Waid blatt 015

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Erscheinungsweise zweimal jährlich

HEFT Nr. 15 – 1/2015

Rothabicht (Junghabicht) Bild: Anton Settele, Buchloe

www.jaegerverein-kaufbeuren.de Mitglied im Landesjagdverband Bayern e.V.


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Inhaltsverzeichnis Impressum Der 1. Vorsitzende informiert Wer ist der JJV Kaufbeuren e.V. Termine 2015 • Einladung zur Hege- und Naturschutzschau • Einladung zur Jahreshauptversammlung • Unser Schießobmann informiert Rückblick 2014 • Waldbesitzertag • Walderlebnistag Friesenried • Hubertusmesse und Hubertusfeier 2014 • Auftritt der Alphornbläser • Auftritte auf dem Weihnachtsmarkt Ausblick 2016 Unsere verstorbenen Mitglieder 2014 Mit der Natur leben • Heilkraft aus der Natur – Die Schafgarbe • Der Pudelpointer • Der Habicht Brauchtum – Wer ist der Erleger Humor in Grün Für Kinder Wildrezept Wildpreisempfehlungen Aus den Revieren Das Heft gehört in Jägershand Kurioses, wer´s mog Jagdlyrik Buchbesprechungen Antrag auf Mitgliedschaft im JJV Kaufbeuren e.V.

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Impressum Mitteilungsblatt für die Mitglieder des Jagdschutz- und Jägervereins (JJV) Kaufbeuren e.V. Herausgeber: Stefan Schopf, 1. Vorsitzender JJV Kaufbeuren e.V., Westlachenbühl 13, 87600 Kaufbeuren, Tel. 08341/94663 Redaktion: Walter Heil v.i.S.d.P., E-mail: heil-kaufbeuren@t-online.de Anzeigenverwaltung: Claudia Krebs, Tel. 08246/969404, E-mail: krebs.claudia@gmx.de Layout: Stefan Schopf Druck: Europadruckerei.de, Eggertstraße 17, 33100 Paderborn Erscheinungsweise: Zweimal jährlich Alle Angaben in diesem Heft sind nach bestem Wissen und Gewissen, aber ohne Gewähr. Für den Inhalt der Anzeigen ist der Inserent verantwortlich. Beiträge mit dem Kürzel des Verfassers geben nicht unbedingt die Meinung des JJV Kaufbeuren e.V. wieder. Spendenkonto: Kreis- und Stadtsparkasse Kaufbeuren, IBAN: DE40 7345 0000 0000 3500 74 BIC: BYLADEM1KFB Spendenquittung möglich.

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Der 1. Vorsitzende informiert Sehr geehrte Leserinnen und Leser, liebe Freunde der Jagd und der schönen Natur, nicht alle Jahre, sondern alle drei Jahre wieder kommt das Vegetationsgutachten auf uns zu. Dies kann man der steigenden Anzahl an Artikeln über Verbiss und Waldschäden in der Presse entnehmen. Leider wird noch immer versucht, auf unsachliche Art dem widerkauenden Schalenwild die Schuld an jedem Verbiss und dem Fehlen von Naturverjüngung zuzuschreiben. Oft sind es jedoch waldbauliche Fehler, die eine aufkommende Naturverjüngung bereits im jungen Alter wieder verschwinden lässt. Hier sei insbesondere ein zu dichter Altbestand erwähnt, der zu wenig Licht auf den Boden lässt, so dass die jungen Pflanzen ausdunkeln. Oder es liegt eine dicke Humusauflage vor, die das vorhandene Regenwasser schnell nach unten ableitet und so für die Keimlinge nicht mehr verfügbar macht. Ist eine Pflanze nicht mehr da, so kann über die Ursache ihres Verschwindens nur spekuliert werden. Leider wird das oben genannte wenig berücksichtigt und in der Regel immer das Reh zum Verursacher gemacht. Das Gleiche gilt beim Verbiss. Auch hier spielt es zunächst keine Rolle wer die Pflanze geschädigt hat. Wenn es aber um die Frage des Schadenersatzes geht, dann ist es schon eine entscheidende Frage: „Wer hat´s verbissen?“ Dieser gehen wir auf unserer diesjährigen Jahreshauptversammlung mit einem Vortrag von Dieter Immekus nach. In diesem Zusammenhang fordere ich alle Revierinhaber und Jagdgenossen auf, an den Aufnahmen zum Vegetationsgutachten teilzunehmen und diese mit zu dokumentieren. Ein anderer Punkt, mit dem sich die Jägerschaft in Zukunft auseinander setzen muss ist die eigene Glaubwürdigkeit im Rahmen des Tierschutzes. Aus diesem Grund hat der Bayerische Jagdverband schon vor Jahren in Zusammenarbeit mit den Bayerischen Staatsforsten eine gemeinsame Nachsuchenvereinbarung entworfen und publiziert. DieDas Waid-Blatt Heft Nr. 15

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se kann auf der Homepage des Bayerischen Jagdverbandes unter Formulare / Hundewesen jederzeit mit sämtlichen Merkblättern heruntergeladen werden. Sowohl ich, wie die gesamte Vorstandschaft sehen diese Nachsuchenvereinbarung als wichtigen Beitrag für eine zeitgemäße und tierschutzgerechte Jagd. Daher fordere ich alle Revierpächter auf, die Nachsuchenvereinbarung auf den kommenden Hegeringversammlungen zu unterzeichnen und über den Hegeringleiter dem Verein zukommen zu lassen. Liebe Mitglieder, der Draht zu Ihnen / Euch ist uns wichtig. Im Zeitalter der E-Post möchten wir Ihnen / Euch gerne folgenden neuen Service einräumen: Senden Sie uns ein kurzes Email an: JJV-KF@gmx.de und sie erhalten Terminerinnerungen oder brandaktuelle Neuigkeiten per Email zugesandt. Auch gerne mehrere Email-Adressen pro Mitglied. Somit gehen keine Termine verloren und wer möchte, kann uns auf kostenfreiem und direkten Draht kontaktieren. Ganz individuell. Natürlich wahren wir das Datenschutzgesetzt und es werden keine Emailadressen unsere Vereinsorganisation verlassen. Wer uns keine Email sendet, bekommt natürlich weiterhin wichtige Infos in Papierform. Leider können wir aus Kostengründen keine Terminerinnerungen per Post versenden. Die kostenfreie E-Post ist hier ein zusätzlicher Service. Wir freuen uns auf E-Post von Ihnen. Ich wünsche Ihnen, verehrte Leserinnen und Leser, ein gutes, gesundes und erfolgreiches Jahr 2014, allen waidgerechten Jägerinnen und Jägern Waidmannsheil. Ihr Stefan Schopf

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Wer ist der JJV* Kaufbeuren e.V.? Dieser Beitrag richtet sich in erster LiDer Vorstand des nie an neue Mitglieder und AußensteJJV Kaufbeuren e.V. hende, die über die Interna des Vereins nicht so recht Bescheid wissen. Der JJV 1. Vorsitzender Kaufbeuren e.V. ist eine Kreisgruppe Stefan Schopf im LJV** Bayern, und als solcher gemeinnützig. 2. Vorsitzender Wem gedrucktes zu langweilig ist, kann Gerd Damm sich auch auf unserer Homepage unter: www.jaegerverein-kaufbeuren.de informieren. Da finden Sie mehr Informationen. Räumlich erstreckt sich das Vereinsgebiet von Kaufbeuren im Süden bis Lamerdingen im Norden und von Baisweil im Westen bis Kaltental im Osten. * JJV = Jagdschutz- und Jägerverein

** LJV = Landesjagdverband

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Vereinszweck ist die Förderung der freilebenden Tierwelt im Stadtgebiet Kaufbeuren und im oben genannten Bereich, im Rahmen des Jagdrechts sowie des Natur-, Landschafts-, Umwelt- und des Tierschutzes. Der Verein wird von einem Vorstand geführt und zählt ca. 160 Mitglieder. Er unterhält eine sehr aktive Jagdhorn- und Alphornbläsergruppe, eine Nachsuchenstation und bereitet Jagdhunde für Brauchbarkeitsprüfungen vor. Zu den fünf Hegegemeinschaften pflegt der Verein ein enges, kooperatives Verhältnis. Besonderen Wert legt der Vorstand auf ein gutes Einvernehmen mit den Jagdvorständen, den Unteren Jagdbehörden der Stadt Kaufbeuren und des Landkreises Ostallgäu und den beiden dort zugeordneten Jagdberatern. Zu den Forstdienststellen bemüht sich der Vorstand um vertrauensvollen Kontakt. Mit den Nachbarkreisvereinen Marktoberdorf und Füssen stellt der Verein im Landratsamt Ostallgäu eine Radio-Cäsium-Messstation für Jäger und Bevölkerung (z.B. Pilzsammler) zur kostenlosen Verfügung.

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Die Vorstandsmitglieder 1. Schriftführer Helmut Königsperger 2. Schriftführerin Regina Schaller 1. Schatzmeister Herbert Hakala 2. Schatzmeister Claudia Krebs Bläserobmann Jagdhorn Walter Heil Bläserobmann Alphorn Viktor Jakesch Hornmeister Viktor Jakesch Naturschutzreferenten Anton Settele Tobias Schmid 1. Schießobmann Joachim Krebs 2. Schießobmann Klaus Lang

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Die Mailadresse des Jagdschutz- und Jägerverein Kaufbeuren JJV-KF@gmx.de Die Leiter der Hegegemeinschaften HG Baisweil HG Buchloe HG Kaltental HG Kaufbeuren HG Kirchweihtal

Josef Koch Ignaz Schmid Max Hauser Peter Prestele Fritz Obermaier

08340-556 08246-549 08344-543 08341-7845 08344-649

Die Jagdberater Nördliches Ostallgäu Fritz Obermaier

08344-649

Stadt Kaufbeuren

08341-94663

Stefan Schopf

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Termine 2015 Naturschutz- und Hegeschau: 07. 03. 2015 im Vereinsheim in Oberostendorf. Siehe hierzu Einladung und Programm ab Seite 12. Das Programm wird auch in der Allgäuer Zeitung bekannt gegeben. Jahreshauptversammlung: 07. 03. 2015 im Vereinsheim in Oberosten-. dorf. Siehe hierzu Einladung und Programm ab Seite 14. Hegeschau der Kreisgruppe Füssen: 21. 03. 2015 um 14:00 Uhr im Schlossbrauhaus (Kurhaus) in Schwangau. Es findet ein Interesanter Vortrag von Dr. Christine Miller zu Situation der Gams statt. Jagdliches Schießen: Frühjahrsschießen am 02.05.2015 von 14:00 bis 17:00 Uhr im Schießstand Schongau auf dem Schrot- und Kugelstand. Leitung: Joachim Krebs, Schießobmann. Bitte nutzen Sie das Angebot des Vereins. MIR: Vom 12.06. – 14. 06.2013 wird der Jagdschutz- und Jägerverein Kaufbeuren e.V. auf der MIR wieder einen Stand betreiben. Näheres zeitnah in der aktuellen Tagespresse. Tänzelfest: Am Sonntag 12.07 und Montag 13.07.2015 wird die Jagdhornbläsergruppe wieder am Festumzug teilnehmen. Hubertusmesse: Die Jagdhorngruppe wird auch dieses Jahr eine Hubertusmesse musikalisch gestalten. Ort und Datum werden im nächsten „Waid-Blatt“ bekannt gegeben. Schießkino Wallenhausen: Rechtzeitig vor der Drückjagdsaison auf Schwarzwild wird unser Schießobmann ein Schießen in Wallenhausen organisieren. Bekanntgabe im nächsten „Waid-Blatt“. Das Waid-Blatt Heft Nr. 15

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Naturschutz- und Hegeschau 2015 am Samstag, den 07.03.2015 um ca. 13:30 Uhr in Oberostendorf, Vereinsheim, Am Sportplatz 1. Ausstellung der Gehörne der Hegegemeinschaften Baisweil, Buchloe, Kirchweihtal, Kaltental Nord, Stadt Kaufbeuren und des Forstbetriebes Ottobeuren. Veranstalter sind die „Unteren Jagdbehörden“ der Stadt Kaufbeuren und des Landkreises Ostallgäu. Verantwortlich für die Durchführung ist der JJV Kaufbeuren e. V.. Ausgerichtet wird die Veranstaltung von der Hegegemeinschaft Kirchweihtal. Hegeschau 2015

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Offizielles Programm Beginn: 13:30 Uhr Eröffnung durch die Jagdhornbläsergruppe des JJV Kaufbeuren e.V. unter Leitung von Viktor Jakesch Begrüßung durch den 1. Vorsitzenden Grußworte der Ehrengäste Berichte der Unteren Jagdbehörden der Stadt Kaufbeuren und des Landkreises Ostallgäu Bericht von Herrn Jagdberater Fritz Obermaier Jagdsignale und Vortragstücke, geblasen durch die Jagdhornbläsergruppe des JJV Kaufbeuren e.V. Vortrag Dieter Immekus „Wer hat´s verbissen!“ Schlussworte des 1. Vorsitzenden !!!! Bitte beachten !!!! Nach einer kurzen Pause von ca. 15 Minuten findet im Anschluss die Jahreshauptversammlung des JJV Kaufbeuren e.V. statt. !!!! Bitte beachten !!!!

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Einladung zur Jahreshauptversammlung 2015 am Samstag, den 07.03.2015 um ca. 15:45 Uhr in Oberostendorf, Vereinsheim, Am Sportplatz 1 im Anschluss an die Naturschutz- und Hegeschau. Tagesordnung 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14.

Begrüßung Ehrung der verstorbenen Mitglieder Bericht des 1. Vorsitzenden Bericht des 1. Schießobmannes Bericht des Jagdhornbläserobmannes Bericht des Hundeobmannes Bericht des Leiters der Nachsuchenstation Bericht des Pressereferenten Bericht des Naturschutzreferenten Bericht der Schatzmeisterin Bericht der Kassenprüfer Entlastung der Vorstandschaft Ehrungen Wünsche und Anträge !!!! Bitte beachten !!!!

Es handelt sich hier um die offizielle Einladung! !!!! Bitte beachten !!!!

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Unser Schießobmann informiert Rückblick auf das Jahr 2014 Das Frühjahrsschießen in Schongau war kostendeckend besucht, es war wieder ein reines Übungsschießen mit Einschießservice von Waffen Krebs. Das Schießen im Wallenhausener Schießkino war dieses mal ein toller Erfolg. Mit 16 Schützen wurde 2 Stunden ununterbrochen geschossen. Neueinsteiger waren von dem Schießen auf natürlich laufende Wildschweine und Hirsche begeistert. Die anschließende üppige Brotzeit möchte auch keiner der Teilnehmer mehr missen. Vielen Dank an dieser Stelle der Familie Braun, die uns diesen schönen Nachmittag immer wieder ermöglicht. Info über den Schießstand: www.jagdkino-wallenhausen.de.

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Ausblick auf das Jahr 2015 Frühjahrsschießen: Dieses Jahr kann die Büchsennadel beim Frühjahrsschießen am Samstag, den 02. Mai, wieder geschossen werden. Die Nadel wird, nach erreichen der entsprechenden Ergebnisse, dann sofort am Stand ausgehändigt. Als weiteren Service, und damit wir dem geplanten Pflichtübungsschießen vorgreifen, das uns vom DJV um ein Haar aufs Auge gedrückt worden wäre, erhält jedes unserer anwesenden Mitglieder das rechts abgebildete BJV Schießübungsheft ausgehändigt. Schießkino Wallenhausen:

Natürlich wird in diesem Jahr auch wieder ein Schießen dort stattfinden. Der Termin für das Herbstschießen wird in der nächsten Ausgabe des Weidblattes bekannt gegeben. Joachim Krebs Das Waid-Blatt Heft Nr. 15 Seite 16

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Rückblick 2014 Waldbesitzertag in Kaufbeuren „Wald, auch Lebensraum für Wild“. Unter diesem Motto hat sich der JJV Kaufbeuren e.V. auf Einladung des „Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Kaufbeuren“ mit einem Diorama heimischer Wildtiere, einer Greifvogelschau und Hundevorführung mit musikalischer Beteiligung der Jagdhorngruppe am schwäbischen Waldbesitzertag beteiligt.

Unter Leitung von Helmut Königsperger hat eine bereits eingespielte Mannschaft, bestehend aus Regina Schaller, Walter Heil, Peter Prestele, Ignaz und Tobias Schmid und Stefan Schopf das Info-Zelt und den Hundeparcour aufgebaut. Das Waid-Blatt Heft Nr. 15

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Regina Schaller, Claudia Krebs und Falkner Toni Settele stillen jungen Wissensdurst. Präparate von: Peter Haider, Gerd Damm, JJV Kaufbeuren

Zuerst auf dem „Laufsteg“ Das Waid-Blatt Heft Nr. 15 Seite 18

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Dann ganz zwanglos beieinander

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Guido Deifel macht die Ansage

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Die Jagdhornbläser auch zwanglos mit der „Politik“ Anzeige

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Walderlebnistag in Friesenried

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Hubertusmesse und Hubertusfeier in Ketterschwang

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Abschiedsfoto f端r Werner Krug mit Gattin

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Gerd Damm wird mit dem Vereinsehrenzeichen in Gold geehrt.

Helmut Kรถnigsperger wird der Eichenkranz in Bronze des BJV verliehen.

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Regina Schaller wird mit dem Vereinsehrenzeichen in Bronze geehrt.

Norbert Furchner erh채lt die Treuenadel f체r 40-j채hriges Mitwirken in der Jagdhornbl채sergruppe.

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Auftritt der Alphornbl채ser am 08. November

AZ v. 13.11.2014

Unsere Alphorngruppe war auch 2014 체beraus aktiv.

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Auftritt auf dem Weihnachtsmarkt in Kaufbeuren Am 08. Dezember ist die Jagdhorn- und die Alphornbl채sergruppe wie in den Jahren zuvor beim Kaufbeurer Weihnachtsmarkt aufgetreten.

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Ausblick 2016 Am Dreikönigstag werden die Jagdhorn- und die Alphornbläsergruppe wieder am „Dreikönigskonzert“ in der Kirche in Zellerberg zusammen mit etlichen anderen Musikgruppen auftreten. Die Veranstaltung findet am Nachmittag statt und ist gerade für Kinder gut geeignet. Anzeige

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Ein letztes „Jagd vorbei“ und „Halali“ unseren im Jahr 2014 verstorbenen langjährigen Mitgliedern

Dr. Rudolf Schmidt * 15. November 1951 11. November 2014

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Mit der Natur leben Heilkraft aus der Natur – Die Schafgarbe Heilwirkung: Schafgarbe wird im Volksmund auch „Bauchwehkraut“ genannt. Es lindert Magen- und Darmkrämpfe, nicht nur beim Menschen, sondern auch unsere Hasen nutzen diese Natur-Apotheke. Es hat eine verdauungs- und gallenfördernde Wirkung und wird in der Frauenheilkunde ebenso bei Haut- und Schleimhautentzündungen geschätzt. Verwendung: Man verwendet die Blätter für Frischpflanzensäfte, frische oder getrocknete Blüten für Tee, Tinkturen, Leberwickel und Sitzbäder. Standorte: Die typische Wiesenblume liebt gut gedüngte Böden und bevorzugt Viehweiden, Wegränder und nährstoffreiche Äcker. Sammelzeit: Die jungen Blätter das ganze Jahr über, die Blüten von Juni bis September. Die Wirkstoffe: Ätherische Öle, Gerbstoffe, Flavonoide, Chamazulen, Kampfer und andere Bitterstoffe, Kieselsäure und Kalium. (WH) Quelle: „Wildkräuter-Fibel“ mein schönes Land, Burda-Verlag, Offenburg

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Jagdhunde-Rasseportrait – Der Pudelpointer Der Pudelpointer entstammt ursprünglich - wie der Name schon verrät - der Verbindung Pudel x Pointer. Der große, kraushaarige Pudel (Königspudel) war ursprünglich ein vorzüglicher Jagdhund. Bis in das vorige Jahrhundert wurden seine Stöber- und Wasserpassion, sein Spurwille und Spurlaut, seine Apportierlust und Verlorenbringerfähigkeit, seine Raubwildschärfe, Intelligenz und Lernfähigkeit geschätzt. Der Pointer war und ist auch heute noch der im Feld unübertroffene englische Vorstehhund mit der weiten, hervorragenden Nase, dem feurigen Temperament, der enormen Ausdauer, der Schnelligkeit mit raumgreifender Suche und festem Vorstehen. Zunächst rein zufällig entstandene und später auch beabsichtigte Gebrauchskreuzungen mit Pudeln und Pointern hatten sich bewährt. Nicht nur in Deutschland, sondern auch in England, Spanien und Amerika hatte man mit Kreuzungsprodukten aus Pointer- und Pudelblut beste Erfahrungen gemacht. Der bekannte deutsche Förster Hegewald war von dem Gedanken besessen, daraus eine rauhaarige Jagdgebrauchshunderasse zu begründen. 1881 wurde der Anfang gewagt. Insgesamt wurden neun Urstämme aus Pudel x Pointer begründet. Am 17.07.1897 wurde in Darmstadt der Verein der Pudelpointer-Züchter gegründet. Von 1924 bis 1945 wurde bereits absolute Reinzucht betrieben. Erst nach dem zweiten Weltkrieg, als die Zuchtbasis in den Wirren der Kriegs- und Nachkriegszeit auf ein Minimum gesunken war, erfolgte gezielt und mäßig erneute Pointerblutzufuhr, wodurch eine Inzuchtdepression verhindert und ein erneuter Heterosiseffekt erzielt wurde. Nach nun folgender fast dreißigjähriger Zuchtplanung nach dem Prinzip der Reinzucht ist 1983 wieder ein engbegrenzter Versuch mit Pointerblut unternommen worden. Die Rüden haben ein Stockmaß von 60 – 68 cm, die Hündinnen ein Stockmaß von 55 – 63 cm. Der Pudelpointer wird einfarbig gezüchtet, wobei kleine weiße Abzeichen, wie z. B. weißer Brustfleck, ohne Belange sind. Das heutige Zuchtziel ist mehr auf mittelbraun bis dunkelDas Waid-Blatt Heft Nr. 15 Seite 32

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braun ausgerichtet. Das gewünschte Haar bei dieser Rasse ist knapp bis derb rau mit guter Unterwolle, mit ausgeprägtem Bart, mindestens angedeuteter Stirnlocke und voller Bauchbehaarung. Der Pudelpointer wird, wie alle deutschen Vorstehhunde, als vielseitiger Jagdgebrauchshund für die Feld-, Wasser- und Waldjagd gezüchtet. Helmut Königsperger entnommen aus Unterlagen des Vereins „Pudelpointer e.V“.

Bild: Thomas Obermaier

Im Einzugsgebiet vom JJV Kaufbeuren e.V werden auch Pudelpointer gehalten. Dieser Pudelpointer wird von Thomas Obermaier geführt.

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Vogel des Jahres 2015 – Der Habicht Der Habicht ist zum Vogel des Jahres 2015 gewählt worworden. Was zeichnet den Habicht aus? Wie ist es um seine Zukunft bestellt? Warum der Habicht, unser Mitbewohner in der deutschen Landschaft, unsere besondere Aufmerksamkeit (nicht nur in 2015) verdient, will ich Ihnen mit diesem Artikel aufzeigen. Erscheinungsbild: Die wissenschaftliche Bezeichnung des Habichts lautet „ Accipiter gentilis“ und in der Allgäuer Mundart spricht man einfach vom „Hack“. Der Habicht ist ein mittelgroßer Greifvogel. Als grobe Größenorientierung kann man hier den wesentlich häufiger vorkommenden Mäusebussard nennen. Der Körperbau des Habichts unterscheidet sich jedoch stark zum Segelflieger Bussard: klare körperliche Merkmale sind die relativ kurzen, aber breit abgerundeten Schwingen, optimal ausgelegt für den Flug durch das Dickicht und eine schnelle Beschleunigung bei der Jagd. Ein langer Stoß (Schwanzfedern) ermöglicht ein schnelles Navigieren bei der Beuteverfolgung und seine langen Ständer (Beine) helfen, Beute auch in der Deckung zu schlagen. Anhand dieser Merkmale ist die Silhouette des Habichts deutlich am Himmel zu erkennen. Der typische Flug des Habichts sind mehrere kräftige Flügelschläge, im Wechsel mit Gleitflugphasen. Damit ist der Habicht insgesamt dem Sperber sehr ähnlich, jedoch ist dieser durch sein zierlicheres Erscheinungsbild vom Habicht zu unterscheiden. Körpermerkmale kurz zusammengefasst: Körperlänge: Flügelspannweite: Gewicht:

Männchen Weibchen ca. 50 cm ca. 60 cm ca. 100 cm ca. 115 cm ca. 720 g ca. 1130 g

Flugbild des Habichts Das Waid-Blatt Heft Nr. 15 Seite 34

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Nördlicher (Nordfinnland, Sibirien) lebende Unterarten des Habichts können etwas größer und stärker werden. Die Gefiederfärbung ist bei Altvögeln oberseits graubraun bis schiefergrau und unterseits weißlich mit dunkler Querbänderung. Jungvögel sind auf der Oberseite dunkelbraun mit hellen Federrändern und unterseits rostgelb mit dunkelbraunen Längsflecken. Die Brauntöne können hier variieren und ins rotbraune gehen, womit sich auch der in der Falkner Sprache für Habichte im Jugendgefieder übliche Begriff „Rothabicht“ erklären lässt. Typisch für den Habicht sind auch seine 4 bis 5 dunklen Querbinden im Stoßgefieder. Der Habicht ist in 10 Unterarten fast über die ganze Nordhalbkugel verbreitet. Die Verbreitung im Norden und Süden verläuft im Großen und Ganzen mit den Waldzonen bzw. der Baumgrenze. Was hier sehr beachtlich ist, ist die Tatsache, dass im nordöstlichen Sibirien die Unterart Accipiter gentilis albidus (siehe Foto) lebt, dessen Gefieder komplett weiß sein kann. Verhalten und Lebensraum: Der Lebensraum des Habichts ist abwechslungsreiche Landschaften mit viel Deckung, also ausgedehnte Wälder, unterbrochen durch Felder mit Hecken und Büschen. Der Horst liegt in Altholzbeständen von Nadel- oder Mischwälder. Anders als bei anderen Greifvögeln wird der Horst lieber im Waldesinneren errichtet. Er kann aber auch in kleineren Waldstücken liegen, wenn dieser abseits von Störungen liegt. Der Habicht baut in seinem Revier mehrere sogenannte Ausweichhorste, am liebsten hoch auf alten Nadelbäumen. Die Horste werden laufend ausgebaut, verbessert und wieder benutzt, der aktuelle Bruthorst wird mit frischen Zweigspitzen begrünt. Habichte sind mit ca. 10 Monaten geschlechtsreif und beginnen unter guten Bedingungen bereits mit 2 Jahren zu brüten. Die Balz beginnt in der Regel im Januar, bei günstigen Wetterverhältnissen auch früher. Man hört die Habichte in dieser Zeit öfter rufen und kann sie über dem Brutrevier bei spektakulären Balzflügen beobachten. Die Eiablage ist Das Waid-Blatt Heft Nr. 15

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von Ende März bis Ende April, gelegt werden meist 3 – 4 Eier. Die Brutdauer beträgt 38 – 42 Tage. Bei Habichten gibt es klare Arbeitsteilung: das Weibchen übernimmt das Brüten der Eier sowie das Hudern und Füttern der Jungen, in dieser Zeit mausert sie sehr stark. Während dieser Wochen ist das Männchen für die Nahrungsbeschaffung der ganzen Familie zuständig. Erst wenn die Jungen das gröbste hinter sich haben, beteiligt sich das Weibchen beim Heranschaffen der Beute. Von der Natur optimal eingerichtet, geht dann erst das Männchen stärker in die Mauser. Die Nestlingsdauer beträgt 36 – 40 Tage, anschließend werden die Jungvögel noch 3 – 4 Wochen von den Eltern mit Nahrung versorgt, bis sie selbstständig sind. Im Alter von 2 – 3 Monaten, Ende Juli / Anfang August, verlassen die Rothabichte das elterliche Revier. Nur ca. 40% der ausgeflogenen Junghabichte überleben das erste Jahr. Wenn man nun also rechnerisch von einem Gelege mit 3 Eiern ausgeht und alles gut geht (keine Störungen, Altvögel verunglücken nicht etc.) überlebt mit Glück ein Habicht. Dieses eine Exemplar ist dann aber noch lange nicht in der Situation für Nachkommen zu sorgen, hier muss dann auch noch viel passieren und einiges positiv zusammentreffen. Habichte sind monogam, ein Paar bleibt ein Leben lang zusammen und bei entsprechenden Voraussetzungen sind diese Vögel sehr reviertreu. Die jungen Habichte, die Rothabichte streichen also umher und suchen geeignete Lebensbedingungen und freie Reviere, um diese dann zu besiedeln. Habichte jagen oft aus dem Ansitz oder aus dem niederen Suchflug. Sie sind Überraschungsjäger und versuchen ihre Beute nach einem schnellen, kurzen Verfolgungsflug zu schlagen. Beim Pirschflug nutzen sie geschickt jede Deckung und fliegen dicht an Sträuchern und Hecken vorbei, um erst im letzten Moment von der Beute erkannt zu werden. Hierbei können Habichte rasant beschleunigen und aufgrund ihres Körperbaus auch kleinere wendige Beute hartnäckig und spektakulär verfolgen. Dieser vielseitige Jäger ist jedoch auch in der Lage, aus großer Höhe Das Waid-Blatt Heft Nr. 15 Seite 38

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wie ein Wanderfalke, als Tropfen im Sturzflug zu jagen. Zur Beute des Habichts zählen kleine bis mittelgroße Vögel und Säugetiere. In Mitteleuropa sind dies z. B. Rabenvögel, Drosseln und Tauben, an Säugern schlägt er gerne Eichhörnchen und Kaninchen, soweit diese entsprechend vorkommen. Der Habicht ist damit ein absoluter Opportunist. Sie nutzen gerne diejenigen Arten, welche im jeweiligen Lebensraum häufig vorkommen. Habichte selektieren sorgfältig kranke, schwache und verhaltensauffällige Tiere aus. Hier liegt die Aufgabe des Habichts im Biokreislauf „Regulierung eines gesunden und starken Wildtierbestandes“. Im Einzelnen möchte ich hier das Beuteverhalten des Habichts im Ostallgäu aufzeigen und darauf eingehen. Aufgeführt ist die Brutzeitbeute des Habichts im Ostallgäu (mit geringen Anteilen von MN und OA) von 1968 – 2014 / 79 Brutvogelarten, 16 Säugetiere, 1 Reptilienart, 1 Fischart. Die Hauptbeute des Habichts:

(aufgeführt ab einem Anteil von 1% und bei alljährlichem Nachweis)

19,85% Singdrossel ist Hauptbeute. Anhaltender Rückgang aufgrund der sommerlichen Stangenholzdurchforstung. Brutausfall auf großer Fläche. 15,51% Wacholderdrossel seit 1990 als Hauptbeute eingebrochen. In betroffenen Revieren ist die Habichtsnachwuchsrate < 1,1 / Jahr. 10,03% Haustaube Rückgang auf ganzer Fläche. Im Beutematerial immer häufiger Knochentumore. Mehrere Althabichte mit Trichomonaden (verursacht durch die Haustaube) als Todesursache. 8,63% Amsel anhaltend leichter Anstieg. 8,10% Misteldrossel stabilste Beutetierart. Das Waid-Blatt Heft Nr. 15

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5,19% Eichelhäher seit wenigen Jahren im Juni / Juli zur Hauptbeute geworden. Profitiert vom Maisanbau. 3,99% Ringeltaube ehemals keine Hauptbeute im Ostallgäu. In allen Gebieten mit Maisanbau in der Beute zulegend. 3,20% Star Bei wenigen Paaren als Beute. Hängt offenbar von der individuellen Fähigkeit und Neigung der einzelnen Habichte ab. 2,98% Rabenkrähe nicht bei allen Paaren als Nahrung. Hängt deutlich vom einzelnen Habicht (Alter, Neigung, Kraft, Herkunft) ab. Im Juni / Juli hoher Anteil an Ästlingskrähen. 2,27% Eichhorn bis 1997 jährlich in der Beute seit der Forstreform massiver Einbruch wegen Wegfall eichhorntypischer Nischen im Forst. 2,25% Waldohreule sehr starker Einbruch in allen Maisgebieten. 1,74% Buchfink als ehemalige Beute mittlerer Häufigkeit, jetzt einbrechend. Zugverlust. 1,04% Schermaus keine Hauptbeute, jedoch seit 1968 massiv in der Beute vertreten. 1,01% Türkentauben Bricht als Beute weg. Feldhase war Nebenbeute bis zur Flurbereinigung, dann ganz fehlend. Deutlich ist aus der Beutestatistik der Habichte im Ostallgäu zu erkennen, wie flexibel er mit insgesamt 97 Beutearten ist und wie er versucht, sich den gegebenen Umweltveränderungen anzupassen. Die Frage ist nur, ob der Habicht mit dem Tempo der UmweltveränderunDas Waid-Blatt Heft Nr. 15 Seite 40

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gen mithalten kann und wie drastisch sich diese Veränderungen entwickeln. Wo liegen generell die deutlichsten Gefahren für den Habicht? • Wegfall der abwechslungsreichen und deckungsreichen Landschaften mit Heckenstreifen und Sträuchern durch die Flurbereinigung. Und damit Ausfall vieler Beutetierarten des Habichts und die Vernichtung seines typischen Jagdreviers. • Intensivierung der Forstwirtschaft, es verschwinden die vom Habicht bevorzugten Altholzbestände. Durch die Waldarbeit bereits im Winter und Frühjahr wird die Balz und die gesamte Brutzeit gestört. Gefahr des kompletten Brutausfalls. • Illegale Verfolgung der Habichte durch Geflügelzüchter, Zerstörung der Brut und Fallenfang. Dezimierung der Bestände, der für die Arterhaltung wichtigen alten Standhabichtspaare. Der Habicht im Fokus: Jäger oder Opfer? Tatsache ist, dass dem Habicht in der Vergangenheit stark nachgestellt und die Bestände zum Teil drastisch reduziert wurden. In England war der Habicht bereits ganz ausgerottet und wurde unter großem Aufwand wieder angesiedelt. Nach Sinn und Recht oder sonst einer moralischen Erklärung muss man hier nicht fragen. Als Flugwildjäger verschmäht der Habicht unter Umständen kein Zuchtgeflügel. Aber man kann und darf den Habicht nicht dafür verurteilen, dass er auf Streifzügen in seinem Revier auf Zuchtanlagen (Taubenschlag, Hühnerhof, Fasanerie) stößt und dieses vom Menschen geschaffene, unnatürliche Überangebot auch nutzt, wenn man es ihm schon offeriert. Würde er so ein Angebot nicht annehmen, stände dies im Widerspruch zur Evolution und der Natur. Was ebenfalls alle Beuteuntersuchungen von Habichten aus unterschiedlichen Regionen der letzten Jahrzehnte ergaben ist, dass der Habicht auch nicht den letzten Hasen eines Gebietes schlägt. Diese Meinung sollte ebenso überholt sein, wie die vom Steinadler, der die Das Waid-Blatt Heft Nr. 15

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Kinder verschleppt. Auch hier geht der Habicht der ihm von der Natur zugeteilten Funktion nach und selektiert schwache bzw. kranke Individuen oder reguliert eine Überpopulation, das ist praktizierte Evolution. Die Habichtspopulationen nehmen zwar in einigen Gebieten wieder zu, dies soll aber nicht bedeuten, dass sie sicher sind. Die Reviergröße eines Paares hängt von den jeweiligen Lebensverhältnissen ab und kann stark schwanken. So können in 100 km² z. B. zwischen 2 und 12 Brutpaare leben. Daraus resultierend können in mehreren angrenzenden Revieren bzw. Gegenden Habichte gesehen werden, es sich aber dennoch um ein und dasselbe Habichtspaar handeln. Der LBV gibt derzeit für Deutschland ca. 11500 - 16500 Brutpaare an, davon fallen ca. 2500 Brutpaare auf Bayern. Um Populationen zu sichern, müssen sich Habichte langfristig ansiedeln können. Denn nur alte, erfahrene Habichtspaare kennen ihr Revier aufgrund vieler Streifzüge und wissen aus Erfahrung, wie sie auch in für die Jungenaufzucht schlechten Jahren (Witterungs– und Nahrungsangebot bedingt) ihre Brut aufziehen können. Diese Althabichtspaare sind jedoch in einigen Gebieten rückläufig. Leben wir in einer Habicht - feindlichen Zeit? Habichte sind scheue Waldvögel, auf Störungen zur Balz- oder Brutzeit, reagieren sie unter Umständen sofort und brechen diese sofort ab, so dass die Brut ausfällt. Der Habicht benötigt in dieser Zeit also Ruhe. Außerdem bevorzugen Habichte Altholzbestände, beides wird dem Habicht in jüngster Zeit durch die intensiver gewordene Forstwirtschaft in vielen Gebieten reduziert. Ich wurde selber durch Zufall Zeuge, als im Altholz gewirtschaftet wurde und Bäume unmittelbar am vom Habicht belegten Bruthorst gefällt wurden. Rücksicht auf die Natur oder gar auf einen Vogel, wird hier - wie überall wo es um Wirtschaftsgüter geht - nicht genommen. Der Habicht versucht auch darauf zu reagieren und besiedelt neuerdings Ballungszentren mit großen Parks und Friedhöfen, wie Berlin, Das Waid-Blatt Heft Nr. 15 Seite 42

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Hamburg oder Köln. Das dortige Nahrungsangebot wie Stadttauben, Krähenkolonien oder verwilderte Sittichpopulationen locken sie dort hin. Dies steht zunächst im Widerspruch zu der im Vorfeld getroffenen Aussage, Habichte sind scheue und sensible Waldvögel. Aus dem Umgang und der Arbeit mit den Habichten in der Falknerei weiß man aber, dass die Eindrücke und Erfahrungen der Habichte in den ersten Tagen und Wochen als Jungvogel absolut prägend und entscheidend sind für sein Verhalten im Rest seines Lebens. Bekommt ein Junghabicht im Ästlingsstadium die Reize einer Stadt mit und verbindet diese Reize mit einer leichten Nahrungsquelle, speichert er diese Gesamtsituation für sich positiv ab und versucht weiterhin von ihr zu profitieren. Genauso wird ein Rothabicht, der in den ersten Tagen beim Falkner intensiv gehandelt und gut abgetragen wird, ein lockerer und entspannter Jagdkumpan. In diesem Zusammenhang möchte ich nochmal eine Brücke in die Falknerei schlagen: in den letzten 10 bis 20 Jahren hat man viel Wissen über Zucht und Haltung von Habichten aufgebaut, so dass die Nachzucht von Habichten aller Unterarten sich gut entwickelt hat und das Angebot an Beizvögeln groß ist. Auffällig war hier bald, dass nordische Habichte beim Abtragen und Einjagen gegenüber den heimischen Habichten ihre Vorteile haben. Die nordischen Habichte sind zum Teil ruhiger und flugfreudiger und solche Habichte können dann selbstverständlich auch besser zur Beizjagd eingesetzt werden. Über diese Tatsache gibt es unterschiedliche Theorien. Meine persönliche Meinung für dieses unterschiedliche Verhalten der Habichte liegt in der unterschiedlichen Historie der Vögel. Die Habichte Mitteleuropas waren einer hohen, ständig wachsenden Bevölkerungsdichte und den damit zunehmenden Schnittpunkten mit dem Menschen ausgesetzt. Verbunden mit der Verfolgung des Habichts durch den Menschen ergab sich eine willkürliche Selektion des Habichts. Nervenstärkere Habichte, die auf offenem Gelände jagten und auch menschliche Nähe bei der Beutewahl akzeptierten wurden ausselektiert, daraus resultierte, Das Waid-Blatt Heft Nr. 15

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dass hauptsächlich scheue, heimlich lebende Habichte bei uns ihr Genmaterial weitergeben konnten. In Nordfinnland oder Sibirien zum Beispiel, wo die Bevölkerungsdichte sehr gering ist, geben auch offen jagende und nervenstarke Habichte Genmaterial und somit ihre Veranlagungen weiter. Somit ist der hier zu Lande ansässige scheue und unruhige Habicht in gewisser Weise ein Produkt unserer Einstellung dem Habicht gegenüber. Fairer Umgang mit dem Habicht in der Natur: Wenn man Geflügel hält und keine unnötigen Verluste haben möchte, muss man das Geflügel schützen. Dies bedeutet nichts anderes, als die Zuchtgeflügelhaltung entsprechend zu gestalten, zum Beispiel durch das Absichern des Geheges mit Netzen. Überall wo Haustiere auf Wildtiere treffen können, hat man nicht nur das Haustier, sondern auch das Wildtier zu schützen. So wie der Hundehalter beim Spaziergang durch den Wald den Hund an die Leine nehmen sollte, um im Vorfeld zu unterbinden, dass der Hund aufgeschrecktem Wild hinterher hetzen könnte. Hat man sein Herz der Taubenhaltung verschrieben und lässt diese frei in die Natur, muss man diese Leidenschaft mit allen Facetten leben. Dazu gehört auch, dass die Taube naturgegeben das Beutetier von anderen Tieren ist. Wie es in der Natur nun mal ist, muss man dann eben mit einem gewissen Schwund rechnen. Möchte jemand Fasane in seinem Revier ansiedeln, muss das Revier entsprechend gestaltet werden. Der Fasan ist keine heimische Wildart und benötigt, dass er nicht wandert, genug Futter und ausreichend Deckung vor Beutegreifern. Es ist auf alle Fälle moralisch und rechtlich nicht zu vertreten, dass man etwas Naturgegebenes wie den einheimischen Habicht bestraft, um einem privatem Interesse nachzukommen. Das hat weder mit Tierliebe, noch mit Naturverbundenheit zu tun, sondern ist ganz einfach die Lebenseinstellung: „ich mach mir die Welt, wie sie mir gefällt“. Wenn ich als Falkner mit meinem Beizvogel jage, ist der Vogel, sobald Das Waid-Blatt Heft Nr. 15 Seite 44

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er meine Faust verlässt, ein Teil der Natur und somit auch deren Gesetzen unterworfen. Ihm kann nun alles zustoßen, was einem Wildtier passieren kann. Ich muss damit rechnen, dass mein Beizvogel von einem wilden Beutegreifer geschlagen wird oder verunglückt. Wenn mir sowas passiert, spielt es keine Rolle, wie hoch der materielle Wert des Beizvogels war, wie viele tausend Arbeitsstunden ich in meinen Jagdkumpan reingesteckt habe oder was mir das Tier persönlich bedeutet hat. Mir selber ist das schon mehr wie einmal passiert, aber so ist die Natur und ich muss damit leben. Wenn ich die Gesetze der Natur nicht akzeptieren kann, darf ich diese Passion nicht betreiben. Fazit: Am Ende stellt sich für mich die Frage, „Wann wird eine Art zum Vogel des Jahres?“ Möchte man damit das Verständnis für einen Vogel frühzeitig sensibilisieren oder wird er erst dann gewählt, wenn die Art in seinem Bestand schon gefährdet ist. Der Habicht gehört für mein Verständnis immer unter unseren besonderen Schutz gestellt, weil dieser sensible und geschickte Jäger lange vor uns in den Urwäldern Mitteleuropas gelebt, gejagt und seine Jungen großgezogen hat. Er ist somit eine urtypische, heimische Wildart, dessen Daseinsberechtigung ganz klar vor der von asiatischem Ziergeflügel, Zuchttauben oder sonstigem domestiziertem Geflügel steht. In der Falknerei werden inzwischen viele Greifvögel jagdlich auf hohem Niveau geflogen, nahe dem Potenzial ihrer wildlebenden Artgenossen. Bei Habichten in der Falknerei ist das Jagdpotenzial nur zu einem Bruchteil gegenüber dem der wildlebenden Habichte genutzt. Erst in jüngster Zeit entwickeln einige Falkner erfolgreich neue Trainingsmethoden, um die jagdliche Veranlagung dieser Vögel zu fördern. Dies ist ein Hinweis, dass der Habicht facettenreicher und opportunistischer ist, als viele andere in der Falknerei eingesetzten Greifvögel. Habichte gehören vor dem Gesetz zu den besonders geschützten Arten. Neben dem Bundesnaturschutzgesetz und der EU-ArtenschutzverordDas Waid-Blatt Heft Nr. 15

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nung, unterliegen Habichte bei uns dem Jagdrecht und sind ganzjährig geschont. Auch deshalb sollte der Habicht uns Jägern besonders am Herzen liegen, so dass dieser bemerkenswerte Vogel, auch in Zukunft, in Ruhe seine Jungen in unseren Revieren großziehen kann. Nach dem Motto „Jäger für Jäger“. Der Habicht ist nicht nur ein natürlicher Regulator, der seine Beute im Revier quantitativ und qualitativ im gesunden Gleichgewicht hält, er ist auch ein Naturindikator, der uns aufzeigt, wo die Natur noch intakt ist.

Mitteleuropäischer Althabicht

Bilder: Sylvia Urbaniak

Sibirischer Albidushabicht

Anton Settele

Quellen: • Besonderer Dank gilt Herrn Rudolf Rust, der mir die Daten aus seiner Feldarbeit, zur Beute des Habichts im Ostallgäu, für diesen Bericht zur Verfügung gestellt hat. Er ermöglicht uns durch seine Jahrzehnte langen Habichtsstudien, in Süddeutschland, einen einzigartigen Einblick in die Kinderstube unserer heimischen Habichte und hilft uns dadurch diesen Vogel und seine Rolle in der Natur besser zu verstehen. • Die Greifvögel Europas, Nordafrikas und Vorderasiens von Theodor Mebs und Daniel Schmid / Kosmos Verlag.

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Das Brauchtum Unter dieser Rubrik soll in loser Folge über weidgerechtes Brauchtum berichtet werden. Brauchtum ist das, was Sitte und Brauch ist, was man schon immer so gemacht hat und weiterhin braucht. Es unterliegt also dem Wandel der Zeit. Dabei wird das, was man braucht, nötig hat oder anständigerweise tut, vom Verstand und vom Gefühl her bestimmt. Wer ist der Erleger? Nach altem Brauch erhält derjenige Schütze ein Stück Wild als Erleger zugesprochen, der es beim Kugelschuss mit dem ersten Schuss und beim Schrotschuss mit dem letzten tödlich getroffen hat. Es gibt aber Grenzfälle, falls das Stück zwar getroffen wurde, aber noch flüchten kann: Beim Schalenwild gilt derjenige als Erleger, der dem Stück die erste Kugel so angetragen hat, so dass das Stück mit einem brauchbaren Hund zur Strecke gekommen wäre. Zu diesen Schüssen gehören auch Laufschüsse, sofern der Knochen verletzt wurde. Diese Regel gilt auch dann, wenn ein anderer Schütze das Wild im weiteren Verlauf der Jagd danach tödlich getroffen hat. Beim Schrotschuß gilt derjenige als Erleger, der den letzten tödlichen Schuss abgegeben hat. Dazu gehört aber nicht der Fangschuss. Kommt aber zum Beispiel der beschossene Fuchs oder Hase noch so flüchtig, dass das Wild ohne weiteren Schuss entkommen würde, so gilt der letzte tödliche Schuss. In Zweifelsfällen entscheidet der Jagdleiter. Einsprüche dagegen gelten als ungehörig. (WH) Quelle: „Jagdliches Brauchtum und Jägersprache“, Walter Frevert, Kosmos-Verlag Stuttgart, 2011 Das Waid-Blatt Heft Nr. 15

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Hase und Habicht in der Jägersprache

Aus: „Jagdliches Brauchtum und Jägersprache“, Walter Frevert, Kosmos-Verlag, Stuttgart, 2011 Das Waid-Blatt Heft Nr. 15 Seite 48

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Humor in Grün (Jägerfrauen bitte trotzdem lachen) Der Weihnachtsbaum Am ersten Tag der Bockjagd trifft Hubert seinen Reviernachbarn. „Wie geht’s denn so“, fragt er. „Ach, meine Frau nörgelt den ganzen Tag nur an mir herum“ „Was will sie denn?“, fragt der Nachbar. „Sie zetert in einem fort, ich soll endlich den Weihnachtsbaum wegräumen!“ Alles falsch gemacht? „Hallo, wie geht es?“ fragt sie ihre Freundin. „Na ja, ich war mit meinem Mann auf der Jagd. Er ist sauer, dass ich wieder alles verkehrt gemacht habe. Ich war zu laut, habe mich zu hastig bewegt, die falschen Patronen gehabt und dann auch noch doppelt so viel geschossen wie er.“ Geistesabwesend Nächtliche Unterhaltung im Forsthaus. Hubert ist in die Lektüre seiner neuen Jagdzeitschrift vertieft, seine Frau strickt. „Übrigens“, unterbricht sie die Ruhe, „gestern war ich beim Arzt.“ „Soso“, murmelt er. „wie geht’s ihm denn?“

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Macht alles. Hubert will einen neuen Jagdaufseher einstellen. Beim Vorstellungsgespräch fragt er ihn: „Sind Sie verheiratet?“ „Nein, aber ich mache trotzdem alles, was man mir sagt.“ Aus: „Hubert der Jäger“ ,Gert G. von Harling, Neumann-Neudamm, 2012

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Für Kinder

Liebe Kinder, nur ein Schatten passt zum Löwen. Bitte schickt eine Kopie mit der gefundenen Lösung bis zum 15.05.2015 an: Stefan Schopf, Westlachenbühl 13, 87600 Kaufbeuren. Der Vorstand des Jagdschutz- und Jägervereins Kaufbeuren e.V. wird unter allen Einsendern einen kleinen Preis verlosen. Das Waid-Blatt Heft Nr. 15

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Wildmedaillons Zubereitung Medaillons waschen und trockentupfen. Das Öl mit den Pfefferkörnern, dem Rotwein und dem Weinbrand vermischen. Die Kräuter der Provence untermischen, über die Medaillons verteilen und zwei Stunden ziehen lassen. Den Speck in einer Pfanne braten herausnehmen und bereitstellen. Die Knoblauchzehen schälen, hacken, ins Bratfett geben, anschwitzen.

Zutaten für 4 Personen 8 – 12 Rehmedaillons ½ Tasse Olivenöl 1- 2 EL grüner Pfefferkörner 1 Schuss Rotwein 2 cl Weinbrand 1 TL Kräuter der Provence 100g Frühstücksspeck in Scheiben 2 Knoblauchzehen 2 Fleischtomaten 400 g Kartoffeln Fritierfett

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Die Tomaten in Scheiben schneiden, kurz im Fett erhitzen und bereitstellen. Die Kartoffeln schälen, in dünne Streifen schneiden und im heißen Fritierfett goldgelb ausbacken. Medaillons ins Knoblauchfett geben und medium oder durchbraten. Speckscheiben anrichten, Tomatenscheiben dazu legen und mit den Kartoffeln zusammen servieren.

Liebe Leserin, lieber Leser, hier sollte eigentlich das Wildrezept abgebildet werden. Leider hat die DJV Service und Marketing GmbH, die das Urheberrecht dafür besitzt den Abdruck nicht erlaubt. Begründung Abschrift der Originalmail:

„Da der Landesjagdverband Bayern nicht mehr Mitglied im DJV ist und deshalb auch die bayrischen Jäger nicht mehr dem DJV angehören, kann ich Ihnen den Abdruck des Rezepts leider nicht genehmigen. Ich bitte um Ihr Verständnis dafür, dass wir dies nur bei Jägern tun können, die durch ihren Mitgliedsbeitrag auch den DJV unterstützen. Mit freundlichen Grüßen Anke Nuy Geschäftsführerin“ Ende der Abschrift Das Waid-Blatt Heft Nr. 15

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Regionale Preisempfehlung für Wildfleisch und Wildwurst kg-Preise

Rehfleisch Filet Rücken ohne Knochen Rücken mit Knochen Keule ohne Knochen Keule mit Knochen Schulter ohne Knochen Schulter mit Knochen Ganzes Reh in der Decke ohne Haupt und Läufe

40,00 € 34,00 € 22,00 € 28,00 € 16,00 € 15,00 € 9,00 € 6,50 €

Wurst Kochsalami

20,00 €

Ansprechpartner Josef Koch Ignaz Schmid Max Hauser Peter Prestele Fritz Obermaier Claudia Krebs Das Waid-Blatt Heft Nr. 15 Seite 54

Tel.: 08340–556 Tel.: 08246-549 Tel.: 08344-543 Tel.: 08341-7845 Tel.: 08344-649 Tel.: 08246-969404 www.jaegerverein-kaufbeuren.de


Aus den Revieren Hase, Habicht, Huchen

Bild: www.jagdimpression.de

Beide oben abgebildete Wildtiere, so gegensätzlich sie sind, haben es unfreiwillig geschafft, dass man über sie spricht und schreibt: Sie sind beide zum Tier bzw. Vogel des Jahres 2015 gekürt worden. Beide sind selten geworden in unseren Fluren und Wäldern. Am Habicht kann es also nicht liegen, dass es dem Hasen schlecht geht. Umgekehrt schon gar nicht, ist er doch Opfer des Greifs. Zugegeben, früher haben viele Jäger im Habicht den Räuber gesehen, der ihnen so manchen Hasen-, Fasanen- oder Rebhuhnbraten gestohlen hat. Die Jägerschaft insgesamt kann stolz darauf sein, dass seit über hundert Jahren noch kein Wildtier, das unter ihrer Obhut stand, ausgerottet wurde. Hege ist hier das Schlüsselwort! Deshalb trifft man den sehr heimlichen Habicht auf der Pirsch oder Ansitz wieder öfter an.

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Anders verhält es sich mit dem Hasen. Den sieht man zwar noch häufiger, bejagt wird er eher zurückhaltend. Auch hier handeln die Jäger vernünftig, weil sie sehen, wie schwer es Meister Lampe hat in der ausgeräumten Feldflur Nahrung und Ruhe zu finden. Er hat eben viele Feinde: „Menschen, Hunde, Wölfe. Lüchse, Katzen, Marder, Wiesel, Füchse, Adler, Uhu, Raben, Krähen, jeder Habicht, den wir sehen, Elstern auch nicht zu vergessen, alles, alles will ihn fressen.“ Ludwig F. von Wildungen Als dieses Gedicht im 18. Jahrhundert geschrieben wurde gab es noch keine Autos, denen jährlich 120.000 Hasen zum Opfer fallen. Anzeige

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Der Huchen, er gehört nicht zur Klientel von uns Jägern. Aber wir wollen diesen „Fisch des Jahres 2015“ nicht unterschlagen. Dieser „Donaulachs“ kam einst in der Iller, Wertach, Lech und Isar sowie natürlich in der Donau vor. Er wird bis zu 120 cm lang und kann locker das Gewicht eines kleinen Spanferkels auf die Waage bringen. (WH) Quelle: Allgäuer Zeitung, vom 31.12.2014

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Jäger wehrt euch doch… wenn die Zeitung meldet: „Hund erschossen und aufgeschlitzt“. Was war passiert? In einem Biessenhofener Revier wurde solch ein bedauernswertes Tier gefunden. Der Verdacht wurde sofort auf Jäger gelenkt. Statt sofort bei der Zeitung zu protestieren und eine Gegendarstellung zu verlangen, ballt man die Faust in der Tasche. Auch hätte der zuständige Kreisvorsitzende bei der Jagdbehörde und dem Bürgermeister vorstellig werden können. Nichts von alledem geschah. Als i-Tüpfelchen der Unverschämtheit erschien dann prompt ein Leserbrief, in welchem ein Dr. Wiebelsberger, Aitrang frech den Verdacht auf die Jäger richtet und diese für ihre angebliche Schandtat verächtlich macht. Solch ein Vorgang ist keine private Angelegenheit des dortigen Pächters mehr. Denn hier werden absichtlich alle Jäger in eine Schandecke oder an den Pranger gestellt und öffentlich verächtlich gemacht. Man hatte eigentlich gehofft, diese Zeiten seien vorbei. Schließlich gehen die Jäger und Jägerinnen nicht aus Jux und Tollerei zur Jagd, sondern erfüllen eine wichtige gesellschaftliche Aufgabe. (WH)

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Bunte Wiesen statt Vermaisung

So wünschen nicht nur wir Jäger unsere Reviere. Am Bodensee läuft ein fünfjähriges Forschungsprojekt mit Wildpflanzen. Erste Resultate deuten darauf hin, dass die Methangewinnung nicht teurer wird als beim Einsatz von Mais. Der Grund hierfür liegt darin, dass die Wildpflanzen nur alle fünf Jahre gesät werden müssen. Zum anderen entfallen die Kosten fürs Düngen und Spritzen. Quelle: Bernward Janzing in „Biogas Journal, Sonderheft, 2012

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Botulismusgefahr

Quelle: WuH 10-2011 S 17

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Das Heft gehört in Jägerhand So darf es nicht weitergehen. Die privaten Jäger zahlen viel Geld für ihre Jagdpassion und leisten viele Stunden Arbeit für Pflege und Hege der Natur und für die Tiere, nicht nur für die jagdbaren. Profiteur dieses Engagements ist auch die Gesellschaft. Zu melden haben die Jäger dagegen wenig. Mitgliederstarke Verbände, mit entsprechendem Wählerpotential, Organisation und politische Parteien bestimmen, was draußen zu geschehen hat. Die regierenden Parteien richten sich danach. „Die Mehran sind die Schweran.“ Unserem Bayerischen Jagdverband gelingt es so in mühsamer Arbeit nur die schlimmsten Auswüchse einigermaßen erträglich zu verhandeln. Bevormundung, wo man hinschaut. So wird das Jagen immer frustrierender. Untergangsstimmung macht sich breit. Was läuft schief? Die bayerischen Jäger(innen) sind unter dem Dach des „Bayerischen Jagdverbandes“ in gemeinnützigen Kreisvereinen organisiert. Zusammen 48.000 Mitglieder. Das sind vergleichsweise nicht viele, aber auch nicht wenige. Es gibt Berufsverbände mit weitaus weniger Mitgliedern, aber mit durchschlagenden Erfolgen. Man denke an die Vereinigung „Cockpit“ der Flugzeugführer, die Lokführer und die Fluglotsen, alle in besonderen Schlüsselfunktionen. Nun Jäger sind keine Arbeitnehmer und nicht in Gewerkschaften organisierbar. Trotzdem hätten die Jagdverbände auch andere Möglichkeiten, als stets an den politischen „Goodwill“ zu appellieren, um doch nur den Ereignissen hinterher zu rennen, Krisenmanagement zu betreiben und schließlich doch Positionen räumen zu müssen. Das immer wieder vorgebrachte Argument man müsse den gesellschaftlichen Konsens erhalten, um die Jagd zu sichern, läuft darauf hinaus, dass der Jagd nach und nach jagdfremde Positionen aufgezwungen werden. Der Bund Naturschutz und andere lassen grüßen. Das traditionelle Jagdwesen wird sich so selbst entfremdet. Das Waid-Blatt Heft Nr. 15

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Selbstbewusstsein ist gefordert. Was, bitteschön, will denn diese „Gesellschaft“ konkret gegen Jagd und Jäger unternehmen. Etwa das Jagen verbieten? Zum Glück ist die schweigende Mehrheit der Bevölkerung auf unserer Seite. Diese Landbevölkerung weiß, dass Jagd kein Hobby ist, das man tun oder lassen kann, sondern für „Land und Leute“ eine wichtige Aufgabe übernimmt. Frage: Wer, außer den privaten Jägern, kann so kostenneutral für die Allgemeinheit einen gesunden und artenreichen Wildbestand zum Wohle der Landeskultur herstellen und bewahren? Antwort: Niemand! Die Stärke der Jägerschaft liegt also in ihrer Unersetzbarkeit. Daraus müsste man doch was machen können! Das Potential wäre vorhanden. Anstatt immer hinterher zu rennen und Schadensbegrenzung zu betreiben, muss eine organisierte Jägerschaft eigene Forderungen geltend machen und diese durchsetzen. Die Faust in der Tasche zu ballen, bewirkt nichts. Ohne Aktionen wird es nicht gehen. Handlungsfelder gäbe es genug. Beispiel: Forderung: Keine Drückjagden auf Rehwild mit großen Hunden. Druckmittel: Keine Beteiligung an solchen revierübergreifenden Schwarzwildjagden, bei denen auch Rehwild gejagt wird. Öffentlichkeitswirksame Demos wären hilfreich. (WH)

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Kurioses, wer’s mog

Bilder: Korbinian Eisenberger

Ăœber Geschmack kann man halt nicht streiten. Das Waid-Blatt Heft Nr. 15

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Jagdlyrik Winterbild Die Flöckchen schweigen und landen leise auf wirbelnde Weise, ihr senkrechter Reigen verzaubert die Schneise. Verdeckt ist der Weg zum See. Ein Brandfuchs schnürt vorbei und löst sich auf im Schnee wie eine rote Idee am Feuer, frisch und frei – Anzeige

Das Waid-Blatt Heft Nr. 15 Seite 64

Olivier Theobald, CH-Puidoux, 2014

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Regen Bleigrau fällt er aus den Wolken zerfließt am Boden, trommelt aufs Dach der Einsamkeit, bohrt sich ins Gemüt. Hoffnung tropft ins Nichts, Poren atmen Feuchte, Zeit ruht im See. Fenster werden Bullaugen Wasser, Wasser, Wasser, kein Horizont. Meine Arche schlingert auf den Wellen der Vorsehung treibt zum Berge Ararat Vogelrufe – endlich vorbei! Walter Heil, Kaufbeuren, 2013

Das Waid-Blatt Heft Nr. 15

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Buchbesprechungen „Wenn Wälder und Felsen uns hallend umfangen“ Der Titel dieses Buches aus der Oper „Der Freischütz“ von Carl Maria von Weber gibt die Stimmung wieder, die aus dem vorliegenden Buch des Jagdschriftstellers Cramer–Klett atmet. Die Geschichten, die hier erzählt werden, wurden bisher in Buchform noch nicht veröffentlicht. Insofern kann sich der Leser, die Leserin, auf neue Jagderlebnisse des passionierten Jägers freuen, die in der Bergwelt um Hohenaschau herum handeln. Dazu schreiben die Herausgeber des Buches Walter Schwartz und Peter Weber, Verlag Neumann-Neudamm: „Die Sammlung spannt einen Bogen von der Schönheit und dem Glück des Jagens in unbeschwerteren Zeiten, die den jungen Autor zu seinen ersten Erzählungen beflügelten, über seine jagdliche Erkenntnisse hin zur besinnlichen Rückschau und auch der bitteren Abkehr des Autors von Lärm, Hast und Neid einer Zeit, in der „glückselige Einsamkeit“ kaum mehr zu finden ist. Mit dem Tod Ludwig Benedikt Freiherr von Cramer-Klett 1985 verlor die deutschsprachige Jägerschaft einen unermüdlichen Kämpfer für die waidgerechte Jagd und einen ihrer brillantesten Erzähler.“ (WH) Anzeige

Das Waid-Blatt Heft Nr. 15 Seite 66

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Das Waid-Blatt Heft Nr. 15

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Das Waid-Blatt Heft Nr. 15 Seite 68

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Das unten abgebildete Buch, das auch mehrere Gedichte unseres Mitgliedes Walter Heil enthält, kann bei Hans Milles, DompfaffstraĂ&#x;e 34, 91088 Bubenreuth zum Preis von 10 EUR zzgl. Porto bezogen werden.

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Antrag auf Mitgliedschaft im Landesjagdverband Bayern e.V. beim Jagdschutz- und Jägerverein Kaufbeuren e.V. Bitte den ausgefüllten Antrag an: Stefan Schopf, Westlachenbühl 13, 87600 Kaufbeuren senden! Name: .................................................................................... Vorname: .............................................................................. Geburtsdatum: .............................................. Familienstand: ................................................ Straße: ............................................................ PLZ................................ Ort: ............................................................... Telefon.........................................................Fax ..................................... Mail: ....................................................................... ( (

) Ich bin Jäger(in) und besitze den Jagdschein seit ............................... ) Ich bin kein(e) Jäger(in).

Ich trete dem JJV Kaufbeuren e.V. für mindestens drei volle Kalenderjahre bei als: ( ) Ordentliches Erstmitglied = Jäger(in) ( ) Nichtjäger(in) als Erstmitglied ( ) Ordentliches Zweitmitglied = Jäger(in) ( ) Nichtjäger(in) als Zweitmitglied ( ) Ich bin bereits ordentliches / außerordentliches Erstmitglied in der Kreisgruppe.................................................... seit .................................. Ich möchte gerne beim JJV Kaufbeuren e.V. aktiv mitarbeiten: ( (

) Bläsergruppe ) Pressearbeit

( ) Nachsuchenstation ( ) Schießwesen ( ) Jagdhundeausbildung ( ) Naturschutz (

) Sonstiges

Der Jahresbeitrag beträgt für Erstmitglieder 70 € und für Zweitmitglieder 40 € Der Jahresbeitrag beträgt für Nichtjäger (in) / als Erstmitglied 70 € und für Nichtjäger (in) als Zweitmitglied 40 €. Der Jahresbeitrag beträgt für aktive Jagdhornbläser 20 € Bei Altersmitgliedern ab dem 70. Lebensjahr werden 60 € als Jahresbeitrag erhoben. Ich bin damit einverstanden, dass der Mitgliedsbeitrag von folgendem Konto abgebucht wird: IBAN: ____________________________________

BIC: ________________________

Bank: _________________________________ Ort:__________________________ Datum: ______________ Unterschrift: _____________________________________

Kontoverbindung: Kreis- und Stadtsparkasse Kaufbeuren IBAN: DE40 7345 0000 0000 3500 74 BIC: BYLADEM1KFB

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Stand 20.08.2014

Gläubiger ID: DE23ZZZ00001223889

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Jagdschutz- und J채gerverein Kaufbeuren 1. Vorsitzender Stefan Schopf Westlachenb체hl 13, 87600 Kaufbeuren

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