Jes . Das katholische Magazin f端r Braunschweig
Mai 02 . 2012
Rubriktitel
suchen. fragen. finden.
UNTERWEGS ZU SICH SELBST Auszeit auf alten Pfaden Jes 02 . 2012
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Menschen schützen. Werte bewahren.
Editorial . Inhalt
Liebe Leserinnen, liebe Leser, viele von Ihnen haben uns verraten, wie Ihnen die erste Ausgabe von „Jes“ gefallen hat. Wir haben eine Menge Lob bekommen für die „ansprechende optische Gestaltung“, für „Vielfalt und Ausgewogenheit“ der Beiträge, für den „anspruchsvollen Inhalt“ und Weiteres mehr. Darüber haben wir uns sehr gefreut. Negative Kritik gab es kaum, aber eine Reihe von beden-
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kenswerten Anregungen. Gewünscht haben Sie unter anderem regionale Berichte über Randgruppen und kritische Beiträge über aktuelle Missbrauchsfälle oder die Rolle der katholischen Kirche in Braunschweig während des Nationalsozialismus. Für jede Ihrer Rückmeldungen bedanken wir uns sehr herzlich. Sie spornen uns an, das Magazin weiter zu verbessern. Dabei wollen wir auch kontroverse Themen nicht ausblenden. Übrigens: Um noch mehr über die Akzeptanz von „Jes“ zu erfahren, haben wir eine telefonische Leser-Befragung in Auftrag gegeben. Einige von Ihnen werden also demnächst einen Anruf bekommen. Wir möchten Sie bitten, unseren Interviewern freundlich zu begegnen und ihnen ehrlich Ihre Meinung zu „Jes“ zu sagen. Mit Ihren Antworten helfen Sie uns, ein repräsentatives Meinungsbild zu erhalten. Auf WWW.JES-BRAUNSCHWEIG.DE können Sie sich im Internet durch die aktuelle Ausgabe klicken, aber auch das bereits erschienene Heft abrufen. Nach und nach werden wir dort
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Eingesammelt Auf dem Kirchturm die eigenen Grenzen testen S. 6 Nah dran Ein Leben, viele Nackenschläge S. 8 Gesprächsstoff Das Spendenwunder von Braunschweig S. 12 Im Fokus Seelsorge hinter Gittern S. 16
alle „Jes“-Magazine zum Nachlesen online stellen.
Entdeckt Auszeit auf alten Pfaden S. 20
Viel Freude beim Lesen der zweiten Ausgabe wünscht Ihnen
Engagiert Wenn Hunde ehrenamtlich tätig sind S. 24 Schmackhaft Zu Pfingsten kommt Spargel auf den Tisch S. 25
Volker Röpke, Redaktion Jes
Jes Junior Was steckt hinter der „Aussendung des Heiligen Geistes“? S. 26
TITELFOTO: GETTY IMAGES
Gesehen, gelesen, gehört Über die wahren Quellen des Burnouts S. 28 Wenn Sie uns schreiben wollen: Redaktion Jes, Propsteipfarramt St. Aegidien, Spohrplatz 9, 38100 Braunschweig, info@jes-braunschweig.de, WWW.JES-BRAUNSCHWEIG.DE
Erlebenswert Die Movimentos-Festwochen S. 29 Termine Von Kabarett bis Kindererziehung S. 30
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Heilige Schrift im grünen Garten
FOTO: GÜNTER SCHNEIDER
Immergrüne Hecken und der Himmel voller Buchstaben – wer durch den Christlichen Garten in Berlin spaziert, wird auf Schritt und Tritt von der Heiligen Schrift begleitet. Aus vergoldetem Aluminium geformte Textpassagen aus der Bibel und aus philosophischen Schriften bilden einen Wandelgang, den die Besucher durchschreiten. Der Christliche Garten gehört zu den neun „Gärten der Welt“ im Erholungspark Marzahn. WWW.GRUEN-BERLIN.DE
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Eingesammelt
2060 könnte bereits jeder siebte Mensch in Niedersachsen 80 Jahre oder älter sein. Das glaubt der Landesbetrieb für Statistik. Derzeit gibt es knapp 429.000 Hochbetagte, bis 2060 steigt ihre Zahl voraussichtlich mit rund 851.000 auf fast das Doppelte. Gleichzeitig geht die Einwohnerzahl von rund 7,92 Millionen auf etwa 6,18 Millionen zurück, meinen die Statistiker. Die zunehmende Alterung der Bevölkerung wird sich den Angaben zufolge auch auf die Zahl der Pflegebedürftigen auswirken. Schon bis 2030 steigt sie demnach um mehr als 60 Prozent auf 229.000 Personen.
Internetwegweiser für Gottesdienste Per Internet wollen die beiden großen Kirchen in Deutschland Kirchgängern die Suche nach einem Gottesdienst erleichtern. Auf der Seite WWW.WEGWEISER-GOTTESDIENST.DE ist eine bundesweite Suche nach katholischen und evangelischen Gottesdiensten möglich. Das neue Service-Portal wird von der katholischen und evangelischen Kirche gemeinsam angeboten. Auf der Internetseite können auch Besonderheiten wie etwa die behindertengerechte Ausstattung der Kirche abgefragt oder kann nach Gottesdiensten in Fremdsprachen gesucht werden.
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Für den Comic-Helden Spiderman dürfte es ein Klacks sein, für alle anderen ein großes Wagnis: das Abseilen von einer Kirchturmspitze. Unter dem Motto „Entdecke deine Grenzen!“ laden die katholische Hochschulgemeinde und die evangelische Studierendengemeinde Braunschweig Studenten ein, vom Kirchturm der evangelischen Jugendkirche in der Herzogin-Elisabeth-Straße herunterzuklettern – natürlich unter Anleitung und gut gesichert. Die Kletteraktion am 7. Juni gehört zu einer Reihe gemeinsamer Veranstaltungen der beiden Hochschulgemeinden im Sommersemester. Das ökumenische Schwerpunktthema dazu lautet: „Darf`s etwas mehr sein? – Vom Sinn und Unsinn von Grenzen.“ Die christlichen Studenten wollen dabei auch religiöse Grenzen überwinden. Am 9. Mai besuchen sie die Moschee der türkisch-islamischen Gemeinde in der Ludwigstraße, um zu entdecken, wie Muslime in Braunschweig leben. Eine Begegnung mit der jüdischen Gemeinde Braunschweigs in der Synagoge in der Steinstraße steht am 21. Juni auf dem Programm.
Katholische Hochschulgemeinde Braunschweig, Schleinitzstr. 17, 38106 Braunschweig, Telefon 0531 343911, WWW.KHG-BRAUNSCHWEIG.DE
FOTOS: FOTOLIA, WIKIPEDIA, KAJUNE, PETER LANGER, VOLKER RÖPKE
Klettern wie Spiderman
Eingesammelt
» Manche sind verwundert, wie viel
der Glaube mit ihrem Leben zu tun hat.« Viele Jugendliche machen sich darüber Gedanken, wie sie ihr Leben sinnvoll gestalten können, sagt Anne Hofmann (30). Die katholische Jugendreferentin aus Braunschweig unterstützt junge Menschen, die Verantwortung in einer Jugendgruppe übernehmen möchten oder soziale Vorhaben planen, zum Beispiel den Besuch in einem Altenheim. „Bei jeder Aktion, die wir begleiten, schimmert das Christliche durch – etwa wenn es darum geht, Gemeinschaft zu erleben. Manche sind dann verwundert, wenn sie merken, wie viel die Kirche und der Glaube mit ihrem Leben zu tun haben.“
» Pfingsten ist ein Fest der Kommunikation.«
Für Ulrich Khuon (61), Intendant am Deutschen Theater Berlin, ist Pfingsten ein „großartiges Fest“ der Kommunikation. Weil die Menschen heute so oft aneinander vorbeireden, erinnert der Theatermacher und katholische Theologe gern an die Botschaft der Bibel: „Pfingsten zeigt uns, dass eine Sprache zu finden auch damit zu tun hat, dass es einem geschenkt wird. Und so wird uns ja vieles im Leben durch den anderen geschenkt oder durch eine Kraft, die außerhalb unserer selbst besteht und die uns manchmal hilft – egal, ob wir an sie glauben oder nicht.“
» Der Glaube an Gott
lehrt mich Demut.« Hollywoodstar Denzel Washington (57) mag das Wort religiös nicht. „Religion bedeutet: Ich habe eine Religion, du hast eine Religion, meine Religion ist die richtige. Mein Gott ist gut, deiner ist es nicht“, sagte Washington. Er glaube nicht, dass es einen Gott der Juden gebe, einen Gott der Christen und so weiter. „Ich glaube, es gibt einen Gott“, betonte der Schauspieler. Der Gottesglaube lehre ihn vor allem Demut. Und außerdem: „Er erinnert mich, dass ich nicht perfekt bin und dass mir trotzdem vergeben werden kann.“
Eine Problemlöserin verabschiedet sich Mit den guten und schlechten Seiten menschlicher Beziehungen kennt sich Antonie Wiegand aus. Die DiplomPsychologin (rechts im Bild) hat 21 Jahre lang die katholische Ehe-, Familien- und Lebensberatung in Braunschweig geleitet. In unzähligen Gesprächen hat sie Menschen begleitet, einen Ausweg aus Krisen und Konflikten zu finden. Doch damit ist nun Schluss: Die 61-Jährige hat sich Ende April in den Ruhestand verabschiedet. Neue Leiterin ist die Religionspädagogin Regine Hain (links im Bild), die bereits seit zwölf Jahren für die Beratungsstelle tätig ist. Zuvor war die 44-Jährige als Gemeindereferentin in der Gemeinde St. Albertus Magnus aktiv.
Kath. Ehe-, Familien- und Lebensberatung im Bistum Hildesheim, Ägidienmarkt 11, 38100 Braunschweig, Telefon 0531 126934, WWW.EHEBERATUNG-BRAUNSCHWEIG.DE
»Zu glauben ist schwer, nichts zu glauben ist unmöglich.« Victor Hugo
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Nah dran
Julia ist gl端cklich nach Monaten wieder zu Hause zu sein. Nur ihre Beinschienen und ihre Kr端cken erinnern noch an den Unfall.
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Nah dran
Sie lässt sich nicht kleinkriegen: Silke H. blickt trotz aller Probleme optimistisch in die Zukunft.
DIE EINZELKÄMPFERIN Was Silke H. in den vergangenen zwei Jahrzehnten erlebt hat, reicht eigentlich für zwei Leben. Ein Schicksalsschlag nach dem anderen traf sie. Doch sie kämpfte sich immer wieder durch. Mit Mut und Gottvertrauen.
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er Herr ist meines Lebens Kraft“ – Der Spruch findet sich zufällig auf einem Kalenderblatt in der Küche von Silke H. Doch er scheint wie für sie gemacht. Kraft braucht Silke. Tag für Tag. Die 43-Jährige ist Mutter von drei Kindern aus zwei Ehen. Seit vier Jahren ist sie alleinerziehend. Damals hat sie ihren zweiten Mann verlassen. Eine Eheberatung blieb erfolglos, die Beziehung war nicht mehr zu kitten. „Es ging einfach nicht mehr“, sagt sie. Das Reihenhäuschen am Stadtrand, in dem die Familie einst lebte, hat längst andere Bewohner. Silke, ihr 16-jähriger Sohn Jan-Niklas und das 8-jährige Zwillingspärchen Julia und Jonas wohnen nun in einer Vier-Zimmer-Wohnung im zweiten Stock eines Mehrfamilienhauses im Braunschweiger Siegfriedviertel. Allerdings nicht mehr lange, denn das Leben der Familie hat sich in den vergangenen vier Monaten grundlegend geändert.
Umzug in die Parterre-Wohnung Am 19. Dezember wurde Julia auf ihrem Schulweg von einem abbiegenden Lastwagen überfahren. Lange war nicht klar, ob sie den Unfall überleben würde. Die Ärzte versetzten das Mädchen in ein künstliches Koma, unterzogen es diversen Operationen. Nach einer Reha kam Julia drei Tage vor Ostern erstmals wieder nach Hause. Wer sie heute sieht, glaubt nicht, dass es noch vor kurzem so ernst um sie stand. Sie ist ein fröhliches Mädchen. Nur an einem geschienten Bein und ihren Gehhilfen erkennt man, dass ihr etwas zugestoßen sein muss. Mit ihren Krücken bewegt sie sich flott
durch die Wohnung, zeigt ein wenig stolz einige ihrer bunten Zeichnungen, erzählt von dem, was sie in den vergangenen Wochen erlebt hat. Nur: Treppensteigen wird auf Dauer schwierig bleiben. Da helfen auch ihre therapeutischen Anwendungen nicht. Also bleibt nur der Umzug in eine ParterreWohnung. In diesen Tagen kommt der Möbelwagen. Julias Unfall ist nicht der erste Schicksalsschlag, den Silke H. wegstecken muss. Ihre erste Ehe scheitert, als Jan-Niklas noch ein Säugling ist. Sie muss sich mit ihrem Kind allein durchschlagen. Doch sie findet einen neuen Partner, heiratet ein zweites Mal, bekommt Zwillinge. Es sind zunächst glückliche Jahre. Dann zerbricht auch diese Beziehung. Was Silke in der Folge auffällt: Ihr Sohn Jonas benimmt sich eigenartig, ist nicht nur lebhaft, sondern wild, verkriecht sich, hat wenig Kontakt zu anderen Kindern. „Zuerst dachte ich, das ist seine Reaktion auf die Trennung von meinem Mann, da habe ich wohl selbst Schuld“, sagt Silke. Doch dann folgt die Diagnose: Jonas ist Asperger-Autist. Kinder mit diesem angeborenen Syndrom haben Probleme in der sozialen Kommunikation, ihr Verhalten erscheint merkwürdig und ungeschickt, sie können Signale anderer Menschen nicht deuten, nehmen Dinge wörtlich, leben in ihrer eigenen Gefühlswelt. AspergerAutisten sind dabei nicht weniger intelligent als andere Menschen, haben oft Begabungen in speziellen Feldern. So ist es auch bei Jonas. Er besucht wie seine Schwester momentan noch eine katholische Grundschule. Silke ist Beamtin, hat lange im städtischen Jugendamt gearbeitet und hautnah miterlebt, wie schlecht manche Eltern ihre Kinder behandeln. „Ich habe mich oft gefragt, wie Eltern
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Nah dran
Julia strengt sich an, will schon alles allein schaffen. Doch wenn es mal schnell gehen soll, trägt ihre Mutter sie ein kleines Stück.
ihrem Nachwuchs so etwas antun können. Da habe ich manche Probleme im Kopf mit nach Hause genommen“, erzählt sie. Lange bevor Burnout in aller Munde ist, ereilt sie diese Krankheit. Kinder, Arbeit, Probleme – das alles ist zu viel. Sie entschließt sich, für zwei Jahre eine Auszeit zu nehmen und lässt sich beurlauben, lebt mehr oder weniger freiwillig von Hartz IV. Silke ist eine freundliche Frau, sie lächelt oft und lacht manchmal herzlich. Sie kann dies heute, nicht zuletzt, weil sie sich mit ihrem Schicksal auseinandergesetzt hat. „Natürlich fragt man sich: Wieso immer ich? Wieso mutet der liebe Gott mir das alles zu?“ Silke hat nach Antworten darauf gesucht, auch in langen Gesprächen mit ihrem Gemeindepfarrer, Pater Fritz Wieghaus.
Die Kraft kommt ja nicht einfach so Sie hat für sich eine Antwort auf ihre Fragen gefunden: „Weil ich die Kraft habe, das alles durchzustehen, und andere vielleicht nicht.“ Und sie ist sich sicher, dass sie ihre Probleme nicht allein bewältigen muss: „Ich weiß, dass es da etwas gibt, was mir hilft. Die Kraft kommt ja nicht einfach so.“ Pater Fritz ist in den letzten Jahren zu einem Freund der Familie geworden. „Es tut gut, dass man mit ihm über alles reden kann“, erklärt Silke. Hilfe bekommt die Familie auch von einem Mitarbeiter einer ambulanten Jugendhilfeeinrich-
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tung. Einmal in der Woche kommt er zu Besuch. Dann kommen Dinge auf den Tisch, die Silke sonst vielleicht bei einem Glas Wein mit einem Lebensgefährten besprochen hätte. „Wir sind keine katholische Musterfamilie, und wir sind nicht jeden Sonntag in der Kirche“, sagt Silke Herweg, „aber wir versuchen, unseren Glauben zu leben, zum Beispiel durch ein Gebet am Abend.“ Als Silke und Julia nach der Reha an der Albertus-Magnus-Kirche vorbeikommen, halten sie an und zünden eine Kerze an. Julia steuert auf das Weihwasserbecken zu und bekreuzigt sich. Bei einen Abstecher zum benachbarten Kindergarten, den Julia bis vor zwei Jahren besucht hat, ist das Hallo groß. Es gibt Umarmungen und gute Wünsche, und alle staunen, wie gut sich das Mädchen erholt hat. „Da haben unsere Gebete ja tatsächlich etwas bewirkt“, sagt Erzieherin Monika Kerker. Die Anteilnahme an Julias Schicksal ist groß, mehrfach wurde über sie bereits in der Tagespresse berichtet. Zeitungsleser haben der Familie finanzielle Unterstützung angeboten. „Doch das wollte ich nicht“, sagt Silke H. Fünf Tage nach Julias Unfall saß Silke H. am Heiligen Abend in der Kirche. Sie hat nur geheult, aus Verzweiflung. Ostern war sie wieder in der Kirche – diesmal mit Julia. „Da hab ich wieder nur geweint, aus Freude!“ J T E X T : M AT T H I AS BO D E F OTO S: J OA N N A NOT T EBRO C K
Nah dran
Begegnung mit Pater Fritz: Er ist zu einem Freund der Familie geworden und hat Silke H. dabei geholfen manche Schwierigkeit durchzustehen.
Mütter & Kinder › Mütter sind heute bei der Geburt ihres ersten Kindes deutlich älter als früher: Im Durchschnitt bekommen Frauen heute mit knapp 29 Jahren erstmals Nachwuchs. In den 70er-Jahren waren sie noch fünf Jahre jünger. › Mütter sind immer seltener verheiratet: Fast jedes dritte Baby in Deutschland hatte 2009 eine unverheiratete Mutter. › Mütter verbringen werktags durchschnittlich gut fünf Stunden mit ihren Kindern, am Wochenende sind es rund acht. Väter können bei weitem nicht mithalten: Wochentags kommen sie nur auf etwa zwei Stunden, am Wochenende hinken sie mit rund sieben Stunden nicht ganz so weit hinter den Frauen hinterher. › In Deutschland gibt es rund 8,2 Millionen Familien, darunter fast 1,6 Millionen Alleinerziehende. 60 Prozent der alleinerziehenden Mütter sind berufstätig, 42 Prozent arbeiten Vollzeit.
› Frauen bekommen wieder mehr Kinder: Die Geburtenrate ist in den vergangenen Jahren gestiegen. Statistiker streiten allerdings darüber, ob sie nun bei 1,46 oder 1,6 pro Frau liegt. › 13,1 Millionen Kinder und Jugendliche leben in deutschen Haushalten und werden nach wie vor überwiegend von ihren Müttern betreut. › Jedes vierte Kind lebt als Einzelkind. Knapp die Hälfte hat einen Bruder oder eine Schwester, der Rest hat zwei oder mehrere Geschwister. › Am zweiten Sonntag im Mai wird in Deutschland und in vielen Ländern der Welt Muttertag gefeiert. Der Muttertag hat seinen Ursprung in der englischen und amerikanischen Frauenbewegung des ausgehenden 19. Jahrhunderts. In Deutschland wurde er 1922/23 vom Verband Deutscher Blumengeschäftsinhaber mit Plakaten „Ehret die Mutter“ in den Schaufenstern etabliert und als Tag der Blumenwünsche gefeiert.
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Gesprächsstoff
GUTES TUN STECKT UNS IN DEN GENEN Mal liegt das Geld unter der Fußmatte, mal zwischen den Seiten eines Gesangbuches, mal schlicht im Briefkasten. Ein bislang unbekannter Wohltäter überrascht die Menschen in und um Braunschweig seit Monaten mit großzügigen Spenden. Seit November wurden bereits über 200.000 Euro anonym für soziale Zwecke verschenkt. Während die Region rätselt, wer dahintersteckt, wissen Experten: Der edle Spender gibt nicht nur, er tut sich auch selbst etwas Gutes.
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Gesprächsstoff
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u den bislang Beschenkten gehören auch die Braunschweiger Sternsinger. Jugendreferentin Anne Hofmann zog aus dem Briefkasten der Kajune-Geschäftsstelle am Spohrplatz einen Briefumschlag: Darin 10.000 Euro und ein Artikel der Braunschweiger Zeitung vom 27. Januar mit der Schlagzeile: „Sternsinger sammelten 52.800 Euro für Kinder in Not“. Propst Reinhard Heine sagt zu der anonymen Spende: „Das ist ein unverhoffter Geldsegen eines sehr großherzigen Spenders für eine gute Sache. Wir sind dafür sehr dankbar. Damit wird ja auch Wertschätzung zum Ausdruck gebracht für das große Engagement von Kindern in unserer Stadt, die als Sternsinger Spenden für Kinder in Not gesammelt haben.“ Ähnlich wurden bisher Kindergärten, eine Suppenküche, ein Hospiz, die Opferhilfe und Kindertagesstätten gefördert.
Wer spendet, zeigt Mitgefühl Braunschweigs Beauftragter gegen Kinderarmut, der frühere evangelische Propst Armin Kraft, spricht von einer „neuen Version des Wohltäters“. Mit möglicherweise alten Motiven, wie der Berliner Philosoph und Wissenschaftsautor Stefan Klein darlegt. Denn altruistische Motive, also uneigennütziges Handeln, gehören nach seinen Worten genauso wie der Egoismus zur genetischen Grundausstattung des
»Wer selbstlos handelt, hat weniger Angst und ist weniger stressempfindlich.«
Menschen. „Wer selbstlos handelt, hat weniger Angst und ist weniger stressempfindlich, das zeigen neuropsychologische Studien", argumentiert Klein. Wer gut zu anderen ist, dem geht es selbst besser, fasst der Bestsellerautor zusammen, der seine Thesen in seinem jüngsten Buch „Der Sinn des Gebens“ erläutert. „Wenn wir uns um das Wohl anderer kümmern, werden im Kopf Hormone wie Opioide und Oxytocin ausgeschüttet, die uns euphorisch stimmen und auch beim Sex eine wichtige Rolle spielen“, sagt Klein. Die Hormone lieferten eine Erklärung, warum Altruisten gesünder seien: „Beide dämpfen die Ausschüttung des Stresshormons Cortisol und beugen so Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Infektionen vor. Denn chronischer Stress schädigt die Blutgefäße und behindert das Immunsys-
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Einen Maecen gab es schon vor 2.000 Jahren Spenden und Fördern hat eine lange Tradition – und ist nicht immer uneigennützig, sondern manchmal auch auf Einfluss und Renommee ausgerichtet. Viele Mäzene wollen allerdings im Hintergrund bleiben, unterstützen soziale Initiativen und Institutionen wie Museen, Orchester und Bildungseinrichtungen. Ein Beispiel dafür ist die private und englischsprachig orientierte Jacobs-University in Bremen. Eine vom deutsch-schweizerischen Kaffee-Unternehmer Klaus J. Jacobs gegründete Stiftung gab vor einigen Jahren 200 Millionen Euro für die Hochschule. Weitere bekannte Mäzene der Gegenwart sind der Publizist Henri Nannen (1913–1996) sowie die Unternehmer Arend Oetker und Dietmar Hopp. Nannen, langjähriger Chefredakteur des Stern, gründete 1986 mit seiner
Frau Eske die Kunsthalle in Emden. Er gab nicht nur seine Sammlung mit dem Schwerpunkt in der Klassischen Moderne in die Stiftung, sondern wendete auch sein gesamtes persönliches Vermögen auf, um die Kunsthalle zu bauen. Arend Oetker, Mitglied der Pudding-Dynastie, ist Vorsitzender des Deutschen Stifterverbandes und engagiert sich vornehmlich in der Förderung junger Wissenschaftler. Dietmar Hopp, früherer Vorstandschef, Aufsichtsratsvorsitzender und Miteigner des Software-Entwicklers SAP, gründete 1995 eine Stiftung, die Projekte aus den Bereichen Jugendsport, Medizin, Soziales und Bildung fördert. Der Begriff „Mäzen“ ist übrigens schon uralt: Er bezieht sich auf einen Freund und politischen Berater des römischen Kaisers Augustus, auf Gaius Cilnius Maecenas. Er war reich und förderte Dichter wie Vergil, Properz und Horaz.
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Der geheimnisvolle Spender hat in Braunschweig bereits mehr als 200.000 Euro an Gemeinden und Vereine verschenkt, auch Kindertagesstätten erhielten Geld.
tem.“ Klein zitiert Studien der kanadischen Psychologin Elizabeth Dunn. Danach gilt: Wer freiwillig etwas für andere tut, verschafft sich nicht nur für den Moment gute Gefühle, er steigert auch langfristig seine Lebenszufriedenheit.
Viele Großspender bleiben lieber anonym
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Dieser Einsicht folgen offensichtlich immer mehr Menschen. „Spenden von 10.000 Euro oder mehr gibt es zwar nicht oft, aber sie sind auch keine Seltenheit“, erklärt Reimund Wolf, Mitarbeiter des Fundraisingbüros des Bistums Hildesheim. Allerdings: Laut einer Studie von McKinsey (2008) möchte rund die Hälfte aller Großspender in Deutschland anonym bleiben und nicht öffentlich genannt werden. Der Hintergrund ist die Furcht vor Neidern und unangemessenen Spendenanfragen, die durch eine Veröffentlichung einer Großspende folgen können. Den wachsenden Trend zum Spenden bestätigt der Blick auf hanseatisches Mäzenatentum genauso wie die unablässig steigende Zahl von Bürger-, Firmen- und Kirchenstiftungen. In Amerika wollen Superreiche wie Microsoft-Gründer Bill Gates, Investment-
Legende Warren Buffet und Facebook-Chef Mark Zuckerberg sogar die Hälfte ihres Vermögens spenden. „Höher Gebildete geben in allen westlichen Gesellschaften mehr als untere Bildungsschichten“, bilanziert der Erlanger Soziologe Frank Adloff. Dabei seien Empathie und Mitgefühl, oft durch Medien angestoßen, notwendige emotionale Prozesse, die das Spenden erst ermöglichten. So ist es auch in Braunschweig gelaufen, denn der anonyme Spender ließ sich stets durch Berichte in der Tageszeitung anregen. Viele in der Region hoffen, dass das „Wunder von Braunschweig“ noch eine Weile anhält. So wie Henning Noske, Lokalchef der „Braunschweiger Zeitung“: „Solange es keinen ungesetzlichen Hintergrund hat, kann es von mir aus so weiJ tergehen.“
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Besinnlichl Rubriktite Rubriktitel
WUSSTEST DU SCHON, DASS DIE NÄHE EINES MENSCHEN GESUND MACHEN, KRANK MACHEN, TOT ODER LEBENDIG MACHEN KANN? WUSSTEST DU SCHON, DASS DIE NÄHE EINES MENSCHEN GUT MACHEN, BÖSE MACHEN, TRAURIG UND FROH MACHEN KANN? WUSSTEST DU SCHON, DASS DAS WEGBLEIBEN EINES MENSCHEN STERBEN LASSEN KANN, DASS DAS KOMMEN EINES MENSCHEN WIEDER LEBEN LÄSST? WUSSTEST DU SCHON, DASS DIE STIMME EINES MENSCHEN WIEDER AUFHORCHEN LÄSST, EINEN, DER FÜR ALLES TAUB WAR? WUSSTEST DU SCHON, DASS DAS WORT ODER DAS TUN EINES MENSCHEN WIEDER SEHEND MACHEN KANN, EINEN, DER FÜR ALLES BLIND WAR, DER NICHTS SAH IN DIESER WELT UND IN SEINEM LEBEN? WUSSTEST DU SCHON, DASS ZEITHABEN FÜR EINEN MENSCHEN MEHR IST ALS GELD, MEHR ALS MEDIKAMENTE, UNTER UMSTÄNDEN MEHR ALS EINE GENIALE OPERATION? WUSSTEST DU SCHON, DASS DAS ANHÖREN EINES MENSCHEN WUNDER WIRKT, DASS DAS WOHLWOLLEN ZINSEN TRÄGT, DASS EIN VORSCHUSS AN VERTRAUEN HUNDERTFACH AUF UNS ZURÜCKKOMMT? WUSSTEST DU SCHON, DASS DAS TUN MEHR IST ALS DAS REDEN? WUSSTEST DU SCHON, DASS DER WEG ZUM WISSEN ÜBER DAS REDEN ZUM TUN UNENDLICH WEIT IST? Aus: Wilhelm Willms, Der geerdete Himmel, Wiederbelebungsversuche
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Was treibt Menschen dazu, anderen Leid anzutun? FranzJosef Christoph weiß es. Der Braunschweiger Justizvollzugsseelsorger arbeitet mit Häftlingen, die oft keine Skrupel kennen. Im Gespräch verrät er, wie man mit harten Jungs über Schuld spricht und warum Moralpredigten nichts bringen.
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icke Mauern, Stacheldraht, Schlösser und Gitterstäbe verbergen den Arbeitsplatz von Franz-Josef Christoph. Der Pastoralreferent ist Seelsorger im Braunschweiger Gefängnis in der Rennelbergstraße, das zur Justizvollzugsanstalt Wolfenbüttel gehört. Untersuchungshäftlinge sitzen hier ein. Gemeinsam mit seinem evangelischen Kollegen Martin Burgdorf bietet Christoph den Gefangenen – unabhängig von ihrer Konfession oder Nationalität – Lebenshilfe an. Auch Gottesdienste feiert er mit ihnen: in einer Kirche hinter Gittern. Wie viel Überwindung kostet es Sie, Menschen zu helfen, die etwas Abscheuliches getan haben? Wenn jemand zum ersten Mal vor mir sitzt, weiß ich nicht, wer er ist und ob er etwas Furchtbares gemacht hat. Ich lese normalerweise keine Akte, obwohl ich es könnte. Ich versuche, dadurch nicht voreingenommen zu sein, indem ich zu viel über diesen Menschen herausfinde. Von den Untersuchungshäftlingen kommt ja auch nur ein bestimmter Teil zu mir. Es sind diejenigen, die das wirklich wollen. Wenn
Im Fokus
R E T N I H E H C L E KIR G E I R D N U S S O L H SC Sein Arbeitsplatz ist hinter Gitterstäben: Seelsorger Franz-Josef Christoph im Gefängnis an der Rennelbergstraße, einer Abteilung der Justizvollzugsanstalt Wolfenbüttel.
jemand keinen Druck verspürt, etwas verändern zu wollen, dann kommt der auch nicht. Was sagen Sie Opfern von Straftaten, die mit Ihrer Arbeit nichts anfangen können? Ich würde ihnen sagen, die Arbeit mit Tätern und deren Wiedereingliederung in die Gesellschaft ist der beste Opferschutz für die Zukunft. Die Resozialisierung von Gefangenen ist bestimmt eine gute Sache, wenn sie klappt. Aber sicher nicht jeder lässt sich zum Guten bekehren. Bleiben manche böse Menschen für immer böse? Wenn ich mein Handeln auf das Predigen von Moral beschränke, ist es chancenlos. Moralpredigten haben wir seit 2000 Jahren, sie haben die Welt nicht verändert. Moral löst keine Probleme, aber man kann fragen: Warum hat ein Mensch das getan? Dieser Mensch hat dann die Chance, sich selbst und sein Handeln zu verstehen. Man kann anschließend versuchen, Handlungsmuster aufzubrechen und andere Wege auszupro-
bieren. Das geht aber nur, wenn sich dieser Mensch mit seiner Geschichte von mir angenommen und ernst genommen fühlt, ohne dass ich eine Moralpredigt halte. Die Auseinandersetzung mit der Schuldfrage und dem Opfer stehen am Ende. Warum kommt das erst zum Schluss? Weil sonst nur Rechtfertigungsgeschichten kommen. Ich muss zuerst fragen: Wie kommt es, dass du dich regelmäßig volllaufen lässt und dich dann mit anderen schlägst? Wenn ich stattdessen mit der Schuldfrage beginne, sagt der bloß, der andere hat angefangen. Setzen sich die Gefangenen, die zu Ihnen kommen, denn tatsächlich mit ihrer Schuld auseinander oder drehen sich die Gespräche eher um Haftbedingungen, die Trennung von Angehörigen und anderes? Das lässt sich nur schwer voneinander trennen. Die Furcht, durch die Haft Frau und Kinder zu verlieren, ist für viele Gefangene vorrangig. Auch materielle Fragen spielen eine wichtige Rolle, zum Beispiel der Verlust von Job oder Haus.
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Lebenshilfe für Inhaftierte: Franz-Josef Christoph bietet Einzelgespräche für Gefangene an.
Die moralische Bewertung, also die Frage nach der Schuld, lässt sich davon aber nicht lösen. Sie stellt sich spätestens dann, wenn sich der Häftling fragt: Wie konnte es überhaupt so weit kommen? Die Auseinandersetzung mit der Schuld setzt aber voraus, dass der Gefangene ein Gewissen hat. Hat das jeder? Wer nicht gelernt hat, dass man nicht stiehlt oder anderen keine Gewalt antut, kann an dieser Stelle auch keine moralischen Skrupel haben. Er muss erst lernen, was gut und böse ist. Ich arbeite viel mit Jugendlichen, die Straftaten begangen haben. Vom Kopf her wissen die meisten von ihnen, dass man andere nicht verprügelt. Aber sie machen es trotzdem, wenn es in der Gruppe dazugehört, wenn Gewalt oder das Knacken eines Autos positiv bewertet sind. Bei vielen Jugendlichen sind das Mutproben. Wer beim Stehlen der Mutigste ist, ist Chef im Ring, nicht der, der anderen hilft.
»Das Eigentliche, was Menschen dazu führt, anderen zu schaden, ist Angst.« Was treibt Menschen dazu, anderen Leid anzutun? Das Eigentliche, was Menschen dazu führt, anderen zu schaden, ist Angst. Wenn ich in einem Milieu groß werde, in dem Angst und Gewalt eine große Rolle spielen, muss ich selbst Angst verbreiten, damit mir andere nicht schaden – auch dann, wenn ich selbst Angst habe. Dahinter steckt die Furcht,
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zu wenig Liebe und Anerkennung zu kriegen – der Klassiker ist Kain und Abel jenseits des Paradieses. Ein teuflischer Kreislauf. Ja, genau. Denn sobald ich Schwäche zeige, muss ich damit rechnen, dass ein anderer stärker wird als ich. Das ist ein atemloses Leben, weil ich immer auf der Hut sein muss. Schauen Sie nach Syrien: Was macht Assad dort? Aus Angst, seine Macht zu verlieren, verbreitet er noch mehr Angst und Schrecken, damit die Leute aufhören, gegen ihn zu demonstrieren und zu kämpfen. Deswegen ist es eine schwierige Geschichte mit der Moral. Sagen Sie mal einem, der Angst hat und Schrecken verbreitet, dass er das nicht tun soll. Das wäre für ihn der Untergang. Begegnen Sie Menschen, die mit der Schuld nicht fertig werden? Einige wissen, was sie getan haben, und werden damit nicht fertig, besonders bei Beziehungstaten, wenn es um Mord oder Totschlag geht. Die haben ihrer Meinung nach ihr Leben durch die Tat verwirkt. Da hilft manchmal auch ein Gott der Versöhnung nicht mehr. Wie geht es Ihnen dann? Mir geht es dann schlecht, ich fühle mich ohnmächtig und hilflos. Es gibt Leute, bei denen ich gut nachvollziehen kann, wenn sie sagen, dass das Leben für sie keinen Sinn mehr hat. Ich kann dann nur zuhören und mit ihnen aushalten, dass für sie aus ihrer Sicht alles aussichtslos ist. Aber ich lasse diese Menschen nicht allein. Gibt es Momente, in denen Sie resignieren? Nein. Dass meine Arbeit sinnlos ist, glaube ich nicht. Das Gefühl der Ohnmacht gehört dazu. Ich bin kein Erlöser, sondern
Im Fokus
ein Wegbegleiter für die Inhaftierten, die in ihrem Leben etwas ändern wollen. Ein Gott, der Versöhnung anbietet, kann dabei hilfreich sein. Was ist gut und was ist böse? Gut ist, was mir guttut und anderen nicht schadet. Wenn es mir guttut und anderen auch, dann ist es noch besser. Wo es anfängt anderen zu schaden, wird es böse. Ich kann auch zu mir selbst böse sein, ohne anderen zu schaden, zum Beispiel durch Drogen und Alkohol. Oder ich kann zu viel arbeiten und dabei aus dem Blick verlieren, was mir guttut. Ich habe fast dreißig Jahre lang geraucht, das war nicht gut für mich. Ich habe in erster Linie mir Schaden zugefügt, aber auch anderen, als das Rauchen an vielen Orten noch nicht verboten war.
»Religionen bieten mehr. Sie beantworten die Frage nach Versöhnung.« Warum ist es manchmal so schwierig, das Gute zu tun und das Böse zu lassen? Das Wissen darum, was gut und was böse ist, genügt offensichtlich nicht, das Böse zu lassen. Bei unseren Handlungen werden wir eben nicht nur von der Vernunft gesteuert, sondern auch durch unser Vorbewusstsein und Unterbewusstsein. Das macht die sittliche Bewertung unseres Handelns so schwer. Ich denke, dass oft die Angst eine große Rolle dabei spielt, dass wir wider besseres Wissen das Böse tun.
Franz-Josef Christoph wurde 1957 in Wolfsburg geboren. Nach dem Abitur studierte er Theologie in Trier und Münster, anschließend machte er eine Ausbildung zum Pastoralreferenten. Seit 1984 ist Christoph für das Bistum Hildesheim tätig. Zunächst arbeitete er in Lüneburg, dann in Nörten mit einem Seelsorge-Auftrag im Maßregelvollzug in Moringen. Seit November 2001 ist er Seelsorger in der Justizvollzugsanstalt Wolfenbüttel, Abteilung Braunschweig, außerdem berät er als Supervisor Menschen in verschiedensten Veränderungsprozessen. Christoph ist verheiratet und lebt in Braunschweig.
Ob sich jemand freut oder ob er traurig ist, erkennen wir oft mit einem Blick. Ist Einfühlungsvermögen die Quelle des Guten im Menschen? Ja, wenn es um Anerkennung und Liebe geht, ist es wichtig, jemanden nicht nur vom Kopf her zu verstehen, sondern auch auf der emotionalen Ebene, also ganzheitlich. Wie kann man bei hartgesottenen Häftlingen Einfühlungsvermögen wecken? Das geht nur, wenn die motiviert sind, sich mit sich selbst und ihrem Tun auseinanderzusetzen. Dann gibt es die Chance, am Einfühlungsvermögen der Häftlinge gegenüber sich selbst und damit auch gegenüber den Opfern zu arbeiten. Wenn sie mehr Gespür für sich bekommen, dann können sie auch eher verstehen, was in ihren Opfern möglicherweise vorgeht. Brauche ich die Religion, um moralisch richtig zu handeln? Religionen bieten Modelle mit Sinnhintergrund an, um moralisch richtig zu handeln, aber so etwas finden Sie auch im Humanismus. Religion bietet mehr. Sie beantwortet die Frage nach Versöhnung. Dieses Sinnangebot, dass es eine andere, nicht weltliche Instanz gibt, vor der die Frage nach Schuld und Versöhnung noch mal anders beantwortet wird, kann der Humanismus nicht machen. J I N T E RVI E W : VO LK ER RÖ P K E F OTO S: PE T E R S I ER I G K
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Lasst euch finden Geht in euren Tag hinaus ohne vorgefasste Ideen, ohne die Erwartung von Müdigkeit, ohne Plan von Gott, ohne Bescheidwissen über ihn, ohne Enthusiasmus, ohne Bibliothek – geht so auf die Begegnung mit ihm zu. Brecht auf ohne Landkarte – und wisst, dass Gott unterwegs zu finden ist und nicht erst am Ziel. Versucht nicht, ihn nach Originalrezepten zu finden, sondern lasst euch von ihm finden in der Armut eines banalen Lebens. MADELEINE DELBRÊL
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Entdeckt
Zeit zum Nachdenken über das, was wichtig ist – wer pilgert, nimmt sich eine Auszeit von der Hektik des Alltags.
BETEN MIT DEN FÜSSEN Pilgern ist zum Trendsport geworden: Immer mehr Menschen greifen zu Wanderstock und Rucksack. Zugleich erleben viele alte Pilgerwege eine Renaissance. Auch im Braunschweiger Land werden lange vergessene Pfade wieder begehbar gemacht.
FFOTOS: BETTINA HÖHNE, FOTOLIA
D
as Projekt, in das er Monate, vielleicht Jahre seines Lebens investiert hatte, war gescheitert. Abt Albert war 1236 aus Stade in Richtung Rom aufgebrochen. Er wollte vom Papst die Erlaubnis erbitten, die lax gewordenen Mönche in seinem Kloster der strengeren Regel der Zisterzienser zu unterwerfen. Albert trotzte Mühsal und Gefahren des Pilgerweges und kehrte mit der Einwilligung des Papstes zurück. Aber zu Hause in Stade machten seine Mitbrüder keine Anstalten, auf die neue Linie einzuschwenken. Frustriert zog sich Albert in ein anderes Kloster zurück. Hier begann er das Werk zu schreiben, das es Historikern und Pilgerbegeisterten heute möglich macht, den Weg eines norddeutschen Pilgers nach Rom nachzuvollziehen. Durch die Region Braunschweig sind jahrhundertelang Menschen zu den großen christlichen Pilgerzielen gereist: ins Heilige Land, nach Rom und zum Grab des Apostels Jakobus nach Santiago de Compostela. Pilger sind auf der Suche
nach greifbaren Erfahrungen mit Gott: Sie suchen Orte auf, wo schon andere Menschen solche Erfahrungen gemacht haben – oder wo das Heilige in Form von Reliquien greifbar erscheint. Rund ein Drittel aller Touristen, die weltweit unterwegs sind, sind auch heute noch Pilger, schätzt der Religionswissenschaftler Manfred Hutter. Der Volkskundler Helmut Eberhart hat sich mit den Gründen beschäftigt, warum sich Menschen auf den Weg machen. Im Mittelalter und der frühen Neuzeit waren es häufig Leid und Gewissensqualen, die Menschen antrieben: Krankheiten, Unfälle, Kriege – aber auch die auferlegte Verpflichtung, durch die beschwerliche Reise für eine Schuld zu büßen. Moderne Pilger dagegen suchen den Mehrwert, etwas, was ihnen im Alltag fehlt: Spiritualität, Gemeinschaft, Zeit zum Nachdenken über das, was im Leben wichtig ist. Fred Hasselbach hat sich auf seine erste Pilgerreise gemacht, als er in den Ruhestand wechselte: „Das war ein neuer Lebens-
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abschnitt. Ich wollte überlegen: Wie stellst du dir den Anschluss vor?“, erzählt er. Er kennt auch viele Mitpilger, die sich nach einer schweren Krankheit mit dieser speziellen Reise wieder auf den Weg zurück ins Leben gemacht haben. Da sind moderne und mittelalterliche Wallfahrer gar nicht so weit voneinander entfernt. Denn eine Pilgerreise ist das, was Anthropologen einen „Übergangsritus“ nennen: Der Pilger ist hinterher nicht mehr der gleiche Mensch wie vorher. „Die Erlebnisse verändern den Menschen“, bestätigt Fred Hasselbach. Er hat sich entschlossen: „Was ich erlebt habe, möchte ich an andere weitergeben.“ Deswegen engagiert er sich in der Deutschen St.-Jakobus-Gesellschaft dafür, die alten Wege der Jakobspilger durch Norddeutschland zu erforschen und auszuschildern.
Von Hornburg nach Nordhausen führt eine Strecke auf Abt Alberts Spuren Der Verein „Rompilgerweg Abt Albert von Stade“, dessen Bundesvorsitzender der Hornburger Stadtdirektor Andreas Memmert ist, arbeitet derweil daran, den Weg des Abtes nachzuvollziehen und wieder begehbar zu machen. In seinen „Annales Stadenses“, die heute in der Herzog-AugustBibliothek in Wolfenbüttel verwahrt werden, beschrieb Abt Albert seine Romreise mit allen Stationen und genauen Ent-
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fernungsangaben. Sein Rückweg führte ihn über Bozen, Innsbruck, Würzburg, Gotha – und auch durch Braunschweig. Für eine erste Etappe des Pilgerweges auf Alberts Spuren haben Andreas Memmert und sein Team jetzt einen Streckenflyer herausgebracht. Wer für fünf bis sechs Tage schnupper-pilgern möchte, kann in der Fachwerkstadt Hornburg starten und über Wernigerode bis Nordhausen in Thüringen wandern. In dem Flyer findet man nicht nur eine Streckenbeschreibung, sondern auch die Adressen der Tourist-Informationen, die Pilgerunterkünfte vermitteln. Für die erste Etappe haben Memmert und sein Team eine besonders geschichtsträchtige Strecke ausgewählt, erklärt er: „In Hornburg wurde Papst Clemens II. geboren. Und auf der Pfalz Bodfeld starb Kaiser Heinrich III. nach einem Jagdunfall.“ An den Resten dieser Königsburg führt der Weg ebenso vorbei wie durch den mittelalterlichen Wallfahrtsort Wasserleben. Bei aller Mühe, die man heute darauf verwendet, die alten Wege zu rekonstruieren: „Den“ Pilgerweg gab es nicht. Die Wallfahrer setzten unterschiedliche Prioritäten. Viele scheuten den Weg durch die Lüneburger Heide, wo der Wind die Spuren verwehte und Fuhrwerke sich nur mühsam durch den Sand quälten. Sie machten lieber den Umweg über Braunschweig. Der Isländer Haukr Erlendsson, der schon den weiten Weg von der heimischen Insel hinter sich
FOTO: KNA – KIRSTEN WESTHUIS
Die lange Tradition des Pilgerns auf dem Jakobsweg reicht weit ins Mittelalter zurück. Daran erinnert auch das Pilgerdenkmal auf der Passhöhe des Puerto del Perdón hinter Pamplona.
hatte, passierte Braunschweig im 14. Jahrhundert auf seinem Weg nach Rom. Anders als Abt Albert umging er lieber den Harz in westlicher Richtung, wie er in seinem „Hauksbók“ beschreibt.
Der prominenteste Pilger Braunschweigs war Welfenherzog Heinrich der Löwe Auch die Braunschweiger selbst waren eifrige Pilger. In der aktuellen Ausstellung des Landesmuseums, „Tatort Geschichte“ finden sich Belege dafür: Am Hagenmarkt haben Archäologen Pilgerzeichen ausgegraben. Die bescheidenen Plaketten aus Zinn und Blei mit ungelenken Heiligendarstellungen darauf sind Mitbringsel von den Wallfahrtsorten Maastricht und Aachen. Man nähte sie an die Kleidung, um sich als Pilger auszuweisen. An den Heiligenbildern sah man, welche Ziele der Wallfahrer schon besucht hatte. „Der prominenteste Pilger war Heinrich der Löwe“, weiß HansJürgen Derda, stellvertretender Direktor des Braunschweigischen Landesmuseums. Der Welfenherzog brachte von seiner Wallfahrt nach Jerusalem eine ganze Sammlung von Reliquien mit, die er dem Dom stiftete. Darunter waren auch so fragwürdige Mitbringsel wie die angebliche „Rippe des
Stade
JAKOBSWEG Celle
Braunschweig Hornburg Wernigerode Hasselfelde
Nordhausen
VIA ROMEA Würzburg
Augsburg
Innsbruck
Goliath“. Tatsächlich handelt es sich wohl um einen Walrossoder Elefantenknochen, der ebenfalls im Landesmuseum zu bewundern ist. In den Kunstschätzen des Doms verbargen sich weitere Stücke aus Heinrichs Sammlung: In einer Kammer, die sich im Immerward-Kreuz am Hinterkopf des Gekreuzigten versteckt, und in der Mittelsäule des Marienaltars. Dadurch wurde der Dom selbst zum Pilgerziel. Auch das Aegidienkloster mit den Gebeinen des heiligen Auctor zog die Wallfahrer an. „Wer Reliquien hatte, konnte sich freuen“, erklärt Hans-Jürgen Derda. „Die Pilgerströme kurbelten die Wirtschaft in der Stadt an.“ Echte Pilger wissen: Nach der Wallfahrt ist vor der Wallfahrt. Nachdem man sein Ziel erreicht hat, muss man sich wieder auf den Weg machen – in den Alltag und zu neuen Zielen. Das Gute daran ist, dass man zurückblicken kann: Man erkennt plötzlich einen Zusammenhang zwischen den einzelnen Erlebnissen, fragt nach dem Sinn, empfindet vielleicht so etwas wie: „Eine Hand hat mich geführt.“ Das Wort „Sinn“, sagen Sprachwissenschaftler, geht auf das alte Wort für „gehen“ oder „reisen“ zurück. Pilger wissen, warum. J A N N E DO R E BEELT E
Pilgerwege in Norddeutschland Via Romea: Der Weg des Abtes Albert von Stade durch Deutschland, Österreich und Italien nach Rom wird zur Zeit rekonstruiert und für Pilger ausgeschildert. WWW.VIAROMEA.DE Wege der Jakobspilger: Pilger sind von ihren Heimatorten in ganz Europa nach Santiago de Compostela in Nordspanien gereist. So war jede alte Heer- und Handelsstraße in entsprechender Richtung auch ein Weg der Jakobspilger. Die Deutsche St.-Jakobus-Gesellschaft arbeitet daran, das Netz der Jakobspilger-Wege zu erforschen und auszuschildern. So können auch moderne Pilger den Weg vor ihrer Haustür beginnen. WWW.JAKOBSWEGE-NORDDEUTSCHLAND.DE Pilgerweg Loccum-Volkenroda: Er verbindet die ehemaligen Zisterzienserklöster Loccum in Niedersachsen und Volkenroda in Thüringen. Im Jahr 1163 machten sich zwölf Mönche von Volkenroda auf nach Norden, um in Loccum ein neues Kloster zu gründen. 2005 wurde der moderne, rund 300 km lange Pilgerweg auf ihren Spuren eröffnet. WWW.LOCCUM-VOLKENRODA.DE
Bozen
Padua
Ravenna
Arezzo
Rom
Sigwardsweg: Dieser 170 km lange Rundweg liegt im ehemaligen Bistum Minden. Sigward war von 1120 bis 1140 Bischof von Minden und Berater des Kaisers Lothar von Süpplingenburg. Der Weg auf seinen Spuren führt durch Bad Nenndorf, Bückeburg und Loccum. WWW.SIGWARDSWEG.DE Jes 02 . 2012
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Engagiert
Vierbeiner im Dienst: ein Malteserbesuchshund zu Gast im Altenheim St. Hedwig in Braunschweig.
Auf ehrenamtliche Helfer mit vier Pfoten setzt seit kurzem der Malteser Hilfsdienst in Braunschweig. Die Retter schicken auf Wunsch Besuchshunde in Alten- und Pflegeheime, Krankenhäuser oder Privathaushalte, um einsame und kranke Menschen aufzumuntern. Die Hunde sorgen für Gesellschaft und Lebensfreude, spenden Trost oder verhelfen den besuchten Menschen zu mehr Bewegung.
Für dieses Ehrenamt wurden Mensch und Tier speziell ausgebildet. Die Hundeführer sind im Umgang mit Demenzkranken, in der Psychologie der Mensch-Tier-Beziehung und im Erkennen von Stress-Signalen bei Hunden geschult. Die Vierbeiner mussten ein Auswahlverfahren überstehen, ehe sie überhaupt zur Ausbildung zugelassen wurden. „Wir haben geprüft, ob die Hunde für den Umgang mit fremden Menschen geeignet sind. Zähne fletschen, Knurren oder eine aggressive Körpersprache – und der Hund ist raus“, sagt Hundetrainerin Stefanie Hoffmann. Sie lehrt die Tiere Gehorsam: Ein Kommando wie „Platz“ muss ein Besuchshund so zackig ausführen wie ein Rekrut den Befehl seines Vorgesetzten. Dass Kampfhunde ausgebildet werden, ist verboten. Nur gutmütige Tiere kommen als Gäste mit Herz und Schnauze in Frage. „An unserem Angebot haben acht Altenheime Interesse bekundet. Wir kommen mit der Ausbildung gar nicht so schnell hinterher“, sagt der Malteser-Stadtbeauftragte Frank Stautmeister. Um mehr Besuchshunde einsetzen zu können, bittet der Malteser Hilfsdienst um Spenden. Mit dem Geld werden die Schulung der Hunde und Hundeführer sowie die Ausrüstung der Hunde finanziert. Die Bürgerstiftung Braunschweig hat die Ausbildung der ersten fünf Begleithunde und Hundeführer gesponsert und die finanzielle Unterstützung einer weiteren Gruppe zugesagt.
Malteser Hilfsdienst, Kasernenstraße 30, 38102 Braunschweig, Telefon 0531 3800830, WWW.MALTESER-BRAUNSCHWEIG.DE
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FOTO: SUSANNE HÜBNER, FOTOLIA
Besucher mit Herz und vier Pfoten
Schmackhaft
Himmelwärts & erdverbunden Pfingstgebäck, ein Heilig-Geist-Krapfen oder ein Brotvogel als Symbol für den Geist Gottes – all das gab es früher. Ebenso wurde aus Pfingstmilch eine Suppe mit Mandeln und Eiern bereitet. Allerdings: Die Speisebräuche zu Pfingsten haben nie so große Popularität erlangt wie zu Weihnachten oder Ostern. Auch Christi Himmelfahrt zehn Tage zuvor hat keine besondere, auf den Festinhalt verweisende Küche, wenn man von „fliegendem Fleisch“ absieht, also Geflügel, das man häufig in Bayern an diesem Tag genoss. Gern isst man heute an beiden Festtagen Spargel – und mit etwas Augenzwinkern lässt sich sogar ein Bezug zum Fest Christi Himmelfahrt herstellen: Den nach oben schauenden, dem auffahrenden Herrn nachblickenden Aposteln sagten nämlich zwei Engel: „Ihr Männer von Galiläa, was steht ihr da und schaut zum Himmel empor?“ (Apostelgeschichte 1,11). – Auch der Spargel soll ja nicht „zum Himmel schauen“, auch wenn er sich ihm emporreckt. Noch bevor er das Erdreich durchbricht, soll er gestochen werden. Warum also nicht auch an Christi Himmelfahrt ein schönes Spargelgericht? Es kann uns daran erinnern, dass wir zwar im Glauben dem Himmel zugewandt sind, doch dabei erdverbunden bleiben sollen. GU I DO F U C HS
So wird´s gemacht Überbackener Spargel für 2 Personen
FOTO: FOTOLIA
12–16 Stangen Spargel (weiß) Salz, Zucker, Pfeffer, Gemüsebrühe, Senf 30 g Butter, 30 g Mehl, Milch, Sahne 100 g Roquefort-Käse 2 Eier Roher Schinken Spargel schälen und in kochendem Wasser (etwas Zucker und Salz dazugeben) ca. 15–20 Minuten ziehen lassen. Butter zerlassen und Mehl unter Rühren dazugeben. Milch nach und nach dazugeben, bis die Konsistenz sämig wird. Roquefort-Käse hineinbröckeln, mit Sahne aufgießen, mit etwas Gemüsebrühe und Pfeffer würzen, einen Klacks Senf dazugeben. Dann Eidotter unterrühren, zum Schluss das steif geschlagene Eiweiß unterziehen. Jeweils zwei Spargelstangen mit einer Schinkenscheibe umwickeln und in eine Auflaufform geben. Die Käsesoße darübergießen. Im Backofen bei 220 Grad etwa 8–10 Minuten goldbraun gratinieren. Dazu kann man Salzkartoffeln reichen.
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Jes Juniorl Rubriktite
GLAD PINGST!
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BUONE PENTECOSTE!
Jes Junior
n e g n u z r e u e F d Tauben un
Weihnachten wird ein Kind geboren, Ostern überwindet ein Mensch den Tod. Aber Pfingsten? Wer fängt schon etwas mit der „Aussendung des Heiligen Geistes“ an? Tatsächlich klingt das, was in der Bibel berichtet wird, heute fremd: „Als der Pfingsttag gekommen war, befanden sich alle (Jünger) am gleichen Ort. Da kam plötzlich vom Himmel her ein Brausen, wie wenn ein heftiger Sturm daherfährt, und erfüllte das ganze Haus, in dem sie waren. Und es erschienen ihnen Zungen wie von Feuer, die sich verteilten; auf jeden von ihnen ließ sich eine nieder. Alle wurden mit dem Heiligen Geist erfüllt und begannen, in fremden Sprachen zu reden, wie es der Geist ihnen eingab.“ Trotz der unglaublichen Szene und der ungewohnten Sprache – die zentrale Aussage des Pfingstfestes ist gar nicht so schwer: Es gibt eine treibende Kraft, die unter den Anhängern Jesu wirkt und sie die Nachricht von seiner Auferstehung verkünden lässt. Und diese Nachricht kann jedermann verstehen.
Pfingsten wird am fünfzigsten Tag nach Ostern gefeiert. Davon leitet sich auch der Name ab, er kommt vom griechischen Wort für fünfzig, „Pentekoste“. Wegen seiner Bedeutung und als krönender Abschluss der fünfzigtägigen Osterzeit erhielt das Fest im Mittelalter eine sogenannte Oktav, eine Feier von acht Tagen. An ihnen wurde nicht gearbeitet, was aber wirtschaftlich nicht aufrechtzuerhalten war. Deshalb kürzte man diese Oktav auf vier, später auf drei und schließlich auf zwei Tage: Der Pfingstmontag ist so noch letzter Zeuge dieser alten Feier. Zentrales Symbol des Pfingstfestes ist die Taube. Seit dem 6. Jahrhundert taucht sie in der Kunst auf. Zurück geht das auf die Evangelisten, so schreibt Lukas, der Geist Gottes sei „sichtbar in Gestalt einer Taube“ herabgekommen.
FOTOS: FOTOLIA
Das Pfingstfest gilt als die Geburtsstunde der Kirche. Vom kleinen Zirkel der Jünger ausgehend, verbreitet sich die Nachricht von der Auferstehung in Windeseile und bald bilden sich die ersten christlichen Gemeinden.
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Gesehen, Gelesen, Gehört
Literatur Riikka Pulkkinen Wahr Martti und Elsa sind über fünfzig Jahre verheiratet, nun ist Elsa sterbenskrank und ordnet ihren Nachlass. Ihre Enkelin Anna entdeckt dabei ein fremdes Kleid im Schrank ihrer Großmutter. Das Kleid gehörte Eeva, die in den späten sechziger Jahren das Kindermädchen von Annas Mutter war und für mehrere Jahre die Geliebte ihres Großvaters wurde. Und so wird Anna zur Zeugin eines bisher verborgenen Familiengeheimnisses, das für ihren weiteren Lebensweg eine nicht unerhebliche Rolle spielen wird. – Die Geschichte ist so alt wie die Menschheit selbst und wird doch von der jungen finnischen Autorin, Jahrgang 1980, erfrischend neu und erstaunlich reif interpretiert. Pulkkinen erzählt aus verschiedenen Perspektiven. Dadurch entsteht ein stimmiges, anrührendes Kaleidoskop über Liebe und Tod, Verrat und Vergebung und nicht zuletzt die Geschichte einer Ehe, die alle Stürme überdauert bis hin zum Tod. Ein literarischer Genuss! List, 2012, 18,00 € Ro man
Helen Heinemann Warum Burnout nicht vom Job Kommt Burnout – diese (Selbst-)Diagnose stellen viele von uns, wenn sie sich angesichts gestiegener Belastungen bei der Arbeit und in anderen Lebensbereichen erschöpft fühlen oder sogar in eine depressive Krise fallen. Trotz vieler Studien weiß die moderne Medizin dagegen bislang kaum standardisierte Rezepte. Die Autorin dieses Buches – Pädagogin, Psychotherapeutin und BurnoutExpertin – glaubt, dass die wahren Quellen des Burnouts tiefer liegen, dass dazu bereits eine innere, psychische Disposition gehört. Sie erklärt, warum manche Menschen ein Burnout erleben, andere in vergleichbarer Situation nicht. Und sie beleuchtet, welche Rolle das Selbstbild, die eigene (männliche oder weibliche) Identität beim Burnout spielt. – Heinemanns Buch bringt neueste wissenschaftliche Erkenntnisse und ist dank vieler Beispiele sehr anschaulich. Ein kluger Ratgeber für alle, die sich mit körperlichen oder seelischen Erschöpfungszuständen konfrontiert sehen. Adeo, 2012, 17,99 € Sachb uch Der Borromäusverein e.V. aus Bonn unterstützt uns bei der Bücherempfehlung. Weitere Informationen: WWW.BORROMAEUSVEREIN.DE
Musik Sol Gabetta lässt Vivaldi sprechen Das Cello, so sagt man, ist das Instrument, das der menschlichen Stimme am nächsten kommt. Der Komponist Ernest Bloch meinte sogar, es sei „eine Stimme, die alle Sprachen spricht“. Wer in die CD „Il Progetto Vivaldi 2“ von Sol Gabetta hineinhört, hat es leicht, diese Empfindungen zu teilen. Sol Gabetta lässt Vivaldi sprechen – ganz ohne Worte. Sie entführt ihre Zuhörer in die Zeit des Barock, mal forsch und lebenslustig, mal andächtig und sanft. Zu Gehör kommen drei Cellokonzerte in b-dur, g-moll und a-moll sowie eine Vivaldi-Sonate. Darüber hinaus hat Sol Gabetta gemeinsam mit der Capella Gabetta, die von ihrem Bruder Andrés Gabetta geleitet wird, zwei Cello-Konzerte von Zeitgenossen Vivaldis eingespielt: Das erste von Leonardo Leo, das zweite von Giovanni Benedetto Platti – eine Weltersteinspielung. Musiziert wird auf historischen Instrumenten, was freilich nur von Fachleuten geschätzt werden dürfte. Die Aufnahmen sind aber keineswegs nur für sie gemacht. „Il Progetto 2“ eignet sich nicht nur für eingefleischte Klassikfans, sondern für jeden, der offen für gute Musik ist. Eine CD, die Lust auf mehr macht. Sol Gabetta, Il Progetto Vivaldi 2, 22,99 €
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Erlebenswert
Event
Ihre Bewegungen fließen wie Wolken ineinander: die Tänzerinnen und Tänzer des Cloud Gate Dance Theatre of Taiwan.
FOTO: MARCO BORGGREVE, LIU CHEN-HSIANG
Movimentos-Festwochen. Kurshalten im Informationschaos Je mehr Informationen wir haben, desto weniger gelingt es uns, sie in Wissen umzuwandeln. Das ist das Dilemma der Informationsgesellschaft des 21. Jahrhunderts. Zahlen, Daten, Fakten, Blogs werden geschrieben, Bilder und Botschaften überfluten uns auf allen Kanälen. Von allem zu viel – und doch zu wenig, wenn es um Sinn- und Lebensfragen geht. „Uns fehlt der Kompass, um auf diesem Meer von Informationen navigieren zu können“, betonen Bernd Kauffmann und Maria Schneider, die beiden künstlerischen Leiter der „Movimentos-Festwochen“ der Autostadt in Wolfsburg. Deshalb haben sie die 10. Ausgabe des Festivals unter ein bildungsphilosophisches Motto gestellt: „Weisheit, Wissen, Information.“ Noch bis zum 20. Mai sollen die Künste, also Tanz, Musik und Literatur, dabei helfen, im Informationschaos Kurs zu halten, und Spuren von Weisheit zu legen, wo Wissen allein nicht ausreicht und erfüllt. Wissen heißt verstehen: Wie lässt sich heute Wichtiges von Unwichtigem unterscheiden, wie lassen sich wahr von unwahr, gut von böse trennen? Zur Weisheit wiederum gehören auch Muße und Gelassenheit, sie „adelt“ also das Wissen. Wissen und Weisheit verbinden sich seit jeher auf besondere Weise im Tanz, dem Herzstück von Movimentos. Ein Spiel für die Sinne präsentiert der international bekannte skandinavische Choreograf Kenneth Kvarnström mit der Deutschlandpremiere von „(play)“ vom 2. bis 4. Mai im Kraftwerk – eine Collage aus Musik vom 16. Jahrhundert bis zur Gegenwart. Vom 10. bis 12. Mai gastiert der Choreograf und
Philosoph Lin Hwai-min aus Taiwan mit seinem Cloud Gate („Wolkentor“) Dance Theatre in Wolfsburg. Der Künstler beschäftigt sich auch intensiv mit chinesischer Schriftmalerei. Längst ist aus dem Tanzfestival ein Kulturfestival geworden, das auch in Wolfsburgs Kirchen zu Veranstaltungen einlädt. Wo sich Ästhetik und Liturgie verbinden, bleibt Raum für tranzendente Dimensionen von Kunst, die oft ähnliche Fragen an das Leben stellt wie die Kirche. Nur, dass die Künste keine Antworten geben wollen. Was Cato der Ältere über die Weisheit des Alters dachte, hat uns der antike Redner und Philosoph Cicero hinterlassen. Der Schauspieler Dieter Mann liest aus dem fiktiven Gespräch der weisen alten Römer am 28. April in der Wolfsburger St. Bernward-Kirche. Heinrich von Kleists berühmte Novelle „Die Marquise von O.“, in der am Ende die Wahrheit über die geheimnisvolle Schwangerschaft der adligen Witwe ans Licht kommt, interpretiert die Schauspielerin, Regisseurin und bekennende Kleist-Verehrin Edith Clever am 5. Mai in der Heilig-Geist-Kirche. Dort tritt am 12. Mai auch das Berliner Scharoun Ensemble mit einem Märchen-Konzert auf. KARIN DZIONARA
Bis 20. Mai 2012, Karten unter der Ticket-Hotline 0800 288 678 238, WWW.MOVIMENTOS.DE
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Termine
Erziehungstipps für Eltern 7. Mai 2012 Erziehen auf die kesse Tour – praktische Anregungen für den Erziehungsalltag erhalten Eltern während des Seminars KessErziehen. Veranstaltet wird es von der katholischen Erwachsenenbildung sowie der katholischen Ehe-, Familien- und Lebensberatung. Die Abkürzung Kess steht für die Begriffe kooperativ, ermutigend, sozial und situationsorientiert. Der Kurs richtet sich an Eltern von Kindern ab dem zweiten Lebensjahr und wird an fünf Montagen von 20.00 bis 22.15 Uhr ausgerichtet. Beginn ist der 7. Mai. Kosten pro Elternpaar: 80,00 Euro. Veranstaltungsort: Katholische Erwachsenenbildung, Spohrplatz 8, 38100 Braunschweig. Infos unter Telefon 0531 42092
Kino im Kloster 10. Mai 2012, 20.00 Uhr In der Veranstaltungsreihe „Kino im Kloster“ im Dominikanerkloster St. Albertus Magnus (Brucknerstraße 6, 38106 Braunschweig) ist der norwegisch-deutsche Film „O'Horten“ zu sehen. Im Mittelpunkt steht ein Pfeife rauchender Lokomotivführer kurz vor der Pensionierung, dessen Leben bisher immer strikt nach Fahrplan verlief. Doch als er zu seiner letzten Fahrt durchs verschneite Norwegen aufbrechen soll, verschläft er und stolpert in eine Reihe skurriler Ereignisse, die sein Leben plötzlich ziemlich aufregend machen.
Kabarettabend mit Matthias Brodowy 11. Mai 2012, 19.30 Uhr In seinem siebten Programm lädt der Kabarettist Matthias Brodowy ein „zu einem Parforceritt durch Raum und Zeit: Von Adam bis Angela, vom Neandertal bis zum Neoliberalismus, von Aristoteles bis Adipositas, vom Urknall bis zum Untergang“. Zu sehen ist das Programm „Offenbarung“ am Freitag, 11. Mai, um 19.30 Uhr im Dominikanerkloster St. Albertus Magnus (Brucknerstraße 6, 38106 Braunschweig). Der Eintritt kostet 12,00 Euro, Vorverkauf im Pfarrbüro. WWW.DOMINIKANER-BRAUNSCHWEIG.DE
Impressum Jes . Das katholische Magazin für Braunschweig Verlag Bernward Medien GmbH, Domhof 24, 31134 Hildesheim Verantwortlich für den Inhalt: Matthias Bode, Domhof 24, 31134 Hildesheim
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Redaktion Volker Röpke, Propsteipfarramt St. Aegidien, Spohrplatz 9, 38100 Braunschweig, Telefon 0531 24490-25, info@jes-braunschweig.de, www.jes-braunschweig.de Freie Mitarbeit: Guido Fuchs, Karin Dzionara Gestaltung Bettina Höhne, Bernward Medien GmbH Anzeigen Mirco Weiss (verantwortlich), Domhof 24, 31134 Hildesheim, Telefon 05121 307-858
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wecken unseren Unte "Der nte Kleine Tag" Musical von A mb ula P–f Das le ge Rolf Zuckowskii fßr die ganze
Familie. FĂźr Junges Musical Braun-
schweig e.V. der 22. April ein Häusliche Krankenundwird Seniorenpflege ¡ fachliche medizinische groĂ&#x;er Tag, Tag ein Termin, Termin den Karin Versorgung ¡ Beratung und Betreuung ¡ kompetent und zuverlässig
und Lena Jeschke schon lange geplant haben, auf den sie sich ganz Rufen Sie uns an, wir informieren Sie gern! besonders freuen, und den man in Braunschweig hoffentlich nie vergisst. Nach fĂźnf erfolgreichen Caritas-Sozialstation Braunschweig Produktionen der einzelnen Ensem- Marek Lieberberg päsentiert KasernenstraĂ&#x;e 30, 38102 Braunschweig,Telefon 0531Flatley's / 3800843, „Lord Of The bles gibt es nun eine besondere Michael www.caritas-bs.de, sozialstation@caritas-bs.de Premiere: Erstmals stehen alle Akti- Dance“ am 25. April um 20 Uhr in ven aus allen drei Altersgruppen um der Stadthalle. Michael Flatley tritt 17 Uhr gemeinsam auf der BĂźhne in hierbei nicht persĂśnlich auf. „Lord of the Dance“ zeigt eine neue Enterder Stadthalle. tainment-Dimension auf. Das Ein StĂźck lebendige Musikge- „Klacken der Killerhacken“ erlebte schichte kehrt zurĂźck auf die einen Triumph ohne Beispiel. Die ClubbĂźhnen: „The Marmalade - Live geniale Synthese aus Tanz, Folklore on Tour 2012“. Marmalade, die 60er und Show, die sich vom Geheimtipp und 70er Jahre sind unvorstellbar zum phänomenalen Publikumsohne diese Band! Sie prägten die magneten entwickelte, gilt als das Beatgeneration gemeinsam mit den heiĂ&#x;este Konzertticket der ShowgeBeatles, Tremeloes, Hollies, Searchers schichte. uvm. – unvergessen sind ihre Hits, wie alle Beatklassiker sind sie heute Evergreens. Aber diese Band hat mehr als nur Vergangenheit zu bieten, das neue Album und das verjĂźngte Band-Line Up präsentiert sich Commerzbank Hildesheim ¡ BLZ 259 400 33 Unsere Präsentation der Unsere Präsentation der in einem unvergleichbaren frischen ÂťPforzheimer GrabmaleÂŤ ÂťPforzheimer GrabmaleÂŤ Sound mit ausgeprägten Harmonie aus Edelstahl, Granit oder aus Edelstahl, Granit oder Glas zeigt Ihnen eine Glas zeigt Ihnen eine Vocals und Beatwurzeln. Heute tourt individuelle und zeitgemäĂ&#x;eindividuelle und zeitgemäĂ&#x;e Unsere Präsentation der Gestaltung Ihrer Grabstelle.BischĂśfliche Stiftung Gestaltung Ihrer Grabstelle. die Band mit neuem Programm wieÂťPforzheimer GrabmaleÂŤ aus Edelstahl, Granit oder fĂźr das derGemeinsam auf Clubebene, natĂźrlich alleLeben Hits Glas zeigt Ihnen eine individuelle und zeitgemäĂ&#x;e Unsere Präsentation der im Gepäck. Jedoch vergleichbar Gestaltung Ihrer Grabstelle. ÂťPforzheimer GrabmaleÂŤ aus Edelstahl, Granit oder Ihr letztes Konzert “Made l K “M d in i frisch der und spielfreudig, die Band- Ih Präsentation derUnsere Präsentation GlasUnsere zeigt Ihnen eine ÂťPforzheimer GrabmaleÂŤÂťPforzheimer GrabmaleÂŤ individuelle und zeitgemäĂ&#x;e Germany“ in der VW-Halle vor 6000 klassiker, zeitlos und nicht in den aus Edelstahl, Granit oder aus Edelstahl, Granit oder Gestaltung Ihrer Grabstelle. eine Glas zeigt Ihnen eine Glas zeigt Ihnen 60er oder 70er Jahre verhaftet – am restlos begeisterten Zuschauern, www.gemeinsam-fuer-das-leben.de individuelle und zeitgemäĂ&#x;e individuelle und zeitgemäĂ&#x;e Unsere Präsentation der war eine gigantische Multimedia22. April um 19 Uhr im Gastwerk. Gestaltung Ihrer Grabstelle. Gestaltung Ihrer Grabstelle. ÂťPforzheimer GrabmaleÂŤ
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Unsere Präsentation der ÂťPforzheimer GrabmaleÂŤ aus Edelstahl, Granit oder Glas zeigt Ihnen eine individuelle und zeitgemäĂ&#x;e Unsere Präsentation der Gestaltung Ihrer Grabstelle. ÂťPforzheimer GrabmaleÂŤ aus Edelstahl, Granit oder Glas zeigt Ihnen eine individuelle und zeitgemäĂ&#x;e Gestaltung Ihrer Grabstelle.
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