Titelbild: © Sarah Höfler
Oberösterreichische Pfadfinderinnen und Pfadfinder
Official member of | WOSM | WAGGGS | PPÖ
1/2019 April
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4 S.
FARBE BEKENNEN. Nur möglich in einer Demokratie: Die eigene Meinung auf einer Demonstration öffentlich kundtun. Markus und Christian tun das.
Demokratie exiStiert – wenn Sie gelebt wirD. unD nur Dann.
Persönliches Engagement für eine Gesellschaft, in der wir leben wollen.
Österreichische Post AG |
SP 04Z036021 S
|
OÖ Pfadfinderinnen und Pfadfinder, Brucknerstr. 20, 4020 Linz
“Herzlich willkommen!” #birgit #alex #baby #magdalena
Die JAM-Redaktion gratuliert ganz herzlich unserem Redakteur Alex und seiner Birgit zur Geburt ihrer zweiten Tochter Magdalena! :-) Die kleine Erdenbürgerin heißen wir ganz herzlich »Willkommen, hier auf diesem blauen Planeten!« – unserer wunderbaren Erde.
IMPRESSUM Titel: JAM, Magazin der Oberösterreichischen Pfadfinderinnen und Pfadfinder. Offenlegung gem. §25 Mediengesetz: Medieninhaber (Alleininhaber): Verein „Oberösterreichische Pfadfinderinnen und Pfadfinder“ – Brucknerstr. 20, 4020 Linz, Tel. 0732 / 66 42 45, Fax: 60 84 59. | ZVR: 750481321 E-Mail: office@ooe.pfadfinder.at W e b : w w w . o o e . p f a d f i n d e r. a t Erscheinung: 4 (3+1) mal jährich. Grundlegende Richtung: unabhängige Zeitschrift im Bereich der pfadfinderischen Jugendarbeit, gibt Impulse, regt zu Diskussion von Visionen und möglichen Entwicklungen an. Förderung der Qualität der Kinder- und Jugendarbeit der Oberösterreichischen Pfadfinder und Pfadfinderinnen. Kommunikationsmedium zwischen Verbandsleitung und allen Mitgliedern, FreundInnen und Interessierten. Forum für Erfahrungs- u. Meinungsaustausch. Redaktion: Leitung: Martina Bergsleitner und Barbara Schröckenfuchs. AutorInnen und Autoren: Isabella Bachleitner, Klaus Hollinetz, Alexander Maringer, Markus Pichler-Scheder, Markus Prötsch, Wolfram Maria Schröckenfuchs. GastautorInnen: Maria Binder, Martin Titelfoto: Sarah Höfler. Tutschek. Gestaltung und Satz: Wolfram Maria Schröckenfuchs c/o Schröckenfuchs Projekt-Agentur; Hersteller: Trauner Druck GmbH & Co KG, Linz Abonnement für Nichtmitglieder: € 12,– / Jahr jam@ooe.pfadfinder.at Anzeigenannahme Andreas Stumpf: 0732/ 66 42 45 Fax: 60 84 59 jam@ooe.pfadfinder.at
Wir bedanken uns bei unseren Inserenten und Sponsoren. | Sie wollen gerne im JAM inserieren – bitte eine E-Mail an: jam@ooe.pfadfinder.at
JAM online lesen: issuu.com/jam-magazin
Liebe jam-Leserinnen und Leser! Den SchĂźlerinnen und SchĂźlern, die jeden Freitag zum Schutze unserer Umwelt auf die StraĂ&#x;e gehen, fliegen die Herzen zu. Das Thema hat weltweite Aufmerksamkeit und kein vernĂźnftig denkender Mensch leugnet das. Das, dass sie recht haben. Schauplatzwechsel. Linz. Einmal im Monat treffen sich in Linz Menschen um friedlich fĂźr mehr Menschlichkeit, Vielfalt und Solidarität zu demonstrieren. ‘FĂźr’ diese JAM-Ausgabe besucht unser Redakteur Markus die Donnerstagsdemo und fĂźhrt uns klar vor Augen, dass man sich fĂźr das Recht zu demonstrieren durchaus Zeit nehmen sollte. Erst recht als Pfadfinderin oder Pfadfinder. Am schĂśnsten ist es immer noch ‌ in der weiten Welt! Dass wir Pfadfinder das Entdecker-Gen in uns tragen, kĂśnnen wohl viele von euch – wenn nicht alle! – unterschreiben. Drei, die das definitiv machen, sind Maria, Martin und Karl. Ab Mai begeben sie sich nämlich auf Weltreise und wir – im JAM – dĂźrfen sie dabei begleiten! Dieses Mal lassen Sie uns an ihren Gedanken teilhaben, die sie vor Reiseantritt bewegt haben – und natĂźrlich an ihrem Reisefieber! đ&#x;˜‰ Und wieder ganz viel Praktisches, Wissenswertes und Originelles, das Lust macht auf mehr: mehr JAM! Martina & Barbara, und die ganze JAM Redaktion
Termine 26.-28.4. 27.-28.4. 1.5.
Frßhjahrswochenende am SCA * Erfahrungsphase GrundlagenWE  – Eberst.
26.5.
* Anmeldeschluss fĂźr das Stufen-MethodenWE und die Startveranstaltung im Juni ‘Vortag’ am SCA / St. Georgen Befreiungsfeier in Mauthausen „WiWĂśd-Reise“ – WiWĂś Landesspiel Linz 2, Gartenfest: Episode 41 – Die RĂźckkehr der Kistensau EU-Wahlen
15.-16.6. 15.-16.6. 20.-23.6. 21.-23.6. 28.-30.6. 29.6.
* Erfahrungsphase StufenmethodenWE  – SCA * Startveranstaltung  – SCA Traun/Oedt: Jubiläum 45 Jahre Jubiläen: 85 Jahre Ebelsberg, 70 Jahre Linz 8 St. Georgen/Gusen, Jubiläum 70 Jahre Puchenau: Wiesenfest
28.-29.9.
Landestagung Puchberg
17.-18.11.
* VertiefungsphasenWE
3.-4.5. 5.5. 25.5. 25.5.
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2019
*) Ausbildung  |  WE = Wochenende
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1/2019 April
Inhalt Die Welt im Wandel Supermarkt Natur ‌ ‘einfach leben’ UmWELT denker Scout leaks UmWELT denker ‌ noch kurz die Welt retten Die Welt im Wandel Supermarkt Natur DIY – Do it yourself Scout Leaks Rookie’s Scout Kitchen BĂźcher-Tipps von LeserInnen Neues Bundesthema Know-how & Infotainment
Ist schon wieder Donnerstag? Liebeserklärung an den Antifaschismus Allerl’Ei! – schĂśn Rundliches, bis zu Melonen-GrĂśĂ&#x;e
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Um die ganze Welt ‌ 3 Freunde, 1 groĂ&#x;es Abenteuer
Öko-Kochstelle – extrem effizient Energie nutzen
Explorer Belt 2019 – auf unbekannten Pfaden
Kleider machen Leute – besser Natur statt Plastik
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Du bist EU: Deine Zukunft – du sollst mitbestimmen
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Selfmade Soap – 100% biologisch abbaubar
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Niemals Nummer ‌ 74. Befreiungsfeier Mauthausen 18
Tippy Tap – und was das mit Hygiene zu tun hat
Junge Menschen begleiten – mit Herz, Hirn und Hand Kocher-Kßche – im Test: Benzin und Gas Abenteuer im Kopf Zertifikat: lesenswert!
‘MedienheldInnen’ – vom Bundesjugendrat
Fett oder flach? FormschÜne Sager – mit und ohne was
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jam@ooe.pfadfinder.at www.ooe.pfadfinder.at
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Die Welt im Wandel
Ist schon wieder Donnerstag?
Die Möglichkeit, für Dinge zu demonstrieren, die einem wichtig sind, ist eine große demokratische Errungenschaft. Die Zeit dafür sollte man sich nehmen.
Eine Liebeserklärung an den Antifaschismus
M a rk u s P i c h l e r- S c h e d e r F o t o s : M a r k u s P i c h l e r - S c h e d e r , S a r a h H ö f l e r
Als ich mich am Abend des 14. Februar dem Linzer Martin-LutherPlatz nähere, da höre ich sie schon singen: „Omas, Omas, uns braucht das ganze Land …
… wir kämpfen für die Kinder und machen Widerstand. Omas, Omas, die Wölfe dieser Welt verkaufen unsere Zukunft heut’ schon für das große Geld.“ Die „Omas gegen rechts“ sind wie jedes Mal bei der Donnerstags-Demo dabei, die in Linz einmal im Monat stattfindet. Im Februar steht sie unter dem Motto „Eine Liebeserklärung an den Antifaschismus“. Es wird also dafür demonstriert, dass sich Entwicklungen, wie sie in Österreich schließlich zur Diktatur des Nationalsozialismus geführt haben, keinesfalls wiederholen dürfen. Immer mehr Menschen strömen herbei und sammeln sich auf dem Platz – Erwachsene und Kinder, Einzelpersonen und größere Gruppen, Menschen mit Tafeln und Transparenten auf denen „Rassismus ist keine Alternative“, „Für ein soziales Österreich“, „Menschenrechte statt rechte Menschen“, oder „Vielfalt statt Einfalt“ zu lesen ist. Etliche Polizisten und Ordner in gelben Warnwesten sorgen dafür, dass die Straßenbahngleise auf der Landstraße einstweilen frei bleiben und niemand gefährdet wird. Fast alle Teilnehmer sind dem Aufruf der Organisatoren gefolgt und haben Blumen mitgebracht – einzelne Rosen, ganze Sträuße oder auch bunte Blumengirlanden mit LED-Beleuchtung. Immerhin ist heute Valentinstag, und die vielen Blumen werden später auch noch eine symbolische Rolle spielen.
Als Pfadfinder auf der Demo Ich trage mein Pfadfinder-Halstuch, weil ich davon überzeugt bin, dass die Grundbot-
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schaft dieser Demonstration genau den Werten der PPÖ entspricht. In der Verbandsordnung der Pfadfinder findet sich schließlich bereits seit 1992 die Resolution gegen Rechtsextremismus: „Ausländerfeindlichkeit und Fremdenhass – durch nationalistische, faschistoide und neonazistische Ideologien immer öfter verstärkt – nehmen in Österreich zu. Es ist daher die Aufgabe aller unserer Mitglieder, eindeutig und unmissverständlich gegen diese nationalistische, rechtsextreme Ideologie aufzutreten und Stellung zu beziehen.“ Die PPÖ sind zwar parteipolitisch unabhängig, vertreten aber ganz klar und zentral Ideale wie Menschlichkeit, Vielfalt, Solidarität und Internationalität. Nicht zuletzt ist auch die Demokratie eine wesentliche Säule der Pfadfinderei, und die Teilnahme an friedlichen Demonstrationen ist ein demokratisches Grundrecht. Die Versammlungsfreiheit ist unter anderem in der Europäischen Menschenrechtskonvention festgehalten. Dadurch bekommen BürgerInnen die Möglichkeit, sich in der Öffentlichkeit Gehör zu verschaffen, und auf ihre Anliegen, aber auch auf Missstände aufmerksam zu machen.
Es geht los Vorneweg wird das Transparent mit dem Motto der Demo getragen, gleich dahinter fährt ein Fahrrad mit Musikanlage, damit wir nicht nur gesehen, sondern auch gehört werden. Die anderen Teilnehmerinnen und Teilnehmer schließen sich langsam hinten an. Als sich jetzt der Zug in Bewegung setzt kann man noch nicht erahnen, dass er später fast vom Startpunkt bis zum Hauptplatz reichen wird. Einige Minuten lang darf die Straßenbahn in einer Richtung noch fahren, doch dann ist erst einmal Pause; die Demonstration nimmt ab jetzt die ganze Breite der Landstraße ein. Manche Fahrgäste ärgern sich jetzt vielleicht darüber, dass sie warten müssen und ihr Ziel verspätet erreichen. Der eine oder andere würde sich möglicherweise auch wünschen, dass eine
weniger zentrale Route gewählt worden wäre. Dem muss man aber entgegenhalten, dass solche kleineren Unannehmlichkeiten ein Preis dafür sind, in einem freien, demokratischen Staat leben zu können. In Diktaturen sind Demonstrationen verboten, ebenso wie vieles andere. Und eine Demonstration, die in einer abgelegenen Gegend abgehalten wird, verfehlt ihren Hauptzweck, nämlich Aufmerksamkeit auf die transportierten Botschaften zu ziehen.
Blumen gegen Faschismus Der Demonstrationszug überquert den Hauptplatz, dann die Donaubrücke und biegt nach dem Neuen Rathaus schließlich links auf den Bernaschekplatz ein. Dort ist eine kleine Bühne aufgebaut, um die sich nun die Menschen sammeln. Die Organisatoren bedanken sich bei den über 1000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Weil sie sich für ein menschliches Österreich einsetzen, in dem Solidarität noch etwas wert ist und nicht Politik gegen bestimmte Minderheiten gemacht wird. Weil sie ein klares Zeichen gegen eine Ideologie setzen, die aus einem gemeinsamen Hass auf das Andere, das Äußere und das Fremde Millionen Menschen das Leben gekostet hat. Weil sie den Mut nicht verlieren, aufzustehen, wenn die Werte, die hinter dem Leitspruch „Niemals vergeben. Niemals vergessen. Nie wieder Faschismus.“ stehen, angegriffen werden. Dann werden wir zum Denkmal für die Opfer des Nationalsozialismus eingeladen, das sich gleich hinter der Bühne befindet. Viele halten inne, als sie dort ihre mitgebrachten Blumen niederlegen. Schließlich hat sich der Bereich um das Denkmal in ein kleines Blumenmeer verwandelt. Ein schönes Zeichen, das diese friedliche Demonstration nach ca. 90 Minuten zum Abschluss bringt. Die nächste Demo wird von den „Omas gegen rechts“ organisiert. Ich höre sie schon singen. Ich werde wieder dabei sein.
Wer träumt nicht hin und wieder davon: Einfach alle seine Sachen zu packen und in den nächsten Bus oder Flieger zu steigen …
Markus und Christian auf der ‘Donnerstags-Demo’ in Linz
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Allerl ’Ei!
Zu Ostern gibt es wieder jede Menge Eier! Dass selbige von Hühnern gelegt werden, ist ja allgemein bekannt; aber sie sind nicht die einzigen: Deshalb stellen wir hier ein paar nicht ganz ‘so’ alltägliche Exemplare vor.
Rundliches Kalk-Häuschen für den Nachwuchs
Hinweis: Die Eier sind nur ungefähr im richtigen Größenverhältnis zueinander abgebildet; in den Bildern ganz unten ist aber zum Größenvergleich jeweils ein Hühnerei an der linken Bildkante zu erkennen
M a rk u s P r ö t s c h Text, Bilder: Markus Prötsch; Models (Eier) zur Verfügung gestellt vom Haus der Natur
Kaiman /
Kaimane sind mit den Alligatoren verwandt. Wie diese legen Kaimane ihre Eier in Nesthügeln aus verrotteten Pflanzen ab. Durch den Fäulnisprozess entsteht Wärme, die die Eier ausbrütet. Interessant: Ob aus den Eiern weibliche oder männliche Kaimane schlüpfen, hängt von der Temperatur ab: bis 30°C entwickeln sich Weibchen, ab 34°C, Männchen. Bei 30 bis 34°C können beide Geschlechter enstehen.
Schildkröte / 1
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Eier von Schildkröten sind annähernd kugelförmig. Die Eier werden zur Brut in ein von der Schildkröte gegrabenes Loch gelegt und dieses wieder zugeschüttet – das Ausbrüten übernimmt die Sonne. Schildkröten können auch ohne Männchen Eier legen. Diese sind dann aber unbefruchtet und es schlüpfen keine Jungen daraus.
Ei der Maurischen Landschildkröte.
Python /
Die Schalen von Schlangeneiern sind sehr weich. Im Gelege liegen die Eier aufeinander und bekommen dadurch Druckstellen und Dellen. Oft kleben die Eier auch zusammen. Die Eier werden von der Mutter umschlungen, wahrscheinlich um sie vor Austrocknung zu schützen.
Emu / 1
Emu-Eier können bis zu 13 Zentimeter lang werden – also etwa 3 mal so lang, wie ein Hühnerei. Die Eier sind anfangs grün und werden später schwarz. Natürlich brütet der Emu nicht auf Bäumen, sondern am Boden. Für das Brutgeschäft ist übrigens der Vater zuständig, der während der acht-wöchigen Brutzeit nahezu ständig auf dem Nest hockt und weder frisst noch trinkt.
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Emu / 2
… ein weiteres Beispiel für die Eier von Emus.
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Was haben Python, Strauß, Schnabeltier, Schildkröte, Katzenhai und Krokodil gemeinsam? Sie alle starten ihr Leben* in einem kleinen, harten mehr oder weniger runden Ding – dem Ei!
*) … sie verbringen Tage oder Wochen darin und wachsen von nur einer Zelle zu einem kleinen Lebewesen heran – bis die Schale zu eng wird. Und während ein Ei von außen
nur mit Mühe zu knacken ist, geht’s von innen ganz leicht hinaus. Durch ihre runde Form wird jeder Druck gleichmäßig abgeleitet. Eier können sehr verschieden sein:
Schildkröte / 2
… ein weiteres Beispiel:
kugelrund oder kegelförmig, braun, weiß oder sogar rot; winzig klein oder ziemlich groß. Eins steht jedenfalls fest: Es ist ein Märchen, dass ein Ei dem anderen gleicht!
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Ei der Papua-Weichschildkröte.
Braunkehlchen /
Braunkehlchen legen ihre Nester am Boden in hohem Gras an. In einem Nest liegen vier bis sieben, etwa 2 Zentimeter große Eier. Ziemlich groß für einen Vogel, der selber nur 15 Zentimeter groß ist …
Dickschnabellumme /
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Lummen brüten auf schmalen Felsvorsprüngen von Steilküsten und legen dort nur ein Ei. Es wird kein Nest gebaut. Die besondere Form verhindert, dass das Ei von der Klippe rollt und abstürzt. Die Farbe macht es für mögliche Eiräuber schwer sichtbar.
Strauß /
Straußeneier sind die Rekordhalter unter den Eiern. Sie wiegen bis zu 2 kg und werden bis 20 cm lang. Ein einziges Straußenei entspricht etwa 25 Hühnereiern. Die Schale ist 2 mm dick und so massiv, dass man zum Öffnen ein Axt braucht.
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… ‘einfach leben’
Wir 3 … einmal um die ganze Welt Die drei Freunde Maria, Karl und Temse wollen es ganz genau wissen und werfen nicht nur ‘einen Blick über den Tellerrand’, sondern reisen rund um die Welt. Ein Jahr lang.
M a r i a B i n d e r, M a r t i n Tu t s c h e k
Tja, für uns wird dieser Traum Wirklichkeit! Wir, das sind Temse, Karl und ich, Mitzi, steigen Ende März in den Flieger und bereisen dann für ein ganzes Jahr unseren schönen Planeten – und euch nehmen wir mit …
Hier im JAM werden wir unsere Geschichten und Erlebnisse mit euch teilen – vielleicht auch nur in dieser Ausgabe, falls wir in den kommenden Tagen von einem Tiger gefressen werden …
Der erste Schritt– die Reisegruppe finden Begonnen hat alles vor genau einem Jahr, als Temse und ich uns Gedanken über das nächste Jahr machten: Was bringt die Zukunft, was wollen wir in der nächsten Zeit erreichen? Schnell war klar, dass eine längere Reise auf jeden Fall ein großer Traum von Temse ist und ich war auch nicht abgeneigt davon, den Alltag – der uns noch lange genug treu sein wird - für ein Jahr ruhen zu lassen und in ein gemeinsames Abenteuer einzutauchen. Doch wie kommt es dann, dass wir zu Dritt los starten? Nun: Unser guter Freund, Karl, spielte auch mit dem Gedanken, sich einmal von seinem „Nine to Five“-Job zu lösen, um fremde Kulturen kennenzulernen und einfach in den Tag hinein zu leben. Von Pfadfinderlagern, Urlauben und gemeinsamen Wochenenden sind wir drei gut aneinander gewöhnt, kennen die Eigenheiten, Stärken und Schwächen der anderen und glauben zu wissen, worauf wir uns einlassen.
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Wohin? Du kannst nicht alles bereisen - sollst du auch nicht. Bei drei abenteuerlustigen Reiseplanern wird die Liste der Wunschländer sehr schnell sehr lange. Dann heißt es: wählen. Wo möchten alle hin – auf was können wir verzichten und auf welche Kontinente legen wir unseren Fokus? Wie lassen sich die verschiedenen Interessen am besten verbinden und welche neuen Länder bieten sich dadurch gut an?
Unsere Route Südamerika fasziniert uns am meisten. Neuseeland oder Australien? Neuseeland. Asien? Asien! Wie und wo sollen wir starten? Einfach ans andere Ende der Welt fliegen ist uns zu fad: Die Idee wurde geboren, mit der Transsibirischen Eisenbahn die ersten tausenden Kilometer zurückzulegen und somit durch die Mongolei bis nach China zu kommen. Die nächsten Ziele sind dann Südostasien, die Fidji Inseln, Neuseeland und Südamerika (Feuerland, Chile, Argentinien, Bolivien, Peru, Kolumbien) bis Mexiko – solange das Geld reicht. Wie es genau werden wird, wissen wir heute noch nicht – denn wir haben vorab nur den ersten Flug, nach Moskau, und die Transsibirische Eisenbahn gebucht. Für die weitere Routenplanung vertrauen wir auf die Empfehlung anderer Reisender, die wir in Hostels antreffen werden – und machen wir “on the way”! ;-)
Wer träumt nicht hin und wieder davon: Einfach alle seine Sachen zu packen und in den nächsten Bus oder Flieger zu steigen …
Diese Seite widmet:
Los geht’s – doch womit?
Reiseblogs • lesen – ganz viele unterschiedliche, schließlich gibt es Leute, die schon einmal eine längere Reise geplant und durchgeführt haben. Freizeit/Reise-Messen • besuchen – wenn zufällig gerade in deiner Nähe eine stattfindet ;-) … hier wollen euch die Vertreter zwar alles Mögliche verkaufen aber man kann mit Prospekten, Flyern und den Tipps der Standbetreuer in etwa herausfinden, welche Länder oder welcher Reisestil für einen am besten passen.
Freunde, Bekannte, Verwandte • und Pfadfinderfreunde aus der ganzen Welt – nutzt diese Beziehungen und fragt sie aus! Alles was ihr vor der Reise wisst, ist nur zu eurem Besten. ;-) Und jeder hat doch diesen einen Freund oder diese eine Verwandte die schon gefühlt überall auf der Welt war, oder nicht? Reisebüros • nutzen erst etwas, wenn ihr schon einen Plan habt was ihr in welchem Land machen wollt – zur Beratung dienen sie eher weniger …
•
Website Außenministerium Hier findet ihr wertvolle Infos zu allen Ländern der Erde: welche Visabestimmungen gibt es, welche Impfungen sind Pflicht, welche Sicherheitsstufe hat das Land etc. Außerdem kann man sich hier auch ‘abmelden’ und
Bescheid geben, wann man vor hat, in welchem Land unterwegs zu sein und für wie lange. www.bmeia.gv.at
Sobald die grobe Planung der Route fixiert wurde … Welche Impfungen brauchen wir in • den Ländern auf unserer Reiseroute? Wo brauchen wir ein Visum? • Wie lange ist mein Reisepass noch • gültig? Wie lange muss mein Pass in
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den angepeilten Ländern gültig sein? Welche Jahreszeit ist in welchem Reiseland? Was bedeutet das für die Rucksack-Packliste? Welche Schritte sind zu Hause nötig? Wohnungskündigung, Geld ansparen – wie kann ich im nächsten Jahr noch etwas mehr auf die Seite bekommen?
Wenn du uns gerne intensiver auf unserer Reise begleiten möchtest: Wir freuen uns auf deine Kommentare, Fragen, Tips … auf unserem Blog:
www.magema.world
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Die Module
Ein Forschungs-, Bau- & Wohlfühl-Projekt der ‘effizient-Energie-nutzenden’ Art
m2 – „Abwärme“ Eine achteckige Form des Kochstellendaches ermöglicht es, die Abwärme von Lagerfeuer, Backrohr und Herd zu bündeln, und eine Turbine anzutreiben, die wiederum Strom liefert. Spannend waren dabei die Fragen: Bewegt sich unsere Turbine überhaupt? Wie viel Strom können wir erzeugen?
B a r b a r a S c h r ö c ke n f u c h s Fotos: Pfadfindergruppe Gallneukirchen-Engerwitzdorf und @HOME_CHMUH
Vor genau einem Jahr beschäftigten gemeinsames Tüfteln, einige Planungs-, Pflanz- und Baustunden die Späher und Guides der Pfadfindergruppe Gallneukirchen-Engerwitzdorf …
… die Gruppe hatte sich nämlich vorgenommen, den Umweltdenker-Wettbewerb, die „Eco HOME challenge“ zu gewinnen! Als „Gäste der Natur“ am Int. oö. Landeslager HOME 2018 eine gute – die beste – Figur zu machen, war das erklärte Ziel. Aber wie stellt man das an, einen Wettbewerb zu gewinnen? Soviel war sicher: es musste schon mehr sein, als das ganz normale sorgsame Umgehen mit der Natur, das am Sommerlager sowieso klar ist. Die JAMRedaktion hat nachgefragt und dabei erfahren, dass die Gallneukirchner Pfadis da schon einiges an Erfahrung hatten, den wichtigsten Teil ihrer Öko-Kochstelle – den „Dunstabzug“ gibt’s nämlich schon länger! Für den Wettbewerb ging es jetzt darum, die Sache zu verfeinern.
Wie wär’s wenn …? Um dafür Ideen zu sammeln, haben sie begonnen sich Fragen zu stellen:
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Wäre es nicht toll, die gesamte Abwärme eines Lagerfeuers in Energie umzuwandeln? Oder beim Kochen die Thermik am Ofen nutzen zu können? Ist es denkbar, die Hitze eines Feuers so zu regulieren, dass es möglich ist, einen Kuchen zu backen? Wäre es nicht spitze, unbegrenzt fließendes Warmwasser am Lager zu haben? Was wäre, wenn wir unser benutztes Wasser einfach wiederverwenden könnten?
m1 – „Warmwasser“ Mit auf dem Dach der Kochstelle verlaufenden schwarzen Schläuchen, die durch die Sonne aufgewärmt werden … Spannend waren dabei die Fragen: Wie viel Meter Schlauch sind notwendig, um genügend warmes Wasser zu erhalten? Bringen wir das Wasser zum Kochen?
Cool wäre es – und wie geht das? – trotz Regens am Lagerfeuer zu sitzen und dabei trocken zu bleiben, … die Sonne in Energie umzuwandeln, … den oft lästigen Wind zur Stromerzeugung zu nützen, … und am Abend nicht im Finstern zu stehen! Spitze wäre es, wenn unser Gemüse, Salat und Kräuter direkt bei der Kochstelle wachsen könnte! …
Und das war der Plan Sie hatten die Idee Thermik und Abwärme, Sonne und Wind zur Stromerzeugung nutzen, die Sonne außerdem für Warmwasser. Das gebrauchte Wasser sollte wieder nutzbar gemacht werden und sie wollten einen eigenen Garten haben. Das alles auf einer Kochstelle, bei der 40 Kinder zusammen unter einem Dach kochen, essen und am Abend am Lagerfeuer sitzen können. Wie sie das alles gemacht haben, haben wir von Christian „Hummel“ Oberhummer erfahren. Er ist GuSp-Leiter in Gallneukirchen, alle Fäden bei diesem Projekt sind bei ihm zusammengelaufen. Sie haben es geschafft und tatsächlich den ersten Preis im Umweltdenker-Wettbewerb gewonnen! Am HOME konnte die Gruppe Gallneukirchen-Engerwitzdorf den Preis vor großem Publikum am entgegennehmen.
Mit allen Details Die Kochstelle hatte die bereits bewährte Form eines großen, achteckigen Dunstabzuges (*extractor) um möglichst viel Abwärme auffangen zu können. Sie war frei von Säulen um in der Mitte genügend Platz fürs Kochen und Lagerfeuer zu haben. Für das HOME und die „eco HOME-challenge“ wurde die Kochstelle um 9 (!) Module erweitert. Diese sind hier ganz kurz beschrieben und einige Bilder zeigen dir, wie das am Lager tatsächlich ausgesehen hat.
m3 – „Wind“ Bei dem sich auf der Spitze der Kochstelle ein Windrad dreht, das durch einen Dynamo Strom liefern soll … Spannend: Wie muss das Windrad gemacht sein, damit es sich überhaupt dreht? Wie stark muss der Wind wehen? m4 – „Herd“ Die Feuerstelle zum Kochen – groß genug für 2-3 Pfannen oder Töpfe. Links und rechts am Herd befinden sich zwei Wasserspeicher die sich durch das Feuer schnell erhitzen. Scheint die Sonne einmal nicht oder liefert der Sonnenkollektor (Modul 1) zu wenig Warmwasser, ist so genügend vorhanden. Die Abwärme aus dem Rohr wird zusätzlich genützt um mit Modul 2 Strom zu erzeugen. Spannend: Wie gelingt uns das Feuerwachen und Kochen? m5 – „Backrohr“ Ein dickes Rohr mitten im Feuer – Temperaturen bis zu 400 Grad lassen Pizza oder auch Kuchen gelingen! Die Abwärme lässt sich wiederum mit Modul 2 nutzen um Strom zu erzeugen. Spannend war: Wie muss die Glut positioniert werden um genügend Ober- und Unterhitze für einen Kuchen zu haben? m6 – „Abwasser“ Eine selbstgebaute Kläranlage bestehend aus einem Sammelbecken, einem Klärbereich und einem Auffang- und Speicherbecken. Das spannende Experiment: Können wir am gesamten Lager immer wieder mit dem selben Wasser abwaschen? m7 – „Strom&Speicher“ Ziel ist, den aus den Modulen 2, 3 und 9 gewonnen Strom zu speichern und zu nutzen um die Küche in der Nacht zu beleuchten. Die dabei spannenden Fragen: Wie viel geht sich aus – können wir auch das eine oder andere Zelt mit Strom versorgen? Können wir genügend Strom erzeugen um sogar ein Handy zu laden? m8 – „Eigener Garten“ In mehreren Hochbeeten rund um die Kochstelle wachsen Kräuter und Salat! Spannend: Wie schnell wachsen unsere Kräuter? Und wie schmeckt was? m9 – „Sonnenenergie“ ! Die Photovoltaik-Anlage liefert bei Sonnenschein Strom. Ein Solarregler zeichnet den gewonnen Strom auf und verschafft den Lagerbewohnern Überblick wieviel Strom verbraucht werden kann. Und Sonne gab’s zu Genüge am HOME 2018 :-)
It’s all about the extractor* … und wie dieser das Sommerlagerleben mit Annehmlichkeiten bereichert!
1. Preis bei der ECO-HOME-Challenge.
„Rückblickend“, erzählt Hummel, „war es ein cooles Projekt! Auch wenn nicht alles genau so funktioniert hat, wie geplant, war die Super-Kochstelle eine tolle Sache.“ Einzig die Kläranlage würde er bei einem nächsten Mal anders machen. Das aufbereitete Wasser war nämlich zwar optisch sauber, aber chemisch nicht wirklich – „Wir haben zwar alles richtig gemacht, haben aber für die Behälter unserer Kläranlage Steine und Sand aus der Ager (Anm. Red.: Fluß, der durch das Gelände des Lagers fließt) verwendet – dieses natürliche Filter-Material muss aber von Beginn an einwandfrei sauber sein, sonst ist der erwünschte Effekt einfach nicht machbar.“ Spannend war es aber trotzdem und das Grundprinzip einer ökologischen Kläranlage ist jetzt für alle klar. Für die Guides und Späher waren es vor allem zwei Highlights: Die das Lagerleben schon recht komfortabel machende elektrische Zeltbeleuchtung und die Tatsache, dass sich das Windrad wirklich gedreht hat – auch wenn am HOME zu wenig Wind dafür war, um wirklich Strom damit erzeugen zu können. Das Solarpaneel hat zum Glück genügend Elektrizität geliefert … und: Das Lager-Backrohr lieferte von Lasagne bis Schokokuchen alles was man normalerweise auf der Sommerlager-Kochstelle eher nicht zuwege bringt! Vielleicht wollt ihr auf eurem nächsten Sommerlager oder in eurem Pfadfinderheim auch einmal spannende Energie-Experimente machen? Da gibt es viel zu entdecken, es braucht viele verschiedene Fähigkeiten – schlaue Köpfe, Bastler, Konstrukteurinnen, Gärtner … Alle können etwas dazu beitragen, und: Ihr wisst dann wirklich viel besser bescheid darüber, was es braucht um elektrische Energie zu gewinnen: Die kommt nämlich auch zuhause nicht einfach ‘so’ aus der Steckdose! ;-)
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Scout Leaks
Auf der Jagd nach dem Ledergürtel Der Explorer Belt – eine Expedition auf unbekannten Pfaden an die eigenen Grenzen
Pfadfinderinnen und Pfadfinder ganz Europas stellen sich jährlich der Herausforderung eines Fußmarsches durch unbekanntes Terrain. Ganz bewusst soll man die Kultur des Landes kennen lernen. Ein Lager, dessen zugrunde liegende Idee schon auf Baden-Powell zurückgeht.
Isabella Bachleitner
„Ihr seid 10 Tage gemeinsam unterwegs, was müsst ihr dafür wirklich mitnehmen?“ Wir sind bei unserem ersten Vorbereitungstreffen und brüten über der perfekten Packliste. Wandert man 200 Kilometer mit dem Rucksack am Rücken ist eines klar: Jedes unnütze Gramm ist eines zu viel! Deshalb wird genau gewogen und gezählt. „Ein Reisepass wiegt 36 Gramm, die Scout Card und E-Card jeweils 6, diese 48 Gramm müssen auf jeden Fall in den Rucksack rein!“, meint unsere Kleingruppenbetreuerin Angi, der Rest sei uns selbst überlassen. Die Kunst besteht also darin, sich auf das Wesentliche zu beschränken, aber das Notwendige im Gepäck zu haben. Da beginnen wir, ganz grundlegende Fragen zu stellen: Brauche ich wirklich drei Paar Socken, oder sind zwei vielleicht eh genug? Geschirr wird überbewertet, oder? Man kann doch einfach auch aus dem Kochtopf löffeln.
Ein Lager mit großer Tradition Wir treffen diese Vorbereitungen für ein Pfadi-Abenteuer der Superlative: den Explorerbelt. Die Aufgabenstellung ist relativ simpel: Als Team wird man an einem unbekannten Ort in einem fremden Land ausgesetzt. Innerhalb von zehn Tagen soll eine Strecke von 200 Kilometern zu Fuß zurückgelegt werden, um alle anderen Teams bei einem Standlager wieder zu treffen. Karte und Kompass sind die einzigen Hilfsmittel, die für die Navigation erlaubt sind. Man darf sich nicht trennen. Größere Städte sollen vermieden werden. Pro Person stehen 3€ pro Tag als Budget zur Verfügung, keine anderen Zahlungsmittel dürfen verwendet werden. Wird das alles erfüllt, bekommt jeder Teilnehmer und jede Teilnehmerin den heiß ersehnten Ledergürtel verliehen, der dem
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Lager den Namen gibt. Ihn tragen nur wenige Pfadfinder und Pfadfinderinnen auf der ganzen Welt. Was für Nicht-Pfadis nach einem Boot Camp oder Überlebenstraining klingt, lässt wohl jedes Herz unter dem Halstuch höherschlagen. Unbekannte Landschaften durchstreifen, mit fremden Leuten und deren Kultur in Berührung kommen und unter dem Sternenzelt einschlafen. So wird das Ziel zu überleben zum Anspruch und Appell: „Üb Erleben!“
Aber eine Neuheit in Österreich Der erste Explorer Belt wurde bereits in der Mitte des 20. Jahrhunderts in Großbritannien für Ranger und Rover durchgeführt. Seither organisieren Pfadfinderverbände ganz Europas Lager mit den gleichen Prinzipien. Die Pfadfinderinnen und Pfadfinder Österreichs organisierten den ersten Explorerbelt 2015, der die Teilnehmenden nach Ungarn führte. 2017 folgte eine Expedition durch Polen. Dieses Jahr stellen sich 25 Paare in Frankreich der Herausforderung. Einerseits sollen sie ihre mentalen und körperlichen Grenzen ausloten, andererseits auch ihre Orientierungsfähigkeiten testen. Aber der Explorer Belt ist viel mehr als pures
Trekking-Vergnügen. Ein weiteres Ziel ist auch, dass alle Teilnehmenden tief in die Kultur des Gastlandes eintauchen und Landsleute kennen lernen. Dafür muss jedes Team ein soziales Projekt durchführen, dessen Konzept es schon vorher plant und sorgfältig vorbereitet. Das geht vom Sammeln traditioneller Kochrezepte bis hin zum Erlernen eines typischen Volkstanzes oder zum Notieren von Lebensgeschichten. Der Fantasie sind wie immer nur die Grenzen der Durchführbarkeit gesetzt. Sind alle Teams wohlbehalten und um ein paar Blasen reicher am Standlager angekommen, werden nach einer Runde der Entspannung die Ergebnisse präsentiert und reflektiert.
Trotz und wegen der Herausforderungen Der Weg dorthin wird vermutlich nicht nur wortwörtlich steinig. Zum einen stellt der Explorer Belt eine körperliche Herausforderung dar. Fünfzig Stunden Bewegung an 10 Tagen sind fordernd. Edith, die sich während des Treffens um unser leibliches Wohl kümmert, gibt uns von ihrer langjährigen Wandererfahrung einen Tipp: „Tapen, tapen, tapen! Von Anfang an, nicht erst, wenn es zu spät ist!“ Blasen und Aufschürfungen sind
vorprogrammiert, man kann sie jedoch so klein und wenig wie möglich halten. Kein Kinesiologisches Tape der Welt kann jedoch vor mentalen und psychischen Anforderungen schützen. Seinen Partner oder seine Partnerin 24/10 um sich zu haben, in einem Land, dessen Sprache man nicht spricht, kann manchmal schwierig werden. Vor allem wenn die Hitze zu groß, das Wasser zu wenig oder die Motivation verschwindend gering wird. Gerade deshalb muss man von Anfang an klar über die eigenen Stärken und Schwächen aber auch die des Gegenübers reden können und sich über sie im Klaren sein. Auch wenn man sich nicht trennen darf, „zur Not hat eine Straße immer zwei Seiten“, spaßen wir – noch … schon Johann Wolfang von Goethe hat gesagt:
6.-15. AUGUST
6.-15. AUGUST 2018
„Nur wo du zu Fuß warst, bist du auch wirklich gewesen.“ Das ist mit ein Grund, warum ich mich schon so sehr auf diese zwei Wochen freue. Zu Fuß kann man die kleinen Großartigkeiten am Wegrand entdecken, den Wind in den Haaren spüren oder das Zirpen der Grillen hören. Man kann beobachten, wie sich die Landschaft langsam, aber stetig verändert. Man fühlt, riecht, schmeckt und sieht die Orte, an denen man ist. Und am Abend schläft man müde aber glücklich im Schlafsack ein, wohl wissend, dass man seinem Ziel ein Stück nähergekommen ist. Ich freue mich auf die Erfahrung mit dem Nötigstem auskommen zu müssen aber auch zu können. Ich freue mich darauf, sich genau zu überlegen, wie viel man sich für 3 Euro leisten kann. Und dann wieder umso mehr schätzen zu können, dass man das nicht jeden Tag machen muss. Ich freue mich auf die Gastfreundschaft und das Reden mit Händen und Füßen. Das Bewältigen von Herausforderungen im Team, sowohl körperlich als auch geistig, das Genießen der Umgebung und das Wertschätzen des Fremden geben Eindrücke und Erfahrungen, von denen man lange zehrt. Man wächst an und mit ihnen. Vielleicht meint Goethe aber nicht nur das. Wenn ich stetig einen Fuß vor den anderen setze, bin ich einfach nur da. Während meine Gedanken bei den ersten Schritten noch um die Wette jagen, werden sie später müde und ruhig. Und auch während man noch geht, ist man schon angekommen. Womöglich hat ein anderer deutscher Denker an genau das gedacht, als er die Zeilen geschrieben hat: „Viel wandern macht bewandert.“ Mit dem Rucksack am Rücken und dem Weg unter den Schuhen findet ein Pfadi was er oder sie sucht – Einkehr und Abenteuer zugleich.
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Kleider machen Leute Für die Herstellung eines T-Shirts benötigt man 0,4 Liter Erdöl. Ale xander Mar inger, Mar tina Bergsleitner Fotos, A. Maringer; Models Herbert, Thomas: Nationalpark Gesäuse; WMS
Kletterseil Polyamid
Du kennst Plastik nur als Verpackung aus dem Supermarkt? Dann schau einmal worin du selbst verpackt bist: Plastikchecke dein Gewand. Auch wenn sie sich kuschelig weich anfühlen, sind die meisten Gewebe aus Plastik. Natürliche Wolle wird je nach Kleidungsstück nur beigemengt oder ganz weggelassen. Bei jedem Waschgang verlieren T-Shirt & Co. hunderte Fasern, die mit dem Abwasser davonschwimmen. 35 % des Mikroplastiks in den Weltmeeren kommt aus unserer Kleidung. Wieviel Plastik du mit dir rumträgst, verrät dir das eingenähte Etikett.
Sieht natürlich aus – ist es aber nicht immer: Diese ‘Wollweste’ hat einen Plastik-Anteil von 85 %.
Regenjacke
Polyamid, Polyester
Polyester, Nylon
Natürliche Rohstoffe für Kleidung sind seit Jahrhunderten: Schafwolle, Hanf, Leinen und neuerdings sogar Holzfasern. Bei (Bio-)Baumwolle und Seide solltest du zusätzlich auf die Herstellungsbedingungen achten. Robuste Outdoor-Kleidung lässt sich aus Loden herstellen: Wollgewebe wird dabei so lange bearbeitet (gewalkt) bis der Stoff stark verfilzt und so weitgehend windund wasserdicht wird. In ganz Europa macht man daraus traditionell Mäntel, Hosen, Gamaschen und vieles mehr. Denk beim nächsten Einkauf daran!
Poly… was? Die gängigsten Bezeichnungen und Abkürzungen für Kunststoffe, die aus Erdöl hergestellt werden, samt kurzer Erklärungen:
www.global2000.at/plastikarten
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Stöcke
Helm
GFK – Glasfaserverstärkter Kunststoff
Kletterhose
Polyamid, Elasthan, Polyester
Bergschuhe Polyurethane (PU), Mesh (Polyester, Nylon), Sohle: Ethylenvinylacetat
Kuschelige Fleece-Jacken, Stretch-Shirts und wasserdichte Regenhosen: Mehr als ein Drittel des Plastiks, das unsere Weltmeere verdreckt, kommt aus unserer Kleidung.
Holz* Loden*
Glas* Loden*
Hanfseil*
Aufgrund der zahlreichen Anmeldungen stellen wir fest, dass wir mit dem aktuellen umWELTdenker-Thema den Nagel auf den Kopf getroffen haben. Das Thema Plastikverschmutzung bewegt, regt auf und jeder möchte seinen Beitrag zum Umweltschutz leisten. 13 Anmeldungen sind bei uns eingegangen: 12 von oberösterreichischen Pfadfindergruppen und 1 Anmeldung kommt vom Landesverband OÖ, der mit seinem Projekt auch zur Plastikreduzierung beitragen möchte.
Loden*
Die Projekte befassen sich generell mit der Sensibilisierung der Kinder und Jugendlichen, was den Umgang mit Plastik anbelangt. Dazu wird in vielen Heimstunden bereits gute Arbeit geleistet. In konkreten Projektaktionen angefangen von Säuberungsaktionen, über die Herstellung von alternativen Körperpflegeprodukten, bis zu Wiederverwertungsaktivitäten ist alles dabei. Großer Pluspunkt: fast alle Projekte kooperieren mit Vereinen oder Institutionen in der Umgebung, sodass auch die nötige Breitenwirkung erzielt wird.
Loden*
Wir sind gespannt auf die Umsetzung der Projekte und wer auf der Landestagung in Puchberg zum Sieger des diesjährigen umWELTdenker-Wettberwerbs gekürt wird. Viel Erfolg!
Wo l l e *
Leder*
Sohle: Synthetischer Gummi
*) Nachwachsendes Natur-Produkt
www.ooe.pfadfinder.at/umweltdenker19.html
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â&#x20AC;Ś noch kurz die Welt retten
Du bist EU
www.europarl.europa.eu/ about-parliament/de ( bit.ly/2Jln9gl )
Am 26. Mai entscheidet sich deine Zukunft. Und du kannst sie mitbestimmen.* M a rk u s P i c h l e r- S c h e d e r Š â&#x20AC;&#x201A; F o t o s : â&#x20AC;&#x2C6; M a r k u s â&#x20AC;&#x201A; â&#x20AC;&#x2C6;P i c h l e r - S c h e d e r
FĂźr die einen ist sie â&#x20AC;&#x17E;Die beste Idee, die wir je hatten,â&#x20AC;&#x153; fĂźr die anderen ein aufgeblähtes BĂźrokratiemonster und Lobbyverein fĂźr GroĂ&#x;konzerne: Die Europäische Union. Fakt ist, dass in der EU seit Ăźber 70 Jahren Frieden herrscht â&#x20AC;&#x201C; länger als je zuvor in der Geschichte Europas.
Fakt ist, dass die EU unser aller Leben in vielen Bereichen beeinflusst â&#x20AC;&#x201C; von unseren Rechten als Konsumenten, wenn wir im Internet etwas bestellen bis hin zur Wahlfreiheit, Ăźberall in der EU wohnen, arbeiten oder studieren zu kĂśnnen. Fakt ist aber auch, dass es derzeit innerhalb der EU stark unterschiedliche Vorstellungen darĂźber gibt, wohin sie sich in Zukunft entwickeln soll: Manche mĂśchten eine wesentlich stärkere Zusammenarbeit, weil die groĂ&#x;en Probleme viel besser gemeinsam gelĂśst werden kĂśnnen; andere mĂśchten bestimmte Kompetenzen aus BrĂźssel lieber wieder zurĂźck in die einzelnen Staaten holen, damit Entscheidungen schneller und individueller getroffen werden kĂśnnen; und die Briten haben Ăźberhaupt gleich den Brexit gewählt und wollen die EU verlassen. Denn es läuft sicher nicht immer alles rund in Europa: Mit gutem Grund haben die Menschen oft das GefĂźhl, dass die EU gerade in den wichtigsten Fragen zu schwerfällig agiert, oder dass ihre eigenen BedĂźrfnisse nicht ausreichend berĂźcksichtigt werden. In dieser Situation ist es besonders wichtig, mitzubestimmen, wohin die Reise gehen soll. Und da kommst du ins Spiel: Denn du hast die Wahl! *
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â&#x20AC;&#x2DC;Votenâ&#x20AC;&#x2122; â&#x20AC;&#x201C; nur in Instagram-Storys oder auch im echten Leben?
Interessieren! Am 26. Mai wird das Europäische Parlament gewählt, das wichtige Aufgaben in der Gesetzgebung ausĂźbt, andere EU-Institutionen kontrolliert und Ăźber die Einhaltung der Menschenrechte wacht. AuĂ&#x;erdem muss das Parlament der von den Mitgliedsstaaten vorgeschlagenen Europäischen Kommission â&#x20AC;&#x201C; die auf europäischer Ebene in etwa mit einer Regierung vergleichbar ist â&#x20AC;&#x201C; zustimmen. Das EU-Parlament ist die einzige von den BĂźrgerinnen und BĂźrgern direkt gewählte Institution der EU und vertritt deren Interessen. Bei der Europawahl 2019 sind ca. 340 Millionen Europäerinnen und Europäer wahlberechtigt. Nach dem Ausscheiden des Vereinigten KĂśnigreichs aus der EU wird das neugewählte Parlament 705 Sitze umfassen. Ă&#x2013;sterreich bekommt davon 19 Sitze zugeteilt, die je nach Wahlergebnis in Ă&#x2013;sterreich von Vertretern Ăśsterreichischer Parteien als MEP (Member of European Parliament) besetzt werden. Dort haben sie dann aber nicht die Aufgabe, sich nur fĂźr Ăśsterreichische Interessen einzusetzen, sondern sollen Politik fĂźr alle Europäerinnen und Europäer machen. Dazu sind die meisten nationalen Parteien Mitglied in einer der derzeit 8 groĂ&#x;en Fraktionen des EU-Parlaments, die jeweils fĂźr unterschiedliche Werte und Vorstellungen eintreten. [ 1 ] [ 2 ] Ob man als Bahnkunde Entschädigungen fĂźr Zugverspätungen erhält, welche Ziele zur Reduktion des CO2-AusstoĂ&#x;es sich die Mitgliedsländer setzen sollen, oder wie die finanziellen Mittel der EU verwendet werden mĂźssen: das sind einige von vielen Ent-
[4]
neuwal.com
( bit.ly/2Y1kU50 )
scheidungen, die im EU-Parlament getroffen werden. Oft sind wir uns gar nicht darĂźber im Klaren, dass uns die meisten dieser Entscheidungen direkt in unserem Leben betreffen. Ein wenig mehr Einblick und einige erstaunliche Erkenntnisse darĂźber, was die EU so alles fĂźr uns tut, erwarten dich unter what-europe-does-for-me.eu [ 3 ]
Informieren! YouTuber laufen derzeit Sturm gegen eine geplante Reform des europäischen Urheberrechts, mit der die AnsprĂźche von Rechteinhabern wie KĂźnstlern und KĂźnstlerinnen, Musik- oder Filmproduzenten besser geschĂźtzt werden sollen. Besonders umstritten ist dabei die EinfĂźhrung von sogenannten Uploadfiltern, die bereits das Hochladen von urheberrechtlich geschĂźtzten Inhalten etwa auf Videoplattformen verhindern sollen. FĂźr die Gegner der Reform kommt das einer Zensur gleich, sie sehen darin das Ende des freien Internets und der freien MeinungsäuĂ&#x;erung. YouTuber befĂźrchten, dass ihre Videos von solchen Uploadfiltern bereits blockiert werden kĂśnnten, wenn sie auch nur kurze Ausschnitte urheberrechtlich geschĂźtzter Musik oder Memes enthalten. Auch innerhalb des Europäischen Parlaments ist die Reform stark umstritten. Die Entscheidung, ob Uploadfilter eingefĂźhrt werden sollen, ist derzeit noch offen. Die von der Klimaaktivistin Greta Thunberg initiierten weltweiten Proteste â&#x20AC;&#x17E;Fridays for Futureâ&#x20AC;&#x153; fordern mit freitäglichen Demonstrationen drastische Gesetzesänderungen
[2]
[3]
[5]
[6]
de.wikipedia.org/wiki/ Europ%C3%A4isches_ Parlament ( bit.ly/2gYZ9zs )
wahlkabine.at ( bit.ly/2TZZ4j2 )
Demokratie ist kompliziert – und dann doch wieder ganz einfach: wenn man die richtigen Informationen hat.
www.what-europe-doesfor-me.eu/de/home ( bit.ly/2TTp2F7 )
www.bmi.gv.at/412/ Europawahlen/ Europawahl_2019/start.aspx ( bit.ly/2HuzFsc )
[7]
www.oesterreich.gv.at/ themen/leben_in_ oesterreich/wahlen/3.html ( bit.ly/2ugkSZB )
*) wenn du über 16 bist. Österreich ist neben Malta übrigens das einzige EU-Land, in dem man schon ab 16 wahlberechtigt ist. für den Klimaschutz. Thunberg wirft den Politikern vor, viel zu lange untätig gewesen zu sein und die falschen Ziele zu verfolgen. Auf der Klimakonferenz in Kattowitz sagt sie: „Wir sind hierhergekommen, um euch wissen zu lassen, dass Veränderung kommen wird. Die echte Macht liegt bei den Menschen.“ Das Europäische Parlament hat sich kürzlich dafür ausgesprochen, dass die CO2-Emissionen durch den Autoverkehr stärker als zuvor geplant gesenkt werden sollen. Gleichzeitig gibt es aber auch viele Staaten, die beim Klimaschutz ‘bremsen’, weil sie sich Sorgen um die Wettbewerbsfähigkeit ihrer Industrie machen. Zwei Beispiele, die man aus vielen unterschiedlichen Blickwinkeln betrachten kann. Zwei Beispiele, bei denen die gewählten Vertreter des Europäischen Parlaments unmittelbar Einfluss auf Entscheidungen mit großer Tragweite haben. Bevor du bei der Wahl deine Stimme vergibst ist es also entscheidend, dass du dir selbst ein Bild darüber machst, welchen Vertretern du dein Vertrauen schenken möchtest. Bis Redaktionsschluss haben 6 Wahlparteien in Österreich
ihre fixe Kandidatur bekanntgegeben: ÖVP, SPÖ, FPÖ, Die Grünen, NEOS und die Initiative 1 Europa. Die Parteien und deren Kandidaten und Kandidatinnen gehören im Europäischen Parlament unterschiedlichen Fraktionen an und setzen sich für unterschiedliche Standpunkte ein. Um hier vor der Wahl den Überblick zu gewinnen gibt es gute Zusammenfassungen zum Beispiel auf neuwal.com [ 4 ] oder wahlkabine.at [ 5 ] Dort wird auch eine Entscheidungshilfe zur Verfügung gestellt, mit der du herausfinden kannst, welche Partei den eigenen Vorstellungen am nächsten kommt.
Wählen! Wenn du wahlberechtigt bist, dann bekommst du automatisch rechtzeitig vor dem Wahltermin per Post eine Information darüber zugeschickt, wo sich dein Wahllokal befindet und wann es geöffnet hat. Dann musst du nur mehr einen amtlichen Lichtbildausweis (Reisepass oder Personalausweis) mitnehmen, den Stimmzettel be-
kommst du im Wahllokal. Wenn du am Wahltag nicht die Möglichkeit hast, dein Wahllokal aufzusuchen, dann kannst du deine Stimme auch per Briefwahl abgeben. Wie du zu der Wahlkarte kommst, die du dafür benötigst, erfährst du ebenfalls in der Wahlinformation, auf den Informationsseiten des Innenministeriums [ 6 ] oder bei oesterreich.gv.at [ 7 ] Vielleicht denkst du dir jetzt: „Aber was bringt schon eine einzelne Stimme unter 340 Millionen?“ Greta Thunberg hat gezeigt, wie der Funken einer Einzelnen eine weltweite Bewegung von vielen hunderttausend Menschen entfachen kann. Mit einem „ich kann ja sowieso nichts bewirken“ macht man es sich also zu einfach.
Bei einer Wahl hast du jedenfalls die Möglichkeit, diejenigen Kräfte zu stärken, denen du die beste Vision für die Zukunft zutraust. Und diese Möglichkeit solltest du nutzen.
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Die Welt im Wandel
Niemals Nummer. Immer Mensch.
Der Landesjugendrat der OÖ Pfadfinderinnen und Pfadfinder hat ein tolles Programm für junge Leute geplant, die sich erinnern, sich darauf einlassen und nicht zuschauen wollen.
B a r b a r a S c h r ö c ke n f u c h s
Du hast in den letzten Monaten schon einmal darüber nachgedacht, was sich in unserem Land gerade verändert? Du willst mehr wissen … … und vielleicht selbst etwas unternehmen? Die Jugendvertreter der oberösterreichischen Pfadfindergruppen sind schon aktiv: Sie gestalten unsere Gesellschaft mit und beschäftigen sich dabei mit aktuellen Themen, aber auch mit den sehr dunklen Kapiteln der Geschichte. Im Mai setzen sie sich schon in den beiden Tagen vor der jährlichen Befreiungsfeier im ehemaligen Konzentrationslager Mauthausen mit dem Themen rund um das was vor dem und im zweiten Weltkrieg geschehen ist – und gleichzeitig auch damit, was es jetzt wieder zu verhindern gilt – auseinander. Und dazu laden sie auch alle anderen ein, die interessiert sind – auch du kannst dabei sein!
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Auseinandersetzung mit der Geschichte in Workshops und einer Lesung mit anschließender Diskussion:
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Besuch des Lern- und Gedenkortes „Charlotte-TaitlHaus“ in Ried. Daten und Lebensgeschichte von 26 Opfern des Nationalsozialismus. „Gestohlene Erinnerungen“ – letzte Spuren von ZwangsarbeiterInnen und KZ-Gefangenen aus versch. Ländern warten in einem besonderen Archiv … Leben im Exil – Nach dem “Anschluss” im März 1938 wollten viele Jüdinnen und Juden Österreich so schnell wie möglich verlassen. Doch Grenzen waren verschlossen. Fluchtziele die anfangs unvorstellbar waren, retteten Zehntausende.
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Welches dunkle Geheimnis birgt eine Autobahnbrücke in Vorchdorf? Lesung aus dem Buch „Und alle winkten – Im Schatten der Autobahn“ von Bruno Schernhammer und Diskussion.
… und Auseinandersetzung damit, was du selbst tun kannst:
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Zivilcourage-Workshop
Übersicht – was ist wann?
Der Partisanen-Unterschlupf „Igel“ – eine Wanderung zu Unterschlupf und Basis einer Widerstandsgruppe im Toten Gebirge.
Der Teilnahmebeitrag für das gesamte Programm beträgt 20,00 EUR.
Anmeldung siehe QR-Code, rechte Seite: https://goo.gl/n4i9gu aktuelle Infos: Facebook-Event – www.fb.com/events/20165320 4057517/
Fr, 3. Mai – Filmabend und Lagerfeuer, SCA
Sa, 4. Mai – verschiedene Workshops, vorund nachmittags; SCA, Ried/I. und im Toten Gebirge.
So, 5. Mai Rechtsextremismus heute – wie sieht es damit bei uns in Österreich aus?
Teilnahmebeitrag
– Fahrt zur Befreiungsfeier im eh. KZ Mauthausen
Alle, die mit Öffis kommen, können von einem nahegelegenen Bahnhof abgeholt werden!
mauthausen
ı9 tag
Befr e eiu e ungs-Feie u e 2019 er 0 9
[FREITAG » 3.5..¹9] 14:30 » [Scout C Camp Austria a] Eggenbeerg 30, 4880 Berg im Attergau t » [Anr A eisee] und Anmeldung 18:00 » [Abendessen] 14:30 » [Filmabe end / Lagerfe euerr] [SAMSTAG » 4.5.¹9] 07:45 » [Frühstück] 08:30 » [Vormittags-Workshopss] 12:30 » [Mittagessen] Jausnen bei Ganztagesworkshop 13:30 » [Nachmittags-Workshopss] 19:30 » [Lesung*]
[Workshops] Vorrmittag: » Lern- und Geden nkort Charlotte-Taitl-H Haus in Ried » Gestohlene Erinnerungen » Zivilcourage Wor o kshop [Workshops] Nacchmittag: » Rechtsextremismus in Österreich » Leben im Exil » Zivilcourage Workshop
3. bis b s 5. Mai a 2019 0 9
Gede enk- und B eiungs Befr sfeiern 2019 9 [SONNT TAG » 5.5.¹9] 07:00 » [Frühstück] 07:45 » [A Abfahrt zur Befreiungssffeierr] 09:30 » [Start Jugendgedenkm marsch*] 13:15 » [b begleiteter Rundgang d durch die Gedenkstätte]] *an diesen Verans e taltungspunktten kannst du auch ohne Voranmeldung o teilnehmen t
[Lesung g] „Und alle winkten – Im Schatten der Autobahn“ von Bruno o Schernhammer [Ort] Scout Cam mp p Austria Eggenberg 30 3 4880 Berg im Attergau 30, tterrgau [Infos und Anmeldung g]] » unter www.ooe.pfadfinder.at oder ljr@ooe.pfadfinder.at
[Workshop p] Ganztag: » Wanderung zum Partisanenunterschlupf Igel
… jetzt online
anmelden!
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Selfmade Soap – 100% biologisch abbaubar Unbedenklich sickergrubentauglich. Quaaak, quak!
Te xt & Bilder
Achtung! Hinweis zur Kastanien-Seife (Mehl-Lauge): Die Lauge kann nicht längere Zeit gelagert werden, außer bei Kälte. Aber sie kann ja bei Bedarf leicht wieder neu gemacht werden. Die Lauge ist zu 100% biologisch abbaubar und kann in der Sickergrube entsorgt werden.
M a rk u s P r ö t s c h
1 / Kastanien unter altem Laub
2 / Eine Hand voll Kastanien
3/ Aufschlagen
4 / Aussortieren
5 / Zwischen Steinen verreiben
6 / Verrühren
7 / Schaum
8 / Lösung durch Stoff filtern
9 / Alte Socken in Waschlösung
Rosskastanien sind zwar nicht wirklich bei uns heimisch, werden aber gerne entlang von Straßen oder in Biergärten als Schattenspender angepflanzt. Unter dem alten Laub lassen sich die Kastanien das ganze Jahr über finden. Für diese sehr effektive Waschlösung brauchst du nur ein paar Kastanien, Wasser und einen Behälter.
Die Schalen werden aussortiert.
Es entsteht ein feiner Schaum, der zum Waschen von Gesicht, Händen und sogar Haaren geeignet ist.
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Die gesammelten Kastanien müssen noch von der Schale befreit und zerkleinert werden …
Die Bruchstücke weiter zerkleinern – je kleiner, desto besser lösen sich die Seifenstoffe (Saponine) später im Wasser.
Das Mehl kann abgefiltert werden
Das funktioniert am besten, wenn du die Kastanien in ein Stück Stoff wickelst und dann ein paar mal kräftig mit einem Stein oder Knüppel drauf schlägst – Stein drunter legen nicht vergessen!
Das Kastanienmehl mit Wasser verrühren.
Die Lösung kann auch zum Wäsche waschen verwendet werden – sie ist absolut geruchsneutral. Allerdings enthält sie weder Parfum noch optische Aufheller – die Wäsche wird also nicht duften und auch nicht strahlend weiß werden!
Shampoo oder Waschmittel vergessen? Wir zeigen dir hier, wie du – im Fall der Fälle – dich und dein Lieblings-Lager-T-Shirt trotzdem wieder sauber kriegst.
Eine richtige Seife herzustellen ist sehr aufwändig und dauert seine Zeit. Wir wollen mit einfachen Mitteln, die wir in der Natur finden, schnell und einfach einen brauch-
1 / Efeu am Baum, am Boden
2 / Eine Hand voll Efeu-Blätter
3 / Kleinzupfen
4 / Übergießen
5 / Abgießen
6 / Abwasch
Solltest du keine Kastanien auftreiben können, kannst du auch Efeu-Blätter verwenden. Efeu ist immergrün, das heißt, du kannst das ganze Jahr über die Blätter ernten. Efeu kommt bei uns natürlich vor und wächst sowohl am Boden als auch an Bäumen und Gebäuden. Du brauchst lediglich etwa 20 bis 30 Efeu-Blätter, heißes Wasser und einen Behälter.
<< / Seife aus Kastanien Seife aus Efeu-Blättern / >>
baren Ersatz improvisieren. Die hier vorgeschlagenen Waschlösungen sind zudem noch zu 100% biologisch abbaubar.
Die Blätter werden klein gezupft – wieder gilt: je kleiner, desto besser.
Am nächsten Morgen die Blätter abgießen.
Du brauchst etwa 20 – 30 Blätter.
Die Blätter mit heißem Wasser übergießen, das Gefäß verschließen, gut schütteln und über Nacht stehen lassen.
Mit der Efeu-Lösung kannst du nicht nur Wäsche waschen, sondern auch den Abwasch erledigen …
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DIY - Do it yourself
Tippy Tap – baut euch eines!
Wir wissen: Pfadfinder lieben die Natur und das einfache Leben draußen. Da darf es schon mal schmutziger und ursprünglicher ablaufen. Denn wie sagt man so schön: Ein bisschen Dreck hat noch keinem geschadet!
Und was das Ganze mit Hygiene zu tun hat …
Martina Bergsleitner Grafiken: www.tippytap.org, www.wot.utwente.nl | Fotos: Dominic, Vero, wwwCCs
… alles schön und gut. Doch in Sachen ‘Hygiene’ sollten wir auch auf Pfadfinderlagern einiges beachten.
man dann jemandem die Hand, gelangen die Keime über die Schleimhäute in den Mund und die Nase. Richtiges Händewaschen unterbricht diesen Ansteckungsweg.
„Man muss auch hier den goldenen Mittelweg finden“, sagt Dominic Janisch, Leiter der Einheit ‘Wasser-Sanitär-Hygiene’ beim Landesverband Niederösterreich des Roten Kreuz, „denn solange alle gesund sind, kann man sein Immunsystem durchaus etwas fordern.“ Problematisch wird es aber, sobald jemand nicht ganz fit ist und dadurch anfälliger für Krankheiten wird. „Oder wenn viele Menschen auf engem Raum beisammen sind, wie am HOME 2018“, so Dominic weiter. Dann ist es wichtig, auf Hygiene zu achten und so mögliche „Übertragungsketten“ zu durchbrechen.
So funktioniert das mit dem Tippy Tap!
Warum ist Hygiene wichtig?
Wo viele Menschen zusammenkommen und gemeinsam leben und Gegenstände nutzen, tummeln sich Millionen von Keimen. Öffis, Lebensmittelgeschäfte oder auch Pfadfinderlager sind solche Orte. Dort haben es Keime ganz leicht, von einer Person zur nächsten übertragen zu werden. Das Grundprinzip der Prävention durch Hygienemaßnahmen ist es, diese Kettenreaktion der Übertragung zu unterbrechen. Dabei spielt Wasser eine zentrale Rolle. So kann Wasser Träger von Keimen sein. In diesem Fall ist es wichtig, Lebensmittel wie z.B. Obst und Gemüse gründlich mit sauberem Wasser zu waschen. Und dann ist es ganz wesentlich, nicht selbst Träger von Keimen oder Bakterien zu werden. Zum Beispiel, wenn man sich nach dem Gang auf die Toilette oder nach dem Niesen oder Schnäuzen nicht die Hände wäscht. Gibt
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Das ist am Sommerlager alles andere als easy, denn da hat man nicht immer fließend Wasser parat. Das Tippy Tap bietet eine einfache Methode zum Händewäschen und wird oft in Dritte-Welt-Ländern verwendet. Damit kann man schnell und mit simplen Mitteln eine Möglichkeit zum Händewaschen herstellen, die sehr hygienisch ist, da der Kanister beim Benutzen nicht berührt wird. Ideal geeignet für die Kochstelle auf eurem nächsten Sommerlager.
Bauanleitung
Für den Bau eines Tippy Taps benötigt ihr: – 2 x Astgabeln, ca. 2 m – 2 x lange gerade Äste, ca. 1 m – 1 x Wasserkanister – 1 langen Nagel, Seife, Schnur, Kerze Bilder 1-10 | Die beiden Astgabeln werden mit ca. 80 cm Abstand fest in den Boden eingegraben. Dann erhitzt den Nagel mit einer Kerze und macht zwei Löcher in den Wasserkanister. Weiters wird ein Loch in die Seife gebohrt und an dieser eine Schnur befestigt. Hängt nun den Kanister (gefüllt mit Wasser) und die Seife mittels Querbalken in den beiden Astgabeln ein. Befestigt dann eine Schnur am Kanisterdeckel. Das andere Ende der Schnur wird mit dem zweiten Stecken verknotet, der als Pedal zum Kippen des Kanisters dient. Zwischen den Astgabeln grabt noch ein Loch mit rund
10 cm Tiefe und füllt dieses mit Schotter oder ähnlichem Material auf – so kann das Wasser ablaufen.
Hygiene-Promotoren am HOME 2018
Sind sie euch aufgefallen oder habt ihr vielleicht sogar ihren Room am HOME besucht? Dominic, Johannes und 8 weitere Mitarbeiter vom Roten Kreuz haben uns das ganze Landeslager über begleitet. „Wir haben durch die Brille der Hygiene auf das Lager geschaut“, so Dominic. Dabei haben sie sich weniger als Beobachter, die mit dem Finger auf uns zeigen, gesehen. Für sie war es eine ernst zu nehmende Übung und sehr spannend, weil es von der Größe her wie ein Flüchtlingslager für sie war. „Es hat sich angefühlt, wie ein echter Einsatz“, berichtet Dominic, da auf so engem Raum sehr ähnliche Probleme entstehen können. Passiert ist aber nichts und kleine hygienische Brennpunkte wurden schnell und unkompliziert entschärft. In Workshops konnten die Lagerteilnehmer darüber hinaus durch gezielte Übungen und Recherche mehr Sensibilität für Hygiene erlangen.
Richtig Händewaschen – aber wie?
Auf jeden Fall mit Seife. Sie löst Mikroben viel besser als Wasser allein, denn Keime bleiben auch in der Fettschicht auf der Haut kleben. Wie ihr das genau richtig macht, schaut ihr euch am besten im Internet an. Dort findet ihr zahlreche Videos für alle Altersgruppen. Ein Tipp von unserem Hygiene-Promotor Dominic: „Singt dabei mindestens 1x Happy Birthday oder ein anderes Lied, das ca. 20 Sek. dauert, dann habt ihr eure Hände auch lange genug gewaschen.“
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Scout Leaks
Gut orientiert, eigenverantwortlich … cool! Junge Menschen mit Herz, Hirn und Hand begleiten …
Du bist Leiterin oder Leiter bei den PPÖ – das ist ein Traumjob, der zwar kein Geld bringt. Aber auf allen anderen Ebenen: Großes Kino!
B a r b a r a S c h r ö c ke n f u c h s Diese Seite widmet:
Einiges verändert hat sich vor nicht allzu langer Zeit im Ausbildungssystem der Pfadfinder und Pfadfinderinnen Österreichs (PPÖ). Lange im Voraus schon war die „Ausbildung Neu“ angekündigt worden – jetzt sind wir bereits mittendrin. Das Wesentliche zuerst: Kinder und Jugendliche auf ihrem Weg zu begleiten ist eine wunderbare Aufgabe: spannend, herausfordernd, beglückend, anstrengend, gewinnbringend, dynamisch und es gibt noch unzählige Attribute mehr, die hier locker dazu passen. Sicher ist: Es ist kein „Wird schon irgendwie gehen – Job“, bei dem man als Erwachsener einfach mitschwimmen kann, ganz im Gegenteil. Wir tragen mit an der Verantwortung, junge Menschen auf die Gesellschaft in der sie leben und bestehen müssen, so gut wie nur irgend möglich vorzubereiten. Alles, was wir zur Verfügung haben, fließt dabei in unsere Aufgabe ein. Die Ziele und Wertehaltungen der Weltpfadfinderbewegungen (WOSM und WAGGGS), die verschiedenen Entwicklungsziele, die altersspezifischen, vielfältigen möglichen Methoden zur Vermittlung, die eigene Lebenserfahrung und die eigene Persönlichkeit – alles kommt hier zum Tragen. Damit wir den heiklen Rahmen, in dem wir uns in unserer Kinder- und Jugendarbeit bewegen, gut einschätzen und ihn nutzen können, brauchen wir Orientierung. Diese Orientierung geben wir uns gegenseitig, in
Gesprächen, Planungstreffen, in jeder Heimstunde, in engeren und erweiterten Teams und auf Seminaren. Und wir können sie uns selbst holen, durch eigeninitiative Suche nach Lösungen, wenn wo eine Hürde auftaucht. Auf die Eigeninitiative und das Nutzen des ganzen breiten Spektrums an Möglichkeiten zu lernen baut die neue Ausbildung. Du bist Leiterin oder Leiter – oder am besten Weg dorthin? Dann sei neugierig :)
Die neue Ausbildung – das bietet sie dir Im Mittelpunkt stehst ‘Du’, als auszubildende Person – nicht ‘das Ausbildungssystem’. Deine Kompetenzen zählen • Deine mitgebrachten Fähigkeiten und Fertigkeiten und dein Vorwissen, werden anerkannt. Es geht um dich und die Fragen ‘Was kannst du schon?’ und ‘Was brauchst du gerade jetzt?’ Transparenz & Flexibilität • Transparente und in der Abfolge möglichst flexible Angebote: Dein Ausbildungsweg ist individueller denn je, weil du weißt, was du wann und wo "bekommst". Mehr Eigenverantwortung • Nimm deine Ausbildungsverantwortung selbst in die Hand. Du entscheidest mit, was du schon kannst und was du noch brauchst. Ohne dich geht es nicht!
Öffentliche Anerkennung • Das Ausbildungsteam der PPÖ strebt eine Zertifizierung bei „aufZAQ“ und Kooperationen mit anderen Organisationen an – damit das bei den PfadfinderInnen Gelernte auch offiziell in Ausbildung und Beruf etwas zählt. Ausbildung, nahe bei dir • Zentrale Ausbildungspunkte und Aus-bildungsschritte finden ab jetzt in deiner Pfadfindergruppe, also in der Praxis vor allem mit den Kindern und Jugendlichen sowie im Team, statt! Seminare dienen zu weiterem Austausch und der Vertiefung.
So weit ganz knapp! In der JAM-Spezialausgabe für LeiterInnen, die Ende des Sommers und rechtzeitig vor der Landestagung im Herbst erscheint, wird es einen ausführlichen Beitrag über die Ausbildung für LeiterInnen und Leiter geben, der die Strukturen und Möglichkeiten im Detail beschreibt. Bis dahin kannst du bei Ausbildungsbegleitern deiner Pfadfinderruppe (GABs) oder deinen Gruppenleitern mehr erfahren – und auch im Internet: https://ppoe.at/ausbildung/ jugendleiterinnenausbildung E-Learning-Portal: http://ausbildung.ppoe.at
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Kocher-Küche Manchmal darf oder will man kein Kochfeuer anzünden, da muss ein Campingkocher her. Aber welcher: Benzin oder Gas? Die RaRo aus Wels machten den Test. M a rk u s P r ö t s c h , I s a b e l l a B a c h l e i t n e r
Warum ein eigentlich ein Campingkocher? Kann man nicht einfach ein Feuer anzünden? Manchmal nicht. Wenn man eine Nacht auf einen Campingplatz verbringt oder der Sommer schon zu heiß und trocken ist, ist Feuer machen oft verboten. Doch auch mit dem Kocher kann man ein großartiges Essen zaubern. In der Outdoor-Küche unterscheidet man zwischen Gaskochern, die Bhutan-Gas verbrennen, und Benzin- oder Spirituskochern. Beide Typen haben ihre Vorzüge aber auch Macken. Deshalb stellen die Ranger und Rover aus Wels sie auf den Prüfstand. Wie schnell sind 2 kg Nudeln auf den Kochern fertig?
Einfachheit vs. Leistung Ein Gaskocher ist sehr einfach zu bedienen: das Ventil aufdrehen und das Gas anzünden. Beim Benzinkocher ist schon etwas mehr Übung gefragt. Es muss Druck aufgebaut werden, damit das Benzin gleichmäßig und sicher in den Kocher strömt. Der Kocher muss heiß genug sein, damit das Benzin verdampft. Für den Gaskocher kauft man handelsübliche Kartuschen, die in Bauoder Lagerhäusern erhältlich sind. Bevor man wegfährt, sollte man gut rechnen, um ausreichend Kartuschen mitzunehmen. Oft sind sie im Ausland nicht so leicht zu bekommen. Benzinkocher werden mit gewöhnlichem Benzin betrieben – den bekommt man auf der ganzen Welt zu geringem Preis. Dabei gilt, je reiner desto besser. Ist das Benzin unrein, muss man daran denken, die Düse und den Kocher regelmäßig von Ablagerungen zu befreien. Da beim Kaufen eines Benzinkochers auch ein Wärme- und Windschutz dabei ist,
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wird dieser beim Test verwendet. In zwei gleiche Kochtöpfe füllen die RaRo 3,9 Liter Wasser gleicher Temperatur und stoppen, wie lange es braucht, bis das Wasser kocht. Und dann wird gewartet. Schon nach wenigen Minuten liegt der Benzinkocher vorne – das Wasser beginnt zu dampfen, während man am Gaskocher den Finger in lauwarmes Wasser hält. Nach 35 Minuten können wir die Nudeln in das siedende Wasser am Benzinkocher geben und kurz darauf die erste Runde essen. Das Nudelwasser am Gaskocher lässt sich leider sehr bitten. Nach fünf viertel Stunden beschließen wir, das mittlerweile dampfende Wasser doch auf den Benzinkocher zu stellen, damit der letzte Hunger endlich gestillt werden kann. Der Leistungsvergleich zeigt sich besonders beim Anbraten von Zwiebeln. Während sie am Benzinkocher in kurzer Zeit schön braun werden, bekennen sie am Gaskocher nicht schnell Farbe. Auch beim „Pust-Test“ überzeugt der Benzinkocher. Während man die Flamme am Gaskocher relativ leicht ausblasen kann, setzt sie beim Benzinkocher nicht einmal aus. Wer eine Reise in ein windiges Land plant, sollte an das auf jeden Fall denken.
Fazit Allen Outdoor-Freaks, die bereit sind etwas mehr für ihre Ausstattung zu zahlen, kann daher zum Kauf eines Benzinkochers geraten werden. Er ist langlebiger und viel leistungsstärker. Auch auf dem Trupplager ist ein Benzinkocher vorzuziehen. Nichts drückt mehr auf die Stimmung als Hunger. Man kann spannendere Dinge machen, als Wasser eineinhalb Stunden beim Kochen zuzusehen. Wenn du nur hin und wieder mit einem Freund oder einer Freundin wanderst und auf deinen morgendlichen Kakao nicht verzichten möchtest, wäre es vielleicht trotz-
Gaskocher
Wechseln von Kartuschen 1 + 2 Wenn die Gaskartusche ganz leer ist, muss man bei gewöhnlichen Gaskochern zuerst den oberen Teil herunterschrauben. 3 Danach die Bügel herunterklappen und die Kartusche herausziehen. 4 Die neue Kartusche hineinstecken, indem man die Bügel darüber zieht. Danach wieder zusammenschrauben. 5 Um zu kochen, das Ventil aufdrehen und das ausströmende Gas anzünden.
Benzinkocher 1 Die Benzinflasche anschließen und sicherstellen, dass beide Ventile (bei der Flasche und der Regler am Kocher) geschlossen sind. Die Gewindezahl ist groß genug, dass nicht sehr fest zugedreht werden muss. Danach ca. 25 Mal pumpen, bis man einen Widerstand spürt. 2 Die Flasche richtig auf den Boden legen, meist steht unter der Pumpe „ON“. Der Fühler liegt schräg in der Flasche und muss im Benzin eingetaucht sein. Beide Ventile aufschrauben, damit ein bisschen Benzin auf den Kocher rinnt. Den Regler unten wieder zuschrauben. 3 Das Benzin unten bei den Schlitzen anzünden. Achtung! Niemals den Kopf, die Hand oder andere Körperteile über den Kocher halten! Das Benzin verbrennt und der Kocher erwärmt sich. Nur dann kann der Brennstoff später verdampfen und mit dessen Gas geheizt werden. Wenn die Flamme fast heruntergebrannt ist, das Ventil beim Kocher wieder öffnen. Danach sollte die Flamme blau werden. 4 Ist der Kocher noch nicht warm genug, kann es „flackern“. Warten bis das aufhört, die Flamme konstant bläulich ist und kochen. Immer wieder pumpen, um Druck aufzubauen. 5 Um den Kocher auszuschalten, die Flasche umlegen. Man muss unter der Pumpe „OFF“ lesen können. Dann warten bis das Feuer heruntergebrannt und kein Zischen mehr zu hören ist. Eventuell die kleine Flamme ausblasen. Danach die Ventile schließen und auskühlen lassen. 6 Treten Probleme auf, kann das an der Düse am Boden des Kochers liegen, die vielleicht verschmutzt ist. Einfach mit dem Werkzeug abschrauben und mit einer Nadel durchstechen. Wenn man sie ins Licht hält, sollte man durchsehen.
dem besser zum Gaskocher zu greifen. Dieser strapaziert das Budget weniger. Neben der leichten Bedienung ist der Gaskocher leiser und zieht sicher weniger misstrauische Blicke Fremder an. Ein Benzinkocher ist lauter und vielleicht wird mancher Passant bei den Flammen während des Vorheizens suspekt. Aber egal für welchen Kocher man sich entscheidet, die Würze des Freiheitsgefühls macht jedes Gericht unter Sternenhimmel zum Festschmaus. Selbst wenn die Nudeln ein bisschen verkocht oder die Kartoffel zu hart sind! ;-)
Kocher-Tipps
Offenes Feuer ist verboten und der Magen knurrt schon sehr laut. Für eine schnelle Tasse Kaffee am Trekking-Urlaub oder eine Nudelpfanne am Wanderlager: Ein Kocher soll auf jedem längeren Unternehmen ins Gepäck. Hier erfährst du, an was du beim Kochen mit Kochern denken solltest.
Ausrüstung
Spinat-Penne
Wenn ihr ein Wanderlager plant und mit den Kochern unterwegs seid, solltet ihr an ein paar Dinge denken, um jeden feinen Gaumen Freude zu bereiten und den Rücken zu schonen. Brennstoff kann schwer werden, denkt deshalb an Gerichte mit kurzen Kochzeiten. Wasser für Nudeln zu erhitzen dauert viel länger und benötigt viel mehr Energie als etwas anzubraten.
Zutaten
ca.
50
Minuten
Die Mengenangaben beziehen sich
*auf dem
auf eine Person und brauchen nicht
Kocher, für ca. 10 Pers.
haargenau befolgt werden. Ebenso sollt ihr mit den Zutaten verfahren. Wenn was nicht zur Hand ist, dann lasst es weg oder ersetzt es durch etwas anders. Kochen soll genauso viel Spaß machen wie das Essen hinterher!
Die besten Lagergerichte … sind die, die man in einem Topf machen kann, maximal zwei. Wer möchte denn schon 5 Töpfe mit sich herumschleppen? Kocher lassen sich meist nur sehr schwer regulieren und auch das Kochgeschirr erhitzt sich oft eher ungleichmäßig. Etwas auf niedriger Stufe lange zu garen, verbraucht viel Brennstoff und ist auch nicht wirklich möglich. Denkt an einfache Gerichte, die unter „Vollgas“ machbar sind!
• 3 Hand voll Penne 1 Klumpen Tiefkühl-Spinat, od. 2 Hand voll frischen Blatt-Spinat
1/2 Zwiebel 2 Löffel Obers Feta zum Servieren Pfeffer, Salz, Öl
Topf, Pfanne, Schneidbrett, -messer, Kocher, Kochlöffel, ev. Topflappen
Zubereitung 1 • Nudel-Wasser kochen (das dauert ein bisschen), salzen, die Penne darin al dente kochen, ca. 5-7 Min. 2 • Währenddessen die Zwiebel klein schneiden und in einer Pfanne glasig anbraten, den Spinat (auftauen) beigeben. Salzen, pfeffern. 3 • Zwiebel u. Spinat mit etwas Wasser u. Obers ablöschen, kurz köcheln lassen. 4 • Die Penne mit der Sauce und gewürfeltem Feta servieren. 5 • Mahlzeit!
Nach 1,5 h Koch- und Wartezeit schmecken die Penne umso besser!
Benzinkocher vs. Gaskocher im direkten Vergleich
Benzinkocher
Gaskocher
+ Brennstoff ist überall verfügbar und günstig + heizt besser und kommt mit weniger Brennstoff aus + ist Wind-resistenter und stabiler – wartungsintensiver, Risiko durch Verdreckung bei unreinem Benzin – mehr Gewicht – Handhabung muss geübt sein ––––––––––––––––––– Kosten: ca. 200,00
+ Leichte Bedienung und Handhabe
inkl. Werkzeug und Wind-/Wärmeschutz
eine Kartusche: 1,00 ( reicht für ca. 3 x Nudeln )
+ Günstiger Kocher
+ Wenig Gewicht – von äußeren Umständen abhängig (Druck, Wind) – weniger Leistung – Verfügbarkeit von Brennstoff ––––––––––––––––––– Kosten: ca. 30,00
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Pfadfinderinnen und Pfadfinder stellen ihre Lieblingsbücher vor.
Viel Spaß beim Reinschnuppern und aufregende Stunden, wenn ihr euch dazu entschließt, die Bücher selbst zu lesen!
J o n a s Wa l c h s h o f e r | M a r t i n a B e r g s l e i t n e r
Leseprobe: [ … ] »Auweia, Tom! Was für eine Sauerei. Ich freue mich schon auf deine Kritik, die Du mir bis morgen bitte noch einmal neu schreibst. Nimm Dich zukünftig vor diesen lästigen RIESENGLÄSERN Wasser in Acht!« [ … ] Jonas Walchshofer Inhalt des Buches: In meinem Lieblingsbuch ‘Tom Gates’ von Liz Pichon geht es um einen Jungen mit einem überaus verrückten Leben. Jeden Tag gehen ihm seine Schwester Delia, sein Lehrer Mr. Fullerman und seine Lehrerin Mrs. Worthing“bart”, immer
( 10 Jahre )
Wölfling bei ‘Hörsching’
“Tom Gates – Wo ich bin, ist Chaos”
Liz Pichon » für WiWö
Wie du denkst, was du tust Abenteuer, auch in den Medien MedienheldInnen wird dein Leben verändern! Eigentlich klar, wenn du dich einige Zeit lang intensiver mit einem Thema beschäftigst, dann verändert sich was bei dir. Wie du denkst, was du tust. So eine Idee ist das mit dem Bundesthema der Pfadfinderinnen und Pfadfinder in Österreich. Natürlich sind wir mit dieser Idee nicht alleine, auch viele andere Bewegungen und Organisationen suchen sich Themen, de-
wieder erneut auf den Keks. Von Tom Gates gibt es mehrere Bände, doch dieser gefällt mir am besten, weil er einfach am lustigsten ist und ich mich mit diesem Band am besten identifizieren kann. Ich würde dieses Buch: “weiterempfehlen” und hoffe, ihr seht das auch so! n
Möchtest auch du dein Lieblingsbuch vorstellen? Super! Bitte ein E-mail an: jam@ooe.pfadfinder.at Wir freuen uns auf Beiträge!
Aus dem Bundesjugendrat kommt das nächste Bundesthema – du kannst dich schon drauf einstimmen, denn: Wer von uns ist nicht Nutzer ‘sozialer Medien’? Hier braucht’s echtes Heldentum um wirklich durchzusteigen! B a r b a r a S c h r ö c ke n f u c h s
nen sie sich über einen bestimmten Zeitraum intensiv widmen, weil sie dadurch etwas positiv verändern wollen. Das neue Bundesthema heißt „Medienhelden und Medienheldinnen“. Es soll uns fit für die schon richtig kompliziert gewordene Welt der Medien (Print & digital) machen, um uns in ihr gut zurechtzufinden. Wir nehmen unseren Umgang ‘damit’ unter die Lupe! Mehr darüber demnächst und auch im JAM!
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Erfolgrreich
© gepa-pictures
Die Energie AG unterstützt und förd dert in ihrer Sportfamilie Sportlerinnen und Sportler aus Oberösterreich, die sich mit Topleistungen revanchieren. Mit dabei ist auch Vincent Kriechmayr, Gewinner der Silbermedaille im Super- G und der Bronzemedaille in der Abfahr t bei der Weltmeisterschaf t in Åre 2019. Ka K pit än i s t d e r Abfahr tsweltmeister von 20 01, Hannes Trinkl. www.sportfamilie.at
v.l.n.r. Hanne s Trinkl, Kapit än //// T homa s Mayrp e ter, Ski Cro s s //// V ik toria S chwar z , Kanu Flachwa s s er //// Ma x L ahn s teiner, Ski Alpin //// David Brandl, S chwimmen //// A na Roxana Lehaci, Kanu - Flachwa s s er //// M end y Swob o da , Parac ano e //// Luka s Weißhaidinger, Disku s //// Barbara Haa s , Tennis //// Johnny Rohr we ck , Ski Cro s s //// A ndrea Limbacher, Ski Cro s s //// Michael Hayböck, Skisprung //// Stefan Spie s sb erger, Kite sur fing ////
” ist “Interesstseam Schlau-Sein! die Lu
Fett oder flach? Sprüche klopfen – aber richtig! Manche Sager finden wir wirklich gut, andere wiederum extrem blöd – die Psycholinguistik erforscht, warum das so ist.
Wo l f r a m M a r i a S c h r ö c ke n f u c h s
Sinnsprüche (Sager) sind ‘Minitexte’, die uns kleine Lebensweisheiten vermitteln sollen und uns dann und wann – in passenden Situationen – in den Kopf kommen. Vier Psychologinnen der Southern State University in New Haven, USA, sind der Frage nachgegangen, ob sich sprachliche Merkmale feststellen lassen, die bewirken, dass wir einen Spruch besonders weise finden. Knapp 200 Studentinnen und Studenten haben rund 150 ‘weise Sinnsprüche’ gesammelt, inhaltlich haben sich dabei nachfolgende Fokus-Themen herauskristallisiert:
Lebenserfahrung – Rückschau – Offenheit – Emotion – Humor
Sinnsprüche, die als besonders stark bewertet wurden, sind sprachlich meist komplexer aufgebaut – schwächer bewertete sind merklich oft in der ‘ersten Person’ – ‘ich’/‘wir’ – formuliert.
Nicht selten braucht es einiges an Vorwissen, um einen Sinnspruch überhaupt als Weisheit erkennen und verstehen zu können. In manchen Fällen steht in Worten sogar das Gegenteil von dem da, was eigentlich gemeint ist. Aber es ist nicht immer so kompliziert. So manche Weisheit findet sich zum Beispiel auch – ( Post-Its, bunt gemischt: Eine kleine Auswahl an Sinnsprüchen, die ich gut finde. ) … in ganz bekannten Kinofilmen!
Das Zitieren von Sinnsprüchen stellt oft eine Hilfestellung für schwierige Lebenssituationen und Gefühlslagen dar und ermöglicht ganz unkompliziert kluge Gedanken – ‘Weisheiten’ – über die Generationen hinweg zu transportieren. Die Analyse der ‘Sprache der Weisheit’ in zitierten Sinnsprüchen bewirkt deshalb auch sehr wertvolle und vertiefende Einblicke in den Kulturkreis seiner Entstehung und Herkunft.
Quelle/Basis: Melanie DeFrank, Department of Psychology, Southern Connecticut State University | » The Language of Wisdom Understood Through an Analysis of Wise Quotes « – 1st pub. Feb 24, 2019 | https://journals.sagepub.com/doi/abs/10.1177/0261927X19831743
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