tisch „abgeräumt“. Gerade noch fangen sie die umfallenden Becher und retten so ihr Eis. Am Nebentisch lacht Max: „Kennt ihr beiden eine Biene nicht von einer harmlosen Schwebfliege auseinander?“ Aber wer schaut bei diesen Insekten schon genau hin? Gefährlicher auszusehen als man ist, ist ein beliebter Trick im Tierreich. Damit du sicher durch den Sommer kommst und deinen Eisbecher nicht gefährdest, hier nun ein paar der häufigsten schwarz-gelb gestreiften Flug-Insekten.

Die Pelzige /

Kuckucks-Hummel Die dicken Brummer scheuen schlechtes Flugwetter nicht und sind auch bei niedrigen Temperaturen unterwegs. So werden Blüten bestäubt, selbst wenn es Honigbienen noch zu kalt ist. Auch Hummeln können stechen und sogar beißen, sie sind aber wenig angriffslustig. In Österreich sind 45 Hummelarten bekannt.

Die Harmlose /

Schwebfliege Gefährlicher auszusehen als man ist, ist ein beliebter Trick im Tierreich. Schwebfliegen haben schwarz-gelbe Streifen, die einer Biene oder Wespe ähnlich sehen. Aber ihre Körperform verrät das harmlose Insekt, es gehört zu den Fliegen. 420+ Schwebfliegen-Arten gibt es in Österreich.

Die Beliebteste /

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Tigerente Schwarz-gelbe Streifen sind der Hingucker! Die Tigerente fällt auf, das muss man ihr lassen … und das schon seit 41 Jahren. Damals hatte sie ihren ersten Auftritt im Buch „Oh, wie schön ist Panama“. Erfunden wurde sie vom Zeichner Janosch. Die Tigerente ist weltweit einzigartig!

*)  Bild links: ‘Tigerente’ von Janosch Rutscher, hergestellt von: Ferbedo – Kinderfahrzeuge. Quelle: www.woodinis-spielplatz.de

Ruhig Blut

Eine Honigbiene kann mit ihrem Stachel eine winzige Menge Gift verspritzen. Das „Apitoxin“ (lateinisch Bienengift) verursacht am betroffenen Körperteil eine Entzündung, Schwellung und Schmerzen. Üblicherweise hilft ein kühlender Umschlag rasch und innerhalb eines Tages sind die Schmerzen wieder weg. Nur wenige Menschen reagieren bei einem Stich am ganzen Körper. Eine solche allergische Reaktion ist lebensbedrohend und ein Notruf (144) sofort notwendig!


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Drei Kugeln Vanilleeis mit viel Schokosauce, dann einen Himbeerbecher … Johanna und Lena genießen ein tolles Eis nach dem anderen: Was gibt es Schöneres an einem heißen Sommernachmittag? Doch dann interessiert sich noch jemand für ihr Süßes …

Tipps

• Verhindere, dass Bienen oder Wespen •

unter  dein  T-Shirt  oder  unter  deinen Rock fliegen. Fühlen sie sich bedrängt, werden sie stechen! Beobachte das umherschwirrende Tier. Ist es wirklich eine Biene oder Wespe? Musst du womöglich mehrere im Auge behalten? Wildes Herumfuchteln macht sie aggressiv und sie rufen mit Duftsignalen Verstärkung herbei. Willst du wirklich teilen? Stiche in den Mund und Hals können echt gefährlich werden. Benutze Papier-Strohhalme für dein Getränk. An manchen Tagen ist es einfach  schlauer,  das  Eis  oder  Süßigkeiten drinnen zu genießen.

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… in deiner Nähe

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Für heiße Badetage – die schönsten Plätze Oberösterreichs Hotspots

Isabella Bachleitner

Wenn die Pommes im Freibad immer langweiliger schmecken und die Rutsche auch nicht aufregender wird, dann ist es Zeit neue Orte zu entdecken. An Oberösterreichs Flüssen und Seen gibt es genügend Strände und Uferbänke, an denen man die Hitze nicht nur gut aushalten, sondern richtig genießen kann. Und das Beste ist: Der Eintritt ins Badevergnügen ist frei! Viele Flüsse sind auch ganz gut öffentlich zu erreichen – deshalb schnapp dir ein paar Freundinnen und Freunde und wagt ein neues Abenteuer. Für eine Fahrt zu den wunderschönen Badeseen ist ein Auto von Vorteil – überrede doch einfach deine Eltern zu einem kleinen Ausflug. Damit der Badespaß nicht von zu kurzer Dauer ist, vergiss nicht alles Wichtige einzupacken. An einem verlassenen Flussstrand steht kein Kiosk, der kleine Stärkungen verkauft. Selbst geübte Angler und Anglerinnen sollten an ein kleines Picknick und ausreichend Sonnenschutz denken. Lass dir die EntdeckerFreude und den Tatendrang nicht zu Kopf steigen! Gerade bei Flüssen muss man äußert vorsichtig sein, da man die Strömung von außen leicht unterschätzen kann. Wate vorsichtig ins Wasser und gehe sicher, dass keine großen Steine oder Ähnliches herausra-

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gen, an denen man sich verletzen kann. Entlang eines Flusses liegen auch oft Wohngebiete. Anrainer haben keine große Freude, wenn man durch ihren Garten spaziert.

Badeflüsse Alm 1

Ziemlich mittig in Oberösterreichs verläuft das Almtal. Der namengebende Fluss ist nichts für Warmduscher. Kleine Wasserfälle und türkis-blaues Wasser mit nicht zu unterschätzender Strömung machen das Badeerlebnis an der Alm besonders. In regelmäßigen

Abständen von der Mündung in die Traun bis zu ihrem Ursprung im Almsee findet man Kiesstrände. Mit dem Rad oder zu Fuß lässt sich entlang des Almuferwegs (R11) der gesamte Flusslauf erkunden. So findet jedermann und jederfrau das eigene Badeparadies. Badeplatz: 47°65’56.3‘‘N 13°58’29.4‘‘E  Erreichbarkeit: Bahnhof Viechtwang, Regionalzug zwischen Wels und Grünau im Almtal. Bade- & Wasserqualität: HHHHH ErlebnisFaktor: HHHHH Infrastruktur vor Ort: H

Ager 2

Die Ager (großes Bild im Hintergrund) fließt vom Attersee im Salzkammergut in die Traun und führt dessen klares türkises Wasser. Entdeckerinnen und Entdecker kommen an ihren Ufern auf ihre Kosten. Wer lieber den Luxus von Sanitäranlagen genießt, dem kann die Badeinsel Wengermühle der Gemeinde Lenzing ans Herz gelegt werden. Auf der einen Seite wird das Wasser aufgestaut, sodass man im kühlen Wasser schwimmen kann, ohne sich um die – sonst sehr starke – Strömung zu kümmern. Sie wird zwar rege von Anwohnerinnen und Anwohnern genützt, aber ein schattiges Plätzchen lässt sich sicher finden. Badeplatz: 47°57’31.8‘‘N 13°36’32.3‘‘E  Erreichbarkeit: Bahnhof Siebenmühlen-Rosenau in unmittelbarer Nähe, mit Regionalzügen Richtung Vöcklabruck und Kammer Schörfling. Bade- & Wasserqualität: HHHHH  ErlebnisFaktor: HHH Infrastruktur vor Ort: H

Donau/Gr. Rodl 3

Folgt man der Donau von Linz auf dem Radweg in beide Richtungen stößt man auf viele herrliche Plätze. Auf der südlichen Uferseite bei Wilhering befindet sich der Kiesstrand wo vor eineinhalb Jahren das Musikvideo zum HOME’18 Lager


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Das Eis zerschmilzt vor deinen Augen, der Schweiß steht dir nicht nur im Gesicht und du kannst dich nicht mehr erinnern, wie es sich anfühlt zu frieren? Lass dich von heißen Sommertagen nicht an den Rand des Wahnsinns treiben, sondern genieße sie an Oberösterreichs schönen Flecken! song gedreht wurde. In der Gemeinde Ottensheim – hier mündet die Große Rodl in

die Donau – lässt es sich sehr gut baden. Es gibt eine große Liegewiese und auch Volleyballplätze. Folgt man der Großen Rodl flussaufwärts bis nach Grammastetten: Da wurde aufgestaut und ein schönes Waldbad mit Infrastruktur errichtet. Badeplatz: 48°19'46.7"N 14°10'52.3"E (Wilhering, 4a); 48°19'46.5"N 14°10'14.9"E (Ottensheim, 4b); 48°23'00.6"N  |  14°11'~ ~13.9"E (Grammastetten, 4c) Erreichbarkeit: Wilhering: Bus 670 von Linz. Ottensheim: Bus 200 von Linz; eine Fähre verbindet Ottensheim und Wilhering in der Nähe der Badeplätze. Grammastetten: Bus 250 von Linz, ca. 45 min. Bade- & Wasserqualität: HHH Erlebnis-Faktor: HHHH  Infrastruktur vor Ort: HHH

Badeseen Mondsee 4

den Privatgrundstücken und Verbauungen manchmal schwierig zu finden sind. Der Mondsee liegt an der Grenze zwischen Oberösterreich und Salzburg. An der Südseite liegt ein kleiner aber feiner Seezugang mit Picknicktischen. Folgt man dem Wanderweg durch den Wald, gelangt man zu einem Wasserfall, der eindrucksvoll über die Felsen rauscht und abkühlt. Badeplatz: 47°48’02.8‘‘N 13°25’45.0‘‘E  Erreichbarkeit: öffentlich eher schwierig – der Ort Mondsee ist mit dem Bus zu erreichen, der See lässt sich mit dem Rad gut umrunden. Bade- & Wasserqualität: HHHHH  ErlebnisFaktor: HHHH  Infrastruktur vor Ort: HHH

Traunsee 5

Die Ostuferseite des Traunsees ist weniger bewohnt und beliebter Ausgangspunkt für Bergtouren. Zu Fuß des imposanten Traunstein führt am Seeufer ein kleiner Weg, der zu schönen Sandstränden führt. Der Traunsee ist gerade wegen seiner niedrigen Wassertemperatur eine gute Erfrischung – besonders nach gelungenem Gipfelsturm.

Oberösterreichs Badeseen im Salzkammergut sind weit über die Landesgrenzen hinweg bekannt. Attersee,

Fotos – Ager (großes Hintergrundbild), Mondsee, Traunsee: Isabella Bachleitner – Donau: www.landesfischereiverein.at/gewasser/donau/donau-ottensheim-ii – Alm: www.bergwelten.com/t/w/16311

Wolfgangsee, Mondsee, Irrsee - an jedem von ihnen gibt es unzählige Strandbäder und Naturstrände – auch wenn sie zwischen

Badeplatz: 47°52’02.6‘‘N 13°48’53.1‘‘E  Erreichbarkeit: öffentlich eher schwierig aber Parkplätze vorhanden, Zugverbindungen nach Gmunden und Ebensee Bade- & Wasserqualität: HHHHH  ErlebnisFaktor: HHHH  Infrastruktur vor Ort: HH

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… noch kurz die Welt retten!

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It’s Summertime! Die ultimative Playlist für heiße Sommertage

Katharina Forstner

Egal ob du am Strand von Ibiza, im Freibad oder daheim am Pool liegst – für heiße Sommertage mit Freunden darf eines nicht fehlen: Die richtige Musik!

Tischtennistage Bruckner

Hot Summer Gurr

Wie Zuhause Alligatoah

Einfach so Mine, Giulia Becker

Marie AnnenMayKantereit Diese Seite widmet:

Sweet Lilly Von Wegen Lisbeth Monster Alli Neumann

Popsong Yasmo

Big Data Bonaparte feat.

Die Top 10 Sommerhits zum Entspannen, Stimmung machen und Neues entdecken: Ein Gute-Laune-Lied mit Sommerflair!

Ein fetziges Lied, um Sommernächte durchzutanzen! Kein Alligathoa-Song ohne einen ordentlichen Schuss Gesellschaftskritik. Einfach abgehen, einfach so!

Für gemütliche Nachmittage am Donaustrand … Das Lied geht an – und man muss tanzen! Fast wie Bilderbuch: nur besser!

Ob Poetry Slam oder Rap: Yasmo hat’s drauf! Starker Text, starkes Lied.

Farin Urlaub & Bela B.

Hit Blond

Auf jeden Fall ein Party-Hit!

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WiWö |

Spielen statt Gamen 1

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‘Tempelhüpfen’ – lustig & sportlich

Viele Spiele werden auf der ganzen Welt gespielt – zumeist in leicht unterschiedlichen Varianten … und noch besser: Oma, Opa, Uroma und Uropa haben sie wahrscheinlich auch schon gespielt!

Bei diesem Spiel kommt’s darauf an, wie geschickt man springen kann! B a r b a r a S c h r ö c ke n f u c h s Illustration: Barbara Schröckenfuchs | Foto: colourbox.de

Gleich ist die Mitte der Sommerferien da … vielleicht ist dein Pfadi-Sommerlager schon vorbei und der Urlaub kommt erst? Jedenfalls haben wir uns Gedanken gemacht, was du zuhause – gemeinsam mit deinen Freundinnen und Freunden, zu zweit oder mit mehreren Kindern – spielen kannst. Dabei sind wir auf Spiele gestoßen, die es schon ewig gibt – die aber immer noch gut sind. Nein, die sogar richtig super sind! In einer kleinen Serie in dieser und kommenden JAM-Ausgaben stellen wir ein paar davon vor: Mit einer Spielanleitung zum Herausnehmen. Einfach mitnehmen und ausprobieren! Du brauchst dafür nicht viel: In diesem Fall nur etwas Straßenkreide und ein paar kleine Steine. Viel Spaß damit!

Hüpfen im Tempel – oder im Hickelkasten* Vielleicht kennst du das Tempelhüpfen sogar schon? Dieses einfache Spiel spielen Kinder auf der ganzen Welt – und es gibt ganz viele verschiedene Tempel, die einfach auf den Boden gemalt oder in den Sand gekratzt werden. Ein ganz einfaches, bei uns sehr oft gemaltes Tempelmodell hat 9 Zahlenfelder und ein Himmel-Feld – wie auf der Zeichnung; am Foto ist ein ähnlicher Tempel mit nur 8 Zahlenfeldern zu sehen. Wenn ihr den Tempel auf den Boden (Gehsteig, Einfahrt, Parkplatz) gemalt und vielleicht noch schön verziert habt, braucht ihr noch einen Stein für jeden Mitspieler, ungefähr so groß wie eine Walnuss – eher nicht zu rund: der Stein soll nämlich nicht rollen.

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… dann kann es schon losgehen:

• Der erste Hüpfer stellt sich vor das Feld mit der Nummer 1 – und schaut in Richtung Himmel: nicht nach oben auf den richtigen, sondern auf den Himmel des Tempels! ;-)

• Er legt seinen Stein in das Feld 1 und hüpft dann auf einem Bein los, über das Feld 1 drüber, gleich ins Feld 2, dann auf dem selben Bein weiter in Feld 3. In die Doppelfelder 4 und 5 und dann auch in 7 und 8 darf man mit beiden Füßen gleichzeitig springen, dazwischen immer nur mit einem Fuß.

Nummernfeld dran war – landet, der darf den ganzen Tempel mit seinem Stein in der Hand wieder zurückhüpfen und ist fertig: Der oder die Erste, die das schafft ist Sieger des Spiels!

Spiel-Variante: Wenn ihr wollt, könnt ihr aber auch vom Himmel aus die Steine von 9 bis nach 1 zurückwerfen und eine Runde damit doppelt so lang spielen.

Turnier! Tempelhüpfen –

• In das Himmelfeld springt ihr mit einer halben Dre- in richtig großem Stil hung, so dass ihr euch während des Springens umdreht und gleich wieder den ganzen Tempel zurückhüpfen könnt.

• Vor dem Feld, in dem der eigene Stein beim Zu-

rückhüpfen liegt, bleibt ihr – auf einem Fuß – stehen, hebt den Stein auf und hüpft den Tempel zu Ende.

• Dann wird der Stein ins nächste – Feld 2 – gewor-

fen. Und so geht es weiter, bis der erste Hüpfer oder die Hüpferin einen Fehler macht. Das kann beim Hüpfen sein oder wenn der Stein beim Werfen nicht im richtigen Feld landet.

• Der Stein wird in das Feld gelegt, in dem er landen hätte sollen; und der oder die nächste Spieler oder Spielerin kommt dran.

• Er oder sie beginnt, wie der erste Spieler, mit dem Feld 1.

• Die geworfenen Steine, die schon im Tempel liegen, bleiben immer liegen, bis der Besitzer das nächste Mal dran ist.

• ACHTUNG: In Felder, in denen ein Stein liegt, darf nicht gehüpft werden!

• In den Himmel darf man aber immer hüpfen und wessen Stein dort richtig – nachdem das letzte

An einem langen Sommertag könntet ihr, wenn ihr besonders viele seid, sogar ein ganzes Tempelhüpf-Turnier veranstalten, mit mehreren bunten, vielleicht besonders schön ausgeschmückten Tempeln, die ihr vorher gemeinsam aufmalt und in denen dann gleichzeitig Hüpfbewerbe stattfinden können. Wie bei einer Weltmeisterschaft steigen immer die Siegerinnen und Sieger einer Spielgruppe in die nächste Runde auf, bis zum Viertel- und Halbfinale und einem großen Finale am Ende! Wer schon früh ausscheidet, könnte zum Beispiel dann als Fan jene anfeuern, die noch im Spiel sind oder für das leibliche Wohl der Hüpfer und Hüpferinnen und der Zuschauer sorgen. Vielleicht mit eigenen kleinen Jausen-Standeln und Saftläden!  ;-) *)  Für dieses alte Spiel gibt es schon alleine in der deutschen Sprache sehr viele verschiedene Namen: ‘Hickelkasten’ sagen zum Beispiel die Kinder in Deutschland dazu!


Jam_19-02 _14-15 __WIWÖ Spiele.qxp__lay 10.07.19 11:21 Seite 15

Viele Spiele und Bastel-Tipps ‘zzzebra’ – gib dieses Wort in der Suchmaschine deines Computers ein: Dort findest du ein tolles Kinder-Webmagazin und dann ist dir vermutlich nie wieder fad … ;-) Weitere Spiele außerdem auf: www.familienkarte.at/de/freizeit/spie lebuch.html (ohne Abteilen schreiben)

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Jam_19-02 _00-00 __ALL ADs.qxp__PRO 09.07.19 12:03 Seite 4


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Fehlstunden kann man verkraften, den Klimawandel nicht.

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… noch kurz die Welt retten!

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Scouts for Future

„Warum lernen, wenn es keine Zukunft gibt?“, fragen sich Millionen von Jugendlichen auf der ganzen Welt und gehen für mehr Klimaschutz auf die Straße.

Wir schwänzen nicht, wir kämpfen!

Katharina Forstner Fotos:  Katharina  Forstner  |  ‘Greta Thunberg’  by  Anders  Hellberg,  CC 4.0

Über die Nibelungenbrücke und wieder zurück ziehen wir an wartenden Autofahrern vorbei. Hunderte Plakate ragen in die Höhe. „Das Klima ist aussichtsloser als unsere Mathe-Matura“ …

halb fordert sie das strikte Einhalten der Klimaziele, damit unsere Erde auch in Zukunft für Menschen bewohnbar bleibt. Denn, so Greta, „Our house is on fire!“ (Auf Deutsch: “Unser Haus brennt!“)

… oder „Es wird so heiß wie in Ibiza“, liest man. Es wird gesungen, geschrien, gejubelt und gepfiffen. Ein Mädchen schreit ins Mikrofon: „Was wollen wir?“ Hunderte Stimmen antworten: „Klimaschutz!“

Inzwischen hat Greta Thunberg unzählige Reden vor wichtigen Politikern und weltberühmten Stars gehalten. Aber am wichtigsten: Sie hat Millionen von Kindern und Jugendlichen inspiriert, sich für ihr Klima und ihre Zukunft einzusetzen. Ganz ohne die Hilfe von Erwachsenen haben sie eine weltweite Bewegung namens „Fridays for Future“ ins Leben gerufen. Wie Greta Thunberg streiken sie jeden Freitag für mehr Klimaschutz und verpassen dafür sogar den Unterricht. Allerdings sagen viele Kritiker, dass die Demonstrationen nur eine Ausrede fürs Schule-schwänzen sind. Doch wer würde sich schon um ein paar Kinder kümmern, die in ihrer Freizeit irgendetwas über ‘mehr Klimaschutz’ reden? Außerdem: Fehlstunden kann man verkraften, den Klimawandel nicht.

Zeitreise zurück – zum 20. August 2018 Heute ist der erste Schultag nach den Sommerferien in Schweden. Nach den langen Sommerferien kehren alle Kinder und Jugendliche in ihre Klassenzimmer zurück. Alle? Nein. Vor dem schwedischen Parlament sitzt ein Mädchen mit blonden Zöpfen, neben ihr ein Schild. „Schulstreik für das Klima“ steht darauf. Noch ahnt keiner, dass dieser Tag der Startschuss für eine weltweite Bewegung namens „Fridays for Future“ ist. Am wenigsten Greta Thunberg selbst. Die Fünfzehnjährige hat nur ein Ziel: Klimaschutz. Sie hat die Nase voll von der Politik, die den Klimawandel einfach nicht ernst nimmt. Dabei haben sich erst 2015 im Pariser Klimaschutzabkommen 195 Staaten für mehr Klimaschutz verpflichtet. So soll die Erderwärmung unter 2°C gehalten, weniger Treibhausgase ausgestoßen und ärmere Länder unterstützt werden. Doch tatsächlich ändert sich nichts. Nur noch mehr leere Worte. Greta weiß: „Uns läuft die Zeit davon!“ Des-

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Wieder in der Gegenwart: 24. Mai 2019 Es ist wieder so weit: Für den zweiten weltweiten Klimastreik gehen Schülerinnen und Schüler von Indien bis Schweden auf die Straße statt in die Schule. Auch in Linz bleiben unzählige Klassenzimmer leer. Auf dem Hauptplatz versammeln sich mehr als 2000 Menschen. Auch Eltern, Großeltern und Lehrer streiken mit, doch vor allem sind es Jugendliche und Kinder,

die rufen: „Wir sind hier, wir sind laut, weil man uns die Zukunft klaut!“

Wir Pfadfinder sind natürlich auch dabei! Denn schließlich lautet einer unserer acht Schwerpunkte „Einfaches und naturverbundenes Leben“. Es ist die Verantwortung von uns allen, die Erde für Menschen und Tiere zu erhalten. Denn wie kann man auf einem der vielen Schildern auf der Demonstration lesen: „There is no planet B“ (Auf Deutsch in etwa: Es gibt keine zweite Erde) Vor dem Landhaus endet der Demo-Zug. „Legt euch alle auf den Boden!“, heißt es da. Symbolisch, um zu zeigen, dass der Klimakollaps das Leben von uns allen gefährdet. Die Demo endet fast mit denselben Worten, mit denen sie begonnen hat: „Wir waren hier, wir waren laut, weil man uns die Zukunft klaut!“ Hoffentlich haben uns auch die Politiker im Landhaus gehört. Denn sie halten die Veränderung in ihren Händen.

Wenn du dabei sein willst … Gleich in den Kalender schreiben: Am Fr, 27. September findet der nächste weltweite Klimastreik statt. Sei auch du dabei! … und jeden Freitag um 5 vor 12 findet der Klimastreik in Linz statt. Genauere Infos: www.fridaysforfuture.at


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Insekten-Abwehr – ‘homöopathisch’ Biologisch unbedenklich und fast immer wirksam!

M a rk u s P r öt s c h Bilder: ‘Spitzwegerich’ Markus  Prötsch;  Hintergrund: © Simone Bossi, andere: CC-www

Waschen hilft /

Bevor wir die fliegenden Blutsauger erfolgreich abwehren können, sollten wir unseren Feind kennen und wissen, mit welche Tricks eine Mücke ihr Opfer aufspürt. Bei uns sind es vor allem verschiedene Arten von Stechmücken – und davon nur die befruchteten Weibchen – die am Menschen Blut saugen. Sie orientieren sich am CO2 der Ausatemluft. Daneben nehmen manche Arten auch verschiedene Stoffe im Schweiß als Geruch wahr, z.B. Buttersäure. Die Tiere sind vor allem am späten Nachmittag und in der Dämmerung unterwegs. Mit diesem Wissen können wir schon gut erfolgreiche Strategien entwickeln:

Lange Kleidung /

Wer sich also gegen Abend den Schweiß von der Haut wäscht und saubere (= nicht verschwitzte Sachen) anzieht, wird weniger leicht von den Tieren aufgespürt. Vermeide aber Seifen, die parfumiert sind oder mach dir deine eigene Waschlösung – siehe die letzte Ausgabe. Eine Ausnahme sind Lavendelseifen - Lavendelgeruch hält Mücken ab.

Stechmücken bevorzugen unbedeckte Hautstellen. Trage lange Kleidung aus dichtem Gewebe.

Wenn der Wind weht /

Mücken sind keine besonders guten Flieger. Suche dir ein Plätzchen, an dem ein Lüftchen weht, das hält die Mücken am Boden.

Vermeide Gewässer /

Stehende seichte Gewässer, die sich schnell erwärmen, sind Brutstätten für Mücken. Dort hast du bestimmt keine Ruhe.

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Schatten meiden /

Mücken vermeiden die pralle Sonne. Tagsüber kannst du ihnen entkommen, wenn du dich nicht im Schatten aufhältst. Pass aber auf, dass du keinen Sonnenstich bekommst.


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Und wenn alles nichts geholfen hat? Auch dann hat die Natur ein Kraut parat. Wichtig! Es gilt ‘jetzt’ vor allem den Juckreiz zu bekämpfen: Er verführt uns, an der Stichstelle so lange zu kratzen, bis Blut ‘fließt’.

Was aber tun, wenn das alles nichts hilft und kein Mückenmittel ist zur Hand? Zum Glück gibt es ein paar Tricks aus der Natur.

Bewährt hat sich ein alter Bekannter: der Spitzwegerich, der bei uns auf jeder besseren Wiese wächst. Den Saft von ein paar Spitzwegerichblättern (zerrieben oder zerkaut) auf der Stichstelle verteilen und der Juckreiz lässt merklich nach. Zudem wirkt Spitzwegerichsaft antibiotisch und entzündungshemmend

Sie können einem den Aufenthalt unter freiem Himmel ganz schön vermiesen: Gelsen und anderes stechendes Getier. Ein paar Tipps, was du tun kannst, wenn du kein Mückenmittel dabei hast.

Lagerfeuer /

Der Rauch deines Lagerfeuers hält Mücken ab – allerdings nur, wenn du im Rauch sitzt. Außerdem zieht der Feuerschein die Tiere an und sie machen sich selbst den Garaus. Wenn deine Kleidung nach Rauch riecht, überdeckt das andere Körpergerüche.

Asche /

Anmerkung: Alle abgebildeten Pflanzen in diesem Artikel sind nicht zur sicheren Pflanzen-Bestimmung vorgesehen und deshalb dafür auch nicht geeignet! Lass dir auf jeden Fall bei der Bestimmung der Pflanzen helfen, wenn du selbst noch wenig oder gar keine Erfahrung hast.

Unter den Walnussbaum /

Notfalls kannst du aus Asche und Wasser eine Paste anrühren und damit unbedeckte Hautstellen einreiben.

Nussbäume geben über ihre Blätter offenbar Stoffe ab, die Mücken und andere Insekten abhalten.

Minze, Salbei, Thymian /

Viele Pflanzen produzieren ätherische Öle, die Mücken und andere Insekten fernhalten. Die wenigsten davon aber wachsen in unseren Breiten. Pfefferminze, Salbei und Thymian – großes Hintergrund-Bild – aber schon. Am einfachsten verreibst du ein paar Blätter auf den unbedeckten Hautstellen. Man sollte sich aber nicht zu viel erwarten – die Wirkung vergeht leider nach etwa einer Stunde.

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DIY – Do it yourself

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CAn’t EX it! Nein, kein Sommer-Trinkspiel :-) … sondern: ‘Escape the Room’ – den eigenen ‘Raum der Rätsel’ gestalten und was es alles zu bedenken gilt M a rk u s P i c h l e r- S c h e d e r Fotos:  Markus  Pichler-Scheder,  Foto-Team  ‘CaEx  Action-Day’

Gefangen. Halbdunkel. Die Fenster sind von außen mit Brettern zugenagelt, durch die Ritzen dringt nur wenig Licht. Gerade noch wart ihr draußen, du und deine Freunde, auf der Flucht vor den Zombies, die sich seit dem Ausbruch der Epidemie vor vier Wochen bereits im ganzen Land ausgebreitet haben. Die Tür, durch die ihr gekommen seid, habt ihr hinter euch abgeschlossen, aber sie wird nicht lange standhalten, vielleicht eine Stunde. Ihr seht euch genauer um in dem kleinen Raum. Ein Schreibtisch mit einigen Reagenzgläsern und Büchern über Chemie; eine Tafel an der Wand auf der unverständliche Formeln geschrieben sind; ein Kleiderständer, darauf ein abgetragener Mantel und ein Hut; ein versperrter Kasten, aber kein zweiter Ausgang. Es ist das Haus von Prof. Dunant. Angeblich ist es ihm gelungen, die Formel für ein Gegenmittel gegen das Virus zu finden, das durch Zombiebisse übertragen wird und die Menschen selbst zu Zombies werden lässt. Leider hatte er nicht mehr genügend Zeit, das Mittel auch herzustellen – er wurde selbst zum Opfer. Die Anleitung dafür soll sich aber in seinem Labor befinden. Euer einziger Ausweg aus eurer Situation ist es, die Formel zu finden und das Gegenmittel herzustellen. Aber wo mag sich nur das Labor befinden?

Entkommen. So könnte die Spielbeschreibung eines „Escape“ oder „Exit the room“-Abenteuers lauten. Dabei ist man in einer kleinen Gruppe von bis zu 6 Personen in einem Raum „eingesperrt“ und muss innerhalb einer vorgegebenen Zeit durch Lösen der gestellten

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Aufgabe aus diesem Raum entkommen. Bei eurer Suche nach der Formel gegen den Zombievirus werdet ihr zerschnittene Zettel mit Teilen der Formel finden, die ihr wieder zusammensetzen müsst; ihr werdet eine unsichtbare Schrift an der Wand entdecken, die nur im Schein einer Schwarzlichtlampe sichtbar wird; ihr werdet die Reagenzgläser am Schreibtisch in eine bestimmte Reihenfolge bringen, worauf sich wie von Geisterhand eine Lade öffnet; wenn ihr den Magneten, der sich darin befindet, an eine gekennzeichnete Stelle an der Wand haltet, dann springt die Tür des verschlossenen Kastens auf; durch diesen gelangt ihr in das geheime Labor in dem ihr die benötigten Zutaten finden werdet; schließlich werdet ihr es nur ganz knapp schaffen, das Gegenmittel anhand der Formel herzustellen und damit euch selbst und den Rest der Menschheit zu retten.

CAn’t EXit! In vielen größeren Städten gibt es bereits Anbieter, die teilweise sehr aufwändig und detailreich gestaltete Räume zu verschiedenen Themen anbieten. So kann man aus Gefängnissen ausbrechen, Zeitreisen unternehmen, Bomben entschärfen oder eben der Zombie-Apokalypse entkommen. Aber auch auf großen Pfadfinderlagern gibt es mittlerweile oft die Möglichkeit, bei „Escape the tent“ aus einem Zelt zu flüchten oder sich bei „Escape the box“ durch Rätsel zu arbeiten, die in unterschiedlichen Laden eines Kästchens versteckt sind. Aber fast noch spannender als aus einem EscapeRoom zu entkommen ist es doch, selbst einen zu gestalten. Sich eine Rahmengeschichte zu überlegen, knifflige Rätsel aus-

zudenken, Hinweise in versperrbaren Kisten zu verstecken und dann Anderen die Möglichkeit zu geben, ihre Kombinationsgabe und Geschicklichkeit zu testen. Beim Action Day „CAn’t EXit“ am Scout Camp Austria hatten oberösterreichische CaEx im März bereits die Möglichkeit dazu. Laut Einladung, die als Drohbrief gestaltet war, waren die Action-Day-Helden entführt worden und konnten nur durch die Hilfe der CaEx wieder befreit werden. Dazu mussten sie in kleinen Teams selbst Rätsel im Stil eines Escape Rooms mit einer Spielgeschichte aus einer von vier Themenwelten gestalten. Bei der Umsetzung waren der Kreativität keine Grenzen gesetzt – es entstanden Spinnennetze aus Seilen, an denen man sich entlanghanteln musste oder Planetenmodelle, in deren Inneren wiederum Hinweise versteckt waren. Nach dem Aufbau des eigenen Escape-Spiels konnten die Teams die Rätsel der anderen Gruppen lösen. Wie es heißt, wurden – zum Glück! – schließlich die Action-Day-Helden gemeinsam befreit.

Do it yourself Einen Escape-Room selbst zu gestalten bietet sich auch im Rahmen von Heimstunden, Geländespielen oder Gruppenlagern an. Ob für eine andere Stufe oder die Gäste bei einem Pfadfinderfest – stimmungsvoll gestaltete Abenteuer, bei denen Mitdenken und Geschicklichkeit gefordert sind, kommen immer gut an. Auch wenn dabei vor allem euer Einfallsreichtum gefordert ist: Einige Elemente kommen in Escape Rooms immer wieder vor und manche Dinge sollte man bei der Gestaltung unbedingt beachten – es folgen Anregungen und Tipps dazu.


Jam_19-02 _22-24 __ESCAPE THE ROOM.qxp__lay 10.07.19 11:49 Seite 23

Wenn die Zombie-Apokalypse eingetreten ist oder man dringend aus einem Gefängnis ausbrechen möchte, dann helfen nur mehr Kreativität und Geistesblitze.

clever & smart In der rechten Spalte sind beispielhaft ein paar der (fast) unendlichen Möglichkeiten beschrieben, die ihr bei der Gestaltung eines Escape Rooms habt. Wenn ihr an die Sache herangeht, dann macht euch unbedingt einen genauen Plan dazu, welche Rätsel in welcher Reihenfolge gelöst werden sollen und welche Bausteine man dafür benötigt; welche Schlüssel oder Codes man für welche Schlösser benötigt und wo man sie finden kann; und wie lange ihr schätzt, dass man für die Lösung eines Rätsels benötigt, wenn man es zum ersten Mal sieht. Dann kann eigentlich schon nichts mehr schiefgehen, und die Teilnehmer eures Raumes werden großen Spaß daran haben, aus ihm in neuer Bestzeit zu entkommen.

– Rätsel Der wichtigste Baustein für einen Escape Room sind natürlich die Rätsel. Bei der Pfadfinderei kommen im Rahmen von Heimstunden oder Geländespielen ja sowieso immer wieder Rätsel vor – ob Morsezeichen, Geheimschriften, Bodenzeichen oder Spiegelschrift: davon kann man sich inspirieren lassen. Oft ist ein Rätsel so gestaltet, dass man erst die einzelnen Teile zusammensuchen muss, um es überhaupt lösen zu können. Ein Blatt Papier mit den wesentlichen Informationen kann zum Beispiel in mehrere Teile zerschnitten werden, die dann an unterschiedlichen Orten versteckt werden können. Besonders gut kommen Rätsel an, bei denen man etwas zusammenbauen muss. Holzwürfel etwa, auf deren Seiten Buchstaben aufgemalt sind, die erst dann ein sinnvolles Wort ergeben, wenn man die Würfel richtig aneinanderlegt. Die Lösung jedes Rätsels sollte die Teilnehmer einen Schritt näher zum Ziel bringen. Ob das ein Zahlencode für ein Schloss ist, ein Verweis auf die Seitenzahl in einem bestimmten Buch oder ein Wort, das darauf hinweist, wo sich das nächste Rätsel befinden könnte.

– Versperrbare Kisten und Schatullen Einerseits kann man Rätsel oder Teile davon in versperrbaren Kisten verstecken, andererseits kann man viele Rätsel so gestalten, dass die Lösung wiederum eine Folge von drei oder vier Ziffern ergibt. Diesen Code muss man dann wiederum an einem weiteren Zahlenschloss einstellen (günstige Zahlenschlösser mit frei wählbarem Code gibt es übrigens in jedem Baumarkt), um zum nächsten Hinweis zu gelangen. Natürlich wird den Teilnehmern nicht mitgeteilt, welches der Schlösser ein gefundener Code öffnet, sodass sie einfach ausprobieren müssen, wo er passt. – Bücher und Tafeln Oft stehen in Escape Rooms vermeintlich beiläufig Bücher herum, die dann aber manchmal wichtige Informationen, wie zum Beispiel eine Tabelle für eine Geheimschrift oder Informationen für ein Rätsel aus der Biologie oder Physik, beinhalten. Auch Seitenzahlen oder markierte Buchstaben auf bestimmten Seiten kann man in ein Rätsel miteinbeziehen. Auch Tafeln an der Wand, die mit Graphiken, Formeln oder auch nur einzelnen Buchstaben beschrieben sind, können Hinweise für Rätsel enthalten.

– UV-Marker und Schwarzlichtlampen (UV-Taschenlampen) Wenn man mit einem UV-Marker etwas beschriftet, dann ist es bei normaler Beleuchtung nicht sichtbar. Erst wenn man das Licht ausschaltet und die Schrift mit einer UV-Taschenlampe beleuchtet wird sie sichtbar. So kann man eine Geheimbotschaft an eine Tafel schreiben, die erst gelesen werden kann, wenn die Teilnehmer die dafür notwendige UV-Taschenlampe gefunden haben.

– Wasser Wenn ihr euren Escape Room im Freien aufbaut, etwa in einem Zelt, dann kann ein Rätsel so gestaltet sein, dass man einen Schlüssel an einem kleinen leichten Ball befestigt. Diesen Ball wirft man in einen Kanister oder ein langes Rohr, sodass der Ball zunächst nicht mehr zu erreichen ist. Füllt man dann aber Wasser ein, dann schwimmt der Ball auf dem Wasser und kann schließlich an der oberen Öffnung samt dem Schlüssel entnommen werden.

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Jam_19-02 _22-24 __ESCAPE THE ROOM.qxp__lay 10.07.19 11:49 Seite 24

Tipps zur Durchführung von ‘Escape the Room’

• Die TeilnehmerInnen müssen in Notfällen immer aus dem Raum entkommen können, auch wenn sie die Rätsel nicht gelöst haben. Sperrt also die Teilnehmer keinesfalls tatsächlich in einen Raum ein. WENN ETWA EIN BRAND AUSBRICHT ODER EIN MEDIZINISCHER NOTFALL EINTRITT, KANN DAS SONST VERHEERENDE FOLGEN HABEN.

• Passt beim Entwurf des Raumes darauf auf, dass der Raum auch wirklich lösbar ist. Gibt es z.B. ein Kästchen A und eine Schatulle B, dann sollte nicht der Schlüssel zu A in Schatulle B verborgen sein und gleichzeitig der Schlüssel zu B in Kästchen A.

• Gestaltet die Rätsel so, dass sie nicht durch fehler-

hafte Versuche unlösbar werden. Oft müssen die Teilnehmer einfach zuerst verschiedene Dinge ausprobieren, um auf die richtige Lösung zu kommen. Dadurch sollten sie nicht spätere Rätsel versehentlich kaputtmachen können.

• Jedes Element und jeder Code sollte nur einmal verwendet werden. Eine bereits für das Öffnen eines Zahlenschlosses verwendete Ziffernkombination sollte nicht auch noch für ein zweites Zahlenschloss gelten.

• Unbedingt alle Teile im Raum, die nicht zu einem Rätsel gehören, und die nicht demontiert oder benutzt werden sollen, deutlich kennzeichnen (und das vor Beginn den Teilnehmern mitteilen). Im Rätselfieber wird oft erstaunliche Kreativität dabei entwickelt, Dinge zu zerlegen, die nicht zerlegt werden hätten sollen, weil dahinter ein Rätsel vermutet wird.

• Achtet darauf, dass die Rätsel selbsterklärend sind. Ihr seid nicht dabei, wenn die Teilnehmer versuchen, eure Rätsel zu entschlüsseln, also sollte es möglich sein, sie auch ohne fremde Hilfe zu lösen.

• Macht die Rätsel nicht zu schwer. Wenn man sich die Rätsel ausdenkt, dann kommen sie einem oft sehr leicht vor. Das sind sie meistens nicht, vor allem wenn sie später unter Zeitdruck gelöst werden sollen. Setzt vor allem nicht voraus, dass die Teilnehmer spezielles Fachwissen mitbringen, also genau über bestimmte Superhelden oder physikalische Zusammenhänge Bescheid wissen. Wenn für ein Rätsel (einfaches) Fachwissen erforderlich ist, dann sollten die Teilnehmer dazu auch unterstützende Informationen im Raum finden können.

• Um den Teilnehmern trotzdem helfen zu können, wenn sie nicht mehr weiter wissen, solltet ihr die Möglichkeit haben, von außerhalb des Raumes mit ihnen zu kommunizieren, z.B. über Walkie-Talkies. Bei vielen Escape Rooms haben die Teilnehmer eine bestimmte Anzahl von Fragen frei (z.B. 5), die sie stellen dürfen. Ihr solltet dafür einen Plan zur Hand haben, in dem die Rätsel und ihre Lösungen genau aufgelistet sind. Überlegt euch schon vorher, welche Hinweise ihr an welcher Stelle geben könntet.

• Lasst alle Rätsel nach Möglichkeit vorher jemanden

ausprobieren und lasst euch Feedback geben. So erkennt man leichter Stolpersteine oder Unklarheiten und kann die Rätsel bei Bedarf noch anpassen oder vereinfachen.

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Jam_19-02 _25 __BĂźcherTipps.qxp__lay 10.07.19 11:50 Seite 25

Pfadfinderinnen und Pfadfinder stellen ihre LieblingsbĂźcher vor.

Viel SpaĂ&#x; beim Reinschnuppern und aufregende Stunden, wenn ihr euch dazu entschlieĂ&#x;t, die BĂźcher selbst zu lesen!

Va l e n t i n a L a h r e r | M a r t i n a B e r g s l e i t n e r

Valentina Lahrer ( 15 Jahre )

Caravelle bei ‘Pregarten’

“Letztendlich geht es nur um Dich�

David Levithan Âť fĂźr CaEx

Inhalt des Buches: Mir hat das Buch sehr gut gefallen, weil es eine ziemlich ungewĂśhnliche, berĂźhrende Geschichte ist. Hier geht es einerseits um die Seele “Aâ€?, die jeden Tag in einem anderen KĂśrper erwacht, und andererseits um Rhiannon, die sich groĂ&#x;e MĂźhe gibt, Seele “Aâ€?, zu sehen, ohne auf ihr täglich wechselndes Ă„uĂ&#x;eres zu ach-

Ich kann dieses Buch jedem empfehlen, der gerne BĂźcher mit vielen Emotionen liest und wissen will, wie es ist, wenn Seele und KĂśrper nicht zusammengehĂśren. n

‌ und hier ist noch ein ganz spezieller

herausbekommen, wer daran schuld ist.

von der Redaktion:

Dieses Buch empfehlen wir allen Leseratten, die zusätzlich auch noch gerne Rätsel lĂśsen! Denn auf vielen Seiten gibt es Bilder mit geheimen Codes. Der Meister bringt Christopher nämlich nicht nur bei, wie man Medizin mischt, sondern auch, wie man Codes knackt. Die Rätsel werden auf den nächsten Seiten erklärt und ihr findet es bestimmt aufregend, mehr Ăźber die Codes zu erfahren. Selbst knobeln ist natĂźrlich auch erlaubt ‌ đ&#x;˜‰

Sommer-Lesetipp “Black Thorn Code – Das Vermächtnis des Alchemistenâ€?

Kevin Sands Âť fĂźr CaEx

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ten. Dabei muss sie feststellen, wie schwer es ist, jeden Tag einen anderen (und innerlich doch ganz gleichen) Menschen zu lieben.Â

Inhalt des Buches: Die Geschichte spielt im Mittelalter, in einer Zeit, in der die Menschen KĂśnige verehren und Ratten die Pest Ăźbertragen. Christopher ist 13 Jahre alt und arbeitet bei einem Apotheker. Eines Nachts wird sein Meister schlimm verletzt. Christopher und sein Freund wollen

MÜchtest auch du dein Lieblingsbuch vorstellen? Super! Bitte ein E-mail an: jam@ooe.pfadfinder.at Wir freuen uns auf Beiträge!

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Jam_19-02 _00-00 __ALL ADs.qxp__PRO 09.07.19 12:03 Seite 6

Meter die entscheiden! Palfinger Krane haben immer die Nase vorne. Dank überlegener Hubkraft und Reichweite, mit der Sie um die entscheidenden Meter voraus sind. Sprechen Sie jetzt mit den Kranprofis von Kuhn-Ladetechnik über Palfinger-Super-Krane, die einfach mehr leisten und weniger kosten als Sie denken.

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Jam_19-02 _27 __InfoTainment _ICH BIN VIELE.qxp__PRO 10.07.19 12:09 Seite 27

Wissen – mit Unterhaltungswert

Ich bin viele – und wir sind clever & smart Wer beim Denken in verschiedene

Rollen schlüpft, denkt kreativer, findet intelligenter/e Problemlösungen Wo l f r a m M a r i a S c h r ö c ke n f u c h s

Es klingt fast schon wie ein Märchen, was Sarah Geither von der Duke University herausgefunden hat und nun auch weiter und genauer untersucht: Erinnert man Kinder daran, dass sie verschiedene Rollen – Identitäten – haben, denken sie tatsächlich kreativer und finden dadurch bessere Lösungsansätze. Mit ‘Rolle’ ist hier gemeint, dass man für unterschiedliche Personen auf unterschiedliche Art bedeutsam ist: Für die Oma ist man das Enkerl, für den Papa die Tochter, für die Nachbarin eine solche, für den Bruder die Schwester und die allerbeste Freundin ist man eben genau für diese.

“Wie kommt der Bär zum Honig, da oben am Baum?”

… das war eine der Testfragen, die zwei Kindergruppen (6-7 Jahre, ges. 200 Kinder) gestellt wurde. Nur den Kindern der zweiten Gruppe wurde darüber hinaus noch mitgeteilt, dass sie zum Lösen der Aufgaben auch in verschiedene Rollen schlüpfen könnten, also: ‘du, als beste Freundin’, ‘du, als Enkel kind’, ‘du, als Papas Sohn’ usw … Die Kinder der zweiten Gruppe – die ‘Rollenspieler’ also – entwickelten deutlich mehr Lösungs-Ansätze und dabei auch noch die kreativeren.* Eine andere Aufgabe war:  Gesichter zu ordnen – nach Kategorien, die die Kinder selbst bestimmen, also erst definieren mussten. Gruppe eins ordnete nach Geschlecht und Ethnie. Die Kinder der zweiten Gruppe hingegen einigten sich, nach einem ganz anderen Prinzip zu ordnen: ‘Nicht lachendes Gesicht’ und ‘Lachendes Gesicht’! … :-)

Diese Ergebnisse zeigen, dass ein ‘Sichselbst-Wahrnehmen unter verschiedenen Blickwinkeln’ eine gute Methode ist, um vorgefasste, überkommene Denkweisen zu überwinden und dass dadurch unsere Gesellschaften – die zunehmend vielschichtiger werden – zu mehr Offenheit im Umgang miteinander gelangen könnten, fasst Sarah Geither ihre Erkenntnisse zusammen.

*) Ein kreativer Lösungsvorschlag lautete, dass der Bär eine sehr große Schüssel braucht, die er dann umdrehen muss um darauf hinauf zu klettern!

Quelle/Basis: » Spektrum der Wissenschaft « online, im Juli 2019 | Sarah Geither & Team, Duke University, USA | Foto-Collage: Wolfram; Einzelbilder von © CC unsplash.com | https://onlinelibrary.wiley.com/doi/abs/10.1111/desc.12871

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