Oberpollinger Herren Magazin HW / 2016

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HUGO BOSS AG Phone +49 7123 940

The Art of Tailoring HUGOBOSS.COM











Editorial

Der metropolitische Münchner Lebensstil zieht nicht nur Besucher aus der ganzen Welt an, auch die Stadt ist ständig im Wandel – und mit ihr der O ­ berpollinger. In diesem Herbst erwarten Sie viele Neuigkeiten: z­ um Beispiel unser brandneuer »Urbanwear«-Bereich. Dort präsentieren wir Ihnen ab Ende September eine lange Reihe internationaler Marken, die mit ihren K ­ ollektionen jene Freiheit zelebrieren, die in der Mode jetzt großgeschrieben wird. Auffällige Kreationen von Libertine – Libertine, zeitgeistig interpretierte Bomberjacken von Alpha Industries, Design-­ Ac­ces­­soires für Gadgets von Shinola und Körperpflege für Männerhaut von Triumph & Disaster sind nur einige Beispiele. Weil der Unterschied von Sportlich und Formell in der Mode zunehmend unsichtbar wird, ­finden Sie außerdem viele ausgesuchte Sneaker, ob handgemacht in ­München von VOR oder skandinavisch-minimalistisch von Arkk Copenhagen. Mit der Urbanwear bekommt auch der Oberpollinger ­ einen neuen Look. Gestaltet wurde der Floor vom Duo G ­ onzalez Haase, das mit seiner Arbeit zeigt, wie nah Mode und Kunst derzeit zusam­men­ rücken. Dank des Designs der Baukünstler wird Shopping in Zukunft auf eine ganz neue Art erfahrbar sein. Dass Fashion selbst eine Kunst ist, ­zeigen Avantgardisten wie Derrill Osborn, der seit Jahrzehnten als Inbegriff des »Modern Gentleman« gilt. Was die Stil-Ikone urbanen Männern rät, lesen Sie ab Seite 30. Wir wünschen Ihnen für diesen Herbst viele neue Anregungen und freuen uns auf Ihren nächsten Besuch. Ihr Oberpollinger

Munich’s metropolitan lifestyle doesn’t only attract visitors from all over the world: the city itself is constantly changing – Oberpollinger included. This autumn you can expect plenty of new developments: for example, our brand-new »Urbanwear« department. From the end of September we will be presenting a range of ­ ­international brands whose collections celebrate the freedom that is so characteristic in fashion today. Striking creations by Libertine – Libertine, ­zeitgeisty jackets from Alpha Industries, design

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accessories for gadgets from S­ hinola, and men’s skincare products from Triumph & Disaster are just a few examples. With fashion’s divide between sportive and formal increasingly invisible, you will find many carefully selected sneakers, whether handmade by VOR of Munich, or from Scandi­ navian minimalists Arkk Copenhagen. With the arrival of Urbanwear, Oberpollinger is also getting a new look. The department was designed by the duo Gonzalez Haase, whose work shows how closely fashion and art have come together.

Thanks to the architects’ design, shopping at Oberpollinger will be experienced in a whole new way in the future. The avant-gardist Derrill Osborn, who for decades has been identified as the epitome of the modern gentleman, shows that fashion itself is an art form. The style icon’s advice for urban men can be found from page 30 on. We hope you find plenty of new inspiration this autumn, and we look forward to your next visit. Yours, Oberpollinger


CHANEL.COM


Inhalt — Herbst / Winter 2016

PA R S H I P – S E I T E 6 0

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CONTRIBUTORS

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NEWS & STORIES AU F A N K E R – S E I T E 4 6

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CARTIER

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GANT 23, 25

FAVORITEN

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HARTMANN

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SHISEIDO MEN × KÉVIN ROLLAND

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HUGO BOSS × ALEX THOMSON

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HANDSTICH

30

ETON × DERRILL OSBORN

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NEULICH & DEMNÄCHST

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GONZALEZ HAASE AAS

NEWS & STORIES – SEITE 18

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CONSTRUCTIVIST CONSTRUCTIVIST – SEITE 36

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AUF ANKER

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ARE YOU GAME?

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PARSHIP

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KUNDENKARTE

66

GEWINNSPIEL IMPRESSUM COVER

FAV

OR

IT

– S EN

E EIT

25

BOSS M A N T E L U N D A N Z U G , 5 9 9 U N D 5 2 9 E U R O, 3 . E TA G E

E T O N  ×  D E R R I L L O S B O R N – S E I T E 3 0

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se e t h e f i l m on s a n dro - pa r i s .com fa l l/ w i n t e r 16/17


Contributors

Dürfen wir vorstellen: die kreativen Köpfe, die dieses Magazin zu etwas ganz Besonderem machen.

ZU HAUSE IN Berlin MARKENZEICHEN Wassertropfen und alles, was glänzt und glitzert VORBILD Keine bestimmte Person – es sind eher Aspekte von Menschen in meiner näheren Umgebung, die mich inspirieren PROJEKTE Bald erscheint die überarbeitete Auflage meines Buches »Illusion«, in dem es um das Spiel mit den Klischees von Reklamefotografie geht GRÖSSTER MOMENT Die Entscheidung, nach 15 Jahren in den Niederlanden wieder zurück nach Berlin zu ziehen LIEBLINGSORT Habe ich viele, aber ­Antwerpen während des Sample Sale ist schon ziemlich gut INSTAGRAM @antjepetersstudio

M E H R I N D E R S T R E C K E » AU F A N K E R «

ANTJE PETERS Fotografin

FELIX LARHER Fotograf ZU HAUSE IN Paris MARKENZEICHEN Temperamentvolle, bunte, spontane und glückstrahlende Fashion-Fotos VORBILDER Wissenschaftler, die keiner kennt, die aber die Welt verbessern. Und natürlich meine Mutter PROJEKTE Stolz bin ich vor allem auf meine Illustrationen und Foto-Collagen GRÖSSTER MOMENT Privat: mein neues Apartment zu dekorieren. Beruflich war es das Shooting mit Beth Ditto LIEBLINGSORT Die Bretagne und das ländliche England INSTAGRAM @felix_larher

MEHR IN DER STRECKE »ARE YOU GAME?«

M E H R Z . B . AU F D E R S E I T E » 2 4 . 0 0 0 M E I L E N Ü B E R DA S M E E R «

MARTIN SCHRAPFENEDER Autor ZU HAUSE IN Wien MARKENZEICHEN Dinge auf den Punkt bringen VORBILDER Meine Eltern, weil sie nie ihren Humor verloren haben PROJEKTE Bisher als Journalist in zahlreichen Print- und Onlineredaktionen im Bereich Neue Medien, Events und Games. Derzeit bin ich hauptsächlich mit Beauty- und Lifestylethemen sowie dem Aufbau meines Redaktionsbüros beschäftigt GRÖSSTER MOMENT Die Geburt meiner zwei Kinder und natürlich mein erster Kuss LIEBLINGSORT Ich bin tief verwurzelt in Wien – und hier umgeben von Menschen, von denen ich nicht wegmöchte INSTAGRAM @schrrrapfi

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News & Stories

Worüber jetzt gesprochen wird

J. F. SCHWARZLOSE

DUFTPOESIE Duft und Kunst verbindet die Suche nach neuen Erfahrungen, davon sind die ­Kreateure von J. F. Schwarzlose überzeugt. Um diese Verbindung zu stärken, hat sich die Berliner Marke für das Eau de Toilette »Altruist« mit dem Künstler Paul ­DeFlorian zusammengetan. Seine Komposition, die er mit der Parfumeurin ­Véronique Nyberg in Paris ausarbeitete, ist auf 1.000 Stück limitiert, sein poetisches Resümee lautet: »Ein Duft wie frisches Papier und Tinte, wie graue Regenbögen und imaginäre Blumen.«

J . F. S C H WA R Z L O S E » A L T R U I S T « , E A U D E T O I L E T T E , 2 0 0  M L , 1 7 5 E U R O , ERDGESCHOSS

MARC O’ POLO

FOLGE DEINER NATUR Den eigenen Weg gehen, sich selbst treu bleiben – Marc O’Polos Marken-Credo »Follow your Nature« verlangt nach starken Charakteren. Kein Wunder also, dass der dänische Schauspieler Mads M ­ ikkelsen ein Gesicht der aktuellen Kampagne ist. Durch die unverwechselbar unaufgeregte Fotografie Peter ­Lindberghs wird auf den ersten Blick sichtbar, dass die neue Kollektion dem Thema »By the Sea« folgt. Das Augenmerk liegt auf naturbelassenen Materialien und einem zeitlosen, individuellen Stil. Ganz im Sinne der eigenen Natur.

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@oberpollinger_muenchen 18

S HENE

BROO

DE N, RI

-ON

1.399 CAR,

EURO

UG , IM

HENES BROON

KIDCAR

Auf zu Abenteuern jenseits des Spielplatzes: Das Ride-on Car von Henes Broon sieht dank eingebautem Tablet, Stoßdämpfern, LED-Scheinwerfern, Motorhaube und einer Karosserie aus wie ein echter SUV und lässt augenblicklich vergessen, dass es ein Kinderspielzeug ist. Die Geschwindigkeit von bis zu acht Stundenkilometern lässt sich leicht regulieren und sogar fernsteuern. Ein Fünf-Punkt-Gurt und der automatische Bremsassistent machen die Fahrt sicher.



Cartier

ZU NEUEM ABHEBEN Inspiriert von den Abenteuern legendärer Pioniere, will »L’Envol de Cartier« vor allem ­e ines: hoch hinaus. TEXT MARTIN SCHRAPFENEDER

»Jenseits der sternbeglänzten ewigen Sphären, dort regst du dich, mein Geist, so frei und jung! Wie kühne Schwimmer durch die Wellen gleiten, so ziehst du durch die unermess’nen Weiten voll großer, männlicher Begeisterung.« Charles Baudelaire

Die Geschichte von Cartier ist verknüpft mit den Biografien von Menschen, die jenseits üblicher Wege völlig neue Pfade schlugen. Einerseits, weil Louis-François Cartier selbst ein Pionier seiner Zunft war. Nachdem er einst, vor vielen Generationen, das Pariser Schmuckatelier seines Lehrmeisters übernommen hatte, begründeten seine handgefertigten Kreationen die bis heute andauernde Erfolgsgeschichte. Andererseits stand die Philosophie Cartiers immer auch im Zeichen der Abenteuerlust anderer. Zum Beispiel der des Flugpioniers Alberto Santos-Dumont, der ein enger Freund der Familie Cartier war und sich freigeistig und ohne Zögern über die scheinbaren Grenzen seiner Zeit erhob. Ihm widmete das Haus bereits vor mehr als hundert Jahren die erste Fliegeruhr

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»Santos«. Dieses Gefühl der unbändigen Freiheit, die es braucht, um Großes zu vollbringen, bannt Cartier jetzt im Duft »L’Envol de Cartier«. Für die transparent-orien­talische Kreation ließ sich die hauseigene ­Parfumeurin Mathilde Laurent vom mythischen Göttertrunk Met inspirieren, unverkennbar am warmen Goldton. Das luftige Eau de Parfum aus Honignuancen, gepaart mit G ­ uajakholz sowie einem Hauch Moschus und Patschuli, soll wirken wie ein den Geist beflügelndes Lebenselixier: Denn nur, wem es gelingt, seine eigenen Grenzen zu überwinden, kann ein Pionier seiner Zeit werden. CARTIER »L’Envol de Cartier«, Eau de Parfum, 100 ml, 115 Euro, Erdgeschoss


RIMOWA ELECTRONIC TAG

DIE ERSTE DIGITALE CHECK-IN-LÖSUNG FÜR IHR GEPÄCK.

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Gant

TABULA RASA Von der Kunst, Weißraum zu füllen: Wie viel ein weißes Oxford-Hemd mit einer Leinwand gemeinsam hat, zeigt Gant mit der Künstler-Collabo »White Shirt × White Page«. TEXT ULF LIPPITZ

Vor einer weißen Leinwand steht Richard Haines immer wieder. Der Zeichner aus New York ist bekannt geworden durch seine Portraits von Menschen, die er in der Subway, auf der Straße oder im Coffee Shop beobachtet. »Menschen sind die Story«, sagt er. Mit feinem Strich und unaufdringlichen Farben hält Haines sie fest, zuerst für seinen Blog »What I Saw Today«, inzwischen vor allem auf Instagram. Miuccia Prada persönlich suchte die Zusammenarbeit mit ihm, aktuell kollaboriert er mit Gant für eine Kampagne, die seiner Kunst ganz nahe kommt. Für Gant ist das weiße Oxford-Hemd das zentrale Qualitätsprodukt. Weißes Hemd, weiße Leinwand, so fern liegt der Gedanke nicht, sich mit einem Künstler wie Haines zu verbinden. Dafür hat Gant das »White Shirt × White Page«-Projekt gestartet. Ein Zusammenschluss mit sechs Kreativen aus der ganzen Welt, die jeweils für individuellen Aufbruch

stehen, für das Wesentliche, mit dem sich Fläche füllen lässt. Der weiße Raum als Plattform für den persönlichen Ausdruck – das ist der Ausgangspunkt für jeden Menschen vor dem ersten Pinselstrich, dem ersten geschriebenen Wort und auch vor dem Spiegel am Kleiderschrank. Was male ich, was schreibe ich – und wie kombiniere ich das weiße Hemd heute, um meinen Stil und meine Stimmung auszudrücken? Am Ende führen all diese Prozesse zu einem Bild von uns, das wir der Öffentlichkeit preisgeben. Bei Richard Haines hat der Neuanfang, der mit jeder Weißfläche entsteht, eine doppelte Bedeutung. Als die Wirtschaftskrise kam, verlor der damalige Modedesigner seinen Job. Er zog von Manhattan über den East River in den noch eher verpönten Brooklyner Stadtteil Bushwick – eine Emi­ gration aus der Modewelt Manhattans. Sein Blog markierte einen Neuanfang, Haines machte Tabula rasa, erfand sich neu, Bushwick wurde zum Trendviertel, und heute steht der Künstler wieder in der Mitte des Geschehens. Weißraum lässt eben Platz für viele Farben.

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Favoriten

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01 Pullover 359 Euro erhältlich ab Ende September ICEBERG 3. Etage — 02 Sneaker 170 Euro GARMENT PROJECT im UG 03 Mütze 79 Euro TIGER OF SWEDEN 3. Etage — 04 T-Shirt 89,90 Euro erhältlich ab Ende September ICEBERG 3. Etage 05 Turtleneck 139,95 Euro DRYKORN 3. Etage — 06 Sneaker 85 Euro ASICS 3. Etage — 07 Schal 179 Euro PREMIUM ESSENTIALS 3. Etage 08 Jacke 280 Euro TED BAKER 3. Etage — 09 Hemd 220 Euro DIESEL BLACK GOLD 3. Etage

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Hartmann

REISEGEPÄCK ERSTER KLASSE Seit über 135 Jahren ist das Reisegepäck von Hartmann Ausdruck von Reisen auf höchstem ­N iveau. Die Entwicklung der Gepäckstücke illustriert die Geschichte des Reisens. TEXT NIKOLAS FEIREISS

Bevor der Gepäckmacher Joseph S. Hartmann 1877 sein Geschäft für Koffer, Taschen und Lederwaren eröffnete, machte er eine weite Reise, nämlich von Bayern in seine neue Heimat in Milwaukee / Wisconsin. Vermutlich konnte er sich damals selbst keine kostspielige Überfahrt leisten, dafür gehörten aber seine sogenannten Pullman-Koffer bald zur luxuriösen Ausstattung

vieler Reisender in den Erste-Klasse-Kabinen der Dampfschiffe. Es hatte sich herumgesprochen, dass das Gepäck des Deutschen nicht nur besonders stabil, sondern auch sehr elegant war. Damit ließ man sich gerne sehen. In den folgenden Jahrzehnten veränderten sich natürlich die Ansprüche. Mit der Einführung der Bahn sollten die Koffer noch etwas robuster werden, mit der

Eroberung des Luftraumes wurden Größe und Gewicht immer ausschlaggebender. Hartmann fand die richtigen Lösungen. Egal, ob natürlich gegerbtes, besonders widerstandsfähiges Leder entwickelt oder der übliche Stahlrahmen durch Lindenholz ersetzt wurde, immer gleich blieb bei den Gepäckserien der höchste Anspruch an Qualität und Innovation. Viele Prominente, Sportikonen, ja sogar US-Präsidenten wussten das zu schätzen. Und auch James Bond verlässt sich 1973 in »Leben und sterben lassen« auf einen Hartmann aus der Linie »Skymate«. Für den modernen Jetsetter, der von seinem Handgepäck höchste Widerstandsfähigkeit und zuverlässigen Schutz in Verbindung mit anspruchs­ vollem Design und großzügiger Ausstattung erwartet, hat die Marke den »7R Master« entwickelt. Mehr als 250 Arbeitsschritte sind erforderlich, um den Koffer herzustellen. Seine Bausteine sind ein Gehäuse aus Aluminium, Griffe aus Leder, ein hochwertiges Innenleben und eine maß­geschneiderte Rillenstruktur. ­Hartmann-­ Koffer sind ohne Frage: erste Klasse. HARTMANN »Spinner 55 / 20«, Bordtrolley aus der Linie »7R Master«, 750 Euro, 4. Etage

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Favoriten

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01 Parka 799 Euro BOSS 3. Etage — 02 Hemd 129 Euro HACKETT LONDON 3. Etage 03 Sneaker 145 Euro GARMENT PROJECT im UG — 04 Krawatte 69 Euro TIGER OF SWEDEN 3. Etage 05 Backpack ca. 1.970 Euro LOUIS VUITTON Erdgeschoss 06 Boots 349 Euro MOMA 3. Etage — 07 Gürtel 199 Euro ARMANI COLLEZIONI 3. Etage

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Shiseido Men × Kévin Rolland

GEGEN JEDE REGEL Der Extremsportler Kévin Rolland ist einer der besten Freestyle-Skifahrer der Welt. Und er ist B otschafter für gepflegte Männerhaut. Wie passt das zusammen? I N T E RV I EW U L F L I PPI T Z

Wird Ihnen Ihre Haut mit den Jahren immer wichtiger? Meine Haut ist ständig unter Druck, weil ich bei Wind und Wetter Sport treibe. Ich möchte aber auf keinen Fall Falten bekommen, bevor ich alt werde. Da bin ich eitel. Außerdem will ich meine Haut vor den gesundheitlichen Gefahren schützen, die UV-Strahlen mit sich bringen können. Hautpflege trägt inzwischen viel zu meinem Wohlbefinden bei.

© Louis Garnier  /   Shiseido

Am wohlsten fühlen Sie sich wahrscheinlich trotzdem weiterhin im Schnee. Definitiv. Wenn es in La Plagne, wo ich aufgewachsen bin, schneit, weiß ich, wo die besten Pisten liegen und wo ich am besten fahren kann. Wenn ich meinem Sport nachgehe, steht die Zeit für mich still. Eine Minute kann sich wie eine Stunde anfühlen. Dann geht es mir großartig.

Wäre es übertrieben zu sagen, dass Ihr Sport für den Traum von absoluter Freiheit steht? Gar nicht. Und genau das ist auch der Grund, warum ich keine Abfahrten oder Slalom fahre. Beim Freestyle gibt es keine festen Regeln. Wenn ich morgens aufwache, überlege ich, was ich Neues in der Halfpipe ausprobiere. Eine sehr kreative Sache ... Wann wurden Sie besessen von Schnee? Meine Großmutter schnallte mich auf Skibretter, als ich 18 Monate alt war. Seitdem gibt es kein Zurück. Früher hätten Spitzensportler öffentlich keine Schönheitsprodukte angerührt. Heute sind Sie Brand Ambassador für das »Hydro Master Gel« von Shiseido Men. Was hat Sie gereizt?

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Ehrlich gesagt war ich skeptisch. Meine Freundin hat Produkte von Shiseido, und manchmal habe ich ihr Shampoo benutzt. Bevor die Zusammenarbeit begann, dachte ich: Okay, ich werde das erst mal selbst ausprobieren. Wissen Sie was? Seitdem benutze ich das »Hydro Master Gel« jeden Tag zweimal, einmal morgens nach dem Duschen und einmal mittags, wenn ich mir noch eine Dusche wünsche, aber keine Zeit dafür habe. Sie sind zum perfekten Markenbotschafter mutiert! Wenn ich unterwegs bin und merke, dass ich das Gel vergessen habe, ärgere ich mich. Im Sommer scheint die Sonne besonders oben auf dem Gletscher stark, und nach dem Training ist meine Haut sehr trocken. Jetzt habe ich etwas, um sie wieder in Form zu bringen.

SHISEIDO MEN »Hydro Master Gel«, Feuchtig­­ keitspflege, 75 ml, 40 Euro, Erdgeschoss


Hugo Boss × Alex Thomson

24.000 MEILEN ÜBER DAS MEER Auf der »Hugo Boss« hat der Extremsegler Alex Thomson schon viele Rennen gemeister t. Mit der Vendée Globe steht ihm nun die härteste Regatta der Welt bevor. TEXT MARTIN SCHRAPFENEDER

»Formel-1-Fahren in Monte Carlo ist wie Helikopterfliegen im Wohnzimmer.« So beschrieb der legendäre Nelson Piquet einst den Grand Prix im Fürstentum, der den Piloten bei höchster Geschwindigkeit präziseste Manöver abverlangt. Alex Thomsons Rennstrecken hingegen eröffnen unendliche Weiten fernab betonierter Pisten. Thomson ist Extremsegler, sein Terrain ist die hohe See. Bei Regatten legt er tausende Seemeilen von Kontinent zu Kontinent in dem Highspeed-Segelboot zurück, das auf den Namen »Hugo Boss« getauft ist. Seit mehr als einem Jahrzehnt arbeiten der 42-jährige Waliser und die Marke zusammen. Schon von Beginn an war Thomsons sportliche Biografie gespickt mit Erfolgen: Im Alter von 25 Jahren war er der jüngste Sieger aller Zeiten in einem

globalen Rennen, inzwischen kamen zwei weitere Weltrekorde dazu sowie zahlreiche prominente Platzierungen bei den herausforderndsten Regatten, die ein Segler bestreiten kann. Die Erfüllung seines größten Traums steht Alex Thomson noch bevor: als erster Brite jemals die Vendée Globe zu gewinnen. Die mit 600.000 Euro dotierte Einhandsegler-Regatta gilt als schwierigste überhaupt und führt vom französischen Les Sables-d’Olonne aus nonstop um den Globus. Die Teilnehmer, die während der 24.000 Seemeilen – also rund 45.000 Kilometer – ganz auf sich alleine gestellt sind, dürfen unterwegs weder Land betreten noch fremde Hilfe in Anspruch nehmen. Diese extremen Anforderungen an Mensch und Material haben immer wieder zu Unfällen geführt, wenige

endeten sogar tödlich. Dreimal schon hat Thomson sich dem Kampf gestellt: In den Jahren 2004 und 2008 musste er wegen Bootsschäden aufgeben, 2013 belegte er den dritten Platz. Am 6. November fällt nun wieder der Startschuss für die Vendée Globe. Mit der neuen tiefschwarzen »Hugo Boss« steht Thomson dafür eine Hochklasse-Yacht zur Verfügung, mit der er aus der New York Vendée bereits als Drittplatzierter hervorging. Das Gewicht der rundum optimierten Segelyacht wurde nochmals reduziert, zudem ist sie die erste mit einem Deck aus feuerfestem Nomex und einem Rumpf mit ultraglatten Carbon-Oberflächen. Fest steht: Die Chancen auf den Sieg für Alex Thomson im härtesten Rennen der Welt waren noch nie so gut.

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Handstich

STROMAUFWÄRTS Neue Trends schaffen statt aktuelle zu jagen: Handstich verlässt sich am liebsten aufs eigene Handwerk. T E X T O S IA K AT S I D O U

Was ist das Gegenteil von Kurzlebigkeit? Laut Handstich ist es das Erschaffen von Kleidung mit Beständigkeit – doch nicht nur. Für die Marke aus dem oberbayerischen Fünfseenland geht es auch darum, ihre Mode zu Klassikern mit ei­ gener Geschichte zu machen. Der Spannungs­b ogen von Damals und Heute, von Hier und Dort, gehört untrennbar zum Konzept. Zu Hause ist die Marke umgeben von malerischen Gewässern; auf der Suche nach neuen Anre­gungen ist sie unterwegs auf der ganzen Welt. Immer nach der Devise: »Ein starker, gesunder Fisch stellt sich stets gegen die

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Strömung. Dabei steht er nie still.« Wenn eines für die manufakturierten Jacken, Mäntel und Parkas nicht infrage kommt, ist es Mainstream. Auch mit der Wahl des Stoffs steht und fällt die Originalität funktioneller und gleich­ zeitig anspruchsvoller Designs. Darum wird die ge­ samte Palette verwendeter Materialien aufwändig recherchiert, präzise ausgewählt – und erst dann verarbeitet. Im Detail selbst­ verständlich von Hand. Diese Saison steht im Zeichen von »Cross Season« – von All­roundern, die sich nicht nur verschiedenen k­ limatischen Bedingungen anpassen, sondern auch den

­unterschiedlichsten Gelegenheiten der Herbstund Winterzeit: mal weich wattiert, mal daunen­ gefüllt, mal zurückhaltend und mal voluminös. Ergänzende Elemente sind ein Wesenszug von Handstich, und sie fehlen auch in der aktuellen Kollektion nicht – ob funktionelle Taschen an unerwarteten S­tellen, eine herausnehmbare Innenweste oder eine ab­nehmbare Kapuze. Weil Lieblingsstücke für ihre Träger zu freundschaftlichen Begleitern werden, versteht sich ihre Beständigkeit von selbst. Kaum nötig also zu erwähnen, dass der »Handcrafted Stuff« das Gegenteil von kurz­l ebig ist.



Eton × Derrill Osborn

HEMDEN MACHEN MÄNNER Weil er durch und durch anders ist als die anderen, wurde Derrill Osborn zum Stilvorbild für Generationen. Doch nicht nur das verbindet ihn mit Eton. TEXT ULF LIPPITZ

Wenn Derrill Osborn das Haus verlässt, dauert es nicht lange, bis sich die ersten Blicke auf ihn richten. Das war schon immer so. Der ehemalige Unternehmer aus Dallas ist Exzentriker durch und durch. Doch nicht nur sein Stil hat Gewicht, auch sein Wort, weshalb im Laufe der Jahre sämtliche Männer-Magazine von Rang und Namen begannen, sich um den distinguierten Mann zu reißen. Bekannt wurde Osborn als Chefeinkäufer für Neiman Marcus. Den Store nennt er heute seine »Alma mater«, als habe er dort Stilkunde studiert. Tatsächlich hatte er im Geschäft eines Tages besondere Hemden entdeckt. Sie hatten eine besonders schlanke Silhouette und außerdem einen »Haifischkragen«, also weit nach außen ragende Spitzen, wie Zähne im geöffneten Maul des Raubfisches. Damals schaute Osborn auf das Label und wunderte sich. Kein britisches, sondern ein schwedisches Traditionshaus hatte das Hemd entworfen. Es war Eton. Heute, viele Jahre später, ist die Verbindung zwischen der Marke und Derrill Osborn enger denn je. Inzwischen ist Osborn zur Ikone geworden, auch weit über die Grenzen von Dallas und der Vereinigten Staaten hinaus. »Meine Beharrlichkeit in Modefragen hat mir viel Aufmerksamkeit eingebracht. Manche Menschen dachten aber sicher: Dieser Typ tickt nicht ganz richtig.« Dasselbe dachten vermutlich viele, als Sebastian Dollinger Chefdesigner von Eton wurde. Der 33-Jährige trägt seine bunten Hemden oft über der Hose, und er empfiehlt seinen Kunden, ihre Hemden nicht zu bügeln. Er sieht eher aus wie ein Musiker und weniger wie ein Stilist, doch sein völlig unterschiedlicher Look ändert nichts an der Seelenverwandtschaft mit Derrill Osborn. Nicht nur teilen sie die Leidenschaft für den großen Auftritt, für feinsinnige Details und gespreizte Krägen. Auch, als Dollinger sich in einem Kampagnenfilm für Eton mit der Frage auseinandersetzte, was den »New Gentleman« ausmacht, wählte er seinen Verbündeten im Geiste. Der Film dauert rund acht Minuten, doch schon in den ersten Sekunden beantwortet Derrill Osborn scheinbar alle Fragen mit seiner schieren Erscheinung. Dollinger geht es für Eton seit Jahren um die Interpretation des klassischen Mannes für die Gegenwart. Man kann die Kooperation mit Osborn also nicht anders nennen als eine im Modehimmel geschlossene Verbindung. Der gemeinsame Nenner sind klar entworfene, korrekt geschnittene und manchmal gewagt gemusterte Hemden. Begonnen hat Osborns Obsession dafür schon in den 1940er-Jahren, als der Teenager die Looks der Filmstars genau beobachtete. »Als ich aufwuchs, trug man zu jedem Anlass etwas anderes, ganz anders als heute.« Diese Manier hat er sich konsequent bewahrt. Die Blume im Knopfloch und den Hang zu Hüten

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hat er hingegen von seinem Großvater. »Er war ein Rancher, aber er hat jeden Tag darauf geachtet, sich inspirierend zu kleiden. Das wurde auch zu meinem Credo.« Seit Jahrzehnten lebt Derrill Osborn seinen Geschlechtsgenossen vor, was Stil ist. Doch nicht wenige Männer tun sich schwer, ihren eigenen zu


Eton × Derrill Osborn

»Manche dachten sicher: Der Typ tickt nicht ganz richtig.«

finden. Für Osborn eine klare Sache: weil die Vermittler fehlen. »Den jungen Männern wird von ihren Vätern nicht beigebracht, wie man sich kleidet«, sagt Osborn. Die Fähigkeit, eine Krawatte akkurat zu binden, werde langsam aber sicher zu einer schwindenden Kunstform. Doch er hat Hoffnung: »Die derzeitige junge Generation ist besonders neugierig, das ist ein gutes Zeichen.« Vehement verneint er die Vermutung, er könne Teil einer aussterbenden Generation sein: »Der Hunger nach Neuem ist ungebrochen, unsere Zeit bringt mehr Stilvorbilder hervor denn je.« Sebastian Dollinger ergänzt, dass der sich immer stärker ausbreitende Egoismus in der Gesellschaft auch modisch bedrohlich sei. Dollinger selbst setzt auf Tugenden wie Freundlichkeit und Höflichkeit, auf eine innere Haltung, kurz: ein Bekenntnis zur Menschlichkeit, die nicht zwingend mit der Kleiderwahl korrespondieren muss, die aber in einem guten Hemd besser zur Geltung kommt. Auch für Derrill Osborn geht es um die Einstellung: »Man braucht eine gewisse Sensibilität, um sich übereinstimmend zu kleiden und zu verhalten. Es ist ein Erbe aus der Vergangenheit, das im Heute den entscheidenden Unterschied macht.« Das schließe nicht nur Mode ein, sondern auch gekonntes Grooming, gepflegte Hände und den passenden Duft. Den »Haifischkragen« schätzt Osborn, der hunderte Hemden im Schrank hat, übrigens bis heute. Überhaupt schaue er beim Anprobieren noch immer zuerst auf den Kragen, »weil der dem Krawattenknoten einen vernünftigen Halt gibt«. Doch wie zum Teufel findet man denn nun das richtige Hemd, Mr. Osborn? Seine Antwort ist kurz und präzise. »Das Wichtigste ist die Silhouette.« Soll heißen: Online-Shopping und perfekte Form, das passt nicht gut zusammen. Darum, betont Osborn, müssten Männer sich wirklich bemühen, um das richtige Hemd zu finden, das sie für lange Zeit begleitet. Und zwar offline, vor einem Spiegel.

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München — neulich & demnächst

ENTDECKUNGEN AUS UNSERER STADT

Neulich noch »Slim Fit« getragen, demnächst fällt die Wahl

auf Oversized. Hemden, T-Shirts und auch Hosen dürfen jetzt ruhig weiter sitzen. Die Silhouetten werden weicher. Um Missverständnissen vorzubeugen: Dieser Trend ist nicht dafür gemacht, Bierbäuche zu kaschieren.

Neulich noch auf dem Fahrrad Sommer und Sonne genossen, ­demnächst mal im Autoklassiker den Weg das Ziel sein lassen. Einen alten Alfa Romeo, Porsche oder Triumph muss man nicht besitzen, man kann ihn auch leihen: Luxus-Carsharing ist zeitgemäßer als »haben wollen«. OLDTIMERMIETEN.DE T + 49 81 21 250 87 73 FA C E B O O K E N J O Y T H E C L A S S I C S

Neulich noch »Casual Friday«, d ­ emnächst »Casual Everyday«.

Neulich noch Gin Tonic bestellt, demnächst Whisky aus Schottland oder Japan im Glas. Falls Sie nicht auf grünem Tee bestehen, ist Whisky das Getränk der Stunde. B A R I S TA K A R D I N A L - FAU L H A B E R- S T R A S S E 1 1 , A LT S TA D T T + 4 9   8 9   2 0   8 0   2 1   8 0 , B A R I S TA- M U E N C H E N . D E

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Bei J. P. Morgan Chase & Co. und Pricewaterhouse Coopers wurde der Anzugzwang für die Mitarbeiter aufgehoben. Dass globale Unternehmen ihre Dresscodes lockern, scheint auf den ersten Blick das Leben leichter zu machen. Auf den zweiten wird klar: Ein Anzug war einfach. Jetzt müssen Männer sich noch mehr Gedanken um ihren Stil machen.


München — neulich & demnächst

Neulich noch auf Schnitzeljagd gewesen, demnächst steht Geo-

caching auf dem Plan. Bei der GPS-Schatzsuche darf auch die Freundin gerne mitmachen. GEOCACHING.COM

Neulich noch essen gegangen, demnächst selbst Küchenchef

sein. Kochkurse für Männer, zum Beispiel bei Küchengötter, machen Spaß, und Ihre Freunde wird begeistern, was Sie bald auftischen. KUECHENGOETTER.DE G E N U S S W E R K S TAT T M Ü N C H E N , S T E I N S T R A S S E 2 4 AU - HA I D HAU S E N

Neulich noch gelächelt über die Freundin, die ihre Zeit mit Maniküre, Pediküre und Kosmetik verbringt, demnächst bei Hammer & Nagel, der Werkstatt nur für Männerhände, selbst feilen und peelen lassen. Neu jetzt auch in der Wilhelmstraße. HAMMER & NAGEL W I L H E L M ST R AS SE 3 2 U N D BLUM E N ST R AS SE 3 T +49 89 38 38 08 38 UND T +49 89 24 20 62 00, H A M M E R U N D N A G E L . D E FA C E B O O K H A M M E R & N A G E L

Neulich noch allein unter Frauen im Yoga-Studio, demnächst beim

Männer-Yoga Sonnengruß, Kobra und Krieger üben. Fühlt sich einfach besser an, wenn man sich nicht stocksteif neben Damen quält, die geschmeidig und mühelos ihre Asanas ausführen. Kurse für Männer gibt es etwa bei: ENERGYMAN-YO GA.C OM FA C E B O O K I N D I V I D UA LYO G A STUDIO12-MUNICH.COM FA C E B O O K S T U D I O. 1 2

Neulich noch Bart getragen – und demnächst? Vermutlich immer noch. Der Trend ist längst eine Selbstverständlichkeit. Auch darum werden immer neue Barber Shops eröffnet. Die alte Kultur der Bartpflege und Rasur – der Salon nur für Männer – ist wieder da. BARBER HOUSE PA C E L L I S T R A S S E 5 U N D F R AU N H O F E R S T R A S S E 2 0 T +49 89 14 33 06 47, BARBERHOUSE.COM

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Gonzalez Haase AAS

WIE MAN MÜNCHEN WILD MACHT Judith Haase und Pierre Jorge Gonzalez haben den Urbanwear- und Kidswear-B ereich im Oberpollinger gestaltet, der Ende September eröffnet wird. Das deutsch-französische Architekten-Duo über Spiele mit Unterschieden und die Gemeinsamkeit von Shopping und Nightclubs. I N T E RV I EW M I L A M A N N

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Gonzalez Haase AAS

Wie haben Sie beide zueinandergefunden? JH: Wir haben uns 1998 in New York kennengelernt, als wir für den Regisseur und Künst­ ler Robert Wilson arbeiteten. Kurz vor der Jahrtausendwende haben wir dann unsere ­ Agen­tur gegründet. Dass wir aus unterschiedlichen K ­ ulturen kommen und verschiedene Sprachen sprechen, hat unsere Arbeit von Beginn an bereichert. Wovon wurde Ihr Stil im Laufe der Zeit besonders beeinflusst? JH: Zuerst war es die Zusammenarbeit in New York, denn dort sind wir tief in den Kosmos der neuen Galeriengestaltung eingetaucht. Große Wirkung hatte die Minimal Art auf uns. Die Materialästhetik, das Verhältnis der Objekte zum Raum, die Lichtwirkung und die streng reduzierte Ordnung sind bis heute die Basis unserer Entwürfe. Pierre Jorge und ich erarbeiten neue Strategien für Kunsträume und High-­ Profile-Designs, aber in unseren Projekten geht es nicht um Harmonie oder Schönheit, es geht um das Spiel mit Unterschiedlichkeiten. Das kam Ihnen als Berliner Agentur vermutlich für Ihr Projekt im Oberpollinger zugute. PJG: In München schätzen wir vor allem die Lebensqualität und die Freundlichkeit der Menschen. Im Gegensatz zu Berlin strahlt die Stadt Bodenständigkeit aus. Neues Design muss sich aber nicht nur nach örtlichen Gegebenheiten richten, deshalb haben wir für den Oberpollinger ein gutes Stück wildes Berlin mitgebracht. Woran wird das im Einzelnen sichtbar? JH: Materialien haben eine große Rolle gespielt. Für die Kids haben wir mit Zirbelholz gearbeitet

und dazu Kork eingesetzt. So wird die Atmosphäre auch über den Geruchssinn wahrnehmbar. ­ Wichtig für die Differenzierung der Bereiche ist, dass die natürlichen Farben und Formen für die Urbanwear ins Dunkle wechseln. Dazu kommen Materialien, die für Einrichtungen bisher noch nicht eingesetzt worden sind, etwa eine Kombination aus Gummi und Aluminium. Das Resultat könnte man einen zeitgeistigen »Cold Chic« nennen. Zum Zeitgeist gehört auch, dass Fashion und Künste durch gemeinsame Projekte immer näher zusammenrücken. Woran liegt das? PJG: In der Mode geht es nicht zuletzt darum, die Welt einzufangen. Das macht sie zu einer engen Verwandten der Kunst. Durch die Beschleunigung der Märkte kommen sich beide heute näher denn je. Daraus folgt auch, dass die klassischen Unterteilungen der Künste zerfallen – Kategorisierungen sind nicht länger relevant. Inwieweit beeinflusst diese Entwicklung Ihre Arbeit? PJG: Sie hat uns der Modebranche ebenfalls nähergebracht. Als wir mit dem Design von Galerien anfingen, wurden auch Marken auf uns aufmerksam. Heute arbeiten wir mit Kreativdirektoren zusammen und sind froh über den Input dieser anderen künstlerischen Quelle. Bedeutet diese Entwicklung auch, dass Grenzen verschwimmen – zum Beispiel zwischen einem musealen Raum und einem Departmentstore? JH: Design ist ein Denkprozess, der die Gegenwart widerspiegelt: Daher macht es für uns tatsächlich keinen Unterschied, ob wir uns einem Raum für Kunst, Performances oder Fashion

widmen. Zeitgenössisches Denken führt zu zeitgenössischem Design. Wovon lebt Ihrer Meinung nach ein erfolgreiches Departmentstore-Konzept? PJG: Künstlerisch gesprochen, wollen wir mit unseren Designs gewohnte Dinge auf eine neue Ebene führen. Und zwar jenseits von Marketing. Im Gegensatz zur Kunst ist Werbung statisch. Darum sind manche Konzepte erfolgreicher als andere: Sie verstehen es, Dinge auf eine neue Ebene zu bringen. Das ist die Herausforderung. Wie haben Sie diese Herausforderung für München angepackt? PJG: Departmentstores sind jeden Tag auf kompetente Menschen angewiesen, die durch die Produktauswahl eine Balance zwischen Bekanntem und Unbekanntem schaffen. Der Gedanke hinter unserem Projekt ging noch einen Schritt weiter, nämlich den Besucher von einer Szene in die nächste zu befördern: Man wechselt also von München in den Oberpollinger, und von dort aus betritt man den Urbanwear-Bereich. Es ist wie in einem Nightclub, der ja auch eine Grenze zwischen der Stadt und einer anderen Welt markiert. Was macht Ihre Neugestaltung im Oberpollinger zusammengefasst aus? JH: Wir sind den Bereich spielerisch angegangen und haben viele Details entwickelt, die das Design visuell und haptisch für die großen und kleinen Kunden zugänglich macht. Gewöhnlich nehmen Besucher beim Shopping ihre Umgebung ja nicht weiter wahr: Wir hoffen, dass sich das ändert. Wenn wir es schaffen, dass die Menschen durch unser Design angeregt werden, haben wir alles richtig gemacht.

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CONSTRUCTIVIST FOTOS ESTER GRASS VERGARA

M E N ’ S FA S H I O N I N D E R 3 . E TA G E

HACKETT LONDON

Sakko 699 Euro, Turtleneck 189 Euro, erhältlich ab Ende September, Hose 279 Euro

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JOHN SMEDLEY Pullover 209 Euro

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ARMANI COLLEZIONI

Lederjacke 1.400 Euro, Turtleneck 249 Euro, Hose 279 Euro, erhältlich ab Ende September

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VAN LAACK

Weste 499,95 Euro, Hemd 149,95 Euro, Hose 249,95 Euro


BOSS

Mantel und Anzug 599 und 529 Euro




BELSTAFF

Pullover 399 Euro

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AUF ANKER FOTOS ANTJE PETERS

DÜFTE IM ERDGESCHOSS

EMESHEL

»Iced Mandarine«, Eau de Parfum, 50 ml, 89 Euro

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HOUBIGANT PARIS

»Cologne Intense«, Eau de Parfum, 100 ml, 125 Euro

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COMME DES GARÇONS

»Wonderoud« und »Floriental«, Eaux de Parfum, jeweils 100 ml, 109 und 95 Euro

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SERGE LUTENS

»Santal Majuscule« und »Chergui«, Eaux de Parfum, jeweils 50 ml, 110 und 90 Euro


PARFUMS DE MARLY

»Layton – Royal Essence«, Eau de Parfum, 125 ml, 191 Euro

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DIESEL BLACK GOLD

Links: Bomberjacke und Pullover 450 und 225 Euro Rechts: Bomberjacke 510 Euro

+ FILM ++ FILM ++ FILM ++ FILM ++ FILM ++ FILM ++ FILM ++ FILM ++ FILM ++ FILM


Are You Game? FOTOS FELIX LARHER

M E N ’ S FA S H I O N U N D A C C E S S O I R E S I N D E R 3 . E TA G E W O M E N ’ S FA S H I O N I N D E R 2 . E TA G E TA S C H E N I M E R D G E S C H O S S

M ++ FILM ++ FILM ++ FILM ++ FILM ++ FILM ++ FILM ++ FILM ++ FILM ++ FILM ++ FIL AUF OBERPOLLINGER.DE

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ETON

Hemd 189,95 Euro

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ICEBERG

Er: Pullover 199 Euro, erhältlich ab Ende September

2ND DAY

Sie: Lederjacke und Kleid 679 und 449 Euro Shoulder Bag MCM 1.030 Euro


KENZO 56T-Shirt 169 und 119 Euro Jeanshemd und

Hose ICEBERG 289 Euro, erhältlich ab Ende September


MICHAEL KORS

Er: Lederjacke und Sweatpants 699 und 149 Euro Longsleeve und Hut TIGER OF SWEDEN 79 und 99 Euro

SANDRO

Sie: Mantel und Kleid 1.495 und 245 Euro


ZOE KARSSEN

Sie: Sweater und Sweatpants 119 und 129 Euro

DRYKORN

Er: Pullover 139,95 Euro

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TIGER OF SWEDEN Lederjacke 749 Euro


FILLING PIECES 229 Euro PUMA 129,95 Euro

VANS 85 Euro PUMA 110 Euro

S N E A K E R E R HÄ LT L I C H A B E N D E S E P T E M B E R I M U G S N E A K E R VO N L A C O S T E I N D E R 3 . E TA G E

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Parship

F O T O S M I R J A N A PA R O V I C U N D C A R L O S R O D R Í G U E Z T O R R E

NEW BALANCE 120 Euro CONVERSE 100 Euro

ASICS 85 Euro REEBOK 89,95 Euro

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GARMENT PROJECT 149 und 169 Euro

LOSERS 172,50 Euro

VOR 369 Euro LOSERS 137,50 Euro

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LACOSTE 179,90 Euro

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Kundenkarte

Eine Kundenkarte, so einzigartig wie Ihre persönlichen Wünsche Erleben Sie mit Ihrer persönlichen Oberpollinger-Kundenkarte außergewöhnliche Services und Benefits, mit denen jeder Einkauf zu etwas Besonderem für Sie wird. Je öfter Sie Ihre Karte einsetzen, desto attraktiver werden Ihre Privilegien. Ob Premium, Superior oder Royal – jede Kundenkarte bietet einzigartige Vorteile.

PREM I U M C ARD

SUPER I O R C AR D

R OYAL C AR D

1 P UNK T PRO AUSGE GE BEN E M E U RO

A B 5.00 0 E URO JA HRE SUM SAT Z 2 PU N KT E PRO AUSG E G E BE N E M E URO

A B 10.000 E URO JA HRE SUM S ATZ 2 P UN KT E PRO AUSG E G E BE NEM EURO

• drei 10%-Voucher auf ein Produkt am Tag Ihrer Wahl1 • Parken Sie bei jedem Einkauf zwei Stunden kostenfrei • Seien Sie Gast bei exklusiven Events • Teilnahme am Oberpollinger-PreSale • freier Versand des Oberpollinger-Magazins • Genießen Sie bei jedem Besuch einen Kaffee in unserer Café Bar in der 2. Etage • zwei Gläser Champagner (für Sie und Ihre Begleitung) an unserer Café Bar in der 2. Etage am Tag Ihrer Wahl • Lassen Sie sich an einem Tag Ihrer Wahl in unserer Beauty-Lounge verwöhnen • exklusives Superior-Frühstück mit bis zu drei Begleitpersonen in unserer 5. Etage • eigene Service-Hotline für Fragen, Wünsche und Anregungen

• drei 10%-Voucher auf Ihren gesamten Einkauf am Tag Ihrer Wahl1 • kostenfreie Ein- und Ausfahrt in allen Parkhäusern der The KaDeWe Group • Seien Sie Gast bei exklusiven Events • Teilnahme am Oberpollinger-PreSale • freier Versand des Oberpollinger-Magazins • Genießen Sie bei jedem Besuch einen Kaffee in unserer Café Bar in der 2. Etage • zwei Gläser Champagner (für Sie und Ihre Begleitung) an unserer Café Bar in der 2. Etage am Tag Ihrer Wahl • Lassen Sie sich an einem Tag Ihrer Wahl in unserer Beauty-Lounge verwöhnen • exklusives Superior-Frühstück mit bis zu drei Begleitpersonen in unserer 5. Etage • Änderung der in den letzten vier Wochen im Oberpollinger gekauften Kleidungsstücke • eigene Service-Hotline für Fragen, Wünsche und Anregungen • Einkaufsgutschein im Wert von 50 Euro zu Ihrem Geburtstag • persönliche Einkaufsbetreuung • Wir bringen Ihre Einkäufe gerne bis zu Ihrem Auto oder liefern Ihnen diese auf Wunsch kostenfrei nach Hause (ausgenommen Lebensmittel und Cateringservice)

• 10%-Voucher auf ein Produkt am Tag Ihrer Wahl • Ab einem Jahresumsatz von 1.000 Euro parken Sie im Folgejahr bei jedem Einkauf eine Stunde kostenfrei • Seien Sie Gast bei exklusiven Events • Teilnahme am Oberpollinger-PreSale • freier Versand des Oberpollinger-Magazins ab 2.500 Punkten • Wählen Sie Ihr persönliches Lieblings-Layout 1

Die Superior Card können Sie auch für 300 Euro erwerben

Natürlich profitieren Sie mit der Oberpollinger-Kundenkarte in allen Häusern der The KaDeWe Group (KaDeWe Berlin, Alsterhaus Hamburg, Oberpollinger München) von unserem Punkteprogramm und können sich wertvolle Einkaufsgutscheine2 sichern. Beantragen Sie Ihre neue Kundenkarte bei unserem Kundenservice oder online unter www.oberpollinger.de

¹Ausgenommen sind Mieter, Concession Shops, Multimedia und Food. Der Vorteil kann nicht additiv mit anderen Prozentaktionen kombiniert werden. Eine Ausnahmenliste ist an allen Kassen einsehbar. ²Eine Barauszahlung ist nicht möglich. Sammelzeitraum ist das Kalenderjahr. Das Punkteprogramm gilt nicht für Verlagserzeugnisse, Dienstleistungen, Wunschkarten, Reisen, Tabakwaren, Pfand sowie Einkäufe bei Mietern.

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Gewinnspiel

Impressum

Unter allen Neuanmeldungen für die Kundenkarte in der Zeit vom ­ 10. S ­ ep­tember bis 15. Oktober verlosen ­ wir einen Handgepäck-Trolley von Hartmann im Wert von 550 Euro.

H E R AU S G E B E R O b e r p o l l i n g e r Mü n c h e n N e u h a u s e r S t r. 1 8 8 0 3 3 1 Mü n c h e n HEAD OF PUBLISHING Pe t r a F l a d e n h o f e r P U B L I SH I N G M A NAG E R A n d r e a Po n h o l z e r Lena Karrenbauer Sarah Bouraoui M A NAG I N G E DI TOR Constanze Ehrhardt

AND THE WINNER IS ...

C R E AT I V E D I R E C T O R Ta n i a P a r o v i c GRAFIK N i k o C h o t o s , C h r i s t i a n Kü p k e r REINZEICHNUNG UND PREPRESS Reinhard Has e wend FOTOGRAFIE E s t e r G r a s s Ve r g a r a , F e l i x L a r h e r, M i r j a n a P a r o v i c , A n t j e Pe t e r s , C a r l o s R o d r í g u e z To r r e TEXTE Nikolas Feireiss, Osia Katsidou, Ulf Lippitz, Mila Mann, M a r t i n S c h r a p f e n e d e r, T i l l S c h r ö d e r S C H LU S S R E D A K T I O N Jennifer B ode, C onstanze Ehrhardt, Jonathan Horstmann DRU C K Hof mann Info com GmbH ANZEIGEN ads@kadewe.com ANFRAGEN magazin@kadewe.com OBERPOLLINGER.DE FA C E B O O K O b e r p o l l i n g e r I N STAG R A M @ o b e r p o l l i n g e r _ mu e n c h e n

Sie nehmen automatisch am Gewinnspiel teil, wenn Sie zwischen ­ dem 10. September 2016 und dem 15. Oktober 2016 Ihre Oberpollinger-­Kundenkarte bestellen, entweder im Kunden­ service in der 4. Etage oder online auf ­o berpollinger.de Teilnahmebedingungen: Teilnahmeberechtigt ist jeder, der das 18. Lebensjahr vollendet hat, ausgenommen Mitarbeiter der The KaDeWe Group GmbH sowie deren Angehörige. Bei mehreren Einsendungen wird der Gewinner nach dem Zufallsprinzip per Los ermittelt. Einsendeschluss zur Teilnahme an der ­Ver­losung ist der 15. Oktober 2016. Der Gewinner wird am 17. Oktober 2016 ermittelt und per E-Mail, ggfs. per Post benachrichtigt. Der Gewinner erklärt sich mit der Veröffentlichung seines Vornamens und des Anfangsbuchstabens seines Nachnamens mit Wohnortangabe auf der Webseite w ­ ww.oberpollinger.de einverstanden. Ausschließlich hierzu und für die Gewinnbenachrichtigung werden Ihre Daten verwendet. Die Ausbezahlung des Preises in bar ist nicht möglich. Mit der Absendung der E-Mail erklären Sie sich mit den o.a. Teilnahmebedingungen einverstanden.

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C O N S T RU C T I V I S T S.  36 STYLING Hannah van Well STYLINGASSISTENZ Wouter Rave MODEL Bastian Thiery c/o Nest Model Management FOTOASSISTENZ Vincent Houtmann, Ayfa van Oeteren HAARE / MAKE-UP Carlos Saidel AU F A N K E R S.  46 FOTOASSISTENZ Lorelinde Verhees A R E YO U G A M E ? S. 52 STYLINGASSISTENZ Mathilde Regnault MODELS Charlène Perillat c/o WM Models, Nikita Sereda, Taras Sereda c/o Bananas Models FOTOASSISTENZ Virgile Biechy HAARE Rodolphe Farmer MAKE-UP Linda de Barra MAKING-OF VIDEO Thomas Grillere



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