KaDeWe / The NEW LOOK

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HERBST / WINTER 2013

KaDeWe – Das Magazin

Einkaufskultur zum Blättern

The

NEW LooK FoRM, FARBE, FUNKTI oN


www.omegawatches.de

GEORGE CLOONEY’S CHOICE.

OMEGA Boutique • im

• Berlin


HERBST/WINTER 2013

KaDeWe – Das Magazin

Einkaufskultur zum Blättern

The

oUTLooK SoUVERäN UND ELEGANT


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GA NT . CO M





EDITORIAL

»FoR MEN oNLy« Des Teufels Wörterbuch heißt ein Nachschlagewerk des amerikanischen Satirikers Ambrose Bierce von 1911. Jüngst wurde es neu aufgelegt. Den Mann definiert Bierce darin als Mitglied des unbeachteten, zu vernachlässigenden Geschlechts, das von den Frauen gewöhnlich als »bloß ein Mann« bezeichnet wird. Einspruch! Männer sind ganz und gar nicht zu vernachlässigen, da sind wir uns im KaDeWe ge­ schlechter übergreifend einig. Und beweisen es mit diesem Magazin für Männer. Auch unser Angebot für Sie wird in diesem Herbst durch Contemporary Brands wie The Kooples, Sandro Men oder Zadig & Voltaire noch größer. Außerdem finden Sie ab sofort auch Topman bei uns. Das Label begeistert jeden Fashion­ Freund und war für manch einen bislang ein Grund, zum Shopping nach London zu fahren.

American journalist and writer Ambrose Bierce published his satirical reference work »The Devil’s Dictionary« in 1911, and a new edition has recently been released. In his book, Bierce defines men as the overlooked, neglected gender, often described by women as »just a man«. Objection, your honour! Men are anything but overlooked, as every man and woman at KaDeWe knows. And to prove it, we present this magazine – for men. Our men’s range on offer this autumn has also increased, including contemporary brands such as The Kooples, Sandro Men and Zadig & Voltaire. You will now also find Topman at KaDeWe. The label is a big draw for any fashion aficionado, so much so that it was previously reason enough to go on a shopping trip to London.

Manns genug, um sich auch für Mode zu interessieren, in unterschiedliche Rollen zu schlüpfen und – da wird wohl niemand widersprechen – ein besonders schönes Exemplar ist der Spanier Jon Kortajarena, Model und Schauspieler. Kein Wunder, dass Madonna ihn für ihr Video Girl Gone Wild engagiert hat und auch darüber hinaus mehr als interessiert an ihm ist. In Tom Fords Kinofilm A Single Man war er in der Nebenrolle des »Carlos« zu sehen. Bei uns spielt er die Hauptrolle in der Titelstrecke »The New Look«, mit der wir das modische Comeback von Schwarz feiern. Wie in einem eleganten Schwarz­Weiß­Film spielt die Mode jetzt mit allen Schattierungen bis ins Graue und gönnt sich dazu immer wieder einen kräftigen Schuss Farbe. Am Rande des Fotoshootings hat uns Jon Kortajarena übrigens erzählt, dass Mode ihn amüsiert, dass er sie mag und nutzt, um sich auszudrücken, dass sie aber sein Leben nicht bestimmt. Eine durch und durch männliche Sicht auf die schönste Nebensache der Welt.

As everyone will agree, the Spanish model and actor Jon Kortajarena is man enough to be interested in fashion as well as to slip into different roles. No wonder Madonna employed him for her video »Girl Gone Wild« and is interested in him in more ways than one. He played the supporting role of »Carlos« in Tom Ford’s film »A Single Man«. For us, he’s playing the lead in our production »The New Look«, which celebrates the fashion revival of the colour black. Like an elegant black and white film, fashion now plays with a palette of shades that extends all the way to grey, regularly accompanied by a strong splash of colour. Incidentally, during the photo shoot, Jon Kortajarena told us he finds fashion fun, and an appealing form of selfexpression, but it doesn’t rule his life. That’s a thoroughly male perspective on the world’s most beautiful non-essential delight.

Ihr KaDeWe

Yours, KaDeWe

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Neuer BOSS Shop im KaDeWe HUGO BOSS AG Phone +49 7123 940 www.hugoboss.com


INHALT

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MUST­HAVES FüR DEN HERBST

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Unerlässlich für die kühlere Jahreszeit

NEU IM KADEWE Die neuen Marken

MUST­HAVES FüR DEN GEPFLEGTEN MANN Kosmetik

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62 86

106 Barbour

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DAS MäNNER­ PFLEGE­DREIMALEINS Shiseido Men

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DER EHRGEIZIGE Im Gespräch mit Jon Kortajarena

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LASTENTRäGER Eine Kolumne von Till Schröder

KADEWE SoLITAIRECARD

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EINE NICHT GANZ So WEISSE WESTE

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Schiesser

HERBST IN BERLIN Kulturelle Highlights

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74 94

Contemporary Fashion und Schuhe

DIE NOTE

ZEITZEUGEN

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CONTRIBUTORS

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DIE FABELHAFTEN CoLLEGE­BoyS Gant

KULT MADE IN GERMANy Aigner

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EIN TAG IM ZEICHEN DER PRAZISIoN Omega-Event

RoBBIE WILLIAMS IM KADEWE Farrell-Präsentation

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AND THE WINNER IS …

24 Stunden KaDeWe

EDITORIAL

FoREVER yoUNG

Gordon Richardson, Creative Director bei Topman

MUST­HAVES FüR MoDERNE ZEITEN

oNLINE SHoP

Der edle Joker für Ihre Brieftasche

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Tom Ford

Dior »Dior Homme«

THE NEW LOOK

FIRST CLASS

FüR LäSSIGE EDELMäNNER

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ALCHIMIST DES ATHERISCHEN

THE oNE AND oNLy

ABOUT A BOY

GENTLEMEN S CLUB

FALTEN, NEIN DANKE!

Atkinsons

Marc O’Polo

Small Talk Fashion

!QMS Medicosmetics

PERFUME SNoBBERy

AM RUHEPoL

DARüBER SPRICHT MANN

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Gewinnspiel

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IMPRESSUM


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CONTRIBUTORS Ohne sie wäre unser Magazin nicht das, was es ist: die kreativen Mitstreiter. Auf dieser Seite wollen wir vier von ihnen – stellvertretend für alle – vorstellen.

JON KORTAJARENA

gilt als Tom Fords »Fetisch« – so lange hat der amerikanische Designer mit dem Spanier zusammengearbeitet, und 2009 gab er ihm die Rolle des »Carlos« in seinem Film A Single Man. Entdeckt wurde Kortajarena 2003, seitdem hat er unter anderen für Karl Lagerfeld, Valentino, Versace, Giorgio Armani und Chanel gemodelt. Und auch die Liste der Fotografen liest sich wie das »Who is Who« der Branche: Peter Lindbergh fotografierte ihn, Mario Testino, Steven Meisel und Terry Richardson folgten. Heute lebt Kortajarena in Madrid, besitzt aber auch ein Apartment in New york. Er bezaubert in der Titelstrecke dieser Ausgabe.

MICHAEL MANN

mag es reduziert und klar, wenn er auf die Suche nach der dunklen Seite geht, die hinter alltäglichen Motiven steckt. Mann kommt von der abstrakten Fotografie, hat sich aber seit Längerem auch auf Mode- und Portraitfotografie spezialisiert. Studiert hat er sein Fach am London College of Printing. Seit zwölf Jahren lebt er als freier Fotograf in Berlin und hat während dieser Zeit unter anderem für Fantastic Man, brand eins, 032c und die Vogue gearbeitet. Die Strecke »About a Boy« in diesem Heft wirkt nicht nur klar und reduziert, sie ist auch äußerst charmant.

ULF LIPPITZ

macht die Bücher von Douglas Coupland und Tom Wolfe dafür verantwortlich, dass er der schreibenden Zunft angehört. Die Werke seiner Vorbilder nämlich hat er im zarten und nach eigenen Angaben »anfälligen« Alter von 20 Jahren geradezu verschlungen. Heute ist er doppelt so alt, lebt in Berlin und arbeitet für den Tagesspiegel und die Zeit. Am liebsten schreibt er über Kunst und Popkultur oder berichtet von einschneidenden Reiseerlebnissen. Für das aktuelle Heft hat er unter anderem beschrieben, was sich mit einem Doppelripp­Unterhemd von Schiesser noch so alles anstellen lässt – außer es anzuziehen natürlich.

WINNIE PLACZKO

lugte zunächst in den Beruf der Schaufensterdekorateurin, bevor sie an der Bauhaus­Universität Weimar und in Dessau Kunst studierte. Damals wusste sie noch nicht, dass es vor allem die Kombination beider Felder ist, die ihre Arbeit heute zu etwas Besonderem macht. Zu sehen ist das auch in dieser Ausgabe, für die sie die Flakons für die Parfumstrecke in Szene gesetzt hat. Ihre Arbeiten sind regelmäßig in Magazinen und Zeitungen zu sehen – darunter Wallpaper, Le Monde oder die F.A.Z. Außerdem ist sie Managing Editor und stellvertretende Modechefin des deutschen Fashion­Magazins Achtung.

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porsche design

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www.porsche-design.com/store-locator


BLICKFANG

SCHAUFENSTER

MUST­HAVES FUR DEN HERBST

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High­End­Smartphone aus der »Vertu Ti Ferrari«­Kollektion, angelehnt an das Design des Ferrari F12berlinetta, 12.500 Euro. VERTU SHOP, ERDGESCHOSS

Geldbörse in dunklem Rot, 70 Euro. TED BAKER, 1. ETAGE

Graue Weste, 215 Euro. HACKETT LONDON, 1. ETAGE

Anthrazitfarbener Blazer aus Wolle, 400 Euro. GANT, 1. ETAGE

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Schal in Grau und Schwarz, 130 Euro. ARMANI COLLEZIONI, 1. ETAGE

Dufflecoat mit Kapuze, 1.399 Euro. BURBERRY, 1. ETAGE

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Sonnenbrille »Evidence« im Pilotenstil mit handgefertigtem Rahmen, 515 Euro. LOUIS VUITTON STORE, ERDGESCHOSS

Schwarze Lederhandschuhe, 160 Euro. HACKETT LONDON, 1. ETAGE

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Schwarze Steppjacke »Aston Martin Racing«, 1.460 Euro. HACKETT LONDON, 1. ETAGE

Schuh Guide für Männer von Bernhard Roetzel, Ullmann Publishing, 14,99 Euro. HUGENDUBEL, 5. ETAGE

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Chelsea­Boots in Dunkelbraun, 349 Euro. BALDESSARINI, 1. ETAGE

Hellblau­weiß gestreiftes Hemd, 150 Euro. ETON, 1. ETAGE

Wine Journal für eigene Notizen zum Lieblingswein, 20 Euro. MOLESKINE, 5. ETAGE

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iPhone­Etui in Damier Graphite Canvas, 220 Euro. LOUIS VUITTON STORE, ERDGESCHOSS

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Brogues »Arta Black« aus der »Hand Crafted Collection«, 355 Euro. OLIVER SWEENEY, 1. ETAGE

»Rolex oyster Perpetual yacht­Master II«, Chronometer in Edelstahl mit Saphirglas, 15.050 Euro. ROLEX BOUTIQUE, ERDGESCHOSS

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Weekender »Keepall« in Dunkelbraun aus Utah Leder, 2.580 Euro. LOUIS VUITTON STORE, ERDGESCHOSS


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W I L L KO M M E N I M

KADEWE

NEU IM KADEWE Dank der neuen Marken im KaDeWe fällt es dieses Jahr besonders leicht, sich auf die kühleren Tage zu freuen. Ob mit High-Street-Fashion, französischer Eleganz oder edlen Schuhen – wir sind bereit!

High Street de luxe: Topman

TOPMAN Hosen in knalligem Rot, Mäntel in grel­ lem orange und Röcke, deren Saum wenige Zentimeter über dem Knie en­ det – Besonderheiten wie diese präsen­ tierte das britische Label Topman auf der diesjährigen Fashionshow »London Collections: Men«. Topman ist der klei­ ne Bruder des Modekonzerns Topshop, der 1964 als »Peter Robinson’s Topshop« gegründet wurde. Unter der Leitung von Gordon Richardson hat die Marke in den letzten elf Jahren riesige Erfol­ ge verbuchen können. Entworfen haben für die High­Street­Marke bisher Desi­ gner wie Kim Jones, Markus Lupfer und Peter Jensen. Vor Kurzem haben sich die Briten das Designerduo Agi & Sam ins Haus geholt.

ToPMAN – ZADIG & VoLTAIRE – JoHNSToNS oF ELGIN

Der neue Luxus: Zadig & Voltaire

ZADIG & VOLTAIRE »Neuen Luxus« wollte Thierry Gillier kreieren, als er 1997 Zadig & Voltaire ins Leben rief. Er beschreibt sein Label als eine Brise frischer Luft, eine Traumfabrik – und als et­ was, das seiner Zeit voraus ist. Zu Recht, denn immer wieder erfindet er Klassiker neu – und lässiger. Bekannt ist die Marke für die Verwendung feinster Materialien wie Leder, Seide und Kaschmir. Gillier selbst brachte 1997 bereits einige Erfahrungen aus anderen großen Häusern mit: Nach seinem Abschluss in Arts and Media am Bard College New york ar­ beitete er etwa für yves Saint Laurent und Thierry Mugler. Ab diesem Herbst gibt es die schönsten Teile der Männerkollektion nun auch im KaDeWe.

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W I L L KO M M E N I M

KADEWE

JOHNSTONS OF ELGIN Die Verbindung von Luxus und Qualität schreibt sich Johnstons of Elgin seit mehr als 200 Jahren auf die Fah­ nen: Seit 1797 verarbeitet das Traditionsunternehmen vom nordöstlichen Zipfel Schott­ lands feinstes Garn zu ed­ len Stoffen, Accessoires und Kleidung. Dort wird gefärbt, gesponnen, gewebt und ge­ näht: In rund 30 Produktions­ schritten entstehen vor ort die von bis zu 20 Designern entworfenen Stücke – heu­ te vor allem aus Kaschmir­ wolle, aber auch andere lu­ xuriöse Wollstoffe gehören in das Repertoire der Schotten. Vom Einkauf der Materialien bis hin zur letzten Veredelung achtet das Unternehmen stets auf die Einhaltung ethischer und nachhaltiger Grundsätze.

Individuell auf Französisch: Sandro Men

SANDRO MEN

SANDRo MEN – THE KooPLES – BALDESSARINI – oLIVER SWEENEy

Makellos gekleidet mit Hemd, perfekt sitzender Hose, Kra­ watte und glänzenden Schu­ hen – so angezogen lief Ilan Chétrite als Kind neben sei­ nem Großvater, wenn die­ ser ihn morgens zur Schule brachte. Kein Wunder also, dass er viele Jahre später, 2008, die erste Männerkol­ lektion des französischen La­ bels Sandro entwarf. Damit folgte er nicht nur dem Mode­ bewusstsein seines Großva­ ters, sondern trat auch in die Fußstapfen seiner Eltern. Ilan ist der Sohn von Evelyne und Didier Chétrite, die das La­ bel 1984 gemeinsam gegrün­ det haben. Die männliche Li­ nie von Sandro steht wie die weibliche für klassischen Chic und individuellen Stil.

Modern trifft klassisch: The Kooples

THE KOOPLES Frankreich, drei Brüder und der Wunsch, Mode zu machen – das war die Ausgangssituation. Das Ergebnis ist das Pa­ riser Label The Kooples. Den Namen haben die Gründer Alexandre, Laurent und Raphaël Elicha von dem Wort »couples« abgeleitet. Und lassen Paare, die auch im wah­ ren Leben zusammen sind, ihre Mode präsentieren. Das Er­ folgsrezept des 2008 gegründeten Streetwear­Labels? Es be­ dient sich grundverschiedener Stile und verschmilzt sie zur perfekten Symbiose: modern mit klassisch, typisch franzö­ sisch mit britisch, maskulin mit feminin. Das KaDeWe ist eine der wenigen Verkaufsadressen für die Männerkollek­ tion der Franzosen.

BALDESSARINI

OLIVER SWEENEY

Gegründet wurde das Label 1993 von Hugo Boss – als Lu­ xus­Marke für den reiferen Herrn. Benannt wurde es nach dem Modeschöpfer und damaligen Hugo­Boss­Designer Werner Baldessarini, dem – so sagte er einmal in einem Inter­ view – Qualität über alles geht: »Kaschmir, ägyptische Baum­ wolle und feinstes Leinen!« Alles andere sei schwierig für sein Nervenkostüm. 2006 kaufte der Namensgeber Hugo Boss die Marke ab, stieg einen Tag später jedoch wieder aus. Das Label aber bürgt weiter für edles Design und hervorra­ gende Qualität – ob für den Business­, den Dandy­ oder den Modern­Sailor­Look. Und das gilt natürlich auch für die Schu­ he von Baldessarini, die ab Herbst im KaDeWe zu finden sind.

Feinstes Leder, hervorragende ergonomische Passform und schönstes britisches Design. Dafür steht oliver Sweeney, seitdem er 1989 seine ersten Schuhe bei Harrods in London verkauft hat. Von Brogues über den Chelsea Boot bis hin zum modernen Trai­ ner – oliver Sweeney gelingt es, Stil, höchste Qualität und Trage­ komfort zu vereinen. Diese Tradition führt auch der heutige Chef­ designer Tim Cooper fort, für den die Schuhmacherkunst nichts weniger ist, »als eine Skulptur zu kreieren«. Diese Leidenschaft wurde ihm in die Wiege gelegt – seit drei Generationen arbeiten viele seiner Familienmitglieder im selben Handwerk. Er selbst schaut sich gern nach neuen Impulsen um: Für die Herbst / Winter­ Kollektion kooperiert er mit dem jungen Dream­Team Agi & Sam.

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MARKENPORTRAIT

AT K I N S o N S

PERFUME SNoBBERy Ein bisschen exzentrisch, versnobt und absolut stylish sind die Düfte des legendären Londoner Parfumhauses Atkinsons. Seit mehr als 200 Jahren steht Atkinsons mit seinem Markenzeichen, dem Bären, für erlesene, typisch britische Düfte, die in Qualität und Intensität ihresgleichen suchen. Text N I KoLAS FEI R EISS

DAS SELBSTBEWUSSTSEIN DES BRITISCHEN EMPIRES

Der Rosenbalsam wurde schnell zum Must­have und unentbehrlich in Londons feinster Gesellschaft. Dem Bären vor der Tür der 44 Gerrard Street sahen die Da­ men und Herren tapfer ins Auge, nur dar­ auf bedacht, sich einen ausreichenden Vor­ rat des vorzüglichen Rosenbalsams für die anstehende Saison zu beschaffen. Im Jahr 1800 kreierte James Atkinson dann sein English Eau de Cologne, das so ganz an­ ders roch als die italienischen, die damals en vogue waren. Es war frischer, wärmer,

Alle Abbildungen: © Atkinsons

In unseren Köpfen ist England häufig noch das Land der Agatha Christie und der mondänen Landhäuser, in denen es nach Kaminfeuer und orangenmarme­ lade duftet. Mit einem Hauch von Neid und leichtem Kopfschütteln betrachten wir die Briten und ihr Essen (Fish and Chips), ihr Wetter (Regen), ihren Humor (schwarz) und die großartigen Paraden, Skandale und Hüte ihrer Königsfamilie. Auch die Gesellschaft mit ihren stren­ gen Regeln, Klassenunterschieden und Förmlichkeiten, die Jane Austen in ihren Romanen Stolz und Vorurteil, Emma oder Mansfield Park humorvoll be­ schreibt, ist bis heute das, was viele für »typisch britisch« halten. Die jungen Frauen und Gentlemen, die die Romane Austens bevölkern, umgibt ein Duft von Rosen und Lavendel, von frisch gewa­ schener Wäsche und manchmal auch von würzig­herber Landluft. Als sich der junge, genauso unter­ nehmungslustige wie geschäftstüchtige Gentleman James Atkinson im Frühjahr 1799 aus der Grafschaft Cumberland nach London aufmachte, um diese Ge­ rüche zu dem zu machen, was man die Essenz britischer Parfumerie nennen könnte, war Jane Austen gerade 23 Jah­ re alt. In seiner Tasche hatte Atkinson nicht nur Rezepte für feine Eaux de Cologne und Körperpflegeartikel, son­ dern auch eine beträchtliche Menge nach Rosen duftenden Balsams aus Bä­ renfett. Sein Reisepartner war, so ist es überliefert, ein ihm treu ergebener Bär, der bis heute das Zeichen des Hauses Atkinsons ist.

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würziger und intensiver als die Düfte des Kontinents. Es brachte gewissermaßen das Selbstbewusstsein des Britischen Em­ pires zum Ausdruck und wurde zum Lieb­ ling des englischen Adels. George IV. machte Atkinson sogar zum Parfumeur des königlichen Hofes, nachdem er das Eau de Cologne 1826 im Buckingham Pa­ lace zum ersten Mal in die Nase bekom­ men hatte. Von da an verbreitete sich Atkinsons Ruhm und Talent über das gan­ ze Königreich, ab 1832 vom neuen präch­ tigen Firmensitz in Londons 24 old Bond Street aus. STYLE KOMMT NIE AUS DER MODE

Napoleon, der Duke of Wellington, Admiral Nelson und Lady Hamilton verlangten nach Düften aus dem Hause Atkinsons – und bald die ganze Gesellschaft. Wegen der großen Nachfrage wurden Geschäfte in Paris, den USA und Australien eröffnet und regelmä­ ßig neue Düfte herausgebracht, etwa »White Rose«, »English Lavender« und »The odd Fellow’s Bouquet«. Auch heute noch haben Atkinsons­Düfte nichts von ihrer typisch britischen Faszination verloren, sie sind un­ gewöhnlich intensiv, kraftvoll und anhal­ tend. Die »Emblematic«­, »Legendary«­ und »Home Collection« mit ihren Eaux des Colognes, Eaux de Toilettes, Seifen, Bade­ zusätzen und Duftkerzen sind der Inbegriff englischer Parfumerie. Essenzen von Wa­ cholder und Kardamom, Malt Whisky, Rauch oder schwarzem Tee – um nur einige Beispiele zu nennen – sind die Ingredienzi­ en, die die Atkinsons­Düfte bis heute unver­ wechselbar machen.


K A M PAG N E

DIoR »DIoR HoMME«

Abbildung: © Nan Goldin for Christian Dior Parfums

THE oNE AND oNLy »1000 Lives« heißt die neue Kampagne von »Dior Homme«. 1000 Leben scheint auch Robert Pattinson zu haben – der für das Parfum in all seinen Facetten von Nan Goldin fotografiert und von Romain Gavras gefilmt wurde. Text SANDRA MIDDENDoRF

»Wer sonst?«, fragte man sich, als Dior im Juni bekannt gab, dass das neue Ge­ sicht der »Dior Homme«­Kampagne Robert Pattinson sei. Wer sonst könnte so gebührend in die Fußstapfen von Marlon Brando, James Dean, Paul Newman oder Montgomery Clift treten? Wer sonst ver­ körpert auf so elegante Weise gleichzei­ tig Männlichkeit, Rebellion und Ver­ wundbarkeit? Und wer sonst hat solche Augen, mit diesem speziellen Funkeln im klaren, leicht gesenkten Blick? Pattinson ist mehr als ein Schönling: Erster Vampir »Edward Cullen« in

der Twilight-Saga, Hauptcharakter in Cosmopolis, dem neuesten Film von Star­Regisseur David Cronenberg, Frau­ enschwarm und Stilikone – der 27­jähri­ ge Brite ist ein Allroundtalent. Und vor allem steht er für ein ganz bestimmtes Lebensgefühl: Pattinson ist jemand, der den Weg gehen wird, den er gehen will – frei, wild, kompromisslos und immer mit größter Leidenschaft. So wie der Duft, den er in der Kampa­ gne »1000 Lives« auf so perfekte Wei­ se verkörpert: Pattinson angezogen in der Badewanne, auf deren Rand sich

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nackte Frauenbeine räkeln; Pattinson auf zerwühlten Bettlaken; Pattinson, der Model Camille Rowe küsst – fest­ gehalten von Nan Goldin und Romain Gavras, denen es gelingt, genau jene Wildheit und Freiheit einzufangen, die den neuen Dior­Mann ausmachen. Und man kann ihn förmlich riechen, sei­ nen Duft nach Gewürzen und Laven­ del, Moschus und Amber von extremer Eleganz. Und wenn man länger hin­ schaut, dann taumelt man und weiß: Das Leben geht weiter, mindestens noch 1000­mal.


DUFT

ToM FoRD

Tom Ford, gefeierter Modedesigner, ist auch ein großer Parfumeur. Im Herbst überrascht er den Mann mit gewagten Kombinationen des kostbarsten Duftes der Welt – Oud. Text DA N SC H R Ey ER

Adlerholz basieren, dem in Arabien »oud« genannten Harz eines Baumes, dessen ätherisches Öl seit Jahrtausenden rarer Bestandteil von Düften und Riten ist. So rar, dass es mittlerweile teurer als Gold gehandelt wird. Der Duft von oud

Alle Abbildungen: © Tom Ford Beaut y

»Warum sind Männer so zurückhaltend, wenn es ums Experimentieren geht?«, fragt Tom Ford laut. Und liefert die Ant­ wort sofort: Weil den meisten von ihnen das nötige Know­how fehlt. »Wer die Regeln von Fashion und Körperpflege kennt, der weicht von der Norm ab und wird experimentierfreudig.« Tom Ford, dieses amerikanische Wunderkind der Modewelt, das Gucci zu neuem Leben erweckte, yves Saint Laurent in schwie­ rigen Zeiten am Glänzen hielt, sich in der Filmwelt als Genie des ästhetischen eta­ blierte und sich als Eigenmarke so rar wie begehrt machte, kennt die Regeln. Mehr noch: Er gestaltet sie. Stets pflegt dieses Enfant terrible das Experiment,

das Extravagante, das Luxuriöse. Das gilt auch für den Luxus schlechthin – die Vergänglichkeit eines Dufts, der manch­ mal schneller verflogen ist, als man ihn bewusst wahrnehmen kann, und der doch den bleibendsten Eindruck hinter­ lässt. Der Duft ist eines der wichtigsten Hilfsmittel des Menschen, um seine Welt zu erfahren. Mit »Private Blend« leistet sich Tom Ford den Luxus eines Duftla­ bors, das ganz seinem exquisiten Ge­ schmack verschrieben ist. Um Aromen zu erfi nden, die den wahren Duft-Connoisseur ansprechen sollen, wie er be­ tont. Im Herbst nun überrascht er in aus­ gewählten Häusern mit einer Serie von Düften, die auf dem sagenumwobenen

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ist der des lederbehandschuhten Sport­ wagenfahrers, des expeditionsgestähl­ ten Abenteurers. Ford kreierte drei kan­ tige Aromen, »oud Wood«, »oud Fleur« und »Tobacco oud«. Gerade Letzteres wird für echte Kenner eine Duftexplo­ sion sein, denn das rauchige Aroma des Tabaks verbindet sich mit dem erdig­sü­ ßen Duft von Adler­ und Sandelholz zu einer faszinierenden Balance aus Tradi­ tion und Avantgarde. Alle drei Düfte der »Private Blend oud Collection« und die dazu passenden Bodycare­Produkte mit dem Duft des Bestsellers »oud Wood« entführen den Mann in markante Duft­ welten. Weil Tom Ford aber den gan­ zen Mann im Blick hat, widmet er sich neben der Welt der Düfte nun auch der Kosmetik. Eine eigene Linie hat er ex­ klusiv für Männer entwickelt, die ebenso wie die »Private Blend oud Collection« ab November im KaDeWe erhältlich ist. Der Experimentierfreude für stilsichere Männer sind also keine Grenzen gesetzt. ToM FoRD »oUD WooD«, »oUD FLEUR« und »ToBACCo oUD«, je 50 ml 185 Euro, Erdgeschoss


B L I C K FA N G

SCHAUFENSTER

MUST­HAVES FüR DEN GEPFLEGTEN MANN

01

»Shaving Line Regenerating After­Shave Lotion«, 100 ml, 58 Euro. ACQUA DI PARMA

Kosmetik im Erdgeschoss

02

»Shaving Line«­Rasierer mit Wengé­Holzgriff und brüniertem Messing, 244 Euro. ACQUA DI PARMA

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»Eau d’Ikar«, Eau de Toilette, 100 ml, 110 Euro. SISLEY

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Vieles jetzt auch online erhältlich

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07 09

»Body Lotion Colonia« mit Jojobaöl, 200 ml, 52 Euro. ACQUA DI PARMA

»Dior Homme«, Eau de Toilette, 100 ml, 84 Euro. DIOR

»Glycolic Facial Cleanser« mit Aloe vera, 237 ml, 34 Euro. ANTHONY

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»Pre­Shave oil« mit Eukalyptus und Rosmarin, 60 ml, 32 Euro. ANTHONY

»Tinted Moisturizer oil Free SPF 15« mit den Vitaminen E und C, 50 ml, 36 Euro. BOBBI BROWN

»Sisleÿum for Men Anti­Age Global Revitalizer« für normale Haut, 50 ml, 186 Euro. SISLEY

»Hair & Shower Gel Colonia Essenza«, 200 ml, 32 Euro. ACQUA DI PARMA

03

04

Feuchtigkeitsgel gegen eingewachsene Haare »Ingrown Hair Treatment«, 70 g, 44 Euro. ANTHONY

Feuchtigkeitspflege »Facial Fuel ›Heavy Lifting‹«, 50 ml, 42 Euro. KIEHL’S

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Erfrischendes »Anti­Fatigue Eye Serum«, 20 ml, 38 Euro. CLARINS MEN

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Lippenbalsam »Eucalyptus Lip Relief«, 15 ml, 10 Euro. KIEHL’S

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»›First Class‹ Purifying Hand Treatment« mit Ginseng und Kaktusblüte, 75 ml, 20 Euro. KIEHL’S


S M A L L TA L K

FA S H I o N

DARüBER SPRICHT MANN Der französische Designer Ilan Chétrite hat 2008 die Männerlinie des Labels Sandro ins Leben gerufen. Sein Credo: Eleganz entsteht entspannt, Stil darf niemals zu überlegt wirken.

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FRAGEN AN

ILAN CHéTRITE

Herr Chétrite, wie würden Sie die Mode von Sandro Men beschreiben? Wir machen unaufgeregte und unange­ strengte Mode, die aber dennoch chic ist.

das Thema, das von Joy Division inspiriert ist – eine Reverenz an das Rock’n’Roll­ Revival und die nonchalante Eleganz von Sänger Ian Curtis.

Und Ihren eigenen Stil? Meine Philosophie ist: Je mehr man über seinen persönlichen Stil nachdenkt, des­ to weniger hat man einen. Deswegen ist es schwierig, diese Frage zu beantworten.

Was bedeutet Ihnen Ihre Heimatstadt Paris? Paris ist der magischste ort der Welt. Es ist jeden Morgen wieder eine Freude, mit dem Fahrrad an der Seine entlang zur Arbeit zu fahren. Trotzdem aber merke ich, dass die Stadt nicht mehr dieselbe ist, die sie noch in den 1980er­Jahren war. Wir brau­ chen wieder etwas mehr frische Energie in Paris.

Gibt es einen berühmten Mann, den Sie für seinen Look beneiden? Mein Großvater hat uns in Sachen Ele­ ganz viel beigebracht, ohne dass er sich überhaupt darüber bewusst war. Ich be­ wundere ihn noch immer für seinen Stil. Haben Sie ein Lieblingsstück in der Herbst / Winter-Kollektion? Ein einzelnes Stück kann ich nicht her­ ausheben. Besonders gefällt mir aber wohl

Gehen Sie gerne einkaufen in großen Departmentstores wie dem KaDeWe? Ich bummele sehr gern durch Depart­ mentstores. Es ist toll, wenn man an ei­ nem schönen ort wirklich alles kaufen kann, was man braucht.

DAS DETAIL

Das Einstecktuch ist ein seltener Gast. Abendempfänge verschaffen ihm dann und wann einen kurzen Auf­ tritt. Doch lugt es auch hier meist verstohlen aus den Brusttaschen älterer Gentlemen noch älterer Schule. Zu Unrecht, denn das Tuch ist neben der Krawatte das einzige Accessoire, mit dem Mann Farbe bekennen kann. Ein Aufblitzen der Individualität im Einerlei der gedeckten Anzugstöne. Die richtige Höhe des sichtbaren Teils, die verschiedenen Formen der Faltung, diese Codes des Einsteck­ tuchs machen aus Anzugträgern Individuen. Und der Dame des Herzens ein weiches Tuch zu reichen ist unschlagbar eleganter, als das Tempo­Taschentuch aus der Hosentasche zu nesteln. Also: wieder mehr falten, stopfen, glänzen, meine Herren.

3 KLUGE KNÖPFE 03. 01.

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Ein subtiles Statement­Piece – was erst mal paradox klingt, trifft auf Manschettenknöpfe genau zu. Krawatten, Fliege, Sonnenbrille, Hut, all dies fällt sofort ins Auge. Der Manschettenknopf dagegen ist ein Accessoire, das erst auf den zweiten Blick seine Wirkung entfaltet. Dann aber umso nachhaltiger, denn Motiv und Material senden klare Botschaften an das Gegenüber. Es ist das pièce de résistance am är­ mel des eleganten Individuums. ob nun klassisch aus Perlmutt, Silber oder Gold. oder verspielt mit Intarsien, Glanzstücken aus Edelstahl oder Emaille­Dekorationen. Sie alle tragen überzeugungen zur Schau, sei es in Form von Minigeweihen für Jäger, Bling­Bling­Brillanten für Rapper oder Totenköpfen für Tätowierte. Hinter jeder Manschet­ te steckt ein kluger Knopf. 01. Chopard, 240 Euro. 02. Montblanc, 560 Euro. 03. Tateossion, 100 Euro.

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FASHIoN TALK:

CoLoURED DENIM Beim Thema Coloured Denim sei es erlaubt, kurz da­ ran zu erinnern, dass Jeans einmal die Arbeitshosen der Goldgräber und der Cowboys waren. Seit sie im Mai 1873 patentiert wurden, haben die Jeans einen un­ vergleichlichen Erfolgszug angetreten und wurden mo­ dische Evergreens. Apropos, die klassische Jeansfarbe ist Blau, Ausnahmen bestätigten bisher die Regel. Das ist in dieser Saison ein wenig anders. Der sogenannte Coloured Denim bestimmt das Bild. Rot­ und Beigetöne sind genauso zu haben wie – Achtung! – Apricot oder Pistaziengrün. Im Herbst wird es naturgemäß ein biss­ chen gedeckter, zum Beispiel schiefergrau oder rubin­ rot. Farbspiele zeigen sich im Detail, etwa wenn ein konstrastfarbenes Innenfutter beim Umkrempeln sicht­ bar wird. Generell gilt es beim Tragen des Coloured Denim zu bedenken, in welche Richtung der eigene Look tendieren soll: Coverboy oder Cowboy.


KADEWE • ALSTERHAUS • OBERPOLLINGER

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K A M PAG N E

MARC o’PoLo

AM RUHEPoL Unprätentiös, aber markant: Jeff Bridges ist das Gesicht der neuen Herrenkampagne von Marc O’Polo. Ein Mann, der mit sich und der Welt im Reinen scheint. Und, geben wir es zu, »der Dude« mochte es ja schon immer gern casual. Text DA N SC H R Ey ER

Jeff Bridges backstage während des Shootings für Marc O’Polo. Abbildung: © Mario Sorrenti

Als Jeff Bridges zum Fotoshooting erscheint, packt er zuallererst eine Gitarre aus, genauer gesagt eine von dreien, und fängt an zu singen: »I heard that you’ve been feelin’ down and blue ... what a little bit of love can do.« Ein Lied seines Albums von 2011. Musik macht ihn glücklich, man merkt es. Ursprüng­ lich wollte er Musiker werden, um aus der Schauspieler­Dynastie der Bridges auszubrechen: Seine Eltern Lloyd und Dorothy Bridges waren Hol­ lywood­Größen, sein Bruder Beau ist es auch. Die Magie der Leinwand fing ihn dennoch ein. Er wurde ein

Kultschauspieler, nicht zuletzt dank sei­ ner Darstellung des konsequent bebade­ mantelten »Dude« in dem Bowlinghallen­ Roadmovie The Big Lebowski. Was für ein Geschenk, dass Bridges nach seiner fünften Nominierung in fast 40 Jahren den oscar letztlich ausgerechnet für die Rolle eines Musikers gewann, die des ab­ gehalfterten Country­Sängers Bad Blake in Crazy Heart. Als gläubiger Buddhist war das für ihn wohl schlicht Karma. Marc o’Polo hat noch nie auf Marken­ botschafter gesetzt. Das Unternehmen ließ bislang lieber Mode für sich spre­ chen. Dass es nun gerade Jeff Bridges

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auserkor, spricht für Bridges wie auch für das Modehaus. Seit bald 50 Jahren setzt das Traditionsunternehmen auf Natürlichkeit. Es geht um Unaufdring­ lichkeit, um die spürbare überlagerung von Charakter und Tragbarkeit. Wohl­ fühl­Mode, die nicht nachlässig ist. Ein entspannter Chic, in Szene gesetzt von Starfotograf Mario Sorrenti – mit dem Bridges in den Pausen spontan jammt. Zwei Weltstars an der Klampfe. Deren Spielfreude spricht auch aus den Bildern, aus Bridges’ verschmitztem Blick. Wie so oft bei Marc O’Polo findet sich eben alles natürlich zusammen.


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I M G E S P R ÄC H M I T

J o N K o RTA J A R E N A

DER EHRGEIZIGE Tom Fords Muse, Supermodel und erfolgreicher Schauspieler: Der Spanier Jon Kortajarena hat wenig Grund, sich über seine Karriere zu beschweren. Wieso er sich trotzdem immer weiter verbessern will, erzählt er uns in diesem Interview. Interview N I KoLAS FEI R EISS

Herr Kortajarena, was wollten Sie eigentlich werden, bevor Ihre Modelkarriere begonnen hat? Denn das war ja eher zufällig … Als ich auf dem Gymnasium war, woll­ te ich unbedingt Architekt werden. Das ist bis heute auch ein Feld, das ich sehr liebe und das mich immer wieder neu­ gierig macht. Sie sind eines der erfolgreichsten männlichen Models. Spielt Mode auch privat für Sie eine große Rolle? Ich mag Mode als Instrument, um sich selbst auszudrücken. Wenn Mode zum Lebensinhalt wird, gefällt mir das dage­ gen gar nicht. Mir macht sie Spaß, be­ sessen oder abhängig aber bin ich in kei­ ner Weise von ihr. Vor allem sehe ich sie wohl als wichtigen Teil meines aktuel­ len Jobs, nicht mehr und nicht weniger. Naomi Campbell, Kate Moss – eigentlich sind Sie ständig von schönen Frauen umgeben. Was muss eine Frau haben, damit Sie sich auf der Straße nach ihr umsehen? Persönlichkeit, Charisma und Selbstver­ trauen. Aber – so sehr sich das wie ein Klischee anhört: ob jemand auf einen anderen Menschen anziehend wirkt, ist am Ende einfach pure Chemie.

Foto A N DR éS SEG oV I A

In diesem Magazin sieht man Sie in der Strecke »The New Look« oft in Schwarz, das in diesem Herbst eine große Rolle spielt. Tragen Sie selbst gern Schwarz? Ich liebe Schwarz und trage es eigent­ lich ständig. Mein Kleiderschrank ist komplett voll mit schwarzen Sachen. Was ist das Must-have in der Garderobe eines Mannes? Ein Anzug von Tom Ford. Sie haben 2009 in Tom Fords großartigem Film »A Single Man« mitgespielt und nehmen außerdem Schauspielunterricht. Ist das eine Karriere, die Sie noch weiter ausbauen wollen? Ich liebe es, zu schauspielern, und will auf jeden Fall weitermachen. Allerdings habe ich auch großen Respekt vor die­ sem Beruf und sogar ein bisschen Angst davor, bin aber bereit, die nächs­ ten Schritte zu gehen. Und heute durch den Schauspielunterricht auch besser gewappnet. Mit dem habe ich erst nach den Dreharbeiten zu A Single Man an­ gefangen. Was machen Sie, wenn Sie nicht arbeiten und Zeit für sich haben?

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Ach, es sind ganz simple Sachen, die mich dann glücklich machen. Ich liebe beispielsweise Spaziergänge in der Na­ tur, schaue sehr gern Filme, spiele mit meinem Hund und verbringe Zeit mit Freunden und Familie. Wo sehen Sie sich in 15 Jahren? Leben Sie eher spontan oder versuchen Sie, Dinge weit im Voraus zu planen? Ich habe sehr viele Träume für mein Le­ ben, lasse mich aber gleichzeitig auch gern vom Leben überraschen. Es ist also eine Mischung: Ich kämpfe durchaus für Din­ ge, die ich erreichen will, lasse mich da­ bei aber eben auch vom Schicksal lenken. Was mögen Sie am meisten an sich selbst? Besonders stolz bin ich auf die Entwick­ lung, die ich durchgemacht habe. Wissen Sie, es gibt Menschen, denen schon al­ les in die Wiege gelegt war. Aber das ist ja zunächst kein Verdienst. Meiner Mei­ nung nach ist die wichtigste Fähigkeit, sich selbst immer weiter verbessern zu können und so ein immer besserer Mensch zu werden. Also mutig genug zu sein, sich zu verändern und dennoch immer authentisch zu bleiben. Vielen Dank für das Gespräch.


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B L I C K FA N G

SCHAUFENSTER

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MUST­HAVES FüR MoDERNE ZEITEN Contemporary Fashion und Schuhe in der 1. Etage

02

05

Schwarz­weißer Rollkragen­ pullover aus Merinowolle, 175 Euro. SANDRO MEN

Pullover mit Albumcover­ Print von Joy Division, 135 Euro. SANDRO MEN

09

Dunkelgraues T­Shirt mit Perlen in Form eines Adlers, 260 Euro. ZADIG & VOLTAIRE

13

Beanie­Mütze in Weinrot, 25 Euro. ADIDAS ORIGINALS

03

Schwarzes Hemd mit weißen Punkten, 135 Euro. THE KOOPLES

06 07 11

Jacke mit Fellkapuze, 575 Euro. SANDRO MEN

Dunkelbraune Hose, 110 Euro. TED BAKER

Schwarze Boots, 410 Euro. ZADIG & VOLTAIRE

10

08

Sneakers »Vision« aus schwarzem Leder, 245 Euro. SANDRO MEN

Mantel in dunklem Bordeaux, 465 Euro. THE KOOPLES

Bordeauxfarbene Hose, 175 Euro. ZADIG & VOLTAIRE

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15

Blouson im College­Stil, 330 Euro. LACOSTE

14

Boots »Evil« aus schwarzem Leder mit Schnalle, 345 Euro. SANDRO MEN

»Teddy«­Jacke in Schwarz, 395 Euro. THE KOOPLES

12

Lederjacke im Biker­Stil, 845 Euro. SANDRO MEN

16

Mantel in Anthrazit, 499 Euro. FARRELL

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I M G E S P R ÄC H M I T

GoRDoN RICHARDSoN

FoREVER yoUNG Gordon Richardson ist seit elf Jahren Creative Director bei Topman. In dieser Zeit hat die Marke einen riesigen Aufschwung erfahren. Der Grund: Coolness, Stil und eine jugendliche Grundhaltung. Interview SANDRA MIDDENDoRF

Herr Richardson, die Marke Topman kann heute große Erfolge verbuchen. Können Sie uns das Geheimnis verraten, das dahinter steckt? Das war nicht immer so. Vor 15 Jah­ ren hat die Marke noch Verlust ge­ schrieben. Als die Ersten aus unserem Team dann an Bord kamen, haben sie die Marke ganz neu aufgebaut und zu

Ich glaube, sie mögen unsere jugendliche Grundhaltung und natürlich, dass wir so ein modernes Produkt machen. Das De­ sign­Team reist sehr viel, um sich anzu­ sehen, was auf dem Schauplatz Mode los ist. Diese Informationen fließen dann in die Kollektionen ein. Und auch an den Schnitten arbeiten wir sehr hart. Kurz­ um: Wir sind fest davon überzeugt, dass das, was wir machen, extrem modisch ist. Auch Prominente können es sich also ein­ fach nicht leisten, Topman nicht zu tragen.

auch NEWGEN MEN unterstützt ha­ ben. Beides sind Initiativen, mit denen Topman regelmäßig neue Designtalen­ te fördert. Und woher holen Sie sich selbst Ihre Inspiration? Buchstäblich von jedem einzelnen Aspekt gegenwärtiger Kultur – sei es Mode, Film

Was ist für Sie die größte Herausforderung am Design von High-Street-Fashion? Die größte Herausforderung ist, sicherzu­ stellen, dass wir immer alle gegenwärti­ gen Trends abdecken. Denn wir schulden unseren Kunden all die »Mode­Antwor­ ten«, die ihnen ermöglichen, aus ver­ schiedenen stylishen Outfits ihren ganz persönlichen Stil zusammenzustellen.

Gordon Richardson, Creative Director von Topman

dem gemacht, was sie heute ist. Der ers­ te Schritt war damals, die Produkte ei­ nem »Redesign« zu unterziehen und eine coole Markenästhetik zu kreieren. Da­ nach haben wir uns der Einrichtung der Läden gewidmet und allem, was sonst noch dazugehört, um einer Marke ein neues Gesicht zu geben. Viele Prominente tragen Topman, obwohl sie sich durchaus auch exklusivere Kleidung leisten könnten. Wieso sind sie dennoch so begeistert von der HighStreet-Fashion?

Müssen Sie sich manchmal von einer Idee verabschieden, damit die Entwürfe bezahlbar bleiben? Der Preis ist sehr wichtig für uns, denn wir wissen, dass viele unserer Kunden nur ein begrenztes Budget haben. Deswe­ gen: Ja, manchmal müssen wir einen Ent­ wurf oder einen Stoff noch einmal über­ denken und auch verändern, damit etwas erschwinglich bleibt. Sie kooperieren mit vielen verschiedenen Designern. Was muss ein Designer mitbringen, damit Sie sich eine Zusammenarbeit vorstellen können? Wir bemühen uns, mit Designern zu ar­ beiten, die unser Angebot bereichern, die aber ihrerseits auch von unserem Support profitieren. Ein sehr gutes Bei­ spiel dafür ist die Kollaboration mit Agi & Sam, zwei aufstrebenden jungen De­ signern, die wir in den vergangenen Sai­ sons sowohl im Rahmen von MAN als

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Look aus der aktuellen Kollektion von Topman. Abbildung: © Topman

oder Kunst. Wir drehen wirklich jeden Stein um, wenn wir nach etwas Neuem suchen. Haben Sie Lieblingsstücke in Ihrer aktuellen Kollektion? Einige Sachen aus der Strickkollektion, die in dieser Saison sehr überzeugend ist: der schwarze Rundhalspullover aus Mo­ hair etwa, oder ein einfacher Rollkragen­ pullover. Ganz grundsätzlich fühle ich diese Saison »schwarz«. Vielen Dank für das Gespräch.


The

NEW LooK FOTOS

H o R ST DI E KG E R DE S c /o S h o t v i e w Ph o t o g r a p h e r s

STYLING

K AT H I K AU DE R c /o S h o t v i e w Ph o t o g r a p h e r s

Jon Kortajarena hat im stylishsten Film der letzten Jahre, Tom Fords »A Single Man«, eine unvergessliche Nebenrolle gespielt. In »The New Look« spielt er die Hauptrolle. Das Thema: Style als modisches Prinzip.

Herrenmode in der 1. Etage

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Belstaff

Schwarze Lederjacke im Biker-Stil, 1.490 Euro.


Drykorn / Hackett London

Anzug aus oliv schimmernder Baumwolle von Drykorn, 330 Euro, und anthrazitfarbener Rollkragenpullover aus Kaschmir von Hackett London, 305 Euro.



Burberry

Fliegerjacke aus braunem Leder mit olivgrĂźnen Ă„rmeln und Fellkragen, 1.299 Euro.


Armani Collezioni

Schwarzer Kurzmantel mit abnehmbarem Kragen, 900 Euro, taubenblauer Feinstrickpullover, 230 Euro, und schwarze Jeans, 190 Euro.



Versace Collection

Jackett in dunklem Violett, 590 Euro, schwarzer Strickpullover aus Merinowolle mit pinkfarbenem Dreiecksmuster, 220 Euro, und gerade geschnittene schwarze Stoffhose, 220 Euro.


SANDRo MEN

Grob gestrickter grauer Pullover, 255 Euro.



Farrell / Drykorn

Dunkelblau melierter Wollmantel von Farrell, 369 Euro, und schwarze Baumwollhose mit Bügelfalte von Drykorn, 110 Euro.



Ralph Lauren Black Label Blaue Bomberjacke mit abnehmbarem braunem Wollkragen, 995 Euro, und dunkelblauer Troyer aus Merinowolle, 495 Euro.


The Kooples

Grauer Anzug aus Wolle mit Jackett und B端gelfaltenhose, 395 und 185 Euro.


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About a

Boy FOTOS

M IC H A E L M A N N c /o H o u s e o f O r a n g e

STYLING

ST E PH A N I E CA N I SI US c /o B i g o u d i

Young Fashion in der 1. Etage Alle Socken von Falke, 1. Etage

BLK DNM

Schwarze Lederjacke, 720 Euro, Strickpullover, 280 Euro, weißes T­Shirt, 60 Euro, und graue Jeans, 200 Euro.

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Gant

Dunkelblauer Strickpullover aus Lammwolle, 150 Euro, weiĂ&#x;es Hemd mit Button-down-Kragen, 100 Euro, und Chinohose in Aubergine, 139 Euro.


ADIDAS oRIGINALS

Schwarze Windjacke mit weißem Logoprint auf dem Rücken, 100 Euro, weinrotes T­Shirt, 25 Euro, und Jeans, 100 Euro.

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ZADIG & VoLTAIRE

Dunkelblaues Jackett mit schmalem Revers, 450 Euro, dunkelroter Kaschmirpullover, 350 Euro, anthrazitfarbene Jeans, 195 Euro, und schwarze Boots, 330 Euro.


FRED PERRy

Dunkelblauer Wollmantel zum Knรถpfen, 350 Euro, anthrazitfarbene Strickjacke aus Merinowolle, 160 Euro, groร kariertes Hemd, 120 Euro, und dunkelblaue Cordhose, 140 Euro.

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Sandro Men / Jacob Cohën

Schwarzes Sweatshirt mit silbernen Reißverschlüssen an den Schultern, 175 Euro, graue Kapuzenjacke, 185 Euro, und glänzende schwarze Schnürschuhe, 275 Euro, alles von Sandro Men. Jeans von Jacob Cohën, 230 Euro.


ToPMAN

Schwarze Stoffhose mit Bügelfalte und gesteppte Bomberjacke in Schwarz­Weiß und Dunkelgrau von Topman, 40 und 48 Euro. Glänzende schwarze Schnürschuhe von Sandro Men, 275 Euro.

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Topman / Zadig & Voltaire

Young

Blauer Kurzmantel aus Wolle mit Totenkopf aus goldenen Strasssteinen auf dem Rücken und weiß-blau gestreiftes Longsleeve von Zadig & Voltaire, 530 und 90 Euro. Hellgraue Skinny-Jeans von Topman, 32 Euro.

Headline

Fotos Styling

M a x M ustermann c /o N a m e

M a x M ustermann c /o N a m e

Vorspann Nam saped es quia simusandent veriost ianderchit voluptaerum, sum exeriti que sitiate nobis nis moluptatis moloribus neturibusam id esecte sequodia vit arupta apelend aeprem sequia quate niscia quatus. Damenmode in der 3. Etage

Name der Kollektion Berschreibung Produkt und Preis Euro.



DENIM & SUPPLy RALPH LAUREN Gef端tterte beigefarbene Steppweste, 199 Euro, verwaschenes Jeanshemd, 100 Euro, Jeansjacke, 199 Euro, Patchwork足Strickjacke in Blaut旦nen, 269 Euro, und Jeans in Used足optik, 169 Euro.


ToPMAN / BLK DNM

Schwarze Jacke mit Karomuster in Anthrazit und Beanie­Mütze in Dunkelgrau mit weißem und grünem Streifen von Topman, 75 und 14 Euro. Graues T­Shirt von BLK DNM, 60 Euro.


Marc O’Polo

OlivgrĂźne Jacke mit Kapuze und herausnehmbarem Innenfutter in leuchtendem Orange, 380 Euro, Hemd mit Button-down-Kragen, 70 Euro, dunkelblauer grob gestrickter Pullover, 140 Euro, und Jeans in Used-Optik, 100 Euro.


G足STAR RAW

Verwaschenes dunkelgr端nes Hemd mit schwarzem Muster, 100 Euro, und Jeans in Used足optik, 170 Euro.

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Gentlemen始s

CLUB FOTOS

M A R K US PR I T Z I c /o S h o t v i e w Ph o t o g r a p h e r s STYLING

Ly N N S C H M I D T c /o Wa l t e r S c h u p f e r

Herrenmode und Schuhe in der 1. Etage

VAN LAACK

Kariertes Flanellhemd mit Ellbogenpatches und schwarzer Wildlederg眉rtel, 180 und 150 Euro.

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ETERNA

Hemd mit mehrfarbigem Karomuster, 60 Euro.

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HACKETT LoNDoN

Schwarz­blauer Anzug mit feinem Karomuster und Rollkragenpullover aus Kaschmir von Hackett London, 850 und 305 Euro. Rote »Lace­ups« mit Schnallen von Bally, 349 Euro.

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Z ZEGNA

Klassischer schwarzer Anzug, 850 Euro.

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REGENT HANDTAILoRED Groร kariertes Sakko mit braunen Knรถpfen und Hose in Anthrazit, 1.599 und 179 Euro.

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JooP!

Schimmernder blauer Anzug, 499 Euro, und weiĂ&#x;es Hemd, 80 Euro.

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BRUNELLo CUCINELLI

Warmes Wollsakko in Grau mit dunkelroten Karos, 2.470 Euro, und Stoffhose mit B端gelfalte, 480 Euro.

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BALLy

Rote »Lace­ups« mit Schnallen, 349 Euro.

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JoHNSToNS oF ELGIN

Schwarzer Kaschmirpullover mit V­Ausschnitt von Johnstons of Elgin, 329 Euro. Weißes Hemd mit verdeckter Knopfleiste von Jacques Britt, 100 Euro.

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WINDSoR

Anzug in Anthrazit, 799 Euro, weiĂ&#x;es Hemd, 130 Euro, und blaue Krawatte, 99 Euro.

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EToN

Hemd mit Paisleymuster, 160 Euro.

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Penhaligon’s

»JUNIPER SLING« Anregend wirkt »Juniper Sling« von Penhaligon’s, auch ohne ihn zu trinken. Inspiration für den von olivier Cresp kreierten Duft war London Dry Gin und damit das Elixier der Roaring Twenties. Eau de Toilette, 100 ml, 170 Euro.

Die

NoTE FOTOS

PE T E R L A N G E R

STYLING

W I N N I E PL AC Z Ko

Ein Mann, der seinen Duft mit Sorgfalt auswählt, hat keine Angst vor einer persönlichen Note: Er ist aufmerksam, sich und anderen gegenüber. Sein Parfum ist ein Spiegel seines Spirits, ein Statement. Alle Parfums im Erdgeschoss

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Comme des Garçons »AMAZINGREEN«

Wie eine eben vom Baum gepflückte Frucht liegt »Amazingreen« von Comme des Garçons in der Hand. Und auch der Duft verbreitet geballte grüne Natur – eingebettet in einen rauchigen Schießpulver­Akkord. Eau de Parfum, 100 ml, 90 Euro.

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Amouage

»INTERLUDE« Wie visuelle Magie wirkt der charakteristische nachtblaue Flakon mit Swarovski­Kristall. Der würzig­holzige Duft ist inspiriert von Chaos und Unordnung mit einem Intermezzo, das im Kern Harmonie und Ruhe ausstrahlt: »Interlude«. Eau de Parfum, 100 ml, 255 Euro.

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J. F. Schwarzlose Berlin »RAUSCH«

»Rausch« überträgt Berlins Kreativität in einen Duft. Rauchnoten und Bitterstoffe lassen an die Goldenen Zwanziger und die Vielfalt zeitgenössischer Nachtclubs denken. Eine Kreation – souverän, selbstbewusst und kosmopolitisch – jenseits jeder Mainstream­Attitüde. Eau de Parfum, 50 ml, 125 Euro.

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»TOM FORD NOIR« Die dunkle Seite, die aufregend, aber nicht düster ist: Der orientalisch­sinnliche Duft »Tom Ford Noir« steht für die kultivierte, mondäne ebenso wie für die private, sinnliche Seite des Mannes. Eau de Parfum, 100 ml, 97 Euro.

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»KITON MEN« »Kiton Men« ist kein Draufgänger, sondern ein Gentleman und lehnt sich damit an die klassischen und maßgeschneiderten Anzüge der Marke an. Ein ausgewogener, frischer Duft mit dezenter Süße und fruchtigen Zitrusnoten, abgerundet mit Sandelholz und Koriander. Eau de Toilette, 125 ml, 80 Euro.

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Hugh Parsons

»OXFORD STREET« Der Duft vereint alle Qualitäten der geschäftigen und niemals ruhenden Londoner oxford Street als Inbegriff des britischen Lebensstils. Auch bei diesem Parfum steht die Traditionsmarke Hugh Parsons für bewusste Eleganz und Qualität. Eau de Parfum, 100 ml, 85 Euro.

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Parfums de Marly

»HEROD: ROYAL ESSENCE« Nach edlen Pferderassen benannt, sind die Parfums de Marly ein Tribut an den Parfum­ und Pferdenarren Ludwig xV. Der vornehm­exotische Duft »Herod« umgibt seinen Träger mit rauchiger Vanille. Eau de Toilette, 125 ml, 166 Euro.

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Evody

»BOIS SECRET« Die Duftkreation von Régine Droin und ihrer Tochter Cérine Vasseur ist eine Hommage an die Vielseitigkeit des Holzes. Eine Mischung aus zitrischer Herbheit und fein würziger Wärme, stellt dieses Parfum ein aromatisches Erlebnis für Männer und für Frauen dar. Eau de Parfum, 100 ml, 100 Euro.

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Acqua di Parma

»COLONIA INTENSA OUD« In einem abgedunkelten Flakon, der in einem mit Seide ausgestatteten Coffret ruht, verbirgt sich »Colonia Intensa oud« von Acqua di Parma. Eine stilvolle Verbindung von wertvollem Adlerholzöl mit Bergamotte und orange zum erfrischenden Eau de Cologne. Eau de Cologne Concentrée, 100 ml, 160 Euro.

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Gucci

»MADE TO MEASURE« Für diesen würzig­orientalischen Duft hat sich das Modehaus Gucci von seinem Maßanfertigungsservice inspirieren lassen: »Made to Measure« ist ein perfekt abgestimmtes Zusammenspiel von Texturen und Nuancen für individuelle Eleganz. Eau de Parfum, 50 ml, 68 Euro.

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Lalique

»ENCRE NOIRE« Ein Parfum setzt Zeichen: Als ein edles Tintenfass präsentiert sich der Flakon des würzigen Dufts »Encre Noire« von Lalique aus schwarzem Glas mit einem Verschluss aus härtestem Wenge­Edelholz. Eau de Toilette, 100 ml, 87 Euro.

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First

CLASS FOTOS

PAT R IC K H o U I

Was gibt es Stilvolleres als die Kombination aus zeitlosem Design und unbedingter Verlässlichkeit? Genau darum sollte es bei der Wahl Ihrer Tasche oder Ihres Koffers gehen, denn: Was wäre das Reisen ohne den perfekten Begleiter?

S.T. DUPoNT

Geräumiger Weekender aus schwarzem Leder mit zwei Henkeln und silbernem Reißverschluss, 1.255 Euro. S.T. DUPONT, 5. ETAGE



MoNTBLANC

Trolley »480 Westside« in Anthrazit mit dezentem hellgrauem Muster und schwarzen Reißverschlüssen, 1.295 Euro. MONTBLANC BOUTIQUE IM ERDGESCHOSS


PoRSCHE DESIGN

Große schwarze Tote aus Kalbsleder mit geräumigem Hauptfach, 995 Euro.

PORSCHE DESIGN, 5. ETAGE

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LoUIS VUITToN

Reisetasche »Keepall« aus Damier Graphite Canvas, 1.880 Euro. LOUIS VUITTON STORE IM ERDGESCHOSS

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Hackett London

Schwarze Aktentasche mit zwei silbernen Reißverschlüssen, abnehmbarem Umhängegurt und Slipcase für Notebooks, 645 Euro. HACKETT LONDON, 1. Etage


RIMoWA

»Topas Stealth Multiwheel« aus Aluminium in mattem Schwarz, 799 Euro, und »Salsa Deluxe Multiwheel« aus Polycarbonat in glänzendem Schwarz, 439 Euro. RIMOWA, 5. ETAGE


PoRSCHE DESIGN

Schwarzer Trolley in minimalistischem Design mit silbernen Reißverschlüssen, 1.895 Euro.

PORSCHE DESIGN, 5. ETAGE

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Zeit

ZEUGEN FOTOS

C H R I ST o PH SAG E L c /o E m e i s D e u b e l

STYLING

T H o M A S Ro o K U N D H A R A L D E R AT H c /o E m e i s D e u b e l

Alle abgebildeten Uhren finden Sie in den Boutiquen im Erdgeschoss

IWC SCHAFFHAUSEN

»Ingenieur Chronograph«, mechanischer Chronograph mit IWC­Manufaktur­Kaliber und Tachymeter mit Flybackfunktion, 12.200 Euro (links), und »Portugieser yacht Club Chronograph«, mechanischer Chronograph aus Edelstahl mit IWC­Manufaktur­Kaliber und Flybackfunktion, 12.000 Euro (rechts).

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BVLGARI

»Diagono«, Automatik­Uhr aus Edelstahl mit Ardillon­Schließe, 5.500 Euro (links), und »Diagono Chronographe«, Automatik­Uhr aus 18­karätigem Rotgold mit schwarzer Keramik­Lünette, 19.500 Euro (rechts).

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oMEGA

»Seamaster Planet ocean GMT ›Blau orange‹« mit Stahlband, blauem Zifferblatt und Lünette, 5.650 Euro.

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BREITLING FoR BENTLEy

»Breitling for Bentley B06«, automatischer Hochleistungschronograph mit Edelstahlgehäuse und variablem Tachometer, 10.395 Euro.

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CHoPARD

»Classic Racing«, Uhren aus 18­karätigem Roségold mit Manufaktur­Uhrwerken, Modell »Superfast Power Control«, 22.150 Euro (links), und »Superfast Automatic«, 17.200 Euro (rechts).

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MoNTBLANC

»Timewalker World­Time Hemispheres – South«, Automatik­Uhr mit abgebildeter Südhalbkugel sowie Zeitzonen­ und Datumsangabe, 4.390 Euro.

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AU S P R O B I E R T

!QMS MEDICoSMETICS

FALTEN, NEIN DANKE! Dass Falten einen Mann interessanter machen, hielt er schon immer für ein fragwürdiges Kompliment. Unser Autor hat beschlossen, er braucht keine Falten, um interessant zu sein. Ihn interessiert eher, was man gegen die Zeichen der Zeit tun kann. Text N I KoLAS FEI R EISS

Die !QMS Beaut y Lounge

Eines vorweg: Ich habe in meinem Leben schon einige Male »Beauty­Treatments« ausprobiert. Schluss mit dem Vorurteil, dass sich Männer nur zum Zähneput­ zen zwingen, das Deo von ihren Part­ nerinnen gekauft bekommen und eine Neigung zu Sandalen und weißen So­ cken hätten, aber keine, sie auch mal zu wechseln. Das sind überholte Klischees, nicht mal gut für altbackene Witzchen. Wenn wir weiße Socken in Sandalen tra­ gen, dann verfolgen wir ein modisches Konzept. HYDROLYSIERTE KOLLAGENE UND TÜRÖFFNER FÜR DIE HAUT

Die Beauty Lounge in der 3. Etage des KaDeWe ist durch elegante Bambus­ stangen im Eingangsbereich und de­ zente Goldtöne unübersehbar. Wie ein­ fach Urlaubsstimmung zu erzeugen ist! Beim Eintreten vergisst man das Gewu­ sel draußen und ist im Handumdrehen in einer anderen Welt. Ich habe einen Ter­ min, um ein neues Angebot, eine »hoch­ komplexe Wirkstoffkosmetik« kennen­ zulernen, die der Regeneration der Haut auf die Sprünge helfen will. Stichwort: Anti­Aging. Aracelli Gutierrez, aus­ gebildete Kosmetikerin mit beeindru­ ckend makellosem Hautbild, möchte

wissen, was ich über !QMS weiß. Nicht viel, ehrlich gesagt. Es ist eine Pflegeli­ nie mit medizinischem Hintergrund, das habe ich im Kopf und ich habe etwas von Sauerstoff behandlungen gelesen. Frau Gutierrez nickt und erläutert: Erfinder und Kopf von !QMS ist Dr. med. Erich Schulte, Schönheitschirurg und Kosme­ tikentwickler. !QMS dringt dank hydro­ lysierter, also gelöster Kollagene tiefer in die Haut ein, erklärt sie. Sogenannte »Türöffner« dafür sind sechs verschie­ dene Fruchtsäuren, die die Haut auf die Aufnahme des Kollagens optimal vorbe­ reiten. Für die im Auf bau dickere und von Natur aus fettere Haut der Männer finden sich im !QMS Programm die pas­ senden Produkte, eine eigene Linie ist, so Gutierrez, nicht notwendig. ES KRIBBELT EIN BISSCHEN, DANN WEHT EINE KÜHLE BRISE

Meine Behandlung beginnt mit einem »Deep Cleansing«, das angenehmerwei­ se mit einer entspannenden Gesichts­ massage einhergeht. Es folgt die Frucht­ säurebehandlung, die abgestorbene Haut gründlich abträgt, sie anregt und auf die Kollagenbehandlung vorbereiten soll. Es kribbelt und brennt ein bisschen, nicht wirklich unangenehm, aber stark genug,

100

um Wirksamkeit glaubhaft zu machen. Mit elektrischen Bürsten, einer kleinen für die Nase, einer großen für Stirn und Wangen, werden nun die abgestorbenen und gelösten Hautpartikel entfernt. Täg­ lich abends 15 Minuten Fruchtsäurebe­ handlung empfiehlt Aracelli Gutierrez – es verlangt also Disziplin, die Haut jung zu halten. Ihre scheint zu beweisen, dass es sich lohnt. Dann wird das Kollagen aufgetragen und die Wirkstoffe wer­ den mit dem oxygen­Energy­Applika­ tor in die tieferen Hautschichten einge­ schleust. Eine kühle Brise weht dabei über die Haut. Eine Algenmodelage und die Activator-Maske schließen mein Pfle­ geprogramm ab. Die Algenmodelage, die in Minuten­ schnelle fest und dann vom Gesicht ab­ gezogen wird, zeigt ein eindeutiges Er­ gebnis, den Wermutstropfen kann mir Aracelli Gutierrez nicht ersparen: Ich habe eine Problemzone. Die Augenpar­ tie und ganz besonders das bewegliche oberlid neigen zu Trockenheit. Linien und Unebenheiten auf der abgezogenen Maske bilden das schonungslos ab. Na­ türlich haben Dr. Schulte und !QMS eine Lösung: Die Augenpflege aus der Rei­ he »Cellular Alpine« mit Stammzellen der rostroten Alpenrose versorgt gera­ de diesen sensiblen Bereich optimal. Fa­ zit: Meine Haut fühlt sich zart an, wirkt frisch und gut durchblutet. über Nacht wird die Behandlung in den Tiefen mei­ ner Haut noch weiterwirken, verspricht die Fachfrau. Nicht versprechen kann ich ihr, in Zukunft täglich 15 Minu­ ten am Abend die Fruchtsäure aufzu­ tragen – ich befürchte, da würde von an­ derer Seite Widerstand kommen –, aber, das ist garantiert, ich komme gerne re­ gelmäßig wieder. !QMS BEAUTy LoUNGE, Behandlungen ab 25 Euro, 3. Etage. Bitte melden Sie sich telefonisch an unter: (0162) 299 46 06


KO S M E T I K

SHISEIDo MEN

DAS MäNNER­ PFLEGE­DREIMALEINS Es gibt ihn immer noch, den Mann, der sein Gesicht, wenn überhaupt, mit Kernseife wäscht oder ein langweiliges 10-in-1-Duschgel benutzt. Er hält Pflege vermutlich für Zeitverschwendung und Gesichtscreme für etwas, das nur Frauen benutzen dürfen. Machen wir uns nichts vor, diesen Mann wird es immer geben. Allen anderen sei das Pflege-Dreimaleins von Shiseido Men ans Herz gelegt. Text JULIUS MüLLER

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Die Reinigung

Das Bad ist ein von uns Männern gern be­ suchter ort, nur eben nicht am Morgen. Wir betreten es verschlafen, verquollen, schlecht gelaunt. Den meisten Männern sieht man die Nacht deutlich an: Der Bart ist zu kratzenden Stoppeln angewachsen, die Augen sind geschwollen und das Haar vom Kopfkissen zerdrückt. Wenn irgendwie möglich, würden wir am liebsten aus dem Bett nach einer Tasse Kaffee greifen und im Pyjama in den Schreibtischstuhl gebeamt werden. In eine Welt ohne Spiegel und Mitmen­ schen. Aber, mal ehrlich, wer will das schon? Und so kommt es, dass wir ihn schließlich doch aufsuchen, den ort der wundersamen Verwandlung, und ihn zwölf schmerzlose Minuten später als bedeutend ansehnlichere Menschen wie­ der verlassen. Wir fühlen uns fantastisch, unsere Realität ist wiederhergestellt, un­ ser Selbstbild zurechtgerückt – wir sind wieder Mann statt Monster. Wie das geht? Ganz einfach. Weder Qual noch Zaube­ rei, wir müssen nämlich nur drei PflegeSchritte befolgen: Das Gesicht mit Wasser befeuchten. Eine kleine Menge des Reinigungsschaums in die Handfläche geben, mit etwas Wasser

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Die Rasur

aufschäumen, dann mit kreisförmigen Bewegungen auf das Gesicht auftragen. Danach das Gesicht gründlich mit Was­ ser abspülen. Der »Cleansing Foam« von Shiseido Men entfernt Verunreini­ gungen und überschüssigen Talg sanft. Sein »Damage Defense Komplex« ver­ bessert die Hautstruktur und stärkt da­ bei die hauteigene Schutzfunktion. Mit weniger Wasser vermischt, kann der Rei­ nigungsschaum auch als Rasierschaum verwendet werden. DIE PERFEKTION DER RASUR

Profis rasieren sich unter der Dusche. Die Hitze des Wasserdampfs öffnet die Po­ ren und macht das Barthaar weicher und einfacher zu rasieren. Die Rasiercreme in die Handflächen geben und entgegen der Wuchsrichtung der Barthaare auf die gereinigte Haut verteilen. Dann mit der Wuchsrichtung rasieren, das vermeidet Hautirritationen. Anschließend das Ge­ sicht gründlich abspülen. Die »Shaving Cream« von Shiseido Men enthält Pflegewirkstoffe, die Hautschäden minimie­ ren und ein sanfteres Gleiten der Rasier­ klinge ermöglichen. Bio­Hyaluronsäure

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Die Pf lege

spendet Feuchtigkeit und ein Extrakt der Süßholzwurzel beugt Rasurbrand vor. Der »Damage Defense Komplex« trägt dazu bei, die Schutzfunktion der sensib­ len Haut an Gesicht und Hals wiederher­ zustellen. Höchste Zeit, etwas für Feuchtigkeit, Spannkraft und jugendliche Ausstrah­ lung zu tun. Zur Wahl stehen z.B. die »Hydrating Lotion« oder der »Total Re­ vitalizer« von Shiseido Men. Beide füh­ ren die Haut nach der Rasur wieder in ihr natürliches Gleichgewicht zurück und spenden lang anhaltende Feuchtig­ keit. Der »Total Revitalizer« ist insbeson­ dere für die reifere Männerhaut geeignet, da er mithilfe des ononis­Extrakts feine Linien mildert und der Haut neue Spann­ kraft verleiht. Lotion oder Revitalizer in die Handflächen geben und auf Gesicht und Hals verteilen.

SHISEIDo MEN »CLEANSING FoAM«, 125 ml, 26 Euro; »SHAVING CREAM«, 100 ml, 23 Euro; »HyDRATING LoTIoN«, 150 ml, 32 Euro; »ToTAL REVITALIZER«, 50 ml, 71 Euro. Beim Kauf von zwei Produkten erhalten Sie eine Reisegröße des SHISEIDo MEN »CLEANSING FoAM« (30 ml) und der »MoISTURIZING EMULSIoN« (50 ml) im Wert von 27 Euro zum Geschenk. Alle Produkte im Erdgeschoss


EDITION

SCHIESSER

»Artists for Revival«-Entwurf von Monica Bonvicini Alle Abbildungen: © Schiesser – »Artists for Revival«

EINE NICHT GANZ So WEISSE WESTE Zehn Künstler entwerfen fulminante Doppelripp-Fantasien. Wie aus einem Schiesser-Unterhemd ein Sammlerobjekt wird. Eine kleine Geschichte von Tradition, Moderne und ein bisschen Glamour. Text ULF LIPPITZ

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EDITION

SCHIESSER

Monica Bonvicini

»Artists for Revival«-Entwurf von Marc Brandenburg

Marc Brandenburg

Der Doppelripp gehört zum Unter­ hemd wie der Champagner zur Fashion­ Aftershow­Party. Der feine Dreiklang lautet: weiß, gerillt, Schiesser. »Ein grund­ ehrliches Kleidungsstück«, so nannte Die Welt das kleine Weiße für darunter. Und glaubte, dass die Schönheit erst daraus ent­ stünde, dass man es auf den ersten Blick gar nicht sieht. Da kannte die Zeitung noch nicht die Entwürfe, für die sich angesehene Künstler ins Atelier gesetzt hatten. »Artists for Revival« versammelt zehn Kreative, die sich anlässlich des zehnjährigen Jubi­ läums der »Revival«­Linie von Schiesser Gedanken gemacht haben, wie aus dem Darunter ein Darüber werden kann – ein Hingucker für den Club, den Park oder die Party zu Hause. Von wegen Liebestöter, das sind richtige Anheizer. Dabei sah es vor einigen Jah­ ren noch schlecht für dieses Kleidungs­ stück aus. Der bewährte Doppelripp wur­ de zugunsten von Nylon­Baumwollfasern verschmäht – was zu einem großen Pro­ blem führte: Ständig schwitzten die Trä­ ger dieser ultraleichten Textilien, sobald die Temperatur mal anstieg. Tja, wäre mit Doppelripp nicht passiert. Erst ein Star aus Hollywood musste kommen, um die Jugend von ihrer Verblendung zu befreien, um zunächst Berlin­Mitte und später die ganze Republik wachzurütteln: die Schau­ spielerin und oscar­Preisträgerin Frances McDormand (Fargo). Der Legende nach entdeckte sie die »coolen Schiesser­Un­ terhemden«, als sie 2004 Jury­Präsidentin der Berlinale war. Dermaßen begeistert

war sie von den hochwertigen Baumwoll­ Basics, dass sie sich fortan jedes Mal ein neues Paar mitbringen ließ, wenn Freunde an die Spree kamen. ohne Marketing und Promotion erreichte das Produkt plötzlich Kultstatus.

oder Marc Brandenburg, noch so ein Experte physischer Bedürfnisse. Der Berliner hat im legendären Berliner Club Berghain an der Bar gearbeitet, er kennt sich aus mit bärenstarken Män­ nern, die nur in Jeans und Doppelripp­ Unterhemd tanzen. Für Schiesser hat er ein schwarz­weißes Querstreifenmus­ ter kreiert, das sich wie ein Film um den Körper zu legen scheint und seine künstlerische Arbeitsweise nachahmt – Zeichnungen, die stets wie Fotonegati­ ve aussehen. Durch den direkten Hautkontakt steht das Unterhemd in engem Zusammen­ hang mit einer gewissen Körperlichkeit – das liegt für die amerikanische GrafikFetischistin Sarah Morris in der Natur der Sache. Sie spielt mit ihren Initialen und stellt sie als orange­blaue Leucht­ farben­Buchstaben in einen neuen Kon­ text. Mit einem Mal sieht der Schriftzug SM wie eine poppige Werbebotschaft aus. Nur für was? Hier gibt es verschie­ dene Deutungsmöglichkeiten … Es ist ein Spiel. So, wie Mode immer ein Spiel mit Zitaten ist, das auf einer soli­ den Grundlage von Tradition und Exper­ tise funktioniert. Die augenzwinkernde Botschaft dahinter: Der Doppelripp war eigentlich nie weg, jetzt nehmen wir ihn nur plötzlich wahr, weil er in der ersten Reihe auftaucht.

HANDWERKSKUNST UND LANGLEBIGES DESIGN

Kurz zuvor hatte Schiesser die »Revival«­ Linie ins Leben gerufen – eine Kollektion, die sich an der traditionellen Herstellung mit Rundstrickmaschinen orientierte und dafür hochwertige Baumwolle verwende­ te. Die nicht unbedingt als glamour-affin verschriene taz verfiel dem Charme des är­ mellosen Doppelripp und lobte das »Be­ kenntnis zu Tradition und Qualität«. Die 1875 in Radolfzell gegründete Textilmar­ ke passte mit einem Mal in eine Zeit, in der junge Menschen Handwerkskunst und langlebiges Design für sich entdeckten. Das schätzen auch die Künstler, die für »Artists for Revival« Hemden entwar­ fen. Zum Beispiel Monica Bonvicini, die italienische Künstlerin mit Lebensmit­ telpunkt Berlin. Ihre Werke beschäfti­ gen sich oft mit Fragen sexueller Identität. Für die Schiesser­Jubiläumsedition hat sie sich als Motiv einen Revolver ausgewählt, der vom unteren Saum in Richtung Kopf zeigt – eine ironische Drohung, jetzt mal bitte schön nicht über das Geschlecht un­ terhalb des Saums nachzudenken. Unisex lautet das Motto, hier einmal ganz launisch interpretiert.

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SCHIESSER »ARTISTS FoR REVIVAL«­ Unterhemden, je 129 Euro, 1. Etage (Herren) und 3. Etage (Damen)


MARKENPORTRAIT

AIGNER

KULT MADE IN GERMANy Keine lauten Töne, niemals aus der Mode und nie gefällig. Das Münchner Label Aigner hat es wie kaum ein anderes verstanden, sich subtil dem Zeitgeist anzupassen, ihm aber nicht hinterherzulaufen. Text N I KoLAS FEI R EISS

Abbildung: © Aigner

Das Aigner­Hufeisen ist mehr als nur ein Markenzeichen, es war und ist Aus­ druck eines Lebensgefühls, das Mode mag, Qualität, Eleganz und zeitlosen Stil aber liebt. Seit Jahrzehnten gehört Aigner weltweit selbstverständlich zur exklusi­ ven Gruppe der Luxusbrands und ist mit 105 Shops und 450 Verkaufsstellen in 47 Ländern sicher eines der bekanntesten deutschen Lifestylelabels. Namensgeber ist der gebürtige Ungar Etienne Aigner. In den 1930er­Jahren feierte er während der Pariser Haute­Couture­Schauen als Taschendesigner erste Erfolge, in den Fünfzigern präsentierte er dann in New york zum ersten Mal eine eigene Kollek­ tion, die das typische »A« in Hufeisen­ form trug – der Beginn einer bis heute andauernden Erfolgsstory. Von New york verschlug es den Weltbürger nach Mün­ chen, von wo aus Aigner in den 1960er­ und 70er­Jahren zu einer Kultmarke wurde. München war damals ein idealer Platz, um eine neue, große deutsche Mo­ demarke zu gründen. Es herrschte Auf­ bruchstimmung, und hier war man italie­ nischem »Dolce Vita« auch schon immer näher als irgendwo sonst in Deutschland. Flower Power! Party! Love! Disco! Jetset!

Der Geist dieser Freiheit inspirierte die junge Marke Aigner. Zu den wilden Jah­ ren mit ihren wilden Partys passten am besten wilde Pferde. Die Renntage, die Aigner vor den Toren Münchens veran­ staltete, wurden bald zu einem Society­ Höhepunkt. Aigner war die erste deut­ sche Kultmarke für Lebensart und Stil. Dass Aigner sich mit seinen Produkten rustikal und bodenständig gab, nie vor­ dergründig modisch, ist sicher ein Grund für den über die Zeit hinaus anhalten­ den Erfolg. DESIGN UND KONTINUITÄT

In Stilfragen waren die 1960er­ und 70er­ Jahre voller Gegensätze: Beatles, Stones, VW Käfer und Ford Capri, Pucci und yamamoto: Vieles war nebeneinander möglich, vieles auch nur ein kurzfristi­ ges Phänomen. Aigner gelang ein eige­ ner, zeitloser Weg, dem die Marke im­ mer treu geblieben ist und der sie auch im 21. Jahrhundert frisch wie eh und je aus­ sehen lässt. Lederwaren von Aigner sind eine Hommage an traditionelles Hand­ werk. Die Designs von Portemonnaies und Taschen sind klassisch und verleihen

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den Kollektionen Kontinuität, es sind Accessoires, deren Form für sich selbst steht. Sportlich oder elegant, glatt oder geprägt, Form und Farben, jedes Aigner­ Accessoire ist ein Statement für unver­ gänglichen Style. Natürlich hat sich Aigner weiterentwi­ ckelt, aber immer selbstverständlich und ohne äußeren Zwang. 1990 kamen die ersten Women­ und Menswear­Kollekti­ onen auf den Markt, die heute zwei Mal im Jahr einem auserlesenen Kreis von Einkäufern und Journalisten präsentiert werden. Es folgten Lizenzen für Uhren, Schmuck und Brillen. 2012 war die Zeit reif für eine Heritage­ Kollektion, deren Lederaccessoires das edle Erbgut der Marke in seiner Es­ senz präsentieren. Mit ihr lebt auch die Handwerkskunst der Feintäschnerei auf, im Münchner Mutterhaus werden ei­ gens wieder Feintäschner ausgebildet. Im Design greift die Heritage­Kollekti­ on den Look der Siebziger auf. Im typi­ schen Chiantirot und mit dem Hufeisenlo­ go – Symbol für präzise Handwerkskunst und bestes Leder – ist sie unverwechsel­ bar und dafür gemacht, niemals aus der Mode zu kommen. Typisch Aigner!


MARKENPORTRAIT

GANT

DIE FABELHAFTEN CoLLEGE­BoyS Die 1960er-Jahre waren in den USA das Jahrzehnt einer neuen Gelöstheit. In der Pop-Art, im Rock’n’Roll und auf dem College-Campus. Studenten nahmen ihre Krawatten ab und knöpften ihre Hemden auf. Diese stammten meist von einer Marke: Gant. Mit der Rückbesinnung auf Americana-Werte gelingt Gant jetzt erneut der Anschluss an die modische Elite. Text ULF LIPPITZ

Gant, das waren nicht einfach Hemden. Die aufgestickten Buchstaben drückten ein neues Lebensgefühl aus: das eines ent­ spannten Amerikas, das in der Nach­ kriegszeit immer mehr Raum gewann. Die beiden Gant­Brüder Marty und Elliot führten das sogenannte Button­down­ Shirt als Symbol eines weniger zuge­ knöpften Menschen ein – und griffen

väterlichen Textiliengeschäfts. Die Söh­ ne folgten ihrem Instinkt: Sie verquick­ ten britische Förmlichkeit mit amerika­ nischer Lässigkeit. Unbewusst trafen sie den Nerv einer Jugend, die sich aus kul­ turellen und stilistischen Zwängen be­ freien wollte. Die Haltung der beiden Kriegsheimkehrer war »unschuldig«, so Modedesigner Michael Bastian, der

morgen, die Studenten der Ivy­League­ Universitäten, kleidete sich in Gant. Nur die Einführung der Jeans hat die uni­ versitäre Stilkultur ähnlich durchgrei­ fend verändert. Die New York Times be­ schrieb Gant­Hemden als »Standard der adretten College­Kleidung der 60er­Jah­ re«. Pfiffige Innovationen hielten diesen Ruf am Leben – wie jener Knopf am hin­ teren Kragenrand, der Krawatten einen strafferen Halt gab, wenn man schnell eine umbinden musste.

Die Gant-Brüder Mart y und Elliot

1978 punktet Gant mit Streifen und weißem Kragen

dabei auf Erfahrungen in Großbritannien zurück. Dort waren die jungen Amerika­ ner während des Zweiten Weltkriegs sta­ tioniert gewesen und die Engländer hatten solche Hemden auf Sportveranstaltungen wie den Polo­Turnieren zu schätzen ge­ wusst. Durchgesetzt hat sich der offene Knopf zuerst in den USA. Und zwar, als die beiden Brüder 1949 Gant in New Ha­ ven gründeten, auf der Grundlage des

momentan auch Kollektionen für das La­ bel entwirft. Die Brüder hatten ja nicht Mode im Sinn, sondern verfolgten die Idee einer neuartigen Kleiderordnung: aus Armee­Chinohosen, dicken Karo­ hemden und gestriegelten Button­down­ Shirts. Aus Stücken, die sie entweder selbst getragen oder auf ihrem Europa­ Aufenthalt gesehen hatten. Der Gründer­Eklektizismus führte zu einer Campus­Revolution. Die Elite von

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An dieses Erbe knüpft das Label im neu­ en Jahrtausend an. Es ist inzwischen ein Klassiker geworden – inklusive Flagship­ Store an der Fifth Avenue, Vintage­Linie (Gant Rugger) und Fans aus Hollywood (Ashton Kutcher und Bradley Cooper). Der Rapper André 3000, geliebt für sei­ ne kapriziösen Outfits und geachtet für sein geschultes Urteil, bekannte seine Be­ geisterung für Michael Bastians Gant­ Entwürfe. Es scheint, dass ein Quantum Nostalgie für amerikanische Werte wie Gleichberechtigung und Freiheitsliebe der Marke guttut: Das Gant­Shirt ver­ eint den Dreiklang von Bildung, Wohl­ stand und Toleranz, für den man sich in den 1960er­Jahren auf dem Universitäts­ campus so eingesetzt hat.


MARKENPORTRAIT

BARBoUR

FüR LäSSIGE EDELMäNNER 1894 wurde die Marke Barbour gegründet, ihre Wachs- und Steppjacken avancierten schnell zum typischen Kleidungsstück des britischen Adels auf der Jagd. Barbour galt lange als traditionell, aber nicht unbedingt chic. Jetzt ist Tradition en vogue und Barbour aktueller denn je. Text N I KoLAS FEI R EISS

Der anspruchsvolle Kundenservice des britischen Unternehmens Barbour garan­ tiert, dass die typischen Wachsjacken je­ derzeit eingeschickt, repariert, nachge­ wachst oder geändert werden können. Bei dieser Gelegenheit werden die Taschen auf vergessene Gegenstände hin kontrol­ liert. Schon gefunden wurden: die Schlüs­ sel zum St. James’s Palace – immerhin die offizielle Londoner Residenz der Mo­ narchen –, Schafschwänze, Zähne eines Fuchses, eine Glasphiole mit Affenblut, Liebesbriefe und, was in dieser Reihe nun einigermaßen banal wirkt, Bargeld. Die Aufzählung der Fundstücke bestä­ tigt eindrucksvoll, wofür das britische Familienunternehmen in fünfter Gene­ ration steht: Landadel, Jäger und briti­ sche Exzentrik – Affenblut! Die klassi­ sche Barbour­Jacke ist gewachst oder gesteppt und unverwüstlich. Ein Pro­ dukt, das in Deutschland gerne auch von denen getragen wurde, die sich mit dem meist schlammfarbenen Kleidungs­ stück adlige Noblesse überstreifen woll­ ten. Die wenigsten von ihnen brauchten ihre Barbour­Jacke auf der Pirsch, führten

sich dafür aber auf wie der Herr Baron auf Stadtbesuch. Der feine Hamburger, tradi­ tionell den Britischen Inseln verbunden, war ein typischer Barbour­Jackenträger. In einem Artikel der Zeit über Blanke­ nese heißt es: »Es gibt sie wirklich, […] die Cabrio­gebräunten Polospieler in ih­ ren gebügelten Barbour­Jacken« – das war nicht freundlich gemeint. Die ge­ wollte Lässigkeit dieser Landadeldarstel­ ler und ihr alberner Snobismus haben dem Image der Barbour­Jacke eine Zeit lang nicht gutgetan. Cool war etwas anderes, das britische Königshaus etwa.

EIN MIX AUS TRADITION UND EIGENWILLIGKEIT Genau wie die Queen jede Krise, hat auch die Barbour­Jacke die Annähe­ rungsversuche dieser Möchtegerns ein­ fach abperlen lassen. Abperlen las­ sen, dafür ist sie ja auch quasi gemacht. Dass der Zeitgeist Gefallen, Amüsement und Faszination an royalen Hochzeiten, Skandalen und Skurrilität findet, war für das Comeback der Barbour­Jacke sicher

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hilfreich. Der Film The Queen etwa setz­ te sie groß in Szene. oscar­Preisträgerin Helen Mirren spielt eine ebenso kühle, ihren Werten verhaftete wie berühren­ de Königin. Die Barbour­Jacke trägt sie, wie es sich gehört, bei der Jagd und auf dem Land. Und auch nur hier, in der freien Natur und gänzlich unbeobach­ tet, erlaubt sie es sich, eine Träne flie­ ßen zu lassen. Dass William und Kate in Barbour­Jacken gesichtet wurden, be­ weist, dass sie ein Kleidungsstück auch für jüngere, stylingmäßig ambitionierte royale Celebrities ist. Die Barbour­Jacke ist im outdoorbereich das geworden, was das kleine Schwarze für den Cocktail­ empfang ist: ein Evergreen, der keiner Mode unterliegt, sich aber über die Jahre fast unmerklich neu justiert hat und des­ halb zeitlos wirkt. Der Mix aus Traditi­ on und britischer Spleenigkeit, für den Barbour steht, ist einfach unschlagbar. Wem es gelingt, den Barbour­Jacken­ Landadelchic mit ein bisschen Ironie zu tragen, ist damit bestens gekleidet. Und längst bietet Barbour viel mehr als nur die klassische Jacke, spielt selbst mit dem Image. In diesem Herbst gibt es eine gro­ ße Sakko­Kollektion, dazu Hemden und Pullover, Accessoires wie Kappen, Müt­ zen oder Handschuhe. Dass alle Styles um das Thema Landleben, Reitsport und Polo kreisen, ist nur konsequent. Erdige Farben, karierte Hemden, Fair­ Isle­Muster, Grobstrick, Daunen, Cord sind die Komponenten, die die Welt von Barbour ausmachen. Dass dieser ker­ nige Look gerade trendy ist, kann man Barbour nicht vorwerfen, dass die Tei­ le praktisch, bequem und haltbar sind, auch nicht. Neidisch kann man darauf werden, dass sie – auch wenn der Trend vorbei ist – nicht alt aussehen. Hat aber auch einen Vorteil: Man kann sie einfach immer weitertragen und mit diesen Klas­ sikern selbst einer werden.


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REISEN

KoLUMNE

LASTENTRäGER Goethe hatte stets sein eigenes Bett dabei. Marlene Dietrich reiste mit bis zu 80 Koffern. Phileas Fogg dagegen, der Held aus Jules Vernes »In 80 Tagen um die Welt«, begnügte sich mit zwei wollenen Hemden und drei Paar Strümpfen. Reiselust und Reiselast gehen stets Hand in Hand. Ein Streifzug durch die Pragmatik des Gepäcks. Text TI LL SCH RÖDER

Reisen ist vieles: Entschleunigung, Bil­ dung, Selbsterfahrung, Erholung, Tro­ phäe, Spaß. Vor allem aber ist es eine logistische Stilfrage. Was kommt wie wohin mit? Die Jahrhunderte miniaturi­ sierten das Gepäck. Je enger die Welt zu­ sammenrückt, umso weniger nimmt der Reisende mit. Als das Reisen noch nicht erfunden war, also in der Zeit vor Baedeker­Reisefüh­ rer und Pauschaltourismus, bedeutete Ge­ päck stets eine mobile Version des eige­ nen Haushalts: Alles sollte mit, es durfte an keinerlei Annehmlichkeiten fehlen. Vollbepackte Kutschen chauffierten den mittelalterlichen Adel und seine Entou­ rage entlang der Königswege zu Resi­ denzen und Wallfahrtsorten. Die innere Demut ging einher mit äußerem Pomp. Als der englische Adel seine Sprösslinge auf die Grand Tour durch Europa schick­ te und Bildungsreisende über Monate in Landstrichen der Antike verweilten, be­ gann das Zeitalter des modernen Reise­ gepäcks. Was der Reisende nun in sei­ nem »Zimmer mit Aussicht« an Dienern einsparte, kompensierte er mit einer Fül­ le von Behältnissen: Reisetruhen, Hut­ schachteln, Reisetaschen, hölzerne Reise­ apotheken, Schminkköfferchen, Seesäcke, Tornister, Hunde­ und Katzenkörbe. Doch immer noch galt: lieber zu viel als

Illustration D A AV I D M Ö R T L

zu wenig dabei. Man wusste nie, was die Fremde zu bieten hat. Im Zeitalter der überseelinien, Zeppe­ lin-Weltfahrten und Propellerflugzeuge brach dann die ära des Erlebnisreisens an: Die Diener des Fernwehs hießen fort­ an Schrankkoffer und überseekiste. Nicht das Reiseziel erfüllte die Sehnsucht, son­ dern die Reise an sich – Captain’s Dinner und Kostümball an Bord eingeschlossen. Da durfte kein festliches Kleidungsstück ungenutzt zu Hause verkümmern. Al­ les fein säuberlich verstaut in giganti­ schen Kisten, dem Fortbewegungsmit­ tel entsprechend auch differenziert als Autokoffer, Schiffstruhe und Flugge­ päck. Jene Jahre sind das goldene Zeit­ alter der Sattler. Nietenbeschlagen, holz­ verstärkt, unverwüstlich: Das zwischen 1880 und 1940 von den Manufakturen wie Goyard, Moynat, Louis Vuitton und

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Hermès gefertigte Gepäck gilt heute als begehrte Wertanlage. Sonderanfertigun­ gen wie ausklappbare Schreibtische und Champagner­Halter machten aus den Schrankkoffern mondäne Monolithen. Reiseschreibmaschinen und Rasierzeug mussten schließlich gleichberechtigt ih­ ren Platz fi nden, fuhr man in die Sommerfrische. Thomas Mann reiste noch in den 1950er­Jahren mit einer Reisetruhe aus dem Jahr 1885. Das Zeitalter des Düsenjets legte dann den Schalter um. Was Jules Verne mit seinem revolutionären Dandy vormach­ te, ein Reisesack mit dem Nötigsten, fand seine Entsprechung im Pilotenkoffer. Der lässig hinter sich hergezogene Allrounder birgt das Versprechen der mühelosen In­ terkontinentalität. Heute hier, morgen dort. Rasierer, Reisepass und Rolli: Das einstige Bild des Terminals prägt heute die ganze Welt. Die Survival­Variante des Naturtypen, der Rucksack, und der schlanke Begleiter des Lebemanns, der Weekender, komplettieren die neuen In­ signien der Spontaneität. Der einzig Leid­ tragende dabei: der Beruf des Kofferträ­ gers. Eine endgültig entlastete Zunft. Buchen Sie Ihre Traumreise im Reisecenter am KaDeWe, telefonischer Kontakt unter: (030) 21 21 22 75


TERMINE

BERLIN

HERBST IN BERLIN Was tun, wenn die Tage kürzer und die Temperaturen kühler werden? Natürlich den Herbst auskosten – mit den kulturellen Highlights, die den Abschied vom Sommer ganz einfach machen.

ZWEI GENIES ZUM HÖREN »Wir finden in den Büchern immer nur uns selbst«, bemerkte einst Thomas Mann, »komisch, dass dann allemal die Freude groß ist und wir den Autor zum Genie erklären.« Mit dem ersten Teil dieser Weisheit hatte er sicher recht, er selbst aber darf für seine Bücher sehr wohl zum Genie erklärt werden. Mann ist der weltweit bekannteste deutsche Schrift­ steller des vergangenen Jahrhunderts, für seinen ersten Roman Buddenbrooks erhielt er 1929 den Nobelpreis für Literatur, aber auch sein übriges Werk brachte ihn zu großem Ruhm. Die großen Erzählungen – Tristan, Der Tod in Venedig, Mario und der Zauberer, Die vertauschten Köpfe sowie Das Gesetz – gibt es jetzt gesammelt in einer CD­Box zum Hören, gelesen von Gert Westphal. Mehr als 200 Texte der Weltliteratur hat der legendä­ re, 2002 in Zürich verstorbene Regisseur, Schauspieler und Rezitator zu Lebzeiten auf­ genommen, wofür die Zeit ihm einst den Titel »König der Vorleser« verlieh. Seiner Stim­ me zu lauschen ist wohl eine der schönsten Beschäftigungen an langen Herbstabenden. Thomas Mann. Die großen Erzählungen, gelesen von Gert Westphal 14 Audio­CDs, Laufzeit: 834 Minuten, der Hörverlag, 49,99 Euro Erscheinungstermin: 23. September Informationen unter: www.randomhouse.de/hoerverlag, erhältlich in der Buchhandlung Hugendubel in der 5. Etage

JAMES BLAKE Seit seinem ersten, 2011 erschienenen Album gilt er als Wunderkind, Erneuerer und Hoffnungsträger des Pop. Weil James Blake Elemente verschiedener Genres von Dubstep, Soul, Folk bis Jazz miteinander kombiniert und so neue Klangkonstrukte entwirft. Und weil man zu seiner Musik träumen, leiden und lieben kann. Deswegen freuen wir uns, dass der 24­jährige Brite mit der klassischen Klavierausbildung sein zweites Album – es trägt den Titel Overgrown – veröffentlicht hat und damit nun auf Tour geht. 8. oktober, Tempodrom Informationen unter: www.tempodrom.de, Abbildung: © Universal Music

DIE SURREALISTEN­MUSE Bekannt wurde Meret oppenheim durch eine mit Pelz bezogene Tasse, die sie Frühstück im Pelz nannte, später wurde sie zu einer der wichtigsten Vertreterinnen des magischen Surrealis­ mus, sogar zur Muse für diese Kunstbewegung stilisiert. Diesen Ruf brachte ihr der Fotograf Man Ray ein, der sie 1934 für seine Fotoserie Érotique voilée inszenierte. Heute zählen diese Aktfotografien zu den bedeutendsten Werken des Surrealismus. Meret Oppenheim war eine der faszinierendsten Frauen der Kunst des 20. Jahrhunderts. Ihre emanzipatorische und nonkon­ formistische Haltung machte sie zu einer zentralen Identifi kationsfigur für nachfolgende Generationen von Künstlerinnen. »Die Freiheit wird einem nicht gegeben, man muss sie sich neh­ men«, resümierte die gebürtige Berlinerin 1975, zehn Jahre vor ihrem Tod in Basel. In diesem oktober wäre sie 100 Jahre alt geworden. Darum widmen ihr das Kunstforum in Wien und der Berliner Martin­Gropius­Bau nun eine große Retrospektive, die das gesamte Spektrum ihres Œuvres zeigt. Bis 1. Dezember im Martin­Gropius­Bau Informationen unter: www.gropiusbau.de, Abbildung: © VG Bild-Kunst, Bonn 2013

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FEIERN

EVENTS

RoBBIE WILLIAMS IM KADEWE Ziemlich cool und der Tradition verpflichtet ist Robbie Williams’ Männerkollektion Farrell. Kein Wunder, dass er sie im KaDeWe vorstellen wollte. Zum Event kamen auch viele seiner weiblichen Fans: Robbie ist schließlich für alle da. Text

N I KoLAS FEI R EISS

Very British – Robbies Mode ist vom Großvater Farrell inspiriert

Anprobe mit Joko

Robbie vor dem KaDeWe

Etwas beunruhigt war die Berliner Polizei schon, als sie hörte, dass Robbie Williams das KaDeWe besuchen wird, um seine Herrenkollektion Farrell vorzustellen. Der Tauentzien wurde am Ende doch nicht ge­ sperrt, aber ohne Frage herrschte Kreisch­ Alarm. Hunderte Fans, erwartungsgemäß reichlich Teenies und junge Frauen, die »den Robbie« seit Beginn seiner Karriere bei Take That lieben, warteten Stunden am roten Teppich vor dem Eingang. Einige verloren durchaus die Fassung, als er dann erschien. Kein Wunder: Ziemlich gut, ziemlich cool und absolut British sah er

aus in seinem Trenchcoat, dem hochge­ knöpften weißen Hemd und der Weste mit Uhrenkette. Gut ausgesehen hat er ja schon immer, vielleicht ist es deswegen auch gar nicht so erstaunlich, dass Robbie, der sich vom Boygroup­Star zum erfolg­ reichen Solosänger gemausert hat, jetzt seine eigene Kollektion herausbringt. Das KaDeWe schien ihm der perfekte ort, um sie – bei Fish & Chips und Gin Tonic – vorzustellen. Sein Großvater Jack Farrell sei ihm modisches Vorbild und Namens­ geber der Kollektion gewesen, erzählt Robbie ganz entspannt im kleinen Kreis.

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Mit dabei unter anderen Joko und Klaas, die für ihre TV­Show Circus Halligalli die Kollektion gleich mal anprobierten. Ele­ ganter Retro­Chic ist ihr Thema, Robbie Williams möchte mit seinen Anzügen, den Hemden und schicken Trenchs wieder Glamour in den Alltag bringen. In Zeiten von Realityshows sehen nicht mal mehr Stars wie Stars aus, findet er. Und wenn Robbie Williams an Stars denkt, hat er of­ fensichtlich Männer wie Frank Sinatra oder Cary Grant vor Augen. Apropos, für seine vielen weiblichen Fans hat Robbie Williams noch nichts im Gepäck. Das kann sich ändern, denn mit seiner Frau Ayda Field und Tochter Theodora, genannt Teddy, ist er schließlich umgeben von Da­ men, die ihn inspirieren. Die Umsetzung seiner Ideen realisiert übrigens Designer Ben Dickens. Robbie gibt zu, dass er vom Modehandwerk wenig versteht, dafür aber von Style umso mehr: »Es gibt in der Kol­ lektion kein Teil, zu dem ich nicht mein okay gegeben habe.«


FEIERN

EVENTS

EIN TAG IM ZEICHEN DER PRAZISIoN Technische Perfektion trifft edles Design. Eine Ausstellung im KaDeWe gab Einblick in die Welt von Omega: Gezeigt wurden historische Exponate bis hin zu modernen Chronographen.

4. JUNI 2013

»Co­AxIAL« IM KADEWE Wie kaum ein anderer weiß Schwimmstar und olympia­ sieger Michael Phelps um die Bedeutung von Sekunden­ bruchteilen. Und war deswegen sichtlich begeistert, zusammen mit der Schweizer Luxusuhren­ manufaktur omega am 4. Juni die Ausstellung »Co­Axial« im KaDeWe zu eröffnen. Unter dem Namen der Technologie, die den Markt für mechanische Uhren revolutionierte, gab es einen Monat lang faszinierende Einblicke in die Details der Zeitmesser. Empfangen wurde der Ausnahmesportler vom omega­Präsidenten Stephen Urquhart und der KaDeWe­ Geschäftsführerin Petra Fladenhofer. Zu der Abendver­ anstaltung erschienen zahlrei­ che Gäste, um die Exponate zu bestaunen.

Von oben links im Uhrzeigersinn: Michael Phelps ist fasziniert von jedem Detail; während der Ausstellung fehlte es nicht an Gesprächsthemen; eine Zeitreise vom historischen Exponat bis zum modernen Chronographen; Natalia Wörner, Stephen Urquhart und Petra Fladenhofer

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KADEWE

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IMPRESSUM HER AUSGEBER:

PRODUKTION:

SCHLUSSREDAKTION:

KaDeWe Berlin Tauentzienstr. 21–24 10789 Berlin

Tania Parovic, Ilka Tödt

Constanze Ehrhardt, Karola Handwerker, Günter Max Okupski, Miriam Wiesel

Ein Haus der Karstadt Premium GmbH Theodor-Althoff-Str. 2 45133 Essen GE SAMTLEITUNG:

Petra Fladenhofer PROJEKTLEITUNG:

Andrea Ponholzer Lena Karrenbauer (Praktikantin) Aimee Fox (Praktikantin) KRE ATIVDIREKTION:

Mario Lombardo

C A STING:

Sonia Adamczak

DRUCK:

E&B engelhardt und bauer Druck und Verlag GmbH

ART BUYING:

Sonia Adamczak, Ilka Tödt

www.kadewe.de

AUTOREN:

Nikolas Feireiss, Ulf Lippitz, Sandra Middendorf, Julius Müller, Dan Schreyer, Till Schröder FOTO GR AFIE / ILLUSTR ATION:

Horst Diekgerdes, Patrick Houi, Peter Langer, Michael Mann, Daavid Mörtl, Markus Pritzi, Christoph Sagel, Andrés Segovia

REDAKTION:

Cordelia Marten (Leitung), Nikolas Feireiss, Sandra Middendorf, Till Schröder, Anna Lea Pasdzierny (Assistenz) ARTDIREKTION:

Tania Parovic, Alexander Seeberg-Elverfeldt

ST YLING / SETDESIGN:

Stephanie Canisius, Kathi Kauder, Peter Klare, Winnie Placzko, Thomas Rook und Harald Erath, Lynn Schmidt CVD:

Ilka Tödt

DE SIGN:

Matthias Neumann, Tania Parovic, Alexander Seeberg-Elverfeldt

KONZEP T, GESTALTUNG UND BILDREDAKTION:

BUREAU Mario Lombardo

Irrtümer (Druckfehler) und Preisänderungen vorbehalten. Farbabweichungen sind möglich. Alle Preise verstehen sich inkl. MwSt. Da sich das Online-Angebot ständig erneuert, ist es möglich, dass einige der gekennzeichneten Produkte nicht mehr verfügbar sind.

THE NEW LOOK: S. 34, KOPRODUKTION Shotview Photographers DIGITAL OPERATOR David Bornscheuer MODEL Jon Kortajarena c/o Sight Management HAARE Stephanie Kunz MAKE-UP Stelli c/o Uschi Rabe SETDESIGN Peter Klare c/o basics ASSISTENZ Viktor Ebell, Toni Nüsse, Marcus Paarmann STYLINGASSISTENZ Julia Heifer ABOUT A BOY: S. 48, DIGITAL OPERATOR Signe Reibisch MODEL Jaco van den Hoven c/o Nest ASSISTENZ Verena Brüning, Cem yilmaz HAARE / MAKE-UP Cecilia Bourgueil STYLINGASSISTENZ Rebecca Maskell GENTLEMEN’S CLUB: S. 62, KOPRODUKTION Shotview Photographers DIGITAL OPERATOR Ben Ullmann MODEL Sebastien Andrieu c/o Success Models HAARE / MAKE-UP Gabriela Speckbacher c/o Ballsaal ASSISTENZ Andreas Fessler, Michael Wong STYLINGASSISTENZ ourania Marmara FIRST CLASS: S. 86, DIGITAL OPERATOR Leon Kopplow MODEL Jesco Schäfer c/o VIVA Models ASSISTENZ Julien Barbès ZEITZEUGEN: S. 94, ASSISTENZ Maria Dominika Vogt

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