JAM Magazin Nº35 OÖ Pfadfinderinnen & Pfadfinder 2013

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PLANET’13. NUR NOCH WENIGE TAGE

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DIE PLANET’13 Erinnerungsstücke

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2 JUL 2013

AIR SCOUT CAMP

Wenn Caex den Boden unter den Füßen verlieren

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IhrE aNfragE

Gabriele Hintringer Tel.: 0732/770581-42, E-Mail: g.hintringer@toprein.at


Was kommt? Das hat uns Menschen wohl immer schon beschäftigt, besonders die Zukunft. Niemand kann vorhersehen und voraussagen, was auf uns zukommt und was genau passieren wird. Die Zukunft ist mit Ungewissheit verbunden. Ungewissheit erzeugt oft Unsicherheit, und das macht gar nicht selten richtig Angst. Unsere Vorfahren haben stets mit der Frage gelebt, ob die Jagd oder der Ackerbau genau einbringen würden, um alle satt zu machen. Der Gedanke an die Zukunft war (und ist noch immer) mit der Angst vor Missernten und Hunger, Seuchen wie der Pest oder Kriegen und persönlichen Schicksalsschlägen verbunden. In einem Satz zusammengefasst lautet die Grundfrage an die Zukunft vermutlich: Werde ich es schaffen? Werden wir es schaffen? 1.000 Antworten So alt wie diese Frage ist die Suche nach Antworten. Unglaublich, was der Menschheit schon alles eingefallen ist, um die Zukunft voraussagen zu können: aus dem Kaffeesatz, den Flugbahnen von Vögeln oder den Eingeweiden geschlachteter Tiere zu „lesen“. In Kristallkugeln, Karten, auf die Linien in unseren Handflächen oder auf die Sterne am Himmel zu schauen. Oder auch mit wissenschaftlichen Methoden zu versuchen, aus den laufenden

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Die Zukunft von gestern Noch liegt das sommerliche PLANET’13 in der Zukunft. In wenigen Tagen aber, wenn es soweit ist, wird das Geschehen am Lager prallvolle Gegenwart sein. Und danach … wird PLANET’13 Vergangenheit sein und zur Geschichte gehören. Zur Geschichte der Pfadfinderinnen und Pfadfinder. Und genauso zur Geschichte jeder und jedes Einzelnen, die oder der dabei war. Das ist der Lauf der Dinge. Aus Zukunft wird Gegenwart, aus Gegenwart wird Vergangenheit.

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Entwicklungen auf die Zukunft zu schließen. Heute ist die Zukunft von gestern Mit diesem Heft sind wir am Ende unserer Schwerpunktreihe PLANET ’13-Motto „Save it – enjoy it – develop it“ angekommen. Wie schon in der letzten Ausgabe wollen wir uns noch einmal mit „develop it“ beschäftigen. „Develop“: das heißt entwickeln. Wenn man etwas entwickelt – zum Beispiel die Welt von morgen – wendet man sich immer der Zukunft zu. Wir wollen uns aber der Vergangenheit zuwenden und einen Blick zurückwerfen. Nämlich darauf, wie sich die Menschen zum Beispiel vor 100 Jahren und mehr die Zukunft vorgestellt haben. Also die Zeit, in der wir jetzt gerade leben. Das ist einerseits recht lustig, andererseits aber auch ein Trost. Denn wir sehen, dass viele Ängste (aber auch viele Hoffnungen) stark übertrieben waren. „Zu Tode gefürchtet ist auch gestorben“, sagt ein schönes Sprichwort dazu. Also: auch die Zukunft ist nur halb so wild. Darum keine Angst und rein ins Vergnügen, das wünschen Florian, Susi und Uli jam-Redaktion

Vorwort, Inhalt

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Drei Herren mit Visionen

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umWELTdenker

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Belt Up – Air Scout Camp

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Das Raumschiff voller Ideen

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Land Unter

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Ein Dauerbrenner: der Weltuntergang

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Rookie’s Scout Kitchen  Holzknechtnocken

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Die große Eiche

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Gute Fotos

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Ich wills wissen

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2000, das magische Jahr

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Professor Zweifels’ Zeitreisen  WiWö Regionalspiel

Ein Käfer namens Y2K

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Post it!

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Ihr werdet es erleben

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Die PLANET’13 Erinnerungsstücke

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PLANET’13

Besuchertag Lagersong „boom boom“

Ins Schwarze Ernst und Sophie reisen ins unbekannte Land der Zukunft Die Welt in 100 Jahren

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Impressum: Offenlegung gem. §25 Mediengesetz: Medieninhaber (Alleininhaber): Verein „Oberösterreichische Pfadfinder und Pfadfinderinnen“ Brucknerstr. 20, 4020 Linz, Tel.: 0732 / 66 42 45, Fax: 60 84 59, E-Mail: office@ooe.pfadfinder.at – Web: www.ooe.pfadfinder.at, ZVR: 750481321 Titel: jam, Magazin der Oberösterreichischen Pfadfinder und Pfadfinderinnen Erscheinung: 4 mal jährich Grundlegende Richtung: unabhängige Zeitschrift im Bereich der pfadfinderischen Jugendarbeit, gibt Impulse, regt zu Diskussion von Visionen und möglichen Entwicklungen an. Förderung der Qualität der Kinder- und Jugendarbeit der Oberösterreichischen Pfadfinder und Pfadfinderinnen. Kommunikationsmedium zwischen Verbandsleitung und allen Mitgliedern, FreundInnen und Interessierten. Forum für Erfahrungs- und Meinungsaustausch.

Redaktion: Susi Windischbauer, Florian Sedmak, Ulrich Schueler, Christa Stadler, Andreas Stumpf. Gestaltung, Satz: Schueler. Projektdesign, Werbeagentur. www.schueler.at Hersteller: Trauner Druck GmbH & Co KG, Linz

Abonnement für Nichtmitglieder: €  12,–/Jahr (E-Mail: jam@ooe.pfadfinder.at) Anzeigenannahme: Tel.: 0732 / 66 42 45, Fax: 60 84 59, jam@ooe.pfadfinder.at jam 35

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CAEX Aviation Das erste Air Scout Camp war ein toller Erfolg. AIR SCOUT CAMP Air Scout Camps sind eine Idee aus dem Mutterland der Pfadfinderbewegung, aus England. Der Brite Chris Shaw, er lebt jetzt bei Linz und ist Leiter in Ottensheim und Linz 12, hat dieses Konzept nach Österreich gebracht und mit dem Flugverein „Weiße Möwe Wels“ den idealen Partner gefunden. BELT UP war ein Lager für 13 bis 16-jährige CaEx. 10 TeilnehmerInnen und ca. 6 LeiterInnen aus Freistatt, Ottensheim, Linz, Enns und aus dem Steyrtal nahmen an der Veranstaltung teil. BELT UP sollte den TeilnehmerInnen die ganze Atmosphäre der Fliegerei schmackhaft machen. Darum haben sie ihre Zelte auch gleich am Gelände des Flughafens Wels aufgeschlagen. Dort haben sie drei Tage nur eines im Kopf gehabt: Fliegen. THEORIE UND SCHULUNG Dazu braucht es aber auch intensive Vorbereitung und alles begann mit dem Modellbau von Flugzeu-

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gen, um sich mit der Physik des Fliegens vertraut zu machen. In ein paar Theorieeinheiten gaben die Mitglieder des Flugvereines Einführungen in Navigation, Technik, Meteorologie und Sicherheit. So haben die Jugendlichen die Flugroute ihres Erstlingsfluges auch selbst berechnet und die Koordinaten und Flugzeiten geplant. Erst jetzt gings an die lang erwartete Praxis. ENDLICH FLIEGEN Gemeinsam mit erfahrenen Piloten der Weißen Möwe Wels hat man die Starts vorbereitet: Check der Flugzeuge, richtig betanken, Flugrouten besprechen, Sicherheistchecks und alles, was dazu gehört, um sicher abzuheben. In der Luft konnten die PfadfinderInnen den Steuerknüppel auch selbst in die Hand nehmen – das ist ja der Grund, warum sie alle hier waren. Die erste Unsicherheit wich schnell der grenzenlosen Begeisterung und was die CaEx den Rest des Wochenendes am wenigsten brauchen konnten, war fester Boden unter den Füßen.


Von oben sieht alles anders aus, darum ist es vorerst auch gar nicht so einfach, sich zu orientieren. Mit jedem Flug steigt aber die Sicherheit und man hält sich an Autobahnen, Flüsse oder den weithin sichtbaren Kornspeicher bei Lambach.

Und schon entstanden die ersten Diskussionen, ob das Segel- oder das Motorflugzeug das präferierte Gerät ist. Bei den CaEx scheiden sich in dieser Frage die Geister genau so wie bei den erfahrenen Piloten. Die einen genießen den Vorteil, unabhängig von der Thermik bis zu tausend Kilometer weit verreisen zu können, die anderen sehen die sportliche Herausforderung, wenn sie sich in aller Ruhe ohne Motor darauf konzentrieren müssen, von Aufwinden getragen ihre Kreise zu drehen.

Die PfadfinderInnen verbrachten viel Zeit in der Luft und am Steuerknüppel, natürlich in Begleitung von den Profis der „Weißen Möwe Wels“, die die Kontrolle dabei nie aus der Hand gegeben haben. Die Flugstunden wurden sofort alle mitprotokolliert für den Fall, dass jemand Lust auf mehr bekommt und sich zum Piloten ausbilden lassen möchten. FLIEGEN MIT 16 Fliegen darf man in Österreich früher als Autofahren. Die Segelflug-Ausbildung kann man mit 15 Jahren beginnen, den Schein bekommt man schon mit 16. Und das Fliegen ist gar nicht so elitär, wie alle geglaubt haben. Die „Weiße Möwe Wels“ bietet die Segelflugausbildung für Jugendlichen schon unter

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3 2 I? DABE rtal) WAR (Enns) R E s (Stey a i W l b e o a T h ic ka, 2) 1 … M omas, Anni Ines (Linz 1 h , T ) ) t 6 … d z a 2 Lin eist aura ( im) git (Fr 3 … L ristina, Bir d (Ottenshe h i v C a … D n, 4 ebastia 5 … S

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tausend Euro an, das ist zwar auch eine Stange Geld, aber immerhin billiger als der B-Führerschein. „Für unseren Verein ist die Kooperation mit den PfadfinderInnen eine willkommene Gelegenheit, zu zeigen, dass Fliegen auch ein Sport für junge Menschen und keineswegs eine elitäre Freizeitbeschäftigung ist,“ sagt Wolf Ruzicka, Sprecher der Weißen Möwe Wels.

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WARUM FLIEGEN PFADFINDER/INNEN? Mit Pfadfindern assoziiert man oft Naturverbundenheit. Das bedeutet aber auch, zu lernen, sinnvoll aus allen Angeboten von Natur und Technik zu wählen, sich zu informieren und alles auszuprobieren, auch das Fliegen. Und ein wichtiges Element der Pfadfinderei ist es, Kinder und Jugendliche gleichberechtigt wie Erwachsene zu behandeln. Wenn sie Dinge tun dürfen, die scheinbar den Alten vorbehalten sind, werden sie plötzlich ganz groß, stolz und selbstbewusst. So wachsen auch Verantwortungsbewusstsein und soziale Kompetenz. BELT UP? „BELT UP“ bedeutet „Anschnallen“ aber auch „Klappe halten“ und drückt aus, dass es beim Fliegen auch um Konzentrationsfähigkeit geht. Beim Fliegen lernt man, füreinander da zu sein, den Flug gemeinsam zu planen und im Team für die Sicherheit zu sorgen.


Die Begeisterung fürs Fliegen nimmt auch am Boden kein Ende. Den CaEx ist das Grinsen kaum mehr auszutreiben. BELT UP war sicher ein Erlebnis, das sie so schnell nicht vergessen werden. Solche Erlebnisse schweißen zusammen. Da werden auch die Abende vor der Kulisse des Flugplatzes Wels ganz harmonisch, auch wenn das übliche Lagerfeuer hier aus Sicherheitsgründen fehlt. Dafür bietet die Weite des Flugfeldes aber den idealen Rahmen, noch einen Drachen steigen zu lassen. Der zog so heftig an der Leine, dass auch dies zur Teamwork-Übung wurde. Alleine war er kaum zu halten. BELT UP war ein Riesenerfolg und schreit förmlich nach einer Wiederholung. Die Mitglieder des Flugvereines „Weiße Möwe Wels“ freuen sich schon darauf – ebenso wie wir PfadfinderInnen.

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13th International Jamboree

Scouts and Guides of Upper Austria

5 – 14 AUGUST 2013, SCOUT CAMP AUSTRIA

EIN PAAR EN F A L H C S L MA

NUR NOCH

und tag der offenen Tür Am PLANET’13 entdecken mehr als 4.000 Scouts und Guides aus 20 Ländern 10 Tage lang die schönen Seiten unseres Planeten. Wie immer freuen wir uns am Sonntag über Besuch von den Familien und Freunden der Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Gleichzeitig ist der Besuchertag aber auch Tag der offenen Tür für alle Menschen, die neugierig sind und die Atmosphäre eines typischen Pfadfinder-Großlagers erleben möchten. Sie können selbst am Pro-

SONNTAG

Besuchertag 11. Aug. gramm teilnehmen: „Themenplaneten“, Hochseilgarten, Sport, Challenge Valley, diverse spirituelle Angebote (9 - 12 Uhr), Guided Tours. Für Essen und Getränke wird in mehreren Gastro­nomiezelten gesorgt. Wir empfehlen, sich mit praktischer Kleidung und gutem Schuhwerk auszurüsten. Wir freuen uns auf Ihren Besuch und wünschen einen schönen Tag der offenen Tür am PLANET’13.

9:00 bis 18:00 Uhr ANREISE. So wie es viele TeilnehmerInnen machen, können auch Sie öffentlich anreisen. Vom Bahnhof „St. Georgen im Attergau“ erreichen Sie den Lagerplatz nach einem Spaziergang von 20 Minuten – dem Planeten zuliebe. Für Besucher, die mit dem Auto anreisen, stehen Parkplätze außerhalb des Lagers zur Verfügung. Die direkte Zufahrt zum Lager ist nicht möglich.

PLANET’13 findet im SCOUT CAMP AUSTRIA statt Eggenberg bei St. Georgen im Attergau

www.planet13.at 8 | jam 35

facebook.com/planet13jamboree

Mit Ihrem im PLANE Konsum T und in de ’13-Shop n Gastron miezelten o unterstütz e n Sie die Kin d e ru n d Jugendarb eit der OÖ Pfadfinde . r und Pfa dfinderinn en.

DERITT R EINTFREI. IST


Das ist der Lagersong von PLANET’13. Es geht um die Welt, ihre Entstehung und um den Spaß, den wir mir ihr haben können, aber auch darum, was es heißt, mit zig-millionen Scouts und Guides auf der ganzen Welt verbunden zu sein. Das bringt unser Herz richtig in Fahrt! Musik: Ludwig Ebner. Text kreiert und inspiriert von: Belarus Guides, Clara und Michael Christl, Megan Dale, Gesamtprogrammteam PLANET’13, Misch Guillaume, Alexander Haupt, Guides und Späher Laa/ Thaya, Guides und Späher Leoben-Niklasdorf, Planetarium und Ranger und Rover Schildorn. Endversion Text: Ludwig Ebner, Lo Hufnagl, Silke Müllner, Wolfram Schröckenfuchs, Uli Schueler und Erbs Rollinger.

2. Strophe Die Welt muss uns genügen, wir haben nur die eine, gehören kann sie keinem, ist nicht deine oder meine. Sie borgt uns alles was sie hat – und fragt uns nicht wofür – weit mehr als nur das Nötigste, ganz ohne Leihgebühr.

3. Strophe Crossing borders, shaking hands, a pleasure to be here wandering through different worlds, exploring without fear. The road of life goes up and down, enjoy it and feel free give all your power to your dreams and join this jamboree.

Diamanten, Eis und Rechtschreibfehler – Hymnen und Naturdenkmäler, tausend Sprachen, Blitz und Donner – High-Kix, Erdbeeren, frei im Sommer.

The world wide scout community, made of different blends. The biggest truth for you and me, our friendship never ends.

Refrain: My PLANET’13 …

Refrain: My PLANET’13 …

Boom Boom - mp3 Campfire Version

Boom Boom - mp3 Studio Version

www.planet13.at/boomboomtraining

Boom Boom - pdf Noten und Textblatt in 3 verschiedenen Tonarten jam 33

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ERN ST

ZUKUNF

heute einfach, unseren Planeten zu entdecken

einem geschulten Auge finden wir sie tagtäglich

und sich zu vernetzen. So wird die Welt zum

vor unserer Nase.

Dorf – in Echtzeit!

In der Ebene ist es ein bisschen anders: in unseren Städten gibt es zwar immer noch keine selbstlaufenden Gehsteige. Aber auf großen Flughäfen gibt es Laufbänder, die den Fußgängerverkehr beschleunigen. Der Transrapid Für die Fortbewegung großer Gruppen erwartete man sich Röhren als neue Verkehrswege für Schnellzüge. Aus denen sollte die Luft abgesaugt und so ein Vakuum erzeugt werden. Darin sollte der Zug durch den Tunnel sausen können, ohne durch Luftwiderstand gebremst zu werden. Diese Idee ist zwar nicht so verwirklicht worden, aber das sehr ähnliche Konzept einer Magnetschwebebahn wurde wahr. Mit dem Transrapid gibt es einen Hochgeschwindigkeitszug, der von einem elektromagnetischen Feld gezogen wird – praktischerweise ganz ohne Abgase!

PLAN

ZUKUNF

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ENJO

Wunder der Welt wahrzunehmen. Mit

„Kick“, um die Welt richtig zu genießen?

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zu gehen. Warum brauchen manche den

Fahrende Gehsteige Im 19. Jahrhundert gab es die Vision fahrender Gehsteige. Die wurde in den Städten in Gestalt der Rolltreppe Wirklichkeit. Das unauffällig-stille Massenverkehrsmittel Rolltreppe gibt es nun seit 120 Jahren. Die erste Rolltreppe ging am 16. Jänner 1893 in New York in der Cortlandt Station in Betrieb. Heute fahren täglich hunderte Millionen Menschen auf allen Erdteilen Rolltreppe.

September’13

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Gegenentwürfe, neue Ideen, kreative Umgänge

Man kann sich leicht vorstellen, dass es in Sachen Zukunftserwartungen noch nie Einstimmigkeit gegeben hat. Manche Zukunftsforscher waren schon Anfang der 1970er Jahre sicher, dass Computer bald den Alltag von jedermann bestimmen würden. Doch noch 1977 sagte der Computerexperte Ken Olsen: „Es gibt keinen einzigen Grund, warum irgendjemand einen Computer bei sich zu Hause haben möchte.“ Wie wir wissen, irrte sich Herr Olsen gewaltig, doch zu seiner Verteidigung kann vielleicht gesagt werden, dass Computer damals noch richtige Monster und extrem teuer waren. Computer gehören heute jedenfalls fast selbstverständlicher in unser Leben als das bei Rolltreppen der Fall ist.

Juli’13

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Die Sonnenseiten der Globalisierung – es ist

Ins Schwarze

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April’13

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Oft braucht es nur etwas Aufmerksamkeit, um die

Wie die Zukunft aussehen wird, beschäftigt immer schon viele kluge Köpfe. So haarsträubend falsch ihre Einschätzungen trotz aller Klugheit auch oft sind, behalten manche doch hin und wieder recht.

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Was bewegt Menschen dazu, an die Grenzen

Dezember’12

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In jeder jam-Ausgabe ein neues PlanetenThema. Diesmal gehts um Zukunft, und zwar um die längst vergangene und um die Gegenwart, denn beides war vor zehn, zwanzig oder 100 Jahren Zukunft. Mit dem kleinen Unterschied, dass wir nun wissen, was diese Zukunft gebracht hat.

EXTRE

LY ME

von gestern

September’12

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ENJOY

ZUKUNFT

Juni’12

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VERN

DIE

Was wir jetzt erleben, war einst die Zukunft.

Das PLANET’13 Jam­ boree ist Geschichte.

mit und Zweckentfrem­ dung von Technologien

Der Vergleich der einsti­ gen Visionen und der

jam präsentiert eine Nachlese. Welche Ideen

und Systemen. Gestal­ tungsmöglichkeiten ab­

heutigen Realität auf un­ serem Planeten lädt zum

wurden entwickelt und diskutiert. Was nehmen

seits des Denkbaren.

Schmunzeln ein!

wir mit in die Zukunft?

Skype Weil es Telefon und Fernsehen schon lange gab, war es recht naheliegend, dass nach dem Zeiten Weltkrieg viele Experten mit der baldigen Einführung von Videotelefonie rechneten. Die wurde auch erfunden, setzte sich aber nicht durch. Bis das Internet kam und Skype erfunden wurde. Das Telefonieren, bei dem man sich auch sieht, ist also sozusagen durch die Hintertüre Internet gekommen. Roboter Ganz selbstverständlich ging man in den 1960er Jahren davon aus, dass im Jahr 2000 Robotor in unseren Häusern als Hauspersonal zu unserer Bedienung tätig sein würden. Es ist zwar noch nicht so, dass uns freundliche Blechgesellen das Frühstück servieren, aufräumen und abwaschen. Doch Roboterstaubsauger und -rasenmäher sind heutzutage schon keine Sensation mehr, sondern gehören in vielen Haushalten zum Alltag.

Selbstzerst örende Prophezeiungen In den 1970er Jahren galt es als ausgemacht, dass die Erde nicht mehr lange alle Menschen ernähren können würde (und dass das Erdöl bald verbraucht wäre). In den 1980ern warnten Experten, dass der Wald überall durch sauren Regen sterben würde. Ein Jahrzehnt später beherrschte das Ozonloch die Schlagzeilen. Alle diese Krisenvorhersagen sind aus einem tollen Grund nicht eingetreten. Sie waren zwar richtig berechnet, aber sie haben uns Menschen erfinderisch gemacht. Das heißt: wir haben Lösungen für diese riesigen Probleme gefunden. Je mehr Furcht uns düstere (aber berechtigte) Vorhersagen machen, desto schneller verändern wir unser falsches Verhalten oder verbessern unsere Technik. Wir tun also alles, damit die Horrorszenarien nicht Wirklichkeit werden. In der Fachsprache heißen solche Vorhersagen daher bereits „selbstzerstörende Prophezeiungen“. Hoffen wir, dass es bei Feinstaub und Klimawandel genauso ist!


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E-mobil in die Zukunft Die neue Generation umweltfreundlicher Fahrzeuge. Ob Elektroauto, E-Bike oder Segway – die Zukunft der Fortbewegung heißt E-Mobilität. Als innovatives Unternehmen unterstützt die Energie AG diese Entwicklung und schafft die Voraussetzungen, dass E-Mobilität gelingen kann. Zum Beispiel mit Elektro-Tankstellen, die Strom aus ökologischen, erneuerbaren Energiequellen wie Solarenergie oder Wasserkraft liefern. Mehr zum Thema E-Mobilität erfahren Sie unter www.energieag.at

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Ernst und Sophie reisen ins unbekannte Land der Zukunft Diese Geschichte von Ernst und Sophie haben wir an „Das Zukunftsbuch“ von Andreas Eschbach angelehnt. Sie zeigt, wie schwer – ja, wie unmöglich – es ist, die Zukunft vorherzusehen. Genau das aber versuchen Ernst und Sophie. Das stellt sich als ganz schön schwer heraus! Denn die Zukunft ist ein Land, das noch nie jemand betreten hat. Noch keiner hat je einen brauchbaren Reiseführer für dieses Land verfasst. Auf dem Weg in Richtung Zukunft gibt es noch kein wirklich gutes „Vorwarnsystem“ wie etwa auf unseren Straßen die Verkehrszeichen. Es bleibt uns nichts anderes übrig, als alle zusammen gleichzeitig den ersten Schritt in dieses neue Land zu setzen – und das Minute für Minute.

Eines Tages beschließen Ernst und Sophie, auf einen hohen Baum zu klettern. „Von da oben ist viel mehr zu sehen“, sagt Sophie zu Ernst, „vielleicht sehen wir ja auch schon ein bisschen davon, was in Zukunft sein könnte? Was meinst du, Ernst? Ganz weit draußen am Horizont lässt sich vielleicht das eine oder andere erkennen, das auf uns zukommt!“ „Einverstanden“, sagt Ernst, „es heißt ja immer, dass wir für die Zukunft Weitblick brauchen.“ Also klettern sie auf eine riesige alte Buche. In der Baumkrone angekommen müssen die beiden erst einmal verschnaufen. „Puh, war das anstrengend“, stöhnt Sophie. Dann linsen die beiden durch die Blätter. Sie staunen, wie weit sie sehen können: ihr Heimatort liegt ihnen mit den ganzen Wäldern, Feldern und Wiesen rund herum zu Füßen. Sogar die nächste größere Stadt können sie sehen, wo ein großes Heizkraftwerk weißen Dampf in die Luft pustet. Auf der anderen Seite reicht der Blick bis zu den Bergen. „Sophie, meinst du, das sind die Berge der Zukunft?“, fragt Ernst, und leiser Zweifel klingt in seiner Stimme mit. „Ich fürchte nicht“, murmelt Sophie, „das mit dem In-die-Zukunft-schauen klappt wohl nicht so ganz.“ Das Meer geht über! Ernst und Sophie steigen wieder vom Baum herunter. Auch wenn sie die Zukunft von dort oben nicht erkennen können haben, war es doch ein schönes Erlebnis. Vielleicht klappt es ja am Meer? Dort waren die beiden noch nie. Angeblich reicht der Blick dorthin, wo sich Himmel und Wasser treffen! Also

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machen sie sich auf den Weg ans Meer. Sie sind begeistert, wie unermesslich seine Weite ist. Sagenhaft! Die Zukunft lässt sich zwar auch hier nicht am Horizont ausmachen, doch dafür machen Ernst und Sophie eine andere Entdeckung: Das Wasser steigt auf einmal ununterbrochen! „Du, Ernst“, sagt Sophie ganz aufgeregt, „ich glaube, wir sehen die Zukunft! Wenn das so weitergeht, dann wird das Fischerdorf dort drüben in wenigen Stunden überflutet werden!“ „Wir müssen die Menschen warnen“, beschließt Ernst. Gemeinsam laufen sie ins Dorf. „Ihr müsst flüchten“, rufen die beiden aufgeregt, „bald steht hier alles unter Wasser! Das Meer geht über!“ Doch die DorfbewohnerInnen schmunzeln nur: „Habt ihr noch nie von Ebbe und Flut gehört?“ Sie erklären den Kindern, dass das Meer zweimal am Tag steigt und sich dann wieder zurückzieht. Was war falsch? Die erste Zukunftsvorhersage, an die sich die beiden also gewagt haben, ist also ordentlich in die Hose gegangen. Aber warum? Weil sie nicht lange genug abgewartet haben? Weil sie nicht genau genug beobachtet haben? Weil die beiden weder mit den EinwohnerInnen im Ort noch mit WissenschaftlerInnen gesprochen haben? Ernst und Sophie denken noch lange darüber nach … Hinter die Kulissen schauen ist fad Nicht weit vom Fischerdorf entdecken die beiden ein altes römisches Theater. Es ist eine wunderschöne Arena mit Freiluftbühne. „Heute abend ist eine Vor-


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stellung“, entdeckt Ernst begeistert ein Plakat. „Dann lass uns doch ins Theater gehen“, schlägt Sophie vor. Sie haben Glück und bekommen noch zwei Restplatzkarten. Am Abend strömen sehr viele Menschen in die Vorstellung. Ernst und Sophie haben nur mehr Karten für die schlechtesten Plätze ganz am Rand bekommen. Aber von der Seite können die zwei hinter die Kulissen blicken! So sehen sie, was den anderem ZuschauerInnen verborgen bleibt! Sie beobachten, wie sich die SchauspielerInnen umziehen, zurecht- und für den nächsten Auftritt bereit machen. Zuerst ist das aufregend, aber dann wird es langweilig. „So ist das ganze Stück gar keine Überra-

schung mehr“, flüstert Sophie Ernst enttäuscht zu. „Ich finde es auch überhaupt nicht spannend“, gibt ihr Ernst betrübt recht. Trotzdem bleiben sie bis zum Schluss und klatschen höflich mit, als die Schauspieltruppe ihren Applaus bekommt. „Vielleicht ist es ja mit der Zukunft genauso“, überlegt Ernst, als sie mit den anderen die Arena verlassen. „Du meinst, wenn wir alles schon vorher wissen, dann wird es langweilig?“, fragt Sophie. „Wahrscheinlich“, sagt Ernst, „wahrscheinlich ist es am besten so, dass das Leben einfach spannend bleibt!“

Sind Grünanlagen alles, was man für eine grüne Stadt braucht?

Unsere Infrastrukturlösungen sorgen für eine umweltverträgliche und nachhaltige Stadtentwicklung. Und somit für grünere Städte. siemens.com/answers

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Diese jam-Seite widmet dir:

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„Die Welt in 100 Jahren“ – ein Titel, der unsere Phantasie sofort anspringen lässt. Wie diese Welt wohl aussehen wird? Unter diesem anregenden Titel erscheint 1910 ein viel gelesenes und viel diskutiertes Buch. So komisch uns viele der Vorhersagen für 2010 heute auch erscheinen, ist doch auch Manches wahr geworden. Zum Beispiel die Idee, dass wir uns 2010 mit „Taschentelefonen“ unterhalten.

DIE WELT IN hundert JAHREN

„Die Welt in 100 Jahren“ erregt 1910 viel Aufsehen. Die einzelnen Kapitel des Buches stammen von verschiedenen Autorinnen und Autoren, über die wir heute nur mehr wenig bis gar nichts wissen. Voll ins Schwarze trifft jedenfalls der Vordenker Robert Sloss. Er verfasst den Abschnitt „Das drahtlose Jahrhundert“, in dem er das Handy voraussieht: „ Sobald die Erwartungen der Sachverständigen auf drahtlosem Gebiet erfüllt sein werden, wird jedermann sein eigenes Taschentelefon haben, durch welches er sich mit wem er will wird verbinden können. Die Bürger der drahtlosen Zeit werden überall mit ihrem Empfänger herumgehen, der irgendwo, im Hut oder anderswo, angebracht sein wird.“ Sloss bekommt schneller recht, als er vermutlich selbst erwartet.

unserer Zeit (vor allem bei denen im Internet) geht gar nichts ohne Spezialsoftware. Die ermittelt aus den Kundenprofilen recht treffsicher, wer zu wem passen könnte.

Erfüllung ab 1918 Schon acht Jahre nach seiner Vorhersage gibt es mit 1918 mit dem Seefunkdienst den ersten deutschen Mobilfunkdienst. Laufend kommen Hafen-, Zugund Stadtfunkdienste dazu. 1958 werden sie alle zum ersten nationalen Netz zusammengeschlossen – dem deutschen A-Netz. Wer in diesem Netz mit anderen kommunizieren will, braucht ein fast unerschwingliches Sende- und Empfangsgerät. Es ist so teuer wie drei VW-Käfer. Erst in den späten 1990er Jahren wird mobiles Telefonieren für uns alle erschwinglich. Seitdem sind wir nur mehr mit unseren „Taschentelefonen“ unterwegs.

Der ganz und gar nicht witzige Herr Lustig befürwortet also eine Idee, die später von den Nazis tatsächlich umgesetzt wird: dass der Staat bestimmt, wer Kinder bekommen darf und wer nicht.

Liebesprofile Mit ein bisschen Großzügigkeit kann man auch der Autorin Dora Dyx – wer immer sie auch gewesen ist – Recht geben. Sie prophezeit in „Die Welt in 100 Jahren“ für die Liebe in der Zukunft: „Man wird die Radioaktivität der Seele und ihre Wechselwirkung aufeinander sehen und messen können.“ Und zwar um festzustellen, ob ein Paar auch wirklich zueinander passt. Dyx stellt sich vor, dass die Liebe zu einer Art „Zuchtwahl im edleren Sinne“ werden wird. So abwegig ist das gar nicht. Schießlich verlangen heute manche Partner vom anderen einen Gentest, bevor sie „ja“ sagen. Und in den Partervermittlungsinstituten

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Ein Vorschlag für Nazis Einen erschreckenden Gedanken formuliert im Zukunftsbuch von 1910 hingegen ein Herr namens Lustig: „Der Staat will gesunde Kinder. Er braucht sie. Aber er sorgt nicht dafür, dass die Eltern gesund sind und gesund sein können. Bei den Eheschließungen werden Braut und Bräutigam nach allem Möglichen gefragt, nur nach dem Nötigsten nicht: ob sie gesund sind. Ob nicht der Keim einer sich vererbenden Krankheit in ihnen steckt.“

Mit dem Kopf gewinnen Bestätigen können wir hingegen einen Zukunftsentwurf für den Sport im Jahr 2010: „Es wird mehr der Sport des Intellekts als der physischen (körperlichen) Kraft sein“. Tatsächlich reichen Kraft und Kondition heute kaum noch, um zu siegen – im Spitzensport gibt es längst überall Mentaltrainer und Psychologen, die den Sportlerinnen und Sportlern die richtige geistige Einstellung für Training und Wettkampf vermitteln. Schwarze Löcher Eine spektakuläre Voraussage wagt der Autor Garett Serviss in „Die Welt in 100 Jahren“. Er behauptet. dass ein „toter Stern“ die Erde zerstören wird. Damit liegt der Journalist mit einer Leidenschaft für ScienceFiction nicht ganz richtig. Denn es ist weit und breit kein Himmelskörper in Sicht, der mit der Erde zusammenstoßen könnte. Doch Serviss‘ Vision vom Weltuntergang ist auch kein reines Hirngespinst: Die toten Sterne, die er da beschreibt, entsprechen nach unserem Verständnis den Schwarzen Löchern im All.


Paris von oben. So sah Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts für Albert Robida die Zukunft aus: jeder ist in Besitz seines eigenen Flugobjektes.

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Drei Herren mit Visionen Früher und ganz genauso noch heute irren sich Spezialisten aus Technik und Wissenschaft bei ihren Vorhersagen für die Zukunft oft ganz gewaltig. Doch immer schon gibt es auch Menschen, die mit ihren Beschreibungen einer fernen Zukunft ganz richtig liegen. Sie erscheinen uns im Nachhinein wie Propheten. Solche Propheten waren die französischen Schriftsteller Jules Verne und Albert Robida sowie der belgische Archivar Paul Otlet. Wer kennt sie nicht, die spannenden und fantastischen Reiseromane von Jules Verne? Viele davon sind verfilmt worden: Die Reise um die Erde in 80 Tagen genauso wie Die Reise zum Mittelpunkt der Erde oder 20.000 Meilen unter dem Meer. Jules Verne war ein Kind des 19. Jahrhunderts, in dem viele große Erfindungen gemacht wurden. Er lebte von 1828 bis 1905 und war ausgesprochen begeistert von den technischen Fortschritten seiner Zeit. Seine Spezialität waren Bücher über außergewöhnliche Reisen. Wissenschaft mit Phantasie Der Jugendbuchverleger Pierre-Jules Hetzel brachte Verne mit vielen Erfindern und Naturforschern zusammen. Von ihnen lernte der Schriftsteller viel über Technik. Eifrig sammelte und ordnete er alle Informationen in einem riesigen Zettelkasten. Verne hatte eine blühende Phantasie, mit der er sich vieles ausdachte. Aber dank der wissenschaftlichen Beratung hatten selbst seine kühnsten Technikträume stets einen wahren Kern. Mit dieser Kombination aus erfundenen Geschichten und wissenschaftlichen Erkenntnissen wurde er zu einem der ersten ScieneFiction-Schriftsteller. Wie sich später herausstellte, schaffte es Jules Verne, einige Erfindungen vorwegzunehmen und in seinen Büchern zu beschreiben, bevor sie wirklich gemacht wurden. Dazu zählt neben einer gemütlichen Raumkapsel für eine bemannte Raumfahrt zum Mond vor allem das Atom-U-Boot. In 20.000 Meilen unter dem Meer ist es das Gefährt des Kapitän

Nemo. Als 1954 die US-amerikanische Marine das erste Atom-U-Boot der Welt in Betrieb nimmt, tauft sie es auf den Namen von Nemos U-Boot Nautilus. Vernetzung mit Telephonoskopen Zur gleichen Zeit lebte von 1848–1926 sein Schriftstellerkollege Albert Robida, der sich außerdem als Zeichner und Karikaturist betätigte. Robida hatte einen ähnlich sprühenden Geist wie Verne. Er entwarf eine Zukunft, in der alle ihr eigenes Flugobjekt besitzen und sich über Telephonoskope mit der Welt vernetzen. Er malte das Bild einer Zeit, in denen die Menschen Live-Nachrichten aus den Kriegsgebieten auf der Welt im Wohnzimmer empfangen. Robida war aber kein blinder Optimist. Stets umfassten seine Schilderungen auch die Schattenseiten all dieser technologischen Errungenschaften. So hatte er bereits eine Vorstellung von digitaler Überwachung, permanenter Reizüberflutung und lästigen Spams. Der Internet-Vordenker Noch zu Lebzeiten von Verne und Robida kam im benachbarten Belgien der Praktiker Paul Otlet (1868–1944) auf die Welt. Heute gilt er als der Begründer der modernen Informationstheorie. Gemeinsam mit seinem Landsmann, dem Nobelpreisträger Henri La Fontaine ruft er 1895 das „Office International de Bibliographie“ ins Leben. Es soll eine Bibliothek mit weltweiter Bedeutung werden, die das gesamte Wissen der gesamten Menschheit bündelt. Otlet und La Fontaine wollen dieses Wissen allen Menschen zugänglich machen auf diese Weisen den Weltfrieden schaffen.

Die erste Suchmaschine Im Jahr 1910 stellt die belgische Regierung dafür ein großes Gebäude in Brüssel zur Verfügung. Es bekommt den Namen Mundaneum. 1934 befinden sich dort bereits mehr als 15 Millionen Bücher, Zeitschriften und Fotos. Nicht nur das: das Mundaneum archiviert auch schon erste Ton- und Filmdokumente. Aus heutiger Sicht am Spannendsten ist aber die Suchmaschine, mit der die Mitarbeiter des Hauses diesen Schatz verwalten. Diese erste Suchmaschine der Welt ist eine Erfindung von Otlet. Mit ihr werden alle Titel der Bibliothek beschlagwortet und in Kategorien geordnet. Sie macht es möglich, die rund 1.500 Anfragen Interessierter pro Jahr zu bearbeiten. Dabei hält Otlet mit seinem Team fest, für welche Informationen sich die Menschen interessieren. Damit gelingt es ihm, die Antworten auf die Suchanfragen zu optimieren. Aufgrund dieser ausgeklügelten Kategorisierung bzw. „Verlinkung“ und der Idee, Daten in einem zentralen Netzwerk zu speichern, gilt Paul Otlet als der Urvater des Hypertexts und Vordenker des Internets. Zukunftsweisend nimmt er Entwicklungen wie Web 2.0, Social Media und User Recommender Systems vorweg. 1940 wird sein Lebenswerk ausgelöscht. Als die Nazis im Zweiten Weltkrieg Belgien besetzen, zerstören sie die gesamte Bibliothek und vernichten 67 Tonnen Dokumente.

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Seit 1966 zieht das Raumschiff Enterprise im Fernsehen durch die Galaxien fernab unseres Planeten. Wie die Fans von Star Trek – so heißt die Erfindung von Gene Roddenberry im englischen Original – wissen, steckt dahinter weitaus mehr als unterhaltsame Science-Fiction. Apple und Google haben sich dort die Inspiration zu erfolgreichen Produkten geholt. Und ganz nebenbei wirbt Star Trek für ein gerechte und friedliche Weltgesellschaft von morgen.

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Das Raumschiff voller Ideen

Wer zu den Wegbegleiterinnen und Wegbegleitern der Enterprise zählt, weiß Bescheid: Die Serie wie auch die StarTrek-Filme spielen in einer Zukunft, in der es die Menschheit zu großen Fortschritten gebracht hat. Nicht nur zu technischen, sondern auch zu gesellschaftlichen Verbesserungen. Denn Star-Trek-Erfinder Gene Roddenberry verlegte kurzerhand all das ins Weltall und in die Zukunft, was in den USA (und auch im Europa) der 1960er Jahre noch undenkbar war: die Gleichberechtigung von Frauen und Männer sowie Menschen aller Hautfarben und ein friedliches Zusammenleben in einer Welt ohne Armut, Hunger, Krieg und Ungleichheit.

Obs stimmt? Das fiktive Navigationsgerät „Tricorder“ hat Google angeblich zur Entwicklung von Google Earth inspiriert.

Doch auch die technischen Entwicklungen, die auf dem Raumschiff Enterprise zur Ausstattung gehören, haben es in sich. Motorola, Apple, Palm … Fernseherfahrene Motorola-Ingenieure nahmen sich da etwa den Communicator zum Vorbild, mit dem auf der Enterprise kommuniziert wird. Das frei erfundene Gerät aus dem Fernsehen inspirierte die Techniker zur Entwicklung des ersten Mobiltelefons. Einen Geistesblitz zündete Star Trek aber auch bei Apple: nach der TV-Vorlage brachte der kalifornische Hersteller den ersten „handheld computer“ auf den Markt. Apple war damit jedoch zu

Der Communicator inspirierte Motorola zur Entwicklung des ersten Mobiltelefones.

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Ein Kuss macht Geschichte Ein kluger Trick also, mit dem Roddenberry seine Fernsehserie benutzte, um seine Vorstellung einer solchen zukünftigen Gesellschaft zu vermitteln. Und er wirkte: Star Trek brachte beispielsweise den ersten jemals im Fernsehen gezeigten Kuss von Menschen unterschiedlicher Hautfarbe.

früh dran. Erfolg mit einem Minicomputer für die Westentasche hatte erst die Firma Palm, welche die der StarTrek-Idee in den Verkaufsschlager Palm Pilot goss. … und Google Earth Heute sind beide Geräte, also der Communicator wie der Pilot, in unseren Smart Phones verschmolzen, die dem Kommunikationswerkzeug auf der Enterprise schon ziemlich nahe kommen. Michael Jone wiederum, der technische Chefentwickler von Google, berichtet, dass es der in Star Trek verwendete vielseitige Tricoder – er dient unter anderem als Navigatonsgerät – war, der ihn und Google zur Entwicklung von Google Earth inspirierte. Nur auf das seit Star Trek allseits bekannte Beamen müssen wir vorerst noch warten. Vorerst, denn im Laborversuch ist dem österreichischen Quantenphysiker Anton Zeilinger das Beamen von Lichtteilchen ja schon einmal gelungen.


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EIN Dauerbrenner: DER weltuntergang

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Es ist wirklich zum Staunen, wie lange und wie hartnäckig sich schon die Vorstellung hält, dass die Welt einmal untergehen könnte. Die Angst vor dem Ende ist eine uralte Zukunftsvorstellung. Oft ist dabei aber gar nicht so klar, was genau dabei untergehen soll: alles Leben auf dem Planeten, nur wir Menschen oder gleich unser ganzer Heimatstern. Das Schöne daran ist jedenfalls, dass der Weltuntergang schon ganz oft vorausgesagt worden ist – aber noch immer nicht eingetreten.

Eigentlich sollte es uns ja beruhigen, wie oft sich die Weltuntergangspropheten schon geirrt haben. Trotzdem taucht die Idee vom Weltuntergang immer wieder von Neuem auf. Das letzte Mal war es im vergangenen Jahr kurz vor Weihnachten so weit. Weil am 21. Dezember 2012 der uralte Kalender der Maya-Indianer aus Südamerika endete, gab es großen Rummel. Dazu hatte nicht zuletzt der Katastrophenfilm 2012 von Roland Emmerich einiges beigetragen. Viel Angst vor nichts Viele, viele Menschen in aller Welt glaubten deswegen, dass am 21.12.2012 entweder alles zu Ende sein oder alles ganz anders werden würde. Daran änderte sich auch nichts, als Vertreter der Maya zu beruhigen versuchten: ihre Vorfahren hätten damals lediglich den Kalender nicht weitergeschrieben, betonten sie. Es half nichts. So musste der 21. Dezember kommen und gehen, ohne dass was Besonderes passiert wäre. Wie im Jahr 2000 Das Ganze ereignete sich nur 12 Jahre, nachdem viele – vor allem aus religiösen Gruppen – fix mit dem Weltuntergang zur Jahrtausendwende 2000 gerechnet hatten: verschiedene Kirchengemeinschaften in Deutschland, Sekten in Russland und vor allem in den USA. Dort gab es sogar Überlebenspakete mit Tabletten gegen radioaktive Verseuchung zu kaufen. Denn amerikanische Weltuntergangspropheten rechneten fix mit einem Atomangriff der Russen. Auf das Ende der Welt hatte sich auch die riesige Falun-GongSekte aus China mit ihren mehreren hunderttausend Mitgliedern eingestellt. Ebenso viele strenggläubige Christen und Juden in Israel. Sensationslust Es muss wohl unsere Sensationslust sein, die da mitspielt. Sonst würden wir die Weltuntergangsdrohungen schon gelassener nehmen. Wie alt diese Drohungen sind, zeigt ein Blick in die Bibel. In der nämlich geht die Welt gleich zweimal unter. Einmal in der Vergangenheit, einmal in der Zukunft. Sintflut und Apokalypse Im Alten Testament ist die Sintflut beschrieben. Dieses riesige Hochwasser löscht fast alles Leben aus, und die ganze Erde versinkt unter den Fluten. Nur Noah und seine Familie überleben in ihrem Schiff. Auf diesem Boot, der Arche Noah, führen sie je ein Paar aller Tiere mit und sorgen dafür, dass das Leben nach diesem Weltuntergang weitergeht bzw. neu beginnt. Auch im Neuen Testament gibt es eine Weltuntergangsgeschichte. Die „Offenbarung des Johannes“ – die auch unter dem Namen „Apokalypse“ bekannt ist – ist eine genaue Schilderung eines Traums vom Weltuntergang.

Eine Strafe Beide Bibelgeschichten ähneln sich darin, dass (ein) Gott die Menschen für ihren Lebenswandel bestraft. Die Idee vom Weltuntergang gibt es also als Vorstellung, dass wir für Verschwendung, Egoismus, Neid und Streit verurteilt werden. In der Religion wird das als „Jüngstes Gericht“ beschrieben. Wie Psychologen meinen, steckt dahinter aber immer vor a llem unsere eigene Angst vor dem Scheitern. Also unsere persönlichen Befürchtungen, zukünftigen Herausforderungen in unserem Leben nicht gewachsen zu sein.

So sieht ein MayaKalender aus. Wer das lesen kann, weiß aber, dass er 2012 nicht den Weltuntergang vorausgesagt hat, sondern, dass hier der Übergang in ein neues Zeitalter begann – ähnlich wie bei uneserer Jahrtausendwende.

Sterndeuterei Weltuntergangsprophezeiungen gab es schon in der Antike, also lange vor Christi Geburt. Sie stammten unter anderem von Philosophen, Sterndeutern und Glaubensgemeinschaften. 1524 erwartete man beispielsweise wegen einer bestimmten Stellung der Sterne im Tierkreiszeichen Fisch das Ende. Außerirdische und Co. Es gibt aber auch naturwissenschaftlich oder anderweitig einigermaßen begründete Befürchtungen vor dem Ende. Etwa, dass wir Menschen uns selbst durch einen weltweiten Atomkrieg auslöschen. Oder dass sich die Sonne durch einen gigantischen Vulkanausbrauch auf der Erde verfinstert und alles Leben zu Ende geht. Eine verbreitete Angst ist die vor dem Zusammenstoß der Erde mit einem anderem Stern. Manche Science-Fiction-Begeisterte glauben andererseits auch an eine mögliche Besetzung der Erde durch bösartige Außerirdische – oder stellen sich vor, dass intelligente Roboter die Macht übernehmen und uns Menschen abschaffen. jam 35

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von Uli Gritsch, Bundesleiter der Pfadfinder und Pfadfinderinnen Österreichs

Auch die Pfadfinderbewegung hat mit einem starken Zukunftsbild begonnen. Uli Gritsch, Bundesleiter der Pfadfinder und Pfadfinderinnen Österreichs, nimmt dieses Bild noch einmal unter die Lupe und schildert, was aus Baden-Powells Visionen und Hoffnungen geworden ist. jam hat dazu ein paar eher unbekannte Bilder aus dem Leben Baden-Powells gefunden.

1918 endete der Erste Weltkrieg. In den vier Kriegsjahren von 1914 bis 1918 hatten 17 Millionen Menschen ihr Leben durch den Krieg verloren, 20 Millionen wurden verwundet. Annähernd 70 Millionen Menschen standen unter Waffen, etwa 40 Staaten waren am bis dahin umfassendsten Krieg der Geschichte direkt oder indirekt beteiligt. Militärische Ausbildung Lord Baden-Powell war bei Ausbruch des Ersten Weltkriegs 57 Jahre alt und ein angesehener General der britischen Armee, der bereits einige Jahre zuvor seinen aktiven Dienst beendet hatte. Er war als Soldat in Indien und Afrika und bildete „Späher” für den Kriegsdienst aus. Sein Handbuch „Aids to Scouting“ wurde nicht nur innerhalb des Heeres ein Bestseller. Seine Ideen, die Natur und den Spieltrieb junger Burschen für die militärische Ausbildung zu nutzen, wurden in England auch von Lehrern und verschiedenen Jugendorganisationen begeistert aufgenommen. Baden-Powell sah in der Weiterentwicklung seiner Überlegungen die Möglichkeit, einen positiven Beitrag für die britische Gesellschaft in einer Zeit wachsender sozialer Missstände zu leisten.

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Die groSSe Eiche

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Robert Baden-Powell im Jahr 1909

Zeltlager für Burschen Von seinen Freunden ermutigt, wagte er 1907 ein Experiment: Er veranstaltete für 20 (oder 22 – dazu gibt es verschiedene Quellen) Burschen unterschiedlicher sozialer Herkunft ein einwöchiges Zeltlager und unterrichtete sie spielerisch in verschiedenen Disziplinen. Sein Ziel: „Aus den Jungen gute Menschen und wertvolle Staatsbürger zu machen.“ Das Lager war ein Erfolg und Baden-Powell schrieb darauf hin sein wohl bekanntestes Buch: „Scouting für Boys“ („Wie man Pfadfinder wird“). Das Buch verbreitete sich rasch in Europa. Der Grundgedanke durch „Scouting“ einen Beitrag zu einer besseren Gesellschaft zu leisten, mag in den ersten Jahren in den verschiedenen Ländern am Vorabend des Ersten Weltkriegs unterschiedlich interpretiert worden sein. Tatsächlich unterstützten viele Pfadfinder (und bald auch Pfadfinderinnen) in den Kriegsjahren durch Hilfstätigkeiten ihre eigenen Staaten. Baden-Powell selbst bot dem Kriegsminister an, ein Korps von älteren Pfadfindern zur Landesverteidigung aufzustellen.


Diese jam-Seite widmet dir:

Die Familie Baden Powell. Robert und seine 32 Jahre jüngere Frau Olave mit ihren drei Kindern Peter, Heather und Betty.

Baden-Powell warb weltweit für die Idee der Pfadfinderei. Hier beim Präsidenten der USA William Howard Taft.

Nie wieder Krieg 1918 lag die Welt in Trümmern. Politiker schworen sich, dass so ein grauenhafter Krieg nie wieder passieren dürfe. Kurz nach dem Ende des Ersten Weltkriegs wurde der Völkerbund geschaffen – eine internationale Organisation (und ein indirekter Vorläufer der Vereinten Nationen), um den Frieden in der Welt dauerhaft zu sichern.

nicht militärisch sei. Vielmehr sollte sie neue Kriege dadurch verhindern, indem junge Menschen unabhängig ihrer Herkunft lernen, ihre Nachbarn als Brüder und Schwestern zu sehen. „Die Pfadfindermethode wird dazu führen, dass soziale Unterschiede abgeschafft werden, Angst durch Nächstenliebe, Missverständnisse durch Freundschaft, Krieg durch Frieden ersetzt wird,“ so Baden-Powell. Denn ein Pfadfinder verspricht, „anderen Menschen jederzeit zu helfen und jedem ein Freund und jedem anderen Pfadfinder ein Bruder zu sein, egal aus welchem Land er kommt, welcher gesellschaftlichen Schicht oder welchem Glauben der andere angehört.“ Eine Zeit lang träumte Baden-Powell davon, die Pfadfinder/ innen könnten die offizielle Jugendbewegung des Völkerbundes werden.

Etwa zur gleichen Zeit fand 1920 in London das erste Jamboree statt. Baden-Powell wurde von 8.000 Pfadfindern aus 32 Ländern zum „Chief Scout of the World“ ausgerufen. Parallel wurde die Idee geboren, eine internationale Konferenz führender Pfadfinder einzurichten. Charakterbildung durch Scouting Baden-Powell war voller Impressionen: Die Schrecken des Krieges, eine Welt in Trümmern, die Begeisterung der jungen Generation für das Scouting, die rasche internationale Verbreitung seiner Idee. Er, der Militär, wandelte sich unter diesen Eindrücken endgültig zum Friedensaktivisten. 1922 hielt Baden-Powell vor Pädagogen aus ganz Europa eine viel beachtete Rede mit dem Titel „Education in love in place of fear“, in der er eine Richtungsänderung der Erziehung der damaligen Zeit forderte, die junge Menschen auf den Militärdienst vorbereitete. Er war nach wie vor davon überzeugt, dass „Scouting“ durch Charakterbildung verantwortungsvolle Staatsbürger hervorbringen kann. Nächstenliebe statt Angst Er betonte fortan aber, dass die Pfadfinderbewegung

Weltweites Netzwerk Baden-Powell setzte sich unermüdlich für diese Friedensidee ein. Er legte weltweit tausende Kilometer auf Werbereise zurück. In recht kurzer Zeit wuchsen die Pfadfinder/innen zu einer weltumspannenden Organisation mit 2 Millionen Mitglieder im Jahr 1928. Dennoch musste er immer wieder Rückschläge hinnehmen. Beim letzten Jamboree vor Ausbruch des Zweiten Weltkriegs schickten nicht mehr alle Länder Vertreter, weil sie nicht mit Pfadfindern aus bestimmten anderen Staaten zusammentreffen wollten. Baden-Powell kritisierte die Jugendbewegungen der Diktatoren Mussolini in Italien und Hitler in Deutschland dafür, dass sie darauf abzielten, „den Geist in ein Korsett zu zwängen und die Individualität zu unterdrücken“.

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Er suchte in seinen letzten Lebensjahren aber lange den Kontakt zu ihnen, da er glaubte durch freundschaftliche Kontakte ein Umdenken bewirken zu können. Pfadfinder im Widerstand Das Ende des Zweiten Weltkriegs hat Baden-Powell nicht mehr miterlebt. Er wäre stolz darauf gewesen, wie die „Scouts“ seinen Auftrag lebten, einen Beitrag zu einer besseren Gesellschaft zu leisten. Pfadfinder haben im besetzten Europa eine wichtige Rolle bei den diversen Widerstandsbewegungen gespielt; sie hatten Lebensmittel und Nachrichten überbracht oder auch Untergrund-Zeitungen ausgeliefert. Baden-Powell glaubte daran, dass wir uns und unsere Gesellschaft zum Besseren ändern können. Er setzte auf Selbstdisziplin und die persönliche Verantwortung für sich und seine Mitmenschen. Ihm ging es nicht darum, dass man „es schafft“ oder „jemand ist“, sondern um die Fähigkeit, sich immer wieder kreativ einzusetzen für ein friedliches Miteinander. Einfache Grundprinzipien Kreativ und anpassungsfähig ist die Pfadfinderbewegung bis heute geblieben. Ihre Grundprinzipien sind einfach, aber immer wieder aufs Neue attraktiv. Vielleicht liegt darin ihr weltumspannender Erfolg. Ihre Ziele werden heute in verschiedenen Sprachen und modernen Formulierungen niedergeschrie-

ben. In ihrem Kern entsprechen sie bis heute den Vorstellungen ihres Gründers Baden-Powell. Auf allen Kontinenten und in allen Kulturkreisen möchten die Pfadfinder/innen ihren Beitrag zu einer besseren Welt und einem friedvollen Miteinander leisten. Das Miteinander üben Und das wird jeden Tag sichtbar: Im Kleinen – etwa wenn Kinder in unseren Heimstunden üben, ihre Reibereien konstruktiv zu lösen – oder im Großen – wenn zum Beispiel tausende Pfadfinder/innen gemeinsam friedvoll lagern und voneinander lernen. Durch gelebte Demokratie und internationale Begegnungen leisten Pfadfinder/innen einen nachhaltigen Beitrag für den Frieden. In den ersten hundert Jahren ist die Pfadfinderbewegung auf mehr als 40 Millionen Mitglieder angewachsen. Damit verkörpert sie Baden-Powell liebstes Bild für Wachstum und Entwicklung. Es ist das Bild der großen Eiche, die aus der winzigen Eichelfrucht hervorgeht.

Bild rechts: Das Experiment: Das erste Pfadfinderlager auf der Insel Brownsea. Damals konnte wohl auch Bi-Pi noch nicht ahnen, dass dies die Geburtsstunde der erfolgreichsten Jugendbewegung der Welt werden würde.

„ICH WILL’S WISSEN“ ist die Rubrik, in der kluge Leute auf die klugen Fragen von Pfadfinderinnen und Pfadfindern antworten.

ICH

Gregor

Von den WiWö aus Gmunden

10 Jahre

kommen diesmal die klugen Fragen. Es geht dabei um typisches Pfadfinderwissen.

Richard 8 Jahre

Fiona 7 Jahre

Emil

Selina

10 Jahre

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7 Jahre

Viktoria 8 Jahre

Gitti Krepl ist Bundesleiterin der Pfadfinder und Pfadfinderinnen Österreichs. Sie ist genau die richtige, um diese Fragen zu beantworten. ? FRAGE: Aus welchem Grund hat BiPi die Pfadfinder gegründet? Nach dem Krieg in Afrika kehrte B.P. nach England zurück und wurde als Held gefeiert. Besonders die Jugend war begeistert von seinem Buch „Aids to Scouting“. B.P. war entsetzt, denn als Mann des Friedens wollte er nicht, dass die Jugend dieses militärische Buch las. Er beschloss ein zweites Buch zu schreiben „Scouting for Boys“. Kipling mit „Kim“ hatte einen großen Einfluss auf das neue Buch, denn B.P. wurde in seiner Erkenntnis bestätigt: „Spielerischer lernen“ war die beste Erziehungsmethode


Die jam-Redaktion sucht jenen Menschen auf dieser Welt, der deine Frage am besten beantorten kann. Wir freuen uns, wenn ihr uns Löcher in den Bauch fragt! Schick deine Fragen an: jam@ooe.pfadfinder.at für Kinder und Jugendliche und so versuchte er, das Spiel auch in sein Buch einfließen zu lassen. Nochmals musste er zu einem Einsatz nach Afrika bevor er sich in den Ruhestand begeben konnte und sich nach seiner Rückkehr nach England der Jugenderziehung und der Gründung der Pfadfinder widmen konnte ? FRAGE: Wer waren die Eltern von BiPi? Henrietta Smyth war die zweite Frau von Baden Powell, einem Pfarrer und Matheprofessor. Die beiden hatten zehn Kinder. Robert Baden Powell war der drittj üngste. B.P. war drei Jahre alt, als sein Vater starb und so wuchs er behütet mit seiner Mutter und den Geschwistern auf. ? FRAGE: Warum gibt es die Pfadililie? Die Pfadfinderlilie ist ein Abzeichen das uns weltweit verbindet. So ist die Pfadfinderlilie in Österreich eine Verschmelzung des Kleeblattes des Weltverbandes der Mädchen (WAGGGS) und der Lilie des Weltverbandes der Buben (WOSM). Beide haben als Kernelemente die Kompassnadel, die nach oben zeigt, die Sterne, deren Ende unsere Gesetztespunkte symbolisieren und die drei Blätter welche an die drei Elemente des Versprechens erinnern sollten.

? FRAGE: Wieviele Pfadfinderinnen und Pfadfinder gibt es in Österreich? Wahrscheinlich mehrere Millionen, denn Pfadfinder oder Pfadfinderin zu sein hängt nicht davon ab ob ich einen Mitgliedsbeitrag zahle oder regelmäßig in die Heimabende gehe oder Gruppenaktivitäten besuchen, sondern Pfadfinder/in zu sein ist eine Lebenseinstellung. Ich habe einmal ein Versprechen abgelegt und damit habe ich eigentlich eine lebenslange Mitgliedschaft. Natürlich ist es für die Kinder und Jugendlichen wichtig regelmäßig an den Aktivitäten der Gruppe teilzunehmen um möglichst viele Erfahrungen zu sammeln auf dem Weg zum Erwachsen werden.

Das Kleeblatt ist Logo des MädchenWeltverbandes WAGGGS (World Association of Girl Guides and Girl Scouts)

Das Logo der PPÖ (Pfadfinder und Pfadfinderinnen Österreichs) vereint das Kleeblatt von WAGGGS und die Lilie von WOSM.

Henrietta Grace Smyth Powell (oben)und Baden Powell (unten), die Eltern von „Bi-Pi“ (Robert Stephenson Smyth Baden Powell)

Die Lilie ist das Logo des Buben-Weltverbandes WOSM (World Organization of the Scout Movement)

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Das magische Jahr

Im 19. und 20. Jahrhundert waren es vor allem Zeichner und Grafiker, die in ihren Bildern mit reicher Phantasie die Zukunftsperspektiven von damals schufen. Das Jahr 2000 war ein geradezu magisches Datum, und die Jahreszahl allein stand schon für eine glorreiche Zukunft. Man war überzeugt, dass wir Menschen überall wo wir wollen so ähnlich wie in einem Gewächshaus ein künstliches Klima schaffen könnten. So stellte man sich auch vor, dass der Mensch den Meeresgrund für die Landwirtschaft nutzen würde. In naher Zukunft sollten hunderte, ja tausende Meter unter dem Meeresspiegel neuartige Futter- und Lebensmittel angebaut werden.

Die Vision, dass im Jahr 2000 fliegenden Auto für jede und jeden zur Verfügung stehen, hat sich bislang nicht erfüllt. Dafür sind diese Fahr- bzw. Flugzeuge viel zu teuer. Der Erfinder Moller arbeitet seit den sechziger Jahren an Flugautos wie diesem „Moller Skycar“.

Die größte Faszination übte der Traum vom Fliegen aus: man erwartete eine Zukunft, in der jeder Mensch fliegen können würde. Das hatte damit zu tun, dass sich Anfang des 20. Jahrhunderts Autos und Fahrräder immer größere Anteile am Straßenverkehr eroberten. So nahm man an, das Gleiche würde mit dem motorisierten Flugverkehr geschehen. Fliegende Autos Bevor es Autos gab, dachte man dabei an Ballone, Windräder, Propeller und verschiedene andere Ein-Personen-Flugobjekte. Als das Autos erfunden war, glaubten viele an eine Weiterentwicklung hin zum fliegenden Auto. In den USA nahm 1962 der Erfinder Moller den Bau eines „Skycar“ auf. Die von ihm gegründete Firma Moller arbeitet heute noch daran. Mittlerweile gibt es schon sechs verschiedene Skycar-Modelle zu kaufen. Sie erreichen bis zu 600 km/h, kosten aber rund 700.000 Euro. In den 1960ern hatte man in den USA hingegen fix damit gerechnet, dass das erste Flugauto 2011 zu einem Preis von rund 200.000 Dollar ausgeliefert werden sollte.

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Städte mit Flugverkehr Bis jetzt ist das fliegende Auto also entgegen der Prognosen von damals noch kein Massenverkehrsmittel. Es wird so schnell wohl auch keines werden, gibt es doch auch keine Verkehrseinrichtungen dafür. Zur Jahrhundertwende von 1900 aber hatte der Flugverkehr einen fixen Platz in den Stadtplanungs-Ideen für die Zukunft. Die Autostraßen sollten zwischen den oberene Stockwerken der Wolkenkratzer verlaufen. Ganz unten auf der Erde sollten die Fußgänger unterwegs sein, und noch einmal über den Autobahnen sollten Flugobjekte zwischen den Hochhäusern hin- und hersausen. Meeresfelder Nach dem Zweiten Weltkrieg brach von den USA aus eine besonders zukunftslustige und optimistische Zeit an. Magazine wie „Das neue Universum“ oder „Hobby – Das Magazin der Technik“ malten farbenprächtige Szenarien von Städten im ewigen Eis der Arktis und Antarktis oder von Metropolen unter gläsernen Kuppeln auf dem Mond und anderen Planeten.

Gewand zum Wegwerfen Da in dieser Zeit zahlreiche Wegwerfprodukte entstanden, dachte man auch an Wegwerfkleidung aus Papier: die sollte nach einmaligem Tragen nicht gewaschen, sondern weggeworfen werden. Die Idee, kleine Fernseher in die Armbanduhr einzubauen, wirkt da schon überzeugender. Vor allem, da ja angeblich Apple ein Mittelding aus Uhr und Smart Phone plant. Google hat bereits eine Brille vorgestellt, durch die man ständig zum Beispiel die eigene Facebook-Seite im Blick haben kann. Lustig klingt auch der Vorschlag, fliegende Häuser zu bauen. Die sollten dank einer Anti-Schwerkraft-Einrichtung über dem Boden schweben. Allheilmittel Atomkraft Die Lösung aller Energieprobleme versprach man sich von der Atomenergie. Mitte der sechziger Jahre rechneten Experten für das Jahr 2000 beeindruckende Zahlen vor. Allein in Deutschland sollten 110 000 Megawatt Strom aus Kernkraftwerken kommen. Heute erzeugen alle deutschen Atomkraftwerke gerade einmal 23.000 Megawatt, und das Land arbeitet daran, die Anlagen zu schließen. Weltraumernergie Aus heutiger Sicht schöner und umweltfreundlicher klingt der Plan, Solarzellensegel auf Erdumlaufbahn zu schicken. Auf ihren Runde um unseren Planeten sollten sie die Sonnenenergie als Mikrowellenstrahl gebündelt nach unten zu Empfangsstationen mit Antennen schicken, die ihn in elektrischen Strom umwandeln sollten. Eine tolle Idee – aber leider noch immer Zukunftsmusik.


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Heute ist kaum mehr vorstellbar, wie knapp digitaler Speicherplatz früher einmal war. Aus alter Spargewohnheit gaben Programmierer daher bis in die 1990er Jahre hinein in vielen Computerprogrammen die Jahreszahl nur zweistellig an. Aus „2013“ wurde beispielsweise schlicht „13“. Ende der 1990er Jahre kam man drauf, dass das zur Jahrtausendwende möglicherweise ein Problem werden könnte: würden die Computer merken, dass mit „00“ das Jahr 2000 gemeint war oder einfach ins Jahr 1900 zurückspringen? Noch 1995 war ein Heimcomputer mit einer 25-MB-Festplatte ganz normal ausgestattet. Unter den Programmierern war Sparsamkeit daher eine echte Tugend. Wozu Platz verschwenden und „1995“ schreiben, wenn „95“ allein doch auch genügt? An das Jahr 2000 hatte allerdings niemand gedacht. Verwirrte Rechner? Knapp zwei Jahre vor dem KalenderGroßereignis Jahrtausendwende tauchte dann die unangenehme Frage auf, wie die Computer wohl reagieren würden. Einfach weiterrechnen wie bisher oder

annehmen, dass die Zeitrechnung mit der Umstellung auf „00“ wieder bei 1900 beginnt? Viele Experten (und Laien) stellten sich auf Probleme ein. Sie erwarteten, dass am 1. Januar 2000 viele Rechner annehmen würden, sie befänden sich im Jahr 1900 – und rechneten mit allen möglichen Folgen und Pannen. Pensionsbescheid für Babies Die Schreckensbilder reichten vom (noch harmlosen) Pensionsbescheid für den neugeborenen Säugling bis zum totalen Stromausfall oder abstürzenden Jumbo-Jet.

großer Gefahr. „Wenn den Anlegern klar wird, dass ihr Geld in den Computern verschwinden könnte, werden sie Bargeld verlangen“, hieß es da. Die amerikanische Zentralbank baute vor und bestellte bereits im November 1998 zusätzliche Banknoten im Wert von 50 Milliarden Dollar – knapp 500 Dollar für jeden amerikanischen Haushalt. Weltuntergang … In Windeseile waren auch religiöse Eiferer zur Stelle, die in Y2K einen göttlichen Plan zur Einleitung des Weltuntergangs sahen. Vor allem viele Amerikaner bereiten sich ganz praktisch auf den Weltuntergang vor. Tausende deckten sich außer mit Reis, Bohnen und Weizen auch mit Waffen für den befürchteten Bürgerkrieg ein.

Die Experten tauften diesen unscheinbaren Programmierfehler Y2K-Bug – zu Deutsch: Jahr-2000-Käfer. Große Softwarekonzerne und Regierungen zerbrachen sich in langen Konferenzen den Kopf, was zu tun wäre.

... abgesagt! Selbst in Österreich wurde empfohlen, die Badewanne noch vor Silvester voll mit Trinkwasser einzulassen, um für eine mögliche Unterbrechung der Wasserversorgung vorbereitet zu sein. Auch der Ankauf von genug Kerzen für einen langen Stromausfall wurde dringend geraten.

Stromausfall garantiert Dass der Strom wochenlang ausfallen würde, galt unter Computerfreaks schon 1998 als ausgemacht. Die erwartete Folge: bürgerkriegsähnliche Zustände. Auch das Bankensystem schien in

Als die Uhr am 31. Dezember 1999 auf Mitternacht umsprang und das Jahr 2000 begann, war es so, wie bei allen bisher vorhergesagten Weltuntergängen: abgesehen von ein paar kleinen Pannen hier und dort passierte … gar nichts. jam 35

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„Ihr werdet es erleben“ Jedes Zeitalter hat seine eigenen Zukunftsbücher. Ist es 1910 der Bestseller „Die Welt in 100 Jahren“, so beherrscht in den 1970er Jahren das Sachbuch „Ihr werdet es erleben“ das Rätselraten um die Zukunft. Sein Verfasser ist der damalige „König der Zukunftsforscher“: der deutsch-amerikanische Mathematiker und Physiker Hermann Kahn. Er stirbt allerdings 1983 und kann nicht miterleben, wie viele seiner Voraussagungen für die Jahrtausendwende falsch gewesen sind.

Als Hermann Kahn den Höhepunkt seiner Laufbahn erreicht, gelten die Zukunftsforscher – sie selbst nennen sich „Futurologen“ – noch was. Regierungen und große Konzerne hören auf sie und glauben ihnen. Die größte Glaubwürdigkeit hat Kahn. Mit einem Intelligenzquotienten von angeblich 200 ist der in Amerika geborene Deutsche doppelt so klug wie du und ich. Mit breiter Brust 1967 erscheint sein Buch The Year 2000. Kahn verfasst es mit seinem Kollegen Anthony Wiener und landet einen Bestseller. Der deutsche Titel Ihr werdet es erleben unterstreicht, wie sicher sich Kahn mit seinen Vorhersagen fühlt. Doch als 2000 die Zeit gekommen ist, um Vorhersage und Wirklichkeit zu vergleichen, zeigen sich haarsträubende Irrtümer. Atombomben im Bergbau Kahn sagte voraus, dass im Jahr 2000 künstliche Monde die Nachtseite der Erde beleuchten und dass wir „relativ effektive Appetit- und Gewichtskontrollen“ haben werden. Die „Nutzung nuklearer Sprengsätze im Berg- und Tiefbau“ stuft er als „sehr wahrscheinlich“ ein. Als wenige Jahre nach Erscheinen des Buchs 1973 erstmals das Erdöl knapp wird, erlebt die Welt ihre erste Energiekrise. Kahn hat sie nicht kommen sehen. Fehlanzeige Umweltbewegung Genauso wenig nimmt er die Entstehung der Umweltbewegung ernst, die sich schon 1968 abzeichnet. Dass

sie innerhalb weniger Jahre zu einer einflussreichen Kraft werden wird, ist außerhalb von Kahns Vorstellungsvermögen. Auch andere Großereignisse finden statt, ohne dass Kahn sie für möglich gehalten hätte. Beispielsweise der Zusammenbruch der Sowjetunion und das vereinte Europa mit gemeinsamer Währung. Neue Tiere Ein Höhepunkt des Buchs sind „einhundert technische Innovationen“, die „im letzten Drittel des 20. Jahrhunderts sehr wahrscheinlich sind“. Da sagen Kahn und Wiener voraus, dass die Menschheit neue Pflanzen und Tiere geschaffen sowie Kontrolle über das Wetter erlangt haben wird. Fälschlicherweise gehen die Denker auch davon aus, dass die „Grundverfassung“ des Menschen noch vor 2000 genetisch geschaffen wird. Personenverkehr im All Auch in ihren außerirdischen Prophezeiungen irrt das Duo. Auch 2013 gibt es weder im All angesiedelten Verteidigungssysteme noch bemannte interplanetare Raumflüge. Ein wahres Korn findet Kahn dann allerdings doch: „Die Annahme erscheint vernünftig, dass der Tourismus gegen Ende des Jahrhunderts einer der größten Wirtschaftszweige der Welt sein wird, wenn nicht der größte.“

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Während Linz 8 lernt, das eigene Fahrrad zu reparieren, … … gestalten die Puchenauerinnen für alle Bewohner der Gemeinde Gratisfahrräder.

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umWELTdenker Wettbewerb 2013 DIE  BESSERE  IDEE

VON  A   NACH  B

Nicht viele aber umso interessantere Projekte wurden heuer für den umWELTdenker-Wettbewerb eingereicht. Sie kommen aus Ried, Freistadt, Puchenau und von Linz 8. Die bessere Idee von A nach B – es geht also darum, alternative Fortbewegugsmittel zu finden, solche, die die Umwelt möglichst wenig belasten. Die teilnehmenden Gruppen waren sehr einfallsreich. e-Racer Das „e“ steht beim Linz 8er Projekt neben „E“belsberg auch für die verschiedenen Teile des heurigen umWELTdenker-Projektes: e(mergency), e(lektro) oder e(nable). Unter dem Namen e(arth)-racer sammeln die PfadfinderInnen Kilometer – und zwar eingesparte Autokilometer – mit dem Ziel, in Summe einmal um die Erde zu gelangen. Mit bisher 7000 Kilometern ist man da zwar noch ein paar Zentimeter vom Ziel entfernt, aber das kann ja noch werden. Beim Workshop e(nable) eigneten sich die PfadfinderInnen das nötige Wissen an, ihre Fahrräder selbst zu reparieren. In Kooperation mit Feuerwehr und Samariterbund ist beim e(mergency) racer (Erste Hilfe Workshop) auch eine umfangreiche Erste-Hilfe Anleitung entstanden. „Don’t Stink and Drive“ In mehreren Teilprojekten erforschten die Freistädter Pfadfinderinnen und Pfadfinder die Mobilitätsalternativen verschiedener Altersstufen sowie deren ökologische Auswirkungen. „Don’t Stink and Drive“ war zum Beispiel ein Infotag am Freistädter Hauptplatz, bei dem in Kooperation mit mehreren Projektpartnern verschiedene Fahrzeuge mit alternativen Antrieben Wie barrierefrei ist Freistadt. Die Pfadfinderinnen und Pfadfinder haben es selbst getestet.

präsentiert und zum Testen zur Verfügung gestellt wurden. „barriereFREIstadt“ war ein weiterer Projektteil, bei dem die PfadfinderInnen die Barrierefreiheit der Stadt im Selbstversucht testeten. „Über Stock und Stein – Freistadt querfeldein“ war als Vergnügungsparcours mit Seilbrücke, Stelzen, Einrad, Slackline … geplant. Das hört sich spannend an, die Durchführung ist aber hochwasserbedingt bisher ausgeblieben und wird im September nachgeholt. Die Asphalt-Draisine Die Rieder RaRo haben es sich zum Ziel gesetzt aus Fahrradteilen, Brettern und Rädern ein muskelkraftbetriebenes Fahrzeug (angelehnt an eine Draisine) zu konstruieren. Nach längerer Tüftelei und Recherche konnte eine Einigung betreffend die Konstruktion erzielt werden. Nachdem nun der Großteil der erforderlichen Materialen vorhanden ist, kann mit der Konstruktion begonnen werden, damit das Fahrzeug am PLANET’13 präsentiert werden kann. reparieren, schmieren und radieren Bei den Puchenauer Pfadfinderinnen und Pfadfindern ging es ans Fahrrad-Reparieren, Schmieren, Bremseneinstellen, Verkehrssicher machen. Gespendete Drahtesel wurden neu aufgemöbelt und seither hat Puchenau eigene Gemeindefahrräder, die am ersten Mai der Allgemeinheit zur kostenlosen aber rücksichtsvollen Verwendung übergeben wurden. Zuvor haben 50 PfadfinderInnen mit viel Eifer den Fahrrädern noch ein unverwechselbares Outfit verpasst. Sie haben dabei ihrer Kreativität freien Lauf gelassen – mit der einzigen Vorgabe, die Fahrräder in den Farben des Gemeindewappens bzw. des Halstuches der Puchenauer PfadfinderInnen zu designen. Rot, blau, gelb, grün und los. Es wurde wie wild gezeichnet, schraffiert, kariert, liniert, auch wieder ausradiert oder ganz verworfen. Das Ergebnis lässt sich sehen. Wir hoffen, die PuchenauerInnen sehen diesen kleinen Input der PfadfinderInnen als Motivation, das eigene Auto dann und wann – vor allem bei kurzen Strecken – einmal stehen zu lassen. Am PLANET’13 fällt die Entscheidung der Jury, an wen der heurige umWELTdenkerpreis geht. Die Preisverleihung findet am Sonntag, 11. August am Hauptplatz des Landeslagers statt. Es ist der Besuchertag und alle, die an diesem Tag das Großlager erkunden, sind herzlich dazu eingeladen.

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So sieht es aus, wenn eine Wasserstelle zur letzten trockenen Insel wird. (Foto: Barbara Schröckenfuchs)

Lesermeinung

************************** Liebes Österreich, In letzter Zeit gibts einfach a paar Dinge die mich beschäftigen und zum Denken bewegen. Das Hochwasser 2013 trifft viele, viele und noch mehr Personen, Gebäude und die armen Viecherl darf man nicht vergessen. Mehrere zehntausende Feuerwehrleute (größtenteils freiwillig) und viele weitere Freiwillige helfen zusammen und dafür gibts mal ein riesiges HighFive mein liebes Vaterland. Doch was mich wirklich aufregt sind folgende Dinge: Eine muslimische Jugendgruppe ruft seine Mitglieder zur Mithilfe auf (weiteres HighFive!) und was passiert? Eine FPÖ-Seite teilt diesen Beitrag mit den Worten „Ich denke die Österreicher kommen sehr gut ohne eure Hilfe zurecht! Und das in jeder Hinsicht!“ So viele „schlimme“ Worte umfasst mein Wortschatz leider nicht, damit ich ausdrücken könnte, was ich davon halte! Unser Land versinkt wortwörtlich und das einzige was manche beschäftigt ist, welcher Religion die Hand angehört, die mir aus dem Wasser hilft. Also liebes Österreich … was ist bloß los mit dir? Denen, die uns helfen, den Mittelfinger zu zeigen und weiter einen auf Ego machen, ist das der richtige Weg? Meine eigene Meinung zu diesem Thema, welche einfach mal raus hat müssen. **************************

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LAND UNTER IM SCOUT CAMP AUSTRIA UND ANDERSWO So schnell vergehen hundert Jahre - in Hochwassern gerechnet. Innerhalb weniger Jahre hat uns nun das zweite Jahrhunderthochwasser heimgesucht. Auch an uns Pfadfinderinnen und Pfadfindern ging das nicht spurlos vorüber. Während des PLANET’13 Vorbereitungslagers für CaEx- und GuSp-LeiterInnen trat im Scout Camp Austria die Ager über die Ufer und hat dem Wochenende ein jähes Ende bereitet – zum Glück ohne große Schäden. Pfadfinderinnen und Pfadfinder aus Oberösterreich haben aber auch dort mitgeholfen, wo Menschen in Not geraten sind. Wir danken allen, die sich engagiert haben.

Die Hochwassermarke ist noch deutlich zu sehen, der Schaden ist enorm. Im ersten Schritt mussten Berge von Müll beseitigt werden. (Foto: Linz 4)

von Wolfgang Moritz Resl aus Kirchdorf.

Gruppe Linz 4 im Hochwassereinsatz von Nelly Feilmayr Auch bei uns in der Gruppe war das Hochwasser ein großes Thema, aber nachdem nur darüber Reden niemanden hilft, war es höchste Zeit die Gummistiefel aus den Kästen zu holen. Zwei Pfadfinder-Eltern von uns haben uns den Tipp gegeben zu Ihnen in die Wohnwagen Siedlung nach Alkhoven zu fahren da dort derzeit auch die Feuerwehr und Bundeswehr in Hocheinsatz war. Dort angekommen wurden wir auch gleich eingeteilt und haben so gut es ging unterstützt. Aus den verschiedenen Häusern wurde so gut wie alles ausgeräumt und von uns zu Sammelpunkten gebracht. Erstaunlich war für uns natürlich die Menge an Sperrmüll und Elektroschrott die angefallen ist. Für unsere Hilfe haben wir viel Dank von den Betroffenen bekommen und sind froh einigen Leuten ein wenig geholfen zu haben.


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Wie die Holzknechte So klimafreundlich und abwechslungsreich ist unsere Anreise zum Pfingstlager der Pfadfinderinnen und Pfadfinder Bad Goisern. Mit der Salzkammergutbahn geht es entlang des Traunsees über Bad Ischl und Goisern an den Hallstättersee. Die Gleise und damit der Bahnhof liegen gegenüber von Hallstatt am anderen Seeufer. Also setzen wir mit dem Linienschiff der HallstätterseeSchifffahrt gemeinsam mit amerikanischen, indischen und japanischen Touristen über. Anders als sie halten wir uns aber nicht lange im UNESCO-Weltkulturerbeort auf, sondern wandern zielstrebig zum Parkplatz außerhalb von Hallstatt. Hier wartet schon Simon im rostroten Pfadfinderhemd auf uns und chauffiert uns ins langezogene Echerntal. Im hintersten Winkel haben die Goiserer hier auf einer Waldlichtung wie früher die Holzknechte ihr Pfingstlager aufgeschlagen. Schlechtwetter ist angesagt, aber Simon lacht nur: „Wir sind noch bei jedem Pfingstlager abgesoffen.“

Ein Salzkammergut-Klassiker Ganz in der Nähe haben Jugendliche einen spektakulären Dirt Park zum Biken angelegt, der breite Echernbach rauscht auf der einen Seite und ein gut 100 m

hoher Wasserfall auf der anderen Seite des Tals. Unter dem Hochzelt haben die Goiserer einen beinahe richtigen Herd erbaut, auf dem sie für uns einen Salzkammergutklassiker zaubern: Holzknechtnocken. Das sind in Wasser 1

AUSRÜSTUNG   1 Schüssel für den Teig 1 großer Topf

1 Sieb 1 Pfannenheber

HolzknechtNocken

Das Mehl mit dem koc henden Wasser und dem Salz zu einem glatten Teig verrühren . 1

Mit angefeuchteten Ha ndflächen möglichst kleine Knöde l formen. Knödel im kochenden 3 Wasser garen, bis sie an der Ob erfläche schwimmen, abseihen. Im heißen Butterschm 4 alz (2-3 cm hoch in der Pfa nne) rundum goldbraun bac ken. Am besten funktioniert es, wen Pfanne ganz voll mit Kn n die ödel ist. Die Knödel kleben so leicht zusammen und man kan n alle auf einmal wenden . 2

ZUTATEN 1 Teil griffiges Mehl 1 Teil glattes Mehl

2 Teile kochendes Wasser

etwas Salz Butterschmalz

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simple Hosentaschenrezepte

gekocht haben die GuSp aus Bad Goisern Fotos: Susi Windischbauer

gekochte kleine Mehlknödel, die dann in Butterschmalz schwimmend frittiert werden. Das verleiht ihnen eine krosse goldbraune Kruste außen mit weichem Kern darunter. Dazu gibt‘s ein durch Zuckerbeigabe neutralisiertes Sauerkraut sowie ein zum Ausgleich leicht säuerliches Apfelmus, das am Lager natürlich nicht püriert wird. Ein großartiges Essen, das hier mitten im Wald noch einmal so gut schmeckt!

AUSRÜSTUN G Messer, Schneid brett 2 Töpfe Kochlöffel

Sauerkraut u „dinsti Öpfö nd “ ZUTATEN

Stimmigerweise gesellt sich während des Kochens der Grundstückseigentümer – ein freundlich-entspannter Jungbauer – dazu und zimmert mit Motorsäge und Axt an den Hütten weiter, mit deren Bau der Padfindertrupp begonnen hat.

Zwiebel Äpfel Sauerkraut Zucker Wasser Salz Pfeffer Lorbeer

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wenn das Feuer schon brennt!

Holzknechtnocken mit karamellisiertem Sauerkraut und „dinsti Öpfö“ etwas Kümmel etwas Öl

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SAUERKRAUT : 5

Die Zwiebel fe in etwas Öl leich hacken und in t anschwitzen . Mit Zucker ka 6 ramellisieren und mit etwas Was ser aufgießen . Das Sauerkra 7 ut, die fein bl ättrig geschnittenen Äpfel und die Gewürze dazu gebe schwacher Flam n. Für einige Zeit auf me dünsten. „DINSTI ÖPF Ö“: 8

Die Äpfel fein

blättrig schneid

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in einem Topf gemeinsam mit etwas Zu cker erwärmen und im eigen en Saft weich dünsten.

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Steyrtaler CaEx am Gaisberg bei Molln

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h Foto: T

Gute Fotos Der Zufall des schönen Momentes

Was gute Fotos ausmacht, darüber lässt sich vortrefflich streiten. Es sind Bilder, die tolle Geschichten erzählen, die Menschen charaktervoll darstellen, die eine zauberhafte Stimmung rüberbringen, die ausgeklügelt komponiert sind, toll belichtet sind oder ungewöhnliche Perspektiven zeigen. Manchmal ist es aber auch einfach der Zufall, der einen beeindruckenden Schnappschuss ermöglicht.

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die Orientierungsschwierigkeiten an den CaEx oder an den LeiterInnen lagen. Egal. mit einem Telefon in der Hosentasche geht man nicht so schnell verloren.

So ist es auch Thomas Auinger ergangen. Er ist Explorer der Gruppe Steyrtal (so nennt sich die Leonsteiner seit kurzer Zeit) und hat im richtigen Augenblick das richtige Motiv ins Visier genommen. Die Aufnahme ist auf der CeExpedition 2013 entstanden.

Der Weg führte vom Dorngraben übers Dürre Eck auf den Gaisberg (im Bild), wo ein Gewitter aufzog, das aber nur ein paar Tropfen Regen brachte. Das Foto belegt eindrucksvoll, dass CaEx nichts so schnell aus der Ruhe bringt. Etwas verspätet kamen Sie dann am Ziel und am Nachtlager direkt an der Steyr an. Das Abendessen, Leberkäs mit Spiegelei am Lagerfeuer, haben die CaEx als Mitternachtsjause genossen, der Brennesselspinat als Beilage löste allerdings keine Begeisterungsstürme aus.

Bei dieser Aktion haben die LeiterInnen fünf Steyrtaler Caravelles und Explorer mit verbundenen Augen im Irgendwo ausgesetzt. Mit GPS und Wanderkarte sollte es gelingen, wie bei einer Geocaching-Tour versteckte Botschaften zu finden. Darüber, dass das nicht ganz so geklappt hat wie erwartet, schmunzeln alle Beteiligten ein wenig. Es ist nicht ganz klar, ob

Danke an Thomas für das schöne Bild. Wenn auch du ein tolles Pfadfinderfoto hast, kannst du das gerne an jam@ooe.pfadfinder.at senden. Vielleicht erscheint es mit deiner guten Geschichte im nächsten jam.


Professor Zweifels’ Zeitreisen WiWö Regionalspiel in Puchenau Am Sonntag, 16. Juni trafen sich 129 WiWö in Puchenau beim Regionalspiel. Professor Zweifels hat die Kinder eingeladen, dabei zu sein, wenn er mit der Zeitmaschine reist, jedoch ist der Sonnenkollektor kaputt geworden und der Professor hat die WiWö um Hilfe gebeten. Es war dem Professor sehr wichtig, dass die Maschine wieder repariert wird da sonst die Zeitlöcher offen bleiben würden.

Einen ganzen Nachmittag wurden Piraten, Römer, Griechen, Wikinger, Ritter und noch viele andere besucht, um die Alublättchen für den Sonnenkollektor zu sammeln. Durch die Hilfe der WiWö wurde die Maschine repariert und der Professor konnte weiter durch die Zeiten reisen.

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Wir danken unseren Inserenten und Sponsoren! Im jam inserieren: jam@ooe.pfadfinder.at www.ooe.pfadfinder.at/jam.html

DIE ERDE ENTDECKEN Das Ars Electronica Center bietet bis Ende des Jahres für alle oberösterreichischen Pfadindergruppen Fürhrungen zum Themenschwerpunkt „Die Erde Begreifen“ einen Sonderpreis von € 2.- an (statt um € 4.-).

WAHLEN LANDESLEITUNG UND PRÄSIDIUM

Interessenten melden sich einfach beim AEC Besucherzentrum (bscenter@aec.at) mit dem Kennwort „Pfadfinder“ im Betreff an.

Liebe Leiter/innen und Funktionär/innen!

jam@ooe.pfadfinder.at

post  it! macht Platz für die wirklich wichtigen Dinge, die du allen OÖ PfadfinderInnen ans Herz legen möchtest.

Im Rahmen der Landestagung am 28./29. September 2013 in Puchberg finden Wahlen der Landesleitung und des Präsidiums der Oberösterreichischen Pfadfinder und Pfadfinderinnen statt. Wahlvorschläge sind für die Landesleitung an Christa Stadler chris.sta@aon.at bzw. für das Präsidium an Heidi Eckerstorfer h.eckerstorfer@gmail.com bis 20. August 2013 zu richten. Gut Pfad! Andreas Hofinger e.h., Landesleiter Birgit Gahleitner e.h., Vizepräsidentin Wolfgang Kitzmantel e.h., Vizepräsident

Vergnügungspark 90 Jahre Pfadfinder und Pfadfinderinnen Freistadt Freistadt feiert heuer 90-jähriges Gruppenjubiläum. Aus diesem Anlass lädt die Gruppe ein:

6. und 7. September 2013, Freitag ab 20 Uhr: Probebeleuchtung in der Stromlosbar, Samstag 14-18 Uhr Vergnügungspark, ab 20 Uhr: Stromlosbar

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