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Oberösterreichische PFADFINDERINNEN UND PFADFINDER
Official member of | WOSM | WAGGGS | PPÖ
2/2018 Juli
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SPECIAL THEMENHEFT ZUM HOME 2018 14. Int. Landeslager Oberösterreich 6.-15. August 2018
Österreichische Post AG
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SP 04Z036021 S
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OÖ Pfadfinderinnen und Pfadfinder, Brucknerstr. 20, 4020 Linz
IMPRESSUM Titel: JAM, Magazin der Oberösterreichischen Pfadfinderinnen und Pfadfinder. Offenlegung gem. §25 Mediengesetz: Medieninhaber (Alleininhaber): Verein „Oberösterreichische Pfadfinderinnen und Pfadfinder“ – Brucknerstr. 20, 4020 Linz, Tel. 0732 / 66 42 45, Fax: 60 84 59. | ZVR: 750481321 E-Mail: office@ooe.pfadfinder.at W e b : w w w . o o e . p f a d f i n d e r. a t Erscheinung: 4 (3+1) mal jährich. Grundlegende Richtung: unabhängige Zeitschrift im Bereich der pfadfinderischen Jugendarbeit, gibt Impulse, regt zu Diskussion von Visionen und möglichen Entwicklungen an. Förderung der Qualität der Kinder- und Jugendarbeit der Oberösterreichischen Pfadfinder und Pfadfinderinnen. Kommunikationsmedium zwischen Verbandsleitung und allen Mitgliedern, FreundInnen und Interessierten. Forum für Erfahrungs- u. Meinungsaustausch. Redaktion: Leitung: Martina Bergsleitner und Barbara Schröckenfuchs. AutorInnen und Autoren: Katharina Stöllner, Klaus Hollinetz, Wolfram Maria Schröckenfuchs, Alexander Maringer, Markus PichlerScheder, Markus Prötsch. GastautorInnen dieser Ausgabe: Isabella Bachleitner, Maria Binder. Gestaltung und Satz: Wolfram Maria Schröckenfuchs c/o Schröckenfuchs Projekt-Agentur; Hersteller: Trauner Druck GmbH & Co KG, Linz Abonnement für Nichtmitglieder: € 12,– / Jahr jam@ooe.pfadfinder.at Anzeigenannahme Andreas Stumpf: 0732/ 66 42 45 Fax: 60 84 59 jam@ooe.pfadfinder.at
Bild: Unsere Erde – zur Verfügung gestellt von der NASA.
Welcome at your HOME !
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Liebe jam-Leserinnen und Leser!
Bild: Unsere Erde – zur Verfügung gestellt von der NASA.
Spürt ihr es auch schon? Das Prickeln, die Vorfreude auf etwas Großartiges: das HOME. Doch noch dauert es einige Tage, bevor rund 4.000 Pfadfinderinnen und Pfadfinder aus vielen Teilen der Welt aufeinandertreffen. Damit wir euch das Warten etwas versüßen, haben wir uns in dieser Jam-Ausgabe ganz dem Thema HOME gewidmet.
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Inhalt O HOME 2018
Everywhere – daheim in der ganzen Welt
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O HOME 2018
Gefängnis Asten – ein Ort, an dem man leben lernt
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HOME ganz anders Einen ganz besondern Blickwinkel auf unser Verständnis von Zuhause liefert uns unsere Gastautorin Isabell mit ihren beiden „Homestories.“ Sie hat für uns zwei Orte besucht, in denen man sich offensichtlich nicht zuhause fühlen kann. Etwa eine Notschlafstelle in Linz. Sie erfährt, wie es ist, wenn man alles verliert und dann so ein Ort auch irgendwie ein Zuhause werden kann. Einen Lokalaugenschein macht sie auch im forensischen Zentrum Asten und geht der Frage nach, ob es für die Insassen heimelig werden kann und vor allem, wie das funktionieren kann. Und ist es möglich, dass ‘Daheim’ kein fester Ort ist sondern überall sein kann? Ja, in Wolframs Beitrag geht es genau darum – um ein ‘mobile home’!
O HOME 2018
Make yourself a natural home: Laubhütten-Bau
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O HOME 2018
Die Geschichte eines Ohrwurms – » Here, there …
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O HOME 2018
hike & home – Tipps für’s draußen Übernachten
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O HOME 2018
Erinnerungs-Stücke – vorab, für danach …
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Was haben wir noch für euch? Viele Themen, die sich mit dem HOME beschäftigen, wie zum Beispiel den pfadfinder-technischen Zugang: wir zeigen euch, wie man eine Laubhütte mit ganz wenig Material baut.
O HOME 2018 Leben
home-less – ein Besuch in der Notschlafstelle
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DIY – do it yourself
… es klappert die Mühle: Bau dir ein Wasserrad
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O HOME 2018
work@HOME – die unsichtbaren ErmöglicherInnen
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O HOME 2018
mobile home: A super VANtastic life
Man sagt, der schönste Urlaub ist der, von dem man erst gar nicht zurück nach Hause möchte. Darum machen wir es richtig und fahren gleich heim, auf’s HOME. Wir wünschen uns und euch allen viele unvergessliche Lagermomente, neue Freundschaften und einfach eine geile Zeit. Bis dahin viel Vergnügen beim Einstimmen mit dem JAM. Wir sehen uns @HOME!
TeilnehmerInnen
Leben
Supermarkt Natur
Camp Song
Abenteuer
Merchandising
Homebase
&
Martina & Barbara, und die ganze JAM Redaktion
Termine 2018
Infotainment
#newlife#welcome@HOME
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Ida Johanna! Die JAM-Redaktion gratuliert ganz herzlich: Unserer Redakteurin Katti zur Geburt ihrer Tochter Ida Johanna! :) Der kleinen Erdenbürgerin wünschen wir ein “Herzliches Willkommen” auf unserem einzigartigen und so wunderbaren Planeten Erde!
2018 Jul-Dez 21.-28.7. Woodbadgekurs 3.-6.8. O Gastfreundschaft HOME 2018 / 1. Turnus 6.-15.8. 15.-18.8. 29./30.9. 27.10. 10./11.11. 24./25.11. 15.12.
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HOme 2018 O Gastfreundschaft HOME 2018 / 2. Turnus Landestagung Puchberg Jubiläumsball Linz 4 Herbst-Arbeitskreise der Ausbildung Woodbadgekurs’18, TransferWE ‘30 J. Friedenslicht in OÖ’ – Feier Linzer Dom
2019 Feb-Nov 9.-10.2. * Aufbauseminar GL/ER 6.4. * Modul Lagerleiter – LV-Büro Linz 6.4. * Modul Teamleiter – LV-Büro Linz 27./28.4. * Erfahrungsphase GrundlagenWE – Eberstalzell 14 15.-16.6. * Erfahrungsphase StufenmethodenWE – SCA 15.-16.6. * Startveranstaltung – SCA 16 17.-18.11. * VertiefungsphasenWE *) Ausbildung | WE = Wochenende
Wir bedanken uns bei unseren Inserenten und Sponsoren! Sie wollen im JAM inserieren? jam@ooe.pfadfinder.at www.ooe.pfadfinder.at/jam.html
jam@ooe.pfadfinder.at www.ooe.pfadfinder.at
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6.-15. AUGUST
Everywhere – daheim in der ganzen Welt So leben die Menschen in unterschiedlichen Regionen unserer Erde Maria Binder
NORDAMERIKA
EURO
AFRIKA
Marrokko Chile • Wohnen | Am • Wohnen | In der Zentralzone sehr europäisch, dennoch eher kleinere, einfache Wohnungen. Außerhalb der Zentralräume leben die Menschen in kleinen Häusern. • Zusammen leben | Die ‘kleine’ Familie – Eltern und Kinder. Die Großeltern, Onkel und Tanten wohnen aber in der Nähe und die Tür für die Familie ist immer offen. • Essen | Gemüse-Fleischsuppe, Meeresaal-Suppe, Kartoffelbrot mit Mehl, … das wären einmal die traditionellen Speisen und dann gibt es da noch ‘Nestlé’ – omnipräsent in jedem Supermarkt. Gegessen wird mit Messer und Gabel auf einem Teller.
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Land findet man hauptsächlich Ziegelbauten und Häuser mit Flachdächern vor, ein spitzes Dach, wie wir es in Österreich gewohnt sind, wird in dieser Gegend nicht benötigt, weil es einfach viel weniger Niederschlag gibt als bei uns. • Zusammen leben | Die einfach eingerichteten Häuser werden gleichzeitig mehreren großen Familien bewohnt: Eltern, Großeltern, Kinder, … • Essen | Couscous und Tajine stehen ganz oben auf der Speisekarte, Tajine ist eigentlich ein Tontopf mit einem Kegelförmigen Deckel, worin alles gekocht wird von Gemüse über Couscous bis hin zu Fleisch. Gegessen wird meistens mit
SÜDAMERIKA
Österreich • Wohnen | Meist ist das Ein-
den Händen, am Boden sitzend, an einem niedrigen Tisch. Dazu trinkt man Unmengen an gezuckertem Schwarztee.
familienhaus oder die Wohnung der Lebensmittelpunkt der Bewohner – es wird gemeinsam gekocht, gegessen, der Nachmittag / Abend miteinander verbracht. • Zusammen leben | Eltern mit Kindern, Patchwork-Familien, Paare, Alleinerziehende Frauen oder Männer mit Kindern, Singles, … alles ist möglich ;-) • Essen | gemeinsames Essen am Tisch mit Teller, Messer, Gabel, Löffel …
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Für Abenteuer-Reisende ein Muss: Herausfinden, wie Menschen überall auf dem Globus leben, essen, schlafen; wie viele im eigenen Heim wohnen und vieles mehr … EVERYWHERE – überall auf der Welt: Das Ferne rückt ganz nahe – ein Blick über den Tellerrand.
ASIEN
E U RO PA
Ein Haus oder eine Wohnung, ein Garten und eine Garage. Das Essen wird in Töpfen und Pfannen auf einem Herd zubereitet und danach auf einem Teller serviert und mit Gabel, Messer und Löffel gegessen. Das hört sich doch ganz normal und logisch an, oder? Aber das ist natürlich nicht überall so auf der Welt: In manchen Teilen der Erde leben die Menschen in Schwarzzelten, Essen mit Stäbchen und kochen auf offenem Feuer.
AFRIKA
• Zusammen leben | Um in Diese JAM Seite widmet:
Tibet Autonome Region Tibet – Hochplateau der chin. Provinz Qinghai • Wohnen | Um ihr Vieh ernähren zu können, leben die Tibeter im Sommer meist als Nomaden, sie ziehen mit ihren Yaks und Schafen zu nahrhaften und saftigen Wiesen. Nomaden ziehen mit ihren Zelten und allen Habseligkeiten durch das Land
Krisenzeiten stärker zu sein, leben oft mehrere Familien zusammen und bilden ein Nomadenlager. • Essen | Essen hauptsächlich Produkte aus eigener Landwirtschaft und eigenem Anbau, „Tsampa“ (Vollkornmehl aus gerösteter Gerste gemischt mit heißer Yakbutter) und heißer Buttertee ist das Hauptnahrungsmittel der tibetischen Nomaden.
Vietnam • Wohnen | Alles spielt sich in den Straßen ab. Niemand be findet sich in seiner engen, klenen einfachen Wohnung – das
AUSTRALIEN
was wir als Gehsteig sehen würden, ist in Vietnam für die Menschen das Wohnzimmer. • Zusammen leben | Die Großfamilie inkl. Großeltern, Cousins und Tanten auf engstem Raum in kleinen Wohnungen oder Häusern. Wenn ein Zimmer frei
ist, wird das gerne an Durchreisende vermietet. • Essen | Die Männer sind vermehrt Fischer, deshalb gibt es regelmäßig Fisch – kochen tun immer die Frauen. Traditionell gibt es oft eine Pho (Nudelsuppe), gegessen wird entweder am Boden oder auf Mini-Plastik-Sesseln und einem MiniPlastik-Tisch – die Vietnamesen essen mit Stäbchen und es gibt eine ausgeprägte Bierkultur.
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HOME 2018 – anywhere
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Ein Ort, an dem man leben lernt
Im forensischen Zentrum Asten wohnen psychisch kranke Rechtsbrecher. Dort sollen sie lernen, wie sie ihr weiteres Leben meistern können, ohne andere oder sich selbst zu gefährden.
„Psychisch krank – aber gefährlich darf man nicht sein“ Isabella Bachleitner
Zuhause – hier kann man machen was und wie man will. Ein Ort, an dem nur die eigenen Regeln gelten. Trifft das für alle Menschen zu? Wohl kaum. Die Soziologie kennt den Begriff der totalen Institution. Er beschreibt Orte an denen Menschen 24 Stunden pro Tag verbringen und der Kontakt zur Außenwelt beschränkt ist. Es herrschen klare Regeln und eine Kontrolle aller Tätigkeiten. Ein Gefängnis wäre hierfür ein Beispiel. Wer spitzfindig ist, kann jetzt wieder behaupten, dass sich ein Häftling dieses Leben durch Begehen einer Straftat wählt und die Regeln, die dann gelten, selbst bestimmt. Aber nur zum Teil. Das österreichische Strafgesetzbuch nennt im Artikel 21 den Begriff des „geistig abnormen Rechtsbrechers“. Das sind Menschen, die eine Straftat begehen, aber eine so starke psychische Krankheit haben, dass sie als unzurechnungsfähig gelten. Das bedeutet, dass sie die Schwere und Falschheit der Tat nicht einschätzen können, weil sie zum Beispiel unter Schizophrenie leiden. Deshalb kann man sie für die Tat nicht bestrafen. Trotzdem sind diese Menschen zu gefährlich, um weiterhin in der Gesellschaft zu leben, wenn das Risiko einer weiteren Tat besteht. Sie werden in ein forensisches Zentrum eingewiesen wo sie ei-
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ner Maßnahme unterzogen werden. Mit vielfältigen Therapieansätzen wird versucht, die Gefährlichkeit abzubauen und die Menschen schrittweise in ein deliktfreies und selbständiges Leben zu führen. Zwei forensische Zentren gibt es in Österreich; eines in Asten, wo 181 Personen untergebracht sind.
Auch hier ein Alltag Das forensische Zentrum Asten wirkt wie eine Mischung aus Krankenhaus und Studentenwohnheim, nur die hohen Zäune und Überwachungskameras stören hierfür das Bild. Es ist hell und freundlich, das Zentrum wurde erst 2009 gegründet. 15-20 Untergebrachte leben gemeinsam in einer Wohngruppe. Sie werden von einem breiten Team aus TherapeutInnen und SozialarbeiterInnen betreut und unterstützt. Nach dem Aufstehen um 7 Uhr und der Medikamentenausgabe zwischen halb und dreiviertel 8 beginnt das vielseitige Programm. In der Ergotherapie-Werkstatt können die Untergebrachten basteln, malen oder mit Holz arbeiten. Unter der Betreuung von Physiotherapeuten wird hart trainiert. Es gibt Therapie-Gruppen oder Einzelsitzungen bei Psycho- oder tiergestützter Therapie. Daneben fällt auch die Mithilfe im allgemeinen Bereich an: Tisch
decken, abwaschen, Zimmerreinigung. In einer großen Küche wird gemeinsam mit einem diplomierten Sozialbetreuenden gekocht und geputzt. Diese bieten in der Freizeit und am Wochenende freiwilliges Programm an: von Fußballspielen im FunCourt, gemeinsam Film schauen bis Basteln von Hausschmuck und manchmal einem Ausflug. Der Kontakt zur Außenwelt ist strikt kontrolliert. Neben dem Kühlschrank mit verschließbaren Fächern hängt ein Telefon, Handys oder Laptops sind nicht gestattet.
Der Kernauftrag Für das Team ist es wichtig, mit den Untergebrachten in Beziehung zu sein, aber diese Nähe soll professionell sein. Eine Herausforderung des Teams besteht darin, gemeinsam die ausschlaggebenden Komponenten für die Straftat herauszufinden. Davon ausgehend wird das Angebot gesetzt, um den Untergebrachten zu helfen ihre Gefährlichkeit abzubauen. Werden hier große Fortschritte erzielt, werden schrittweise manche Regeln gelockert, um die Person behutsam an das eigenständige Leben heranzuführen bis hin zu betreutem Probe-Wohnen außerhalb des Forensischen Zentrums. Gelingt das, wird ein Antrag auf bedingte Entlassung vor Gericht gestellt. Wird dieser genehmigt, kann der Untergebrachte das Zentrum unter Auflagen wie dem regelmäßigen Erscheinen bei Therapiesitzungen verlassen. Der Weg dorthin ist jedoch oft nicht leicht. Um die Gefährlichkeit abzubauen, muss auch die psychische Krankheit eingeschränkt und Lebensweisen geändert werden. Diese sind tief mit der eignen Persönlichkeit und Identität verankert. Eine erfolgreiche Maßnahme kann somit auch bedeuten, dass die Untergebrachten viel von ihrer Persönlichkeit aufgeben müssen, ein schmerzlicher Prozess, der auch auf Wider-
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Fotos – links: Eingangsbereich, keine Kameras? – oben, Ergotherapie-Werkstatt: „Ob Modellflieger basteln oder schnitzen: Gemeinsam mit Ergotherpeuten können die Untergebrachten ihrer Kreativität in der Werkstatt freien Lauf lasssen.“ – mitte, Küche: „Die Küche ist das Zentrum der Wohngruppe, die Untergebrachten kochen hier selbst.“ – unten, FunCourt: „Fußballspielen ist bei den Untergebrachten besonders beliebt.“
Diese
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-Seite widmet:
stand stößt. Die Mehrheit arbeitet jedoch gut mit und mehr als die Hälfte aller Untergebrachten können die Maßnahme nach höchstens fünf Jahren verlassen. Nur 10% der Entlassenen kehren wieder zurück, die meisten, weil sie manche Weisungen des Richters/der Richterin gebrochen haben.
Ein Zuhause? Man bemüht sich, dass die Wohnsituation der Untergebrachten in der Maßnahme auch ein Stück weit Zuhause werden kann. Hier ist die Privatsphäre wichtig. Die Untergebrachten leben in Einzel- und Doppelzimmern. Der Rückzugsort mit dem eigenen Kasten und der eigenen Lektüre am Nachtkästchen wird von vielen sehr geschätzt. Damit sie sich sicher fühlen können, können die Zimmer auch von innen zugesperrt werden. Jede Wohngruppe besitzt einen Spazierhof, ein kleiner Garten, der oft sehr liebevoll hergerichtet ist. Aber der Begriff von Zuhause ist in diesem Kontext sehr schwierig zu fassen und relativiert sich sehr. Stellt das Gericht die Notwendigkeit der Einweisung in die Maßnahme fest, wird der Rechtsbrecher von der bisherigen Wohnund Lebenssituation entrissen und kommt in die neue Umgebung des forensischen Zentrums. Arbeitet der Untergebrachte gut mit kann er sie ehestmöglich verlassen, um wieder ein neues Zuhause in der Außenwelt – meist bei betreuten Wohnungseinrichtungen – zu finden. Kann man sich überhaupt an einem Wohnort richtig wohlfühlen, den man auferlegt bekommen hat; wo man klare Regeln befolgen muss – und dessen Sinn es ist, ihn möglichst schnell wieder verlassen zu dürfen? Kann so ein Ort ‘Zuhause’ sein?
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Jam_18-02 _08-09 __HOME SuperMarkt Natur _Laubhütte.qxp__PRO 11.07.18 14:23 Seite 8
Make yourself a natural home
1/ Im Abstand von etwa 2 Meter werden zwei Astgabeln in den Boden gesteckt. Eine weitere Stange bildet den Dachfirst. Zwei Stangen (etwa 3 Meter lang) weisen gegen den Wind. Zusätzliche Stöcke stützen die Konstruktion.
2/ Für mehr Stabilität werden die Stöcke zusammen gebunden.
Te xt & Bilder
3/
M a rk u s P r ö t s c h
Auf die Firststange werden weitere, rund 3 Meter lange Stöcke gelegt. Diese weisen wieder gegen den Wind. Der Abstand sollte etwa 20 bis 30 cm betragen.
4/ Nun werden weitere Stangen aufgelegt oder dazwischen geflochten – das Bild zeigt, wie es aussehen soll …
Es ist Pfingsten und es gießt wie aus Eimern. Bei diesen Bedingungen eine regendichte Unterkunft ohne Hilfsmittel zu bauen, ist schon eine Herausforderung … Zugegeben: Ein Zelt ist einfacher aufzustellen. Aber hat man nicht irgendwie etwas Wichtiges im Leben versäumt, ohne jemals in einer selbstgebauten Hütte übernachtet zu haben? Es gibt unzählige Varianten von derartigen einfachen Unterständen. Hier stelle ich dir ein sogenanntes „Lean-to“ vor – ein nach vorne offenes Dach. Das ist eine typische Sommerunterkunft, die dir den Regen vom Schlafsack hält und aus der du trotzdem die Aussicht genießen kannst. Für diese Hütte braucht es nur ein paar Stöcke und Laub – oder noch besser: große Blätter.
Für den Bauplatz hältst du dich an die Regeln, die auch für einen guten Zeltplatz gelten:
• • • • •
Suche dir eine möglichst ebene Fläche Auf keinen Fall darf deine Hütte in einer Senke stehen Halte dich von Wasserläufen fern Achte auf tote Äste in den Bäumen über dir Achte auf die Windrichtung
Wenn du den idealen Platz gefunden hast, kannst du dein Baumaterial zusammensammeln. Du brauchst:
• • • 8
2 stabile Stöcke mit einer Astgabel am Ende, ca. 1 bis 1,2 Meter lang Mehrere Stöcke 2,5 bis 3 Meter lang Ein paar kürzere Stöcke, die fallen meist beim Kürzen der anderen an
5/ Klar was gemeint ist?
6/ Stelle zuerst die Windrichtung fest. Dann rammst du die beiden Astgabeln leicht gegen den Wind geneigt in den Boden. Der Abstand sollte etwa deiner Größe entsprechen. Lege je eine lange Stange gegen den Wind in die Gabeln und eine dritte von einer Gabel zur anderen – das wird der Dachfirst. Damit deine Konstruktion nicht auseinanderfällt, binde die Stöcke fest zusammen. Dann legst du im Abstand von 20 bis 30 Zentimeter die anderen Stöcke auf den Dachfirst. So entsteht eine Art Schrägdach. Darauf kommen nun quer weitere Stangen. Wenn deine Stangen viele Astgabeln haben, hält das von allein. Ansonsten klemme die Querstangen unter die äußersten Längsstangen. Auf diese Weise erhältst du ein gitterartiges Gerüst. An den offenen Seiten kannst du die kürzeren Stöcke aufstellen. Auf dieses Gerüst kommt nun eine Lage Äste. Hier sind es die belaubten Äste der Haselnussstauden, die ich als Gerüstmaterial gefällt habe. Es funktioniert aber auch mit Fichtenreisig oder Ähnlichem. Diese Behausung ist natürlich noch nicht regendicht, aber sie reflektiert ein davor brennendes Feuer. Darunter wird es sogar in einer kühlen Herbstnacht noch ganz behaglich. Dicht wird die Hütte durch das Aufschichten von weiterem Laub. Oder du verwendest große Blätter wie die der Pestwurz. Die Pflanze wächst oft auf Schotter, z.B. entlang von Bächen. Die Blätter werden mit der Unterseite nach außen gelegt. Die Stiele zeigen nach unten. Beginne ganz unten und
Ein paar kürzere Stöcke bilden die Apsiden – sie werden als Viertelkreis links und rechts an die Astgabel gelehnt (Apsiden nennt man die Vorzelte beim Zelt – dort lagert der Wanderer seinen Rucksack und die Schuhe …)
7/ Der so entstandene Rahmen wird mit belaubten Zweigen oder Fichtenreisig belegt. Dabei von unten nach oben arbeiten.
8/ Große Blätter – wie die der Pestwurz – eignen sich hervorragend als Dachschindeln. Pestwurz wächst hierzulande an „gestörten Plätzen“ (wie der Biologe sagt) – z.B. an den Schotterufern von Bächen.
9/ Die Blätter werden wie Schindeln aufgelegt. Dabei wieder von unten nach oben arbeiten. Die Blätter müssen sich dabei überlappen und jedes Loch abdecken. Die Reste der Stiele zeigen nach unten und nach außen – so kann Regenwasser abfließen.
10 / Voilá: Auf diese Weise entsteht ein 2,5 m2 großer, regengeschützter Raum – genug für eine müde Pfadfinderin oder einen schlaffen Pfadfinder …
mach’ es wie die Dachdecker. Die nächste Reihe liegt etwas darüber und überlappt die untere. Löcher in den Blätter werden sorgfältig überdeckt. So deckst du deine Hütte nach und nach ein. Damit ein starker Windstoß nicht alles herunter weht, kannst du zum Abschluss dein Dach mit ein paar dünnen Ästen sichern. Und fertig ist deine Unterkunft für die Nacht. Alles in allem hat der Bau dieser Hütte etwa 2 Stunden gedauert. … und jetzt: Gute Nacht!
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Bei unseren Abenteuern kommt es oft auf jeden Zentimeter im Rucksack an – ab sofort kann der Platz für die Isomatte gespart werden – macht sie einfach selbst!
10 / Diese
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Jam_18-02 _XXX __HOME-Song 3.qxp__PRO 12.07.18 08:03 Seite 10
6.-15. AUGUST
Pe t e r R e p c z u k
Die Geschichte eines Ohrwurms – wie aus dem Wunsch nach einem Lagersong Ton und Bild wurde …
Strophe um Strophe entsteht …
‘Musik machen’ bezieht sich nicht immer auf das Musizieren in der Gruppe oder am Lagereuer – tatsächlich ist hier ‘das Machen’ gemeint, das Hervorbringen von etwas ganz Neuem, einer Komposition, einem Text – einem Lagersong! Das Ziel, junge Pfadfinderinnen und Pfadfinder aktiv in die Planung und Vorbereitung des Landeslagers Home einzubinden, wird tatsächlich in allen Bereichen hochgehalten. Auch der offizielle Lagersong hat in diesem Jahr eine Entstehungsgeschichte, die maßgeblich von Jugendlichen geprägt wurde. An zwei intensiven Workshop-Wochenenden trafen sich neun talentierte und motivierte junge Musikerinnen und Musiker aus den Reihen verschiedener Pfadi-Gruppen und sammelten Ideen zu jenem Thema, das sie bereits in der ersten Textzeile ansprechen: „What is Home for You?“
One Big Question – aber Ideen ohne Ende Die inhaltlichen Vorbereitungen auf das Lager zeigten, dass diese Frage nicht kurz und knapp in einem Satz zu beantworten ist. Also entstanden unter Anleitung der zwei Workshopleiterinnen Michaela Wolf und Judith Koblmüller drei Strophen, Refrain und Bridge, die uns näher an das Thema ‘Home’ heranführen. Parallel arbeiteten die Jugendlichen an Text und Musik … die endgültige Melodie bleibt gut im Ohr! Im Anschluss an das kreative Erarbeiten, Probieren und Verfeinern wurde das Ergebnis des LagersongWorkshops von einer Band professionell im Tonstudio aufgenommen. Aber auch in der fertigen Version unseres Lagersongs sind die Komponistinnen und Texter zu hören: Klara Pfeiffer und Johanna Sommerauer etwa kamen mit ins Studio, um den Klang von Fagott und Horn einfangen zu lassen.
Grandios waren Stimmung und Wetter beim Videodreh
Jam_18-02 _XXX __HOME-Song 3.qxp__PRO 12.07.18 08:03 Seite 11
Viele Arbeitseinsätze – Musik- & Video Texten, komponieren, Ideen sammeln, weiter texten, zusammenfügen, anpassen, weiter komponieren.... Lyrics, Musik, Begleitung und die ganze gute Laune, die in dem gelungenen Werk steckt, wurden von Hand gemacht, aber damit endeten Bereitschaft und Begeisterung der Camp-Songwriter noch nicht. Zusätzlich trafen sich fünf der neun Teilnehmerinnen und ihre Coaches mit einer Abordnung des Home-Kommunikationsteams zum weiteren Kreativsein in Wilhering. Die Agenda jenes Sonntagnachmittags war, Videoaufnahmen für ein Lagersong-Musikvideo zu filmen. Besonders beeindruckt hat mich dabei, wie viel Spaß an der Sache und vor allem Motivation mitgebracht wurde – die Urheberin-
nen haben ihren Campsongs richtig im Blut. Die verschiedensten Ideen, den Text in den Mittelpunkt des Videos zu stellen, wurden eingebracht und bei allen Sequenzen war Begeisterung mit im Spiel, selbst wenn es manchmal mehrere Takes brauchte, um ans Ziel zu gelangen …
Die Begeisterung macht’s aus Aber genau das ist es, was mir am Endprodukt, am Video und am Song besonders gut gefällt: Man hört und man sieht, wie viel Spaß bei der Entstehung dabei war, wie viel Freude alle Beteiligten daran hatten, sich diesem Projekt zu widmen. Sowohl beim Ausprobieren mit den Instrumenten, mit der Kamera als auch beim Texten („would oder will oder...?“) war jeder und jede der bunt und zufällig zusammengewürfelten Truppe
bereit, sich richtig ins Zeug zu hauen – ganz genau, wie die erste Strophe es uns vermitteln will: „... the passion for Scouting is one thing that connects us as a crowd“. Und das nicht nur in den Heimstunden, an Workshop-Wochenenden oder am HOME 2018 im August, sondern, wie der Titel des gelungenen Werkes vorausdeutet … … here, there, everywhere!
Damit auch jede/r am Lager bereit ist, 3stimmig mitzusingen – also, laut, fröhlich und mit Begeisterung, gibt es – von Text- und Audiofile, bis hin zu einer Karaoke-Version – alles, was man zur Vorbereitung brauchen kann: home2018.at/song
www.
Fotos: Ulrich Schueler, Martin Tutschek
Probe-Aufnahme
… die Musik nimmt Form an
Jam_18-02 _000 __ALL ADs.qxp__PRO 06.07.18 10:06 Seite 12
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Edelstahl, in stylischem HOME 2018-Design
Hinweis zu den Abbildungen Alle Bilder der Erinnerungs-Stücke sind „Symbolfotos“, d.h. Farbe, Form und Größe können von den Original-Produkten abweichen. Es kann noch zu Preis- und / oder Produktänderungen kommen.
weiß od. blau, in stylischem HOME 2018-Design
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Im großen „Panto“Shop (Vorarlberg) mit allerlei OutdoorAusrüstung gibt’s Nützliches und Nettes zu kaufen – und auch die tollen Erinnerungsstücke vom HOME 2018! www.panto.at
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6.-15. AUGUST
das HOME 2018 Logo für den Ledergürtel
Diese Erinnerungsstücke – und weitere – sind am HOME 2018 erhältlich.
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hellgrau, Größen: S bis XL
in stylischem HOME 2018-Design
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hike & home „In den Bergen habe ich mich zum ersten Mal zuhause gefühlt“ … M a r t i n Tu t s c h e k
© Fotos rechte Seite, ‘Hängematte’, Pixabay alle anderen: Martin Tutschek
… meinte auch Melissa Arnot, eine amerikanische Bergsteigerin, die sich zum Kreise jener zählen kann, die die Spitze des Mount Everest bereits sechs Mal erklommen haben. Folgt man dem Motto „Zuhause ist dort, wo du dich wohl fühlst“, bin ich wohl auch in den Bergen z´haus. Es ist oftmals fast magisch, dem Rauschen des Windes zu lauschen oder die weichen Nadeln der Latschen auf der Haut zu spüren. An nur einem Ort und ganz einfach offline zu sein. Der britische Autor und Abenteurer Alastair Humphreys hat den Begriff der „Microadventures“ maßgeblich geprägt. Der Ansatz des Weltenbummlers der mir so gefällt ist, dass du keinesfalls weit reisen musst, um außergewöhnliche Abenteuer zu erleben, weil diese vor deiner Haustüre auf dich warten. Und er hat recht. Es ist nichts einfacher als den Rucksack zu packen, ein Stück fort zu fahren um zB eine Nacht unter freiem Himmel zu schlafen.
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Draußen schlafen holt uns aus dem Alltag, raus aus der Komfortzone und es erdet uns. Es ist immer wieder ein ganz besonderes Erlebnis den Sonnenuntergang oder den unverfälschten Nachthimmel in den Bergen zu beobachten, man muss nur den ersten Schritt setzen. Oftmals denkt man, man müsste auf etwas verzichten, doch eigentlich legt man so den Grundstein für die romantische Geschichte von dem nächsten Abenteuer.
Winter-Zelten Hast du bereits in Nächten mit Temperaturen weit unter dem Gefrierpunkt daran gedacht, dein Zelt aufzustellen? Oftmals ist es gar nicht so wichtig eine top Outdoorausrüstung zu besitzen, jedoch sollte man für das Zelten im Winter schon auf die richtige und vor allem warme Ausrüstung setzen. Zu gut erinnere ich mich an meine erste Winternacht im Schnee, als ich etwas naiv dachte, mein Sommerschlafsack mit Unter-
stützung von zwei Decken, würde mich sanft in den Schlaf wiegen. Fehler kann man ja bekanntlich einmal machen und dann daraus lernen. Durch den Schnee nass gewordene Schuhe zB sollte man in den Nächten auch mit ins Zelt oder in ganz kalten Nächten sogar mit in den Schlafsack nehmen, da gefrorene Wanderschuhe, in die man nicht mal mehr hineinschlüpfen kann, einem den Heimweg deutlich erschweren können. Aber was ist der Reiz am Draußen schlafen im Winter, dass man sich das immer wieder antut? Die unglaubliche Schönheit der unberührten Schneedecke am Morgen, die atemberaubende Stille die der Winter mit sich bringt und das wunderbare Gefühl, nach einem hoffentlich warmen Abendmahl in der Kälte, sich im Schlafsack zu verkriechen und nur für sich zu sein.
Biwakieren/Boofen Ohne Zelt in der freien Natur nächtigen, fällt schnell unter den Begriff Biwakieren. In
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„Zuhause ist dort, wo du dich wohl fühlst“ – 3 Ideen für dein nächstes »Micro-Adventure« in den Bergen.
Österreich wird jedoch oftmals nur das Notbiwakieren toleriert und darf in diesem Sinne kein geplantes Campieren darstellen. Hier gibt es je nach Bundesland große Unterschiede. Da das Nächtigen unter freiem Himmel ein unglaublich beruhigendes Erlebnis ist, möchte ich euch das Boofen nahe legen. Der Nationalpark Sächsische Schweiz im Elbsandsteingebirge bietet an definierten Plätzen, so genannten Boofen, die Möglichkeit mitten im Nationalpark zu nächtigen – wo das Zelten und Campieren sonst strengstens untersagt ist. Die 57 verschiedenen Boofen befinden sich in unmittelbarer Nähe zu einem Kletterfelsen, da diese ursprünglich für die Kletterer errichtet wurden und das Boofen eine langjährige Tradition genießt. Errichtet ist vielleicht das falsche Wort, da diese Plätze meist keine Infrastruktur bieten und nicht einmal durch Schilder gekennzeichnet sind. Die Boofe muss also zuerst mal gefunden werden. Diese liegt meist unter einem Felsvorsprung, wodurch auf Zelt oder Plane verzichtet werden kann und man bei klarem Himmel einen
direkten Blick auf den Sternenhimmel hat, bei Regen aber nicht nass wird.
Schlafen in der Hängematte Spätestens der unglaubliche Erfolg des Kärntner Start-Ups Flying Tent auf den diversen Crowd-Funding-Plattformen hat das Campen in der Hängematte salonfähig gemacht. Es scheiden sich jedoch wie kaum wo anders die Geister, was das Hängemattenschlafen angeht: Es gibt die einen, die es lieben und diejenigen, die nichtmal ein Mittagsschläfchen in der Hängematte machen könnten. Der Vorteil liegt auf der Hand, die Isomatte kann bei wärmeren Temperaturen zuhause bleiben und der Untergrund kann so uneben bleiben wie er will, was besonders im alpinen Gelände die Suche nach dem geeigneten Schlafplatz erleichtert. Der Nachteil: Zwei Bäume, die idealerweise im richtigen Abstand zueinander stehen werden benötigt und die wollen im Idealfall vor Einbruch der Dunkelheit gefunden werden.
Ein Schlafplatz, nahe eines Flusses oder eine Klippe mag zwar ein furchtbar romantisches Bild abgeben, jedoch nimmst du bei dieser Schlafplatzwahl auch kalte Luftströme mit in Kauf.
Nachwort Solltest du schon dein nächstes Microadventure planen, appelliere ich an dich, hinterlasse deinen Schlafplatz vielleicht sogar etwas besser als du ihn vorgefunden hast. Das Schlafen unter freiem Himmel bringt dich viel näher in den Lebensraum anderer Lebewesen und bietet dir die Möglichkeit, Naturschauspiele und Himmelskörper viel intensiver zu erleben als anderswo. Achte auch auf die Bedürfnisse von Flora und Fauna und Grundbesitzern, wenn du eine Tour planst. Weitere Informationen zu den gesetzlichen Bestimmungen in Österreich zum Thema Biwakieren, findest du sehr gut aufbereitet auf der Homepage des Österreichischen Alpenvereines.
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HOME 2018 – anywhere
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Auf der Straße – und ohne Zuhause: Die Notschlafstelle bietet einen Schlafplatz für Menschen, die sonst kein Dach über dem Kopf hätten.
home-less Ein Abend in der Notschlafstelle Linz
Diese
-Seite widmet:
Isabella Bachleitner
Ein warmer Freitagabend im Mai, ich spaziere zur NOWA, der Notschlafstelle des Sozialvereins B37 in unmittelbarer Nähe zum Linzer Hauptbahnhof. Kurz vor 19 Uhr warten schon eine Hand voll Männer auf Einlass. Für ein paar Euro können sie hier die Nacht verbringen. Während Wolfgang, der diensthabende Betreuer, die Nächtigenden aufnimmt, setze ich mich in die Küche. Ein paar Männer sitzen an den zwei Küchentischen und rauchen. Ich erzähle, dass ich von den Pfadfindern komme. Und von unserem anstehenden Großlager mit dem Thema HOME und meinem Anliegen nach diesem Abend über die Kehrseite, die Wohnungslosigkeit schreiben zu können. Ich bin überrascht wie sehr man sich über meinen Besuch freut. Ganz zwanglos komme ich mit den Männern ins Gespräch, mancher Redefluss ist kaum zu stoppen.
Lebensgeschichten Klaus erinnert sich an seine eigenen Kindheitserinnerungen auf Zeltlagern und im Knabeninternat, an die Bandenkriege und Schuljungenstreiche. Vor allem erzählt er mir vor seinem Leben vor seiner Frühpension. Er stamme aus gutem Haus, sein Vater
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war Hofrat, seine Mutter Volksschuldirektorin, erzählt er. Auch er selbst habe immer viel gearbeitet, mit seiner Ehefrau hatte er vor der Scheidung nach 28 Ehejahren ein eigenes Haus, aus seinen zwei Söhnen sei auch etwas geworden. Der Kontakt zu seiner Familie scheint selten zu sein. Ich kann dem Gefühl nicht entrinnen einem einsamen Menschen gegenüber zu sitzen, der sich freut einem neuen Gesicht die alten Geschichten erzählen zu können. Markus zeigt mir seine Lektüre, ein Buch über philosophische Gedankenspiele. Als Lesezeichen dient ein Zeitungsartikel über den verstorbenen Astrophysiker Stephen Hawking. Aber seine Interessen sind noch viel breiter gestreut: Linzer Hip-Hop, Radfahren, Graffitis zeichnen. Von letzteren zeigt er mir stolz seine Galerie im zweiten Stock, sechs Kunstwerke hängen an der Pinnwand. Es ist augenscheinlich wie viele Gedanken er sich beim Anfertigen der Schriftzüge macht. Mein Blick bleibt auf einem Zitat hängen, das er graphisch verarbeitet hat: „Es muss von Herzen kommen was auf Herzen wirken soll“. Wie gut dieser Spruch passt: zu meinem Besuch, den Gesprächen und der Idee der Pfadfinder-Bewegung als Ganzes. Zweifelsohne wirkt seine Geschichte auf mein Herz. 16 Stunden pro Tag pflegte Markus seine Mutter, die an Speiseröh-
renkrebs erkrankt war. Schließlich zog sie in ein Seniorenheim und die gemeinsame Wohnung wurde gekündigt. So stand er auf der Straße. „Wenn ich nicht hier wäre, wäre ich woanders“, meint er mit einem Schulterzucken. Ich freue mich sehr, als mich Thomas auf einen Tee aus dem Kaffeeautomaten einlädt. Er erzählt mir von seinem Alltag innerhalb und außerhalb der NOWA. Die Notschlafstelle öffnet um 19 Uhr, um halb 8 Uhr morgens müssen alle Nächtigenden das Haus wieder verlassen haben. In der Zeit zwischen halb 8 und 19 Uhr besucht er die Wärmestube der Caritas, geht zu Ausspeisungen der Kirche oder erledigt Gänge zum AMS. „Ein Zuhause, ein Leben ist das nicht“. Eine besondere Qual in der Notschlafstelle ist es, wenn sich Zimmerkollegen nicht waschen, der Geruch sei nicht auszuhalten. Noch dazu wo die Luft im Mehrbettzimmer schon dünn genug ist.
Nie Ruhe und Sicherheit Nach dem anfänglichen Andrang hat Wolfgang Zeit, geduldig meine Fragen zu beantworten und mir das Haus zu zeigen. Über 50 Betten auf 4 Stockwerken stehen zur Verfügung, davon ist eine Etage Frauen vorbehalten. Die Mehrbetten-Zimmer sind schlicht: Betten und verschließbare Spinde. Dafür sind die Gänge schön gestaltet. Leinwände, die von den Kindern der Krabbelstube nebenan bemalt wurden, hängen an den Wänden und die Gänge wurden von Kunststudierenden verziert. Eine gemalte Katze wartet auf den Aufzug, eine Parkbank lädt im Stiegenhaus zum Verweilen ein. Nicht zu übersehen sind die Aschenbecher auf den Gängen und in den Gemeinschaftsräumen. Im Gegensatz zu vielen anderen Einrichtungen in Oberösterreich wird Abstinenz – der Verzicht auf Alkohol und andere
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6.-15. AUGUST Suchtmittel – nicht für die Aufnahme vorausgesetzt. Relativ niederschwellig soll ein Zufluchtsort geboten werden ohne die Lebensrealitäten von Alkohol- oder Suchtmittelkonsum zu leugnen. Die meisten, die hier in der NOWA Zuflucht für eine Nacht suchen, haben ein ähnliches Schicksal hinter sich: ein Zusammenspiel von Jobverlust, Trennung des Partners/der Partnerin oft gepaart mit Alkoholkonsum. Manche sind regelmäßige Gäste, andere kommen nur einmal. Während des Tages können die Bewohner Betreuung von Sozialarbeitern und Psychologen in Anspruch nehmen. Am Abend versucht man ihnen eher Freiraum zu geben. Trotzdem erkennt Wolfgang die Brutalität der Situation der Bewohner. „Man hat keine Privatsphäre, in der Nacht im Mehrbettzimmer, unter Tags auf Linz Straßen und kann sich nie in Sicherheit fühlen, zurückziehen, abschalten, das zermürbt natürlich.“ Während unseres Gesprächs wird mir das drastisch vor Augen geführt als eine Frau das Büro betritt. Sie hinterlegt 7€ Kaution für ein Vorhängeschloss, damit sie den Spind neben ihrem Bett verschließen kann. „Gerade habe ich mir eine neue Jeans gekauft, nicht dass sie wegkommt“, murmelt sie dabei.
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Zuhause als Anker Ich verlasse die Notschlafstelle um 22 Uhr, noch immer tröpfeln nach und nach Personen ein. Meine Gedanken drehen sich noch im Kreis. Ich muss daran denken, dass vieles im Leben nicht nach Plan verläuft, dass es keinen Garantieschein gibt. Viele von den Menschen, denen ich heute begegnet bin, hätten früher vermutlich nie geglaubt einmal auf die Dienste der NOWA angewiesen zu sein. Zeitgleich ist es jedoch schwierig und herausfordern sich von dem Teufelskreis der Wohnungslosigkeit zu befreien. Sehr schnell beschränkt sich das soziale Netzwerk nur noch auf Leute, die sich in einer ähnlichen Situation befinden. Wolfgang hat erlebt, wie sich das Fehlen eines Zuhauses unterschiedlich auf Menschen auswirkt. Manche, die schon länger in der NOWA sind, wollen ihre Regeln durchsetzen, bestimmen was ferngesehen wird oder wo jemand sitzt. Andere verlieren sich immer mehr im Alkohol. Während der vergangenen Monate habe ich mit vielen Personen gesprochen, was für sie ‘zuhause’ ist: die Menschen, ein Gefühl von Geborgenheit, ein vertrauter Ort. Es ist wie ein Boden, auf dem man steht. Wer steht leicht wieder auf, wenn einem dieser entrissen wird?
Fotos – links: Kunststudenten verzierten das Haus liebevoll. – oben: Ein Zimmer in der NOWA Linz – für ein paar Euro findet man hier ein Dach über dem Kopf – mitte & unten: Markus zeigt mir stolz seine Graffiti-Galerie im zweiten Stock.
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DIY – Do it yourself
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Es klappert die Mßhle ‌
Fßr viele von euch geht es jetzt bald auf’s Sommerlager ‌ zum Beispiel auf’s HOME 2018: Baue doch ein Wasserrad, da freut sich die Dßrre Ager bestimmt – und lustig anzuschauen ist es auch! Diese
-Seite widmet:
‌ am rauschenden Bach, klipp – er muss aber gar nicht rauschend sein – klapp! Martina Bergsleitner
Seien wir doch ehrlich: Die coolsten Abenteuer erlebt man doch beim Wasser! Zum Beispiel an einem plätschernden Bach. Vielleicht mit groĂ&#x;en Steinen auf denen man herrlich herumhĂźpfen kann. Wie toll wäre es, wenn man da plĂśtzlich ein kleines Wasserrad entdeckt? Ganz unscheinbar dreht es sich mit der StrĂśmung des Baches. Die Augen kann man aber nicht davon lassen. Schon entstehen neue Ideen im Kopf: Wie wäre es, oberhalb jetzt noch einen kleinen Staudamm zu bauen? Eurer Kreativität sind dabei natĂźrlich keine Grenzen gesetzt! Wir zeigen euch zuerst, wie man ganz leicht ein Wasserrad baut – was ihr daraus macht, entscheidet euer Erlebnis-Level ‌  đ&#x;˜‰
Das Wasserrad – so wird es gebaut: Zunächst bereitest du deine 4 Brettchen vor: In unserem Fall haben wir diese im MaĂ&#x; von je 12 x 8 cm mit einer kleinen Handsäge zugeschnitten. Weiters brauchst du noch ein Kantholz fĂźr dein Wasserrad. Säge dieses Kantholz so ab, dass es ca. 4 cm länger ist als die Brettchenbreite (ca. 12 cm). Die Brettchen werden mit kleinen Schrauben oder kleinen Nägeln mittig an den vier Seiten des Kantholzes befestigt; Brett fĂźr Brett entsteht so dein kleines Wasserrad! Geschafft? Dann in die Mitte der beiden
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Kantholz-Enden (siehe groĂ&#x;e Abbildungen) je einen längeren Nagel schlagen. Beachte bitte, dass du von diesen langen Nägeln immer nur ein Drittel im Holz versenkst. Jetzt kannst du dein Wasserrad testen, indem du die beiden langen Nägel des Wasserrades auf deine Finger legst und fest gegen die Brettchen bläst. Dreht es sich? Dann ist alles perfekt. Ansonsten einfach nachbessern! Zu guter Letzt brauchst du zwei Astgabeln, in denen du das Wasserrad im Bach gut positionieren kannst. Am besten in eine etwas schnellere StrĂśmung eines Baches. Und schon dreht sich dein Wasserrad. Und wie war das jetzt noch mit einem Stadamm?
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Material fßr’s Wasserrad Zutaten • 4 kleine Bretter aus leichtem Holz, jedes ca. 12 x 8 cm • 1 Stßck Kantholz • Säge • Schraubstock oder eine zweite helfende Hand • Lineal zum Abmessen • Nägel oder Schrauben • Hammer oder Schraubenzieher • 2 Astgabeln
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work@home – energy & spirit!
Die »HOMEBASE« – das ist das Team, das hinter dem HOME 2018 steht: Sie und noch ein paar 100 Leute engagieren sich für uns alle! :-)
Die Gesichter hinter den Kulissen am HOME 2018 Barbara
S c h r ö c ke n f u c h s &
Isabella
Bachleitner
F o t o s : V e r o n i k a S t e i n b e r g e r
JAM blickte hinter die Kulissen der Vorbereitungen zum größten österreichischen Pfadfinderlager dieses Sommers. Wir geben einen Blick darauf frei, was du als Teilnehmer oder Teilnehmerin vielleicht sonst gar nicht so mitbekommst. Und wir finden, dass dieser Blick Bewunderung für die Leute auslösen könnte, die das alles in ungezählten Stunden überlegt und vorbereitet haben … :-)
Du siehst schon, viele engagierte Pfadfinderinnen und Pfadfinder haben das HOME mit Herz, Verstand und ihren Händen vorbereitet und werden natürlich am Lager selbst dabei sein. Hier können sie dann mit eigenen Augen sehen und erleben, dass sich ihre Arbeit ausgezahlt hat!
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Aber nicht nur die Homebase ist wichtig auch viele Personen, die am Lager – ebenfalls gut vorbereitet – dafür sorgen werden, dass alles gut ablaufen kann, sind schon startklar!
Vom Großen ins Kleine Was du am HOME alles erleben kannst, haben sich vorher schon viele erfahrene Pfadfinderinnen und Pfadfinder ausgedacht. Den Kern und die Leitung des Lagers bildet am Lager die so genannte – “Homebase”. Und wie der Name schon sagt, schafft diese Gruppe von Menschen die Basis für alles. Die Spitze der Homebase bildet die fünfköpfige “Projektleitung”, die aus den beiden Landesleitern Betty und Michael und aus Christa, Paul und Sabine besteht. Zusammen mit den Leitern für die Bereiche Gesamtprogramm, Stufenprogramm (da sind alle 4 Altersstufen vertreten), Administration – Office, Technik, Verpflegung, Finanzen, Kommunikation, Public Relations, Internationales, Einkauf- und Material, Gastronomie, Teamküche und Mitarbeiter-Administration, steuern sie – ganz wichtig: zusammen mit den Jugendräten! – das große Unternehmen HOME 2018. Mehr als 2 Jahre haben sie daran gearbeitet, dass dieses Landeslager zu einem tollen und unvergesslichen Erlebnis für alle wird.
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Einige von ihnen hat Isabella, unsere JAMRedakteurin für’s HOME 2018, für euch interviewt. Die Aufgaben sind bunt: Von der Proviantur und Essensausgabe zur Technik und Müllentsorgung. Von der ProgrammPlanung in den einzelnen Stufen bis hin zu Fotografen, die möglichst viele schöne Erlebnisse am Lager dokumentieren werden. In der Betreuung der Finanzen und in der Teamküche, in der das Essen für hunderte hungrige Mäuler zubereitet wird.
Was motiviert dazu, sich diesen Aufgaben anzunehmen? Was sind die persönlichen Highlights am HOME2018? Auf was freuen sich einzelne Mitarbeitende am meisten? Was motiviert dazu, sich diesen Aufgaben anzunehmen? Was sind die persönlichen Highlights am HOME 2018? Worauf freuen sich Mitarbeitende am meisten?
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Das Gilde-Café wird ein richtiges Highlight. Das Beste, das wir anbieten, wird der Eis-Kaffe oder Eis-Kakao sein. Ich freue mich schon auf die ganzen glücklichen Gesichter, wenn sie die genießen. Gernot und sein Team von rund ein Dutzend Leuten betreuen das Gilde-Café am Hauptplatz. Dort werden Teilnehmer und Gäste mit ihren Köstlichkeiten verwöhnt.
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Ich fahre aufs HOME, weil der Teamgeist von den Mitarbeitern so toll ist. Gemeinsam zu arbeiten und Spaß zu haben das ist schön. Und im Zelt zu übernachten, auf das freue ich mich auch, das hat man sonst eher selten. Ingrid schwingt ihren Kochlöffel in der Teamküche. Sie stellt sich der Herausforderung, hunderte hungrige Mitarbeiter zu sättigen.
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Wenn ich schon alle Lagerwege und ich die Journalisten gezielt zu den spannendsten Orten führen kann, das
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wird mein Highlight sein. Dann kann ich ihnen zeigen, was die Pfadfinder machen und welche wie viel Lässiges daraus entsteht, wenn sich die Jugendlichen entfalten können. Damit auch die Außenwelt viel von unserem Lager mitbekommt schreiben Maria und ihr Team Presseaussendungen, halten Pressekonferenzen und begrüßen Journalisten am Lagerplatz.
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Mein großes Highlight, wird der Pizzaofen, den wir betreiben. Den bauen wir hier gerade. Am Lager wird es dann jeden Abend Pizza geben. Noch hat Michael die Stichsäge in der Hand, am Lager wird er dann zum leidenschaftlichen Pizzabäcker.
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Warum wir aufs HOME mitfahren? Vor 10 Jahren haben wir einmal ja gesagt und seitdem kommen wir nicht mehr
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los (lachen). Als Müllmann genießt man am Lager ein paar Vorteile. Man wird zum Beispiel im Gilde-Kaffe auch einmal auf einen Kaffee geladen. Der Schmäh ist dann, sich so dreckig als möglich zu machen, dann glauben alle, dass man sehr viel arbeitet. Der Lagerflair in der Technik ist besonders. Wir sind eine erwachsene Gruppe, die im Hintergrund arbeitet. Auch wenn nicht jeder die Arbeit sieht – wenn wir von 5 bis 9 Uhr den Müll machen – ohne uns würde das Lager nicht funktionieren. Pam & Glubshi gehören zu den stillen Helden des Lagers. Sie kümmern sich um die Technik am Lager, verrohren die Klowägen und bringen den Müll weg.
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Mein persönliches Highlight wird der Konzertabend sein, wenn einfach sehr viele Leute beisammen sind. Da ist es laut, die Stimmung ist gut.
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Die Leute lachen, können mitsingen und Band spielt auf. Peter macht und schneidet Videos von den Erlebnissen am Lager – übrigens: Kennst du schon das Musikvideo des Lagersongs?
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Ich freue mich darauf, wenn mein Team und ich sehen, wie das Programm, das wir geplant haben, aufgeht. Wenn die Jugendliche unsere Ideen annehmen und die Puzzle-Teile, die wir über die Zeit erarbeitet haben, zusammensetzen können. Wenn die Teilnehmenden am Sonntag Abend und Montag in der Früh kommen und sich alles ineinander fügt. Dann haben wir hoffentlich eine schöne Zeit miteinander!
Verena plant mit ihrem Team das Programm für die 14- bis 16-jährigen. Ein abwechslungsreiches und herausforderndes Programm erwartet die Caravelles und Explorer.
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Entgeltliche Eins chaltung
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Wir bedanken uns bei unseren Inserenten und Sponsoren!
Sie wollen im JAM inserieren? jam@ooe.pfadfinder.at www.ooe.pfadfinder.at/jam.html
… stell dir einmal vor: Dieser Caravan wäre dein Zuhause. Und du bist daheim, wo auch immer du auf unserer Erde gerne sein magst. … das klingt zu ‘vantastisch’?
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A super VANtastic life Das Zuhause von Sabrina, Mavie und Stefan ist ihr gemütlicher Caravan – und es ist auf dieser Welt immer genau dort, wo sie gerade sind.
Wo l f r a m M a r i a S c h r ö c ke n f u c h s
Der Van innen: Gemütlicher geht’s eigentlich nicht mehr – alles selbst gemacht! mitte: Mavie am Strand mit einheimischen Kindern, irgendwo in Marokko
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Alles so wie bei allen – nur ganz anders … Es beginnt, wie in einem Märchen: Sabrina und Stefan lernen sich in ihrem Beruf kennen – beide ehrgeizig und erfolgreich, ihre Karriereleitern weisen steil nach oben. Aber irgendwas fehlt, vielleicht: Sinn im Leben? Bei der intensiven Zusammenarbeit in einem gemeinsamen Projekt, wird klar, dass da ‘mehr’ ist, viel mehr … und aus der Idee ‘abgefahrener Urlaub zu zweit im Van’ wird ein gemeinsames Leben. Zu dritt, nach kurzer Zeit. Als Mavie das Licht der Welt erblickt, ist der Entschluss schon gefasst: Der Van wird das Zuhause der jungen Familie. h
Ey, Leute – alles o.k.?
Eltern und Freunde: Wie finden die das, wenn man sagt ‘Hey, wir leben unser Leben ab jetzt aber einmal ganz anders: Im Van – der Sonne nach!’ Ja, unterschiedlich. Die einen finden’s ganz toll und würden am liebsten gleich mittun. Die anderen glauben, du bist verrückt und/oder unreif, wirfst deine Zukunft weg; sind irritiert. Das ist kein Wunder. Jede/r sieht es aus dem eigenen Blickwinkel, hat eigene Lebenserfahrungen, kann sich das eine vorstellen, erlaubt sich das andere aber nicht einmal zu denken. Viele Menschen vermeinen mehr zu ‘wissen’ als sie tatsächlich tun, lehnen strikt ab, was sie nicht kennen. Aber genau das
ist es, was das Leben im Van so spannend macht: Man kann es nicht einfach wissen, wie es wird. Man kann es nur er-leben!
»Es geht nie um den Ort – es geht immer nur um die Menschen.« Stefan
Ein schönes Leben … verdienen Was auf’s Erste aussieht wie Urlaub ohne Ende, braucht gute Organisation: Auch diese Art zu leben kostet Geld, auch wenn man dabei sehr genügsam wird. Sabrina gibt einmal pro Woche eine Yogaklasse und macht Online-Coaching über ihre Webseite, Stefan kocht für Caterings, fotografiert, gestaltet Webseiten, arbeitet bei Events im tech. Bereich … u.v.a. Gelernt haben sie dabei: Nicht alles, was man tut, muss großartig erfüllend sein – man tut es, um sich den Traum vom großartigen Leben erfüllen zu können! Und dann tut man es auch gerne – halbwegs, wenigstens.
Zukunftsmusik Sabrina und Stefan haben längst vorausgedacht: Die kleine Mavie wird größer und damit ändert sich natürlich alles. Jedenfalls soll sie unter vielen Kindern groß werden und viele Freundinnen und Freunde haben. Ein kleines Stück Land – das ist zur Zeit noch ein Wunschtraum – wo dann der Van stehen kann, aber groß genug für einen Gemüsegarten zur eigenen Versorgung – und immer … der Sonne entgegen!
~ Sabrina und Wolfram waren Nachbarn als Sabrina noch ein Kind war und zur Schule ging. Bei einem Treffen im Café in Micheldorf vor wenigen Wochen, erzählten Stefan und Sabrina aus ihrem Leben – Wolfram notierte mit: Die Leitgedanken dieses Artikels.
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Bilder & Philosophisches: instagram.com/sunchasin/ | facebook.com/sunchasing/ www.myflowbirthing.de (Geburts-Coaching, Sabrina u.w.)
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