Jam_16-02 _00 __TITEL+InhaltsVerz.qxp__PRO 19.07.16 12:42 Seite 1
Official member of | WOSM | WAGGGS | PPÖ
2/2016 Juli
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N E K N DE DEN N REACHE M S.
PARTIZIPIEREN DEINE STIMME HAT GEWICHT – NUTZE SIE!
22 Eine Schnur aus Brennnesseln
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| Wer fürchtet sich vorm bösen Wolf, Bär oder Luchs?
14
| Bretter, die die Welt verändern können Theater mit Kindern
16
| Save The Bats Besuch im Kirchturm Oesterr. Post AG / Sponsoring Post, GZ 04Z036021 S, Benachrichtigungspostamt 4020
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DVR-Nr.: 0977861
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P.b.b.
Foto: WiWö Regional-Spiel 2016
Jam_16-02 _00 __TITEL+InhaltsVerz.qxp__PRO 17.07.16 15:38 Seite 2
e! t r e oni i t i mb A en h c su ] WiurtorInnen [A
IMPRESSUM
Du schreibst oder fotografierst für dein Leben gern? Du brennst für ein Thema – würdest gerne öffentlich darüber schreiben? Dann suchen wir dich für unser JAM-Redaktions-Team! Nimm mit uns Kontakt auf – wir freuen uns darauf: jam@ooe.pfadfinder.at
Titel: JAM, Magazin der Oberösterreichischen Pfadfinderinnen und Pfadfinder. Offenlegung gem. §25 Mediengesetz: Medieninhaber (Alleininhaber): Verein „Oberösterreichische Pfadfinderinnen und Pfadfinder“ – Brucknerstr. 20, 4020 Linz, Tel. 0732 / 66 42 45, Fax: 60 84 59. | ZVR: 750481321 E-Mail: office@ooe.pfadfinder.at W e b : w w w . o o e . p f a d f i n d e r. a t Erscheinung: 4 mal jährich. Grundlegende Richtung: unabhängige Zeitschrift im Bereich der pfadfinderischen Jugendarbeit, gibt Impulse, regt zu Diskussion von Visionen und möglichen Entwicklungen an. Förderung der Qualität der Kinder- und Jugendarbeit der Oberösterreichischen Pfadfinder und Pfadfinderinnen. Kommunikationsmedium zwischen Verbandsleitung und allen Mitgliedern, FreundInnen und Interessierten. Forum für Erfahrungs- u. Meinungsaustausch. Redaktion: Martina Bergsleitner und Barbara Schröckenfuchs (Leitung der Redaktion). Klemens Gansinger, Alexander Maringer, Markus Pichler, Markus Prötsch, Christian Scheder, Birgit SedlmayerGansinger, Ulrich Schueler, Wolfram Maria Schröckenfuchs. Gestaltung und Satz: Wolfram Maria Schröckenfuchs c/o Schröckenfuchs Projekt-Agentur; Hersteller: Trauner Druck GmbH & Co KG, Linz Abonnement für Nichtmitglieder: € 12,– / Jahr jam@ooe.pfadfinder.at Anzeigenannahme Andreas Stumpf: 0732/ 66 42 45 Fax: 60 84 59 jam@ooe.pfadfinder.at
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ö eg o a Sp e
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Jam_16-02 _00 __TITEL+InhaltsVerz.qxp__PRO 19.07.16 13:50 Seite 3
Liebe jam-Leserinnen und Leser! (4)
Das können wir seit dem letzten Jahr stolz von uns behaupten. Im Rahmen der Vision 2028 wurde festgelegt, dass wir Kinder- und Jugendbeteiligung auf allen Ebenen spüren wollen. Wir leben Jugendpartizipation und deshalb kann bei den bevorstehenden Wahlen auf der Landestagung im September jede Gruppe sechs Stimmen abgeben. Neu ist, dass zwei Jugendräte mit(be)stimmen können. Wir meinen, dass ihr diese Chance nützen sollt!
44 2/2016 Juli
Inhalt LandesJugendrat
Mitreden – mitpartizipieren!
4
Natur erforschen
Wer fürchtet sich vorm bösen Wolf, Bär oder Luchs?
6
WiWö Reg.-Abenteuer
Mit Party-Stimmung gegen den bösen Virus
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Wir über uns
Landesverband – Teil 2 Eine richtig große Aufgabe
Leben im Freien
Kompass – advanced: ›Eigenen Standort bestimmen‹ 12
Theater mit Kindern
Bretter, die die Welt verändern können
14
Save The Bats – Maus, Maus, komm heraus!
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Paulas Rätselseite
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RaRo Review
Landesaktion 2016 ‘Challenge Accepted!’
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Supermarkt NATUR
Brennnessel – die scharfe ›Wunderwuzzi‹
22
Scout kitchen
Schweinsbradl – im selbst gebauten Erdofen
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InfoTainment
“Sieh’ mir in die Augen, Kleine/r … ”
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10
( 14 )
Die WiWö machen es uns ständig vor. In unserem Artikel, der sich mit Theaterpädagogik beschäftigt, zeigen wir auf, wie diese Form der Darstellung auch für ältere Stufen in der Heimstunde umgesetzt werden kann. Wir liefern euch hilfreiche Tipps und Anleitungen für einen gelungenen Theaterabend. (6)
Ein Wolf reißt ein Schaf? Immer wieder werden wir mit solchen Meldungen konfrontiert. Doch betrifft es uns wirklich? Müssen wir uns fürchten, wenn wir im Wald ein Zelt aufschlagen und darin die Nacht verbringen? Wir haben nachgefragt und liefern euch Antworten – von Experten.
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Viele spannende jam-Momente und noch einen schönen Sommer wünschen euch Martina & Barbara, und die ganze JAM Redaktion
[ Wenn hier Platz ist, drucken wir gerne kleine
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Termine 2016 nnnn n nnnn
für Veranstaltungen eurer Gruppen ab – gratis!… j a m @ o o e . p f a d f i n d e r. a t ]
2.-4.9. LJR-Lager 16.-18.9. Belt-Up’16 24./25.9. Landestagung, Schloss Puchberg 15./16.10. Bundestagung 5./6.11. Herbst-Arbeitskreise
nnnn
Werbe-Einschaltungen
Präsidium & Landesleitung Präsidium & Landesleitung
n 19./20.11. Woodbadge-Kurs 2016
B ENEFIZ-KONZERT ZUR UNTERSTÜTZUNG DER P FADFINDEGRUPPE KREMSTAL Es spielt das renommierte “PT ART-Orchester” | Karten: VKB Kirchdorf und LeiterInnen & ER Kremstal www.pfadfinder-kremstal.at | VVK: 16,– / AK: 21,–
VE SA E H T ! E T DA
Abendkleidung obligat.
Schröckenfuchs Projekt-Agentur
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In dieser Ausgabe warten wieder zahlreiche Infos und Ideen zum Ausprobieren auf euch. Wir freuen uns jederzeit über eure Rückmeldungen zur selbstgemachten Brennnesselschnur oder zum Bradl im (selbstgebauten) Erdofen. Lasst uns teilhaben und berichtet uns! … per E-Mail an: jam@ooe.pfadfinder.at
– Transfer-Wochenende
EINLADUNG ZUM
B E A C H VO L L E Y B A L L - T U R N I E R | Pf adf indergr uppe Vöcklamarkt |
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T h e B e s t o f G l e n n M i l l e r a n d F r a n k S i n at r a
Do, 22. Sep. ’ 16 / 19:00 Benefiz-konzert zuR unterstützung der Kinder- & Jugendarbeit der Pfadfindergruppe Kremstal
20.8.2016 ab 10:00 | NMS 4870 Vöcklamarkt, Schulweg 8 Stargeld: 20,– | Inf o & Anm: domiburger4@gmail.com
n WiWö | n GuSp | n CaEx | n RaRo | n PWA | n oöPP Ausbildung | n oöPP Veranstaltung | n High Kix
Kirchdorf Schloss Neupernstein / LMS
jam@ooe.pfadfinder.at www.ooe.pfadfinder.at
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Jam_16-02 _xx __Jugendpartizipation.qxp__PRO 18.07.16 13:13 Seite 4
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Mitreden – mitpartizipieren!
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( check the stars! )
Die Stimme der Jugendlichen wiegt jetzt gleich wie jene des Elternbeziehungsweise wie jene des Gruppenrates. P a u l B u c h e g ge r
Je zwei Stimmen hat der Gruppenjugendrat, die Gruppenleitung und der Elternrat für die nächsten Wahlen im Rahmen der Jahreshauptversammlung im September. Jetzt partizipieren alle mit. Doch was bedeutet das? Partizipation ist schon fast ein Modewort. Manche können es gar nicht oft genug sagen, andere können es nicht mehr hören. Es kommt aus dem Lateinischen und bedeutet so viel wie Teilnehmen. Dabei ist es wichtig, dass immer die Personen an Entscheidungen oder Projekten teilhaben, die das Ergebnis schlussendlich betrifft.
Es entscheidet, wen’s betrifft!
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usarbei-s A r e d i e b it e b •uMnitgadrer neuen Statu2t0e15n de t es Landesverband ndbeiräten e g Ju n a e m h • TedilenraStadt Linz bzwre.icdhes ter Landes Oberös Geht es um das Stufenprogramm auf einem Lager, sollte die jeweilige Stufe mitentscheiden. Die Anschaffung eines Gruppenbusses betrifft alle LeiterInnen, Elternräte, Jugendliche und Kinder in der Gruppe. Daher ist es sinnvoll, wenn diese Entscheidung von allen getroffen und mitgetragen wird. Bei Änderungen im Ausbildungssystem betrifft das alle Pfadfinderinnen und Pfadfinder in Oberösterreich. Der Entscheidungsprozess ist sicher schwieriger, wenn alle mitreden.
Mit dem Ergebnis können aber – in den meisten Fällen – alle besser leben.
Vision 2028 Die Pfadfinderinnen und Pfadfinder Österreich haben im vergangenen Jahr eine „Vision 2028“ erarbeitet. Darin ist definiert, wo man 2028 stehen möchte. Ein Ziel ist: »Wir leben Kinder- und Jugendbeteiligung auf allen Ebenen.«
Jam_16-02 _xx __Jugendpartizipation.qxp__PRO 18.07.16 13:13 Seite 5
Bei der kommenden Jahreshauptversammlung (be-)stimmen jugendliche Pfadfinderinnen und Pfadfinder erstmalig mit: »Jugendrat« – ein Quantensprung in Sachen Partizipation.
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Landeslager 2018 Der Landesjugendrat wird sich beim nächsten Landeslager sehr stark bei der Planung beteiligen und so sicherstellen, dass auch die mitbestimmen können, um die es geht: die Kinder und Jugendlichen. Willst du auch mitreden? Melde dich bei: paul.buchegger@ooe.pfadfinder.at
Ein direkter Informationsfluss und einfache Strukturen werden als weitere Ziele angegeben, um Partizipation auf allen Ebenen zu erleichtern. Um Kinder und Jugendliche auf allen Ebenen teilhaben zu lassen, gibt es eine klare Struktur: Gruppenjugendräte, Landesjugendräte und einen Bundesjugendrat.
holbedarf, u.a. um eine landesweite und auch bundesweite Installation der Jugendräte zu ermöglichen, und diese auch in alle relevanten Informationsflüsse einzubinden und Feedback zu bekommen.
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In der Theorie ist es kaum möglich über die Köpfe der Kinder und Jugendlichen unseres Verbandes zu entscheiden, trotzdem gibt es noch Auf-
Organis Teilnahmaetiovonnder bundesweiten an der GedenkPfadfinderInnen ungsfeier des - und Befreiim Mai 2015. KZ Mauthausens wurde um Wo Das Programm gendliche zumrkshops für JunalsozialismuThema Natios erweitert.
Veränderung beginnt bei uns! Engagierte Jugendliche
sollten jetzt die Chance ergreifen und ihre LeiterInnen ansprechen. Auch die Erwachsenen sind aufgerufen, motivierte Mädls und Burschen in der Gruppe zu erkennen.
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Die nächste Gelegenheit, mit zu partizipieren, gibt es bei der Landestagung in Puchberg am 24./25.9.2016
Hier kann man mitreden, mitentscheiden, sich landesweit vernetzen und hinter die Kulissen des Landesverbandes blicken.
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Jam_16-02 _xx __Wolf-Lux-Bär.qxp__PRO 17.07.16 11:20 Seite 6
Wer fürchtet sich vorm bösen Wolf, Bär oder Luchs? Und wenn er aber kommt, dann laufen wir davon …
A l e x a n d e r M a r i n ge r
Te xt & Tierbilder
Wölfe, Bären und Luchse sind vor etwa 150 Jahren in Österreich ausgestorben. Sie wurden so lange gejagt, bis kein einziges Tier mehr übrig war. Nun hört man wieder vermehrt von ihnen! Auf Facebook und in den Nachrichten war kürzlich zu lesen, dass ein junger slowenischer Bär durch Kärnten wanderte. Luchs Ludek zog es aus Tschechien bis in die Nähe von Linz und im Nationalpark Kalkalpen sehnen sich die Luchsweibchen nach einem Männchen, um endlich Nachwuchs bekommen zu können. Der Schreck war groß, als ein junger Wolf 2015 in Salzburg Schafe riss und auffraß. Sein Hunger war wohl groß, aber der Weitwanderer hat sich kurz darauf wieder in andere Gebiete begeben. Wenn du in unseren Wäldern unterwegs bist und darauf achtest, kannst du viele Wildtiere beobachten, beispielsweise ein Reh oder einen Hasen. Aber wie wahrscheinlich ist es, einem Wolf, einem Bären oder einem Luchs zu begegnen?
Wolf
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Alex Maringer hat mit drei Personen gesprochen, die diese Wildtiere genau kennen und ihr Verhalten beobachten.
Alex < Können Wölfe überhaupt bei uns leben oder ist das in unserer verbauten Landschaft gar nicht mehr möglich? Gundi < Wölfe waren einmal in ganz Europa verbreitet. In unserer Landschaft können sie mühelos leben: Wir haben Wälder, Wiesen, Berge und sehr viele wildlebende Rehe und Rothirsche als Nahrungsquelle. Die dichte Besiedelung des Menschen stört den Wolf nicht. Er ist ein vorsichtiges Wildtier, aber er lernt, auch neben uns zu leben, wenn von uns Menschen keine Gefahr für ihn ausgeht. Alex < Wie wahrscheinlich ist es, in Oberösterreich einen Wolf zu treffen? Gundi < Wölfe anzutreffen gleicht der Suche nach der Nadel im Heuhaufen. Einzelne Tiere können zwar auf Wanderschaft in Zukunft auch durch Oberösterreich ziehen. Auch wenn es für die Zukunft spannend bleibt, ob sich einmal eine Wollfamilie hier ansiedeln wird: Der Wolf ist ein vorsichtiges Tier, er wird dich mit hoher Wahrscheinlichkeit schon entdecken, bevor du ihn wahrnimmst - und dann die direkte Nähe des Menschen meiden. Alex < Kann ich gefahrlos in einem Zelt schlafen oder wird mich der Wolf in der Nacht fressen?
100-140 cm 25-60 kg
Frisst fast nur Fleisch: Hasen, Mäuse, im Rudel auch große Huftiere (zB Elch). Streifgebiet: bis zu 1.000 km² (ca. Bezirk Vöcklabruck oder Freistadt); läuft in einer Nacht 20 Kilometer und mehr. Eine kuriose Besonderheit: Wie Hunde und Menschen können auch die Wölfe in der Nacht träumen!
Bär (Braunbär)
Gundi < Selbst wenn du mitten in einem unserer wildreichen Wälder nächtens dein Zelt aufschlägst, wird dich der Wolf keinesfalls als Beute ansehen. Als Beute kommt der Mensch nur in Extrem-Situationen in Frage, etwa wenn es keine wildlebenden Huftiere als Nahrungsgrundlage mehr gibt. Das ist bei uns auch für die Zukunft nicht zu erwarten. Allgemein ist ein Wolf als Wildtier für den Menschen nicht gefährlicher als ein Rehbock oder ein Wildschwein. Alex < Zuletzt machte ein junger Bär eine Tour durch Kärnten. Können Bären bei uns überhaupt noch dauerhaft leben?
locken könnte, ist alles Essbare. Nahrungsmittel sollten also besser nicht im Zelt gelagert werden. Das ist in Nordamerika ein Muss und wird allen Backpackern eingeschärft. Der Europäische Braunbär ist vorsichtiger als der Grizzly und der Amerikanische Schwarzbär. Ich kenne keinen Fall in Mitteleuropa, dass ein Bär ein Zelt, in dem Leute geschlafen haben, aufgerissen hätte. Alex < Du verfolgst in deinem Gebiet das Leben von fünf Luchsen. Haben die in freier Natur überhaupt Platz?
Georg < Bären können auch bei uns leben. Sie finden auch in Österreich noch genug Rückzugsräume und auf vorhersagbare Störungsquellen wie Straßen oder Wanderwege können sie sich gut einstellen.
Christian < Da der Luchs große zusammenhängende Wälder und als Beutetiere Rehe und Gämsen benötigt, findet er in Teilen von Oberösterreich noch sehr gute Bedingungen vor. Sowohl im Mühlviertel als auch in der Nationalpark Kalkalpen Region leben zurzeit Luchse.
Alex < Wie wahrscheinlich ist es, in Oberösterreich einen Bären zu treffen?
Alex < Kann man bei dir in den Kalkalpen in freier Wildbahn Luchse beobachten?
Georg < Sehr gering. In Oberösterreich leben derzeit keine Bären. Ein weit abwandernder Bär aus Vorkommen in Nachbarländern (Slowenien, Trentino oder sogar Slowakei) könnte aber auch einmal bis Oberösterreich gelangen.
Christian < Aufgrund der Seltenheit und der heimlichen Lebensweise wäre es absolutes Glück einen Luchs beobachten zu können. Etwas höher ist die Wahrscheinlichkeit seine eindrucksvolle Spur im Schnee zu entdecken.
Alex < Kann ich gefahrlos in einem Zelt schlafen oder wird mich der Bär in der Nacht fressen?
Alex < Kann ich gefahrlos in einem Zelt schlafen oder wird mich der Luchs in der Nacht fressen?
Georg < Wir sind keine Beute für Bären, er wird also nicht ins Zelt kommen, um dich zu fressen. Was ihn allerdings ins Zelt
Christian < Der Luchs ist für den Menschen absolut ungefährlich. Du kannst ohne Bedenken zelten!
170-220 cm 60-250 kg
Saftige Pflanzen sind ¾ der Nahrung, auch Insekten und Schnecken; jagt nur selten. Streifgebiet: bis zu 200 km² (ca. zweimal die Fläche der Stadt Linz), auf Wanderschaft noch viel mehr. Stimmt es, dass Bären gerne Honig fressen? Ja, es ist wahr: An Bienenstöcken können sie nicht vorbeigehen!
Luchs
80-120 cm 15-30 kg
Frisst hauptsächlich Rehe und Gämsen, seltener auch Mäuse und Hasen. Streifgebiet: 100-400 km². ‘Luchsaugen’: Extrem gutes Sehvermögen – seinem scharfen Blick entgeht nichts. Wenn auch du so scharfe Augen hast: Zwischen »Großer Bär« und »Fuhrmann« findest du das Sternbild des Luchs!
Jam_16-02 _xx __Wolf-Lux-Bär.qxp__PRO 17.07.16 11:21 Seite 7
Alles nur ein Märchen? Der Wolf, der das Rotkäppchen frisst, oder die sieben Geißlein austricksen will sind bekannte Erzählungen aus den Büchern der Gebrüder Grimm, die bei uns jede und jeder kennt. Auch Bären kommen immer wieder vor. Der Luchs wird uns als schlau und aufmerksam geschildert, hat aber – wohl wegen seiner heimlichen Lebensweise – keinen großen Platz in den Märchenbüchern erhalten. Das Action-Kino zeigt uns, wie diverse unglückliche Nebendarsteller von Wölfen, Bären oder Raubkatzen zerfleischt werden. Dabei treten die „Bestien“ oft in dunklen Wäldern und nur nachts auf, wenn sich alle hilflos fühlen. Diese Geschichten prägen unsere Wahrnehmung von Kindheit an. Niemand hinterfragt diese Klischees – ich hab’s im Fernsehen gesehen, es ist wahr! Gleichzeitig sehen wir uns Naturdokus an, bei denen Tierfilmer Aug’ in Aug’ großen Raubtieren gegenüberstehen: Wie kommen diese Bilder zustande und fürchtet sich dabei niemand?
Wie die drei befragten Experten betonen, gibt es keinen Grund sich vor Wolf, Bär oder Luchs zu fürchten. Wohl aber soll man ihnen – wie jedem kleinen oder großen Wildtier auch – Respekt und Aufmerksamkeit entgegen bringen. Wie auch BiPi schreibt: »Dieses Erkennen kleiner Dinge, besonders im Tierleben, vermittelt euch nicht nur großen Nutzen, sondern macht auch großen Spaß und Vergnügen im Leben.« Gibt es in deiner Gruppe Patrullen, die den Namen ›Bär‹, ›Wolf‹ oder ›Luchs‹ tragen? Warum hat die Patrulle den Namen gewählt und welche Eigenschaft verbindet sie damit? Ende des 19. Jahrhunderts erhielt BiPi von den afrikanischen Matabele seinen bekanntesten Spitznamen: „Impessa“. Übersetzt wird er mit „der Wolf, der niemals schläft“. Da es keine Wölfe in Afrika gibt, muss BiPi das Wort falsch gedeutet haben. Eine zweite Interpretation des Spitznamens lautet nämlich „Nachts umherstreichende Hyäne“!
Gundi Habenicht | Wildbiologin und Wolfsexpertin Georg Rauer | Bärenanwalt (länderüberg. Koordinierungsstelle für den Braunbären, Luchs und Wolf)
Christian Fuxjäger | Leiter des Artenschutz-Programmes Luchs im Nationalpark Oö. Kalkalpen
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Jam_16-02 _xx __WiWö.qxp__PRO 17.07.16 15:59 Seite 8
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Jam_16-02 _xx __WiWö.qxp__PRO 17.07.16 15:59 Seite 9
Mit Party-Stimmung gegen den bösen Virus
120 Wichtel & Wölflinge folgten am 22. Mai ’16 der Einladung in den Schlosspark Ebelsberg.
Ne l l y F e i l m a y r
Die Freude über das Wiedersehen war groß, als der Ur-Ur-Ur-Ur-Enkel von BiPi anlässlich 100 Jahre Wölflinge zu einer Party im Schlosspark Ebelsberg einlud. Doch ein bösartiger Virus störte das Fest. Mit der Drohung, sich zu verbreiten und die Stimmung aller zu zerstören, sagte er den Wichtel und Wölflingen den Kampf an.
Jetzt wird Party gemacht … Und das können die Wichtel und Wölflinge gut. Gemeinsam feierten sie ausgelassen in den Nachmittag hinein. Die eigens kreierten Linzer Augen schmeckten und machten das Regionalspiel der WiWö Linz und Linz Land zu einem unvergesslichen Erlebnis!
Das Partykeks von der Konditorei Jindrak im wunderschönen Schlosspark in Ebelsberg. Beides eine Augenweide – und geschmeckt hat das Keks besonders.
Wir nehmen die Herausforderung an! Gemeinsam stellten sich die WiWö mit viel Geschicklichkeit, pfadfinderischem Wissen und Können, Kreativität und Teamgeist verschiedensten Aufgaben. So wurden bedrohte Tiere gerettet, ein Rezept für einen Zaubertrank entschlüsselt oder ein Barfußweg gemeistert. Einem Fotograf halfen sie sogar mit nachgestellten Hochzeitsfotos aus der Patsche. Die Motivation war groß und mit jeder Station stieg die Sammlung an Smiley-Sticker an. Damit konnten die Kinder den bösen Virus bekleben – und schlussendlich bekehren!
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Jam_16-02 _xx __LV (Teil 2).qxp__PRO 17.07.16 14:07 Seite 10
Statements Nº 2 Die Team-Mitglieder der oö. Landesleitung geben persönliche Antworten auf drei ‘essenzielle’ Fragen.
Wer könnte die besser meistern, als erfahrene und begeisterte PfadfinderleiterInnen und ihre Freunde. Oder was die Endziffern 3 und 8 bedeuten können … B a r b a r a S c h r ö c ke n f u c h s
Im letzten JAM haben wir euch die Arbeit des Landesleitungsteams vorgestellt … Zum Beispiel kümmern sich die Mitglieder dieses Teams um die Ausbildung der Leiterinnen und Leiter in unserem Bundesland und machmal auch darüber hinaus. Sie organisieren Landesspiele und Aktionen, entwickeln gemeinsam die Pfadfinder bewegung weiter und schauen darauf, dass wir als Kinder- und Jugendverein ständig in Bewegung bleiben! Jetzt im Sommer 2016 stehen alle Zeichen auf „Landeslager“ … In ziemlich genau zwei Jahren ist es dann wieder so weit: 2018 steht das nächste internationale Landeslager in Oberösterreich auf dem Programm! Mehr als zwei Jahre dauert die Vorbereitung auf das Großereignis, bei dem mehrere tausend Pfadfinderinnen und Pfadfinder aus der ganzen Welt auf unserem Lagerplatz, dem Scout Camp Austria in Berg bei St. Georgen im Attergau, zusammenkommen. Drei Jahre vor dem Lager, das im 5-Jahres-Abstand schon seit sehr langer Zeit immer in einem Jahr mit der Endziffer 3 oder 8 stattfindet, beschließen
10
alle oberösterreichischen Gruppen gemeinsam, ob sie ein so großes, gemeinsames Lager veranstalten möchten. Vorbereitet wird das Lager dann vom Landesleitungsteam und vielen anderen – Pfadfindern, aber auch „Nichtpfadfindern“. Für die nächsten 24 Monate spielt die Vorbereitung auf “»xxx« 2018” jedenfalls eine große Rolle für das LL-Team.
Was beschäftigt uns eigentlich wirklich? Da geht es zuerst um den Inhalt und ein Thema, mit dem sich später die Kinder und Jugendlichen auf dem Lager auseinandersetzen werden. Was ist interessant für Guides und Späher, was möchten Ranger und Rover, Caravelles und Explorer erfahren und erleben? Was macht den Wichteln und Wölflingen Spaß und was fordert sie heraus? Wenn klar ist, wohin die gedankliche Reise geht, wird ein Name gesucht und ein Team, das viel größer ist, als unser Landesleitungsteam selbst. Am Ende sind es ein paar hundert Frauen und Männer – ganz junge und ganz schön alte – mit unterschiedlichsten Erfahrungen, Berufen, Ideen und Qualifikationen. Gemeinsam stellen sie ein unglaublich komplexes System auf die Beine, das durch viel
Erfahrung total solide da steht, aber doch jedes Mal neu ist.
1/ Was magst du am Pfadfindersein?
Es macht nämlich richtig Spaß, neue Dinge auszuprobieren, …
2/ Was ist deine wichtigste Aufgabe im Landesleitungs-Team?
… auch den Erwachsenen, die dann oft etwas ganz anderes machen, als das was sie sonst in ihrem Alltag tun. In bunten Teams mit Leiterinnen und Leitern aus allen Bundesländern wird alles bis ins kleinste Detail vorbereitet. Manche spinnen sich da ordentlich weg und das merkst du dann auch, wenn du dort bist und Sachen siehst, die du noch nie zuvor gesehen hast! Worum es am Landeslager 2018 gehen wird? Das wissen manche schon ;-) … aber im Moment ist es noch ein sehr gut gehütetes Geheimnis … jedenfalls darfst du schon gespannt sein!
Wenn du Fragen an das Landesleitungs-Team hast, freuen wir uns über ein Email an die JAM Redaktion: jam@ooe.pfadinder.at
3/ Was hast du bei den Pfadfinderinnen und Pfadfindern gelernt?
Jam_16-02 _xx __LV (Teil 2).qxp__PRO 19.07.16 13:21 Seite 11
Tanja UrsprungerHörtenhuemer Assistentin der Landesbeauftragten für Wichtel Gruppe Vorchdorf
1/ Den Teamgeist und die Leichtigkeit, mit der auch schwierige Dinge betrachtet werden. 2/ Bei uns im Team teilen wir uns die Arbeit einfach auf. Aber … das nächste Landeslager steht ja schon vor der Tür und wir WiWö dürfen da nicht fehlen!
desarbeitsk r e i s , gehören s e h r unterschiedliche Betätigungen dazu. Ganz besonders aber meine Begeisterung, Energie und ein Herz, das sehr, sehr gelb leuchtet. 3/ Ganz viel! Vom Großgruppenkochen über Bünde, Spiele, Lieder bis hin zum Aufgabenteilen, Loslassen und Genießen, dass sich auch mal wer anderer drum kümmert. Und weil dieses Lernen-bei-den-PfadfinderInnen nie aufhört, hoffe ich, dass es mich noch einige Jahre begleiten wird. ;-)
3/ Pünktlichkeit und Perfektion ist nicht alles im Leben … :-)
Assistentin der Landesbeauftragten für Wichtel
Assistent der Landesbeauftragten für Späher ehem. Gruppe Vorchdorf
1/ Für mich ist das eine Lebenseinstellung. Einfach die Tatsache, dass wirklich jede und jeder so sein darf, wie sie oder er ist.
g l e i t e r u n d Begleiterinnen weiter, lerne aber natürlich auch selbst immer wieder etwas Neues dazu. 3/ Ich selbst zu sein. Meine Persönlichkeit zu entfalten. Selbständig zu denken und zu arbeiten. Organisieren. Offen auf andere zugehen. Zelten, Knoten und Feuer machen. Kartenlesen. Orientierung.
Birgit Höglhammer
versch. Gruppen Slazburg und Wien
2/ Ich bin im Landesverband für Wichtel und Wölflinge zuständig. Vom Trainerin sein, über Landesaktionen, Workshops, Landestagungen und dem BuLeiLa bis zur Mitarbeit im Bun-
Günther Rami
2/ Die Leiterinnen- und Leiter-Ausbildung und der Kontakt zu den einzelnen Gruppen, damit in der GuSp Stufe alles am Laufen ist.
Katharina Möschle
1/ Kinderlachen, Abenteuerbauchgefühl, anpacken, immer wieder Lösungen finden, Heimwehtränen trocknen können, frische Luft, Sonne, Gatschwetter, Lagerfeuergeruch in den Haaren, die erste Dusche nach dem Lager, zufrieden sein und in mir ruhen, JugendleiterInnen als Trainerin begleiten zu dürfen, unser Landesverbandsteam, bei allem immer mit Freunden zusammen zu ‘arbeiten’, die ebenfalls für die Sache brennen.
Der Landesverband, das sind wir alle – 4.029 Pfadfinderinnen und Pfadfinder in ganz Oberösterreich! Diese riesige Zahl steckt in 37 Gruppen, die im ganzen Land verteilt sind, dem Landesleitungs-Team, derzeit 37 Personen und dem Landespräsidium mit 30 Personen, die sich darum kümmern, dass wir in Oberösterreich die Kinder- und Jugendarbeit unter besten Bedingungen machen können.
Nelly Feilmayr Assistentin der Landesbeauftragten für Wichtel Gruppe Linz 4
1/ Die Arbeit mit den Kindern ist ein toller Ausgleich zum Arbeitstag. Gleichzeitig kann ich viele verschiedene Fähigkeiten einbringen und somit ein Team unterstützen. 2/ Den Kontakt zu den WiWö LeiterInnen in den verschiedenen Gruppen zu halten und die Betreuung der Region Linz bei den WiWö. Soweit es die Zeit zulässt, natürlich auch das Team zu unterstützen, wenn Not am Mann ist. 3/ Dass zusammen alles leichter funktioniert als alleine. Und natürlich was Gemeinschaft bedeutet.
3/ Lösungsorientiertes Denken und Arbeiten. Nicht am Problem kleben bleiben, sondern nach Lösungen suchen und manchmal einfach ausprobieren!
Johanna Mathauer Landesbeauftragte für Ranger Gruppe Langholzfeld
1/ Natur, Verbundenheit, Reisen, Neues entdecken, Abenteuer des Lebens, einmal Pfadfinder – immer Pfadfinder, Gemeinschaft, Freundschaft, Lernen, Offenheit, andere an meinen Erfahrungen teilhaben lassen. 2/ Ich bin vor allem für die Ausbildung von RaRo-Begleitern zuständig. Ich bin gerne im S e m i n a r- Te a m dabei und gebe meine Erfahrungen an neue Be-
Mitglied des Landesjugendrates Gruppe Linz 2
1/ Die vielen lustigen und erl e b n i s re i c h e n Momente auf den Lagern und in den Heimstunden. Sie verbinden – und man knüpft Freundschaften für’s Leben. 2/ Ich vertrete den LJR bei den Landesleitungs-Teamsitzungen. 3/ Überlegen, Entscheiden, Handeln und dabei immer Spaß zu haben.
war da z höre azu – e g ich ig d richt bei! « , und » Tja ganz so r da e t m h nic ber im .P. bin a B
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Jam_16-02 _xx __KOMPASS Advanced.qxp__PRO 17.07.16 14:28 Seite 12
Der Kompass – ein Gerät, das vielleicht schon ein bisschen angestaubt wirkt, aber in bestimmten Fällen jedem Handy überlegen ist!
Kompass – advanced Teil 2 |
Den eigenen Standort bestimmen M a rk u s P r ö t s c h
Stell dir vor: Dein Handy hat keinen Empfang – also nix mit GPS; du stehst ‘irgendwo’ und willst / musst wissen, wo du bist. Alles was dir jetzt bleibt sind deine Karte, dein Kompass und dein Wissen. Und genau darum geht es heute: wie man den eigenen Standort auf der Karte findet. In der letzten Ausgabe haben wir dir gezeigt, wie du mit Karte und Kompass arbeitest und wie du eine Richtung zu einem Ziel bestimmst. Du hast hoffentlich fleißig geübt, dann sollte dir der nächste Schritt zum Orientierungsweltmeister nicht schwer fallen. Grundsätzlich solltest du natürlich immer deinen Weg durch die Wildnis auf der Karte verfolgen. Wenn du bei jeder Abzweigung einen Blick auf deine Karte wirfst, wirst du immer so ungefähr wissen, wo du bist. Aber wenn du dir nicht sicher bist? Alles was du brauchst sind – neben Kompass und Karte – 2 (besser: 3) deutliche Punkte, die du sehen kannst und die du auf der Karte eindeutig wieder findest, zB ein Berggipfel, ein Kirchturm oder Ähnliches.
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Norde die Karte ein – wie in der letzten Ausgabe gezeigt.
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Bestimme nun mit dem Kompass die Marschrichtung zum ersten Punkt (hier der Gaßlkogel).
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Lege den Kompass mit der linken oberen Ecke auf der Karte an diesem Punkt an … und drehe den Kompass (nicht die Karte oder die Kompassdose!) bis die Nadel wieder auf „N“ zeigt.
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Ziehe mit einem Bleistift (den brauchst du also auch noch) eine Linie entlang der linken Kompasskante.
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Wiederhole Schritt 2 bis 5 mit dem zweiten und dem dritten Punkt (hier der Eibenberg und das Grünangerl).
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Voilà! Dort, wo sich die Linien kreuzen (oder ein Dreieck bilden) ist dein Standort (irgendwo in dem Dreieck).
Wenn du an einer „Leitlinie“ stehst – das kann alles Mögliche sein, das sich länglich durch die Landschaft zieht, z.B. ein Fluss, eine Straße, ein Seeufer, Eisenbahnschienen o.ä. – kannst du dir die Sache noch einfacher machen. Dann brauchst du nämlich nur einen deutlichen Punkt, möglichst im rechten Winkel zu deiner Leitlinie. Man nennt diese Technik auch „Seitwärts einschneiden“.
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Wir stehen am Südufer des Pieskehaure (rote Bleistiftspitze) und haben im Norden einen deutlichen Berg – den Vuopmejetj (grüne Bleistiftspitze) – ausgemacht. Führe die Schritte 1 bis 5 von vorhin durch: »Karte einnorden«.
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Marschrichtung zum Gipfel bestimmen: Die linke obere Ecke des Kompass an den Gipfelpunkt anlegen und den Kompass (nicht die Karte oder die Kompassdose!) drehen, bis die Nadel wieder auf „N“ zeigt. Wo sich die linke Kompasskante mit dem Südufer schneidet ist dein Standort.
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Wo sich die Bleistiftmarke mit der Leitlinie schneidet (hier das Ufer des Pieskehaure), ist dein Standort!
So einfach ist das – wie immer gilt: Übung macht den Meister. Also schnapp dir Karte und Kompass und raus ins Gelände …
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Jam_16-02 _xx __Theater mit Kindern.qxp__PRO 19.07.16 13:25 Seite 14
Bretter, die die Welt verändern ~ können ~
Als Kinder entdecken wir die Welt noch spielerisch. Der Wald wird unsere Räuberhöhle, die Pfütze ist das Meer und mit einer Glasscherbe als Lupe kann auch der schwierigste Fall gelöst werden.
Katharina Möschle
… sie treffen auf Wölfe, Wichtel und Außerirdische, bauen Superkraftverstärkungsmaschinen und retten immer wieder die Welt vor dem Untergang!
Warum Theaterpädagogik? Leider wachsen viele außerhalb unserer Pfadfinderwelt im Laufe der Jahre aus dem freien Spiel und Rollenspiel heraus. Es verliert sich schleichend aber kontinuierlich. Eine Möglichkeit, das freie Spielen auf ganz besondere Weise lebendig zu halten, ist die Theaterpädagogik. Diese hält auch viel Potenzial für die persönliche und soziale Entwicklung bereit. Theaterpädagogik ist kurz gefasst: Schauspiel mit Laien. Das können Kinder, Jugendliche, aber auch Erwachsene sein. Entscheidend ist, dass das ‘Du musst abliefern, weil du dafür bezahlt wirst / eine Note bekommst’-Gefühl nie entstehen kann. Vielmehr geht es darum, sich auszuprobieren, Grenzen zu finden und diese manchmal zu überspringen. Man lernt sich selbst besser kennen, spürt, wie laut das Herz klopfen kann und was eigentlich doch schon ganz leicht von der Hand geht. Oft steigert man sich auch merklich. Vom In-sich-Gekehrten zum 'Entspannt-Referate-Haltenden' (weil's ja eh viel leichter ist als Theater). Manch einer nimmt sich aus einem Kurs Schauspieltechnik mit, ein anderer feilt in der Gemeinschaft am Sozialverhalten. Denn man rückt zusammen, ob's passt oder nicht. Die Bühne, die Aufregung, das Sichtrauen schweißt eine Gruppe Probe um Probe mehr aneinander.
Vielfalt und Inklusion Theaterpädagogik ist auch deshalb so sinnvoll, weil sie alle Kinder und Jugendlichen – ganz gleich mit welchen individuellen Vo-
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raussetzungen – erreichen kann. Weil Improvisationstheater eine Ausdrucksform ist, die auch mit wenig oder gar keiner Sprache auskommt. So kann auf Großlagern länderübergreifend improvisiert und zu Hause mit nicht-deutsch-sprechenden Nachbarn gespielt werden. Auch körperliche oder geistige Beeinträchtigungen sollten in der Theaterpädagogik keine Rolle spielen. Jeder bringt ein, was er oder sie kann und möchte, denn das gemeinsame “Theater” funkelt am schönsten, wenn es aus vielen bunten Ideen und unterschiedlichen Bühnen-Persönlichkeiten entsteht.
Kennenlernen und sich öffnen Oscar Wilde hat einmal gesagt: “Ich liebe es, Theater zu spielen. Es ist so viel realistischer als das Leben” – damit trifft er den Nagel auf den Kopf, denn ist die Hürde des Sich-trauens erst einmal genommen, lässt sich in Improvisations-Szenen viel einbauen und auch daraus ablesen. Von der eigenen Wirklichkeit der Kinder und Jugendlichen, aber auch zwischenmenschlich. In einem Bild, einem Text, einer Szene steckt meistens mehr drin, als die Autorin bzw. der Akteur zu zeigen vorhatte. So kann Theater auch als ‘Kennenlernen-über-den-Pfadi-Tellerrand-hinaus’ genutzt werden. Sei es mit den Kindern und Jugendlichen oder im Stufen-, Gruppen- und Projektteam.
Der Anfang und die Motivation Wichtigste Voraussetzung ist die Offenheit der LeiterInnen, völlig frei von Bewertungen und Erwartungen an die Kinder und Jugendlichen. Das schließt mit ein, dass Regeln verlassen werden und keine Leistungsmessung (Ablegen) damit verbunden wird. Die Kinder und Jugendlichen brauchen das Gefühl, dass sie Angebote machen können, drauf los spielen dürfen, ohne dadurch etwas gewinnen oder bestehen zu müssen.
So bewegen wir uns mit Theater sehr nah am neuen Erprobungs-System der WiWö und GuSp-Stufe. Ich erledige keine Aufgabenliste, sondern setze mir eine Herausforderung und bemühe mich, sie so gut ich kann umzusetzen. Die LeiterInnenhaltung „Ich bin gespannt, was wir hier schaffen“ ist dabei eine wichtige Botschaft für alle Beteiligten. Wird ein Kind gebeten, „Anna zeig mir mal, wie du den Satz sagen würdest“, oder „Gebt mir eure ganz eigenen Angebote zu dem Satz“, fühlen sich die Kinder und Jugendlichen leichter ernst genommen. Denn: „Wenn ich das spreche, geht das ›so‹!“ Entscheidend für ein Leitungsteam ist, sich im Laienbereich davon freizumachen, ein ganzes Theaterstück einstudieren zu wollen. 10-20 Minuten gestaltetes Theater sind genug. Es kann sowohl in 8-10 kurzen Einheiten zu Ende der Heimstunden als auch auf einem Sommerlager erarbeitet werden. So bleibt Zeit und Raum für die Ideen der Kinder und Jugendlichen.
Loslegen? Loslegen! Du bist LeiterIn und möchtest mit deinen Kindern Theater machen? Du bist CaEx / RaRo und möchtest dich selbst an ein Theaterprojekt oder einen Impro-Heimabend wagen? Dann melde dich unter: www.klarafalltheater.com Hier bekommst du über das Kontaktformular mit dem Kennwort “JAM” Schauspielübungen und Improvisationsanleitungen, die dir dabei helfen alters- und entwicklungsgerecht in die Theaterarbeit einzusteigen.
Katharina Möschle ist Diplomregisseurin und zertifizierte Theaterpädagogin. Sie arbeitet als Dozentin für regiebezogenes Schauspiel und ist Gründerin und Leiterin des KlaraFallTheaters.
Jam_16-02 _xx __Theater mit Kindern.qxp__lay 17.07.16 11:44 Seite 15
Alle Bilder dieses Beitrags: KlaraFallTheater
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Jam_16-02 _xx __SaveTheBats.qxp__PRO 17.07.16 12:25 Seite 16
Immer nur über sie zu sprechen ist zu wenig. Einem Fledermausrudel einen Besuch abzustatten ist schon viel cooler!
Maus, Maus, komm heraus!
Martina Bergsleitner
© Bilder ‘Save The Bats’-Seiten: Johannes Neudorfhofer, Uli Schueler, u.w.
Bei jedem Schritt dringt Staub aus den alten Holzfugen und steigt im Schein der Taschenlampe empor. Gleich ist es geschafft, der Dachboden ist erreicht. „Jetzt schaut einmal, ob ihr die Fledermäuse findet“, so Isabel Schmotzer, Fledermausforscherin vom Verein für Fledermausschutz in OÖ (KFFÖ). „Ihr werdet gleich beim Reingehen feststellen, dass ihr sie riechen und hören könnt.“ Die Stimmung ist gespannt, als die Tür zum Dachboden geöffnet wird. Der Fledermausgeruch steigt sogleich in die Nase. Doch wo haben sich die Fledermäuse versteckt?
Wir finden das Rudel eng zusammengekuschelt und quietschend am Dach herumhängend. Allgemeine Verwunderung kommt auf, denn eigentlich sollten sie doch am Tag schlafen? „Falsch gedacht“, sagt Isabel, „sie putzen sich und sie kommunizieren miteinander, nur auf Jagd gehen sie nachts.“ Später erzählt die Expertin, dass sich zurzeit rund 40 Mausohr-Weibchen am Dachboden der Kirche befinden, „normalerweise sind es locker 100 oder mehr“, so Isabel, „ausfliegen tun sie durch schmale Spalten, nicht durch die Fenster, wie man meinen könnte.“ Darum ist es ganz wichtig, diese Ausflugsmöglichkeiten zu erhalten. Unterbrochen wird das Fachsimpeln durch den Glockenschlag: es ist halb vier. Die Fledermäuse lassen sich nicht beeindrucken – diesen Lärm sind sie anscheinend gewöhnt. Die Gruppe steigt wieder vom Kirchturm hinab, hinaus in den viel zu hellen Tag. Wir blinzeln und können nun erahnen, warum die Fledermäuse das Licht meiden.
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TIPPS
F Ü R N I ST K A ST E N - B E T R E U E R / i n n e n
• Regelmäßige Kontrolle, ob Kot unter dem Kasten liegt.
• Bei Verdacht darauf, dass Fledermäuse eingezogen sind: mit Hilfe einer Taschenlampe nachsehen.
• Nach dem Winter, wenn möglich, die Spinnweben entfernen
• Nicht verzagen, wenn der Nistkasten länger unbewohnt ist.
• Sind Fledermäuse eingezogen, informiere dich bitte unbedingt unter: » batnews@savethebats.at «
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Enns
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Maria Enengl
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SAV E T H E BAT S
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Enns Freistadt Gallneukirchen / Engerwitzdorf Kremstal Leonding Linz 2 Linz 4 Linz 5 Linz 8 Maria Enengl NMS AurolzmĂźnster NMS Lembach NMS Attnang Puchheim Puchenau Rohrach-Berg Sauwald & VS Freinberg Schildorn Steyrtal Traun-Oedt Vorchdorf
Jam_16-02 _00 ___ALL ADs.qxp__lay 17.07.16 16:32 Seite 19
Bildersudoku Zeichne die Bilder so in das Gitter ein, dass jedes Bild genau einmal in jeder Zeile (waagrecht), in jeder Spalte (senkrecht) und in jedem Block vorkommt.
Mikado
G
U Z
F
L U
Fragt die L eh steht die F rerin: „Warum reiheitssta New Yorke tue im r Hafen?“ – „ Weil sie sich nicht setzen kan n.“
Die Mikadostäbchen liegen wild G durcheinander. Hebe der Reihe nach immer das oberste Stäbchen E ab und notiere dir dabei die Lösungsbuchstaben. Wenn du alles richtig machst, erhältst du das Lösungswort.
Zwei Fliegen krab beln auf einem Globus heru m. Sagt die eine zur ande ren: „Wie klein die Wel t doch ist.“
Ja, ich möchte die KinderNachrichten 4 Wochen gratis und unverbindlich testen. Der Gratisbezug endet nach 4 Wochen automatisch. TKIO1201 Bitte schicken Sie das He an (Name des Kindes)
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Jam_16-02 _00 ___ALL ADs.qxp__lay 17.07.16 16:32 Seite 20
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Jam_16-02 _xx __RaRo.qxp__lay 17.07.16 13:36 Seite 21
Review:
Challenge Accepted!
RaRo Landesaktion 2016: 130 Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben von 22.-24.4. am Scout Camp Austria neue Bekanntschaften gemacht, Freundschaften vertieft und eine geniale Zeit verbracht.
S i m o n e Wa g n e r
Samstag Mittag ging es los. Es wurden Herausforderungen aus verschiedensten Kategorien bewältigt und um die heiß begehrten Wanderpokale gekämpft. Da ist es schon mal vorgekommen, dass die linke und die rechte Hand beim „Palatschinken Schupfen“ erst die Zusammenarbeit lernen mussten oder manche RaRo ausprobiert haben, wie „warm“ denn die Ager bereits ist – Brrr... kalt! Nichts desto trotz wurden schwierige Challenges gemeistert und zwei Gruppen haben die höchsten Punktzahlen ergattert. Sie dürfen nun ein Jahr lang Gold & Silber tragen:
Der SILBERNE LAK-STIEFEL ging an LINZ 2 mit 322 •Punkten – und der GOLDENE LAK-STIEFEL an GALLNEUKIRCHEN mit 339 •Punkten! Außerdem wurden dabei auch die königlichen Challenge-Hoheiten gekrönt:
Königin Lisa Sommerer erzielte 457 Einzelpunkte für Gmunden und König Tobias Kammerhofer erreichte sagenhafte 1059 Einzelpunkte für Steyr 1 – Wow!
Für die Siegerehrung hatten wir weder Kosten noch Mühen gescheut und als Special Guests eine bekannte Boygroup ... ähm ... Girlgroup – mit Hits wie zB „Wannabe“ – eingeladen: genialer Auftritt! Obwohl es am Samstag Abend wie aus Kübeln goss, wurde noch bis spät in die Nacht hinein gefeiert – manche schafften es auch zum Frühstück ;-) Sonntag Mittag war die LAK dann schon wieder vorbei. Bei „Leise rieselt der Schnee“ wurde schnell abgebaut, die Spuren beseitigt und dem SCA Scout Camp Austria „Bis bald!“ gesagt. Wir wollen uns bei allen TeilnehmerInnen für eine großartige Landesaktion und für ihre Großzügigkeit bedanken: Durch die Abzeichen-Aktion »Pfadis gegen Fremdenfeindlichkeit« konnte eine Summe von mehr als 150,— eingenommen werden (Spende pro Abzeichen, durchschn. 3,20), die bereits über den Bundesverband an den Verein ZARA weitergeleitet wurde.* Bis zum nächsten Mal – euer RaRo LAK-Team
*) Infos zur Abzeichen-Aktion: www.ppoe.at/aktionen/2016_sonderabzeichen.html
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Jam_16-02 _xx __Brennessel SM Natur.qxp__PRO 17.07.16 15:28 Seite 22
Brennnessel – die scharfe ›Wunderwuzzi‹
Te xt & Bilder
M a rk u s P r ö t s c h
Pfadfinderinnen und Pfadfinder können ja nie genug Schnur dabei haben – aber meistens ist die bei irgendwelchen Lagerbauten verbraucht worden. Was also tun? Nun, auch dafür gibt es eine Pflanze, die uns weiterhelfen kann: die Brennnessel. Brennnesseln kennt jeder! Sie sind äußerst ausdauernd und die größte bei uns vorkommende Art kann Wuchshöhen von bis zu 3 Metern erreichen! Die Wurzel (der Fachmann spricht vom Rhizom) bildet kräftige Ausläufer, die zu ausgedehnten Horsten („Brennnesselfelder“) führen. Man findet also meistens ausreichend Pflanzen, um sich zu versorgen.
Brennnesseln enthalten eine ganze Reihe an nahrhaften Stoffen: Eiweiß, Vitamin A und Vitamin C – rund 2 mal so viel wie in Orangen – und diverse Spurenelemente.
… und so geht das jetzt mit der Schnur:
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Nun dafür braucht man die Fasern der Brennnessel. Am besten sucht man sich mittelgroße Exemplare der Pflanze, die sind leichter zu verarbeiten.
Um die Schnur zu verlängern wird zuerst am kurzen Ende eine neue Faser angelegt und weiter gewickelt...
11 / 2/ Die Blätter werden vom Stängel entfernt – das geht am besten „gegen den Strich“, dabei sollte man Handschuhe tragen … Junge Blätter kann man gleich zu Spinat verarbeiten!
Dann den Stängel zwischen den Händen quetschen oder...
4/ ...über die gesamte Länge leicht klopfen, ohne die Stängelhülle zu sehr zu beschädigen.
Nun lassen sich die äußeren Fasern leicht abziehen. Mit diesen Fasern kann man durchaus schon was zusammen binden.
6/ Stabiler und länger wird die Schnur aber, wenn man die Stränge miteinander verdreht. Dazu nimmt man den ersten Strang doppelt und zwar so, dass ein Ende ca. 10 cm länger ist als das andere.
7/ Jetzt schlägt man Ende 1 einmal um Ende 2 so herum, dass dabei das Ende 1 gleichzeitig gedreht wird. Man wickelt das Ende 1 sozusagen um Ende 2 herum – aber nur einmal!
8/ Nun machen wir mit Ende 2 weiter und wickeln dieses einmal um Ende 1.
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...dann wird am langen Ende eine neue Faser angelegt und weiter gewickelt.
12 / Zum stabilen Verdrillen kann die Schnur noch über den Oberschenkel gerollt werden.
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5/ Im Frühjahr, noch vor der Blüte, lassen sich die jungen Blätter der Brennnessel (also die kleinen, hellgrünen, die ganz oben wachsen und am fiesesten brennen) zu einer Art Spinat verkochen, der dann auch nicht mehr brennt. Um die Brennhaare unschädlich zu machen, kann man die Pflanze durchwalken (mit Handschuhen oder dem Nudelholz), kräftig mit Wasser übergießen oder kurz in heißes Wasser tauchen. Trocknen ist natürlich auch möglich.
So wird abwechselnd weiter gearbeitet
13 / Zwar kein klassischer Kreuzbund, aber für einen A-Rahmen reicht es wohl … Beim Binden aufpassen: Keinesfalls darf man solche Naturschnüre mit der gleichen Kraft festziehen, wie bei herkömmlichen Schnüren. Die Reißfestigkeit ist aber durchaus beeindruckend!
Jam_16-02 _xx __Brennessel SM Natur.qxp__PRO 17.07.16 15:28 Seite 23
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Naturschnur aus Brennnesseln: Die Zeichnung zeigt die wesentlichen Arbeitsschritte; die Bilderfolge die Details.
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Jam_16-02 _xxx __Scout Kitchen.qxp__PRO 17.07.16 11:12 Seite 24
Zubereitung 1 • Weiche die Kichererbsen einen Tag lang in Wasser ein und koche sie anschließend noch in Wasser weich. 2 • Püriere alle Zutaten zu einer homogenen Masse. Das Öl dabei langsam zugeben, sodass die Konsistenz püreeartig wird.
Hummus Zutaten
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3 • Schmecke die Masse nach Belieben mit den Gewürzen ab.
MINUTEN
• 250g Kichererbsen
Erdöfen sind Gruben, *ohne
eingeweicht und gekocht
Einweichen
in denen Lebensmitteln 1 Karotte der Kicher1-2 mit Knoblauchzehen erbsen Hilfe von zuvor im 2-3 Feuer EL Sesampaste (Tahin) Steinen erhitzten Zitronensaft (nicht viel bzw. nach belieben) gegart werden. Olivenöl Salz Die Erdöfen ermöglichten – bereits vor der Gewürze: Pfeffer, Salz, Cumin, Knoblauch granuliert, Zwiebel granuliert, – ein schonendes, Entwicklung der Töpferei ev. etwas Nelkenpulver, Minze, Das Muskatblüte feuchtes Garen. Zubereiten von Speisen im Erdofen gehört nach dem Grillen Ausrüstung und Rösten weltweit zu den ältesten Koch– Schüsseln techniken und wird regional noch heute – Kochtopf praktiziert; z.B. in Neuguinea, Neuseeland – Pürierstab und bei nordafrikanischen Beduinen. • • • • • • •
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» Ein Stü im S und Pfeffe
Jam_16-02 _xxx __Scout Kitchen.qxp__PRO 17.07.16 11:13 Seite 25
Fingerfood – wahrhaft nahrhaft!
Schweinsbradl im selbst gebauten Erdofen Te x t & F o t o s :
S i m o n e Wa g n e r
EINFACHE KÜCHE PAR EXCELLENCE
Zubereitung 1 • Das Fleisch mit Salz, Kräutern und Gewürzen einreiben, in einen Kunststoffbeutel geben und mindestens 24 Stunden – noch besser wären 48 Stunden – im Kühlschrank rasten lassen.
Schweinsbradl im Erdofen Zutaten
ca.
5
STUNDEN
• 1,5 kg Schopf reine vom Schwein | im Ganzen Kochzeit – • 3 EL Salz gestrichen + • 5 Zehen Knoblauch zerdrückt die Zeit für • 1 EL Koriander-Samen zerst. die Vor bereitung. • 1 EL Kümmel • 1 EL Majoran • Pfeffer und weitere Kräuter nach Belieben
*
Ausrüstung
» Ein Stück vom Schweinsbradl im Semmerl mit Senf, Kren und Pfefferoni – einfach lecker! «
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Alufolie Steine oder Ziegel Spaten Brennholz
2 • Zuerst gehört ein Erdloch ausgehoben, das mit Steinen ausgelegt wird. Als Nächstes ist es wichtig, ein Feuer zu machen, um die spätere Glut in den schon vorbereiteten Erdofen zu geben. Dann legt man ein oder zwei Steinplatten als Abdeckung auf den Erdofen, damit sich dieser richtig aufheizt. Achtet dabei, dass ein Luftspalt bleibt, damit die Glut nicht erstickt. 3 • Wenn der Erdofen richtig heiß ist, kommt im nächsten Schritt das Schweinsbradl in den Erdofen. Dazu wird das Fleisch in die Alufolie gewickelt. Dann öffnet man den Erdofen und gibt die Glut auf die Seite - Achtung: heiß! In die Mitte des Erdofens wird nun das mit Alufolie umwickelte Schweinsbradl gelegt und evtl. mit der restlichen Glut bedeckt. Anschließend wird der Ofen wieder mit den Steinplatten verschlossen und die zuvor herausgehobene Erde wird hügelartig darauf geschaufelt. 4 • Jetzt heißt’s warten: mind. 5 Stunden – aber, das zahlt sich wirklich aus!
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Entgeltliche Einschaltung
Jam_16-02 _00 ___ALL ADs.qxp__lay 17.07.16 16:32 Seite 26
Mein sauberer Strom von der Sonne. Für Oberösterreichs Zukunft. Erneuerbare Energien zu nutzen ist ein Gebot der Stunde – und die Energie AG gehört dabei von Anfang an zu den Vorreitern: zum Beispiel mit dem SolarCampus in Eberstalzell, den Bürgerkraftwerken und dem Sonnenstrom-Speicherpaket. Auch bei der Nutzung der Windkraft engagiert sich die Energie AG an mehreren Standorten. Für eine sichere Stromversorgung. Und für eine saubere Umwelt. Mehr erfahren Sie unter www.energieag.at
Jam_16-02 _xx __InfoTainment.qxp_lay 17.07.16 15:06 Seite 27
” ist “Interesstseam Schlau-Sein! die Lu Know-how & Infotainment
“ Sieh’ mir in die Augen, Kleine/r … ”
Wissen – mit Unterhaltungswert
… nur nicht zu lang oder zu kurz: Denn wer ‘das’ macht, kommt echt nicht gut an! Wo l f r a m M a r i a S c h r ö c ke n f u c h s
Wohl jede/r kennt das: Ein zu langes Gucken wird vom Gegenüber nicht selten als unangenehmes Anstarren wahrgenommen, ein zu schnelles Wegsehen wird hingegen als Unischerheit oder große Schüchternheit interpretiert – beides erschwert oder verhindert sogar, dass es zwischen Menschen zu einer positiven Annäherung, einem engeren Kontakt kommen kann. Noch dazu ist die Schwelle zwischen ‘angenehm ausdauernd’ und ‘unangenehm zu kurz’ bei allen Menschen unterschiedlich. Nicola Binetti und ihr Team vom University College London fand dennoch etwas Bemerkenswertes heraus – das nun wissenschaftlich belegt ist – nämlich den …
Durchschnittswert für optimalen Augenkontakt: 3,3 Sekunden + / – 0,7 Also ca. 2,5 bis 4 Sekunden, viel kürzer oder länger sollte ein normaler Augenkontakt im Sinne von ‘wirkt sympathisch’ demnach nicht sein. Falls du bemerkst, dass das bei dir deutlich anders ist – man kann ‘Augenkontakt’ ja auch ein bisschen üben …
Makaken sehen’s ganz anders: Für sie bedeutet direkter Augenkontakt überhaupt gleich ‘Provokation’ – und Streit sollte man mit ihnen unbedingt vermeiden: Ein Makake kommt niemals alleine, sondern holt zuerst einmal seine Clique als Verstärkung – und diese ‘Jungs’ sind dann echt nicht ohne … ( Vorkommen: Süd- und Süd-Ost-Asien, China, Japan ) Quelle: » Spektrum der Wissenschaft «, Online Ausgabe 6. Juli 2016; u.w. | gr. Bild: Saoirse Ronan, irische Schauspielerin. | Bilder: © CC Wikipedia; u.w. online Ressourcen.
Für zwei, die herzhaft ineinander verliebt sind, ist dieser ‘Richtwert’ natürlich vollkommen bedeutungslos! ;-)
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Jam_16-02 _00 ___ALL ADs.qxp__lay 17.07.16 16:32 Seite 28