Jes . Das katholische Magazin Ausgabe 01/2015 Februar
suchen. fragen. finden.
ICH FIND MICH GUT Warum Selbstliebe wichtig ist SEELE & LEIB Asche auf mein Beet
RAUSZEIT Zeitreise ins Mittelalter
Erlebe Ergreifendes Fühl den Puls imvon HeiligTel en Land Aviv
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KommKomm einmaleinmal dahin,dahin, wo alles begann wo alles begann
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Editorial . Inhalt
Liebe Leserin, lieber Leser, zur DNA des Christentums gehört der Satz: Liebe deinen Nächsten wie dich selbst. Es ist ein mächtiger Satz. Er bewegt unzählige Menschen auf der ganzen Welt, nicht nur ihr eigenes Wohl im Blick zu haben, sondern denen zu helfen, denen es schlechter geht. Riesige Wellen der Hilfsbereitschaft werden so erzeugt. In dem Satz steckt aber noch mehr: nämlich die Aufforderung, sich selbst zu lieben. Was das eigentlich heißt und warum das wichtig ist, um gut durchs Leben zu kommen, erfahren Sie in diesem Heft ab Seite 8. Eines sei an dieser Stelle schon verraten. Mit Egoismus hat die Selbstliebe nichts am Hut. In dieser Ausgabe widmen wir uns außerdem einer Frage, auf die es keine einfachen Antworten gibt und die für manche Menschen schlichtweg nicht zur Debatte steht, weil sie riesiges Leid erfahren mussten. Die Frage lautet: Wie geht verzeihen? Mehr dazu auf Seite 20. Warum Christen fasten, klärt Pater Wolfgang Stickler auf Seite 26. Zwei Seiten vorher legen wir Ihnen einen Besuch im Südharz ans Herz. Dort lässt sich eine Unesco-Welterbestätte besichtigen. Viel Freude bei der Lektüre wünscht Ihnen
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Titelthema 08 10 14
Das sturmfeste Ich Sag ja zu dir Was tust du für dich?
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Gute Nachrichten Bischöfe im Café
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Seele & Leib Asche auf mein Beet
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Lebensfrage Wie geht Verzeihen?
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Ehrensache Netzwerk für Blue Babys
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Gretchenfrage Doris Schröder-Köpf über Toleranz
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Rauszeit Zeitreise im Zisterzienser-Kloster
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Katholisch kompakt Warum fasten Christen?
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Kolumne Brodowy über diffuse Ängste
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Termine Ökumenisches Frauenfrühstück
FOTO TITEL: FOTOLIA.COM: DETERMINED
Volker Röpke, Redaktion Jes
Wenn Sie uns schreiben wollen: Redaktion Jes, Domhof 24, 31134 Hildesheim, redaktion@jes-magazin.de WWW.JES-MAGAZIN.DE
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Stille erkunden
FOTO: VOLKER HANUSCHKE; FOTOLIA.COM: JACK.Q
Hören, wenn wir nichts hören. Sehen, wenn alles an uns vorbeirauscht. Was passiert, wenn wir uns zurückziehen in die Stille? Können wir den Hebel umlegen – die äußere Welt mit ihren grellen Lichtern und ihrem lauten Alltag einfach ausschalten? Wenn wir den Schalter ertasten, der unsere innere Welt anknipst: Was finden wir dann? Oder wen? „Wir erkunden die Stille“ heißt dieses Plakat, das anlässlich des 1200-jährigen Bestehens des Bistums Hildesheim herausgegeben wurde. Zum Stille-Erkunden lädt das Bistum immer wieder ein – in seine Kirchen oder bei den „Exerzitien im Alltag“ (s. Seite 7).
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Gute Nachrichten
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Internetseelsorge Gerade in Zeiten seelischer Not fällt es vielen Menschen – egal ob jung oder alt – oft besonders schwer, sich anderen Menschen gegenüber zu öffnen. Ein bewusst niederschwelliges Angebot bietet da die Seelsorge per E-Mail, Forum oder Chat. Unter dem Dach „Internetseelsorge.de“ haben die einzelnen Bistümer und Verbände der katholischen Kirche ihre vielen regionalen Hilfsangebote vereint. Doch das Portal hat weit mehr zu bieten als Beratung zu unterschiedlichen Anliegen und Lebensfragen: Auch Glaubensinformationen, spirituelle Tagesimpulse sowie verschiedene Diskussionsblogs finden sich dort und selbst Gebetsanliegen können hinterlassen werden. WWW.INTERNETSEELORGE.DE
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Aus Strick-Graffiti wurden Decken und Schals: Propst Martin Tenge präsentiert einige der kleinen Kunstwerke.
Strickgraffiti hilft Obdachlosen Einen Monat lang zierte ein Strickgraffiti die Kuppel der hannoverschen St. Clemens-Kirche. Aus den bunten Bändern entstanden Decken und Schals, die gegen eine Spende an die Frau und den Mann gebracht wurden. Schon bei einer ersten Aktion kamen so 2.000 Euro zusammen. Der Betrag wurde durch die Kirchenzeitung des Bistums Hildesheim verdoppelt, die für jeden gespendenten Betrag die gleiche Summe dazulegte. Das Geld ist für die Ökumenische Essensausgabe in Hannover bestimmt, die vor allen Dingen Obdachlosen im Winter eine warme Mahlzeit bietet. „Ich bin sehr froh, dass wir unsere tolle Aktion so nachhaltig beenden können“, sagte Propst Martin Tenge.
Bischöfe im Café Theologie kommt ins Caféhaus: Sieben katholische Bischöfe werden am 22. Februar in sieben Hildesheimer Cafés zu sieben unterschiedlichen Themen sprechen – sie sagen, wofür sie einstehen und diskutieren mit den Cafébesuchern. Dabei wird es unter anderem um Migration und Menschenrechte, um Finanzkrise und Gerechtigkeit oder um Überfluss und Mangel gehen. Anlass für den ungewöhnlichen Dialog ist die Frühjahrsvollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz, die zum ersten Mal in Hildesheim stattfindet. Prominentester Teilnehmer der Caféhaus-Runden ist der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki. Die Veranstaltungen beginnen jeweils um 18.00 Uhr. Alle Themen und Veranstaltungsorte unter: WWW.BISTUMSJUBILAEUMHILDESHEIM.DE/THEOLOGISCHE_CAFES
FOTO: PKH/SCHULZE; FOTOLIA.COM: AKOVA
Prozent der Fastenwilligen verzichten in den 40 Tagen bis Ostern vor allem auf Süßigkeiten – dicht gefolgt von Knabbereien wie Chips, Salzstangen & Co. Bei einer Umfrage wurden über 2.000 Bundesbürger gebeten, über ihr Verhalten in der Fastenzeit Auskunft zu geben: Dabei gab fast jeder Siebte an, die Zeit bis Ostern zu nutzen, um in irgendeiner Art zu fasten. Die Plätze drei und vier im Fastenranking belegen Alkohol (83,4 Prozent) und Fleisch (81,7 Prozent). Jeder zweite Fastenkandidat möchte in dieser Zeit auch weniger ausgehen.
» Ich habe ein inniges Verhältnis zu meinem Gott.«
Exerzitien im Alltag
Katharina Saalfrank (42), die als TV-Super-Nanny bekannt gewordene Pädagogin, hat eine tiefe Beziehung zu Gott. Besonders in schwierigen Situationen habe ihr der Glaube Sicherheit gegeben, dass es weitergehe, sagte sie dem Magazin „chrismon“. Als sie mit 21 Jahren schwanger wurde, seien sie und ihr Mann in ihrem Umfeld auf große Vorbehalte gestoßen. In dieser Situation war ihr der Glaube eine starke Stütze, so Saalfrank.
» Würden wir uns an die Zehn
Gebote halten, hätten wir wahrscheinlich eine gerechtere Welt.« Peter Maffay (65), Rockmusiker, hält große Stücke auf die biblischen Zehn Gebote und glaubt, dass die Welt vermutlich gerechter wäre, wenn sich alle daran hielten. Obwohl er der Kirche mit Mitte 20 den Rücken kehrte, zweifelt der Musiker jedoch nicht an Gott: Sein Verhältnis zum „lieben Gott“ sei „ungestört“, sagte er gegenüber der „Bild am Sonntag“.
» Für mich sieht der Himmel aus wie Italien.«
FOTOS: DPA; ANDREAS ORTNER
Jürgen Flimm (73), Regisseur und Intendant der Staatsoper Unter Den Linden in Berlin hat eine konkrete Vorstellung vom Jenseits. Er glaubt, dass der Himmel wie Italien aussieht. „Die Sonne scheint, Wind weht, überall stehen Obstbäume,“ sagte er der „Zeit“-Beilage „Christ & Welt“. Außerdem laufe im Himmel die ganze Zeit Musik – „vor allem Mozart“. Flimm hofft auch, den Komponisten einst im Himmel zu treffen.
»Ich fände es angsteinflößend, wenn ich wüsste, dass die materielle Welt, in der wir leben, schon alles ist.« Madonna Ciccone, Popsängerin
Experimentell leben Geistlich wachsen
Auszeit im Alltag Das Telefon abstellen, ruhig werden, beten, meditieren, einen Rückblick auf den Tag halten – dazu laden die „Exerzitien im Alltag“ während der Fastenzeit ein. Unter dem Motto „Experimentell leben – geistlich wachsen“ hat das Bistum Hildesheim eine dicke Mappe zusammengestellt, die Menschen, die sich mitten im Alltag eine Auszeit gönnen wollen, vier Wochen lang begleitet. Sie ist randvoll mit Gebeten, Liedern, Meditationstexten und passenden Bildern. Außerdem gibt es Übungen zum Stillwerden im Sitzen, Stehen oder Liegen und Informationen zum Thema Exerzitien. Täglich stehen eine Gebetszeit von etwa 30 Minuten und ein Tagesrückblick von 10 bis 15 Minuten auf dem Programm. In vielen Gemeinden des Bistums laden Gruppen alle Teilnehmer der Exerzitien im Alltag zu wöchentlichen Treffen ein. Darüber hinaus können Gespräche mit Geistlichen Begleitern stattfinden. Inhaltlich kreisen die Exerzitien im Alltag in diesem Jahr rund um das Thema Wasser. Bebildert ist die Mappe mit Detail-Fotos des WilbernusTaufbeckens aus dem Hildesheimer Dom. Die Mappe kann bezogen werden bei: Bernward Mediengesellschaft mbH, Domhof 24, 31134 Hildesheim. Preis: 17 Euro.
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Titelthema
DAS STURMFESTE ICH Menschen finden viele Gründe, sich nicht zu mögen. Besser wäre das Gegenteil. Wer sich mit seinen Schwächen liebt, gewinnt an Selbstvertrauen und Widerstandsfähigkeit.
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ie eine findet ihren Po zu dick, der andere hadert mit seiner Plauze. Manch einer hält sich für sterbenslangweilig, weil er lieber auf dem Sofa sitzt anstatt Freeclimbing zu machen. Und dann ist da noch das einsame Herz, das seine Schüchternheit verflucht. Es gibt unzählige Anlässe, sich selbst nicht zu mögen. Manchmal reicht dafür ein Blick in den Spiegel. Manchmal erleben Menschen eine ganze Reihe von Niederlagen und Enttäuschungen in ihrem Leben, ehe sie das Bild von sich selbst in dunklen Farben malen. Es gelingt wahrscheinlich den wenigsten, die eigene Persönlichkeit immer sturmfest zu halten gegen schlechte Bewertungen anderer und eine Selbstwahrnehmung, die nur die eigenen Defizite betont. Und sich selbst gegenüber skeptisch zu bleiben ist ja auch nicht verkehrt. Es bewahrt vor Überheblichkeit. Zu viele Selbstzweifel aber decken die eigenen Qualitäten zu wie ein trüber Novembertag die Sonne.
FOTO: FOTOLIA.COM: DETERMINED
Wer sich selbst liebt, kennt seine Schwächen Wer von sich selbst zu wenig hält, sieht oft nur seine Mängel, ohne zu merken, dass jeder Schwächen hat – ganz gleich, ob jemand an der Supermarkt-Kasse sitzt, Bank-Angestellter ist oder als Vorstandschef einen Weltkonzern leitet. Nicht umsonst mahnt der Philosoph und Theologe Sören Kierkegaard: Vergiss nicht, dich selbst zu lieben. Das ist keine Aufforderung zu Selbstverliebtheit und Eigennutz, sondern ein Appell, sich zu respektieren. Selbstliebe ist die Gabe, sich mit sich versöhnen zu können. Wer sich selbst liebt, kennt seine Schwächen, ohne sie zu verdammen. Er schätzt sich nicht geringer als andere, nimmt sich aber auch nicht wichtiger als seine Mitmenschen. Der Schriftsteller Hermann Hesse meint, dass „ohne Liebe zu sich selbst auch die Nächstenliebe unmöglich ist, dass der
»Vergiss nicht, dich selbst zu lieben.« Sören Kierkegaard
Selbsthass genau dasselbe ist und am Ende genau dieselbe grausige Isoliertheit und Verzweiflung erzeugt wie der grelle Egoismus“. Sich selbst wertzuschätzen bleibt eine lebenslange Herausforderung. Manche arbeiten sich über Jahre an der eigenen Biografie ab, ehe sie erstmals mit sich selbst ins Reine gekommen sind, ehe ihr Selbstwertgefühl groß genug ist, um Tiefschläge und Anfeindungen zu überstehen, ohne dass das eigene Ich ernsthafte Risse erhält. Die Selbstliebe ist dann ein Schutzwall gegen all das, was Menschen klein zu machen droht. Doch nicht nur die Widerstandsfähigkeit wird gestärkt. Wer um den eigenen Wert weiß, anstatt ständig um ihn besorgt zu sein, der traut sich mehr zu. Menschen entwickeln sich weiter, wenn sie sich selbst vertrauen. Sie lassen vielleicht sogar Sorgen und Selbstzweifel hinter sich, die ihnen lange das Leben schwer gemacht haben. Und beim Blick in den Spiegel sagen sie sich plötzlich: Ich bin wie ich bin – und das ist gut so.
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VO LKER RÖ P K E
Mehr zum Thema gibt es unter WWW.JES-MAGAZIN.DE
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LIEBE DEINEN NÄCHSTEN WIE
DICH SELBST 10
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Titelthema
SAG JA ZU DIR Nächstenliebe, na klar. Aber Kirche und Selbstliebe, passt das wirklich zusammen? Durchaus, meint Pater Benedikt Lindemann.
Pater Benedikt, teilen und für andere da sein – dafür steht die Kirche. Hat die Selbstliebe überhaupt einen Platz in der Kirche? Unbedingt! Jesus setzt die Liebe zu Gott gleich mit der Liebe zum Nächsten und zu sich selbst. Das heißt: Lernt, euch selber anzunehmen. In Anbetracht aller anderen Menschen gilt es, dem eigenen Leben genügend Wert beizumessen, es zu achten und zu lieben. Es ist ja gut, für andere da zu sein. Wahre Liebe lässt sich nur gegenüber dem anderen zum Ausdruck bringen. Aber wir haben in der Kirche die Nächstenliebe gegenüber der Selbstliebe in der Vergangenheit zu einseitig betont. Warum fällt es vielen Menschen so schwer, sich selbst anzunehmen? Weil wir Menschen des Vergleichs sind. Wir werden schon von Kindesbeinen an dazu verzogen, ständig zu vergleichen. Nachbars Töchterlein hat eine viel bessere Figur als ich, Cousin Max durfte schon immer Sport machen, Schulkollegin Heike hat schönere Haare ... Dieses ständige Vergleichen – das geht ja heute bis zur Kleidung – , das setzt unter Druck, das macht viele Leute unzufrieden und unglücklich. Weil die Talente unterschiedlich verteilt sind – Geld, Güter, Kultur, Wissen, Intelligenz – , kommt dieses Vergleichen. Und dieses mehr sein wollen, als man im Grunde ist. An dieser Stelle muss man anfangen, sich selber zu lieben, barmherzig mit sich selbst zu sein, sich zu sagen: Ich bin, wie ich bin mit meinen Grenzen. Wir müssen nicht mit der Erwartung anderer leben, sondern nur unter den Augen Gottes, in dessen Liebe es keine Angst zu geben braucht. Die Liebe vergleicht nicht, nur die Angst. Selbstliebe ist also wichtig und richtig, Egoismus doch aber wohl kaum. Wo verlaufen denn da die Grenzen? Die sind fließend und es ist manchmal schwer, das von außen richtig zu beurteilen. Man muss sicherlich aufpassen, dass das nicht umschlägt. Wenn ich von Selbstliebe spreche, dann geht es mir darum, dass jemand immer mehr er selbst wird, dass er seine eigene Identität lebt, dass er „ich“ sagen lernt. Und dann muss ich nicht alles haben, muss ich nicht alles machen, muss ich nicht alles sein, muss ich mich nicht ständig verteidigen, muss ich mich nicht ständig vergleichen. Sondern ich widme mich meiner Aufgabe als Sportler, Arzt, Lehrer oder Mönch. Da muss ich auch auf manches verzichten, habe keinen geregelten Acht-Stunden-Tag. Aber damit kann ich gut leben, weil das, was ich mache, meinem Wesen entspricht.
Benedikt M. Lindemann (Jahrgang 1958) trat nach seiner Kriegsdienstverweigerung in den Benediktinerorden ein. Dort beschäftigte er sich mit verschiedenen Meditationstechniken. 1995 wurde er zum Abt der Benediktinerabtei Dormitio in Jerusalem gewählt und 2003 in diesem Amt für weitere acht Jahre bestätigt. Er ist Autor des Buches „Freiheit, die ich meine, Einsichten eines Mönchs aus Jerusalem“ (erschienen im Gütersloher Verlagshaus, 19,95 Euro). Für sein Engagement wurde er 2004 mit dem Göttinger Friedenspreis ausgezeichnet. Seit Ende 2011 ist er wieder in Deutschland. Derzeit baut er die „Bleibe in der Stille“ auf dem Röderhof nahe Hildesheim auf.
Welche Rolle spielt der Glaube für die Selbstliebe? Der christliche Glaube spielt eine ganz große Rolle. Jesus will uns Urvertrauen beibringen. Er sagt: Gott, der Vater im Himmel, liebt dich unendlich. Wenn das die Grundbotschaft des Evangeliums ist, ich bin unendlich geliebt, und wenn ein Mensch das spürt, dann lernt er auch, zu sich selbst ja zu sagen, sich selbst anzunehmen, sich selbst zu lieben. Aufgabe der Kirche ist es, den Menschen zu sagen: Ihr seid geliebt. Es gibt viele, die mit sich hadern. Und sie meinen, auch allen Grund dazu zu haben. Denn sie haben Schwächen, Fehler, Unzulänglichkeiten – wie können diese Menschen es schaffen, sich selbst zu lieben? Wer ganz offenbare Schwächen hat, für den ist es natürlich schwieriger, sich selbst anzunehmen. Aber auch er darf sich
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in gleicher Weise von Gott geliebt fühlen wie die vermeintlich Erfolgreichen, Schlauen oder Guten. Gottes Liebe gilt ohne Einschränkung allen Menschen, auch denen, die unter irgendwelchen Einschränkungen leiden oder die vielleicht schwer gesündigt haben. Die Aufgabe der Kirche sollte es sein, diesen Menschen zu helfen, mit ihren Schwächen zu leben.
ligt fühlt, dann sollte die Seelsorge, die Kirche, der Ort sein, an dem seine Menschlichkeit wieder zum Erblühen gebracht wird. Dass es immer auch Verzweiflung gibt, das stimmt, und das lässt sich auch nicht vollständig ausräumen. Aber so gut es geht, soll man dem Menschen gegenüber barmherzig sein, ihm sagen, du bist geliebt in deinen Grenzen.
Haben Menschen unrealistische Erwartungen an sich selbst und ihr Leben und können sich deshalb nicht selbst lieben? Das kommt immer wieder vor. Menschen wünschen sich alles Mögliche, eine perfekte Familie, Erfolg im Beruf, ein tolles Hobby, ein schönes Haus, die größte Anerkennung. Aber das stellt sich natürlich nicht alles ein und die Realität ist eben eine andere.
Sie haben einmal gesagt, innerer Frieden müsse erkämpft werden. Wie kann man sich das vorstellen? Der heilige Benedikt schreibt: Suche den Frieden und jage ihm nach. Das ist ein provokatives Wort. Man muss wach sein für inneren Frieden, wach sein für sich selber wie ein Sportler, Disziplin gehört dazu. Man muss ankämpfen gegen manche Launen, Tendenzen und seinen oberflächlichen Willen. Inneren Frieden zu finden kann anstrengend sein, fordert Kraft und Training.
Wie findet man denn zu innerer Stabilität? Der Weg dorthin sollte möglichst schon in Kindergarten und Schule beginnen. Es ist eine große Herausforderung für Pädagogen, den Kindern und Jugendlichen aufzuzeigen, wo ihre Stärken und Schwächen liegen. Und ihnen dabei zu helfen, damit zurechtzukommen. Aber wenn man nun erwachsen und unzufrieden ist, was kann man dann tun? Ich bin ein religiöser Mensch. Ich denke, wir brauchen in unserem Leben häufig Begleitung. Seelsorge hat auch einen therapeutischen Dienst. Wenn jemand mit seinen Möglichkeiten und Grenzen nicht zufrieden ist, sich vom Leben benachtei-
Welche Rolle spielen dabei Gebet, Meditation, Besinnung? Das ist für mich das Zentrale. Als Mönch bete ich natürlich regelmäßig die Psalmen, feiere Gottesdienste. Und dennoch sage ich bis heute: Ich möchte beten lernen. Beten heißt nicht nur, mit Gott von mir aus zu sprechen, sondern auch immer mehr auf ihn zu hören. Daher suche ich immer wieder die Stille. König Salomon sagt im Alten Testament: „Schenke mir ein hörendes Herz.“ Darum geht es mir. Wer in die Stille geht, sollte sich allerdings nicht einbilden, dass nach ein paar Tagen alle seine Probleme gelöst sind. Zunächst kommt in der Stille so etwas wie eine Wohlfühlphase, und man denkt, man hat den inneren Frieden schon gefunden. Aber dann kommen die Probleme hoch, die unruhigen Gedanken, die Zukunftsängste. Es brodelt unter der Oberfläche und das kann heftig wie ein Vulkan sein. Jahrelange Meditation heißt: Diese inneren Schichten kommen zu lassen und sie einfach abzugeben, ihnen keine zu große Bedeutung beizumessen. Nun werden die wenigsten Leser tagelang in die Stille gehen. Haben Sie einen Tipp, wie sie dennoch ein Stück mehr zu sich selbst finden können? Man muss es wollen. Jeder kann sich fünf, zehn oder 15 Minuten am Tag hinsetzen, das Telefon weglegen, nichts aufnehmen, einfach nur da sein, atmen, ein Gebet sprechen. Und dem lieben Gott sagen: Diese Minuten bin ich nur für dich da. Gott ist 24 Stunden am Tag da für mich, ich könnte ihm doch wenigstens ein paar Minuten schenken, innehalten. Und das hilft auch, um mich selbst zu lieben? Ja, so kommt ein bisschen Ruhe in das Leben. Und zu noch etwas möchte ich ermutigen: Dankbar zu sein und sich an jedem Abend zu erinnern, was man an diesem Tag Gutes und Schönes erlebt hat: Das Lächeln eines anderen Menschen, die Blumen im Wind, die freundliche Begegnung. Und dafür danke sagen. Dankbarkeit ist wichtig für die Annahme seiner selbst, ich praktiziere das seit vielen Jahren. Und bei allem Mist, den man erlebt, kann mir keiner sagen, dass es täglich nicht mindestens fünf Punkte gibt, die Anlass zum Danken geben. Das macht das Herz froh.
„Eine Bleibe in der Stille“ baut Pater Benedikt auf dem Röderhof auf.
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M AT T H I AS BO D E
FOTOS: CHRIS GOSSMANN
Heißt das, dass man sich von seinen Wünschen und Erwartungen verabschieden muss? Ja, zumindest von einigen. Das kann manchmal schmerzhaft sein. Ich muss Trauerarbeit leisten, wenn ich feststelle, dass manches nicht so ist, wie ich es mir wünsche. Ich kann nicht Klavier spielen, ich kann nicht der große Sportler sein, ich kann nicht diesem oder jenem Vorbild nacheifern. Das tut weh. Aber auch hier gilt: Ich muss lernen, ich zu werden.
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WAS TUST DU FÜR DICH? Arbeit, Familie, Ehrenamt. Wachsende Anforderungen. Eine Welt, die sich immer schneller dreht. Wer sich in diesem Gemisch nicht ab und zu eine Auszeit nimmt, sich selbst etwas gönnt, geht schnell auf dem Zahnfleisch – und riskiert, sein eigenes Ich zu verlieren. Wir haben Jes-Leser gefragt, was sie für sich tun, um nicht im Hamsterrad der Verpflichtungen zu landen.
Andrea Flebbe (49), Familienversorgerin aus Neudorf-Platendorf bei Gifhorn „Wenn ich etwas für mich tun will, gehe ich raus und laufe, um jeden Sonnenstrahl einzufangen, den ich bekommen kann. Ich versorge nämlich meinen pflegebedürftigen Vater, der oft nicht so gut drauf ist. Vor- oder nachher gehe ich dann eine halbe Stunde spazieren. Das gibt mir die nötige Kraft und hält mich bei guter Laune. Es gibt leider nicht immer Sonne, dann lese ich ein gutes Buch und trinke Tee dabei – mein schönstes Hobby.“
Rebecca Jakob (22), Mathematik-Studentin aus Göttingen „Heiße Schokolade ist ganz wichtig – mit Schokokeksen. Außerdem fahre ich viel Fahrrad und gehe gerne mit meinen Freunden zum Klettern. Besonders witzig finde ich Bouldern – Klettern in geringer Höhe ohne Seil.“
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Sebastian Schwenn (33), Volkswirt aus Berlin „Hm, das bringt mich jetzt echt zum Nachdenken. Ich würde sehr gern mehr Sport machen und gesünder essen, schaffe es aber nach der Arbeit nicht so richtig. Am Wochenende treffe ich mich gern mit Freunden. Dann gehen wir ins Kino oder spielen Schach.“
Sara Asbach (27), Gemeindereferentin in Braunschweig „Ich gönne mir Sport, es ist etwas zum Entspannen, fit zu bleiben und um Kraft zu tanken. Mit dem Fahrrad durch den Harz oder den Elm zu fahren, ist einfach toll. Daneben gehe ich zum Zumba, so oft ich Zeit dafür habe. Das ist ein richtig anstrengender Tanz, der auf Geschwindigkeit geht. Immer war es mir schon wichtig, regelmäßig in den Gottesdienst zu gehen, das fängt mich auf.“
Johannes Kruckow (18), Azubi Mediengestalter aus Goslar „Ich muss ab und zu einfach mal raus aus dem Alltag um ein bisschen Kraft aus der Ruhe zu sammeln. Dazu schnappe ich mir meine Kamera, gehe raus, irgendwo hin, und schieße ein paar Fotos, die ich anschließend zu Hause bearbeite. Dabei lässt es sich hervorragend entspannen.“
FOTOS: PRIVAT; NICO FLEBBE
Andrea Seidel (24), Azubi aus Hildesheim „Ich backe und koche gerne – oft auch nur für mich allein, um abzuschalten – das ist für mich wie meditieren. Außerdem lasse ich mich von meinem Dalmatiner und meinem Vogel auf Trab halten.“
Dr. Manfred Kühlmeier (73), Ingenieur im Ruhestand aus Gifhorn „Mit Hilfe einer Anti-Diät-Gruppe, in der es um Gewichtsverlust ohne spezielle Diät geht, habe ich in den letzten drei Monaten 20 Kilogramm abgenommen. Dort hat man mir beigebracht, das Essen zu genießen. Und dieser Genuss heißt nicht Verzicht, sondern nur ganz bewusst weniger zu essen. Damit tue ich mir und meiner Gesundheit etwas Gutes!“
Christian Skubinn (28), BWL-Student aus Osnabrück „Sauna und richtig gutes Essen – Dinge, die ich mir nicht so oft gönne, aber daher umso mehr genieße. Ansonsten mache ich viel Sport und höre Musik – perfekt für mich, um abzuschalten.“
Michael Pappert (56), Angestellter aus Bremen „Als Ausgleich zum Arbeitsalltag entspanne ich mich bei der Gartenarbeit. Danach verweile ich besonders gern mit meiner Familie am Teich und wir beobachten – meist mit einem gut temperierten Weißwein – die farbenprächtigen Kois, wie sie ruhig und gemächlich ihre Runden drehen. Das ist für mich Entspannung pur.“
Antonia Samuel (17), Schülerin aus Hannover „Ich lass’ mir gern mal den Wind um die Nase wehen – als Sozius, wenn mein Vater Motorrad fährt. Ansonsten lebe ich fürs Tanzen und verbringe jede freie Minute in der Tanzschule.“
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Über Generationen verbunden
Privatschule informiert über Angebote
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as Bischöfliche Gymnasium Josephinum in Hildesheim wird dieses Jahr 1200 Jahre und ist die älteste ununterbrochen bestehende kirchliche Schule der Welt. Das Josephinum war immer da, es hat die Aufstiege und Niedergänge der gesamten deutschen Geschichte erlebt: Von der Christianisierung im Mittelalter über die Ausbildung territorialer Reiche und städtischer Kulturen, von Reformation, Gegenreformation und Dreißigjährigem Krieg über die Staatenbildung und Säkularisierung bis hin zu Kulturkampf, NS-Diktatur und deutscher Demokratie. Zweimal wurden die Schulgebäude des Josephinums zerstört, zweimal ist es aus seinen Ruinen wieder aufgebaut worden. Das Josephinum hat sich mehrfach gewandelt, aber es hat stets seine Identität bewahrt. Es ist katholisch, ein Ort höherer Bildung und ein Lebensraum zur Stiftung von Gemeinschaft. Sein 1200-jähriges Bestehen feiert das Josephinum über mehrere Monate. Einen Höhepunkt gab es bereits im September letzten Jahres: eine Romfahrt mit 900 Schülerinnen und Schülern und einer Begegnung mit Papst Franziskus auf dem Petersplatz. Zwei weitere Vorhaben stehen noch an: „1200 gute Taten“ und „Wir machen Schule.“ Im ersten Halbjahr 2015 werden alle Schüler und Lehrer, aber auch Eltern und Ehemalige eine gute Tat vollbringen, mit der sie anderen Menschen helfen können. Der 1. Juli 2015 ist der 1200. Geburtstag der Schule. An diesem Tag wird das Josephinum zur Schule der Schüler. „Wir machen Schule“ lautet dann unser Motto. Schüler übernehmen die Aufgaben in Schulleitung, Verwaltung und Lehre. Die Lehrer reihen sich unter die Schüler ein und nehmen so am Unterricht und am Schulleben des Tages teil.
eden Dienstag informiert das Burgberg-Gymnasium in Bad Harzburg von 17.00 bis 19.00 Uhr über die schulischen Angebote des Gymnasial- und des Realschulzweiges. Zum Portfolio der Schule gehört auch die Möglichkeit einer Unterbringung im angeschlossenen Internat – direkt am Rand des Nationalparks Harz gelegen! Mit kleinen Klassen, optimaler individueller persönlicher Förderung und Betreuung durch engagierte und motivierte Lehrkräfte sollen die Schülerinnen und Schüler Schulerfolg erleben und im Gymnasium oder in der Realschule auf den Schulabschluss vorbereitet werden. Die Veranstaltung richtet sich an Eltern und Schülerinnen und Schüler, die das besondere Angebot der Bad Harzburger Privatschule kennenlernen wollen. Die staatlich anerkannte Ersatzschule mit jahrzehntelanger Erfahrung mit Abiturprüfungen und Abschlussprüfungen der Realschule legt Wert auf eine intensive Förderung der Schülerinnen und Schüler in kleinen Klassen und Lerngruppen. „Kleine Klassen von rund 20 Schülerinnen und Schülern sind die Basis unserer pädagogischen Arbeit. Wir bieten zusätzlichen Förderunterricht in den Kernfächern im Nachmittagsbereich an, um so den Bedürfnissen der Kinder gerecht zu werden!“, so Schulleiter Uwe Schäfer, und weiter: „In den Kernfächern unterrichten wir teilweise mehr Stunden als nach der Stundentafel des Kultusministeriums vorgesehen ist. So wird der Deutschunterricht in den beiden Jahren bis zur Abiturprüfung fünfstündig erteilt!“ Als staatlich anerkannte Schule erteilt das Burgberg-Gymnasium sämtliche allgemeinbildende Schulabschlüsse bis hin zum Abitur. Interessante AG-Angebote und Exkursionen runden das Angebot der Privatschule ab.
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St. Ursula-Schule Hannover Die St. Ursula-Schule Hannover ist ein Gymnasium (1010 Schüler/90 Lehrkräfte) in der Trägerschaft der katholischen Kirche. Sie wurde 1851 gegründet und steht in der Tradition des Ursulinenordens. Weltweite Offenheit und ursulinische Wertschätzung eines Jeden bilden die beiden Säulen der Identität unserer Schule.
gen mit bis zu 16 Schulen aus ganz Europa in St. Marienthal.
Religiöse Angebote sind ein festes Element des Schulalltags. Dazu gehören das Morgengebet, der wö... gemeinsam unterwegs chentliche Gottesdienst und die Orientierungstage im 11. Jahrgang. auf die Förderung von individuellen Begabungen und Interessen durch Wir legen sowohl Wert auf eine ein vielfältiges Angebot an Arbeitsbreite Allgemeinbildung als auch gemeinschaften, Projekten und Wettbewerben. Hierbei kooperieren wir intensiv mit den Hochschulen und der Wirtschaft. Die St. Ursula-Schule unterrichtet mit einem ausgeprägten sprachlichen und naturwissenschaftlichen Profil. Als Europaschule pflegen wir Austauschprogramme mit England, Frankreich, Schweiz, Spanien, Lettland, Israel und Chile. Außerdem organisieren wir internationale Schülerbegegnun-
Soziales Lernen hat bei uns einen hohen Stellenwert. In der 9. Klasse können die Schülerinnen und Schüler sich zum Schulsanitäter und Streitschlichter ausbilden lassen und übernehmen Verantwortung für ihre Mitschülerinnen und Mitschüler. Als Patenschüler begleiten sie die neuen Fünftklässler.
Durch eine enge Zusammenarbeit von Eltern und Schule schaffen wir eine gute Grundlage für die Persönlichkeitsentwicklung unserer Kinder.
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Seele & Leib
Asche auf mein Beet Das Spenden des Aschenkreuzes zu Beginn der Fastenzeit ist ein Ritual, das die Menschen an ihre Vergänglichkeit erinnern soll. In unserem Alltag helfen die Rückstände aus Verbrennungen als wertvoller Dünger im Garten und sogar bei der Zahnreinigung.
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ie steht nicht nur für das Ende, sondern auch für den Anfang: Fruchtbare Vulkanasche segnet ganze Landschaften, die zuvor durch naturgewaltige Ausbrüche nahezu ausgelöscht wurden. Aber Asche wirkt auch im Kleinen: In unseren Gärten sind Rückstände aus verbranntem Holz eine Mineralienbombe, die, im richtigen Maße ausgestreut, den Pflanzen im Frühjahr beim Wachsen hilft, auf vereisten Wegen gibt sie uns im Winter Halt und auch in einigen Kosmetik- und Lebensmitteln ist Asche fester Bestandteil. Im kirchlichen Sinne steht sie für Buße und taucht als Symbol bereits im Alten Testament auf. Sünder schlüpften noch in der Spätantike und im Mittelalter zu Beginn der Fastenzeit in Bußgewänder und wurden anschließend mit Asche bestreut. Im Jahr 1091 empfahl Papst Urban II. das Ritual für die gesamte Kirche. Seither wird den Christen das Aschekreuz an Aschermittwoch auf die Stirn gezeichnet. Es soll uns zum Beginn der Fastenzeit an die Vergänglichkeit erinnern und zur inneren Umkehr bewegen.
Rein biologisch betrachtet ist Asche der feste Rest aus verbranntem organischem Material. Das können Brennund Kraftstoffe oder auch Lebewesen wie Pflanzen, Tiere oder Menschen sein. Im Wesentlichen besteht sie aus den zurückgebliebenen Mineralstoffen, die als Dünger eine entsprechend hochdosierte Wirkung haben. Dafür sollte aber nur Asche aus unbehandeltem, verbranntem Holz verwendet werden. Doch Vorsicht bei der Menge: Bäume nehmen im Laufe ihrer Lebensjahre auch Schwermetalle auf, die sich in der Asche in konzentrierter Form wiederfinden. Deshalb sollte das Streugut besser nur in Blumenbeete oder auf den Rasen und nicht ins Gemüsebeet. Als Faustregel gilt: Eine Handvoll auf den Quadratmeter alle paar Jahre ist unbedenklich. Wer seine Asche aus dem heimischen Kamin auf dem Kompost entsorgen möchte, sollte nicht mehr als ein bis anderthalb Kilogramm pro Kubikmeter hinzugeben. Lange Zeit wurde Asche auch als Reinigungsmittel, etwa bei Silberbesteck, und bei der Seifenherstellung verwendet. Als natürliche, besonders schonende Zahnpasta erlebt sie gerade wieder eine kleine Renaissance. Doch auch mit unseren Lebensmitteln kommt Asche in Berührung. Die Inka machten damit ihren Mais bekömmlich. Und in Frankreich ist sie nach wie vor Teil einer Delikatesse: Der Morbier-Käse wird von einem feinen Streifen Pflanzenasche durchzogen. Ursprünglich sollte dieser zur Konservierung dienen. Heute verleiht die Asche dem Kuhmilchklassiker seine besondere Note.
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ST E PH A N F U H R ER
FOTO: PHOTOCASE.COM: GERTI G.
Streifen im Käse
AU S DEM KLO STER
Die Kraft der Töne
LEICH TE S Z UR FAST E N Z E I T
Fisch im Päckchen Für 4 Personen
FOTOS: STEPHAN FUHRER; PHOTOCASE.COM: FRANZISKA FIOLKA; FOTOLIA.COM: SCISETTI ALFIO, IMAGOPHOTODESIGN
Ca. 600 g Fischfilet (z. B. Rotbarsch, Zander oder Schwarzer Heilbutt) 2 Möhren 1 Zucchini 8 kleine Kirschtomaten Rosmarinzweige Olivenöl, grobes Meersalz, Pfeffer, Zitronensaft Back- oder Pergamentpapier, Küchengarn So wird’s gemacht: Möhren und Zucchini in dünne Streifen schneiden, Kirschtomaten halbieren. Den Fisch in vier Portionen aufteilen. Vier Back- oder Pergamentpapiere zuschneiden (je ca. 30 mal 30 Zentimeter). Das Gemüse mit einem kleinen Rosmarinzweigchen jeweils in der Mitte platzieren und die Fischfilets darauf betten. Mit Salz und Pfeffer würzen. Das Papier überschlagen, verschließen und an den Enden mit Küchengarn zubinden. Bei 200 Grad auf dem Backblech im Backofen (Ober-/Unterhitze) ca. 14 bis 16 Minuten weich garen. Die Päckchen herausnehmen, oben aufschneiden, mit etwas Zitronensaft und Olivenöl beträufeln. Mit Reis, Kartoffeln oder Ciabatta servieren.
Musik macht etwas mit uns. Sie muntert uns auf oder sorgt für Entspannung. Bereits im Alten Testament wird erzählt, dass von Saul ein "böser Geist" wich, wenn er Harfenmusik hörte. Und der römische Arzt Celsus nutzte Klänge, um Kranke von ihren Grübeleien abzubringen. Heutzutage beschäftigen sich wieder immer mehr Mediziner und Therapeuten mit der Kraft der Töne. Wissenschaftler konnten nachweisen, dass Musik, egal ob gehört oder aktiv am Instrument ausgeübt, unser Gehirn positiv beeinflussen kann. Sie wirkt sich nicht nur auf die Psyche, sondern auch auf unser körperliches Wohlbefinden aus. Musiktherapien kommen etwa erfolgreich bei chronischen Schmerzleiden zum Einsatz – wobei nicht endgültig geklärt ist, wie sie dabei konkret helfen. Ganz sicher wissen die Mediziner aber, dass aktives Musizieren Schlaganfall- und Parkinsonpatienten unterstützt, ihre Motorik zu verbessern. Auch bei Tinnitustherapien konnte schon mehrfach Linderung verschafft werden. Der österreichische Komponist Gustav Mahler hatte wohl recht, als er sagte: „Das Beste in der Musik steht nicht in den Noten.“
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Fasten und Tee trinken Wer fastet, sollte immer auch den eigenen Flüssigkeitsbedarf im Blick haben. Der spezielle Fastentee aus getrockneten Kräutern aus dem Kloster Roggenburg ist da genau richtig. 70 g für 3 Euro. WWW.KLOSTERLADEN-ROGGENBURG.DE
AU S DEM NETZ Fisch mit gutem Gewissen Bestandgefährdet oder nicht? Mit der kostenlosen WWF-Fischratgeber-App lässt sich beim Einkauf noch schnell und übersichtlich prüfen, welche Fischart bedenkenlos auf dem Teller landen kann. Für iPhone und Android.
ST E PHA N F U HRE R
AU S DEM KA L ENDER Kein Ei gleicht dem anderen Ostern ist nicht mehr lange hin: Wer die Eier in diesem Jahr mal richtig kunstvoll verzieren möchte, kann sich auf dem traditionellen Hittfelder Ostereiermarkt am 14./15. März jeweils von 11.00 bis 17.00 Uhr inspirieren lassen. Veranstaltungszentrum Burg Seevetal in Seevetal-Hittfeld. Erwachsene zahlen zwei Euro Eintritt.
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Lebensfrage
ABRÜSTEN IN GEDANKEN, WORTEN UND TATEN Vergebung ist eine der größten Herausforderungen des Menschseins. Zu verzeihen verlangt von uns nichts weniger, als über dem Unrecht zu stehen, das wir erlitten haben.
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s ist ein Satz wie ein Faustschlag: Das werde ich dir nie verzeihen. Wer sehr schlecht behandelt worden ist, hat das vielleicht schon mal gesagt oder laut aus sich herausgebrüllt. Die Fassung zu bewahren ist unendlich schwer, wenn das erlittene Unrecht zum Himmel schreit. Stellen wir uns eine Frau vor, die von ihrem Partner jahrelang belogen und betrogen worden ist. Einen Mann, der im Rollstuhl sitzt, seit er von einem betrunkenen Autofahrer angefahren wurde. Oder ein sexuell missbrauchtes Kind. Wer seelisch oder körperlich massives Leid erfahren hat, verzeiht vielleicht niemals. Wie soll das auch gehen?
FOTO: PHOTOCASE.COM: FRANCESCA SCHELLHAAS
Verzeihen erscheint absurd Die Übeltaten, die Menschen anderen Menschen antun, können so schlimm sein, dass demgegenüber der Gedanke ans Verzeihen reichlich absurd erscheinen mag. Trauer, Wut, Hass und mitunter auch Rachegelüste sind Gefühle, die bei Opfern und deren Angehörigen dominieren. Sie sind kollektiv, wo es Krieg, Vertreibung und Völkermord gibt oder gegeben hat. Und wir können wahrlich froh sein, wenn wir solche Traumata nicht erleiden müssen. Was uns dagegen häufig widerfährt, ist das alltägliche Unrecht im Beruf oder im Privatleben. Es lässt sich eigentlich schnell wieder aus der Welt schaffen. Besonders dann, wenn etwas nicht aus böser Absicht geschehen ist und sich der Verursacher bei uns entschuldigt hat. Trotzdem fällt uns das Verzeihen im Alltag nicht immer leicht. Wir sind manchmal nachtragend, strafen denjenigen, der uns geschadet hat, immer wieder ab und verschlimmern den Konflikt. Oder wir sparen uns nach einer erlittenen Verletzung die offene Aussprache mit dem Partner, dem Verwandten oder Freund. Stattdessen fressen wir das Unheil in uns hinein, machen stille Vorwürfe und fahren das Vertrauen in unser Gegenüber im schlimmsten Fall so lange herunter, bis
Petrus fragte Jesus: „Herr, wie oft muss ich meinem Bruder vergeben? Siebenmal?“ Jesus sagte: „Nicht siebenmal, sondern siebenundsiebzigmal.“
keins mehr da ist. Spätestens dann zeigt sich: Nicht zu vergeben ist keine Lösung. Die Vergebung dagegen entlastet den Schuldigen und schenkt dem Geschädigten eine neue Perspektive. Wer verzeiht, vergisst nicht, was ihm widerfahren ist. Aber er kann in die Zukunft schauen, weil er sich von seiner Opferrolle befreit und nicht länger ein Gefangener seiner Verbitterung bleibt.
Leicht gesagt und schwer zu beherzigen Im Vaterunser, dem bekanntesten Gebet des Christentums, bitten die Menschen: „Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern.“ Dieser Satz ist leicht gesagt und schwer zu beherzigen. Er zwingt uns zum Abrüsten in unseren Gedanken, Worten und Taten. Er verlangt von uns, über dem Unrecht zu stehen, das uns widerfahren ist. Jemandem zu verzeihen, der uns etwas wirklich Schlimmes angetan hat, ist ein gewaltiger Sprung über den eigenen Schatten. Manche Menschen schaffen diesen Sprung erst nach etlichen Jahren, manche nie. Das sollte uns nicht davon abhalten darauf zu hoffen, dass Vergebung möglich ist. Wer vergibt, schenkt sich Frieden.
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Ehrensache
Lebenslang mit Herzfehler Wer als Blue Baby zur Welt kommt, hat es nicht leicht. Jetzt entsteht ein neues Netzwerk für Erwachsene mit angeborenem Herzfehler. Sabine Dölle-Gatzemeyer erinnert sich genau: „Früher hieß es, nach der Schule macht ihr keine Ausbildung.“ Die Lebenserwartung wurde als zu gering eingestuft, damals in den 60er-Jahren, für Kinder mit angeborenem Herzfehler. „Heute leben einige von Hartz IV“, berichtet die 47-Jährige, selbst als „Blue Baby“ zur Welt gekommen. Mit „Blue Baby“ sind Neugeborene gemeint, die aufgrund eines Herzfehlers sauerstoffarmes Blut in ihrem Kreislauf haben, erkennbar etwa an bläulichen Lippen. Später im Leben ist der Herzfehler nicht mehr nach außen sichtbar. Da passiert es dann, dass bei der Verlängerung des Behindertenausweises ein Amtsarzt zunächst unwirsch „Was wollen Sie denn hier?“ ruft. Nach Durchsicht der Diagnosen komme dann meist ein erstauntes „Und Sie leben noch?“ hinzu.
Als Erwachsener in der Kinderkardiologie Regelmäßig lassen sich die lebenslangen Herzpatienten durchchecken. Behandelt werden sie auch als Erwachsene noch in der Kinderkardiologie. Für Dorothea Tönnies ist das eine „WinWin-Sache“. Die 53-Jährige kommt aus ihrer heutigen Wahlheimat Thüringen in die Uniklinik Göttingen: „Wir sind froh, bei den Ärzten zu bleiben, die sind froh zu sehen, was aus uns geworden ist.“ Behandlungen in anderen Krankenhäusern seien schwierig, weil die Leidensgeschichte so umfangreich sei.
Leidensgeschichten zu verbinden hat sich Sabine Dölle-Gatzemeyer seit 2013 zur Aufgabe gemacht. Ehrenamtlich bietet sie alle 14 Tage eine Sprechstunde an, besucht Patienten und hat offene Ohren für „Probleme, Sorgen, Ängste.“ Viele der „Erwachsenen mit angeborenen Herzfehlern“ stünden vor der Entscheidung, ob sie einer Herztransplantation zustimmen. „Vernarbungen durch viele OPs lösen Herzrhythmusstörungen aus“, sagt Dölle-Gatzemeyer. Sie kennt die Situation genau, denn seit ihrer vierten OP nähmen ihre gesundheitlichen Probleme eher zu. Daher traut sie sich nicht mehr ins Ausland, um möglichst nah bei ihren Ärzten zu bleiben. Einer, der sie seit Langem kennt, ist der Direktor der Klinik für Pädiatrische Kardiologie, Professor Dr. Thomas Paul. Er schätzt ihren Einsatz unter den erwachsenen Patienten: „Es ist sinnvoll, aus anderer Perspektive ein Gespräch anzubieten.“ Zu den Ärzten kämen die Menschen immer nur aus medizinischen Gründen. „Manche trauen sich gar nicht, uns alles zu erzählen.“ Dölle-Gatzemeyer zeige durch ihren eigenen Lebensweg auch neue Perspektiven auf: „Sie hat eine Familie gegründet, einen Beruf ergriffen und sich voll integriert“, lobt Paul. Innerhalb des vergangenen Jahres haben rund 30 Betroffene zusammengefunden. Ähnliche Angebote plant Dölle-Gatzemeyer auch in Halle an der Saale und in Hannover.
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J O HA N N E S BRO ER M A NN
Kontakt: herzrasen@kabelmail.de
FOTO: JOHANNES BROERMANN
Zum regelmäßigen Durchchecken kommt Dorothea Tönnies immer in die Uniklinik Göttingen und freut sich über die Gespräche mit Sabine Dölle-Gatzemeyer.
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Gretchenfrage
Dialog schafft Toleranz
FOTO: SCHRÖDER-KÖPF PRESSEFOTO
Doris Schröder-Köpf, SPD-Landtagsabgeordnete, Mutter von drei Kindern und Ehefrau von Ex-Bundeskanzler Gerhard Schröder. Über welche Nachricht haben Sie sich zuletzt gefreut? Seit mehreren Wochen erreichen uns immer schlimmere Nachrichten aus den Krisengebieten im Nahen Osten. Ob nun Syrien, Irak oder der Konflikt zwischen Israel und den Palästinensischen Autonomiegebieten – jede Krise bedeutet auch immer Verwundete, Verletze, Tote und Menschen, die ihre Heimat verlieren. Dementsprechend schwer fällt es mir derzeit, positive Nachrichten zu finden. Ich hoffe sehr, dass den Menschen vor Ort schnell geholfen werden kann und sich die europäischen Länder darauf verständigen können, mehr Flüchtlinge aufzunehmen.
Über das Schlechte der Welt wird ständig berichtet. Was schenkt Ihnen Hoffnung? Es sind die alltäglichen kleinen Erlebnisse und Ereignisse, wenn Menschen anderen Mitmenschen helfen und dies selbstlos, mit viel Mut und Courage tun. Ich erinnere mich z.B. an eine Typisierungsaktion für zwei Kinder, die vor gar nicht allzu langer Zeit in Hannover stattfand. Die beiden Kinder leiden an einer schweren Blutkrankheit. Die Resonanz der Bevölkerung war durchweg positiv und viele Mitbürgerinnen und Mitbürger haben der Familie ihre Unterstützung angeboten. So etwas gibt mir Hoffnung und Kraft, denn solche Formen von Verbundenheit zeigen, dass es in unserer Gesellschaft noch Platz für Solidarität, Zivilcourage und Nächstenliebe gibt.
Woran glauben Sie? Ich glaube daran, dass ein gleichberechtigter, respektvoller, aber auch kritischer Meinungsaustauch zwischen Vertreterinnen und Vertretern sowie Angehörigen verschiedener Religionen zu einem menschlichen Miteinander führen kann. Ich meine damit einen interreligiösen Dialog, der Aussöhnung und Zusammenarbeit unterstützt, und somit Akzeptanz, Verständnis und Toleranz schafft. Ich bin davon überzeugt, dass der Respekt vor dem Fremden als auch das gemeinsame Lernen mit- und voneinander die Grundlage für eine friedliche Koexistenz von allen Religionen ist.
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Führung bei Kerzenschein: So wird Klosteratmosphäre lebendig (rechts). Wo einst die Mönche schliefen, gibt es nun Informationen zum Klosterleben (oben).
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Rauszeit
Der doppelte Kreuzgang: Einst wandelten hier Mönche und beteten das Stundengebet.
Führungen im Kerzenschein
BRÜDERSAAL ALS BÜRO Das Zisterzienser-Kloster Walkenried im Südharz gehört zum Weltkulturerbe der Unesco. Die Zeitreise im Klostermuseum reicht zurück ins Mittelalter und verweist auf Parallelen zur Geschäftswelt der Gegenwart.
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elle Mönchskutten und dunkler Business-Anzug, der historische Brüdersaal – Studierstube und Andachtsraum der Mönche – eine Art „Großraumbüro“, der fromme Rhythmus von Gebet und Arbeit („ora et labora“) als Dienstplan des „Weißen Konzerns“: Das Zisterzienser-Museum Kloster Walkenried zieht Vergleiche zwischen dem mittelalterlichen Klosterbetrieb und einem modernen Wirtschaftsund Finanzkonzern. Ein Konzept, das aufhorchen lässt, zumal ausgerechnet die Zisterzienser-Mönche mit ihren führenden Köpfen wie Bernhard von Clairvaux zum Ideal der Armut und Askese zurückkehren wollten, um das mittelalterliche Klosterleben grundlegend zu reformieren. Einsamkeit und Spiritualität statt Macht und Reichtum der bestehenden Klöster – in geradezu atemberaubendem Tempo verbreitete sich der neue Orden über ganz Europa.
FOTOS: KARIN DZIONARA, ZISTERZIENSERMUSEUM KLOSTER WALKENRIED
Nur der Kreuzgang blieb erhalten So kamen im Jahr 1129 auch 12 Mönche und ein Abt in den Südharz nach Walkenried, gut 100 Jahre später ließen die tiefgläubigen Klosterbrüder mit der gotischen Klosterkirche einen der größten Sakralbauten des 13. Jahrhunderts errichten. Heute erinnert nur noch eine Ruine an die strenge Eleganz des Bauwerks, Ausstattungsstücke und Architekturfragmente sind im angrenzenden Klostermuseum zu sehen. Erhalten geblieben ist der beeindruckende, teils doppelschiffige Kreuzgang mit seinen Säulen und reich mit Blattwerk verzierten Kapitellen. Der Kapitelsaal, der Versammlungsraum der Mönche, ist seit 1570 die Kirche der evangelischen Gemeinde Walkenried. Es ist kühl hier im Kreuzgang, der den Kreuzgarten umschließt. Das Licht, das durch die hohen Fens-
Nach Einbruch der Dunkelheit werden im Kreuzgang des Klosters zwischen September und April Führungen im Kerzenschein angeboten. Der Rundgang durch das mittelalterliche Bauwerk endet im Refektorium mit einem „Kniesteressen“ (im Ofen gebackene „Kniester“-Kartoffeln, Forelle, Wurst und Käse). Gesamtdauer etwa zweieinhalb Stunden. Aktuelle Termine unter WWW.KLOSTER-WALKENRIED.DE, Voranmeldung im Kloster-Café unter 05525 209879. Das Zisterzienser Museum Kloster Walkenried ist dienstags bis sonntags von 10.00 bis 17.00 Uhr geöffnet. Der Museumsführer, in dem auch einige Textpassagen der Hörstationen nachzulesen sind, kostet 9,95 Euro. Für Schulklassen, Kinder- und Jugendgruppen bietet das Kloster Museum Walkenried spezielle Themenführungen, Workshops und Kloster-Rallyes an.
ter fällt, zeichnet feine Muster auf den steinernen Fußboden. Die überwölbte „Hauptstraße“ war einst auch Schauplatz für feierliche Prozessionen, bei denen das Kreuz vorangetragen wurde: Rote Wegmarken mit Informationstafeln und Hörstationen leiten den Besucher zum Aufstieg in das Dormitorium. Der einstige Schlafsaal der Mönche hat sich in ein modernes Museum verwandelt, das Klosterleben der Zisterziensermönche wird wie eine „Konzernzentrale“ in Szene gesetzt – zwischen „Geschäftsberichten“ aus Bergbau und Agrarwirtschaft, „Controlling-Systemen“ und streng geregelten Gebetszeiten. Mönchtum und Management: Alle 20 Minuten verdunkelt sich die Ausstellung – und Bilderwürfel leuchten auf, es erklingen Bibelverse und Zitate von Kirchenvätern und bedeutenden Äbten. Diese Installation erinnert an die acht klösterlichen Stundengebete und möchte die Besucher zugleich auffordern, selbst einmal innezuhalten. Auch die Kinder können „Mönche auf Zeit“ werden, Kutten überziehen und über extra niedrig angebrachte Klappen und Kinderhörstationen Klosterbruder Conrad und der Kirchenmaus Mathilde durch das Gebäude folgen. Aus dem Wunsch nach Armut und Einfachheit erwuchs ein enormer Reichtum – ein Paradox, das zugleich ein Schlaglicht auf den fundamentalen Unterschied zwischen der geistlichen Gemeinschaft des Klosters und einem modernen weltlichen Konzern wirft: Den Mönchen ging es um das Seelenheil und die Bewahrung der Schöpfung, um die Nähe zu Gott und die Unabhängigkeit von weltlichen Einflüssen, um die Sorge für die Armen und Schwachen. Effizienz und Profit waren gewissermaßen „Nebenprodukte“. Ganz anders in der Finanzwelt – wo heute allein die Rendite zählt.
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Katholisch kompakt
? n e t s i r h C n e t s a f Warum „Wenn Fasten, dann Fasten. Wenn Rebhuhn, dann Rebhuhn!“ So fasste es die temperamentvolle spanische Ordensfrau und spätere heilige Teresa von Ávila († 1582) zusammen. Alles hat seine Zeit. Am Aschermittwoch beginnt die Zeit des Fastens. 40 Tage, die auf Ostern vorbereiten – das wichtigste christliche Fest.
FOTO: FOTOLIA.COM: SMILEUS (HOLZ), ANDREY KUZMIN (DECKE); ILLUSTRATION: BERNWARD MEDIEN GMBH
Vor der Fastenzeit steht Karneval. Lebensfreude und Ausgelassenheit gefolgt vom Ernst und Verzicht: Wie zwei Seiten einer Medaille gehört beides zusammen. Nach ausgiebigem Feiern am Rosenmontag rückt der Aschermittwoch schließlich das Fasten in den Fokus, um den Blick für das Wesentliche in unserem Leben zu schärfen. Der zeitweilige Verzicht auf Nahrung oder andere Genüsse ist daher auch in fast allen Religionen bekannt. Speisen und Getränke werden jedoch keineswegs verachtet: Die Bibel sieht in der Nahrung sowohl im Alten als auch im Neuen Testament gute Gaben Gottes. Der Verzicht beim Fasten dient vielmehr der Besinnung auf die eigene Beziehung zu Gott. Er hilft dabei, den Willen zu stärken und sich von Bedürfnissen und Dingen frei zu machen. Von Jesus wird in den Evangelien berichtet, dass er 40 Tage in der Wüste fastete. Dies ist der Hintergrund für die christliche Fastenzeit, bei der es vornehmlich weder ums Abnehmen noch ums Heilfasten geht: Das eigene Fasten soll den Blick auf den Nächsten lenken, ansonsten ist es vor Gott wertlos. Bereits im Alten Testament war den Propheten die Hilfsbereitschaft gegenüber dem Nächsten wichtiger als alles Fasten. In dieser Tradition steht auch Jesus. Christliches Fasten hat also vielmehr eine Dienstfunktion – es schützt vor Maßlosigkeit und öffnet die Augen für andere Menschen, besonders die Notleidenden. Wer am Aschermittwoch einen katholischen Gottesdienst besucht, dem wird mit
den Worten: „Bedenke, o Mensch, dass du Staub bist und zum Staub zurückkehrst“ ein Aschekreuz auf die Stirn gezeichnet. Asche ist ein alter biblischer Bußritus und gilt als Zeichen der Umkehr. Gefastet wird dann bis zum Samstag vor Ostern. Allerdings: Am Tag der Auferstehung Jesu, am Sonntag, muss ein Christ nicht fasten. „Der Sonntag bricht das Fasten“ – und wer diese Sonntage nicht mitzählt, kommt dann auch auf die biblischen „40 Tage“ der Fastenzeit.
Ein Video zum Thema gibt es unter WWW.JES-MAGAZIN.DE
„Fasten, beten, Almosen geben“ – christliches Fasten auf den Punkt gebracht: Fasten: Was ist wichtig in meinem Leben, was nicht? Worauf kann ich verzichten? Das müssen nicht nur Speisen sein. Beten: Die Beziehung zu Gott wieder neu ausrichten: Durch Gebet, durch Lesen in der Heiligen Schrift oder den Besuch des Gottesdienstes. Almosen geben: Die Armen neben mir in unserer Welt sehen und mit ihnen teilen. Die Kirchen haben Fastenaktionen für Spenden (Misereor, Brot für die Welt). Danach gibt es dann gern wieder Rebhuhn – oder was immer Sie gern mögen.
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WO LF GA N G ST I C K LE R
Zum Nachlesen in der Bibel: Kritik an falschem religiösem Fasten durch den Propheten Jesaja: Jes 58, 1–7 Fasten Jesu: Mt 4,1–11 Wie Christen fasten sollen: Mt 6,16–18
Der Dominikanerpater Wolfgang Stickler, Jahrgang 1949, hat Theologie, Philosophie und Pastoralpsychologie studiert. Darüber hinaus verfügt er über eine psychotherapeutische Ausbildung. Er war Krankenhaus-Seelsorger, Studentenpfarrer und arbeitete in der Leitung des Dominikaner-Ordens in Deutschland mit. Heute ist er in der katholischen Ehe-, Familien- und Lebensberatung in Braunschweig tätig.
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Gesehen, gelesen, gehört
Literatur
Musik
7 Wochen Ohne Fastenkalender
My Favourite Faded Fantasy Damien Rice
Ich bin ich. Und das ist gut so. Sich selbst annehmen. Das kann man lernen. www.adler-dreikurs.de
Überall Erwartungen – in Partnerschaft, Familie, Beruf. Der schlimmste Kritiker aber ist die eigene innere Stimme: „Du bist nicht gut genug.“ Seit über 30 Jahren macht das Adler-Dreikurs-Institut Menschen Mut, sich selbst anzunehmen. Und bildet Coaches und Trainer aus, die andere auf ihrem Weg in ein zufriedeneres Leben begleiten.
Seit mehr als 30 Jahren lädt die evangelische Kirche mit der Aktion „7 Wochen Ohne“ dazu ein, die Fastenzeit bewusst zu erleben und zu gestalten. In diesem Jahr lautet das Thema „Du bist schön! Sieben Wochen ohne Runtermachen“ – und knüpft daher inhaltlich perfekt an unseren aktuellen Jes-Titel „Selbstliebe“ an. Der Kalender rückt in den 47 Tagen zwischen Aschermittwoch und Ostern das Augenmerk auf uns selbst und unsere Mitmenschen: Tägliche Denkanstöße in Text und Bild laden dazu ein, das Unverwechselbare in uns und anderen zu entdecken und wertzuschätzen. So, wie wir sind, sind wir schön. Mit allen Schrammen und dunklen Ecken. Ein Ebenbild Gottes. Genau wie Freunde oder Familie und genau wie die ewig meckernde Nachbarin oder der Obdachlose, der in der Straßenbahn pöbelt und unangenehm riecht. Der Tageskalender ist als Tisch-, Wandoder auch als App-Version erhältlich. Edition Chrismon, 2014, 4,49 € (App) bis 10,90 € (Wandkalender)
Das neue und insgesamt dritte Album von Damien Rice ist randvoll gefüllt mit tiefgründig-dramatischer Musik, die unbedingt mehrmals gehört werden muss, um ihre volle Wirkung zu entfalten. Eindringliche Stimme, immer mit Gitarre, meist auch mit Klavier und Streichern begleitet – auf diese Weise gelingt es Damien Rice in „My Favourite Faded Fantasy“ wieder bestens, seinem gefühlvollen und fragilen Stil treu zu bleiben, ohne in der Kitschecke zu enden. Dass ein derartiges Potenzial nicht innerhalb von drei Minuten pro Lied abgehakt werden kann, versteht sich von selbst. Gutes braucht Zeit und so sind die „nur“ acht Songs jeweils bis zu zehn Minuten lang. Alles in allem: Beste Musik, um inneren und äußeren Stürmen im nahenden Frühjahr sowie eigenen melancholischen Momenten zu begegnen. Und wer jenseits der radiotauglichen Masse nach einer irischen Singer-Songwriter-Alternative sucht, ist mit Damien Rice ebenfalls gut beraten. Warner Music International 2014, ca. 13,90 €
Kolumne
Brodowy fühlt der Zeit den Puls
Kulturtipp Oh, wie schön ist Panama Musiktheater für Kinder Manchmal ist der Weg das Ziel – und der Sehnsuchtsort näher, als man denkt. Dass der kleine Tiger und der kleine Bär auf der Suche nach dem fernen „Panama“ einfach nur im Kreis gelaufen sind, ist schließlich gar nicht so wichtig. Viel wichtiger ist, dass die beiden bilderbuchberühmten Wanderer merken: Das Land ihrer Träume bleibt ihr altbekanntes Haus am Fluss, man muss es nur einmal aus einer anderen Perspektive betrachten. Janoschs wunderbar philosophische Wanderung „Oh, wie schön ist Panama“ gehört zu den Klassikern im Kinderzimmer. Der junge Komponist Stefan Johannes Hanke hat das Kinderbuch in zeitgenössisches Musiktheater für die Jüngsten ab fünf verwandelt, ein Auftragswerk der Staatsoper Hannover, die dabei ist, das Repertoire für das junge Publikum mit anspruchsvollen und zugleich kindgerechten Werken aufzustocken. Musiktheater, das Spaß macht und offen ist für neue, auch ungewohnte Töne, es spielen Mitglieder des Niedersächsischen Staatsorchesters. An vier Sonntagnachmittagen gibt es Familienvorstellungen.
FOTO: TOOFAN HASHEMI; THOMAS M. JAUK
„Oh, wie schön ist Panama“, Musiktheater für Kinder ab fünf. Uraufführung am 11. Februar 2015 im Ballhof Zwei in Hannover. Termine und Karten unter WWW.STAATSOPER-HANNOVER.DE
Spinnen und Zugvögel
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ch weiß, es ist sehr unmännlich! Aber vielleicht mache ich anderen Männern Mut, wenn ich mich einmal öffentlich dazu bekenne: Ich habe Angst vor Spinnen! Ich bin Arachnophobiker. Bei Frauen verbreiteter und gesellschaftlich akzeptiert, während hingegen Männer mit Spinnenangst sehr misstrauisch beäugt werden. Klar, Männer sollen schließlich beschützen. Der Neandertaler hat noch Mammut und Säbelzahntiger erlegt und nun kommt da einer, der schon Angst vor einem kleinen Krabbeltierchen hat. Völlig klar, dass eine Spinnenphobie irrational ist, aber irrational sind alle Phobien. Fahrstuhlphobie, Rolltreppenphobie oder die bekannteste: die Aviophobie, besser bekannt als Flugangst. Derjenige, der nicht unter Flugangst leidet, wird denjenigen, der im Flugzeug zittert, schwitzt und unter Schreien wieder rausrennt, niemals verstehen. Das Verlesen von Statistiken über dieses sicherste aller Verkehrsmittel hilft dem Aviophobiker überhaupt nicht weiter. Die meisten Phobien sind für außenstehende Nichtphobiker höchst anstrengend. Nehmen wir nur den Aerophoben. Ein Mensch mit Angst vor Zugluft. Wo immer er sitzt, zieht es ihm. Selbst bei größter Hitze im Sommer müssen alle Fenster geschlossen bleiben. Und wenn sich nur irgendwo ein Lüftchen regt, schreit der Aerophobe gleich laut auf:„Es zieht!“. Nicht ganz so häufig anzutreffen hingegen ist die Ornithophobie. Die Angst vor Vögeln. Übel sind die dran, die unter einer gekoppelten Phobie leiden wie der Aero-Ornithophobie. Das ist dann die Angst vor Zug-Vögeln. Oder man stelle sich vor, ein Mensch mit einer Fahrstuhl- und Spinnenphobie, der einmal in seinem Leben notgedrungen mit dem Lift fährt, weil, was weiß ich, das Treppenhaus außer Betrieb war, also so einer bleibt nun im Fahrstuhl stecken. Ganz alleine mit einer dicken Spinne, so einer mit Haaren an den Beinen, die langsam auf ihn zu krabbelt. Keine schöne Vorstellung. Ich habe ja aus diesem Grund immer einen Staubsauger dabei. Egal, wo ich bin, ich gehe nie ohne Staubsauger aus dem Haus. Natürlich sieht das doof aus, aber zu kurz gebundene Krawatten sehen auch doof aus. Was bleibt am Schluss dieser Kolumne: Sei tolerant gegenüber jedem Phobiker, auch wenn Du ihn nicht verstehst.
Zusammen mit dem Bassisten Carsten Hormes und dem Gitarrenspieler Wolfgang Stute tourt Matthias Brodowy ab 14. April durch das Bistum Hildesheim. Stationen sind Göttingen, Bremen-Nord, Stadthagen, Gifhorn, Lüneburg, Bremerhaven, Verden und Hannover. Alle Termine: WWW.BISTUMSJUBILAEUM-HILDESHEIM.DE
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Ökumenisches Frauenfrühstück Gesprächskreis in Hannover ab 10. Februar Frauen aller Konfessionen sind in der katholischen Familienbildungsstätte in Hannover eingeladen, bei Kaffee, Brötchen, Marmelade & Co. miteinander ins Gespräch zu kommen. Die Frühstücksrunden unter der Leitung von Beata Brod, (Kath. Familienbildungsstätte) und Anne Günther (Ev. Familienbildungsstätte) finden einmal im Monat statt. Kostenbeitrag fürs Frühstück: 5,50 Euro. Nächste Termine: 10.2. und 10.3. in der Kath. Familienbildungsstätte Hannover. Info und Anmeldung unter 0511 1640570 oder WWW.KATH-FABI-HANNOVER.DE
5 x 10 Experimente Die Kunst der Orgelimprovisation ab 22. Februar Fünf Konzerte mit einmaliger Musik, nur einmal erklingend – in spontaner Spiel- und Musizierkunst werden auf diese Weise 50 Experimente hörbar. Anlässlich des 50-jährigen Bestehens der großen Klais-Orgel in St. Aegidien in Braunschweig laden insgesamt fünf überraschende Improvisationskonzerte ein: Bekannte Domorganisten spielen jeweils zu zehn musikalischen Themen. Ab 22. Februar 2015, 20.00 Uhr St. Aegidien/Braunschweig. Info unter: WWW.AEGIDIEN.DE
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Oktober Ausgabe 03/2014
finden. suchen. fragen.
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Herausgeber Hauptabteilung für Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit des Bistums Hildesheim Verlag Bernward Mediengesellschaft mbH, Domhof 24, 31134 Hildesheim, Geschäftsführer Thomas Hagenhoff Verantwortlich für den Inhalt Matthias Bode Redaktion Volker Röpke (Leitung) E-Mail an die Redaktion redaktion@jes-magazin.de Ständige Mitarbeit Alexandra Kaufhold-Winkler, Karin Dzionara, Stefan Fuhrer, Pater Wolfgang Stickler Autoren dieser Ausgabe Stefan Branahl, Johannes Broermann, Andreas Kaiser Gestaltung Bettina Höhne Anzeigen Mirco Weiss (verantwortlich), anzeigen@jes-magazin.de Anschrift aller Verantwortlichen Domhof 24, 31134 Hildesheim Druckauflage 390.000 Exemplare Druck Westermann Druck GmbH, 38104 Braunschweig Bezugspreis 1,50 Euro pro Ausgabe; für Katholiken im Bistum Hildesheim kostenlos Adressänderungen Telefon 05121 307-892, info@jes-magazin.de
RAUSZEIT In die Steinzeit
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Jes 01 . 2015
Jes . Das katholische Magazin WWW.JES-MAGAZIN.DE
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Impressum
Jes wird umweltfreundlich auf FSC®-zertifiziertem Papier gedruckt.
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Wer mit sich selbst schlecht umgeht, wem kann der gut sein? Denk also daran: Gönne dich dir selbst! Ich sage nicht: Tu das immer, ich sage nicht: Tu das oft, aber ich sage: Tu es immer wieder einmal. Sei wie für alle anderen auch für dich selbst da, oder jedenfalls nach allen anderen. Bernhard von Clairvaux an Papst Eugen III.
Spanien
JES!
Unser Dankeschön für die Leser von ★★★★★
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Eine der beliebtesten Studienreisen der Deutschen!
Atlantik
Rabat
Casablanca
Fès
Meknès
Exklusive Studienreise
Marokko Beni Mellal
Marokko
Essaouira
Marrakesch
Auf den Spuren der Könige zu 6 der bedeutendsten UNESCO-Weltkulturstätten Menara Gärten, Marrakesch
Für Sie als r JES nu Leser von
299,– €
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99,€– statt1.0 *
Ausgrabungsstätte Volubilis, Meknès
Lesen & Reisen: 8 Tage | inkl. Hin- und Rückflug | 4-Sterne-Hotels
Ihre Inklusiv-Leistungen:
1. Tag: Anreise nach Marrakesch und Transfer zum Hotel im Raum Casablanca
Hin- und Rückflug mit renommierter 465,– € Fluggesellschaft nach Marrakesch Transfer zu Ihrem Hotel und zurück & 19,– € Willkommensgetränk 7 Übernachtungen in ausgewählten 375,– € 4-Sterne-Hotels (Landeskat.) 7x reichhaltiges Frühstücksbuffet 105,– € Rundreise in unseren modernen und 135,– € klimatisierten Reisebussen mit fachausgebildeter, Deutsch sprechender Reiseleitung 24 Stunden ärztliche Rufbereitschaft
2. Tag: Casablanca – Rabat (UNESCO-Weltkulturerbe) Eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten Casablancas ist die Moschee Hassan II., welche zu den größten Moscheen der Welt zählt. Der Zutritt ist nicht immer möglich, weshalb der Eintrittspreis nicht inkludiert ist. Im Anschluss fahren wir an der Küste entlang nach Rabat, der Hauptstadt Marokkos und zugleich unserer ersten Königsstadt, die 2012 zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt wurde. Wir besuchen u. a. den Königspalast und den Hassanturm. Weiterfahrt und Übernachtung im Raum Meknès. 3. Tag: Meknès (2x UNESCO-Weltkulturerbe) Heute besuchen wir unsere zweite Königsstadt Meknès, deren prunkvolle Altstadt seit 1996 zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört. Anschließend begeben wir uns nach Volubilis, der größten römischen Ausgrabungsstätte des Landes, welche ebenfalls als UNESCOWeltkulturerbe ausgezeichnet wurde. In einer traditionellen Knüpferei erleben wir das faszinierende, jahrhundertealte Kunsthandwerk der Teppichherstellung. Die Vielfalt, Machart und Farbenpracht der handgeknüpften Teppiche werden Sie begeistern. Weiterfahrt und Übernachtung im Raum Fès. 4. Tag: Fès (UNESCO-Weltkulturerbe) Nach dem Frühstück geht es weiter nach Fès, unsere dritte Königsstadt, deren Altstadt 1981 von der UNESCO zur ersten Weltkulturerbestätte Marokkos erklärt wurde. Ein Feuerwerk aus Geräuschen und Gerüchen erwartet uns hinter dem imposanten Stadttor Bab Bou Jeloud. Nicht unweit entfernt leuchtet uns der Königspalast mit seinen goldschimmernden Toren entgegen. 5. Tag: Beni Mellal Heute erwartet uns eine sehr abwechslungsreiche Panoramafahrt durch den Mittleren Atlas. Wir machen auf ca. 1.700 Meter in der kleinen Ortschaft Ifrane eine Teepause. Vorbei an Khenifra erreichen Reisemonate Saisonzuschläge p.P.:
wir Beni Mellal, die wichtigste Handelsstadt für Obst und Gemüse im Zentrum Marokkos. Hier können wir einen Spaziergang durch den wunderschönen Stadtgarten Jardin de Ain Asserdou unternehmen. Weiterfahrt und Übernachtung im Raum Marrakesch. 6. Tag: Marrakesch (UNESCO-Weltkulturerbe) Auf in unsere vierte Königsstadt, das märchenhafte Marrakesch. Nach einer Stadtrundfahrt vorbei am Sultanspalast und der gut erhaltenen Stadtmauer, schlendern wir durch die orientalischen Gässchen. Durch das berühmte Stadttor Bab Agnaou gelangen wir in die Medina (Altstadt), welche 1985 zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt wurde. Die große Handwerkstradition von Marokko führt uns anschließend in eine Schmuck- und in eine Ledermanufaktur. Neben Informationen über die manuelle Herstellung bekommen Sie auch Gelegenheit, ein persönliches Urlaubs-Souvenir zu erwerben. Übernachtung im Raum Marrakesch. 7. Tag: Tag zur freien Verfügung in Marrakesch oder fakultativer Ausflug nach Essaouira (UNESCO-Weltkulturerbe) Der heutige Tag gibt Ihnen die Gelegenheit zur Entspannung. Sie können die Annehmlichkeiten Ihres Hotels genießen oder Sie machen alternativ einen Ausflug in die Küstenstadt Essaouira. Sie wird wegen ihres wunderschönen Fischerhafens und dem kilometerlangen Strand auch die blau weiße Stadt genannt. Wir schlendern durch die Altstadt von Essaouira, die 2001 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt wurde. Ein weiterer Höhepunkt des Ausfluges ist die Scala de la Kasbah, eine imposante, sehr gut erhaltene, portugiesische Festungsanlage aus der Kolonialzeit.
1.099,– €*
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als Leser von JES
Auf Wunsch profitieren Sie als Leser von JES bei unseren Zusatzleistungen von sehr günstigen Vorzugskonditionen:
8. Tag: Heimreise Transfer zum Flughafen und Rückflug.
Kultur- & Genusspaket Studienreise: Das Paket beinhaltet alle Eintrittsgelder und Führungen für die Sehenswürdigkeiten lt. Programm sowie komfortable Halbpension, d.h. tägliches reichhaltiges Buffet am Abend mit internationalen Spezialitäten: nur 139,– € pro Person statt 169,– €*
Hinweis: Bitte beachten Sie, dass sich der Reiseverlauf aus organisatorischen Gründen ändern kann.
Fakultativer Ausflug zum UNESCO-Weltkulturerbe Essaouira: nur 49,– € pro Person inkl. Mittagessen (buchbar vor Ort)
Januar '15
Februar '15 (01. – 14.02.15)
Februar '15 (15. – 28.02.15)
März '15
April '15 SONDER-RABATT:
Oktober '15
November '15 (01.-15.11.15)
November '15 (16.-30.11.15)
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Lesen & Reisen: Unser Vorzugspreis für Sie als Leser von JES ab nur Flughafen
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Hamburg
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80,– € Di
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Von uns für Sie geprüft! Zur Einreise benötigen deutsche Staatsangehörige einen noch mind. sechs Monate gültigen Reisepass. Kundenzufriedenheit Deutsche Staatsangehörige können für touristische Zwecke bis zu 90 Tage visumfrei nach Marokko einreisen. Staatsangehörigen anderer Länder wird empfohlen, die für sie geltenden „sehr gut“ Einreisebestimmungen bei der marokkanischen Botschaft zu erfragen. * Mit Erhalt der schriftlichen Reservierungsbestätigung und des Reisepreissicherungsschein wird eine 14.719 Befragte getestet 03/2014 Kundenumfrage durch Anzahlung in Höhe von 20 % des Reisepreises fällig. Die Restzahlung ist 28 Tage vor Abreise zu leisten. RSD Reise Service Deutschland Preis gilt vom 02.12. bis 09.12.2015 ab Stuttgart. Bei anderen Reiseterminen fallen die in der Tabelle Gesamt-Note: 1,45 angegebenen Saisonzuschläge an. Die Reise gilt nur für den Angebotsempfänger und volljährige Begleitpersonen. RSD Reise Service Deutschland GmbH bietet den Preisvorteil im Vergleich zum Normalpreis von 1.099,– € bzw. für das Kultur- und Genusspaket 169,– € auf www.rsd-reisen.de. Es gelten die Reisebedingungen der RSD Reise Service Deutschland GmbH, die bei der Reisehotline angefordert oder unter www.rsd-reisen.de abgerufen werden können. Einzelzimmerzuschlag: 199,– € pro Person (nach Verfügbarkeit) Ferienaufpreis 79,-€ p.P.: Berlin 27.03.15; Düsseldorf 29.03.15; Frankfurt 30.03.15; Hamburg 03.03.15; Köln 31.03.15; Ferienaufpreis 49,-€ p.P.: Berlin 20.10.15; Frankfurt 21.10.15; Hannover 21.10.15; Hamburg 20.10.15. Zuverlässigkeit | Freundlichkeit | Kompetenz
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