JAM Magazin Nº46 OÖ Pfadfinderinnen & Pfadfinder 2017

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Official member of | WOSM | WAGGGS | PPÖ

1/2017 April

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PERU 2016-18

WIR SEHEN DICH. IMMER.

ÜBERWACHUNG 24/7: WER WILL DAS?

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13

13

‘JAM Tweets!

Orientierung mit dem Mond

Orientieren mit dem Mond

und mit

Helfen Herz Hand

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| HHH-Projekt 2017+ Freigespielt! Ein Spielraum für Kinder in Peru

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| Natürlich gegen kleine Wehwehchen Gänseblümchen und Linde

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| Scout Leaks: Traditionelles Ritual: Flaggenparade Oesterr. Post AG / Sponsoring Post, GZ 04Z036021 S, Benachrichtigungspostamt 4020

|

DVR-Nr.: 0977861

|

P.b.b.


Fotos: Kamele: ©CC John Conell / Flickr. Titelseite: Sonne

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BuLeiLLa*

*G u Sp

*25.-27.08.2017* *Wa id hofen/Y bbs

D E T A I L S UND A NM E LD UN G UN T E R : h t tp s : /// w w w. pp o e . a t / l e i t e r/gus p/ bu l e i l a IMPRESSUM Titel: JAM, Magazin der Oberösterreichischen Pfadfinderinnen und Pfadfinder. Offenlegung gem. §25 Mediengesetz: Medieninhaber (Alleininhaber): Verein „Oberösterreichische Pfadfinderinnen und Pfadfinder“ – Brucknerstr. 20, 4020 Linz, Tel. 0732 / 66 42 45, Fax:  60  84  59.  |  ZVR:  750481321 E-Mail:  office@ooe.pfadfinder.at W e b :   w w w . o o e . p f a d f i n d e r. a t Erscheinung: 4 mal jährich. Grundlegende Richtung: unabhängige Zeitschrift im Bereich der pfadfinderischen Jugendarbeit, gibt Impulse, regt zu Diskussion von Visionen und möglichen Entwicklungen an. Förderung der Qualität der Kinder- und Jugendarbeit der Oberösterreichischen Pfadfinderinnen und Pfadfinder. Kommunikationsmedium zwischen Verbandsleitung und allen Mitgliedern, FreundInnen und Interessierten. Forum für Erfahrungs- u. Meinungsaustausch. Redaktion: Martina  Bergsleitner  und  Barbara Schröckenfuchs (Leitung). Alexander Maringer,  Markus  Pichler-Scheder, Markus  Prötsch,  Ulrich  Schueler, Katharina  Möschle,  Klaus  Hollinetz, Wolfram  Maria  Schröckenfuchs. Foto-Redaktion: Marco de la Cruz. Gestaltung und Satz: Wolfram Maria Schröckenfuchs c/o Schröckenfuchs Projekt-Agentur;  Hersteller:  Trauner Druck GmbH & Co KG, Linz

Abonnement für Nichtmitglieder: € 12,– / Jahr jam@ooe.pfadfinder.at Anzeigenannahme Andreas Stumpf: 0732/ 66 42 45 Fax: 60 84 59 jam@ooe.pfadfinder.at


Liebe jam-Leserinnen und Leser! “Ich will nicht in einer Welt leben, in der alles, was ich sage, alles was ich mache, der Name jedes Gesprächspartners, jeder Ausdruck von Kreativität, Liebe oder Freundschaft aufgezeichnet wird.” Mit diesem Zitat begründet der wohl bekannteste Whistleblower der Welt, Edward Snowden, seinen Schritt an die Öffentlichkeit. Damit hat er 2016 ein weltweites Netz von Spionagesystemen enthüllt und der Bevölkerung gezeigt, dass eine Überwachung durch den Staat schon längst Realität ist, sogar in Europa. Begreifen wir überhaupt, was das bedeutet? In wie weit können wir noch mitbestimmen? Oder haben wir unser Recht auf Mitbestimmung seit der Nutzung von Social Media und Mobiltelefonen längst abgegeben? „Big Brother is watching you“. Wie das in Zukunft aussehen könnte und was technisch schon längst möglich ist, wollen wir euch in unserem Leitartikel näher bringen. Und wir wollen euch wach rütteln. Denn als Pfadfinderinnen und Pfadfinder ist es unsere Pflicht, wachsam durchs Leben zu gehen und unsere Freiheit nicht in fremde Hände abzugeben.

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Ein fremdbestimmtes Leben das wünscht sich niemand. Auch nicht die vielen Kinder in Peru, die bereits in jungen Jahren teilweise bis zu 14 Stunden täglich arbeiten müssen, um das Familien(über)leben zu sichern. Mit dem neuen „Helfen mit Herz und Hand-Projekt“ möchten wir diesen Kindern mehr Freiraum schaffen. Ihr könnt mit euren Projekten dazu beitragen. Neu ist auch die eine oder andere Rubrik im Jam. Mit den „Scout-Leaks“ wollen wir ab sofort Pfadfinderinterna thematisieren. Aber auch Altbewährtes ist wieder dabei. Seht selbst! Viel Spaß beim Reinschmökern! Martina & Barbara, JAM Redaktion

und die ganze

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22.-23.4. 25.4. 6.-7.5. 20.5. 20.5. 30.5. 3.-5.6. 10.-11.6. 11.6. 24.-25.6. 1.7. 4.7. 28.7.-2.8. 24.-27.8. 25.-27.8. 8.-9.9. 9.-10.9. 23.-24.9. 8.10.

2017

Aufsperr-Wochenende Scout Camp Austria Landesleitungsteam-Sitzung VORtag & Befreiungsfeier  Langholzfeld, Mauthausen Landesspiel WIWÖ  Ebelsberg Gartenfest »Garten Holodaroh«  Linz 2 Landesleitungsteam-Sitzung CAEX-Bundesunternehmen Einstiegs-, Methodenseminar  SCA Annahme-Schluss TWEETS - JAM Nº47 Schaulager  Linz 4 / Sa ab 14.00, So 10.00 Beachvolleyball-Turnier Pfadf.-Gr. Vöcklamarkt Landesleitungsteam-Sitzung WILDWUX 2 | Forschungslager im Dachsteingebiet WIWÖ-BundesleiterInnen-Lager GuSp BuLeiLa, Waidhofen / Ybbs Landesleitungsteam-Klausur Neueröffnung Haus 1 & 50 Jahr-Feier  SCA Landestagung in Puchberg Annahme-Schluss TWEETS - JAM Nº48

n WiWö | n GuSp | n CaEx | n RaRo | n PWA | n oöPP Ausbildung | n oöPP Veranstaltung | n High Kix

46 1/2017 April

Inhalt Landesjugendrat

Gar nicht egal! Frischer Wind …

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Viel Inhalt – wenig Text

Jam Tweets Kurze Nachrichten von überall

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Die Welt im Wandel

Das Zeitalter der vernetzten Überwachung

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Leben unter freiem Himmel

Ortientieren mit dem Mond

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WiWö Special

Ritterinnen und Recken gesucht! Bastelanleitung + Vorlage für Ritterhelm

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Rookie’s Scout Kitchen

Rollen & Reinbeißen – Wraps!

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… noch schnell die Welt retten!

PERU Freigespielt! Helfen Das aktuelle HHH-Projekt HH ae nr zd

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Supermarkt Natur

Natürlich gegen kleine Wehwehchen …

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Scout Leaks

Traditionelles Ritual: Flaggenparade

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Lese-Tipps von LeserInnen

Abenteuer im Kopf

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Know-how & Infotainment

Mensch Meier, Maya Mathe!

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2016-18 und mit

Fotos: Kamele: ©CC John Conell / Flickr. Titelseite: Sonne

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Abendkleidung obligat.

EINLADUNG ZUM

B E A C H VO L L E Y B A L L - T U R N I E R | Pf adf indergr uppe Vöcklamarkt | Nennschluss: 25.6. 2017

mixed 4|4 2 gew. Sätze

1.7.2017 a b 1 0 : 0 0 | N M S 4 8 7 0 V ö c k l a m a r k t , S c h u l w e g 8 Stargeld: 25,– | Info& Anm: domiburger4@gmail.com | 0650 240 45 02

jam@ooe.pfadfinder.at www.ooe.pfadfinder.at

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u gs g

6. biis 7. Maii 2017 2017

mauthausen

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7 [SAMSTAG » 6.5.¹ ] holzfeld] derheim Langh 14:00 » [Pfadfin 1 Pasching oststraße 38, 406 Po ma zum Them » [Workshops] ät verbindet?!“ „Internationalit „ b nd[Essen] » Abe

[1. Möglichk keitt] Sa. 6. Mai bis So. 7. Mai Teilnahme am m gesamten Programm Motto: „Interrnationalität verbind det?!“ [2. Möglichk keitt] nur So. 7. Mai Teilnahme nu ur an der Befreiungsffeeieer in Mauthausen den) (Anreise muss selbst organisiert werd

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Gedenk- un d Befreiungs feiern 2017 [SONNT AG »

7.5 . .¹7] » [Frühstück ] » Lunchpak et » [Abfahrt] mit dem m B us 09:3 30 » [Befreiu ngs-Feier] 13:15 » [Rüc kfahrt] nach Paschin i g und Nachbereitun g 7:00 » [Ende ] der Veeranst altung in Pasching

[Kosten n] » € 25,- pro Person / bei Ankunft zu bezahlen [Infos und u Anmeldung g] » matthias.stuetz@ ooe.pfadfinder.at


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Gar nicht egal! Neue Gesichter im Landesjugendrat

Kurzportrait Landesjugendrat DAS NEUE TEAM

bringen frischen Wind! B i r g i t W ö ge r e r

Sabrina Prochaska | 18, Vorchdorf Durch den Landesjugendrat ist mir bewusst geworden, dass Jugendliche einiges bewegen können und sollen! «

»

Das neue Leitungsteam steht bereits in den Startlöchern: Rund um Sabrina Prochaska und Matthias Stütz, die beiden Hauptverantwortlichen, hat sich ein fünfköpfiges Team heraus kristallisiert, …

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@ nder.at

In Sachen Jugend-Partizipation haben sich auch die neuen Leiter Sabrina und Matthias viel vorgenommen.

das die Herausforderung angenommen hat und den Landesjugendrat zukünftig leiten wird. Magdalena Hageneder und Paul Buchegger haben nach 3 Jahren voller Projekte, Motivation und Tatendrang ihre Schaffensperiode als Leitende des Landesjugendrates im vergangenen Herbst beendet. Erfolgreiche Aktionen und Traditionen werden weitergeführt – andere neue Projekte und Ideen kommen hinzu und befinden sich bereits im Planungsendstadium, z:B:

Wir lassen uns nicht pflanzen, wir pflanzen lieber selbst! In Odelboding entsteht eine neue Pfadfinderhütte. Diesen Sommer, wenn die Bauarbeiten abgeschlossen sind, werden wir einen kleinen Spitzahorn pflanzen. Wir hoffen, dass unser Landesjugendrats-Baum dort seine Wurzeln schlagen kann und Kindern und Jugendlichen über viele Jahre und Jahrzehnte Schatten spenden wird.

VORtag zur Befreiungsfeier in Mauthausen

Matthias Stütz | 18, Linz 6 Weil ich überzeugt bin, dass eine Jugendbewegung auch jugendliche Bewegung braucht. «

»

Internationalität verbindet!? Unter diesem Motto findet am 7. Mai 2017 die Befreiungsfeier in Mauthausen statt. Wie in den vergangenen Jahren wird es dazu am VORtag, dem 6. Mai, im Pfadfinderheim der Gruppe Langholzfeld einige spannende Workshops geben.

Katharina Hollinetz | 19, Vorchdorf Nicht nur die Arbeit für und mit anderen Jugendlichen, sondern auch das Knüpfen neuer Kontakte macht mir Spaß. «

»

Am 7.5.2017 werden wir gemeinsam mit einem Bus nach Mauthausen und nach der Befreiungsfeier auch wieder zurück nach Pasching fahren. Nach einer Nachbereitung der Feier endet die Veranstaltung voraussichtlich um 17:00 Uhr im Heim der Gruppe Langholzfeld. Die Kosten belaufen sich pro Person auf 25,–, welche bei der Ankunft zu bezahlen sind, Abendessen und Frühstück sind im Preis inkludiert.

Birgit Wögerer | 19, Freistadt Der Mensch lernt nie aus. Die Jungen lernen von den Älteren aber auch umgkehrt. Deshalb finde ich es wichtig, dass auch die Jungen eine Stimme haben. «

»

Selbstverständlich gibt es auch die Möglichkeit, nur an der Befreiungsfeier am am 7.5. teilzunehmen – in diesem Fall bitte die Anreise selbst organisieren! Für weitere Infos und die Anmeldung meldet euch bitte bei Matthias: matthias.stuetz@ooe.pfadfinder.at

Noah Jan Kramer | 17, Ried i.I. Ich engagiere mich im Landesjugendrat, weil ich hinter die Kulissen schauen wollte und mir die Arbeit vor allem auf Landesebene viel Spaß macht. «

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Pfadfinderhütte Odelboding – Ab sofort buchbar! Die Hütte bietet Platz für 28 Personen im Matratzenlager, 2 Schlafplätze sind barrierefrei zugänglich Ganzjähriger Betrieb Vollausgestattete Küche Ein gusseiserner Holzofen im Aufenthaltsraum sorgt für die Gemütlichkeit

• • • •

Der Zeltplatz bietet Platz für 30 Personen mit Zelten und Lagerbauten verfügt über einen Sanitärraum mit 4 Waschstellen (weitere vier im Freibereich), 2 WCs, eine Dusche und einen Kühlschrank Bau- und Brennholz ist vorhanden

• • •

Hütte und Lagerplatz separat buchbar. Wir freuen uns auf Eure Buchung und wünschen Euch jetzt schon eine schöne Zeit in Odelboding!

www.pfadfinderhuette-odelboding.at

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Ab sofort bietet euch JAM hier eine Plattform zum ‘analogen Krähen’! Habt ihr Neuigkeiten für uns? Hier gehören sie her! … mail to: jam@ooe.pfadfinder.at

Von Pfadis – für Pfadis! #Jam-Red

Jam darassa’ bumbum-bumm!

Martina Bergsleitner

#Schil #Odel

#LV #LJR #Li8 #Li12 #Vöckm

Hackeln für’s Homing

Liebgewonnene Tradition

Am neuen Lagerplatz in Odelboding wird bereits fleißig an der Fertigstellung gearbeitet – HelferInnen bitte gerne bei der Pfadfindergruppe Schildorn melden: Deine Arbeitszeit = gratis Nutzungszeit für die Hütte! Also, ist das ein Deal? ;-) thomas.lobmaier@lobmaier.at

#Ried #Sauw #Brau #Schil #Brunn

Du hast Spaß an Schreiben, Recherchieren, Formulieren oder auch am Fotografieren? Dann mach’ doch einmal bei einer Ausgabe des JAM mit! Interessiert? Bitte E-Mail an: jam@ooe.pfadfinder.at

Der Landesverband OÖ lud auch im vergangenen Jahr wieder zur Friedenslichtfahrt nach Wien ein. Kinder und Jugendliche von Linz 8, Linz 12, Vöcklamarkt und der Landesjugendrat waren dabei, als das weltweite Symbol für Frieden überreicht wurde. Bei der Friedenslichtfeier im ORF Landesstudio in Linz waren wir auch vertreten.

120 WiWö auf Zeitreise

#Lang

Games of Enns Spielenachmittag der Ennser Pfadis – auf WiLa (Feb.) bei der Gruppe Langholzfeld.

WTB! »What The Ball!« Die Hörschinger Pfadfinderinnen und Pfadfinder wissen, wie Ball geht! Auch heuer durften sie sich über ein volles Kulturzentrum mit einem Mix aus Jung und Alt, Pfadis & Nichtpfadis freuen.

#Hör

#Frei

“verknüpft & zugeschnürt”

aus Sauwald Braunau, Brunnenthal, Ried und Schildorn erlebten am Regionalspiel (Oktober 2016) im Rieder Stadtpark beim Stationenlauf spannende Abenteuer!

#Hör

Hallenfußballturnier – 3. Platz!

“verknüpft & zugeschnürt” präsentierte sich die Pfadfindergruppe Freistadt bei ihrem heurigen Pfadfinderball im Salzhof in Freistadt.

Beim 10. Bundesländer-Hallenfußballturnier in Salzburg sicherte sich die Gruppe Hörsching nach einer rasanten Aufholjagd den dritten Turnierplatz: Wir gratulieren!

#Vorch

#Li8

Dschungelbuch – getanzt!

Well done by CaEx

Die Pfadfinder Vorchdorf haben zusammen mit der kath. Jugend den Jugendball »Das Dschungelbuch« organisiert. Hut ab: Der Ball wurde ausschließlich von Jugendlichen organisiert!

Mit der fulminanten Eröffnung der CaEx begann die kunterbunte Ballnacht der Pfadfindergruppe Linz 8 und bescherte allen einen farbenfrohen und lustigen Abend.

#ScoutCampAUstria

Wir suchen MitarbeiterInnen #Li4

P.S.: Weihnachtspunsch Mitte Dezember 2016 durften Freunde und Mitglieder der Gruppe Linz 4, aber auch Pfadfinderinnen und Pfadfinder aus anderen Gruppen den alljährlichen Weihnachtspunsch genießen.

SCA: Büro, Shop, Bar – der Meet & Greet Bereich im Erdgeschoß ist bereits eingerichtet. Das Haus 1 ist nach einem Jahr Bauzeit fast fertig (s. S. 26) und kann ab Mai mit Leben gefüllt werden. Lust im Team mitzuarbeiten? Dann melde dich – wir freuen uns auf dich! Bitte Mail an: office@scoutcampaustria.at

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D IE W ELT

IM

W ANDEL

Das Zeitalter vernetzter Überwachung

Te xt & Bilder

M a rk u s P i c h l e r- S c h e d e r

Brigitte K. ist 55, übergewichtig, und hat deshalb vom Arzt Bewegung verordnet bekommen. Sie fährt statt mit dem Rad aber mit der Straßenbahn, wo ein installiertes Videoüberwachungs-System sie erkennt … und die Fahrtstrecke ihrer Krankenversicherung meldet. Da sich Brigitte schon zum wiederholten Mal nicht an die Anordnungen ihres Arztes gehalten hat, wird sie von der Versicherung gekündigt. Jasmin N. ist 17 und politisch interessiert. Sie spricht daheim öfter kritisch über Regierung und die Polizei. Zuhause hat ihre Familie ein Gerät, mit dem sprachgesteuert Produkte in einem Online-Shop bestellt werden können. Über ein Mikrophon werden Bestellungen entgegengenommen, aber auch die politischen Äußerungen von Jasmin aufgezeichnet und weitergeleitet. In der Schule hält Jasmin ein Referat über Terrorismus. Zur Vorbereitung sucht sie im Internet Informationen über Attentäter, Anschläge und darüber, wie einfach es ist, eine Bombe zu bauen. Sie fährt jeden Tag zur

selben Zeit mit der Straßenbahn, genauso wie der 20jährige Michael P. Die beiden kennen sich nur vom Sehen, aber Jasmin findet Michael attraktiv, deshalb sucht sie den Blickkontakt. Das wird auch von der Überwachungskamera bemerkt. Ihr Herzklopfen wird wiederum von dem Chip registriert, den sie wie alle Menschen in ihrem Arm implantiert hat. Eigentlich hat er die Aufgabe, medizinische Notfälle zu erkennen und etwa

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bei einem Herzinfarkt die Rettung zu verständigen. Er sammelt aber permanent Informationen über Jasmins Körperfunktionen und leitet diese weiter; gerade jetzt etwa, dass bei ihr soeben eintretende Nervosität festgestellt wurde. Jasmin weiß nicht, dass Michael im Verdacht steht, terroristische Aktivitäten zu unterstützen. Als Jasmin aus der Straßenbahn aussteigt, wird sie bereits von der Polizei erwartet, von der sie verdächtigt wird, ebenfalls mit Terrorismus zu sympathisieren.

Sieht so die Zukunft der Überwachung aus? Oder ist das etwa schon ein Teil der Gegenwart? Technisch sind diese Dinge heute kaum mehr eine Herausforderung. Es ist schon jetzt möglich, durch Kameraüberwachung in Menschenmengen einzelne Personen zu erkennen und ihre Bewegungen zu verfolgen. Ungewöhnliches Verhalten, wie etwa untypische längere Aufenthalte an bestimmten Plätzen oder häufiges Zusammentreffen mit bestimmten Personen, kann automatisch erkannt werden. Über Mikrophone aufgezeichnete Sprache kann automatisiert analysiert und auf ihren Inhalt hin untersucht werden. Auch intelligente Implantate für den menschlichen Körper gehören immer häufiger zum medizinischen Alltag. Dass das Erstellen von detaillierten Persönlichkeitsprofilen aus unseren Eingaben in Suchmaschinen keine Schwierigkeit darstellt, versteht sich da schon fast von selbst. Besonders viel zusätzliches Wissen über Personen lässt sich dadurch gewinnen, dass Daten aus unterschiedlichen Quellen nicht nur für sich alleine betrachtet werden, sondern in

der heutigen stark vernetzten Welt miteinander verknüpft werden. Erst dadurch kann aus für sich genommen wenig interessanten Informationen ein Gesamtbild jedes Menschen erstellt werden. Es ist davon

auszugehen, dass diese Methoden immer weiter verfeinert werden. Irgendwann lassen sich aus kombinierten Informationen über Körperfunktionen, Mimik und Verhalten vermutlich sogar einmal Rückschlüsse auf die Gedanken jedes Menschen ziehen. Und man kann sich, wenn man in der Geschichte zurückblickt, ziemlich sicher sein: Sobald etwas technisch möglich ist, wird es auch gemacht werden.

Weshalb werden wir eigentlich überwacht? Und von wem? Überwachungsmaßnahmen werden auch hierzulande von der Politik seit einigen Jahren immer weiter ausgebaut. Als Begründung für die Notwendigkeit wird oft die Bekämpfung von Terror und Kriminalität angeführt. Überwachung soll den Sicherheitsbehörden die Verhinderung von Attentaten und die Verfolgung von Tätern vereinfachen. Außerdem soll durch diese Maßnahmen das Gefühl von Sicherheit in der Bevölkerung erhöht werden. Viele Menschen fühlen sich nämlich großen Bedrohungen ausgesetzt, obwohl die Gefahren in Europa und besonders in Österreich relativ gering sind. Im Jahr 2016, das in dieser Hinsicht wohl als eines der schlimmeren in die Geschichte eingehen wird, starben auf dem Gebiet der


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Bereits jetzt werden wir rund um die Uhr Ăźberwacht. Was erwartet uns in der Zukunft und wie gehen wir damit um?

Jasmin N.

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IM

W ANDEL

Europäischen Union 139 unschuldige Menschen bei Terroranschlägen. Gleichzeitig sterben aber jährlich rund 26.000 Menschen in der EU im Straßenverkehr und sogar über 120.000 bei sonstigen Unfällen. Trotzdem überwiegt in der Bevölkerung bei weitem die Angst vor dem Terrorismus, obwohl die Gefahr, bei einem Unfall ums Leben zu kommen, ca. 1.000 mal so hoch ist. Österreich ist generell eines der sichersten Länder der Welt. Bei der Erhebung des Global Peace Index, der die Friedfertigkeit unterschiedlicher Länder vergleichbar macht, landet Österreich im Jahr 2016 auf Platz 3 hinter Island und Dänemark. Trotzdem werden die meisten Schritte hin zu noch mehr Überwachung von vielen Menschen begrüßt, kritische Stimmen sind in der Minderheit.

Was kann man gegen Maßnahmen, die für mehr Sicherheit sorgen sollen, überhaupt einzuwenden haben? „Wer nichts zu verbergen hat, der hat schließlich auch nichts zu befürchten!“ ist eine in diesem Zusammenhang oft getätigte Aussage. Aber hat nicht eigentlich jeder etwas zu verbergen? Ganz abgesehen von Geheimnissen und privaten Dingen, die man einfach nicht mit irgendjemandem teilen möchte, hat doch auch schon jeder von uns das eine oder andere Mal etwas getan, das nicht ganz in Ordnung war: Bei der Schularbeit geschummelt? Auf Webseiten gesurft, für die man eigentlich noch zu jung ist? Jemanden zum Putzen oder beim Hausbau schwarz beschäftigt? Zu schnell mit dem Auto gefahren oder im Halteverbot geparkt? Im Park ins Gebüsch gepinkelt? Das Hunde-Gackerl nicht ordnungsgemäß entsorgt? Ohne Fahrschein mit der Straßenbahn gefahren? All diese Dinge sind mit gutem Grund verboten, und wenn man dabei erwischt wird, können mehr oder weniger unangenehme Strafen die Folge sein. Mit um-

fassenden Überwachungsmaßnahmen ist es theoretisch möglich, viele auch geringere Delikte permanent zu erfassen und gegebenenfalls zu bestrafen. Doch selbst das raffinierteste technische Überwachungssystem wird keine völlige Sicherheit vor falschen Interpretationen bieten können. So ist es fast unvermeidlich, dass manchmal auch Unschuldige ins Visier von Verfolgung geraten, die sich vielleicht aus irgendeinem harmlosen Grund etwas anders verhalten

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als die meisten anderen und sich dadurch verdächtig machen. Dabei sollte eine Gesellschaft doch so funktionieren, dass sich die Menschen aus eigenem Antrieb an die gemeinsamen Regeln halten wollen. Teils aus Erziehung, teils aus eigener Erfahrung sollten sie gelernt haben, dass das unterm Strich für alle das Beste ist und zu einem gedeihlichen Zusammenleben führt. Menschen sollten sich nicht nur deshalb an Regeln halten, weil sie wissen, dass jede kleinste Verfehlung bemerkt wird und sie in diesem Fall mit Sanktionen zu rechnen haben. Wenn sich Menschen kontrolliert fühlen, verhalten sie sich nämlich auch anders und geben damit ein großes Stück ihrer Freiheit auf. Jeder kennt die unangenehme Situation im Supermarkt, wenn man dort doch nichts kaufen möchte und

das Geschäft wieder verlässt. Beim Vorbeigehen an der Kassa versucht man dann, möglichst unverdächtig auszusehen, um nicht fälschlicherweise als Ladendieb angesehen zu werden. Man weiß zwar, dass man sich nichts zu Schulden kommen hat lassen, aber man ändert sein Verhalten, weil man beobachtet wird. Mit umfassender Überwachung wird diese Situation der Beobachtung auf das gesamte Leben ausgedehnt, mit entsprechenden Folgen für jeden einzelnen von uns. Untersuchungen zeigen übrigens, dass durch Überwachungsmaßnahmen die Kriminalität nicht wirksam gesenkt werden kann. Gerade aggressive Täter im öffentlichen Raum, die Gewaltdelikte oft spontan und aus einer Emotion heraus verüben, lassen sich kaum durch Videoüberwachung abschrecken.

Freiwillig machen wir das auch noch? Nicht nur von außen werden wir überwacht, einen großen Teil haben wir uns mittlerweile selbst zuzuschreiben, indem wir Smartphones und andere praktische technische Errungenschaften oft recht gedankenlos einsetzen. Viele Geräte zeichnen heute alle möglichen Daten auf, speichern und analysieren sie, verknüpfen sie mit anderen Informationen und leiten sie an unterschiedli-

che Stellen weiter. Für den Benutzer sind diese Vorgänge in weiten Teilen nicht sichtbar und können dadurch weder kontrolliert noch verhindert werden. Was mit den Daten weiter geschieht, wo sie gespeichert werden und wer darauf Zugriff erhält, lässt sich ebenso wenig nachverfolgen. Sogar in den als besonders sicher geltenden Netzen großer staatlicher Geheimdienste gab es schon Fälle von Datenspionage. Wie es dann um die Sicherheit von Daten bestellt ist, die bei verschiedensten auch privaten Stellen gespeichert sind und dort keinerlei Kontrolle unterliegen, kann man nur erahnen. Die freiwillige Selbstüberwachung wird uns oft mit einem Komfortgewinn, Preisvorteilen beim Einkauf oder nützlichen Zusatzdiensten schmackhaft gemacht. Eine App, mit der man die tägliche Laufstrecke aufzeichnen und automatisch im Netz teilen kann; die Kundenkarte des Lebensmittelgeschäftes, mit der man Produkte besonders günstig bekommt; der sprachgesteuerte Assistent zu Hause, der permanent alle Gespräche mitlauscht, damit man damit auf Zuruf komfortabel online einkaufen kann – die Liste ließe sich nahezu endlos fortsetzen. Von jeder Person, die solche Dienste nutzt, lässt sich durch die Fülle an unterschiedlichen Informationen ein sehr detailliertes Bild zeichnen. Wann hat sie sich an welchen Orten aufgehalten, wie verbringt sie ihre Zeit, mit wem trifft sie sich, wofür interessiert sie sich, was kauft sie ein, worüber spricht sie, wie ist ihr Gesundheitszustand. Solche Informationen bilden die Basis für viele neue Geschäftsmodelle, weshalb Daten über Menschen heute bereits ein sehr begehrtes Handelsgut darstellen. Vor kurzem ist beispielsweise ein Patent einer Kreditkartenfirma bekanntgeworden, mit dem man durch die Analyse von Kleidungseinkäufen auf Gewicht und Körpergröße schließen können soll. Diese Informationen sollen wiederum an Fluglinien verkauft werden, die ihre Tickets an größere und schwerere Menschen dann teurer verkaufen können. Der Phantasie sind anscheinend keine Grenzen gesetzt.

Die Geschichte mit dem Frosch Hätte man vor 20 Jahren versucht, die Fülle an Maßnahmen zur Überwachung und Sammlung von persönlichen Daten, die

heute gang und gäbe sind, in einem Schritt einzuführen, dann wäre der Protest groß ge-


Jam_17-01 _07 __Die Welt im Wandel.qxp__lay 06.04.17 11:46 Seite 11

wesen. Niemand hätte sich damals vorstellen können, sich freiwillig einer derart umfassenden Kontrolle zu unterwerfen. Indem diese Maßnahmen aber in kleinen Schritten eingeführt und immer weiter ausgebaut wurden und werden, tritt bei Menschen ein ähnlicher Gewöhnungseffekt ein wie bei einem

Frosch, den man in einen Topf voll Wasser setzt: Ist das Wasser heiß, dann wird er sofort wieder herausspringen. Ist das Wasser zunächst aber kalt und man erhitzt es dann erst ganz langsam, so wird er die kleinen Temperaturänderungen kaum bemerken. Bis das Wasser schließlich kocht und es für ihn zu spät ist, noch aus dem Topf zu hüpfen.

Und was hat das alles mit den Pfadfindern zu tun? Überwachung und der Umgang damit ist eines der großen Themen unserer Zeit. Wir müssen davon ausgehen, dass wir mit weiter fortschreitenden technischen Möglichkeiten immer stärker davon betroffen sein werden. Die Pfadfinder und Pfadfinderinnen hatten immer schon den Anspruch, die Gesellschaft ein Stück weit mitzugestalten. So

sollten wir nicht in jedem fremden Menschen einen Verbrecher sehen und nicht jede reißerische Nachrichtenmeldung als Beleg für die Explosion der Kriminalitätsrate heranziehen. Immer wieder sollte man stattdessen versuchen, das eigene Sicherheitsgefühl an die Fakten anzupassen und zwar wachsam zu bleiben, sich aber nicht von übertriebener Angst in die Irre führen zu lassen. Schließlich müssen wir uns auch im Klaren darüber sein, dass es absolute Sicherheit auch bei völliger Überwachung niemals geben kann. Wir sollten außerdem die vielen Möglichkeiten und Verlockungen unserer Konsumwelt laufend kritisch dahingehend hinterfragen, was denn jeweils mit den Informationen geschehen könnte, die wir in vielen Fällen bereitwillig und kostenlos zur Verfügung stellen. Als Pfadfinder und Pfadfinderinnen ist uns Freiheit nicht nur in der Natur wichtig; wir versuchen vielmehr, eine Gesellschaft mitzugestalten, in der Eigenverantwortung und Vertrauen eine große Rolle spielen. Unter der totalen Überwachung gibt es beides nicht. Lassen wir uns unsere Freiheit nicht wegnehmen!

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THE NEXT GENERATION IN SPECIAL TRANSPORTATION

WAS HALTEN SIE VON

WAS HALTEN SIE VON

WAS HALTEN SIE VON

WAS HALTEN SIE VON BIS ZU

WAS HALTEN SIE VON

LADEFLÄCHENHÖHE?

AUSGLEICHSHUB?

ACHSLAST PRO ACHSLINIE?

REIFENLAUFLEISTUNG?

LENKEINSCHLAG?

780 MM

500 MM

12 TO

Die MANOOVR Multi-PL sind die neue Generation Semitieflader von Nooteboom. Herausragende Merkmale sind die niedrige Ladehöhe und die hohe gesetzlich mögliche Achslast. Aufgrund der einzigartigen konstruktiven Merkmale sind die MANOOVR Multi-PL Semitieflader allen anderen Fahrzeugen in diesem Segment mit geteilten Achsen klar überlegen. Nooteboom. Gets you there. WWW.NOOTEBOOM.COM

300.000 KM

70º


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L EBEN

UNTER FREIEM

H IMMEL

Die Orientierung nach der Sonne ist seit dem letzten JAM bekannt. Dass das Ganze auch mit dem Mond funktioniert, wissen nur die wenigsten und noch weniger kennen die Methode … ☺

Orientieren mit dem Mond

Te xt

M a rk u s P r ö t s c h

Visualisierung: WMS

Am Einfachsten funktioniert die Sache bei Vollmond: Dann steht der Mond der Sonne genau gegenüber und wir können die Südrichtung auf die gleiche Weise bestimmen wie mit der Sonne: Den Stundenzeiger auf den Vollmond richten und den kleineren Winkel zwischen Stundenzeiger und der ‘12’ halbieren. Das funktioniert aber nur alle 28 Tage. Wer nicht so lange warten will, muss wissen, wie man die Himmelsrichtungen mit dem Teilmond bestimmt. Und das geht so:

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Als nächstes müssen wir schätzen, wie viel Mond zu sehen ist – und zwar in 1/12. Vollmond sind 12/12, Halbmond sind 6/12 und Neumond 0/12. Bei den Phasen dazwischen muss man schätzen (zB. 9/12). Es macht übrigens nicht viel aus, wenn du dich um 1/12 vertust – so genau ist diese Methode auch wieder nicht. Wir brauchen den Zähler – also die Zahl aus wie vielen 12tel der Mond besteht. Bei 7/12 ist das die 7. Das ist unsere Stundenzahl.

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1

Zuerst müssen wir feststellen, ob der Mond zu- oder abnimmt. Ist die runde Seite nach rechts gewandt, nimmt der Mond zu, zeigt sie nach links nimmt er ab.

Jetzt brauchen wir die Uhrzeit.

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Bei abnehmendem Mond zählen wir die Stundenzahl zur Uhrzeit dazu, bei zunehmenden Mond ziehen wir sie ab.

5

Wir stellen die Uhr auf die errechnete Zeit ein (– wer es schafft, kann sich die Position des kleinen Zeigers auch nur vorstellen –), richten den kleinen Zeiger auf den Mond und halbieren den Winkel zwischen kleinem Zeiger und der ‘12’ – unter Beachtung dieser Regel: Ist die tatsächliche Uhrzeit vor Mitternacht, dann gegen den Uhrzeigersinn halbieren, ist sie nach Mitternacht, mit dem Uhrzeigersinn halbieren. Klingt kompliziert? Ist es auch – aber nur ein bisschen … denn: Das Ganze liest sich schwieriger als es in Wirklichkeit ist. Wie immer gilt: Die Übung macht den Meister!

… 1

Beispiel Nachts, es ist 02.30 = tatsächliche Uhrzeit. Die runde Seite des Mondes zeigt nach rechts  fi al-

3

so nimmt der Mond zu fi daher müssen wir minus rechnen. Es ist nicht ganz Halbmond  fi ergo 5/12  fi Stunden2

n! de ü S ch na

5

zahl = 5.  fi Subtraktion: 02.30 minus 5 Stunden = 21.30 Wir stellen uns vor, dass sich der kleine Zeiger

genau zwischen der ‘9’ und der ‘10’ befindet  fi richten den ‘kleinen Zeiger’ auf den Mond und halbieren den Winkel

zwischen kleinem Zeiger und „12“ im Uhrzeigersinn  fi da die tatsächl. Uhrzeit nach Mitternacht ist  fi ‘dort’ = Süden!

4

Viel Spaß beim Ausprobieren!

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Jam_17-01 _11 __DIY - RITTERHELM.qxp__PRO 06.04.17 11:59 Seite 14

DIY - D O I T Y OURSELF

Schon bald trifft sich ein großer Haufen Wichtel und Wölflinge beim Landesspiel 2017 auf der sagenumwobenen Ebelsburg zu Ebelsberg.

Ritterinnen und Recken gesucht! Du brauchst noch einen prächtigen Ritterhelm?

Dann nichts wie ‘auf in die Papierschmiede’ – das wird dein Meisterstück! Katharina Möschle

Du willst auch dabei sein und jede Schlacht gewinnen? Dann schnapp dir deine Leiterinnen und Leiter – und bastle mit ihnen deinen Helm für die besten Ritter und Ritterinnen, die Oberösterreich je gesehen hat!

Bei den Seitenteilen gibt es an der oberen Kante je 6 Einschnitt-Stellen: Achte beim Ausschneiden darauf, dass du ganz genau schneidest, damit du sie nachher richtig umbiegen und kleben kannst. Lass dir Zeit und bitte deine Freundinnen und Freunde um Hilfe, wenn es etwas festzuhalten gibt.

Bastelanleitung

Schneide zuerst die beiden Seitenteile aus (Einschnitte nicht vergessen!) und klebe sie mit den Klebelaschen zusammen. Das ergibt einen Ring! Wenn der gut zusammenhält, kannst du die Einschnitt-Teile an der oberen Kante nach ‘innen’ biegen. Es sieht dann aus wie ein Kranz. Stimmt’s?

Zuerst muss die Vorlagen-Seite (links) auf ein A3 Blatt kopiert und eine Schablone für jede Form (rot, blau, grün) aus Karton hergestellt werden. Das können bestimmt deine Leiterinnen oder Leiter sehr gut machen – am besten, du fragst sie! Für deinen Ritterhelm brauchst du dann 4 Teile, so wie in der Teile-Liste beschrieben; diese überträgst du mit Hilfe der Schablonen auf A3-Blätter aus Karton oder Naturpapier. Du benötigst dafür 3 A3-Blätter.

Geheimtipp für ProfiRitterinnen und Profi-Ritter

Dann schneidest du den Oberteil aus. Das ist die Deckelscheibe (grün), die oben auf den Ring kommt; der Spitz zeigt nach vorn, wo die Öffnung im Ring ist. Die Scheibe klebst du vorsichtig auf den Kranz. Schau darauf, dass die Kante nicht drüber steht.

Der Helm kann nach dem Ausschneiden – aber bevor du ihn zusammenbaust – mit Alufolie beklebt werden. Wenn du

die matte Seite nach außen zeigen lässt, sieht dein Helm aus wie ein echter Ritterhelm aus Eisen. Du hast aber auch

Dann stellst du den Helm auf den Kopf und drückst den Kranz innerhalb des Helms fest gegen den Deckel. Es braucht ein bisschen Geduld bis alles trocken ist und gut klebt, aber du bist ja schon ein Wichtel oder ein Wölfling und schaffst das bestimmt! Hält alles gut, schneidest du das Visier (rot) aus. Das ist das Gitter, das die Augen von Ritterinnen und Rittern beim Schwertkampf schützt. Beim Ausschneiden der Sehschlitze können dir deine Leiterinnen oder Leiter sicher gerne helfen. Du befestigst das Visier mit zwei Versandklammern. Das sind die Metalldinger, die dir deine Leiter besorgt haben: Sie sehen aus wie Nägelköpfe mit zwei Beinen, die lassen sich wunderbar verbiegen. Wenn du jetzt deinen Helm aufsetzt, solltest du dein Visier auf und zu klappen können. Viel Spaß beim Nachbasteln!

die Möglichkeit, ihn aus Tonpapier zu basteln und dann selbst zu verzieren. Viele Helme waren bunt bemalt in den Wappen-

Die Vorlagen für den Ritterhelm findest du in der Mitte dieser JAM-Ausgabe – zum Herausnehmen!

R I T T E R I N F R I E D A V O N K R E M S TA L & S I R F E L I X O F C R A M E S VA L L E Y

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farben des jeweiligen Trägers. Vielleicht hat deine Pfadigruppe ja ein eigenes Zeichen oder du malst eine Pfadi-Lilie!


Jam_17-01 _00 ___ALL ADs.qxp__PRO 05.04.17 14:08 Seite 15

Josef Baumann - Rot t u n d D irk Erla c h e r agilox.net, Vorchdor f

Kunden aus aller Welt. Un nser Inter e net von o der Ener n gie AG. Regio onale Innovation trifft Highspeed. eed Mit in ntelligenten Produkten, wie dem fahrerlosen Transp portsystem Agilox, erobert die IN NTREST SCM einen Platz auf dem Weltmarkt. Das heimische h Start-up-Unternehmen setzt dabei auff das ultraschneelle Internet der Energie AG. Wie auch Sie unser Internet nutzen kรถnnen, erfahren e Sie unter www w.power-speed.at com/wirdenkenanmorgen


Jam_17-01 _11 __DIY - RITTERHELM.qxp__PRO 06.04.17 11:59 Seite 16

DIY - D O I T Y OURSELF

Vorlagen für Schablonen Diese Vorlagen haben Originalgröße.

Bastelanleitung auf Seite 14, im JAM Nº46 2017-1

Diese JAM Seite widmet:

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Jam_17-01 _11 __DIY - RITTERHELM.qxp__PRO 05.04.17 18:22 Seite 17

Ritterhelm für WiWö RITTERIN FRIEDA VON KREMSTAL & SIR FELIX OF CRAMESVALLEY

Teile-Liste 1 x Seitenteil mit Klebelaschen (blau) 1 x Seitenteil – gespiegelt – ohne Klebelaschen (blau) 1 x Oberteil (grün) 1 x Visier (rot)

Unser Ritterhelm ist aus silbernem Fotokarton mit goldenen Verzierungen. Fotokarton ist praktisch und sieht sehr toll aus! Man bekommt ihn im Papier-Großmarkt oder Papier-Fachgeschäft. Ein Blatt Fotokarton ist so groß, dass alle Teile des Ritterhelms darauf Platz haben, wenn man sie eng aneinander zeichnet.

2 x Versand-Klammer

Ein Helm besteht aus diesen 4 Teilen:

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Jam_17-01 _00 ___ALL ADs.qxp__PRO 05.04.17 14:08 Seite 18

Wir bedanken uns bei unseren Inserenten und Sponsoren!

Sie wollen im JAM inserieren? jam@ooe.pfadfinder.at www.ooe.pfadfinder.at/jam.html

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Jam_17-01 _08 __Scout Kitchen _WRAPS.qxp__PRO 06.04.17 17:37 Seite 19

, n e r h u R , n e k p ! c n a e s B i e , b n e n i k e l a R d W n , u n e n t e e l l n o K Fu-llen, R , n l e s p i cS hn Wer was erleben will im Leben, muss kräftig ’rumrühren … Die Wichtel und Wölflinge zeigen’s vor wie’s geht: Eine hippe Kochheimstunde bei Steyr Eins!

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Jam_17-01 _08 __Scout Kitchen _WRAPS.qxp__PRO 06.04.17 17:37 Seite 20

Wraps – in Teigfladen eingewickelte Köstlichkeiten … sind ein ursprünglich amerikanisches Gericht, das sich mit allem was schmeckt füllen lässt. Es kommt aus der sogenannten „Tex-Mex-Küche“, da stecken der amerikanische Bundesstaat Texas und auch Mexiko drin. Der Name „Wrap“ kommt aus dem Englischen und „to wrap“ bedeutet wickeln oder einhüllen. Wraps sind ein kreatives Gericht und es ist eine Kunst sie zu essen ☺ Unser Rookie’s Rezept kommt von den Wichteln und Wölflingen der Pfadfindergruppe Steyr 1. Sie haben in einer Heimstunde für JAM gekocht und es war ein wahrer Festschmaus!

~ K ne t e n Wa l ke n

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B a c ke n

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B a r b a r a S c h r ö c ke n f u c h s

DIE KÖCHINNEN UND KÖCHE

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ZUBEREITUNG DER KÖSTLICHEN WRAPS WICHTEL & WÖLFLINGE VON STEYR 1 – SAMT IHREN TOLLEN LEITERINNEN BETEILIGT.

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Jam_17-01 _08 __Scout Kitchen _WRAPS.qxp__PRO 06.04.17 17:37 Seite 21

… so wird

Zubereitung

… der Wrap gefaltet.

1 • Mehl und Salz in eine Schüssel geben, Wasser nach und nach dazugeben, Öl dazu. Alles zu einem Teig verkneten und kurz rasten lassen.

Wraps Zutaten ( für 6 Wraps )

Den Wrap zusammenfalten – so machst du es richtig! Der Wrap wird kunstvoll zusammengefaltet und dann mit den Händen gut festgehalten … Jetzt könnt ihr reinbeißen, die Augen schließen und das Geschmacks-Erlebnis voll genießen!

☺ So legt man den Wrap zusammen, wenn man ihn in der Mitte teilen möchte:

• • • •

200 g Mehl 150 ml Wasser (lauwarm) ½ Teelöffel Salz 1 EL Öl

ca.

90

bis 120 Min.

*für’s

Zubereiten und gütlich Schlemmen!

Für die Füllung: Paradeiser, Mais, Karotten, Paprika, Eisbergsalat, rote Bohnen … für die Sauce: 1 Becher Sauerrahm und Gewürze, z.B. gemischte Kräuter, Schnittlauch, Curry, Pfeffer, Salz.

Ausrüstung 1 Teigschüssel 1 Nudelholz 1 flache Bratpfanne 1 Bratschaufel 1 Rührschüssel für die Sauce 1 Schneidbrett und Messer 1 gr. Platte oder kl. Schüsseln

für’s Gemüse

2 • Teig in sechs gleiche Teile teilen und auf einer bemehlten Arbeitsfläche mit einem Nudelholz zu dünnen Fladen ausrollen. 3 • Die Fladen in einer beschichteten, flachen Pfanne auf jeder Seite kurz backen. Dazu braucht man kein Fett mehr extra, weil ja Öl im Teig ist. 4 • Die Sauce für die Füllung zubereiten: Dazu den Rahm mit den kleingehackten Kräutern verrühren und ev. mit etwas Salz abschmecken. 5 • Die Füllung zubereiten: Das Gemüse möglichst klein schneiden und hübsch auf einer Platte oder einzeln in kleinen Schüsseln anrichten.

mit einer Wrap fu’llen us Sauce Mischung a zutaten – und Gemüsewie man es einfach so, gerne mag! 21


Jam_17-01 _04 __Die Welt retten PERU Freigespielt.qxp__PRO 06.04.17 11:50 Seite 22

I CH

MUSS NOCH KURZ DIE

W ELT

RETTEN

Spielen wir die Kinder frei!

PERU 2016-18 PERU Lima Machu Picchu

Am liebsten spielt Margarita Verstecken mit ihrem Bruder – aber die Geschwister haben auch viel Spaß, sich gegenseitig mit dem Schubkarren herum zu schieben. Leider hat sie dazu wenig Zeit. Wenn die Neunjährige nachmittags in die Schule geht, hat sie bereits einen sechsstündigen harten Arbeitstag hinter sich.

nichts Verwerfliches. Dabei hat Margarita noch Glück. Andere Kinder können wegen ihrer Arbeit die Schule nur gelegentlich besuchen oder müssen sie vorzeitig beenden. Viele von ihnen sind außerdem Gefahren und Risiken ausgesetzt, zum Beispiel durch schwere körperliche Arbeit in Steinbrüchen oder in Minen oder auch auf Müllhalden.

Je nach Jahreszeit muss sie helfen, mit dem Pflug den Acker ihrer Eltern aufzubereiten, Mais und Bohnen aussäen oder die Ernte einholen. Zu ihren weiteren Aufgaben gehören zudem das Füttern der Tiere sowie das Ausmisten des Stalles. Das macht sie lieber als die Arbeit am Feld, von der sie oft Rückenschmerzen bekommt. Manchmal muss sie auch auf den Nachbarsfeldern aushelfen, damit die Familie noch etwas Geld dazuverdient. Um 18.00 gibt es dann Abendessen: Reis mit Linsen. Margaritas Leibspeise sind übrigens Kartoffeln mit gebratenem Meerschweinchen!

Infos zu Peru

Für viele Kinder in Peru, Margaritas Heimatland, ist dies ein ganz normaler Tagesablauf. An Wochenenden arbeitet Margarita sogar bis zu 12 Stunden, von 6.00 Uhr früh bis 18.00 Uhr abends – und dabei ist sie kein Einzelfall: Besonders in den ländlichen Gebieten Perus arbeiten ca. 1,65 Millionen Kinder im Alter zwischen fünf und 14 Jahren. Viele der Kinder versuchen durch die Arbeit selbstständig ihr Überleben zu sichern, oft auch weil sie ihre Familien verlassen müssen, da diese sie nicht mehr ernähren können. Kinderarbeit hat aber auch einen kulturellen Hintergrund, da es viele Eltern als ihre Pflicht sehen, den Kindern das Arbeiten zu lehren. Kinderarbeit ist daher für sie

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Peru liegt an der Westküste Südamerikas. Es leben derzeit ca. 31 Millionen Menschen im Land, davon sind ca. 47% Indigenos*, also den Volksgruppen der Quechau und Aymará zugehörig. Weitere 13% sind europäischer, die restlichen afrikanischer, bzw. asiatischer Abstammung. Ein großes Problem in Peru ist die Landflucht. Durch die starke Zuwanderung in die Hauptstadt lebt heute ca. ein Viertel der Bevölkerung in Lima. Ein sehr großer Teil, vor allem die indigene Bevölkerung, lebt unterhalb der Armutsgrenze. Peru ist reich an Bodenschätzen (v.a. Gold, Silber und Kupfer), doch beherrschen hier vor allem Unternehmen aus dem Ausland den Markt. Wie die meisten Länder Lateinamerikas, ist auch Peru von Armut und großer sozialer Ungleichheit zwischen den Bevölkerungsschichten betroffen. Dadurch steigt das Potential an Gewalt, Prostitution und Drogenkonsum. In den letzten Jahren hat Peru einen enormen Wirtschaftsaufschwung erlebt. Dadurch hat sich das Pro-Kopf-Einkommen in wenigen Jahren verdoppelt hat. Das Wachstum kommt jedoch nur wenigen Teilen der Bevölkerung zugute. *) Indigenos oder indigene Volkgruppe: ursprüngliche Bevölkerung eines Landes / Ureinwohner.

Helfen Herz Hand und mit

Klaus Hollinetz

Freigespielt! Durch die Arbeitsverpflichtung haben sehr viele Kinder keinen oder kaum Zugang zu Freizeit und somit zur Möglichkeit zu spielen wie wir es kennen. Es gibt vielerorts auch nicht die geeigneten Orte und Einrichtungen um dies den Kindern zu ermöglichen. Gemeinsam mit dem peruanischen Pfadfinderverband ›Guías de Peru‹ planen wir, ein Kinder- und Jugendzentrum zu errichten, in dem Kindern aus besonders ärmlichen Verhältnissen die Möglichkeit sicher zu spielen geboten werden kann. Die Guías de Peru suchen derzeit einen geeigneten Ort in der Region um Lima, denn hier ist die Armut besonders hoch und somit die Möglichkeit der Kinder Freizeit zu konsumieren sehr gering. Dieses Vorhaben wird im Rahmen des nächsten “Helfen mit Herz und Hand Projektes” (HHH) von den PPÖ unterstützt. Bis 2018 soll durch eure Unterstützung die Errichtung eines Kinder- und Jugendzentrums realisiert werden.

Infos für Leiterinnen und Leiter: Auch bei diesem Projekt ist es uns ein Anliegen, dass nicht nur der finanzielle Aspekt im Vordergrund steht, sondern unsere pädagogische Verantwortung gegenüber unseren Kindern und Jugendlichen damit auch gefördert wird. Deshalb gibt es – wie schon bei den letzten HHH-Projekten – wieder zahlreiche Infos, Arbeitsmaterialien, sowie Ideen und Anregungen für eure Heimstunden rund um das Thema »Freigespielt!«

www.ppoe.at/aktionen/hhh/ www.facebook.com/HelfenHerzHand/


Jam_17-01 _04 __Die Welt retten PERU Freigespielt.qxp__PRO 05.04.17 18:28 Seite 23

Gemeinsam mit den ›Guías de Peru‹, dem Pfadfinderverband von Peru, planen wir ein Kinder- und Jugendzentrum.

Das Helfen mit Herz und Hand-Projekt der Pfadfinderinnen und Pfadfinder Österreichs.

»freigespielt« Das Tool-Kit zum HHH-Projekt in Peru, als Download-PDF. Webseite siehe linke Seite, unten.

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Jam_17-01 _06 __SuperMarkt Natur _SCHMERZ.qxp__PRO 05.04.17 18:03 Seite 24

Natürlich gegen kleine Wehwehchen …

Te xt & Bilder

M a rk u s P r ö t s c h

Heute geht es zum Einkauf in die NaturApotheke. Seit Jahrtausenden nutzt der Mensch ja Pflanzen als Heilmittel. Bis vor nicht einmal 100 Jahren gab es eigentlich nichts anderes und auch heute noch werden viele Medikamente aus Pflanzen gewonnen. Die hier vorgestellten Mittel sind nur für kleinere Beschwerden gut. Wer ständig unter Kopfschmerzen leidet, soll zum Arzt gehen. Und wer sich unvorsichtigerweise ins Bein gehackt hat, braucht auch nicht zu glauben, dass durch Auflegen von ein paar Blättern alles wieder gut wird. Da ruft ihr doch besser die Rettung! JAM stellt euch zwei Pflanzen vor, mit denen Schmerzen behandelt werden können:

Achtung – ganz wichtig! Nur wenn du dir ganz sicher bist, dass du die richtige Pflanze gefunden hast, darfst du sie auch verwenden. Im Zweifelsfall frage bitte unbedingt eine erwachsene Vertrauensperson! Gänseblümchen Bellis perennis Ja, auch dieses Gartenunkraut ist eine Heilpflanze. Sie galt früher sogar als eine Art „Allheilmittel“. Gänseblümchen sind in regelmäßig gemähten Rasen, z.B. in Gärten und Parks, häufig zu finden. Die kleinen Blütenköpfe mit dem dichten Kranz aus weißen, teilweise rötlich überlaufenen Strahlenblüten außen und den gelben Röhrenblüten innen sind vermutlich jedem bekannt.

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Gänseblümchen haben keine Stängelblätter. Die Blätter befinden sich in einer Rosette knapp über dem Boden. Genutzt werden die Blätter, aber auch die Blüten. Solange die Gänseblümchen blühen – und das tun sie vom Frühjahr bis in den Herbst, kann man sie auch ernten. Zerriebene Gänseblümchenblätter auf einer kleineren Verletzung lindern schnell den Schmerz. Ein Aufguss aus den Blütenköpfchen lässt Blutergüsse, Quetschwunden, Verstauchungen und Prellungen schneller zurückgehen und hilft auch bei Muskelkater und Verspannungen.

den Ufern von Seen, Flüssen und Bächen. Zu erkennen sind Weiden zumeist an den länglichen Blättern, deren Unterseite bei vielen Arten mit weißen Haaren besetzt ist. Genutzt wird die Rinde junger Äste. Am wirkungsvollsten ist Weidenrinde, die im zeitigen Frühjahr (Februar) geerntet wurde. Mit Weidenrinde lassen sich leichtere Schmerzformen wie z.B. Kopfschmerzen oder – als Kur – auch chronische Schmerzzustände wie Rückenschmerzen und sogar Rheuma behandeln. Wirksam ist sie auch bei allen durch Entzündungen entstandenen Schmerzen sowie bei Fieber.

Gänseblümchen enthalten auch eine Menge Vitamin C und eine ganze Reihe Mineralstoffe – in Salaten oder direkt aufs Brot sehen Gänseblümchen nicht nur gut aus, sondern sind auch unglaublich gesund …

So wird’s gemacht: Die Rinde wird fein geschnitten. 1 (Kinder) bis 2 (Erwachsene) Teelöffel mit kaltem Wasser ansetzen und bis zum Sieden aufkochen. Nach 5 Minuten abgießen. 3 mal täglich eine Tasse trinken – nicht länger als 14 Tage.

So wird’s gemacht: Kleinere, nicht (!) blutende Wunden mit ein paar zerriebenen Gänseblümchenblättern bedecken. Für einen Aufguss übergießt man 4 Teelöffel frische Blätter und Blüten mit ¼ Liter kochendem Wasser und lässt das Ganze 10 Min. ziehen. Als Umschlag bei schlecht heilenden Wunden, Quetschungen, Verstauchungen, Prellungen, Schürfwunden, bei Verspannungen, Blutergüssen und Juckreiz.

Achtung! Der Wirkstoff der Weide ist Salicin, das im Körper zu Salicylsäure umgebaut wird. Bei Unverträglichkeit von Salicylsäure – 2 von 1.000 Menschen sind davon betroffen – muss auf die Anwendung von Weidenrinde verzichtet werden.

Weide Salix sp.*

Weidenrinde (eigentlich das Salicin) sollte dem Körpergewicht angepasst werden. Ein Erwachsener (75 kg) sollte täglich nicht mehr als 6 g (= ca. 6 Teelöffel) Weidenrinde einnehmen. Bei Kindern ist es höchstens halb so viel, also max. 3 g, ca. 3 Teelöffel.

Auch die Weide haben wir im Jam schon einmal vorgestellt – als Lieferant für Behelfszahnbürsten. Weiden – es gibt von ihnen mehr als 500 Arten – wachsen als Baum oder Strauch an

*) sp. oder spec.: lat., Abkürzung für species, deutsch: Spezies, Art – im biologischen Sprachgebrauch wird damit eine sogenannte GattungsBezeichnung angezeigt.


Jam_17-01 _06 __SuperMarkt Natur _SCHMERZ.qxp__PRO 06.04.17 17:41 Seite 25

Der Frühling ist da und mit den steigenden Temperaturen machen Aktivitäten draußen auch wieder mehr Spaß. Allerdings ist schnell einmal ein kleines Malheur passiert, wenn man nicht aufpasst …

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Jam_17-01 _12 __Scouts LEAKS _Flagge.qxp__lay 05.04.17 16:50 Seite 26

#ScoutCampAUstria

Wir suchen MitarbeiterInnen SCA: Büro, Shop, Bar – der Meet & Greet Bereich im Erdgeschoß ist bereits eingerichtet. Das Haus 1 ist nach einem Jahr Bauzeit fast fertig und kann ab Mai mit Leben gefüllt werden. Lust im Team mitzuarbeiten? Dann melde dich – wir freuen uns auf dich! Bitte Mail an: office@scoutcampaustria.at

Diese JAM Seite widmet:

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Jam_17-01 _12 __Scouts LEAKS _Flagge.qxp__lay 05.04.17 16:50 Seite 27

S COUT L EAKS

Traditionelles Ritual: Flaggenparade

~ W IKI -W ISSEN ~ Vexillologie ist die Lehre vom Fahnen- und Flaggenwesen. Sie beschreibt eine Fahne als Einzelstück, welches an einer Stange zum Tragen fixiert ist. Eine Flagge kann beliebig oft ersetzt werden und wird an einem Flaggenmast gehisst.

[ Flạggenparade ]

JAM hat vier GruppenleiterInnen zum Thema Flaggenparade befragt: „Die Flaggenparade ist ‚nice to have‘, aber sie ist nur die Ergänzung zu unserem Morgenkreis.“ Gassi, Linz 2

A l e x M a r i n ge r

Das Aufziehen – Hissen – und das Einholen einer Flagge* hat eine rein militärische Entstehungs-Geschichte. Die Flagge wurde auch in Friedenszeiten regelmäßig präsentiert, damit sich Soldaten die Farben einprägen konnten und sie leicht wieder erkannten. Im hektischen Getümmel einer Schlacht war dieses Wissen lebenswichtig. Dort, wo die bekannte Flagge weht, ist man zuhause und sicher! Während britische und amerikanische Pfadfinderinnen und Pfadfinder mehrseitige Dokumente zum korrekten Umgang mit der Flagge kennen, gibt es bei uns, den PPÖ, keinerlei Vorschriften dazu. Ob uns diese Tradition (nicht) wichtig ist, kann in Österreich jeder und jede für sich entscheiden. Bedeutend ist, wie in der eigenen Gruppe mit Traditionen umgegangen wird. Viele hilfreiche Gedanken dazu findest du im ppö Brief 3/2003; online nachzulesen: ppoe.at *) Flagge – wird im alltäglichen Sprachgebrauch meistens als „Fahne“ bezeichnet. Bild unten: Die GuSp der Gruppe Schildorn bei der Flaggenparade auf einem Sommerlager.

Ein Muss, aus Tradition? Die PPÖ-Flagge ist unser Zeichen der Zusammengehörigkeit. Wir sollten diese, seit Beginn der Pfadfinderbewegung gelebte Tradition, aufrechterhalten. Die Flaggenparade steht in keinem Widerspruch zu den demokratischen Werten der Pfadfinderinnen und Pfadfinder. Auch in anderen Bereichen der Jugendarbeit bauen wir auf den Gedanken unseres Gründers Robert Baden-Powell auf. Darum weht traditionell eine Pfadfinderflagge über unseren Zelten.

Ein Ritual, am Sinn vorbei? Der Kern dieses Rituals ist doch, dass in der Gruppe ein gemeinsamer Tagesbeginn oder Tagesausklang stattfindet. Das können wir rund um einen Holzmasten organisieren oder auch mit anderen Symbolen gestalten. Das Gemeinschaftsgefühl wird auch gestärkt, wenn wir einen Text lesen oder ein Lied singen. Das Stoffstück lenkt vom Wesentlichen ab und stellt uns bei Außenstehenden oft zu Unrecht in eine Ecke von paramilitärischen Organisationen.

„Für uns Linz5er gehört etwas so Traditionsreiches wie die Flaggenparade einfach zum Pfadfindersein dazu. Der Tag wird gemeinsam begrüßt, wichtige Infos werden verkündet und Inspektionsergebnisse verlautbart. Es ist etwas Besonderes, die Flagge hissen zu dürfen und wir zeigen damit Präsenz und unsere Zugehörigkeit. Die Flaggenparade ist auf einem Sommerlager ein selbstverständlicher Start in den Tag!“ Kerstin, Linz 5 „Flaggenparaden haben bei uns in der Pfadfinder-Gruppe keine große Tradition. Eine Abzeichen- oder Halstuchverleihung ohne unsere grüne Pfadfinderfahne könnte ich mir jedoch nicht vorstellen.“ Conny, Langholzfeld „Bei allen Traditionen, die wir bei den Pfadfindern pflegen, muss immer wieder gut abgewogen werden, ob sie auch noch in die heutige Zeit passen, ob sie hilfreich, oder vielleicht sogar kontraproduktiv sind. Das Aufziehen der Flagge ist ein Ritual, dass wir als gemeinsamen Start in den Tag, gerne pflegen. Wichtig ist mir, dass die Fahne als Zeichen der Verbundenheit zu allen unseren Pfadfinderschwestern und -brüdern auf der ganzen Welt konnotiert wird – also als Friedenssymbol; und dass der Morgenkreis in einer entspannten, frohen Atmosphäre gestaltet wird.“ Marilies, Steyrtal

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Jam_17-01 _00 ___ALL ADs.qxp__PRO 05.04.17 14:09 Seite 28

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Jam_17-01 _03 __BücherTipps.qxp__PRO 06.04.17 17:43 Seite 29

Pfadfinderinnen und Pfadfinder stellen ihre Lieblingsbücher vor. Viel Spaß beim Reinschnuppern und aufregende Stunden, wenn ihr euch dazu entschließt, die Bücher selbst zu lesen!

E l l a L a n g & To b i a s Po i n t e c ke r | M a r t i n a B e r g s l e i t n e r

ginnt er Nachforschungen, um mehr über die geheimnisvolle Geschichte  herauszufinden. Doch nicht jeder ist damit glücklich, dass Daniel in der Vergangenheit wühlt … Ella Lang ( 19 Jahre )

Ranger bei der Gruppe Gallneukirchen Hobbies: Musik, Lesen, Campen …

Ellas Buchempfehlung:

“Der Schatten des Windes” Carlos Ruiz Zafón » für RaRo

Inhalt des Buches: „Der Schatten des Windes“ ist die Geschichte des jungen Daniel, der im Spanien der Franco-Diktatur  erwachsen wird. Begleitet wird er dabei von einem Buch, das er an einem ganz besonderen Ort entdeckt hat: Dem Friedhof der Vergessenen Bücher, eine geheime Bibliothek, die ihm sein Vater zeigt. Als er versucht, mehr über den Autor herauszufinden, findet er sich in einer Sackgasse wieder und so be-

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“Dieses Buch ist mein Lieblingsbuch, weil …” „Der Schatten des Windes“ und die anderen drei Bücher der Reihe zählen deshalb zu meinen Lieblingsbüchern, weil Zafón es wie kein anderer schafft, die Spannung die ganze Geschichte über aufrecht zu halten. Er führt die verschiedensten Personen und Handlungen ein, die anfangs scheinbar nichts miteinander zu tun haben. Nach und nach fügen sie sich jedoch ineinander, bis sie schlussendlich ein Ganzes ergeben. Diese Fähigkeit so komplexe Geschichten zu erfinden finde ich faszinierend.

In schon vielen JAM-Ausgaben haben wir euch lesenswerte Bücher vorgestellt – die Idee ist geblieben, die Form ist neu: Ihr selbst seid nun am Wort …

Untertan sein. Palo Kans Rudel muss Schogar Kan und seine Wölfe aufhalten … “Dieses Buch ist mein Lieblingsbuch, weil …” Tobias Pointecker ( 11 Jahre )

Späher bei der Gruppe Sauwald Hobbies: Pfadfinder, Radfahren, Schwimmen, Klavierspielen, Lesen und Zeichnen.

Tobias’ Buchempfehlung:

“Wolfsaga” Käthe Recheis » für GuSp

Inhalt des Buches: Noch ist im Tal der Flüsternden Winde die Wolfswelt heil, und die Wölfe (Palo Kans Rudel) hören auf Wakas Stimme – das Gesetz, nach dem die Geschöpfe zusammen leben. Doch da verbreitet sich die Kunde von Schogar Kan, dem mächtigen schwarzen Wolf aus dem Norden. Sein Rudel Zahllos soll die ganze Welt umspannen. Waka, das Gesetz, gilt für ihn nicht, die Wölfe und auch alle anderen Tiere sollen ihm

Schon als ich dieses Buch das erste Mal (habe es schon zweimal gelesen) gelesen hatte, zog es mich in seinen Bann. Es ist wirklich gut be- und geschrieben und versetzt den Leser in die Lage der Charaktere hinein. Das Buch wird rasch spannend und lässt auf ein gutes Ende hoffen. Mein Lieblingsteil: Die unterlegene Wolfsschar flieht und findet neue Verbündete. Gemeinsam wagen sie die Rückkehr in ihre Heimat und vertreiben den schwarzen Wolf ohne Kampf, alleine durch die Worte Schirikis, der der schwächste der Schar ist. Leider stirbt Schogar Kan, nach dem er vertrieben wurde, durch eine Berglawine.

Wenn auch du dein Lieblingsbuch vorstellen möchtest, dann schreib bitte einfach an: jam@ooe.pfadfinder.at Wir freuen uns auf spannende Beiträge!

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Jam_17-01 _02 __InfoTainment MAYA.qxp__PRO 06.04.17 19:39 Seite 30

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4302x2123 Maya-Kinder können das in wenigen Sekunden ausrechnen: Du kannst das auch!

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Jam_17-01 _02 __InfoTainment MAYA.qxp__PRO 06.04.17 19:39 Seite 31

Die Kunst der Mathematik Die Mayas des Altertums haben ihre Rechenblätter mit typischen und recht eigenartigen Figuren von Göttern verziert: Diese sehen oft gleichzeitig furchterregend und komisch-lustig aus!

Mensch Meier, Maya Mathe! Die Mayas – Hochkultur im antiken Mittelamerika – konnten eines besonders gut: Rechnen mit großen Zahlen. ›Mustergültig‹, im besten Sinn des Wortes. Punkt = 8.000 Strich = 40.000 / 4. Stapel gesamt / 128.000

Maya Zahlen Die Mayas schrieben Zahlen sehr bildhaft als ‘PunktStrich-Stapel’ – einfach zu verstehen bis 19. Ab dann wird’s ungewöhnlich: Für größere Zahlen schreibt man weitere Stapel übereinander; je weiter oben der Stapel, umso höher werden die Zahlenwerte der Punkte und Striche.

Wo l f r a m M a r i a S c h r ö c ke n f u c h s

Punkt = 400 Strich = 2.000 / 3. Stapel gesamt / 6.400 Punkt = 20 Strich = 100 / 2. Stapel gesamt / 380 Punkt = 1 Strich = 5 / 1. Stapel gesamt / 19

Punkt = 400 Strich = 2.000 3. Stapel = 2.000 Punkt = 20 Strich = 100 2. Stapel = ‘Auge’ = 0

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Wie die alten Mayas Zahlen geschrieben haben, ist vielen bekannt: Ein Punkt zählt ‘eins’, ein Strich zählt ‘fünf’ – siehe oben, die Zahlenreihe bis Neunzehn. Bekannt ist u.a. auch, dass sie den Lauf der Gestirne akribisch beobachteten und aufzeichneten; deshalb auch einen Kalender von unglaublicher Genauigkeit entwickeln konnten und zB in der Lage waren, die nächste Sonnenfinsternis präzise voraus zu berechnen. Und das, ungefähr zur Zeit Christi Geburt, wo in Europa, Asien und im Orient die Ziffer ‘0’ noch gar nicht entdeckt war: Die Mayas

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Punkt = 1 Strich = 5 1. Stapel = 17

aber rechneten schon längst mit ihr! Und konnten große Zahlen multiplizieren auf eine Art und Weise, die ein bisschen nach ‘Hokuspokus’ aussieht: Dabei muss man nicht einmal verstehen, wie ‘Malnehmen’ überhaupt geht – sondern einfach nur: Knotenpunkte abzählen. Die nachfolgende Zeichnung zeigt, wie es gemacht wird: Man zeichnet die beiden Zahlen (Faktoren) als sich kreuzende Strichbündel ( A ) so auf, dass sich insgesamt eine Karo-förmige Figur ergibt. Senkrechte Sektoren ( B ) festlegen: Knotenpunkt-Gruppen, die übereinander lie-

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Die Multiplikations-Methode der Mayas

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gen, gehören zum selben Sektor. Am besten beginnt man links, im ersten Sektor liegt nur die äußerst linke Gruppe, im zweiten Sektor liegen zwei Gruppen, im dritten drei, usw. … der mittlere Sektor enthält immer die meisten Gruppen; ab da nimmt die Anzahl der Gruppen spiegelsymetrisch wieder ab. Knotenpunkte zählen ( C ): Alle Punkte des selben Sektors werden addiert, die jeweilige Summe schreibt man darunter. Ist eine Summe größer als zehn, schreibt man nur die Einer-Stelle an und zählt weiter, wie gewohnt. Das war’s. Fertig. Maya mia!

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Maya Mathe in der Schule Yucatan, Mexiko, Bildungsprojekt seit 2010: Schon im Kindergarten lernen die Maya-Kinder zuerst das alte Maya-Rechnen und beherrschen dabei spielend den Zahlenraum bis 1.000

‘Mal-nehmen’ muss man dabei gar nicht können, man ist schnell wie der Blitz und die ‘Rechnung’ sieht noch dazu wirklich cool aus! Nachfolgende Beispiele: Unter jeder Rechnungs-Zeichnung ist das entsprechende Produkt (= Ergebnis) – siehe dazu Textstelle (C) – zu sehen; darunter im Balken die Multiplikation in Zahlen.

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Quelle + © Foto ( »Maya Mathe in der Schule« ): Artikel “Yucatan Children Learn Math Better Thanks to Ancient Mayan Numeral System” | www.ancient-origins.net Die vorgestellte Multiplikationsmethode wird den Mayas der Antike lediglich zugeschrieben, ist streng www.ancient-origins.net/news-history-archaeology/yucatan-children-learn-math-better-thanks-ancient-mayan-numeral-system-020638. Verwendung: Nicht-öffentlich, aussschließl. zu Bildungszwecken. wissenschaftlich letztlich nicht belegbar aber sehr wahrscheinlich.

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