Waid blatt 008

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Erscheinungsweise zweimal jährlich

HEFT Nr. 8 ± 2/2011

Das Waid-Blatt

Der Jagdschutz- und Jägerverein Kaufbeuren e.V. informiert. Eine Zeitschrift für Jäger, Landwirte und Naturfreunde.

Bild: Werner Krug

www.jaegerverein-kaufbeuren.de Mitglied im Landesjagdverband Bayern e.V.


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Tel.: 08191 47039 Fax: 08191 46506 Mobil: 0172 8924897 www.jaegerverein-kaufbeuren.de


Inhaltsverzeichnis Impressum Der 1. Vorsitzende informiert Wer ist der JJV Kaufbeuren e.V. Termine 2011 Termine 2012 Spendenaufruf zum „50-jährigen Jubiläum der Bläsergruppe“ Rückblick 2011  Kaufbeurer Hege- und Naturschutzschau  Jetzt red i  MIR – Miteinander in der Region Jubilare und Ehrungen 2012 Mit der Natur leben  Heilkraft aus der Natur – Der Sanddorn  Jagdhunde-Rasseportrait – Der Weimaraner Vortrag: „Die Großen Vier“ Brauchtum – Jägerlatein Humor in Grün Für unsere Kinder Wildrezept Wildpreisempfehlungen Ein aktiver Unterstützer Beschreibung von Grundbegriffen des deutschen Jagdwesens Ein Minister, ein Wort Stimme aus Landshut Füttern lindert Not, hindert Verbiss Jagd und Technik Die Basis will mitreden Gedanken zu Forst und Jagd Jagen und Fischen Das verwaltete Wildschwein Jagdlyrik Kleider machen Leute Antrag auf Mitgliedschaft im JJV Kaufbeuren e.V. Das Waid-Blatt Heft Nr. 8

Seite 04 05 08 11 12 13 15 19 20 22 24 26 26 28 30 32 34 37 38 42 43 45 51 53 55 59 61 62 65 67 70 77 78

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Impressum Mitteilungsblatt für die Mitglieder des Jagdschutz- und Jägervereins (JJV) Kaufbeuren e.V. Herausgeber: Gerd Damm, 1. Vorsitzender JJV Kaufbeuren e.V., Grüntenstr. 5, 86978 Hohenfurch, Tel. 08861/900023 Redaktion: Walter Heil v.i.S.d.P., E-mail: heil-kaufbeuren@t-online.de Anzeigenverwaltung: Claudia Krebs, Tel. 08246/969404, E-mail: buchstabenhexe@t-online.de Layout: Stefan Schopf Druck: Hartmann Druck und Medien GmbH, Kaufbeuren Erscheinungsweise: Zweimal jährlich Alle Angaben in diesem Heft nach bestem Wissen und Gewissen, aber ohne Gewähr. Für den Inhalt der Anzeigen ist der Inserent verantwortlich. Beiträge mit dem Kürzel des Verfassers geben nicht unbedingt die Meinung des JJV Kaufbeuren e.V. wieder. Spendenkonto: Kreis- und Stadtsparkasse Kaufbeuren, Konto 350 074, BLZ 734 500 00, Spendenquittung möglich. Anzeige

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Der 1. Vorsitzende informiert Sehr geehrte Leserinnen und Leser, liebe Jagdfreunde, in unserer Pressemitteilung „Es rumort gewaltig in der Bayerischen Jägerschaft“ an die Jagdzeitschrift „Pirsch“ haben der 2. Vorsitzende der Kreisgruppe Garmisch-Partenkirchen, Thomas Bär, und ich dem Bayerischen Jagdverband (BJV) vorgeworfen, bei den „Wildvernichtungsaktionen der Förster“ stillzuhalten bzw. wegzusehen. Den Wortlaut der Presseerklärung finden Sie auf Seite 7. Daraus will uns nun der BJV mit Hilfe seiner Disziplinarordnung einen Strick drehen. Im „Waid-Blatt“ haben wir uns stets für die freie Meinungsäußerung eingesetzt und wir wollen dieser Linie treu bleiben. Wo kommen wir denn hin, wenn man erst fragen muss, ob diese oder jene Äußerung genehm ist? Schließlich geht es hier nicht um Personen, sondern um unser Wild und die Art der Bejagung! Und hier ist seit Jahren einiges nicht in Ordnung. Bereits im Heft 1/2009 wurde in unserem „Waid-Blatt“ ein modifiziertes „Verbiss-Aufnahmeverfahren“ vorgestellt, mit welchen das von den Förstern erstellte schiefe Bild durch die Einbeziehung der nicht verbissenen Pflanzen zurecht gerückt werden sollte. In unmittelbarer Folge hat unser 2. Vorstand, Stefan Schopf, ein rechnergestütztes Vegetationsaufnahmeverfahren entwickelt und dem BJV vorgestellt. Man kann nicht sagen, dass dieses Programm enthusiastisch aufgegriffen wurde. Seither ging es auch nur schleppend voran. Etwas Schub hat der „Flächenbrandskandal“ in die Sache gebracht. Immerhin hat Forstminister Brunner inzwischen zugesagt (siehe „Jagd in Bayern“ Heft Nr. 10), dass im nächsten Forstlichen Gutachten „… neben den verbissenen künftig auch die unverbissenen Pflanzen dargestellt werden.“ Das ist jedoch nur Kosmetik. Es wird nichts ausgesagt, welches waldbauliche Ziel der Grundeigentümer hat und wie viele Das Waid-Blatt Heft Nr. 8

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unverbissene Pflanzen pro Baumart je ha stehen müssen, um dieses waldbauliche Ziel zu erreichen. Das wurde bewusst ausgeklammert. Weiterhin ist es ein Skandal, dass ausgerechnet der BJV sich nun endgültig für „Wald vor Wild“ entschieden hat. Damit kann die Forstseite beliebig, wie bisher, die Abschusszahlen beeinflussen. Auch die weiteren Punkte geben keinen Anlass zu jubeln. Sehr geehrte Leserinnen und Leser, in aller Bescheidenheit darf ich sagen, dass ich mit meiner Vorstandschaft zu diesem Erfolg nicht unwesentlich beigetragen habe. Freunde habe ich mir bei diesen, zum Teil harten, Auseinandersetzungen nicht gemacht, siehe oben. Aber die weidgerechte Bejagung unseres Wildes, voran unser Schalenwild, sind jeden Einsatz Wert. Ich gehe davon aus, dass dies auch in Ihrem Sinne ist. Jetzt gilt es, am Ball zu bleiben und darauf zu drängen, dass die spärlichen Zusagen auch so umgesetzt werden. Die Jagdpächter können dazu wesentlich beitragen, indem sie am Vegetationsaufnahmeverfahren im nächsten Frühjahr teilnehmen. Freuen wir uns über den schönen Erfolg. Behalten aber im Hinterkopf, dass der BJV weder das Prinzip „Wald vor Wild“ noch den Weiterbestand des „Forstlichen Gutachtens“ in Frage stellen will. Es bleibt also noch viel zu tun. In diesem Sinne rufe ich den Jäger(-innen) ein kräftiges Weidmannsheil zu und bitte alle Leser(-innen) der weidgerechten Jagd gewogen zu bleiben. Ihr

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Pressemitteilung an die Jagdpresse vom 03.08.11 Es rumort gewaltig in der Bayerischen Jägerschaft

Die Unzufriedenheit der bayerischen Jäger liegt darin begründet, dass der Bayerische Jagdverband (BJV) seinen Mitgliedern eine jagdliche heile Scheinwelt vorgaukelt, die in Wirklichkeit in Bayern fast nirgends mehr vorhanden ist, Große Ablehnung herrscht sowohl bei vielen Bürgern als auch in der Jägerschaft darüber, wie gnadenlos die planmäßigen Wildvernichtungsaktionen von Förstern in den Staats- und Privatwäldern unter Stillhalten bzw. Wegsehen des BJV vorangetrieben werden. Durch die finanzielle Abhängigkeit des BJV vom Landwirtschaftsministerium, der Verbundenheit seines Präsidenten Prof. Vocke mit der CSU als ehemaligen Landtagsabgeordneten und dem Sitz des BJV Präsidenten Prof. Vocke im Beirat der Bayerischen Staatsforsten, erscheint eine unabhängige Vertretung der jagdlichen Interessen nicht mehr gewährleistet. Die Verleihung des Bundesverdienstkreuzes durch Landwirtschaftsminister Brunner an Prof. Vocke wird nach Meinung vieler noch ihr Übriges tun, den BJV von kritischen Äußerungen gegenüber den wildfeindlichen Forstministerialen abzuhalten. Die Hoffnung auf ein energischeres Vorgehen des Jagdverbandes gegen diese Missstände hat ein Großteil der bayerischen Jäger nach Lage der Dinge längst begraben. Deshalb hat sich kürzlich in Bayern die Jagdagenda21, kurz „Jagenda21“ gegründet. Sobald uns nähere Informationen vorliegen, werden wir darüber berichten. In Bayern könnte es in Zukunft spannend werden.

Gez.: Gerd Damm, 1. Vorsitzender Jagdschutz- und Jägerverein Kaufbeuren Thomas Bär, 2. Vorsitzender Kreisgruppe Garmisch - Partenkirchen

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Wer ist der JJV* Kaufbeuren e.V.? Dieser Beitrag richtet sich in erster Linie Der Vorstand des an neue Mitglieder und Außenstehende, JJV Kaufbeuren e.V. die über die Interna des Vereins nicht so recht Bescheid wissen. Der JJV Kauf1. Vorsitzender beuren e.V. ist eine Kreisgruppe im Gerd Damm LJV** Bayern, und als solcher gemeinnützig. 2. Vorsitzender Wem gedrucktes zu langweilig ist, kann Stefan Schopf sich auch auf unserer Homepage unter: www.jaegerverein-kaufbeuren.de informieren. Da finden Sie mehr Informationen. Räumlich erstreckt sich das Vereinsgebiet von Kaufbeuren im Süden bis Lamerdingen im Norden und von Baisweil im Westen bis Kaltental im Osten. * JJV = Jagdschutz- und Jägerverein

** LJV = Landesjagdverband

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Vereinszweck ist die Förderung der freilebenden Tierwelt im Stadtgebiet Kaufbeuren und im oben genannten Bereich, im Rahmen des Jagdrechts sowie des Natur-, Landschafts-, Umwelt- und des Tierschutzes. Der Verein wird von einem Vorstand geführt und zählt ca. 160 Mitglieder. Er unterhält eine sehr aktive Jagdhorngruppe, eine Nachsuchenstation und bereitet Jagdhunde für Brauchbarkeitsprüfungen vor. Zu den fünf Hegegemeinschaften pflegt der Verein ein enges, kooperatives Verhältnis. Besonderen Wert legt der Vorstand auf ein gutes Einvernehmen mit den Jagdvorständen, den Unteren Jagdbehörden der Stadt Kaufbeuren und des Landkreises Ostallgäu und den beiden dort zugeordneten Jagdberatern. Zu den Forstdienststellen bemüht sich der Vorstand um vertrauensvollen Kontakt. Zusammen mit dem Jägerverein Schongau betreibt der Verein eine Jagdschule zur Ausbildung von Jungjägern. Mit den Nachbarkreisvereinen Marktoberdorf und Füssen stellt der Verein im Landratsamt Ostallgäu eine RadioCäsium-Messstation für Jäger und Bevölkerung (z.B.: Pilzsammler) zur kostenlosen Verfügung.

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Die Vorstandsmitglieder 1. Schriftführer Helmut Königsperger 2. Schriftführerin Regina Schaller 1. Schatzmeister Siegfried Ryl 2. Schatzmeister Christian Pöpperl Bläserobmann Walter Heil Naturschutzreferenten Stefan Schopf Anton Settele 1. Schießobmann Joachim Krebs 2. Schießobmann Klaus Lang

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Die Leiter der Hegegemeinschaften HG Baisweil HG Buchloe HG Kaltental HG Kaufbeuren HG Kirchweihtal

Josef Koch Ignaz Schmid Max Hauser Peter Prestele Fritz Obermaier

08340-556 08246-549 08344-543 08341-7845 08344-649

Die Jagdberater Nördliches Ostallgäu

Dr. Rudolf Schmidt 08341-14346

Stadt Kaufbeuren

Stefan Schopf

08341-94663

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Termine 2010 Jägerstammtisch: Jeden 1. Donnerstag im Monat um 19:30 Uhr im Hotel „Am Kamin“ in Kaufbeuren. Vortrag „Die Großen Vier“ am 28.10.2011. Näheres hierzu im Innenteil dieses Heftes auf Seite 30. Jagdliches Schießen: Herbstschießen am 30.10.2011 von 09:00 bis 12:00 Uhr im Schießstand Schongau. Wenn gewünscht wird Ihnen unser 1. Schießobmann Ihre Waffe einschießen. Hubertusmesse am 6. November um 09:30 Uhr in der Stadtpfarrkirche „St. Martin“, Kaufbeuren. Zum Glaubensfest 2011 findet am 6. November um 10:40 Uhr bei trockenem Wetter im Hof des Crescentiaklosters, Kaufbeuren ein kleines Jagdkonzert statt. Anschließend Hubertusessen im Gasthaus „Goldener Hirsch“ in Kaufbeuren. Besuch des Schießkino in Wallenhausen am 18.11.2011 von 16:00 bis 18:00 Uhr. Anmeldung bei Joachim Krebs unter Tel.: 08191/47039.

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Termine 2012 Jägerstammtisch: Auf Grund der zu geringen Resonanz findet kein Jägerstammtisch mehr statt. Jahreshauptversammlung mit anschließender Hege- und Naturschutzschau. Den genauen Termin entnehmen Sie bitte der nächsten Ausgabe unseres Waid-Blatts. Vorankündigung: Nächstes Jahr besteht die Jagdhorngruppe Kaufbeuren 50 Jahre. Termine hierzu werden im nächsten „Waid-Blatt“ bekannt gegeben.

Das war bald nach der Gründung, v.l.n.r.: Hans Schopf, Ewald Lucke, Matthias Mangold, Max Hauser sen., Alfons Mangold, Sepp Kees, Hans Martin, im Jahre 1963.

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Spendenaufruf zum „50-jährigen Jubiläum der Bläsergruppe“ Nächstes Jahr wird die Bläsergruppe 50 Jahre alt. Dieses Datum soll angemessen gefeiert werden. Das sind wir denjenigen gegenüber schuldig, welche die Bläsergruppe gegründet oder seither dieses Brauchtum gepflegt haben und nicht zuletzt der Sache wegen, dazu verpflichtet. Geplant sind:  Die Schaffung eines Festabzeichens  Die Herausgabe einer Festschrift  Einladung befreundeter Bläsergruppen  Eine Festveranstaltung  Öffentliche Auftritte Ein Festkomitee wird sich um die Vorbereitung und Umsetzung dieser Vorhaben kümmern. Das wird alles viel ehrenamtliche Arbeit machen und Geld kosten. Aufgrund der Erfahrung vom 40-jährigen Jubiläum, werden die Kosten auf ca. € 3000.- geschätzt. Die Vereinskasse wird einen finanziellen Beitrag leisten. Die Stadt Kaufbeuren wird hoffentlich auch wieder eine runde Summe spenden. Trotzdem werden wir auf Spenden angewiesen sein. Die Bläsergruppe, bisher schon darin geübt, mit dem Geld nach guter schwäbischer Sitte umzugehen, wird keine unnötigen Ausgaben tätigen und sparsam wirtschaften. Sollte etwas übrig bleiben, wird dieses Geld benötigt, um Uniformteile zu erneuern, sie sind über zehn Jahre alt. Bitte verwenden Sie die beiliegende Überweisung. Steuerliche Spendenquittungen werden gerne ausgestellt.

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Und auf Weihnachten hin nicht vergessen! Anzeige

Christbaum Stempfel Weihnachtsfreuden wieder neu entdecken Viele Eltern haben uns immer wieder erzählt, wie romantisch es doch früher war im heimischen Wald einen Christbaum zu suchen. Es ist unser Wunsch, dass Ihre Kinder dieses schöne Erlebnis an Weihnachtsabenden auch Ihren Kindern weitererzählen können. Bei einer Wanderung in unserem großen Christbaumwald können Sie Ihren Baum selbst aussuchen und, von uns umschneiden lassen. Außerdem steht eine große Auswahl bereits frisch geschnittener aufgestellter Bäume für Sie zur Verfügung. Danach sind Sie eingeladen, sich am Lagerfeuer zu wärmen. Bei kostenlosem Tee, Glühwein Kinderpunsch Stollen und Schmalzbrot können Sie sich so auf Weihnachten einstimmen. Sehr gefragt sind auch unsere FirmenEvents, die Ihren Kunden einmal ein etwas anderes Geschenk bieten wollen, das auch nachhaltig noch in guter Erinnerung bleibt.

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Rückblick 2011 Dreikönigssingen in Zellerberg Am 9. Januar beteiligte sich die Jagdhorngruppe Kaufbeuren unter Leitung von Althornmeister Matthias Mangold am traditionellen Dreikönigssingen in Zellerberg. Viktor Jakesch, (Hornmeister) begleitete die Vorträge auf der Orgel.

Bläsergruppe auf Ansitzjagd Nach einem Gedenken für Max Schmid auf dem Friedhof Eurishofen Anfang Mai, lud Guido Deifel die Gruppe zu einer Ansitzjagd auf Rehwild in sein Revier ein. Fast jeder hatte Waidmannsheil, was abends beim Schüsseltreiben bei einer zünftigen Brotzeit besprochen wurde. Im Rahmen einer Jägermesse feierte die Familie Deifel Ende Mai in der Pfarrkirche St. Jakobus in Ketterschwang den 70. Geburtstag von Guido, in Verbindung mit dem 46. Hochzeitstag. Anschließend ging es mit Marschmusik ins Gasthaus Brem.

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Hege- und Naturschutzschau mit Jahreshauptversammlung Erstmals wurden beide Veranstaltungen am gleichen Tag, dem 2. April abgehalten. Die Teilnehmerzahl beider Veranstaltungen im Gasthaus Brem/Ketterschwang entsprach den bisherigen Besuchen. Die Reaktion der Jägerinnen und Jäger war durchweg positiv, zumal das Begleitprogramm für die Gehörnschau, wie Info-Stand von Claudia Krebs, Gemäldeausstellung von Maler Oliver Kromm, Buchpräsentation von Stefan Renner/Füssen und Auftritt der Jagdhornbläsergruppe Kaufbeuren in gewohnt gekonnter Form präsentiert wurde. Weiterer Bericht auf Seite 19.

Fernsehsendung „Jetzt red i“ In der Aufzeichnung zur Sendung des BR-3 „Jetzt red i“ am 15. Juni hat unser 2. Vorsitzender Stefan Schopf das Forstliche Gutachten kritisiert. Sie hierzu den Bericht auf Seite 20. Das Waid-Blatt Heft Nr. 8 Seite 16

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Messe MIR Zusammen mit dem Kaufbeurer Fischereiverein gestaltete der JJV Kaufbeuren am ersten Juli-Wochenende einen Ausstellungsstand. Siehe hierzu den Bericht auf Seite 22.

Tänzelfestumzug Im Tänzelfestumzug war wieder unsere Jagdhorngruppe mit jeweils sechs Mann auf dem jagdlich geschmückten Pferdegespann mit dabei.

Besuch der Bläsergruppe aus Weißenburg Am 3. September besuchte die Bläsergruppe Weißenburg/Bayern mit 18 Bläser(-innen) und über 20 Angehörigen Kaufbeuren. Mit einem Das Waid-Blatt Heft Nr. 8

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gemeinsamen Konzert vor dem Ganghoferhaus wurde der Besuch eröffnet. Der Präsident der Deutschen Ganghofergesellschaft, Karl Ilgenfritz, hielt einen Kurzvortrag über Ludwig Ganghofer. Anschließend fuhren beide Gruppen nach Irsee ins Klosterbräu zum Mittagessen. Nach der Besichtigung der Brauerei und der Klosterkirche fuhr die ganze Gesellschaft zum Jagdhof Schlingen zum gemütlichen Ausklang.

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Kaufbeurer Hege- und Naturschutzschau Nur Miteinander sind wir stark Unter dem Motto „Nur Miteinander sind wir stark“ hielten der stellvertretende Landrat Hubert Endhart und alle anderen Redner ihr Plädoyer. Sie lobten den Einsatz der Jäger für den Naturschutz. Beim Thema Schwarzwildbejagung sprach Regierungsoberrat Ralph Kinkel die gute Zusammenarbeit an und stellte aber anhand von Prozentzahlen dar, dass über die Hälfte der erlegten Sauen aufgrund der hohen Becquerelbelastung verworfen werden mussten. Oliver Kromm, ein Maler aus Kaufbeuren, stellte zeitgleich seine tollen Werke aus und die Jagdhornbläsergruppe des Vereins begleitete die Veranstaltung musikalisch. Gerd Damm, 1.Vorsitzender des Jagdschutz- und Jägervereins bedankte sich bei allen Beteiligten und schloss die Veranstaltung am frühen Nachmittag. Bläsergruppe mit dem Kunstmaler Oliver Kromm, Kaufbeuren, Gewinner des Kunstpreises der Stadt Kempten 2011.

Text und Foto Claudia Krebs

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Jetzt red i

Völlig überraschend rief ein Mitarbeiter beim Redakteur des „WaidBlatts“ an und fragte, ob wir ein Thema zur Sendung „Jetzt red i“ hätten. Natürlich hatten wir eins: Die schwelende Auseinandersetzung mit den Forst- und Jagdbehörden über die irreführenden Modalitäten der „Verbissaufnahmen“, die nächstes Frühjahr wieder anstehen. Das Thema war wohl für den BR interessant genug und so wurden wir zur Aufzeichnung der Sendung in die Zeppelinhalle eingeladen.

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Stefan Schopf kritisierte mit überzeugenden Argumenten in deutlichen Worten den Erhebungsmodus das bestehende Aufnahmeverfahren der jungen Waldbäume und die daraus abgeleiteten Abschusspläne für die Rehe. Er forderte eine grundlegende Neuausrichtung des „Forstlichen Gutachtens“, so wie es Forstminister Brunner bereits letztes Jahr in Aussicht gestellt hat. Nicht nur die Leiterin des Landwirtschaftsamtes Ostallgäu, Frau Maria Rita Zinnecker, sondern auch OB Stefan Bosse und der Landrat Hans Fleschhut haben sich die massive Kritik angehört. Leider wurde der Beitrag nicht gesendet, weil ortsspezifische Themen vorgezogen wurden.

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MIR – Miteinander in der Region Unter dem Motto Wertach – Au – Wald haben der Jagdschutz- und Jägerverein und der Fischereiverein Kaufbeuren einen Informationsstand aufgebaut. Dabei wurde der Hintergrund des Messestandes mit einer Fototapete gestaltet, die den Themenbereich „Wertach – Au – Auwald“ dargestellte. Die Fischer präsentierten in einem Aquarium heimische Fischarten, die Jäger Tierpräparate des Auwaldbereichs. Letztere haben dankenswerter Weise wieder Lilo Haider und Joachim Krebs zur Verfügung gestellt. Unser Falkner, Toni Settele, war mit einem Wanderfalken wieder Anziehungspunkt, insbesondere für Kinder. Aber auch viele Erwachsene nutzten die Gelegenheit, sich über das heimische Jagd- und Fischerei-Wesen zu informieren. Dazu wurden Forellen- und Wildsalami-Häppchen gereicht. Im Verpflegungszelt gab es jeweils zu Mittag Rehgulasch und geräucherte Forelle, alles aus der Region. Die Bläsergruppe musste leider wegen unerwarteter Reklamationen von Ausstellern unverrichteter Dinge das Feld räumen. Erfreulich insgesamt war die kameradschaftliche Zusammenarbeit beider Vereine beim Auf- und Abbau des Standes und das Zusammenwirken während der 3-tägigen Ausstellung in der Karthalle. Das Waid-Blatt Heft Nr. 8 Seite 22

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Wir gratulieren Vater und Tochter

Zum Deutschen Meistertitel im Jagdparcours-SchieĂ&#x;en 2011

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Jubilare und Ehrungen 2012 Besondere Geburtstage 2012 Februar Hirschinger, Josef Metschl, Peter Kollrus, Gottfried

(80) (70) (75)

Königsbrunn Westendorf Germering

April Damm, Gerd Weber, Gerhard

(70) (70)

Hohenfurch Mindelheim

Mai Haider, Lilo Nägele, Hans

(75) (75)

Baisweil Lamerdingen

Juni Eckl, Karl

(80)

Jengen

Juli Lippert, Reinhard Vogel, Reinhold

(70) (70)

Friesenried Unterdießen

Oktober Schmid, Peter

(75)

Eggental

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Ehrungen 2012 für langjährige Mitgliedschaft 25 Jahre Mitglied

Franz Häutle Ulrich Königsberger Johann Lederle Aribert Wideburg Karl Völk

Osterzell Hamdorf Memmingen Frankenried Waal

40 Jahre Mitglied

Walter Heil Josef Hirschinger Dr. Peter Vogel

Kaufbeuren Königsbrunn Irsee

50 Jahre Mitglied

Willi Alt Wendelin Barnsteiner

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Mit der Natur leben Heilkraft aus der Natur - Der Sanddorn Der Sanddorn ist ein Strauch, der bis 5 m hoch werden kann. Die Äste sind mit Dornen besetzt, die Blätter ähneln denen der Weide. Aus den Blüten entwickeln sich orangerot leuchtende Beeren. Sie enthalten einen harten Kern und schmecken säuerlich. Zubereitung: Da die Früchte sehr reich an Vitamin C sind, nutzt man die Heilkraft des Sanddorns als Saft bei Erkältungen und Fieber. Man kann auch eine köstlich schmeckende Marmelade davon herstellen.

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Sanddorn (Hippophae rhamnoides) Foto: Dr. Herbert Sauerbier entnommen: „Gesund durch Heilkraft“ Dr. H. Sauerbier, in Apotheken Jahreskalender 2011

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Jagdhunde-Rasseportrait – Der Weimaraner Der Weimaraner zählt zu den kontinentalen Vorstehhunden und lässt sich als Rasse bis 1891 zuchtbuchmäßig zurückverfolgen. Im Bereich des Jagdschutz- und Jägervereins Kaufbeuren e. V. ist diese Rasse eher selten anzutreffen. Betreut wird die Rasse von dem 1897 gegründeten Weimaraner Klub e.V.. In seiner Gesamterscheinung ist der Weimaraner ein mittelgroßer bis großer, kräftiger Jagdgebrauchshund mit einem Stockmaß bei Rüden bis 70 cm und Hündinnen bis 65 cm. Er wird in zwei Haarvarianten gezüchtet; dem häufiger vorkommenden kurzhaarigen und dem selteneren langhaarigen Weimaraner. Die Farbe beider Schläge ist ein einfarbiges grau; weiße Abzeichen in geringen Umfang an Brust und Zehen sind zulässig. Der Weimaraner ist bei entsprechender Dressur ein vielseitiger und leichtführiger Jagdhund, der für die Arbeit im Feld, Wasser und Wald sowohl vor, als auch nach dem Schuss geeignet ist. So ist für Anzeige

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seine Arbeitsweise Ausdauer, Finderwillen und Planmäßigkeit bei ausgeprägter Führigkeit typisch. Eine hektische und überpassionierte Arbeitsweise dagegen ist nicht Zuchtziel der Rasse. Verbreitet ist zudem die Neigung des Weimaraners, mit tiefer Nase zu arbeiten. Schließlich ist eine für die erfolgreiche Erledigung dieser Arbeiten notwendige Wildschärfe Zuchtziel der Rasse. Trotz dieser Vielseitigkeit verfügt der Weimaraner über rassespezifische Eigenschaften, die von Kennern bzw. Liebhabern der Rasse geschätzt werden, aber Interessenten unbedingt vor einer Kaufabsicht bekannt sein sollten. Zunächst zeichnet den Weimaraner eine manchmal fast aufdringliche Anhänglichkeit gegenüber seinem Führer und den ihm bekannten Personen aus. Hieraus resultiert die außerordentliche Leichtführigkeit der Rasse sowie seine unermüdliche Bringfreude und Abrichtbarkeit. Charakteristisch für den Weimaraner ist aufgrund der engen Bindung an Personen, Familie und Haus des Besitzers ein angewölfter Schutztrieb. Gerade diese rassespezifische natürliche Anlage muss aber sowohl bei der Ausbildung als auch bei der Haltung berücksichtigt werden, wenn es nicht zu ernsten Problemen kommen soll. Auf stupides "Pauken" reagiert er daher nicht selten mit Arbeitsverweigerung. Ein Weimaraner will respektiert, konsequent aber liebevoll behandelt und nicht zum bloßen "Befehlsempfänger" degradiert werden. Helmut Königsperger (entnommen aus dem Rassebeschrieb des Weimaraner Klub e.V.)

Odin Foto: Weimaraner Klub e.V. Weimaraner langhaarig, Das Waid-Blatt Heft Nr. 8

Hanni Weimaraner kurzhaarig www.jaegerverein-kaufbeuren.de Seite 29


Heimkehrer? „Die Großen Vier“

kommen am Freitag 28. Okt. 2011 nach Kaufbeuren Vortrag um 20:00 Uhr im Stadtsaal Nein es handelt sich nicht um Agatha Christies 7. Kriminalroman „Die großen Vier“, auch nicht um die Energiekonzerne E-on, RWE, EnBW oder Vattenfall, sondern um einen Science-fiction-Krimi der besonderen Art. Bär, Wolf und Luchs kommen nach Bayern zurück. Nach über 160 Jahren sind die „Drei Großen“ nach Bayern zurückgekehrt. Der Vierte im Bunde, der Erzrivale Mensch, muss sich darauf einstellen. Große Beutegreifer sind keine einfachen Zeitgenossen. Sie sind intelligent und anpassungsfähig und durchaus in der Lage, sich auch in Das Waid-Blatt Heft Nr. 8 Seite 30

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der Nähe des Menschen einzurichten. Damit sind Konflikte programmiert. Deshalb müssen wir gut vorbereitet sein. Als erstes Bundesland hat Bayern damit begonnen ein Management für Bär, Wolf und Luchs zu entwickeln. Es sieht unterschiedliche Maßnahmen vor, je nachdem, ob einzelne Tiere einwandern wie Bär und Wolf, oder ob sich mehrere Tiere dauerhaft ansiedeln wie der Luchs in Ostbayern. Im europäischen Jahr „der Wälder“ möchten die drei Kaufbeurer Naturschutzverbände, der Bund Naturschutz, der Landesbund für Vogelschutz und der Jagdschutz und Jägerverein Kaufbeuren e. V. Sie zu einem Vortrag mit dem ehemaligen Kaufbeurer Dipl. Biologen Manfred Wölfl vom Landesamt für Umwelt über „Wildtiermanagement in Bayern“ einladen. Anzeige

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Brauchtum Unter dieser Rubrik soll in loser Folge über weidgerechtes Brauchtum berichtet werden. Brauchtum ist das, was Sitte und Brauch ist, was man schon immer so gemacht hat und weiterhin braucht. Es unterliegt also dem Wandel der Zeit. Dabei wird das, was man braucht, nötig hat oder anständigerweise tut, vom Verstand und vom Gefühl her bestimmt.

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Jägerlatein „Vor längerer Zeit erschien in der Tagespresse ein Aufruf, die Jäger sollten nunmehr aufhören zu lügen, das Jägerlatein sei eines Jägers unwürdig. Der größte Aufschneider aller Zeiten, Baron Münchhausen, der uns seine köstlichen Lügengeschichten geschenkt hat, über die Generationen gelacht haben, hätte sich im Grabe umgedreht, wenn er das gelesen hätte. Der köstliche Humor, der aus tausend unglaublichen Jagdgeschichten klingt, der Schalk, der durch die Erzählungen fabelhafter Jagdabenteuer lacht, der Witz, der darin liegt, einem in der Jagd Unerfahrenen hanebüchene Geschichten aufzubinden – ist nicht unehrenhaft, sondern „wo, dass sich die Balken biegen, der Oberförster herzhaft lügt“, dort sind echte Weidmänner zusammen. Die Seebären spinnen ihr Garn, die Jäger erzählen ihr Jägerlatein, d.h., sie geben lügenhafte, abenteuerliche Jagdgeschichten zum Besten, die jedoch glaubwürdig erzählt werden müssen.“ „Das Jägerlatein ist uralt. Wie soll man anders den Bericht Cäsars verstehen, der in seinem „De bello gallico“ (Berichte über seine Feldzüge in Gallien und Germanien) schreibt, die Elche, die in Germaniens Urwälder lebten, hätten keine Gelenke in den Läufen. Sie könnten sich daher nicht niedertun, sondern lehnten sich nachts, um zu ruhen, an Bäumen an. Die Germanen sägten nun die Schlafbäume an, und die armen Elche fielen hin, könnten nicht wieder Aufstehen und würden so die sichere Beute der germanischen Jäger. …“ Quelle: „Jagdliches Brauchtum und Jägersprache“, Walter Frevert“, 13. überarbeitete und ergänzte Auflage, Kosmos Verlag Stuttgart, 2011.

Diese Neuerscheinung wird allen Jäger(-innen) empfohlen zu lesen, auch „alten Hasen“, die meinen, alles über unser Brauchtum zu wissen. Bemerkenswert ist, dass diesem Band, das „Wörterbuch der Jägerei“ angehängt ist.

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Humor in Grün Diät Der Jager Lois sitzt im Wirtshaus und hat gerade eine kräftige Portion der Schlachtschüssel verdrückt. Er bittet die Bedienung aus der Küche noch Reste für den Hund zu holen. Bevor diese dort verschwindet ruft er noch schnell nach: „Aber bitte nicht zu fett, die Oma hat’s an der Galle“. Prahlhans Um bei dem bescheidenen Jagdführer Eindruck zu machen, prahlte ein Jagdgast abends auf der Hütte mit seiner großen Eigenjagd: „Die Jagd ist so groß, dass man die Grenze nicht an einem Tag abfahren kann“. Ja, ja, antwortete der Jäger: „So ein Auto hatte ich auch mal“.

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Trauer Dem alten Jäger Lois ist sein liebster Hund gestorben. Da sieht er seine Frau ganz traurig an und sagt: „Resi, jetzt hab’ ich bloß noch Dich“! Weidmannsheil? Zwei Jäger sitzen gemeinsam auf einem Hochsitz und unterhalten sich. Plötzlich tritt am gegenüber liegenden Waldrand ein Hirsch aus dem Wald. Beide legen an und schießen fast zur gleichen Zeit. Auf dem Weg zum erlegten Tier beginnt die Diskussion wer den Hirsch nun geschossen hat. Als sie am Hirsch ankommen, sagt der eine zum anderen: „Behalt Du den Hirsch, ich bekomme dafür den Sattel.“

Dieser Cartoon stammt von Dr. Jörg Mangold, Präsidiumsmitglied des Bayerischen Jagdverbandes, mit freundlicher Genehmigung des Sparkassenverlages Stuttgart. Das Waid-Blatt Heft Nr. 8

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Anglerpech Die Frau des Anglers klagt der Nachbarin ihr Leid: „Neulich habe ich meinen Mann zum Angeln begleitet – und prompt alles falsch gemacht, was man nur falsch machen kann. Den falschen Köder genommen. Zu laut gesprochen. Die Angel viel zu früh wieder eingezogen. Komisch war nur, dass ich viel mehr gefangen habe als er.“ Ertappt Ein Mann geht in den Wald und schlägt Bäume. Plötzlich kommt der Förster und fragt: „Was machen Sie denn da?“ Da antwortet der Mann mit ernster Mine: „Ich mache Hasenfutter!“ – „Aber das fressen die Hasen doch gar nicht“, erwidert der Förster. „Nun“, sagt der Mann ganz ruhig, „wenn es die Hasen nicht fressen, dann wird das Ganze eben verbrannt!“ Anzeige

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F체r unsere Kinder Liebe Kinder, das rechte Bild unterscheidet sich in drei Punkten von dem Linken. Bitte schickt eine Kopie mit den gefundenen Fehlern bis zum 31.01.2012 an: Gerd Damm, Gr체ntenstr. 5, 86978 Hohenfurch. Der Vorstand des Jagdschutz- und J채gervereins Kaufbeuren e.V. wird unter allen Einsendern einen kleinen Preis verlosen.

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Ofengemüse mit Wildhackfüllung Zubereitung Die Rinde vom Toast schneiden und fein würfeln. In eine Schüssel mit den Eiern, Gewürzen, Senf, Kräutern, fein gewürfelten Knoblauch, Zwiebel und Sardellenfilets geben und kräftig durcharbeiten. Mit dem fein gewolften Fleisch (z.B. aus der Schulter) mischen und kräftig abschmecken. Gemüse waschen bzw. pellen. Stiele aus den Pilzen drehen und für die Sauce hacken. Bunte Paprika halbieren, Kerne entfernen. Zwiebeln halbieren und aushöhlen. Das Innere fein hacken und für die Sauce aufheben. Gouda in 1 cm große Würfel schneiden. Mit einer kleinen Saucenkelle oder Eisportionierer das Hack abstechen. Mit dem Daumen einen Käsewürfel in die Kuhle vom Hack drücken und verschließen. In die gewürzten und vorbereiteten Gemüse drücken. Die Gemüse von beiden Seiten in einer geölten Pfanne anbraten und in einen Bräter / tiefes Blech setzten. Restliche Paprika würfeln, mit den Zwiebel,- und Pilzwürfeln in But-

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Zutaten für 4 Personen 8 große Champignons 2 mittlere Zwiebeln 8 kleine Paprika (oder milde Peperoni) Salz, Pfeffer, eventuell Wildgewürz 1 kg gemischtes Wildhack (z.B. Damwild und Reh) 3 Scheiben Toastbrot 1 Tl Senf, Salz, Pfeffer, Wildgewürz, etwas Chiliflocken 2 Eier 2 gesalzene Sardellenfilets 1- 2 Zwiebeln 1 Knoblauchzehe 1 Tl. gehackte ital. Kräuter 1 Tl. Currypulver ca. 200 g mittelalten Gauda etwas Olivenöl und Butter 3 Tl. Tomatenmark 1 l Wildbrühe wenig Chiliflocken 1 Tl. ital. Kräuter 1 Knoblauchzehe etwas Kartoffelstärke 300g Reis

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ter und Olivenöl anbraten. Tomatenmark und gehackten Knoblauch kurz anbraten und mit der Brühe verkochen. Mit Kräuter würzen und in den Bräter gießen bis das Gemüse zu 2/3 in der Sauce steht. Aufkochen und für 35 – 45 Minuten in den auf 180°C vorgeheißten Ofen schieben. Gemüse aus der Sauce nehmen und mit Alufolie bedecken, in den ausgeschalteten Ofen schieben. Saucen zusammen gießen, mit etwas angerührter Stärke binden und abschmecken. 2- 3 Minuten köcheln lassen. Reis wie gewohnt kochen und dazu servieren.

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Ein aktiver Unterstützer Ein Verein lebt davon, mehr noch als von Geld, dass es Leute gibt, die aktiv mit anpacken. Ein solcher Mitarbeiter ist unser Kaufbeurer Hegegemeinschaftsleiter Peter Prestele.

Er begleitete über 20 Jahre das Amt des 1. Schriftführers bis zur letzten Vorstandswahl 2010. Danach hat er aber die Hände nicht in den Schoß gelegt, sondern engagierte sich weiter im Verein. Ihm ist es nicht zuletzt zu verdanken, dass es beim Jäger- und Fischerfest 2009 etwas ordentlich gekochtes – Rehgulasch und Wildschweinbraten! – zum Essen gab. Das Waid-Blatt Heft Nr. 8

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Für behinderte Kinder organisiert er Walderlebniswanderungen. Dieses Jahr kümmert er sich in gewohnter Sorgfalt um die Vorbereitung und Durchführung der Hubertusmesse in der Stadtpfarrkirche St. Martin und um die Hubertusfeier im Hotel „Goldener Hirsch“. Zwischen Messe und Feier organisiert er im Rahmen des diesjährigen Glaubensfestes ein kleines Konzert unserer Jagdhorngruppe im Hof des Crescentiaklosters.

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Beschreibung von Grundbegriffen des deutschen Jagdwesens Fortsetzung aus Heft 7/1-2011 Die jagdliche Ethik Ethik befasst sich allgemein mit der Frage nach dem richtigen menschlichen Handeln auf der Grundlage von allgemein anerkannten Werten. In der Ethik unserer noch geltenden Bürgerlichen Jagdkultur entsprechen diese Werte den im 19. und 20. Jahrhundert entstandenen Grundsätzen des Tierschutzes, des Naturschutzes und der menschlichen Würde und sind in formelle und nicht-formelle Normen übertragen. Der Oberbegriff für diese Normen ist die Weidgerechtigkeit, wobei der Begriff erst im 19. Jahrhundert entwickelt wurde und an die früheren Begriffe wie hirschgerecht, holzgerecht oder hundgerecht anschließt. Diese Begriffe waren überwiegend praktisch-handwerklich ausgerichtet, während für die Weidgerechtigkeit die Ethik der Jagd im Vordergrund steht. Das heutige jagdliche Brauchtum schließt eng an diese ethische Ausrichtung an und dient mit seinen Ritualen der seelischen Befestigung der Wertvorstellungen und der Achtung vor dem Wildtier. Die wertorientierte Ethik der Bürgerlichen Jagd wird heute in Folge des Zeitgeistes stark von einer funktionalen Ethik bedrängt, die nur die praktischen Folgen des jagdlichen Handelns als Richtlinie anerkennt, d.h. also Forstschutz, Wildschadensvermeidung, Bestandsregulierung oder andere materielle Ziele. Wenn die Jagd nicht ihre besondere Ethik verteidigt, werden ihre Normen ungültig und das Brauchtum sinnlos, und die Jagdkultur löst sich auf. In der Natur ist Anpassung ein Evolutionsvorteil, denn nur wer sich anpasst, kann überleben. Das gilt aber nicht für den Menschen, der im Gegensatz zu Tieren und Pflanzen ein Bewusstsein besitzt und damit die Freiheit, über sein Handeln nach den von ihm anerkannten Werten zu entscheiden. Hier ist Anpassung an den Zeitgeist keine Bürgertugend, sondern ein Zeichen der Vermassung. Das Waid-Blatt Heft Nr. 8

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Die Jagd Die Jagd erstreckt sich auf das Aufsuchen, Nachstellen, Erlegen oder Fangen von Wildtieren. Jagd liegt dann vor, wenn sich das bejagte Tier wehren oder sich durch Flucht oder Tarnung entziehen kann. In Deutschland wurzelt die Jagd auf der bürgerlichen Revolution von 1848 und folgt einer weidgerechten Ausübung. Als Teil der Land- und Forstwirtschaft verfolgt die Jagd allerdings keine wirtschaftlichen Interessen. Insofern wird sie zweckfrei ausgeübt. Diese Art der Jagd ist legitim, weil sie  von der Achtung des Wildtieres als Mitgeschöpf geprägt ist,  das Streben des/der Jägers/Jägerin als ein Grundrecht des Menschen nach Glück und Lebensfreude erfüllt,  im Sinne der UNESCO ein lebendiges Kulturerbe fortführt. Anzeige

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Die Jagd in Deutschland ist legal, weil sie  gesetzlich geregelt ist und staatlich überwacht wird. Das Jagdwesen entspricht unserem freiheitlichen Gesellschaftsmodell, weil es  privatwirtschaftlich aufgebaut ist, damit für die Allgemeinheit kostenneutral ausgeübt wird und in Verbänden demokratisch organisiert ist. Die Weidgerechtigkeit Weidgerechtigkeit ist ein Kernstück deutscher Jagdkultur. Jäger werden nicht weidgerecht geboren, allerdings müssen bestimmte Charaktereigenschaften angelegt sein. Aufbauend darauf kann und muss man weidgerechtes Verhalten  lernen,  von Vorbildern übernehmen,  ständig daran arbeiten und  auf der Jagd und im Alltag leben. Weidgerechtes Verhalten meint den kultivierten Umgang mit  dem Wildtier,  der Natur,  den Mitmenschen und  mit seinem eigenen Gewissen. Unter kultiviertem Umgang wird in diesem Zusammenhang die Beachtung der allgemein anerkannten moralischen Gebote und Verbote verstanden. Die Beachtung jagdgesetzlicher Vorschriften ist allgemeine Bürgerpflicht. Diese Vorschriften basieren nicht in allen Fällen auf jagdethischen Forderungen. Von Friedrich von Gagern stammt der Satz: „Jäger spielen zu wollen ist leicht, wirklicher Jäger zu werden, ist schwieriger, gerechter Jäger zu sein, ist schwer, zwischen Widerspruch und Widerstreit Jäger zu bleiben, aber mitunter das Schwerste von Allem“.

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Die Hege Unter Hege versteht man alle Maßnahmen des Jägers zum Schutz und zur Pflege des Wildes und dessen Lebensraumes. Sie ist ein Teil der Weidgerechtigkeit.  Hegemaßnahmen zum Erhalt / zur Verbesserung des Lebensraumes sind üblicherweise die Pflege / Anlage von Wildäckern, Wildwiesen, Hecken usw. und Einrichten von Futterstellen mit Salzlecken, Suhlen, Wasserstellen usw..  Möglichkeiten zur Wildhege liegen in der weidgerechten Bejagung des Wildes einschließlich der Schonung.  Wildhege umfasst alle Maßnahmen, die unmittelbar auf das Wild einwirken.  Gegenüber kranken oder verletzten Tieren tritt der Tierschutzgedanke in den Vordergrund. Dieser zwingt sogar zum rauen Schuss, mit dem Ziel, Leiden oder Qualen möglichst schnell zu beenden.  Auch der Reduktionsabschuss zählt zur Hege, wenn zu hohe Wildbestände die eigenen Lebensgrundlagen schädigen oder materielle oder ökologische Wildschäden entstanden sind.  Verwerflich wäre es aber, den rauen Schuss auch bei Reduktionsabschüssen zu tätigen. Das Wildtier Das Wildtier ist als Mitgeschöpf ein Teil unserer Kulturlandschaft, das seine Art ohne unmittelbares Zutun des Menschen selbst vermehrt. Rein wirtschaftlich betrachtet ist es ein regeneratives Naturprodukt. Es steht im Mittelpunkt allen jagdlichen Trachtens und Handelns. Der Jäger / die Jägerin Der/die Jäger(in) in Deutschland ist ein(e) staatlich geprüfter Bürger(in), der/die aufgrund seiner/ihrer ererbten Neigung und aus Ver-

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antwortung für die Natur und Gesellschaft im jagdlichen Erleben Glück und Lebensfreude findet. Der Jagdtrieb Der Mensch lebte 2 Millionen Jahre als Jäger. In dieser Zeitspanne hat sich das Jagen in seinem Erbgut verankert. Diese Jagdgene lösen im heutigen Menschen einen Jagdtrieb aus, der sich in vielfältigen Verhaltensweisen äußert, auch und gerade im Weidwerk (vgl. Dr. H. Suter, in „Widerspruch“ S.16). Ein natürlicher Trieb ist, wie Immanuel Kant bereits festgestellt hat, an sich nicht böse. Das gilt auch für den Jagdtrieb. Von Konrad Lorenz wissen wir, dass Tiere über Hemmungsmechanismen verfügen, die ihre Triebe steuern. Der Mensch hat durch seine Vernunft diese Triebregelung ausgeschaltet. Für ein kultiviertes Zusammenleben müssen deshalb Steuerungsinstrumente eingeschaltet werden. Das sind Gesetze, Regeln, Ge- und Verbote und nicht zuletzt das eigene Gewissen. Für die Jagd erfolgt diese Steuerung zusätzlich durch die Weidgerechtigkeit, als Sittenlehre unserer heutigen Jagdkultur. Die Jagdmotivation Die Frage, warum gehe ich zur Jagd, wird individuell wohl unterschiedlich beantwortet werden. Auslöser dürfte in allen Fällen der veranlagte Jagdtrieb sein. Beispielhaft seien hier zwei unterschiedliche Motivationen genannt:  Es gibt Jäger(innen), die in erster Linie aus Gründen einer sozialen / ökologischen Verantwortung für sich entschieden haben, die Jagd auszuüben.  Andere Jäger(innen) gehen zur Jagd, weil für sie das Naturerlebnis der Jagd im Vordergrund steht.  Beiden Gruppen gemeinsam dürfte sein, bei der Jagd Lebensfreude und Glück zu suchen und zu finden. Ausschlaggebend ist in allen Fällen eine weidgerechte Grundeinstellung. Das Waid-Blatt Heft Nr. 8

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Die vorstehenden Ausführungen sind unter maßgeblicher Mitwirkung von Dieter Stahmann entstanden. Ihm gilt mein besonderer Weidmannsdank! Wer sich näher informieren möchte, dem sei die Lektüre, „Weidgerecht und Nachhaltig“ von Dieter Stahmann empfohlen, erschienen im Verlag Neumann-Neudamm, 2008. Walter Heil, Kaufbeuren/Allgäu, im November 2010

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Ein Minister, ein Wort. Unser Forstminister hat Wort gehalten! Das „Forstliche Gutachten“ ist geändert. Ob sich für die Revierpächter etwas ändert wird sich spätestens nach der nächsten "Verbissaufnahme" im Frühjahr 2012 zeigen. Denn nächstes Frühjahr ist es wieder soweit! Die jungen Baumpflanzen werden kontrolliert, ob sie verbissen sind oder nicht. Diesmal soll es jedoch objektiv zugehen. Nicht nur der Prozentsatz der verbissenen Pflanzen wird ausgewertet und veröffentlicht, sondern zusätzlich auch die unverbissenen. Letztere sollen in absoluten Zahlen hochgerechnet auf den Hektar dargestellt werden. Dazu ist es unerlässlich, dass der Abstand (Radius) der jeweils 15. Pflanze zum Messstab aufgeschrieben wird. Mit der mathematischen Formel: (Fläche = 3,1416 (Pi) x Radius2) kann man die Bestockung pro Hektar ermitteln. Außerdem sollen die waldbaulichen Ziele der Waldbesitzer einfließen. Erst dann kann man nämlich sagen, ob der Abschuss erhöht werden muss oder ob er beibehalten bzw. gesenkt werden kann. Die sogenannte Verbissaufnahme soll von einem separat durchzuführenden Waldbegang flankiert werden. An diesem Begang sollen folgende Personen teilnehmen:  Jagdvorstand  Jagdpächter  Waldbesitzer  Förster Schon in der Vergangenheit fühlte sich mancher Jagdpächter bei der Verbissaufnahme unwohl. Nicht weil der Verbiss hoch war, sondern weil das Verfahren doch recht kompliziert war. Das neue Verfahren wird bestimmt nicht einfacher. Deshalb hat sich der Vorstand des JJV Kaufbeuren entschlossen, eine Schulung anzubieten. Einzelheiten hierzu im nächsten Waid-Blatt. Es wäre allemal besser und billiger auf das "Forstliche Gutachten ganz zu verzichten und statt dessen Waldbegänge durchzuführen. Das Waid-Blatt Heft Nr. 8

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Bayerisches Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Pressemitteilung vom 02. September 2010 Neue Fördermaßnahmen für klimatolerantere Wälder Die bayerischen Waldbesitzer können ab sofort zusätzliche Fördermaßnahmen beantragen, um ihre Wälder fit für den Klimawandel zu machen. So wird lt. Aussage von Herrn Forstminister Helmut Brunner künftig die Pflege sowie die erstmalige Durchforstung junger Nadelwälder mit 400 Euro pro Hektar bezuschusst. Diese Arbeiten dienen der frühzeitigen Stabilisierung und dem Erhalt von Mischbaumarten.

Kommentar: Haben die neuen Fördermaßnahmen, Auswirkungen für die Revierpächter? Werden sie noch mehr zu Kasse gebeten? Denn die Bayerischen Staatsforsten verteilen keine Gelder ohne eine Gegenleistung. Die AELF- Förster, die diese Waldflächen betreuen, werden in Zukunft diese noch genauer auf Verbiss- und Fegeschäden betrachten. Die Bürgermeister und Waldeigentümer (Körperschafts- und Privatwald), die sich an der Aktion beteiligen, werden die Revierpächter noch mehr unter Druck setzen. Jeder möchte die angekündigten Fördergelder erhalten. Der nächste Schritt wäre, dass die Rehwildabschüsse wieder erhöht werden. Denn die seit Jahren von den Jägern geforderten Verbesserungen für das heimische Rehwild, wie artengerechte Lebensräume, Äsungsverbesserungen, Wildruhezonen, Fütterungen in Notzeiten und verringerte Besucher-Frequentierung werden auch weiterhin hierfür nicht berücksichtigt.

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Stimme aus Landshut

Dieser Beitrag wurde mit freundlicher Genehmigung der Vereinsmitteilung „Waidmannsheil“ Heft März 2011 der Kreisgruppe Landshut entnommen.

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Füttern lindert Not, hindert Verbiss Reh, Hirsch und Auerochs/Wisent sind nicht gleichzeitig in die Welt gekommen. Das Reh hat vor ca. 11 Millionen Jahren, der Hirsch vor sechs bis drei Millionen und Wisent/Auerochse vor ca. 500 000 Jahren die Erde besiedelt. Das jeweils zu ihrem Auftauchen vorhandene Nahrungsangebot, hat zwangsläufig deren Entwicklung des Verdauungstraktes bestimmt. Nachfolgend soll aber nur die Ernährungssituation beim Rehwild beschrieben werden: Das Rehwild Vor elf Millionen Jahren gab es noch kein Gras in unseren Breiten. Der Verdauungsapparat der Rehe ist deshalb nicht auf Gras eingerichtet. Im Sommer verdauen Rehe Gras nur zu 20% und im Winter gar nicht. Wer Rehen in der Notzeit Grasheu vorlegt, handelt entweder ignorant oder zynisch. Die Rehe verhungern dann mit vollem Pansen. Im kleinen Pansen der Rehe verweilt das Futter nur kurze Zeit. Im Sommer müssen Rehe bis zu 12 Mal am Tag äsen. Dies wird vom wirtschaftenden Menschen und deren Freizeitaktivitäten oft verhindert und zwingt Rehe, Forstpflanzen zu verbeißen, was nicht ihre erste Wahl wäre. Im Winter reduziert sich der Äsungszyklus auf 3 – 4 Mal am Tag, je nach Äsungs- oder Futtermenge und Qualität. Sie fahren auf Sparflamme, weil der Pansen um ca. 30% schrumpft. Auslöser dafür ist die geringere Sonneneinstrahlung ab der Wintersonnenwende (Weihnachten). Die Tiere können nicht mehr so viel Nahrung verarbeiten, müssen aber zur Erhaltung des Verdauungssystems und des Speichelflusses täglich eine gewisse, zwar geringe Menge geeigneter Erhaltungsäsung aufnehmen (z.B. Brombeerblätter oder Triebe von jungen Nadelhölzern). Wer den Winterverbiss an Fichte und Tanne verhindern will/muss, sollte dann energiearmes Erhaltungsfutter wie Apfeltrester anbieten. Das Waid-Blatt Heft Nr. 8

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Beginnt man jedoch mit der Fütterung ab Wintersonnenwende oder gar erst zur behördlich verordneten Notzeit zu abrupt, selbst mit nur gering energiehaltigem Futter wie Trester, führt dies unweigerlich zu einer Acidose (krankhafte Übersäuerung des Blutes). Das Reh muss dann, um den Säurehaushalt auszugleichen, zwangsläufig Forstpflanzen verbeißen, wenn sonst nichts zur Verfügung steht. Dann zu behaupten, füttern verstärkt den Verbiss, stellt die Tatsachen auf den Kopf. Stellen sich nun zwei Fragen:  wann beginnt die Notzeit? und  was soll man füttern? Die Notzeit für das Rehwild beginnt nicht erst bei hoher Schneelage und starkem Dauerfrost. Das Wild leidet Not, sobald die Felder abgeerntet sind und zu wenig blatt- und knospenreiche Wildpflanzen (z. B. Brombeere und Himbeere) für die Rehe erreichbar sind. Das dürfte in der Regel hier in Kaufbeuren und Umgebung so ab Mitte November/Anfang Dezember der Fall sein. Ab dann sollte man das Jagen einstellen und anfangen zu füttern. Wer sein Abschuss-Soll noch nicht erreicht hat, könnte an Kirrungen ein Sammelansitz machen und die Jagdsaison in geselliger Runde beenden. Der Wildbretverkauf so kurz vor Weihnachten, ist dann auch kein Problem. In die Überlegung sollte auch einfließen, dass das Wild bis dahin wenig Ruhe hatte:  Jagddruck  Dauerstress durch Freizeitaktivitäten  Pilzsuche bis in die Einstände hinein Nur reines Erhaltungsfutter dürfte nicht reichen, denn der Stoffwechsel läuft noch bis Weihnachten normal. Bis dahin darf es schon etwas mehr sein, man gönnt den Rehen ja sonst nichts. Menü-Vorschlag vom Verfasser ausprobiert:  Apfeltrester  Luzerneheu/Grummet (aus der Futtertrocknung) Das Waid-Blatt Heft Nr. 8 Seite 56

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 Hafer mit Gerste  gehäckselte Karotten Ab Weihnachten sollte man dann nur energiearmes Erhaltungsfutter anbieten und dies bis Lichtmeß beibehalten. Ab dann nimmt die Strahlungsintensität der Sonne wieder zu, der Verdauungsapparat entwickelt sich langsam wieder und man kann beginnen, den Energiegehalt des Futters nach und nach zu steigern. Macht man das nicht, braucht man sich über den Verbiss im Februar nicht zu wundern. Diese Fütterung muss dann durchgehalten werden, bis draußen wieder ausreichend Knospen und Blätter wachsen. Wer sich ausführlicher informieren möchte, kann in unserer Homepage www.jaegerverein-kaufbeuren.de nachlesen: „Morphophysiologische Grundlagen der Ernährung mitteleuropäischer Wildwiederkäuer und ihre Anpassung an jahreszeitliche Änderungen der Äsungsverhältnisse“, von Prof. Dr. .med. vet. Reinhold R. Hofmann, Baruth/Mark und Berlin. Hilfreich ist auch ein Blick in die „Richtlinien für die Hege und Bejagung des Schalenwildes in Bayern“: Art. 43 Abs. 3 BayJG verpflichtet den Revierinhaber, in der Notzeit für angemessene Wildfütterung zu sorgen und die dazu erforderlichen Fütterungsanlagen zu unterhalten. Ziffer 1.2.4 sagt dazu folgendes: „In dem Maße, in dem keine ausreichende natürliche Äsung und keine Wildäsungsflächen vorhanden sind, ist die Ernährung des Wildes in der Notzeit angemessen durch Fütterung zu ergänzen…“. (Diese Situation trifft auf unseren Raum (abgemähte Wiesen, großflächig beschüttet und abgeerntete Maisfelder) voll zu.) d. Red. Sinngemäß heißt es weiter: „Bei ungünstigen Äsungsverhältnissen im Herbst (z.B. strukturarme Feldflächen) soll die Fütterung auch die Bildung von Feistreserven des Wildes für die Notzeit im Hochwinter zum Ziele haben. In solchen Fällen soll die Fütterung des Wildes mit nährstoffreichem Futter bereits im Herbst einsetzen und bis Jahresende durchgeführt werden. Ab Januar soll sich die Fütterung auf die Darreichung von Erhaltungsfutter beschränken… Im auslaufenden Winter soll, …, wie im Herbst gefüttert werden.“ Das Waid-Blatt Heft Nr. 8

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Jagd und Technik Darf man alles anwenden, was technisch machbar ist? Wissenschaft und Technik sind die Motoren unserer Zivilisation und unseres Wohlstandes. Bei manchen technischen Errungenschaften beschleicht einem jedoch ein gewisses Unbehagen. Man fühlt sich als Zuschauer von Goethes „Zauberlehrling“ der die Geister, die er rief, nicht mehr los wird. Die Energieerzeugung aus der Atomkraft scheint so ein Geist zu sein. In Deutschland will man diesen Geist bannen. Auf dem Gebiet der Kriegswaffenentwicklung wurden bereits viele Waffensysteme geächtet. Wie sieht es jedoch bei dem technischen Fortschritt der Jagdwaffenentwicklung aus? Blättert man in Jagdkatalogen oder in den Inseraten der Jagdzeitungen, dann kann man verfolgen, wie militärische Entwicklungen von den Jagdausrüstern angeboten werden. Einiges davon ist unbedenklich bis nützlich (z.B. Tarnnetz). Anderes, wie halb- oder vollautomatische Langwaffen wurden gesetzlich verboten. Gut so! Dieses Verbot dient dem Tierschutz und ist damit weidgerecht. Nun werden seit geraumer Zeit Nachtsichtgeräte angeboten. Diese Systeme kann man mit dem nötigen Zubehör zu Nachtzielgeräten umbauen, für die Auslandsjagd. In Deutschland dürfen Nachtzielgeräte nicht eingesetzt werden. (siehe Kasten). Auch das ist gut so. Befestigungshalterungen, die dazu bestimmt sind, ein Nachtsichtgerät oder eine Beleuchtungseinrichtung an einer Schusswaffe zu befestigen, um damit ein Nachtzielgerät herzustellen, sind genehmigungspflichtig. Schon der bloße Besitz ist nach §2 Anlage 2 des Waffengesetzes verboten!

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Trotzdem haben CSU und FDP im Landtag – unterstützt von SPD und Grünen, aber gegen den Widerstand der Freien Wähler – ein Pilotprojekt auf den Weg gebracht, wonach versuchsweise in fünf bayerischen Regionen Wildschweine mit Nachtzielgeräten bekämpft werden sollen. Stichwort: Wildschadensverhütung und man lese und staune: Tierschutz! Weil man angeblich mit einem Nachtzielgerät das Wild sauber ansprechen und erlegen könne. Daran darf mit Fug und Recht gezweifelt werden. Der Landsjagdverband wurde angeblich dazu vorher nicht angehört. Nachtsicht- und Nachtzielgeräte arbeiten zur Zielbeleuchtung mit Infrarot (IR)-Laser. Wenn diese Strahlen scharf gebündelt ins Auge treffen, kann dies zur Erblindung führen. Das Wild kann also geblendet und verletzt werden. Schließlich muss man fragen, ob es ethisch vertretbar ist, das Wild auch noch in schwarzer Nacht zu jagen. Diese Nacht ist der letzte Schutz für das Wild. Müssen wir ihm wirklich diesen letzten Schutz nehmen? Schwarzwildschäden in der Landwirtschaft sind ein gewichtiges Argument für eine effektive Jagd auf Schwarzwild. Als reiche Kulturnation sollte es ein gesamtgesellschaftliches Anliegen sein, die Schäden auf andere Weise zu begrenzen ggf. deren Begleichung auf mehreren Schultern solidarisch zu verteilen. Hier muss man das Rad nicht neu erfinden, weil es erprobte Lösungen dafür gibt. Wenn es weidgerecht ist, dem Wild die Chance zu geben, sich durch Flucht oder Tarnung der Jagd zu entziehen, dann verbietet sich diese unwürdige Nachtjagd von selbst.

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Die Basis will mitreden Etliche unserer Leserinnen und Leser haben bestimmt schon von der Aktion „Freund der Natur“ gelesen oder gehört, die im Internet unter www.wald-wild-mensch.de für eine weidgerechte Behandlung unserer Wildtiere eintritt. Im letzten „Waid-Blatt“ haben wir darüber unter der Überschrift „Die Ingolstädter Runde“ berichtet. Diese lose Vereinigung hat sich nun zu dem Verein „Jagdagenda21 e.V.“ gemausert. Der Verein versteht sich nicht als Konkurrent oder gar als Gegner des BJV, sondern möchte im Gegenteil dessen Arbeit unterstützen. Im Vereinszweck kommt dies deutlich zum Ausdruck: 1. Erhaltung der traditionellen Jagd nach den Grundsätzen der deutschen Waidgerechtigkeit als Kulturgut. 2. Bindung des Jagdrechtes an Grund und Boden mit dem Erhalt des Reviersystems. 3. Förderung von Forschung und Wissenschaft rund um das Wild und des Jagdwesens. 4. Widerstand gegen das Bestreben, die Jagd zur Schädlingsbekämpfung zu verfälschen. Die Satzung und der Antrag auf Fördermitgliedschaft können unter www.jagdagenda21.eu heruntergeladen werden. Als dringlichstes Anliegen wird derzeit an der Revision des „Forstlichen Gutachtens“ gearbeitet. Außerdem wird eine Broschüre zum Thema "Weidgerechtigkeit" herausgegeben. Gratulation: Das „Waid-Blatt“ gratuliert Stefan Schopf zur Übernahme des Vorstandspostens als 1. Vorsitzender und Gerd Damm als 2. Vorsitzender. Wir wünschen beiden viel Erfolg für ihren Einsatz zum Wohle unseres Wildes und einer weidgerechten Jagd.

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Mit freundlicher Genehmigung aus „Die neue Neudammerin“, Heft II-11, Verlag Neumann-Neudamm, Melsungen

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Jagen und Fischen Entspringen Jagen und Fischen der gleichen Motivation? Mit dieser Fragestellung hat sich bereits vor über 2000 Jahren der griechische Philosoph Platon beschäftigt und kommt zu folgender Feststellung: Alle Menschen streben nach Ressourcen und wenden dabei unterschiedliche Methoden des Erwerbs an. Ohne hier auf die erkenntnistheoretischen Überlegungen Platons einzugehen, kommt er zu folgendem Schluss: „Die Jagd, das Angeln und der Fischfang entspringen derselben auf Ressourcenerwerb gerichteten Motivation, die man unter dem Jagdbegriff zusammenfassen kann.“ Soweit der antike Philosoph. Zu diesem Thema hat der bekannte und angesehene Fischereiberater und Naturschutzbeirat des Ilmkreises Kurt Zick in der Zeitschrift „Fischer & Teichwirt“ eine beachtenswerte Abhandlung vorgelegt: „Jagd und Angelfischerei – ihre Vergleichbarkeit“. Auszugsweise: „Beide Ausübungen beruhen auf Jagd mit unterschiedlichen Mitteln im gleichen Umfeld, jedoch in unterschiedlichen Lebensräumen. Wird, (…) von der Jagd gesprochen, dann ist Achtung unverkennbar, den es handelt sich um Schusswaffengebrauch mit tödlichem Ergebnis. Ist aber die Rede von der Angelfischerei, nun ja „Angeln“ mit Rute und anderem Zubehör. Aber: mit gleichem Endeffekt bei der Erlangung der Beute, gleichgültig ob Warm- oder Kaltblüter, ebenfalls mit tödlichem Ausgang. Beides dient bedeutend der menschlichen Ernährung! Wobei sich Wild und Fisch in der Ernährungswertigkeit nicht ausschließen. (…) Das Jagen (Angeln) auf edle Salmoniden (Lachsartige) mit der künstlichen Fliege setzt spezielle Kenntnisse der Insektenkunde (…) voraus und erfordert eine besondere Wurftechnik. Unerlässlich ist hierzu eine gut entwickelte Beobachtungsgabe des zu bejagenden Umfeldes, d.h. der Wasseroberfläche und Fließdynamik, Wasserstand und Klarheit bis hin zu jeweiligen Wetter bedingten Trübungen. Wer Jagd und Angelfischerei passioniert nicht nur um der Sache selbst betreibt, sondern auch Arten-, Umwelt- und Naturschutz überDas Waid-Blatt Heft Nr. 8

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zeugt und zum tätigen Einsatz bereit ist, bestätigt damit auch die Gemeinsamkeit beider Jagdspezies, zumal auch beim Wasserwild der Jäger gleichermaßen auf das Wasser, ob stehend oder fließend auf Interessengemeinschaft angewiesen ist. So stellen u.a. Pirsch in Form von Flug- und Watfischerei, der Ansitz und die Deckung auf Karpfen und Friedfische, aber auch auf Hecht und Zander, die Lockjagd, die Kirrung, die Hege zur Bestandsregulierung, die stille Fallenjagd mit Reusen oder Stellnetzen zur Bestandskontrollen, Schonzeiten, Brunst wie Laichzeit und Sicherung der Laichhabitate unstreitbare Gemeinsamkeiten dar.“

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Das verwaltete Wildschwein So, da liegt sie nun. Ein Halali auf die Sau! Unser Jäger könnte sich so richtig freuen, wenn der Papierkram nicht wäre. Nach den Schulungen als 1. ÄKundige Person³ und zur 2. ÄEntnahmeberechtigung der Trichinenprobe³ weiß der Jäger, was auf ihn zukommt. Nur mit beiden Berechtigungen in der Tasche darf er selbst tätig werden. Radio-Cäsium-Belastung Zur Feststellung der Radio-Cäsium-Belastung muss er 500 gr. Muskelfleisch entnehmen und in Würfel geschnitten zum Veterinäramt nach Marktoberdorf bringen. Dort ist ein Formular auszufüllen. Damit kennt sich unser Jäger bereits aus. Das Untersuchungsergebnis wird ihm schriftlich mitgeteilt. Ist der Befund Äohne Belastung³, darf er das Schwein in Verkehr bringen, vorausgesetzt, die Äzweite Hürde³ wird genommen.

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Trichinenbefall Vorab: Die Untersuchung durch den Jäger entfällt, wenn das Stück an einen Wildbearbeitungsbetrieb z.B. an die Firma „ Josef Mayer Fleisch und Wild“ abgegeben wird. Das nachfolgend beschriebene Verfahren gilt nur für Wild, das der Jäger als Lebensmittel im eigenen häuslichen Bereich verwendet oder das er in kleinen Mengen an Endverbraucher oder örtlichen Einzelhandel abgibt:  Nach der Schulung muss der Jäger die Übertragung der Berechtigung zur Probeentnahme bei der „Unteren Jagdbehörde“ beantragen. Vorsorglich sollte er sich gleich (kostenlos) + Wildmarken und + Wildursprungsscheine aushändigen lassen.  Um festzustellen, ob das Wildbret trichinenfrei ist, muss er 10 gr. Muskulatur aus dem unteren Vorderlauf, der Zunge oder dem Zwerchfell entnehmen.  Die Wildmarke sollte er am Bauch oder Brustkorb befestigen.  Der obere Teil des Wildursprungscheines ist vollständig auszufüllen.  Das Original mit zwei Durchschriften wird mit der Probe abgegeben bei: + dem Veterinäramt oder + der „Tierärztlichen Gemeinschaftspraxis Karl Völk und Josef Pohl“ in Waal (siehe Anzeige im Heft), oder + bei einem Amtstierarzt.  Ist das Wildbret trichinenfrei, erhält der Jäger beide Durchschriften ausgehändigt.  Wird das Wild in Verkehr gebracht, muss eine Durchschrift den Tierkörper begleiten.  Ist das Untersuchungsergebnis negativ, dann erhält der Jäger ebenfalls die beiden Durchschriften mit der entsprechenden Eintragung zurück.

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Untersuchungsergebnisse: Radioaktive Belastung 600 Bq oder weniger und trichinenfrei Das Wild kann in Verkehr gebracht werden.

 

Ist das Wild mit Trichinen belastet, dann muss es zur Tierkörperbeseitigung nach Kraftisried gebracht werden. Ist die radioaktive Belastung höher als 600 Bq, dann muss das Wild in Kraftisried abgegeben werden. Nur unter dieser Voraussetzung: Vorlage der + Abgabebescheinigung von Kraftisried und + Bescheinigung der Bq-Belastung kann bei der Unteren Jagdbehörde ein Antrag auf Entschädigung gestellt werden.

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Jagdlyrik Die Drückjagd Auf Kommando stürmt sie voran, die wilde Meute der Hunde, sie stöbern im dichten Gehölz, nach den Opfern ihrer Begier. Folgen den Fährten der Rehe, durch Gräben, über Hügel und Au, sicher halten sie Spur, geübt ist Nase und Ohr. Noch hofft das verängstigte Wild, dass vorbei geht der bittere Kelch, den zu leeren es nicht hat verdient, auf diese herzlose Art. Geschärft sind die Sinne all, gespannt die Muskeln zur Flucht, Hormone durchfluten den Körper, das Herz schlägt im rasenden Takt. Doch treulos schlägt sich der Wind, auf die Seite des tödlichen Feindes, wirbelt die Witt’rung der Rehe, hin in die Nasen der Meute. Da ist kein Halten, kein Zaudern, Instinkt und Erfahrung gepaart, hetzen die Hunde entgegen, dem Duft der bebenden Körper. In panischer Angst sucht das Wild, sein rettendes Heil in der Flucht, fürchtet der Hunde Geheul, die Reißzähne der Wölfe Enkel. Schnell wie der eilige Wind, vertraut zu entflieh’n der Gefahr, auf bekannten Wechseln daheim, wo es geboren ward. Sie wähnen sich schon gerettet, groß ist der Abstand zur Meute, noch ahnen die Rehe nicht, die Gefahr, welche lauert voraus. Plötzlich bricht sie los, die Kanonade aus allen Rohren, sie speien Tod und Verderben in den Sprung der Gehetzten. Getroffen, mit rasendem Schmerz, flieht ein Reh den furchtbaren Ort, sucht weidwund Schutz im Gestrüpp, im kühlenden Grund einer Au. Klaglos erträgt es die Pein, leckt seine schweißende Wunde, ein Fuchs erspürt des Nachts, das Reh verendet am Bach. Das Waid-Blatt Heft Nr. 8 Seite 70

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Ein alter Jäger beim Pirschgang, findet in seinem Revier die traurigen Reste verstreut am Fuchsbau im hohen Ufer. Weidgerecht war das nicht, was tags zuvor war geschehen, nicht Jäger waren am Werk, sondern Schießer ohne Gewissen. Wald vor Wild als Motiv, das die grün-rot Gewandten bewegte, Abschusserfüllung nach Plan, ersonnen an grünen Tischen. Das Schild, das einst schützte das Wild, und ehrte des Jägers Tun, ward zerhauen im Öko-Wahn, verhöhnt wurden Gottes Geschöpfe. Walter Heil April 2011

Bild: Werner Krug, JJV Kaufbeuren

Sturmnacht im Wald Das Waid-Blatt Heft Nr. 8

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Bild: Werner Krug, JJV Kaufbeuren

Sturmnacht im Wald In Erinnerung an die Stürme Wiebke und Lothar

In Erinnerung Das Waid-Blatt Heft an Nr. die 8

Stürme Wiebke und Lothar www.jaegerverein-kaufbeuren.de Brausend zerzaust in der Nacht der Sturm die mächtigen Wipfel,Seite 71 stöhnend sichinder suchend seinen Wurzeln. Brausend beugt zerzaust derWald, NachtHalt der Sturm diebei mächtigen Wipfel, stöhnend beugt sich der Wald, Halt suchend bei seinen Wurzeln. In Wellen stürmt es heran das mächtige Tosen und Brausen, ohn¶ Unterlass reist unddas zerrt am Geäst in heftigem Wirbel. In Wellen stürmt es es heran mächtige Tosen und Brausen,

ohn¶ Unterlass reist es und zerrt am Geäst in heftigem Wirbel. Die Streitaxt des wütenden Thor zerschmettert des Waldes Gestalt, krachend knicken die Kronen, diezerschmettert stolzen Häupter Sturm. Die Streitaxt des wütenden Thor des im Waldes Gestalt, krachend knicken die Kronen, die stolzen Häupter im Sturm. Entrissen dem Saft des Lebens stürzen sie sterbend zu Boden, verschlungen Geflecht fällt die verstümmelte Pracht. wildem Entrissen demzu Saft des Lebens stürzen sie sterbend zu Boden,

verschlungen zu wildem Geflecht fällt die verstümmelte Pracht. Wer ahnt der Tiere Zahl deren Heimstatt verheert hat der Sturm, liegenahnt zerschmettert erschlagen, als feile Ernte deshat Todes. Wer der Tiere Zahl deren Heimstatt verheert der Sturm,

liegen zerschmettert erschlagen, als feile Ernte des Todes. Der Morgen in fahlem Licht offenbart den Schrecken der Nacht, nichts ist geblieben wie¶s war, Trümmer ragen zum Himmel. Der Morgen in fahlem Licht offenbart den Schrecken der Nacht, nichts ist geblieben wie¶s war, Trümmer ragen zum Himmel. Wild durcheinander getürmt, warten die traurigen Reste, auf ordnende Hand und den ewigen KreislaufReste, des Lebens. Wildeine durcheinander getürmt, warten die traurigen auf eine ordnende Hand und den ewigen Kreislauf des Lebens. Walter Heil Im Februar Walter Heil2011 Im Februar 2011

Das Waid-Blatt Heft Nr. 8 Seite 72 Das Waid-Blatt Heft Nr. 8 Seite 72

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Der Freischütz Was gleicht wohl auf Erden dem Jägervergnügen? Wem sprudelt der Becher des Lebens so Reich?

Das sind die Anfangszeilen des Jägerchors aus der Oper „Der Freischütz“ von Karl Maria von Weber. Dieser Text und die Melodie sind allseits bekannt und beliebt, insbesondere in Jägerkreisen immer wieder gerne gehört. Dabei ist der Hintergrund des Freischützenwesens, oder sollte man besser Unwesen sagen, finster, düster und erschreckend. Das Freischützentum geht zurück auf den Aberglauben der frühzeitlichen Jäger und wurde in Deutschland bis ins 18. Jahrhundert ausgeübt. Erst in der Aufklärung, als die Vernunft den Aberglauben des Mittelalters überwand, verschwand auch das Freischützenwesen. Zu den Künsten der Freischützen gehörte nicht nur  das Verschießen von unfehlbaren Freikugeln, wie es in der Oper geschildert wird. Das Waid-Blatt Heft Nr. 8

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Vielmehr wollte der Freischütz auch  das Wild in sein eigenes Revier bannen und  Macht über andere ausüben. Bevor ein Freischütz diese Künste ausüben konnte musste er zuvor in einer Zeremonie von einem Meister geweiht werden. „Der Schriftsteller Ernst Moritz Arndt (1769 – 1860) kannte Jäger, die in dem Ruf standen, Freischützen zu sein und beschrieb die „Einweihung“ eines solchen vom bösen Ehrgeiz besessenen Nimrods“. Die teuflische Zeremonie wird in dem Buch „der Aberglaube der Jäger“ von Arno Beurmann, Verlag Paul Parey, 1961 zusammengefasst so beschrieben: „Der Anwärter hat sich mit Büchse, Kugel und Schrot bei Neumond einzufinden. Der Altmeister prüft zusammen mit zwei Gesellen den Jüngling auf körperliche Untadeligkeit und ob er noch Junggeselle ist. Erfüllt er diese Anforderungen und bekennt es sich als rein, lassen sie ihn niederknien und halten gräuliche Gebete und Beschwörungen über ihn, die er auch zusammen mit schrecklichen Gelübden, Flüchen und Schwüren nachsprechen muss. Danach muss der junge Schütze sein Gewehr ordentlich laden. Darauf verbinden sie ihm die Augen, drehen ihn dreimal im Kreis, schießen und reden so, als wollten sie ihn töten. Zeigt er dabei Angst und zittert, geißeln sie ihn bis aufs Blut und jagen ihn davon. Hat er dies aber tapfer überstanden, so wird ihm die Binde von den Augen genommen, und was sehen diese Augen dann? An einem Baum hängen eine Laterne und darunter ein weißes Kreuz frisch in die Rinde gehauen. Unter Verwünschungen muss er auf dieses Kreuz dreimal Schießen. Nach dem dritten Schuss erscheint das Jesuskind, das im Blute liegt. Die drei aber lachen und singen schändliche Lieder dazu. Wenn der Anwärter dies alles überstanden hat, ist er im Besitz all jener Kräfte, die er begehrt.“ Quelle: „Der Aberglaube der Jäger“, Arno Beurmann, Verlag Paul Parey, Hamburg und Berlin, 1961

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Sprüche Rund um den Mümmelmann Armer Kerl „Menschen, Hunde, Wölfe, Lüchse, Katzen, Marder, Wiesel, Füchse, Adler, Uhu, Raben, Krähen, jeder Habicht, den wir sehen, Elstern auch nicht zu vergessen, alles, alles will ihn fressen! Armin von Wildungen

Hasenwiese Ein Hase sitzt auf einer Wiese, des Glaubens, niemand sähe diese. Doch im Besitze eines Zeisses Betrachtet voll gehaltenen Fleißes Vom vis-a-vis gelegenen Berg ein Mensch den kleinen Löffelzwerg. Ihn aber blickt hinwiederum ein Gott von fern an, mild und Stumm. Christian Morgenstern

Der Hase ist nicht als mutig bekannt: Hasenherz = Feigling Zeichnung: Roland Boll Hasenfuß = ängstlicher Mensch Hasenpanier = Hase zeigt bei der Flucht sein Panier, die Blume Weitere Vergleiche Wissen wo der Hase im Pfeffer liegt = den springenden Punkt kennen Wissen wie der Hase läuft = Bescheid wissen Mein Name ist Hase, ich weiß von nichts. Dieser Ausspruch bezieht sich nicht auf Meister Lampe, sondern stammt von dem Student Volker Hase, der sich im 19. Jahrhundert vor dem Uni-Gericht Heidelberg damit verteidigte, nichts mit der Flucht seines straffälligen Kommilitonen zu tun zu haben. Quelle: „Waldbote“, Klaus Radestock ,hendrik bäßler Verlag, Berlin, 2011 Das Waid-Blatt Heft Nr. 8

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Kleider machen Leute. Die Öffentlichkeit, das sind unsere Mitbürgerinnen und Mitbürger, hat von den meisten Berufsgruppen ein Bild im Kopf, wie diese aussehen sollten. Einem Polizisten zum Beispiel, wird man wohl kaum Vertrauen entgegenbringen, der in ungepflegter Uniform, die Pistole tief geschnallt, durch die Straße patrouilliert. Wir Jäger sind nun zwar keine Amtspersonen, tragen aber Waffen! Solchen Leuten möchte man schon auch von deren Äußeren her vertrauen können. Wie sollte nun ein Jäger in der hiesigen Öffentlichkeit aussehen? Auf jeden Fall vertrauenserweckend! Das heißt, er sollte so gekleidet sein, wie es die Landbevölkerung erwartet, dass ein Jäger aussieht. In der Jagdpresse ist hin und wieder zu lesen, dass Mitbürger aufgeregt die Polizei gerufen haben, weil sie Leute in Fleckentarnanzug, ein „Sturmgewehr“ im Anschlag durch den Wald streifen sahen. Die Polizei stellt dann fest, dass es sich um Jäger handelte. Nichts gegen neue Materialien, die vor Wind, Kälte und Regen sehr gut schützen. Aber diese Gewebe werden auch mit Loden oder Baumwolle zu guter jagdtauglicher Funktionskleidung verarbeitet. Bleibt das Argument „Tarnung“, das eventuell für einen militärischen Fleckenanzug spricht. Auf dem Hochsitz, gar in einer Kanzel braucht man keine Tarnung. Bei Treib- und Drückjagden entfällt Tarnung aus Sicherheitsgründen. Bleibt die Pirschjagd: Solange man durch den Wald pirscht und nicht wahrgenommen werden will (was man auch tunlichst vermeiden sollte, siehe oben!), ist man mit einem Tarnschal, den es in verschiedenen Größen gibt, gut ausgerüstet. Sobald man sich nach der Pirsch wieder unter normale Menschen begibt, kann man sich rasch wieder in einen solchen zurück verwandeln. Wer trotzdem glaubt, nicht auf einen Fleckentarnanzug verzichten zu können, sollte sich bewusst sein, dass sein Erscheinungsbild falsch verstanden werden könnte.

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Antrag auf Mitgliedschaft im Landesjagdverband Bayern e.V. beim Jagdschutz- und Jägerverein Kaufbeuren e.V. Bitte den ausgefüllten Antrag an: Gerd Damm, Grüntenstr. 5, 86978 Hohenfurch senden! Name: .................................................................................... Vorname: .............................................................................. Geburtsdatum: .............................................. Familienstand: ................................................ Straße: ............................................................ PLZ................................ Ort: ............................................................... Telefon.........................................................Fax ..................................... Mail: ....................................................................... ( ) Ich bin Jäger(in) und besitze den Jagdschein seit ............................... ( ) Ich bin kein(e) Jäger(in). Ich trete dem JJV Kaufbeuren e.V. für mindestens drei volle Kalenderjahre bei als: ( ) Ordentliches Erstmitglied = Jäger(in) ( ) Nichtjäger(in) als Erstmitglied ( ) Ordentliches Zweitmitglied = Jäger(in) ( ) Nichtjäger(in) als Zweitmitglied ( ) Ich bin bereits ordentliches / außerordentliches Erstmitglied in der Kreisgruppe....................................................

seit ..................................

Ich möchte gerne beim JJV Kaufbeuren e.V. aktiv mitarbeiten: ( ) Bläsergruppe ( ) Pressearbeit

( ) Nachsuchenstation ( ) Schießwesen ( ) Jagdhundeausbildung ( ) Naturschutz ( ) Sonstiges

Der Jahresbeitrag beträgt für Erstmitglieder 70 € und für Zweitmitglieder 40 € Der Jahresbeitrag beträgt für Nichtjäger (in) / als Erstmitglied 70 € und für Nichtjäger (in) als Zweitmitglied 40 €. Der Jahresbeitrag beträgt für aktive Jagdhornbläser 20 € Bei Altersmitgliedern ab dem 70. Lebensjahr werden 60 € als Jahresbeitrag erhoben. Ich bin damit einverstanden, dass der Mitgliedsbeitrag von folgendem Konto abgebucht wird: Konto Nr.: ________________________

BLZ________________________

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Jagdschutz- und J채gerverein Kaufbeuren 1. Vorsitzender Gerd Damm Gr체ntenstr. 5, 86978 Hohenfurch

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