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Jes . Das katholische Magazin fĂźr Braunschweig

September 05 . 2012

Rubriktitel

suchen. fragen. finden.

himmel und HĂślle Das Schuldenmachen und seine Folgen JES_5_2012_200812.indd 1

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Editorial . Inhalt

Liebe Leserinnen, liebe Leser, kennen Sie noch das Faltspiel Himmel und Hölle? Auf dem Titelblatt sehen Sie es, gebastelt aus einem Fünfzig-EuroSchein. Es wird zu zweit gespielt. Ein Spieler hält die Faltfigur geschlossen, der andere wählt eine der beiden Richtungen aus, in der die Figur aufgeklappt werden kann. Er weiß dabei nicht, hinter welcher Öffnung sich der Himmel verbirgt. Entscheidet er sich falsch, öffnet sich die Hölle und

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er verliert das Spiel. Die Konsequenzen für den Verlierer des Kinderspiels? Keine. Anders sieht es aus, sollte die europäische Währungsunion scheitern. Welche ernsthaften Folgen falsche Entscheidungen im Umgang mit Geld haben können, darüber haben wir mit Heiner Herbst gesprochen, dem ehemaligen Präsidenten des niedersächsischen Landesrechnungshofes (Seite 12). Dass mit Geld nicht nur Waren gehandelt werden, sondern

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leider auch Menschen, macht das Porträt einer jungen Frau deutlich, das Sie auf Seite 8 lesen können. Sie wurde von ihrer Familie verkauft und zur Prostitution gezwungen. Hilfe fand sie beim katholischen Verein Solwodi. Menschen zu unterstützen, die an Multipler Sklerose leiden, hat sich die Braunschweigerin Jola Steinkopf auf die Fahnen geschrieben. Was sie bewegt, erfahren Sie in der Rubrik

Eingesammelt Die Malteser ziehen um S. 7

„Engagiert“ auf Seite 15.

Nah dran Wie ein Mädchen zur Prostituierten wurde S. 8

Viel Freude beim Lesen wünscht Ihnen

Gesprächsstoff Wer ist schuld an der Finanzkrise? S. 12 Engagiert Eine Frau kämpft für MS-Patienten S. 15 Leib und Seele Himmel und Erde auf dem Teller S. 16

Volker Röpke, Redaktion Jes

Im Fokus Das soziale Klima Braunschweigs S. 18 Entdeckt Wo die Hektik Sendepause hat S. 22

titelfOTO: Getty images

Jes Junior Was alle Kirchen gemeinsam haben S. 26

Wenn Sie uns schreiben wollen: Redaktion Jes, Propsteipfarramt St. Aegidien, Spohrplatz 9, 38100 Braunschweig, info@jes-braunschweig.de, www.jes-braunschweig.de

Erlebenswert Die Wiederentdeckung des Klosters St. Aegidien S. 29 Termine Chormusik von acht bis Mitternacht S. 30

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Wenn der Straßenbelag zur leinwand wird Die größte dreidimensionale Pflastermalerei der Welt ist derzeit in Wilhelmshaven zu bestaunen. Sie zeigt die arche noah, mit geöffneter Klappe, bereit zur Beladung. Das Kunstwerk auf dem Valoisplatz hat 1.570 Quadratmeter Bildfläche. Das team um Straßenmalerin lydia Hitzfeld aus Wittmund hat für das Bild 150 Kilo farbpulver verarbeitet. Damit die farbe nicht vom nächsten Regen weggespült wird, haben die Künstler der Pastellkreide einen Zusatz beigemischt, der das Bild haltbarer macht. www.STreeTarT-wilhelmShaVen.de

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Eingesammelt

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Kirchen

Prozent der Bundesbürger sind trotz des Organspende-Skandals zu einer Organspende bereit. Nur 34 Prozent würden eine Organspende verweigern, so das Ergebnis einer repräsentativen N24-Emnid-Umfrage. Besonders hoch ist demnach die Bereitschaft bei den unter 29-Jährigen. Hier wären 77 Prozent zu einer solchen Spende bereit. Insgesamt ist die Spendenbereitschaft im Vergleich zum Vorjahr leicht zurückgegangen. Damals lag sie bei 64 Prozent. Für die Umfrage wurden rund 1.000 Bundesbürger befragt.

im Bahnhof Siegfried Mehwald und Henning Böger sind zwei Störenfriede der besonderen Art. Sie stehen im Braunschweiger Hauptbahnhof und halten Reisende vom Reisen ab. Doch keiner beschwert sich. Viele bleiben sogar für ein paar Minuten stehen, um zu schauen, was der katholische Pastoralreferent und der evangelische Pastor da machen. Eine Frau mit Rollkoffer hebt anerkennend den Daumen, während sie zum Zug eilt. Es ist Vorabendzeit, Pendler kommen nach Hause und es ist Ferienzeit. Genau die richtige Zeit für die erste gemeinsame Bahnhofsandacht der evangelischen und katholischen Kirche in Braunschweig, meinen Mehwald und Böger. Sie haben den kurzen Gottesdienst organisiert. Vor dem Reisezentrum der Bahn stehen sie und geben den Reisenden besinnliche Worte mit auf den Weg. Den Menschen auf dem Weg nach nah und fern einen kurzen Moment der Besinnung zu schenken, das wollen beide Kirchen erreichen. Rund 50 Menschen feiern mit, lassen die Lieder auf sich wirken, die Jugendliche der Singschule St. Aegidien vortragen. Kantor Bernhard Schneider begleitet sie am Keyboard, und zum Schluss spendet die evangelische Pröpstin Uta Hirschler den Reisesegen. Vier- bis fünfmal pro Jahr sollen die Andachten im Bahnhof künftig stattfinden, die nächsten im Herbst und vor Weihnachten. Das Bahnhofsmanagement hat schon seine Zustimmung signalisiert.

Von der Online-Fürbitte über Internet-Exerzitien bis hin zum Chat-Gottesdienst – kirchliche Angebote im Netz gibt es jede Menge. Ein Wegweiser zu ihnen soll die Seite www.internetseelsorge.de sein, die seit Kurzem online ist. Der Internetauftritt wird von der Katholischen Arbeitsstelle für missionarische Pastoral in Erfurt angeboten. Das Ziel der Plattform ist es, katholische und ökumenische Seelsorgeangebote im Internet unter einer zentralen Adresse zugänglich zu machen. Das Portal zeigt in übersichtlicher Form Angebote der Bistümer, Orden und Verbände sowie ausgewählte Privatinitiativen, die vorgestellt und thematisch erschlossen werden. Auch der direkte Mailkontakt mit Seelsorgern ist über die Website möglich. www.internetseelsorge.de

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Seelsorge im Internet

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» Mein erfolgloser Vater

war ein Vorbild für mich.«

Für den Münchener Liedermacher Konstantin Wecker (65) gehört Scheitern zum Leben dazu. „Mein Vater war Maler und Musiker, er war durchgehend erfolglos.“ Trotzdem war er ein wichtiges Vorbild für ihn, sagte der Musiker. Zum Erfolg gehörten auch Krisen. Einzige Ausnahme sei Franz Beckenbauer: „Der hat das Glück gepachtet.“

» Ich bin empört über

nächtliche Abschiebungen« Der Hildesheimer Bischof Norbert Trelle (69) hat sich empört über die Praxis geäußert, Flüchtlinge nachts aus Deutschland abzuschieben. „Abschiebemaßnahmen im Morgengrauen erinnern mich an Nacht-und-Nebel-Aktionen autoritärer Unrechtsstaaten“, sagte der Vorsitzende der Migrationskommission der Deutschen Bischofskonferenz der „Hannoverschen Allgemeinen“: „Das sollte man lassen in einem Rechtsstaat wie dem unseren. Das ist schlicht unwürdig.“

» Hin und wieder

FOTOS: Peter Sierigk, Thomas Karsten, Fotolia

eine Fürbitte für Unternehmer.« „Unternehmer kommen in der Kirche selten vor“, findet Marie-Luise Dött (59), Vorsitzende des Bundes katholischer Unternehmer, Bundestagsabgeordnete und umweltpolitische Sprecherin der CDU. Deshalb gebe sie jedem Kirchenmann, dem sie begegne, ein Anliegen mit auf den Weg, verriet sie der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“: „Hin und wieder eine Fürbitte für die Unternehmer, an deren Wohl und Wehe schließlich das Auskommen vieler Menschen und auch der Kirche hängt.“

Malteser beziehen neue Dienststelle in Volkmarode Der Malteser Hilfsdienst in Braunschweig zieht um. Bisher unterhalten die Malteser eine Geschäftsstelle und eine Rettungswache in der Kasernenstraße, ein Schulungszentrum in der Eulenstraße und eine weitere Rettungswache in der Bevenroder Straße. Doch damit ist im Dezember Schluss. Dann legen die Retter die drei Standorte in einer neuen Dienststelle in der Berliner Straße 52 zusammen. Das einstöckige Gebäude in Volkmarode bietet mit einer Nutzfläche von mehr als 1200 Quadratmetern genug Platz, um Rettungsdienst, Ausbildung und Verwaltung künftig unter einem Dach unterzubringen. Einzig die Katastrophenschutz-Abteilung bleibt in der Eisenbütteler Straße. Den Umzug begründet der Malteser-Stadtbeauftragte Frank Stautmeister so: „Unser Rettungsdienst ist erheblich ausgeweitet worden. Außerdem war in der Kasernenstraße nicht mehr genügend Raum für unsere Verwaltung.“

»Wenn die anderen glauben, man ist am Ende, so muss man erst richtig anfangen.« Konrad Adenauer

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Gesch채ftsmodell Befriedigung: Wie viele Frauen in Deutschland mit sexuellen Dienstleistungen ihr Geld verdienen, ist nicht genau bekannt. Sch채tzungen gehen von bis zu 400.000 Prostituierten bundesweit aus, viele aus Osteuropa. In einschl채gigen Lokalen kommt daher manchmal die kyrillische Schrift zum Einsatz.

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Nah dran

verschleppt verkauft benutzt Was sollte ein junges Mädchen mit zwölf Jahren machen? Zur Schule gehen, sich mit Freundinnen treffen und Hobbys haben, in einer liebevollen Familie aufwachsen. Nadia* ging in die Hölle. Sie wurde verkauft. An einen „Onkel“.

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ine Schule hat Nadia, die in einem kleinen rumänischen Dorf geboren wurde, nie gesehen. Lesen und Schreiben kann sie bis heute nicht. Dafür weiß sie, was Männer mit Mädchen und Frauen machen können. Was sich Männer einfach nehmen. Wie sie Mädchen benutzt wieder wegwerfen. Nadia atmet tief durch, streicht sich kurz über ihre Arme. Sie sind mit kleinen runden Narben übersät. Sie stammen von brennenden Zigaretten. Nadia beginnt zu erzählen. „Ich dachte, ich kriege Liebe“, sagt sie. Aber es gab kaum einen Tag, an dem sie nicht missbraucht wurde: „Einmal sogar von vier Männern gleichzeitig.“ Ihre Hände sind zu Fäusten geballt, die Knöchel färben sich weiß. Sie ist jung, Männer zahlen gut für sie. Für die Mutter fallen ein paar Lei und Bani ab: „Das ist das Einzige, was sie immer von mir wollte – Geld.“ Den Reibach macht ihr Zuhälter. So wird es viele Jahre bleiben. Wenn sie aufmuckt, wird mit dem Tod der Familie gedroht. An der hängt Nadia, obwohl sie von ihr verkauft wurde: „Ich hatte ja niemanden anders.“ Mit 14 wird sie schwanger. „Es wurde mir dann gesagt: Wenn du das Kind nicht wegmachst, machen wir deine Familie tot.“ Nadia trieb ab. Die Knöchel knacken. Mit 18 kommt sie nach Deutschland – mit anderen Mädchen, die ihr Zuhälter gekauft hat. Zum Teil werden sie verhökert: „Ja, so war das: Da kommt einer und sagt, dass er das Mädchen haben will, und dann wird verhandelt.“ Nadia bleibt bei ihrem Zuhälter. Sie bringt gutes Geld, wenn sie arbeitet. „Ich habe für ihn alles gekauft, ein Auto, Möbel, die Wohnung renoviert, alles Mögliche.“ Auch ihrer Familie schickt sie Geld. Kann Nadia nicht arbeiten, gibt es Schläge – mit Gürteln, überallhin, nur nicht ins Gesicht. Das wäre schlecht für das Geschäft.

Nadia macht alles: Sie schafft in Bordellen an und in sogenannten Laufhäusern – zum Teil auch in gediegenen Stadtvierteln gelegenen Häusern, in denen sie ein Zimmer anmieten muss und bei offener Tür auf Freier wartet. „Ich habe auch Bus gemacht“, erzählt sie weiter. In einem kleinen Wohnmobil auf einem Parkplatz an einer Bundesstraße wartet sie auf Kundschaft.

210 Euro Tagesmiete Das Ausbeutungsmodell ist immer das Gleiche: Der Bus oder das Zimmer muss sie zu horrenden Preisen mieten. Ein Bus kostet sie beispielsweise 210 Euro am Tag. 30 Euro gibt es für die „Nummer“ am Straßenrand. Sieben Kunden braucht sie allein, um den Bus zu bezahlen. Sie wird herumgereicht in der Republik. Gelsenkirchen, Düsseldorf, später Hannover. Freier wünschen gerne was Neues. Für Nadia bleibt alles beim Alten. Sie magert auf 35 Kilo ab. Dann lernt sie Peter*) kennen. Er arbeitet schon lange im Milieu. Überwacht Laufhäuser, fährt „die Mädchen“ zu Kunden und macht noch andere Dinge, an die er sich lieber nicht erinnern möchte. Eigentlich hat er mal Automechaniker gelernt, aber die Halbwelt aus nackten Frauen, schnellem Geld, Alkohol, Drogen fasziniert ihn. Doch nur kurz: „Zu Anfang ist das mit der Kohle und den Trips nur geil. Aber der Kick verfliegt schnell.“ Es wird zum Geschäft – „und da langt man auch schon mal hin.“ Nadja und Peter fühlen sich zueinander hingezogen. Peter übernimmt bestimmte Fahrten oder Überwachungen, nur um Nadia nah sein zu können: Mindestens zehnmal versuchen sie einen Absprung, immer scheitert das Vorhaben. Nadia kehrt zu ihrem Zuhälter zurück.

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Nah dran

Sex gegen Geld: Nadia muss in Bordellen anschaffen, in Wohnmobilen, aber auch in vornehmen Häusern. Bei offener Tür wartet sie auf Kundschaft.

„Ich kannte, seit ich ein Kind war, doch nichts anderes“, beschreibt sie ihre Abhängigkeit. Die Angst vor etwas Neuem, Unbekanntem war viel zu groß. Erst als Nadia erneut schwanger wird und eine Tochter zur Welt bringt, können sich beide aus dem Milieu lösen. Über die genauen Umstände schweigt Peter lieber. Nur dies: „Ich weiß so viel über Leute aus dem Milieu, dass man uns in Ruhe lässt.“

„Es geht doch nur um Macht“ Noch ein Blick zurück: Gab es eigentlich Freier, die Nadja halbwegs anständig behandelt haben? Vielleicht sogar mit einem Hauch von Respekt? Wie jemand, der eine Dienstleistung gegen Geld kauft? Nadia schüttelt nur den Kopf. „Nein, nein, es gibt keine Netten“, sagt sie. Mehr nicht. Ihre Hände verkrampfen sich an der Tischkante. Peter wird deutlicher: „Es gibt drei Arten von Freiern: Perverse, Arschlöcher und große Arschlöcher – muss ich noch mehr sagen?“ Er tut es: „Nadia ist gewürgt und geschlagen worden, es geht doch nur um

Macht.“ Ein Stück Fleisch, das sind die Frauen für die Freier. Sonst nichts. Nachts kommen immer wieder Erinnerungen hoch, erzählt Nadia: „Ich habe schlimme Alpträume.“ Vor allem träumt sie, dass ihr ihre Tochter weggenommen wird. „Dann muss ich gleich nachsehen, ob alles in Ordnung ist.“ Sie weiß, ohne die Kleine hätte sie den Absprung wohl niemals geschafft. „Ich möchte einfach nur in Ruhe leben, mit Peter, mit unserer Tochter“, sagt Nadia. Lesen und Schreiben lernen, wenn die Kleine etwas größer ist, zur Schule gehen und vielleicht sogar eine Ausbildung machen. Auch Peter hofft auf einen Job. Kommt aber bei einer Bewerbung das Gespräch auf sein Vorleben, ist es schnell vorbei mit der Hoffnung. Doch die beiden geben nicht auf. Sie wünschen sich ein ganz normales Leben. Aber bis dahin ist es noch weit. Und ohne weitere Hilfe ist es nicht möglich. Den Erinnerungen in der Nacht kann Nadia nicht entfliehen. *) Name geändert

So hilft Solwodi

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Betroffenen Frauen bietet Solwodi zuallererst Schutz durch eine sichere Unterbringung. Zudem werden medizinische Hilfen und juristische Beratung organisiert, die Frauen zu Ärzten, Ämtern, Anwälten und der Polizei begleitet. Vorrangiges Ziel ist es, nach Deutschland verschleppten Frauen ein eigenständiges Aufenthaltsrecht zu sichern. Gleichzeitig kümmert sich Solwodi auch um die psychosoziale Betreuung der Betroffenen. Die Beratungsstelle in Braunschweig befindet sich in der Bernerstraße 2. Telefonisch ist sie unter 05 31 / 473 81 12, per E-Mail unter braunschweig@solwodi.de zu erreichen, www.solwodi.de

FOTOs: EPD, Photocase

Solwodi steht für „SOLidarity with WOmen in DIstress“ – Solidarität mit Frauen in Not. Schwester Lea Ackermann (seit 1960 Ordensfrau der „Missionsschwestern Unserer Lieben Frau von Afrika“) hat 1985 die Hilfsorganisation in Mombasa für kenianische Frauen und Mädchen gegründet, die sich wegen ihrer Armut prostituieren. Seit 1987 engagiert sich Solwodi in Deutschland mit inzwischen fünfzehn Beratungsstellen, dazu zwei Kontaktstellen, mehreren Arbeitskreisen (u. a. in Braunscheig und Helmstedt) und sieben Schutzwohnungen für ausländische Frauen und Mädchen, die hier in Not geraten sind. Sie sind Opfer von Menschenhandel, Zwangsprostitution und Beziehungsgewalt, von Zwangsheirat Bedrohte oder aus Zwangsehen Geflohene.

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Nah dran

„Das Prostitutionsgesetz schützt Zuhälter und Bordellbetreiber“ Es sind Geschichten wie die von Nadia, die für die Solwodi-Beraterinnen Schwester Paula M. Fiebag und Luca Lehmann eines mehr als deutlich machen: „Prostitution ist keine Dienstleistung wie jede andere.“ Doch genau diese Idee stand hinter dem von der damaligen rot-grünen Bundesregierung vorgelegten Prostitutionsgesetz, das vor zehn Jahren in Kraft trat. Ziel sollte sein, freiwillig tätige deutsche und ausländische Prostituierte, die sich legal in Deutschland aufhalten, rechtlich besserzustellen: unter anderem durch die Möglichkeit, sich fest anstellen und sozialversichern zu lassen. Doch bundesweit hätten sich nur verschwindend wenige Prostituierte bei der Sozialversicherung angemeldet, auch Ausstiegsprogramme für Frauen in der Prostitution gebe es kaum, betont Schwester Paula, die zur Kongregation der Vinzentinerinnen im Bistum Hildesheim gehört. Das Gesetz habe sich dramatisch ausgewirkt: „Das Rotlichtmilieu ist gesellschaftlich akzeptiert geworden. Das Angebot von Prostitutionsstätten wächst rasant.“ Im gleichen Maße steige auch die Ausbeutung von sogenannten „freiwilligen“ Prostituierten.

„Wir erleben traumatisierte Frauen, die Opfer von Gewalt geworden sind.“

FOTOs: EPD, Photocase

„Aus kriminalpolizeilichen Ermittlungen wissen wir, wie Frauen in Großbordellen arbeiten“, sagt Luca Lehmann. Durch das Weisungsrecht des Bordellbesitzers müssten sie bis zu 16 Stunden täglich anschaffen: „Sie sind ständig nackt, kein Freier darf abgelehnt werden, ebenso wenig alle möglichen sexuellen Praktiken.“ Die Frauen werden permanent von Videokameras und „Sicherheitspersonal“ überwacht, der Gang nach draußen ist nur mit Genehmigung der Geschäftsleitung erlaubt, so Lehmann. Auch an die so häufig beschworene Freiwilligkeit kann die Solwodi-Beraterin nicht glauben. „Wir erleben traumatisierte Frauen, die Opfer von Gewalt und Entwürdigung geworden sind – über kurz oder lang geraten Frauen in Abhängigkeit von Bordellbetreibern und Zuhältern“, unterstreicht Luca Lehmann. Und spätestens beim Versuch auszusteigen werde klar, dass Prostitution alles andere als freiwillig sei. Das Prostitutionsgesetz habe nicht die Prostituierten besser gestellt, sondern schütze Zuhälter und Bordellbetreiber.

Ein Beruf wie jeder andere? Der Gesetzgeber sieht das so. In Deutschland gilt eines der liberalsten Prostitutionsgesetze weltweit.

„Langfristig wollen wir die Abschaffung der Prostitution“, erläutert Schwester Paula. Sie verweist auf Erfahrungen in Schweden und Norwegen: Dort werde Prostitution als Männergewalt gegen Frauen definiert. Bestraft werden nicht die Prostituierten, sondern die Freier. Ziel sei eine solche Bewusstseinsänderung auch in Deutschland, betont Luca Lehmann. Die Diplom-Pädagogin wünscht sich dabei Unterstützung durch die Männer: „Sie müssten erklären, dass Prostitution eine Form von Gewalt und Unterdrückung ist, bei der sie nicht mitmachen.“ Das würde die Kampagne, die Europa von der Prostitution befreien will, auch zwischen Flensburg und Garmisch-Patenkirchen stärken, ist Luca Lehmann überzeugt.

In Deutschland lässt eine Reform des Prostitutionsgesetzes auf sich warten In Europa setzt sich mehr und mehr die Ansicht durch, dass die Liberalisierung der Prostitution ein Irrweg gewesen ist. Beispielsweise will Frankreich die Bestrafung von Freiern einführen, und in den Niederlanden wird die Legalisierung der Prostitution bereut. Dort hat die Regierung nach elf Jahren Legalisierung das bittere Fazit gezogen, dass 90 Prozent der angeblich unter legalen Bedingungen arbeitenden Prostituierten ihren Körper unter Zwang verkaufen. In der Europäischen Union haben sich Frauenorganisationen aus 32 Ländern zusammengetan und fordern ein Europa, das frei ist von Prostitution. Nur in einem Land gilt Prostitution als ein Beruf wie jeder andere: in Deutschland. Hier lässt eine Reform des Prostitutionsgesetzes auf sich warten. Bereits im Juni 2011 bat die Konferenz der Frauen- und Gleichstellungsministerinnen „den Bund, eine Initiative zur Schaffung eines Gesetzes zur Regulierung der Prostitution auf den Weg zu bringen.“ Dieses Gesetz müsse auch „die Schaffung von Ausstiegshilfen“ beinhalten. Mehr als ein Jahr später ist nach Auskunft des Bundesfrauenministeriums unter Kristina Schröder (CDU) „die Meinungsbildung noch nicht abgeschlossen“. J Rü d i g er Wa l a

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Die Eurokrise saugt Geld auf wie ein Staubsauger – mit immer neuen Milliardenhilfen versucht die EU seit mehr als zwei Jahren, den Bankrott von Mitgliedsstaaten und einen Zusammenbruch der europäischen Währungsunion zu verhindern.

Gesprächsstoff

spart endlich Als Präsident des Landesrechnungshofes hat Heiner Herbst stets den verantwortungsbewussten Umgang mit Geld angemahnt. Er sagt: Dass wir heute in einer Finanz- und Schuldenkrise stecken, verdanken wir zockenden Banken und Staaten, die nicht sparen wollten. Seiner Kirche rät der Braunschweiger Katholik, gegen die Habgier immer wieder Position zu beziehen.

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s gibt eine Uhr, die rast, ohne die Zeit anzuzeigen. Es ist die Schuldenuhr am Sitz des Bundes deutscher Steuerzahler in Berlin. Sie zeigt die Staatsverschuldung Deutschlands an: aktuell rund zwei Billionen Euro. Pro Sekunde kommen 1.335 Euro dazu. „Man sieht diese Zahl mit den vielen Nullen und kann sich deren Dimension gar nicht mehr richtig vorstellen“, sagt Heiner Herbst. Er kennt sich aus mit Schuldenfallen und Haushaltslöchern. Als er Präsident des niedersächsischen Landesrechnungshofes war, hörten Minister und Bürgermeister auf sein Wort, ob sie wollten oder nicht. „Immer neue Verbindlichkeiten anzuhäufen ist ein Fehler aller politischen Kräfte gewesen“, sagt Herbst. Es werde viele Jahre dauern, den riesigen Schuldenberg abzubauen. „Die Kos-

Heiner Herbst war acht Jahre lang oberster Finanzkontrolleur Niedersachsens.

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ten der Wiedervereinigung sind noch nicht verkraftet. Hinzu kommen viele Milliarden Euro aus der Finanzmisere der europäischen Währungsunion.“ Er mache sich deshalb große Sorgen um die Zukunftschancen künftiger Generationen. Seine Frau und er haben sechs Kinder und 17 Enkelkinder. Auf Kosten der jungen Menschen zu sparen, ist nach Ansicht des ehemaligen Finanzkontrolleurs keine Lösung,. „Ein Teil der jährlichen Haushaltsmittel muss nach wie vor für Investitionen vorgehalten werden, die für unsere zukünftige Entwicklung besonders wichtig sind. Dazu gehört die Bildung der kommenden Generationen.“

„Ich mache mir große Sorgen um die Zukunftschancen künftiger Generationen.“ Als Heiner Herbst selbst jung war, kurz nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges, lag Deutschland in Trümmern. Die Reichsmark taugte nicht mehr als Zahlungsmittel, Lebensmittel gab es gegen Zigaretten. Dann erhielten die Westdeutschen die D-Mark. Den Tag, der die neue Währung brachte, hat der heute 80-jährige Braunschweiger noch deutlich vor Augen. Es war der 21. Juni 1948. Herbst reiste aus Königslutter, wo er aufwuchs, nach Hildesheim, um ein katholisches Jugendtreffen zu besuchen. Der 16-Jährige ging durch zerstörte Straßenzüge, als ihm ein paar Menschen entgegenkamen. In ihren Händen sah er zum ersten Mal in seinem Leben das neue Geld, das einige Jahre später zum Symbol des deutschen Wirtschaftswunders und – gemeinsam mit dem Schweizer Franken – zur härtesten Währung Europas werden sollte. Den Aufstieg und die Blüte der Währung erlebte Herbst mit, während ihm selbst eine ansehnliche Karriere gelang. In 30 Berufsjahren machte sich der Katholik als Rechtsanwalt und Notar einen Namen, als Politiker saß er elf Jahre lang für die CDU im niedersächsischen Landtag, seine Fachgebiete: Recht, Wirtschaft, Finanzen. Auch in der Kirche hat er sich jahrzehntelang engagiert.

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Gesprächsstoff

»Habgier wird immer eine menschliche Versuchung bleiben.«

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„Es wird immer schwieriger, die Gefahren von Finanzinstrumenten abzuschätzen.“ Die Schuldigen dieser Finanzmisere sind die Staaten und die Banken, sagt Heiner Herbst. „Die Staaten haben durch immer neue Schuldenanhäufung ihren Anteil daran. Die Banken sind verantwortlich für den hoch riskanten Umgang mit ihnen anvertrautem Geld. Dabei haben einzelne Banker ungerechtfertigt hohe Gewinne gemacht.“ Weil Habgier immer eine menschliche Versuchung bleiben werde, plädiert Herbst dafür, dem Gewinnstreben von Banken klare Grenzen zu setzen und die Finanzmärkte zu regulieren. „Der Gewinn steht bei manchen Bankgeschäften nicht mehr in einem angemessenen Verhältnis zu der dahinterstehenden Leistung. Außerdem wird es immer schwieriger, die Wirkungen und Gefahren von Finanzinstrumenten zu erkennen und abzuschätzen. Wir brauchen eine Ordnung, um die Kunden vor unkalkulierbaren Risiken zu schützen.“ Der Kirche empfiehlt Herbst, zu Fällen von Misswirtschaft und Fehlspekulation im Bankensektor deutlich Stellung zu beziehen. „Die Einzelfragen sollte sie Fachleuten überlassen. Aber sie sollte sich dazu äußern, dass der Umgang mit Finanzen auch moralische Qualitäten hat.“ Die Politik fordert der einstige Meister des Rotstifts auf, alle Einsparpotenziale zu nutzen – auch auf Kosten der Popularität: „Bei den Bürgern gibt es zwar die Einsicht, dass gespart werden muss. Das sieht allerdings oft ganz anders aus, wenn es um die eigene Beteiligung am Sparen geht. Von verantwortlich handelnden Politikern erwarte ich deshalb Courage, die für notwendig erachteten Sparmaßnahmen auch umzusetzen.“ J Vo l k er Röpk e

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Sie rast in irrem Tempo: die Schuldenuhr am Sitz des Bundes deutscher Steuerzahler in Berlin.

Als vor vier Jahren die US-Investmentbank Lehman Brothers zusammenbrach und das globale Finanzsystem ins Wanken geriet, griffen die europäischen Staaten ihren Banken und der Konjunktur auf Kosten neuer Schulden unter die Arme. Inzwischen sind die Verbindlichkeiten einiger EU-Länder so hoch, dass ein Scheitern der Gemeinschaftswährung droht. Das Problem des Schuldenmachens: Irgendwann haben nur noch die Gläubiger das Sagen, nicht mehr die in der Kreide stehenden Länder. In so einem Fall müssen die Nachbarn helfen, denen es besser geht, argumentiert Herbst, denn: „Die lang andauernde Zahlungsunfähigkeit eines Staates kann bei der immer enger werdenden Verflechtung der Finanzstrukturen weltweit zu großen Schwierigkeiten führen.“

FOTOs: Susanne Hübner, Fotolia, EPD

Als die D-Mark von der westdeutschen zur gesamtdeutschen Währung aufstieg, erhielt Herbst Anfang der 1990er-Jahre von Ministerpräsident Gerhard Schröder (SPD) das Angebot, Präsident des Landesrechnungshofes zu werden. Er sagte Ja und wurde vom Landtag zum obersten Finanzkontrolleur Niedersachsens gewählt. Wenn das Land oder eine Kommune Geld verschwendete oder nicht ehrgeizig genug sparte, dann deckte seine Behörde das auf. „Es gab ständig Diskussionen, die Auseinandersetzungen blieben aber meist sehr sachlich. Auch Schröder war dabei ein sachlicher und fairer Gesprächspartner“, sagt Herbst. Den verantwortungsvollen Umgang mit dem Geld der Steuerzahler mahnte Herbst acht Jahre lang an, 1999 ging er in den Ruhestand. Im gleichen Jahr löste der Euro die D-Mark ab. Als ein Geburtsfehler der Gemeinschaftswährung galt bereits damals, dass die Schuldenstände mehrerer Länder über den zuvor vereinbarten Beitrittskriterien lagen. Doch das Finanzieren auf Pump ging vielerorts munter weiter, die Zinsen stiegen, die Kreditwürdigkeit der staatlichen Gläubiger sank.


engagiert

Der Förderverein MS Aktivhaus setzt sich für die Schaffung eines Zentrums für MS-Kranke ein. Für das Vorhaben kamen bereits Spenden in Höhe von rund 40.000 Euro zusammen.

mitgefühl ist ihr antrieb

fOtOS: fOtOlia, RÖPKe

fOtOS: SUSanne HüBneR, fOtOlia, ePD

Jola Steinkopfs einsatz kennt keinen feierabend. Sie möchte, dass ihre idee endlich Wirklichkeit wird: ein Wohn- und Begegnungszentrum für Menschen, die an Multipler Sklerose leiden. Unermüdlich wirbt sie in Braunschweig um Unterstützung für ihr Vorhaben. Jola Steinkopf kannte einen Mann, der mit gerade einmal 49 Jahren in ein Altenpflegeheim kam. Er litt an Multipler Sklerose, einer unheilbaren Erkrankung des Nervensystems. Er war fast blind und bewegungsunfähig. Vor zwei Jahren ist er gestorben, mit Mitte 50. Steinkopf hat diesen Mann über mehrere Jahre gepflegt, unzählige Stunden hat sie für ihn geopfert, aus Mitgefühl. Er ist der Grund, warum sie seit fünf Jahren dafür kämpft, dass MS-Patienten in Braunschweig ein Zuhause bekommen, das ihren Wünschen und Bedürfnissen entspricht. „Ich habe nicht begreifen können, warum er in eine Senioreneinrichtung kam“, sagt sie. „Ein Patient, der sich gern unterhält und hochintelligent ist, muss seine letzten Lebensjahre mit Demenzkranken und Menschen um die 90 Jahre verbringen, bloß weil es keine andere Möglichkeit der Pflege für ihn gegeben hat.“ Mit der Pflege von Menschen kennt sich die 51-Jährige Fachwirtin im Sozial- und Gesundheitswesen aus. Sie leitet den begleitenden Dienst des katholischen Altenheims St. Hedwig in Braunschweig. Sie hat eine klare Vorstellung davon, wie ein Wohn- und Begegnungszentrum für Menschen aussehen sollte, die an Multipler Sklerose leiden: „Es muss ein Ort sein, an dem sie leben können und mit Würde und Herz betreut werden. Sie

müssen viele Möglichkeiten der Freizeitgestaltung haben, und es muss stadtnah sein, damit sie nicht im Abseits stehen.“ Mit ihrem Ziel, ein Haus für MS-Patienten einzurichten, ist Steinkopf nicht allein. Sie hat vor fünf Jahren den Förderverein MS Aktivhaus gegründet, dessen Vorsitzende sie ist. Der Verein hat inzwischen rund 100 Mitglieder. Dank zahlreicher Spenden von Unternehmen, Stiftungen und Privatpersonen kamen schon 40.000 Euro für das Vorhaben zusammen. Jola Steinkopf versucht Partnerschaften mit Hilfsorganisationen zu knüpfen und trifft sich mit Menschen, die ihr helfen könnten. „Was wir brauchen, ist die Unterstützung durch die Politik und renommierte Persönlichkeiten.“ Ihren wichtigsten Unterstützer hat die Mutter zweier erwachsener Kinder schon gefunden: ihren Mann. „Er ist auch im Förderverein und hilft mit. Ohne ihn würde das alles nicht gehen.“ Weitere informationen: www.mS-aKTiVhauS-bS.de

Sie hat ein Herz für MS-Patienten: die Braunschweigerin Jola Steinkopf (51).

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Leib und Seele

Himmel und Erde (4 Personen) 750 g Kartoffeln 1 TL Salz 750 g Äpfel ½ TL Zucker 1 EL Zitronensaft 100 g Speck, geräuchert 2 Zwiebeln Ein Ring Blutwurst Öl zum Braten

l e m Him

& Erde

„Es sei am Michaelistag Kirchweihe im Himmel und auf Erden.“ – Was könnte an Michaelis also besser passen als „Himmel und Erde“, das man auch als eine Art deutsches Nationalgericht bezeichnen kann? Seit dem 18. Jahrhundert nämlich wurden in deutschen Küchen und darüber hinaus Äpfel und Erdäpfel (Kartoffeln) kleingewürfelt in einen Topf gegeben und gekocht, mit Fett verfeinert und nach regionalem Gusto abgeschmeckt und erweitert: mit Blutwurst oder/und Leberwurst, mit gerösteten Zwiebeln und Speck. Und was einem sonst noch schmeckte. In Norddeutschland und Brandenburg, in Niedersachsen und im Elsass, in Schwaben, Sachsen und Schleswig Holstein genauso wie in Bayern und dem Rheinland („Himmel un Ääd“) fanden und finden sich Menschen unter dem Vorzeichen von Erd- und Himmelsfrüchten zusammen zum Genuss dieses traditionellen Gerichts.

S o w i r d ´s g e m a c h t Die Kartoffeln waschen, schälen, klein schneiden und in Salzwasser kochen. Die Äpfel schälen, achteln und das Kerngehäuse entfernen. Die Apfelspalten mit etwas Wasser, Zucker und Zitronensaft in ca. 15 Minuten gar dünsten. Den Speck fein würfeln und in einer Pfanne ausbraten. Die Zwiebeln schälen, fein würfeln, zum Speck geben und im Bratfett glasig braten. Die Kartoffeln abgießen und mit dem Kartoffelstampfer grob zerstampfen. Die Apfelspalten hinzugeben und evtl. mit Salz abschmecken. und mit einem Schneebesen verrühren. Die Blutwurst in Scheiben schneiden und im verbliebenen Bratfett anbraten, eventuell noch 1 EL Öl hinzufügen. Die gebratenen Blutwurstscheiben auf der Kartoffel-Apfelmasse anrichten. Die Speck-Zwiebel-Mischung als Garnierung dazugeben.

Gu i do Fuchs

Michaelistag 29. September

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Was heute „Erika Mustermann“ ist, das war in früheren Jahrhunderten der „deutsche Michel“: eine Personifizierung des Deutschen, meist in eher abfälliger Weise gebraucht. Ihr lag wohl die in bäuerlichen Kreisen häufig verwendete Kurzform des Vornamens Michael zugrunde, der im Mittelalter sehr verbreitet war. Michael ist einer der in der Bibel genannten Erzengel. Die anderen Erzengel sind Gabriel und Rafael, am 29. September wird ihr gemeinsames Fest begangen. „Es sei am Michaelistag Kirchweihe im Himmel und auf Erden”, hieß es im Volksmund. Michael galt als Schutzheiliger besonders des deutschen Volkes. Viele Michaelskirchen weisen auf seine Verehrung hin, aber auch zahlreiche Städte und Ortschaften stellten sich unter seinen Schutz.

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Leib und Seele

Moderne Naturheilkunde aus dem Mittelalter Wer sich mit Naturheilkunde beschäftigt, stößt unweigerlich auf Hildegard von Bingen, die Ordensfrau aus dem 12. Jahrhundert. Ihr Heilwissen hat in den letzten Jahrzehnten eine regelrechte Renaissance erlebt und man fragt sich, was an ihren medizinischen Kenntnissen heute noch so aktuell sein mag.

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iner der wichtigsten Gründe ist, dass nach Hildegard von Bingen die Heilung ein ganzheitlicher Prozess ist, der sich in mehreren Bereichen gleichzeitig vollziehen muss, weil die Krankheiten in ihnen entstehen bzw. sich manifestieren: dem göttlichen, dem kosmischen, dem körperlichen und dem seelischen Bereich. Auch müssen der Sinn und die Botschaft der Krankheit dem Menschen bewusst werden, nur so kann Heilung vollzogen werden. Schließlich vertrat Hildegard die Meinung, die meisten Krankheiten füge sich der Mensch durch seine Lebensweise selbst zu, weil er nicht das rechte Maß in allen Dingen berücksichtigt. Wer aber Maß hält, beispielsweise bei Essen und Trinken, wird ein gutes Blut und einen gesunden Körper haben. Diese Empfehlungen sind durch zahlreiche medizinische Studien bestätigt worden. Abgesehen von den Heilkräutern, entsprechen viele ihrer Behandlungsweisen nicht mehr dem heutigen medizinischen Wissen. Auf jeden Fall aber verdanken wir der berühmten Benediktinerin, die übrigens erst im Mai dieses Jahres offiziell heiliggesprochen wurde, die (Wieder)entdeckung mancher gesundheitsfördernder Gewürze und Lebensmittel wie Bertram oder Galgant und Fenchel oder Dinkel. Von Letzterem schreibt Hildegard: „Der Dinkel ist das beste Getreide …, und er bereitet dem, der ihn isst, rechtes Fleisch und … Blut, und er macht frohen Sinn und Freude im Gemüt des Menschen.“

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s i lk e städ i n g

Weiterführende Informationen: www.sonnentor.at (Bezugsquelle für Gewürze nach Hildegard von Bingen) Petra Hirscher: Heilen und Kochen mit Hildegard von Bingen Bettina Darré: Die Wächterin (ein spannender historischer Roman über das geistige Vermächtnis Hildegards)

Dinkeltoast 400 g Dinkelvollkornmehl, 275 g Wasser, 1 Würfel Hefe, 8 g Meersalz, 10 g Akazien-Honig, 35 g Butter, evtl. 50 g Sonnenblumenkerne und 50 g geschroteten Leinsamen S o w i r d ´s g e m a c h t Hefe, Salz und Honig im Wasser verrühren, das Dinkelmehl untermengen, dann die Butter zugeben und alles 10 Minuten in der Küchenmaschine kneten. Wer mag, fügt noch je 50 g Sonnenblumenkerne und 50 g geschroteten Leinsamen hinzu. Eine Kastenform, ca. 25 cm lang, mit Butter ausfetten und den Teig einfüllen, danach mit der nassen Hand glattstreichen. Das Brot abdecken und ca. 30–45 Minuten gehen lassen. Vor dem Backen mit Wasser besprühen. Während das Brot geht, den Backofen auf 240°C vorheizen (Ober- und Unterhitze). Backzeit: 10 Min. bei 240°C und 30 Min. bei 200°C (je nach Ofen evtl. etwas weniger). Auf der mittleren Schiene backen.

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Im Fokus

wenn die not sich tarnt Die verdeckte Armut ist ein Problem in Braunschweig, sagt Christian Baron. Was sich dahinter verbirgt, verrät der Geschäftsführer des Caritasverbandes im Gespräch. Außerdem erklärt er, warum das Problem der Langzeitarbeitslosigkeit so schwer zu lösen ist und wie sich die Überalterung der Gesellschaft bereits jetzt bemerkbar macht.

Ist Braunschweig eine Stadt, in der die Menschen ihren Mitmenschen helfen? Die Menschen in Braunschweig sind nicht besser oder schlechter als anderswo. Das gesellschaftliche Miteinander wird geprägt von Menschen, deren Familien schon seit Jahrhunderten hier sind, und von Zugezogenen. Viele kamen nach dem Krieg aus den ehemals deutschen Gebieten im heutigen Polen. Es gab eine Zuwanderungswelle in den 1960er-Jahren, als Italiener und Spanier kamen. Ab den 1970er-Jahren kamen Menschen aus der Türkei und den Gebieten des ehemaligen Jugoslawien. Die Uni ist hier mit vielen ausländischen Studenten. In Braunschweig leben Menschen aus mehr als 120 Nationen, sie machen das bunte Stadtbild aus. Die Integration von Zuwanderern verläuft nicht immer konfliktfrei. Welche Probleme gibt es in Braunschweig? Die Integration von Fremden hier hat eine lange Tradition. Die Caritas in Braunschweig hatte bereits in den 1960er-Jahren Sozialarbeiter, die sich um die südeuropäischen Einwanderer gekümmert haben, wenn es soziale Probleme gab. Die Arbeiterwohlfahrt beschäftigte Sozialarbeiter für die Menschen aus der Türkei und dem arabischen Raum. Und seit vielen Jahren gibt es in der Stadtverwaltung die Abteilung Integration. Ich denke daher, dass die Eingliederung von Zugezogenen bisher gut geklappt hat und es relativ wenig Konflikte gab. Aber Integration ist ja nie abgeschlossen, sondern ständig im Fluss.

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In sozial schwachen Familien fehlt manchmal das Geld für einen Schulranzen oder eine Mahlzeit. Die Spenden aus der zweimal jährlich stattfindenden Caritas-Haussammlung werden verwendet, um in solchen Fällen unbürokratisch Hilfe zu leisten.

Was läuft falsch, wenn Migranten nach 30 Jahren in diesem Land nicht Deutsch sprechen können? Einige haben die Sehnsucht, irgendwann doch wieder in ihr Heimatland zurückzukehren. Sie sind in ihren Familien integriert und schaffen es, hier zu leben, ohne Deutsch können zu müssen. Das ist eine schlechte Voraussetzung, um die neue Sprache zu erlernen. Das betrifft aber nur einen kleinen Teil der hier lebenden Migranten. Tun Politik und Gesellschaft genug für Menschen in Braunschweig, die in Armut leben müssen? Die Frage ist, was genug heißt. In Deutschland ist vieles durch die soziale Gesetzgebung geregelt, trotzdem gibt es Armut. In Braunschweig ist es gute Tradition, dass sich gesellschaftliche Institutionen und Stiftungen aus dem Bürgertum um arme Menschen kümmern. Armut zu bekämpfen haben sich viele auf die Fahnen geschrieben. Oft ist es versteckte Armut, die nicht äußerlich sichtbar ist. Nennen Sie bitte einige Beispiele. Durch unsere Einrichtungen und Angebote wissen wir, wo häufig die versteckte Armut anzutreffen ist. Es gibt Jugendliche, die vor die Tür gesetzt werden und plötzlich obdachlos sind. Wir haben in Braunschweig alte Menschen, deren Rente so niedrig ist, dass sie sich fast nichts mehr leisten können. In den Kitas ist es manchmal so, dass Kinder aus so-

zial schwachen Familien kein Frühstück mitbekommen oder nicht zum Mittagessen angemeldet werden, obwohl es dieses Angebot gibt. Oft haben es diese Kinder auch schwer, sich in die Gesellschaft zu integrieren und später im Berufsleben Fuß zu fassen. Die Spenden aus unserer Caritas-Sammlung kommen direkt Menschen zugute, die von verdeckter Armut betroffen sind und uns um Hilfe bitten. Wie ist es um die Bildungschancen von Kindern aus sozial schwachen Familien bestellt? Wie wir Bildung besser verankern können, ist ein zwiespältiges Problem. Die Gesellschaft versucht, Angebote zu machen, die für alle offen und zugänglich sind. Allerdings sind die Verhältnisse in den Familien oft nicht so, dass Bildung dort gut gedeihen kann. Wenn es seit Generationen eine Bildungsarmut gibt, ist sie nur sehr schwer aufzubrechen. Wir machen Bildungsangebote für Kinder aus solchen Familien, aber das nützt oft nichts, wenn es nicht gelingt, die Eltern dahin zu bringen, dass sie sich um die Bildung ihrer Kinder bemühen. Sie müssen verstehen, dass Bildung der Rohstoff unserer Gesellschaft ist. Also müsste man eigentlich zuerst die Erwachsenen bilden. Wir kommen an die Erwachsenen leider nur sehr schwer heran. Dieses Problem ist kein Grundproblem von Migranten. Aber wenn Einwanderer aus einer Kultur kommen, in der sie

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Im Fokus

in Bezug auf Bildung nicht vorgeprägt wurden, müssen sich die staatlichen Institutionen mehr um sie kümmern. Wir als Wohlfahrtsverbände können nur an die Freiwilligkeit der Menschen appellieren. Wie kann es passieren, dass auf die Langzeitarbeitslosigkeit von Eltern die Langzeitarbeitslosigkeit der Kinder folgt? Dass sich Langzeitarbeitslosigkeit „vererbt“, ist bekannt. Das ist der Kreislauf, in dem bildungsferne Menschen stecken, wenn es nicht gelingt, die nächste Generation so zu erziehen, dass sie mehr Bildung erfährt. Diesen bestimmten Stamm von Langzeitarbeitslosen zu integrieren ist unheimlich schwierig. Trägt der Sozialstaat zu diesem Problem bei, indem er falsche Anreize setzt? Das ist nicht unbedingt ein Problem der falschen Anreizsetzung, sondern vielmehr ein menschliches Problem. Es geht darum, dass jemand durch das Lernen zu einer Tätigkeit kommt, die ihm Freude macht. Dabei sollte man einen Mittelweg finden.

Auch in Braunschweig ein Problem: Jugendliche, die aussteigen. Manchmal führt ihr Weg in die Obdachlosigkeit.

Sind wir darauf vorbereitet, dass die Gesellschaft immer älter wird? Dieses Problem wird in seiner Schärfe gesamtgesellschaftlich nicht erkannt. Über Parteien und Parlamente hinweg bis hin zu der Frage, wie die Kirche diese Entwicklung sieht, wird die Dimension der demografischen Entwicklung nicht erfasst, obwohl wir alle die Zukunftsprognosen kennen. Ich war kürzlich in Singapur. Dort ist die übergroße Mehrzahl der Menschen unter 30. Als ich zurückkam, fiel mir auf, dass dieses Verhältnis bei uns genau umgekehrt ist. Hier sind die älteren und alten Menschen deutlich in der Mehrheit, und das ist nicht gut.

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Kasernenstraße 30, 38102 Braunschweig,Telefon 0531 / 3800843, www.caritas-bs.de, sozialstation@caritas-bs.de Jes 04 . 2012

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Inwiefern? Schon in unseren Kitas merken wir: Manche Kinder werden von morgens bis abends verplant. Sie müssen zur Reitstunde oder zum Musikunterricht, obwohl sie daran nicht unbedingt Freude haben. Es kann Kinder auch überfordern, sie zur höchsten Bildung zu formen. Wir helfen häufig Jugendlichen, die gescheitert sind, weil sie die Erwartungen von außen nicht erfüllen konnten.


Im Fokus

Christian Baron, 60, ist gebürtiger Braunschweiger. Er wuchs im Stadtteil Wenden auf und engagierte sich als Jugendlicher in der Gemeinde St. Christophorus. Nach der mittleren Reife war er acht Jahre lang für den Bundesgrenzschutz tätig. In dieser Zeit holte er sein Abitur nach. 1977 verließ er die Behörde, um an der katholischen Fachhochschule in Vechta Sozialarbeit zu studieren. 1980 stellte ihn der Caritasverband Braunschweig als Sozialarbeiter ein, bereits ein Jahr später wurde er stellvertretender Geschäftsführer. Seit 1988 ist Baron Geschäftsführer des Caritasverbands Braunschweig. Er war über viele Jahre in mehreren kirchlichen Gremien aktiv, außerdem engagierte er sich für die CDU in der Kommunalpolitik. Christian Baron ist verheiratet. Er hat drei Kinder und drei Enkelkinder.

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Was sollte getan werden? Es wird keine Patentlösungen geben. Klar ist, dass es immer mehr alte, alleinstehende Menschen geben wird, die stationäre oder ambulante Hilfe und Pflege benötigen. Also muss es auch mehr Menschen geben, die sich um sie kümmern. Und obwohl die Zahl der Pflegedienste und Angebote für alte Menschen immer weiter zunimmt, findet keine Verdrängung statt, sondern der Markt wird immer größer. Das zeigt sehr deutlich, wie die demografische Entwicklung unsere Gesellschaft bereits jetzt verändert. Wie solidarisch geht unsere Gesellschaft mit behinderten Menschen um? In den vergangenen 20, 30 Jahren ist viel getan worden, um behinderten Menschen das Leben zu erleichtern, beispielsweise durch behindertengerechte Zugänge. Unter dem Stichwort Inklusion soll behinderten Menschen ein normales Miteinander des Lernens ermöglicht werden, das versuchen wir auch in unseren Kitas. Die große Frage ist allerdings, ob behinderte Menschen wirklich überall gesellschaftlich akzeptiert sind. So etwas lässt sich staatlich nicht verordnen. Wir alle sind Geschöpfe Gottes und jeder hat das Recht auf ein menschenwürdiges Leben. Ich bezweifele, dass das ist in den zwischenmenschlichen Beziehungen immer gegeben ist.

Wie wichtig ist es, dass die Caritas als kirchliche Institution wahrgenommen wird? Das ist sehr wichtig. Die Caritas ist neben der Liturgie und dem Glaubenszeugnis eine der drei Säulen der Kirche. Caritas heißt tätige Liebe für den Mitmenschen. Wenn das nicht mehr erkannt werden würde, hätte die Arbeit der Caritas keinen Sinn mehr. Unsere Hilfe gilt allen Menschen, unabhängig von ihrer Hautfarbe, Rasse oder Religion. Hat der Caritasverband Braunschweig genügend ehrenamtliche Helfer? Wir haben eine ganze Reihe ehrenamtlicher Mitarbeiter. Wie in anderen Bereichen auch, schrumpft ihre Zahl. Wer mithelfen möchte, ist herzlich willkommen. Wir haben zum Beispiel Helfer in der Bahnhofsmission, Ehrenamtliche betreuen eine Kita-Bücherei, andere begleiten Einwanderer ohne Sprachkenntnisse zu Behörden und helfen beim Übersetzen. Viele unserer Helfer sind in den Kirchengemeinden aktiv. J Vo l k er Röpk e

Weitere Informationen zum Thema: www.caritas-bs.de

Bildungsarmut vererbt sich oft von Generation zu Generation. Caritas-Geschäftsführer Christian Baron wirbt dafür, die Eltern für die Bildung ihrer Kinder zu sensibilisieren. Doch er weiß, wie schwer es ist, sie zu erreichen.

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Klare Linien, Reduktion auf das Wesentliche: Blick in den Japangarten des Kunstmuseums Wolfsburg.

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Entdeckt

auszeit vom alltag Das Kunstmuseum Wolfsburg hat einen besonderen Ort der Stille in seinem Innenhof gestaltet – den Japangarten. Eine grüne Oase innerhalb der jungen Industriestadt als Einladung zur Entschleunigung. Ein kontemplativer Gartenspaziergang.

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ärten machen glücklich. Selbst in Hinterhöfen oder auf den Dächern überfüllter Metropolen. Oder auch im Innenhof des futuristischen Kunstmuseums in der Fußgängerzone einer umtriebigen Industriestadt, die vom Autobau lebt. Der Japangarten in Wolfsburg ist eine Oase der Ruhe. Eine Zuflucht vor der Hektik des Alltags – umgrenzt und geordnet. Ein überschaubares Stück geordneter Freiheit in einer unübersichtlichen, hektischen Welt, ein Ort zum Atemholen für die erschöpfte Müdigkeitsgesellschaft. Im Garten beginnt die Suche nach dem Paradies. Der Steingarten des Ryôanji Tempels in Kyoto ist ein Meisterwerk der Gartenkunst – ein Ort der Meditation, die die „erfüllte Leere“ zum Ziel hat. Er ist auch das Vorbild für den Zen-Garten in Wolfsburg, den der in Deutschland lebende japanische Architekt Kazuhisa Kawamura vor einigen Jahren in dem rund 16 mal 32 Meter großen Innenhof des Wolfsburger Kunstmuseums angelegt hat.

FOTOs: Zooey Braun, Stuttgart

Die grüne Oase als Sinnbild für Schönheit, Frieden und Genuss So beginnt im Japangarten auch ein Dialog der Kulturen. Die strenge Geometrie mag an den Kreuzgang im Innenhof christlicher Klöster erinnern, zugleich aber zeigt sich, wie eigenständig diese reduzierte ästhetische Gestaltung ist: Der Besucher geht dort nicht umher, er setzt sich und blickt von überdachten Ruhebänken aus in den Garten. Nur wenige Pflanzen, Wacholderbüsche, Ahorn und japanische Azaleen, bilden winzige Inseln auf der ausgedehnten leeren Kiesfläche, die das Wasser symbolisiert. Der sorgsam geharkte Kies darf nicht betreten werden. Es ist ganz still, so still, dass auch die kleinste Luftbewegung in den zarten Blättern zu hören ist. Bambus über einer Betonwand begrenzt diese Insel der Meditation. Die immergrüne Pflanze stammt aus China und

ist in allen Kulturen symbolisch aufgeladen, in Japan steht sie für Reinheit. Die Bambuspflanze ist ein zentrales Gestaltungselement der Gartenbaukunst Chinas und Japans. Gärten, betont auch Jürgen Milchert, Professor für Landschaftsarchitektur an der Fachhochschule Osnabrück, können „grüne Brücken zwischen den Religionen sein“. Milchert hat sich intensiv mit religiösen Gärten in unterschiedlichen Kulturen beschäftigt. Er sucht nach archetypischen Formen, die einer bestimmten „heiligen Ordnung“ folgen. Denn die Vorstellung vom Garten als Sinnbild für Schönheit, Frieden und Genuss verbindet die Menschen aller Glaubensrichtungen.

»Gärten können Brücken zwischen den Religionen sein.« Gärten haben Konjunktur. Allein mehr als eine halbe Million Besucher pro Jahr pilgern zu den „Gärten der Welt“ in Berlins trister Trabantenstadt Marzahn, gute dreißig Minuten S-Bahn-Fahrt entfernt vom glamourösen Zentrum der hektischen Metropole. In einem großen Park mit unterschiedlich inszenierten Paradiesen können erschöpfte Städter ausspannen. Auch dort wurde ein „Japanischer Garten“ im Stil der berühmten Tempelgärten gestaltet, seine geharkten Kieswege entlang der Wasserläufe führen in eine stille, meditative grüne Mitte. Der Zen-Garten wirkt sehr viel strenger und asketischer als der chinesische „Garten des Wiedergewonnenen Mondes“. Dessen geheimnisvolle Landschaft mit verschlungenen Pfaden, mit Teichen und Skulpturen zwischen Magnolien, Bambus und Chrysanthemen beschwört

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Foto: Matthias LAnger, Braunschweig

Entdeckt

»Der Garten ist der letzte Luxus unserer Tage. Denn er fordert das, was in unserer Gesellschaft am seltensten und kostbarsten geworden ist: Zeit, Zuwendung und Raum.«

die Harmonie des Kosmos. Der „Orientalische Garten“, ein Garten-Hof mit Wasserspielen und üppig blühenden Beeten aus Rosen, Oleander, Jasmin und duftenden Kräutern, erinnert an einen bunten Zaubergarten aus Tausendundeiner Nacht.

Gärten werden heute zu Gegenwelten in modernen Städten Im vergangenen Jahr wurde im Erholungspark Marzahn schließlich der „Christliche Garten“ eröffnet – ein moderner Glaubensgarten für entwurzelte Gewohnheitsatheisten auf der Suche nach einem Stück Himmel. Umzäunt wird das Gartenquadrat von einem Wandelgang aus goldenen schimmernden Buchstaben – sie lenken den Blick behutsam nach oben. Und vielleicht auch nach innen. Denn in diesem Wortgartenzaun aus Bibelzitaten und Gebeten werden auch Dichter, Zweifler und Rockpoeten zitiert. Ein Garten, der nach dem Urmuster des Klostergartens angelegt wurde, schreibt der Berliner Religionsphilosoph und Glaubensgärtner Thomas Brose. Der katholische Theologe hat die Landschaftsarchitekten bei den Planungen beraten: „Dass das Paradies ein Garten ist – diese Vision der Vollkommenheit, Proportion und Schönheit hat in der christlich-abendländischen Tradition eine wunderbare Spiegelung erfahren. In der klösterlichen Kultur der Benediktiner und Zisterzienser wird Eden mit dem Garten Getsemani verbunden, in dem Jesus betend sein Leiden erwartet. So entstanden Raumkunstwerke: Gärten, die aus dem Kreuzgang und dem (...) umschlossenen Quadrat gebildet sind.“ Gärten entwickeln sich heute zu Gegenwelten in modernen Städten. Auch der Japangarten in Wolfsburgs Kunstmuseum präsentiert sich als „Ruhepol“ und bietet seinen Besu-

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chern einen Ort der „Entschleunigung und Kontemplation“ an. Gärten schaffen Freiräume von Konsum- und Erlebnisangeboten. Trendforscher sprechen auch von „heilenden Landschaften“, und einige Klöster bieten mittlerweile sogar spezielle Gartenexerzitien an. Im Garten findet der Mensch zu sich selbt. Warum nicht auch zu Gott? Von der neuen Gartenlust wollen deshalb auch Hamburgs Kirchen profitieren. An der Internationalen Gartenschau 2013 auf der Insel Wilhelmsburg beteiligen sich Katholiken und Protestanten mit einem modernen, multikulturellen Glaubensgarten. In der geplanten „Welt der Religionen“ stellen sich auch Judentum, Islam, Buddhismus und Hinduismus mit eigenen Entwürfen vor. „Jeder Garten ist ein Buch Gottes, aus dem das Wunder ersehen werden kann, das Gott täglich tut“, schrieb der Reformator Martin Luther vor 500 Jahren. Ein weltliches Credo formuliert der Landschaftsarchtitekt Dieter Kienast: „Der Garten ist der letzte Luxus unserer Tage. Denn er fordert das, was in unserer Gesellschaft am seltensten und kostbarsten geworden ist: Zeit, Zuwendung und Raum.“ Ein grüner Sehnsuchtsort – das Wolfsburger Kunstmuseum öffnet sich zum J Garten hin. kAr i n dz i o na r a

Der Japangarten im Kunstmuseum Wolfsburg. Offen während der Öffnungszeiten des Museums, Di. 11.00 bis 20.00 Uhr, Mi. bis So. 11.00 bis 18.00 Uhr, Mo. Ruhetag. Der Eintritt in den Garten ist frei. WWW.KUNSTMUSEUM-WOLFSBURG.DE

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fOtO: MattHiaS lanGeR, BRaUnSCHWeiG

engagiert

Steinweg 4 38100 Braunschweig Tel. 0531 / 70214250 Andreaspassage 1 31134 Hildesheim Tel. 05121 / 166766

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FOTOS: Manfred Zimmermann

Blick in die Kirche des Priesterseminars in Hildesheim: Die Feier der Eucharistie und des Wortes Gottes stehen im Mittelpunkt. Deshalb stehen Altar und Ambo beide in der Mittelachse der Kirche.

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lAuf dem Ambo liegt die Bibel. Das Weihwasserbecken als Ort der Taufe steht nahe dem Eingang.

n r r e H s e d s u a H m I

Die Kirche ist der Versammlungsort der Gläubigen. Alle Kirchen, egal ob schon sehr alt oder ganz neu, haben ein paar Gemeinsamkeiten. Jes erklärt, was es mit Altar und Co. auf sich hat.

FOTOS: Manfred Zimmermann

Der Altar- oder Chorraum bezeichnet den Teil der Kirche, der oft durch Stufen erhöht, den Altar beherbergt. Der Begriff Chorraum weist darauf hin, dass in früheren Zeiten dort die Priester oder Ordensleute zu bestimmten Tageszeiten ihr Stundengebet gesungen haben – so wie ein Chor. Heute ist der Begriff Altarraum geläufiger. In neueren Kirchen sind die Sitzbänke meist in einem Halbkreis um den Altarraum angeordnet. In alten Kirchen weist der Chorraum nach Osten, als Sinnbild, dass Christus für die Gläubigen die „aufgehende Sonne“ ist. Der Altar ist für die Eucharistiefeier, für die heilige Messe, der zentrale Punkt. In der Wandlung von Brot und Wein wird an das letzte Abendmahl erinnert, das Jesus mit seinen Jüngern gefeiert hat. In der Eucharistiefeier gedenken Christen des Todes und der Auferstehung Jesu. Oft bringen Kinder, manchmal auch Erwachsene, Brot und Wein in einer Gabenprozession zum Altar, wo der Priester die Gaben bereitet. Christen glauben daran, dass Christus im gewandelten Brot und Wein wirklich bei ihnen ist. In älteren Kirchen gibt es oft einen Hochaltar, der mit Bildern aus dem Leben Jesu geschmückt ist. Oft befindet sich im Zentrum des Hochaltars der Tabernakel. In ihm sind die geweihten Hostien, das auf dem Altar gewandelte Brot, untergebracht. In sehr großen Kirchen steht

der Tabernakel manchmal auch in einer Seitenkapelle, in neueren Gotteshäusern seitlich im Altarraum. Eines haben alle Tabernakel gemeinsam: In ihrer Nähe brennt das „Ewige Licht“. Dieses rot leuchtende Öllicht soll die Christen in der Kirche an die Gegenwart Gottes erinnern. Der Ambo ist für den ersten Teil der Messfeier, für den Wortgottesdienst, der wichtigste Punkt. Auch dieses Lesepult steht im Altarraum. Die Lektoren, Frauen oder Männer aus der Gemeinde, lesen hier Texte aus der Bibel vor, die sogenannten Lesungen. Der Priester verkündet vom Ambo das Evangelium, die frohe Botschaft von Jesus. Während der Predigt legt er die Bibeltexte aus, das heißt, er erklärt sie. In jeder Kirche gibt es ein Taufbecken. Kinder und Erwachsene empfangen hier das Sakrament der Taufe. Sie werden so in die Gemeinschaft der Christen aufgenommen. In Erinnerung an die Taufe Jesu am Jordan wird dem Täufling über dem Taufbecken geweihtes Wasser über den Kopf gegossen. An den Eingängen jeder Kirche gibt es kleine Weihwasserbecken. Damit bekreuzigen sich Christen beim Betreten des Gotteshauses. Es ist eine kleine Erinnerung an die eigene Taufe und ein Zeichen dafür, dass man sich reinwäscht von allen schlechten Gedanken und sich so auf den Gottesdienst vorbereitet. Edmu nd d eppe

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Gesehen, gelesen, gehört

Literatur Annette Neubauer Der Neue Raul, der Neue in der Klasse 2b, spielt gut Fußball und ist ein ganz cooler Typ – das finden seine Mitschüler alle. Nur Sven ist nicht glücklich, denn als sie in der Pause alle Fußball spielen, schießt Sven daneben und fällt hin. Raul und die anderen Mitschüler lachen ihn aus. Die Mathe-Hausaufgabe schreibt Raul am nächsten Morgen von Sven ab – und gibt mit den richtigen Ergebnissen auch noch vor der Lehrerin an. Sven ist sauer, und Raul merkt, dass er etwas falsch gemacht hat. Am Schluss werden beide doch noch Freunde. – Eine Geschichte aus dem Schulalltag für Leseanfänger, jede Seite passend zum Text illustriert. Nach jedem Kapitel kann der Leser bei einer Lese-Rallye beweisen, dass er den Text verstanden hat, und Punkte sammeln. Auf einer Internetseite des Verlags können weitere Fragen zur Geschichte beantwortet werden, außerdem lockt dort ein Lese-Führerschein als Belohnung. Mit dieser Geschichte macht auch Jungen ab sieben Jahren das Lesenlernen Spaß! Erstleseb uch

2012, Klett, mit Bildern von von Juliane Assies, 7,99€

Sophie Rosentreter Komm her, wo soll ich hin? Trotz der inzwischen 1,3 Millionen Demenzkranken sind die von dieser Erkrankung Betroffenen und ihre Angehörigen in unserer Gesellschaft nach wie vor oft Außenseiter. Zusammen mit der Journalistin Marion Seigel macht uns Sophie Rosentreter mit einer anderen Sichtweise der Krankheit und der von ihr betroffenen Menschen bekannt. Der gesellschaftliche Umgang mit den Alterserscheinungen führt ihrer Ansicht nach zur Ausgrenzung von Betroffenen und ihren Angehörigen. Die Gesellschaft müsse wieder lernen, „die altersbedingte Abnahme vieler Fähigkeiten als etwas Normales anzunehmen“, fordert sie. Ihr Buch vermittelt ein umfassendes Bild der Demenz aus verschiedenen Perspektiven und zeigt neue Ansätze, durch die Betroffene und ihre Angehörigen Teil unserer Gesellschaft werden können. Das mit viel Sachkenntnis und Einfühlungsvermögen verfasste Buch mit seinem hilfreichen Anhang (Adressen, Literatur, Glossar) informiert, macht aufmerksam – und berührt, es sollte eine möglichst weite Verbreitung finden! Sachb uch

2012, Westend, 19,99 €

Der Borromäusverein e.V. aus Bonn unterstützt uns bei der Bücherempfehlung. Weitere Informationen: www.BORROMAEUSVEREIN.de

Hörbuch Bill Bryson Eine kurze Geschichte der alltäglichen Dinge

FOTO: Derda

Nach seiner „Eine kurze Geschichte von fast allem“ liegt nun mit „Eine kurze Geschichte der alltäglichen Dinge“ Bill Brysons neueste Schöpfung als Hörbuch vor. Alles fängt an mit dem Gang auf den Speicher seines alten Pfarrhauses nahe dem englischen Norfolk. Hieraus entwickelt sich ein Rundgang durch annähernd 200 Jahre Kulturgeschichte der westlichen Welt. In knapp siebeneinhalb Stunden führt Bryson den Hörer vom Eingang über die Küche, das Esszimmer, Schlaf-, Bade-, Ankleide- und Arbeitszimmer bis auf den Dachboden. Von der Bedeutung des anglikanischen Klerus, der Relevanz der Erfindung der Kühlung mit Eis, dem Leben und Lieben der Dienerschaft, der Erfindung der Elektrizität bis hin zu den tief greifenden Veränderungen durch die Industrialisierung nimmt der Autor den Zuhörer mit auf eine Reise zu den Tiefen der westlichen Kulturgeschichte. Brysons Begleiter erfahren auf seinem Rundgang allerhand Wissenswertes, Entlarvendes und Schockierendes. Die gefühlte Zeit vergeht für den Zuhörenden rasch, ohne dass es langweilig wird. Wer sich für Geschichte interessiert, liegt mit diesem Hörbuch richtig. 2011, DHV DER HÖRVERLAG, gelesen von Rufus Beck, 6 Audio-CDs, € 24.99

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Erlebenswert

Die Räume des ehemaligen Aegidienklosters aus dem 12. Jahrhundert gehören zu den ältesten Bauten Braunschweigs.

Ausstellung

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»… und es ward Licht« Das Kloster St. Aegidien Für viele Braunschweiger mag es eine Wiederentdeckung sein – das romanische Kloster St. Aegidien. In modernem Design aus kühlen Lichtsäulen, die die mittelalterlichen Säulenkapitelle in ihrer funktionalen, fast schon asketischen Ästhetik ebenso dezent wie wirkungsvoll in Szene setzen, werden die ältesten öffentlich zugänglichen Räume der Stadt selbst zum Exponat. Und dokumentieren in neuem Licht die eigene, wechselvolle bald 900-jährige Geschichte. Am 1. September 1115 gründete Markgräfin Gertrud, die Schwiegermutter Kaiser Lothars III., ein Kloster zu Ehren der Gottesmutter Maria. Mehr als 400 Jahre lebten hier Ordensleute in St. Aegidien – nach der Regel des heiligen Benedikt. Ein gottgeweihtes Leben in Gütergemeinschaft unter Verzicht auf individuelle Ansprüche und Statussymbole nach dem Rhythmus von „ora et labora“ – bete und arbeite. Das Kloster – ein Ort der Andacht und der Stille. An diese Tradition will die neue Ausstellung anknüpfen. Gezeigt werden auch einige wenige ausgewählte Kostbarkeiten aus dem Mittelalter, Urkunden, Reliquien, Skulpturen; dazu Modelle und Schautafeln. Nach der Reformation wechselten die Bewohner mehrmals. Zunächst wurde aus dem Benediktinerkloster

ein evangelisches Damenstift, später dann ein Gefängnis. Heute beherbergt das Areal neben der Aegidienkirche am Rand der Einkaufscity das Ausstellungszentrum Hinter Aegidien – mit dem Ostflügel des Klosters, dem hochgotischen Paulinerchor und dem evangelischen Vereinshaus mit der Hornburger Synagoge als Herzstück des Jüdischen Museums. Demnächst soll hier auch ein Museum für Religiongsgeschichte eingerichtet werden; ein Projekt mit interkulturellem Ansatz, auch im Dialog mit dem Islam, in einem Bauensemble, in dem Christentum und Judentum bereits auf besondere Weise miteinander verwoben sind. Karin Dzionara

»… und es ward Licht«, Dauerausstellung des Braunschweigischen Landesmuseums im Kloster St. Aegidien. Öffnungszeiten: Fr. bis So. von 10.00 bis 17.00 Uhr. HInter Aegidien, 38100 Braunschweig Das Begleitbuch kostet 8,50 €. www.3landesmuseen.de

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termine

10. braunschweiger Kulturnacht 15. September

erste hilfe bei Kindernotfällen 8. September, 8.30 bis 16.00 Uhr

Hunderte KĂźnstler präsentieren sich mit ihrem Repertoire in der Kulturnacht: ehrenamtlich, oft an ungewĂśhnlichen Orten, drinnen und drauĂ&#x;en. Das Programm reicht von Musik Ăźber lesungen und Comedy bis hin zu tanz- und theaterauffĂźhrungen. auch die Singschule St. aegidien ist dabei und bietet Chor- und Orgelmusik von 20.00 Uhr bis Mitternacht. in der landessparkasse im alten Bahnhof stellen Peter temme und Siegfried J. Mehwald das evangeliar Heinrichs des lĂśwen ab 19.00 Uhr im Halbstundentakt vor und blättern nach WĂźnschen der Besucher im faksimile (siehe abb.). Dazu sind Details des Buches auf der GroĂ&#x;bildleinwand zu sehen. www.braunSchweig.de/KulTurnachT2012

Wie helfe ich, wenn mein Baby einen Unfall erleidet? Welche Krankheiten treten im Kleinkindalter auf und wie lassen sich sich am besten behandeln? fragen wie diese werden in diesem speziellen Kursus des Malteser Hilfsdienstes geklärt. Geeignet ist er fĂźr eltern, GroĂ&#x;eltern, ältere Geschwister, Babysitter oder tagesmĂźtter. er findet statt im Malteser-Schulungszentrum, eulenstraĂ&#x;e 10a, 38114 Braunschweig. Die Kosten betragen 30 euro pro Person, 50 euro pro Paar. Der Kurs wird auĂ&#x;erdem am 18. november angeboten. www.malTeSer-braunSchweig.de

„5. Kultur und KanapĂŠâ€œ 14. September 2012

Wir Wir Krimi-Lesung

impressum Unsere Präsentation der Unsere Präsentation der Jes . Das katholische Magazin fßr Braunschweig Pforzheimer Grabmale Pforzheimer Grabmale aus Edelstahl, Granit oder aus Edelstahl, Granit oder Glas zeigt Ihnen eine Glas zeigt Ihnen eine

Verlag Bernward Medien individuelle GmbH, und zeitgemäĂ&#x;e individuelle und zeitgemäĂ&#x;e Unsere Präsentation der Gestaltung Ihrer Grabstelle. Gestaltung Ihrer Grabstelle. Domhof 24, 31134 Hildesheim ÂťPforzheimer GrabmaleÂŤ aus Edelstahl, Granit oder Verantwortlich fĂźr den inhalt: Glas zeigt Ihnen eine Matthias Bode, Domhof 24, 31134 Hildesheim individuelle und zeitgemäĂ&#x;e Unsere Präsentation der Unsere Präsentation derUnsere Präsentation der

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Gestaltung Ihrer Grabstelle. ÂťPforzheimer GrabmaleÂŤ aus Edelstahl, Granit oder

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Wir bringen Ihr Grab bringen Ihr Grab Wir Wir Wir Wir Wir Wir Wir Grab bringen Ihr Wir bringen Ihr Grab bringen Ihr Grab IN &ORM IN &ORM Wir bringen Ihr Grab Wir bringen Ihr Grab bringen Ihr Grab Wir bringen Ihr Grab Wir der besonderen Art mit der Braunschweiger Autorin Lore Weise und Freunden

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TBDITFO 4BDITFO 7FSUSBHTH´SUOFS EFS 5SFVIBOETUFMMF GĂŠS %BVFSHSBCQn FHF /JFEFS FHF /JFEFS TBDITFO 4BDITFO 19:30 Uhr7FSUSBHTH´SUOFS EFS 5SFVIBOETUFMMF GĂŠS %BVFSHSBCQn Krimi-Lesung mit Musik #FJ (SBCQn FHF #FQn BO[VOH (SBC /FVBOMBHF PEFS 6NHFTUBMUVOH TJOE XJS BMT #FJ (SBCQn FHF #FQn BO[VOH (SBC /FVBOMBHF PEFS 6NHFTUBMUVOH TJOE XJS BMT es liest: Lore WeiseFĂźr 7FSUSBHTH´SUOFS EFS 5SFVIBOETUFMMF GĂŠS %BVFSHSBCQn FHF /JFEFS TBDITFO 4BDITFO "OIBMU *IS LPNQFUFOUFS "OTQSFDIQBSUOFS 4FJU +BISFO QS´TFOUJFSFO XJS VOT FSGPMH 7FSUSBHTH´SUOFS EFS 5SFVIBOETUFMMF GĂŠS %BVFSHSBCQn FHF /JFEFS TBDITFO 4BDITFO "OIBMU *IS LPNQFUFOUFS "OTQSFDIQBSUOFS 4FJU +BISFO QS´TFOUJFSFO XJS VOT FSGPMH FĂźr kreative Floristik, individuelle Grabgestaltung #FJ (SBCQn FHF #FQn BO[VOH (SBC /FVBOMBHF PEFS 6NHFTUBMUVOH TJOE XJS BMT kreative Floristik, individuelle Grabgestaltung #FJ (SBCQn FHF #FQn BO[VOH (SBC /FVBOMBHF PEFS 6NHFTUBMUVOH TJOE XJS BMT #FJ (SBCQn FHF #FQn BO[VOH (SBC /FVBOMBHF PEFS 6NHFTUBMUVOH TJOE XJS BMT Jes wird umweltfreundlich auf "OIBMU *IS LPNQFUFOUFS "OTQSFDIQBSUOFS 4FJU +BISFO QS´TFOUJFSFO XJS VOT FSGPMH "OIBMU *IS LPNQFUFOUFS "OTQSFDIQBSUOFS 4FJU +BISFO QS´TFOUJFSFO XJS VOT FSGPMH 22.00 Uhr ca. Ende der Veranstaltung SFJDI BVG #VOEFT VOE -BOEFT H BSUFOTDIBVFO SFJDI BVG #VOEFT VOE -BOEFT H BSUFOTDIBVFO und fachgerechte Grabpflege sind wir 7FSUSBHTH´SUOFS EFS 5SFVIBOETUFMMF GĂŠS %BVFSHSBCQn FHF /JFEFS TBDITFO 4BDITFO und fachgerechte Grabpflege sind wir 7FSUSBHTH´SUOFS EFS 5SFVIBOETUFMMF GĂŠS %BVFSHSBCQn FHF /JFEFS TIhr BDITFO 4BDITFO 7FSUSBHTH´SUOFS EFS 5SFVIBOETUFMMF GĂŠS %BVFSHSBCQn FHF /JFEFS TIhr BDITFO 4BDITFO fSCÂŽ-zertifi ziertem Papier und SFJDI BVG #VOEFT VOE -BOEFT SFJDI BVG #VOEFT VOE -BOEFT HBSUFOTDIBVFO HBSUFOTDIBVFO #FJ (SBCQn FHF #FQn BO[VOH (SBC /FVBOMBHF PEFS 6NHFTUBMUVOH TJOE XJS BMT #FJ (SBCQn FHF #FQn BO[VOH (SBC /FVBOMBHF PEFS 6NHFTUBMUVOH TJOE XJS BMT "OIBMU *IS LPNQFUFOUFS "OTQSFDIQBSUOFS 4FJU +BISFO QS´TFOUJFSFO XJS VOT FSGPMH -kompensiert gedruckt. Co "OIBMU *IS LPNQFUFOUFS "OTQSFDIQBSUOFS 4FJU +BISFO QS´TFOUJFSFO XJS VOT FSGPMH kompetenter Ansprechpartner. kompetenter Ansprechpartner. 7FSUSBHTH´SUOFS EFS 5SFVIBOETUFMMF GĂŠS %BVFSHSBCQn FHF /JFEFS TBDITFO 4BDITFO "OIBMU *IS LPNQFUFOUFS "OTQSFDIQBSUOFS 4FJU +BISFO QS´TFOUJFSFO XJS VOT FSGPMH FĂźr kreative Floristik, individuelle Grabgestaltung Preis pro Karte 10,00 Euro SFJDI BVG #VOEFT VOE -BOEFT SFJDI BVG #VOEFT VOE -BOEFT HBSUFOTDIBVFO HBSUFOTDIBVFO #FJ (SBCQn FHF #FQn BO[VOH (SBC /FVBOMBHF PEFS 6NHFTUBMUVOH TJOE XJS BMT "OIBMU *IS LPNQFUFOUFS "OTQSFDIQBSUOFS 4FJU +BISFO QS´TFOUJFSFO XJS VOT FSGPMH 7FSUSBHTH´SUOFS EFS 5SFVIBOETUFMMF GĂŠS %BVFSHSBCQn FHF /JFEFS TBDITFO 4BDITFO SFJDI BVG #VOEFT VOE -BOEFT HBSUFOTDIBVFO #FJ (SBCQn FHF #FQn BO[VOH (SBC /FVBOMBHF PEFS 6NHFTUBMUVOH TJOE XJS BMT *Getränke und Speisen sind im Eintrittspreis enthalten und fachgerechte Grabpflege sind wir TIhr Gärtnerei Georg Spittel 7FSUSBHTH´SUOFS EFS 5SFVIBOETUFMMF GĂŠS %BVFSHSBCQn FHF /JFEFS BDITFO 4BDITFO Gärtnerei Georg Spittel SFJDI BVG #VOEFT VOE -BOEFT HBSUFOTDIBVFO Print kompensiert 7FSUSBHTH´SUOFS EFS 5SFVIBOETUFMMF GĂŠS %BVFSHSBCQn FHF /JFEFS TBDITFO 4BDITFO "OIBMU *IS LPNQFUFOUFS "OTQSFDIQBSUOFS 4FJU +BISFO QS´TFOUJFSFO XJS VOT FSGPMH Gärtnerei Georg Spittel Gärtnerei Georg Spittel FĂźr kreative Floristik, individuelle Grabgestaltung 'SBO[ 'SFTF 8FH r #SBVOTDIXFJH 'SBO[ 'SFTF 8FH r #SBVOTDIXFJH "OIBMU *IS LPNQFUFOUFS "OTQSFDIQBSUOFS 4FJU +BISFO QS´TFOUJFSFO XJS VOT FSGPMH -Die Veranstaltung findet im Freienkompetenter stattAnsprechpartner. #FJ (SBCQn FHF #FQn BO[VOH (SBC /FVBOMBHF PEFS 6NHFTUBMUVOH TJOE XJS BMT #FJ (SBCQn FHF #FQn BO[VOH (SBC /FVBOMBHF PEFS 6NHFTUBMUVOH TJOE XJS BMT #FJ (SBCQn FHF #FQn BO[VOH (SBC /FVBOMBHF PEFS 6NHFTUBMUVOH TJOE XJS BMT 5FMFGPO r XXX HBFSUOFSFJ TQJUUFM EF 5FMFGPO r XXX HBFSUOFSFJ TQJUUFM EF Gärtnerei Georg Spittel Gärtnerei Georg Spittel "OIBMU *IS LPNQFUFOUFS "OTQSFDIQBSUOFS 4FJU +BISFO QS´TFOUJFSFO XJS VOT FSGPMH SFJDI BVG #VOEFT VOE -BOEFT H BSUFOTDIBVFO 'SBO[ 'SFTF 8FH r #SBVOTDIXFJH SFJDI BVG #VOEFT VOE -BOEFT HBSUFOTDIBVFO 'SBO[ 'SFTF 8FH r #SBVOTDIXFJH und fachgerechte Grabpflege sind wir TIhr 7FSUSBHTH´SUOFS EFS 5SFVIBOETUFMMF GĂŠS %BVFSHSBCQn FHF /JFEFS BDITFO 4BDITFO 'SBO[ 'SFTF 8FH r #SBVOTDIXFJH 'SBO[ 'SFTF 8FH r #SBVOTDIXFJH SFJDI BVG #VOEFT VOE -BOEFT HBSUFOTDIBVFO Gärtnerei Georg Spittel FHF /JFEFS TBDITFO 4BDITFO 7FSUSBHTH´SUOFS EFS 5SFVIBOETUFMMF GĂŠS %BVFSHSBCQn FHF /JFEFS TBDITFO 4BDITFO 5FMFGPO "OIBMU *IS LPNQFUFOUFS "OTQSFDIQBSUOFS 4FJU +BISFO QS´TFOUJFSFO XJS VOT FSGPMH r XXX HBFSUOFSFJ TQJUUFM EF 5FMFGPO r XXX HBFSUOFSFJ TQJUUFM EF r XXX HBFSUOFSFJ TQJUUFM EF 5FMFGPO r XXX HBFSUOFSFJ TQJUUFM EF Info7FSUSBHTH´SUOFS EFS 5SFVIBOETUFMMF GĂŠS %BVFSHSBCQn und5FMFGPO Anmeldung bei: kompetenter Ansprechpartner. Gärtnerei Georg Spittel 'SBO[ 'SFTF 8FH r #SBVOTDIXFJH 2

Id-Nr. 1221910 www.bvdm-online.de

Leben braucht Erinnerung

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Glas zeigt Ihnen eine Redaktion Volker RĂśpke, Propsteipfarramt Unsere Präsentation der ÂťPforzheimer GrabmaleÂŤ Unsere Präsentation der ÂťPforzheimer GrabmaleÂŤ individuelle und zeitgemäĂ&#x;e ÂťPforzheimer GrabmaleÂŤ ÂťPforzheimer GrabmaleÂŤ aus Edelstahl,ausGranit oder aus Edelstahl, Granit Ihrer Grabstelle. Edelstahl, Granit oder aus Edelstahl,oder Granit oder 9, 38100 St.Gestaltung aegidien, Spohrplatz Braunschweig, Glas zeigt Ihnen eine Glas zeigt Ihnen eine Glas zeigt Ihnen eine Glas zeigt Ihnen eineund zeitgemäĂ&#x;e individuelle und zeitgemäĂ&#x;e Unsere Präsentation der individuelle Unsere Präsentation der telefon 0531und 24490-25, info@jes-braunschweig.de, Gestaltung Ihrer Grabstelle. individuelle und zeitgemäĂ&#x;e ÂťPforzheimer GrabmaleÂŤ Gestaltung Ihrer Grabstelle. individuelle zeitgemäĂ&#x;e ÂťPforzheimer GrabmaleÂŤ Unsere Präsentation der aus Edelstahl, Granit oder aus Edelstahl, Granit oder Gestaltung Ihrer Grabstelle. Gestaltung Ihrer Grabstelle. Glas zeigt Ihnen eine www.jes-braunschweig.de Glas zeigt Ihnen eine der Unsere Präsentation ÂťPforzheimer GrabmaleÂŤ individuelle und zeitgemäĂ&#x;e individuelle und zeitgemäĂ&#x;e ÂťPforzheimer GrabmaleÂŤ Krimi und Musik, das verspricht Gestaltung Ihrer Grabstelle. aus Edelstahl, Granit oder Gestaltung Ihrer Grabstelle. aus Edelstahl, Granit oder Mitarbeiter dieser ausgabe: Guido fuchs, Karin Dzionara, Glas zeigt Ihnen eine Glas zeigt Ihnen eine individuelle und zeitgemäĂ&#x;e Unsere Präsentation der Präsentation der Spannung und bekannte Melodien SilkeUnsere Städing, RĂźdiger Wala, edmund Deppe Gestaltung Ihrer Grabstelle. individuelle und zeitgemäĂ&#x;e ÂťPforzheimer GrabmaleÂŤ Unsere Präsentation ÂťPforzheimeraus GrabmaleÂŤ Edelstahl, Granit der oder Gestaltung Ihrer Grabstelle. ÂťPforzheimer GrabmaleÂŤ Glas zeigt Ihnen eine Gestaltung Bettina HĂśhne, Bernward Medien GmbH aus Edelstahl, Granit oder aus Edelstahl, Granit oder individuelle und zeitgemäĂ&#x;e Glas zeigt Ihnen Gestaltung Ihrer eine Grabstelle. Glas zeigtMirco Ihnen eine Anzeigen Weiss (verantwortlich), individuelle und zeitgemäĂ&#x;e Unsere Präsentation der 19:00 Uhr Treffen vor der Kapelle auf dem Gestaltung Ihrer Grabstelle. individuelle und zeitgemäĂ&#x;e ÂťPforzheimer GrabmaleÂŤ Domhof 24, 31134 telefon 05121 307-858 aus Edelstahl,Hildesheim, Granit oder Gestaltung Ihrer Grabstelle. Glas zeigt Ihnen eine Hauptfriedhof (Helmstedterstr. 38) individuelle und zeitgemäĂ&#x;e Druck Westermann Druck GmbH, Gestaltung Ihrer Grabstelle. FHF #FQn BO[VOH (SBC /FVBOMBHF PEFS 6NHFTUBMUVOH TJOE XJS BMT #FJ (SBCQn FHF #FQn BO[VOH (SBC /FVBOMBHF PEFS 6NHFTUBMUVOH TJOE XJS BMT Georg-Westermann-allee 66, 38104 Braunschweig 19:15 Uhr#FJ (SBCQn Beginn der Veranstaltung und Empfang*

Unsere Präsentation der Unsere Präsentation der ÂťPforzheimer GrabmaleÂŤ ÂťPforzheimer GrabmaleÂŤ aus Edelstahl, Granit oder aus Edelstahl, Granit oder Glas zeigt Ihnen eine Glas zeigt Ihnen eine individuelle und zeitgemäĂ&#x;e individuelle und zeitgemäĂ&#x;e Unsere Präsentation der 20.08.12 17:27 Gestaltung Ihrer Grabstelle. Gestaltung Ihrer Grabstelle. ÂťPforzheimer GrabmaleÂŤ


Besinnlich Gemeinsam Vergesset nicht Freunde wir reisen gemeinsam besteigen Berge pflücken Himbeeren lassen uns tragen von den vier Winden Vergesset nicht es ist unsre gemeinsame Welt die ungeteilte ach die geteilte die uns aufblühen lässt die uns vernichtet diese zerrissene ungeteilte Erde auf der wir gemeinsam reisen

FOTOS: Fotolia, Photocase

(aus: Rose Ausländer: Ich höre das Herz des Oleanders. Gedichte 1977–1979, 1984)

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