Grimms Märchen

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Grimms M ärchen erzählt in Wort und Musik für kleine und große Ohren

duo pi a noworte Bernd-Christian Schulze, Klavier · Helmut Thiele, Erzähler

Das tapfere Schneiderlein · Frau Holle · Die Sterntaler · Der Bauer und der Teufel u.a.


Die Musikredaktion von NDR 1 Niedersachsen befasst sich seit vielen Jahren mit den Musikschaffenden aus Niedersachsen und hat schon mit zahlreichen Ensembles und Solisten aus unterschiedlichsten Bereichen Aufnahmen gemacht, die als CD veröffentlicht wurden. Großer Wert wird dabei auch auf besondere Inhalte gelegt. Es werden junge Künstler oder Nachwuchsklangkörper ebenso berücksichtigt wie bereits etablierte Künstler und professionelle Orchester. NDR 1 Niedersachsen hilft den Musikschaffenden dabei, bekannt zu werden und leistet damit einen wichtigen Beitrag zur musikkulturellen Entwicklung des Landes Niedersachsen. Rudolf Krieger, Leiter Musikland-Redaktion NDR 1 Niedersachsen

Das duo pianoworte dankt dem Tonmeister Ingmar Haas für seine kreative Mitgestaltung bei der Aufnahme und Nachbearbeitung. Außerdem dankt das duo pianoworte Wolfgang Schneider (NDR Radiophilharmonie Hannover) für die Beratung bei den Schlaginstrumenten.

Aufnahme: 11.-14.02.2013, Kleiner Sendesaal des NDR, Landesfunkhaus Niedersachsen Tonmeister: Ingmar Haas, Toningenieur: Helge Martensen, Tonassistenz: Martina Frank Redaktion: Rudolf Krieger Cover-Foto: © Klaus Zinnecker. Aus dem Theaterstück: „Das tapfere Schneiderlein“, mit freundlicher Genehmigung von: Theater Zitadelle, Berlin [www.theater-zitadelle.de] Doppelporträt der Brüder Jacob und Wilhelm Grimm: Elisabeth Jerichau-Baumann (1819–1881) Cover-Design & Text-Layout, Instrumenten-Fotos: Jens F. Meier (Kaleidos media & arts) Produzent für den NDR: Rudolf Krieger Künstlerischer Produzent: Jens F. Meier Eine Co-Produktion mit NDR 1 Niedersachsen Lizenziert durch Studio Hamburg Distribution & Marketing GmbH © 2013 Kaleidos Musikeditionen

www.musikeditionen.de


Grimms M ärchen erzählt in Wort und Musik für kleine und große Ohren

1–6 Das tapfere Schneiderlein

26‘57

Texteinrichtung nach den Brüdern Grimm: Gerhard Gemke Musik: Gerhard Gemke / Verlag: Manuskript

7–10 Frau Holle

19‘06

Texteinrichtung nach den Brüdern Grimm: Andreas N. Tarkmann Musik: Andreas N. Tarkmann / Verlag: Cecilia Music Concept, Köln

11 Der Bauer und der Teufel

5‘12

Text: Brüder Grimm / Musik: Violeta Dinescu / Verlag: Manuskript

12 Die Sterntaler

6‘42

Text: Brüder Grimm / Musik: Violeta Dinescu / Verlag: Manuskript

13 Strohhalm, Kohle und Bohne

6‘26

Text: Brüder Grimm / Musik: Violeta Dinescu / Verlag: Manuskript

14 Rätselmärchen Texteinrichtung nach den Brüdern Grimm: Andreas N. Tarkmann Musik: Andreas N. Tarkmann / Verlag: Cecilia Music Concept, Köln

duo pianoworte Bernd-Christian Schulze, Klavier Helmut Thiele, Erzähler Kinderchor der Comeniusschule Hannover (Leitung und Einstudierung: Stefanie Paul und Ida Danzberg)

2‘09


Das sprechende Klavier oder Wie Musik Märchen erzählt von Arndt Zinkant

W

illi konnte wirklich toll Klavier spielen. Jeden Tag übte er stundenlang. Und obwohl er erst elf Jahre alt war, spielte er schon in der Schule oder für Freunde Stücke von Mozart oder Beethoven vor. Eines Tages hörte er aus dem Innenraum seines Klaviers ein seltsames Geräusch. „Oooääaahh!“ Als Willi nachsah, staunte er nicht schlecht – sein Klavier gähnte! In seiner Verwunderung fragte er: „Was ist denn mit dir los?“ Und siehe da: Sein Klavier konnte ihm antworten! „Mir ist langweilig“, sagte es. „Immer spielst du dieselben Stücke! Mozart ist zwar wunderschön – aber jeden Tag? Ich will auch mal Musik machen, die ganz anders klingt!“ Das konnte Willi gut verstehen, und er erzählte seinem Musiklehrer davon. „Da hast du aber Glück“, sagte der Musiklehrer, „an unsere Schule kommen demnächst zwei Komponisten und eine Komponistin, die haben Musik zu Grimms Märchen geschrieben. Total spannend! Sie verwenden dabei viele ungewöhnliche Instrumente, aber das Klavier spielt immer mit.“ Sofort ließ Willi sein Instrument in die Schule schaffen. Dort war man begeistert, weil es sogar ein Flügel war – also ein besonders großes und gutes Klavier, das man beim Spielen öffnet, so dass die Saiten frei liegen.


Nicht nur sein sprechender Flügel, sondern auch alle Mitschüler aus seiner Klasse waren gespannt auf die Musik, bei der sie sogar mitmachen sollten. Neben einem Pianisten gab es auch einen Erzähler, der die uralten Geschichten lebendig werden ließ. Am Anfang las er das Märchen „Frau Holle“ vor. „Stopp!“, sagte Andreas Tarkmann, der Komponist, „zuerst soll das Klavier mit Tönen erzählen – so nach dem Motto: Es war einmal…“. Die zarten Klaviertöne schufen sofort eine zauberhafte Märchenstimmung. Und konnte man hier nicht schon die Schneeflocken der Frau Holle herabrieseln hören? „Gefällt mit gut“, sagte Willis Klavier. „Viel besser, als das Märchen einfach bloß vorzulesen!“ Der zweite Komponist, Gerhard Gemke, hatte „Das tapfere Schneiderlein“ vertont. Er benutzte aber nicht nur die Klaviertasten, denn er wusste, dass im „Bauch“ von Willis Klavier so einiges drin ist, womit man Klänge erzeugen kann. Vor allem die Saiten, die normalerweise mit den Klavierhämmern angeschlagen werden, nutzte er trickreich für Soundeffekte, wie das im Kino heißt. Als zum Beispiel das Schneiderlein seinen Traum hatte, wurden die Saiten mit einem Besen gestreichelt, wie ihn auch die Jazz-Schlagzeuger benutzen. „He, das kitzelt!“, rief Willis Klavier. Die Musik hörte sich manchmal auch


fast wie Jazzmusik an. Aber das war noch nicht alles: Um die surrenden Fliegen erklingen zu lassen, ließ der Pianist Glasmurmeln über die Saiten rollen. „Aber Vorsicht, Leute!“ mahnte der Musiklehrer, „ein Flügel ist kein Spielzeug! Nur Profis wissen, was man damit machen darf.“ Da atmete Willis Flügel erleichtert auf: Wäre ja noch schöner, wenn jeder in seinem Bauch herumfingern dürfte! An einer Stelle wurde sogar ein Lineal auf die Saiten gelegt. Als der grimmige Riese auftauchte, wurden die Basssaiten mit Paukenschlägeln zum Grummeln gebracht, weil der Riese so eine tiefe Stimme hatte. Und als er dann einen Stein hoch in die Luft warf, glitt ein Glas über die Saiten: „Doiiiing!“ Doch als im Märchen die zwei Riesen schnarchten, schnarchten der Erzähler und der Pianist einfach auch. Manchmal braucht man eben gar keine Instrumente! Als die Kinder hörten, wie viele Klänge man aus dem Klavier herausholen kann, waren sie erstaunt. „Wie bei Harry Potter – und ganz ohne Orchester!“ rief einer. Auch Willis Klavier hatte kein einziges Mal gegähnt. Der Mund stand ihm vor Staunen offen. Aber die Komponistin Violeta Dinescu setzte noch eins drauf: In ihrer Musik machten die Kinder mit verschiedenen Schlaginstrumenten und als Sprechchor selber mit: „Es war einmal ein kluges und verschmitztes Bäuerlein“. Oder alle lachten im Chor: „Hahaha-hahahahaha!“ Dazu erklangen das Tambourin und eine Kronkorkenrassel. Warum? Weil im Märchen das Bäuerlein nun mal ein Schelm ist und das Rasseln an eine Schelmenkappe erinnert. Bei der Geschichte „Strohhalm, Kohle und Bohne“ kamen auch allerlei


Dinge zum Einsatz, die auf den ersten Blick gar keine Instrumente sind. Aber sie können Geräusche machen, und Geräusche gehören schon immer zum Musikmachen dazu. Diese „Instrumente“ können auch Dinge oder Personen darstellen, so wie das der Komponist Sergej Prokofjew in seinem berühmten Stück „Peter und der Wolf“ vorgemacht hat. Ein einfacher runder Holzstab wurde hier auf einem Holzkasten zum Schwingen gebracht. Und mit dem Geräusch, das dann entstand, spielte der Holzstab den „Strohhalm“. Die Kohle, die über dem Bach ängstlich schlotterte, wurde von einem witzig jaulenden China-Gong dargestellt. Bei der Bohne war es einfacher – da reichte es schon, mit einem Xylophonschlägel in einer Kuchenform herumzurühren. So einfach kann man mit musikalischer Fantasie spannende Märchenklänge erschaffen – und das alles gespielt von Kindern! Willis Klavier hatte es bei all dem Klangzauber glatt die Sprache verschlagen. Zum Gähnen war das bestimmt nicht! Am Schluss grinste es zu Willi hinüber: „Wenn das Mozart und der gute alte Beethoven gehört hätten…“

Ende


Instrumente & Klangeffekte – wie‘s gemacht wird Das tapfere Schneiderlein Lineale auf die Saiten legen Glasmurmeln über die Saiten rollen lassen Mit Fingernägeln Saiten im Diskant zupfen Mit einem Jazzbesen über die Saiten streichen Mit einem Paukenschlägel auf einzelne Basssaiten schlagen Mit einem Gummischlägel auf den Flügelrahmen klopfen Mit einem Trinkglas auf den Saiten entlang fahren Gummikeile und Radiergummis zwischen die Saiten stecken Der Bauer und der Teufel Große Trommel, Tambourin, Kronkorkenrassel, Vibraslap, Waldteufel Radiergummis und Schrauben zwischen die Saiten stecken Die Sterntaler Tamtam, Klangscheiben, Chimes Mit einem Paukenschlägel über die Basssaiten reiben Mit Fingernägeln Saiten im Diskant zupfen Mit einem Paukenschlägel einzelne Basssaiten anschlagen Mit Fingernägeln über die Basssaiten streichen Strohhalm, Kohle und Bohne Große Trommel, China-Gong, Becken, Tempelblocks, Ocean Drum Flexaton, Lotusflöte (Kolbenflöte), Holzstab auf Holzkasten Gugelhupfform, Tomatenschale, Tischglocke, Luftballon (platzt)



G

rimms Märchen – erzählt in Wort und Musik für kleine und große Ohren

Vor 200 Jahren veröffentlichten die Brüder Grimm die Erstausgabe der weltbekannten Kinder- und Hausmärchen. Aber nicht nur wegen dieses Jubiläums üben Märchen nach wie vor eine besondere Faszination aus. Oft greifen sie auf einen zeitlosen Erfahrungsschatz zurück, ihre zentralen Themen sind im übertragenen Sinne auch heute immer noch aktuell. Die vorliegende CD präsentiert eine bunte Auswahl von Grimmschen Märchen und wie man sie mit unterschiedlichsten musikalischen Mitteln spannend erzählen kann. Komponiert wurden die Werke eigens für das duo pianoworte. „Das tapfere Schneiderlein“ von Gerhard Gemke ist ein klavieristisches Klangspektakel. Das Einbeziehen von Spieltechniken im Flügelinnenraum – mittlerweile ein fester Bestandteil der zeitgenössischen Musik – fügt sich hier ebenso raffiniert wie selbstverständlich programmatisch ein und unterstreicht wirkungsvoll den mitunter derben Humor des Märchens. Da werden Lineale auf die Klaviersaiten gelegt, Paukenschlägel kommen ebenso zum Einsatz wie Radiergummis und Gummikeile, die zwischen die Saiten gesteckt werden. Sogar mit Murmeln und einem Trinkglas wird der Klavierklang bis zur Unkenntlichkeit verfremdet. Der Pianist muss

nicht nur spielen, sondern auch klatschen, pfeifen, schnipsen und noch mehr. Auch der Aktionsradius des Sprechers wird erweitert, indem er mit einem Lappen nach den Fliegen schlägt und in den Traumpassagen mit einem Jazzbesen über die Saiten streicht. Noch kurioser wird es, wenn Sprecher und Pianist gemeinsam um die Wette schnarchen und sich beim Streit der Riesen einen Schlagabtausch im Bassbereich des Flügelinnenraumes liefern. Die dadurch entstehende Erzähldichte ist nicht nur für Kinder spannend, sondern auch für Erwachsene. Noch einen Schritt weiter gehen die drei kürzeren Märchenvertonungen von Violeta Dinescu. Die Komponistin schuf einen musikalischen „Baukasten“ mit feststehenden Passagen für Sprecher und Klavier, rhythmischen Elementen und Improvisationsräumen. Durch die Weiterentwicklung dieses Ansatzes und nicht zuletzt dank der aktiven Einbeziehung von Kindern entstand die vorliegende Form der drei Märchenkompositionen. Gerade das Mitmachen von Kindern im Entstehungsprozess und dann auch in der Aufführung ist ein viel versprechender Weg, um heutige Ohren für Neue Musik zu öffnen. Aus diesem Grund wurde für das Projekt der Kinderchor einer Grundschule ausgewählt, dessen Mitglieder zum Teil noch über wenig musikalische Vorbildung verfügten. In Zusammenarbeit mit dem duo pianoworte und den beiden Chorleiterinnen entwickelte sich das von der Komponistin vorgegebene


musikalische „Bausteinmaterial“ zu einer wahren Spielwiese für alle Akteure: Es entstanden Sprechchöre und vokale Klangflächen; die Kinder lernten einfache Spielformen auf Schlaginstrumenten wie z. B. Chimes, Waldteufel oder große Trommel; selbst alltägliche Gegenstände wie eine Kuchenform und ein auf einem Holzkasten vibrierender Rundstab wurden zu Musikinstrumenten. In wenigen Proben entstanden so kontrastreiche Märchenabenteuer. In „Die Sterntaler“ spielen mehrere Kinder mit Filzschlägeln im Flügelinnenraum und auf Schlaginstrumenten wie z.  B. Klangscheiben oder Tamtam und tragen so zu einem Klangerlebnis von bestechender atmosphärischer Dichte bei. „Der Bauer und der Teufel“ und „Strohhalm, Kohle und Bohne“ (das Letztere übrigens eher der Gattung des Schwanks als der des Märchens zuzuordnen) enthalten vom Rap bis zur hörspielartigen Umsetzung eine breite Palette musikalischer Aktionen. Dabei lernten die Kinder in kürzester Zeit nicht nur einen bewussten Umgang mit Stimme und Metrum, sondern auch, wie spannend es sein kann, sich mit Fantasie und Disziplin auf einen kreativen Prozess einzulassen. Einen ganz anderen Ansatz verfolgt Andreas N. Tarkmann in seiner Vertonung von „Frau Holle“. Der starke emotionale Bezug des Komponisten gerade zu diesem Märchen ist in jeder Note spürbar. Er kommt mit einer

klaren Klaviersprache ohne Zusatzmittel aus, wobei sich das gesprochene Wort und die musikalische „Simultanübersetzung“ gegenseitig ergänzen und bestärken. Alles ist musikalisch so ansprechend und zugleich so treffend illustriert, dass die Handlung unmittelbar vor dem inneren Auge erscheint. Da genügen gleich zu Beginn wenige Töne, um den Hörer in die Märchenwelt zu entführen. Jede Figur des Märchens erhält ihr eigenes musikalisches Gewand, der Goldregen glitzert im Diskant, das Pech rumort in den Bässen und immer wieder schneit es mit wunderschönen Klängen über die Klaviertasten. Das ist großes Kino für kleine und große Ohren. Wer sich bei den Märchenvertonungen dieser CD ganz auf ein konzentriertes Zuhören einlässt, kann so manches Abenteuer erleben: Er darf mit Riesen, einem Wildschwein und einem Einhorn kämpfen, darf wie die Märchenhelden Betten schütteln, Prinzessinnen heiraten und sich mit dem Teufel herumschlagen. Das duo pianoworte begleitet dabei den Hörer durch Höhen und Tiefen der Erzählungen bis alles überstanden und ganz am Ende auch das „Rätselmärchen“ gelöst ist. Denn das ist das Schönste im Märchen wie in der Musik: Am Ende ist alles gut. Inge Becher & duo pianoworte


D

as duo pianoworte ist in der deutschsprachigen Musiklandschaft ein Unikat. Seit 1994 widmen sich der in Kiel geborene Pianist Bernd-Christian Schulze und der aus Wien stammende Schauspieler Helmut Thiele einer in der heutigen Zeit selten zu hörenden Musikform: Ihr Markenzeichen sind Werke für Sprecher und Klavier, in denen Wort und Musik unmittelbar miteinander verschmelzen.

Dieses Genre eignet sich geradezu ideal zur Vermittlung von Musik und so machen vor allem Konzerte für Kinder einen Schwerpunkt ihrer Arbeit aus. Das duo pianoworte möchte die Tradition des bewussteren Zuhörens weiterführen und dazu beitragen, ein zukünftiges Konzertpublikum heranzubilden, welches den vielfältigen Musikformen der heutigen Zeit mit Aufgeschlossenheit und offenen Ohren begegnet. In Zusammenarbeit mit zahlreichen Komponistinnen und Komponisten der Gegenwart entstand eine große Anzahl von Werken, die in hervorragender Weise geeignet sind, Kinder

und ihre Fantasie an die unterschiedlichsten Ausdrucksformen von Musik heranzuführen. So wurden auch sämtliche Werke auf dieser CD eigens für das duo pianoworte komponiert. Die beiden Künstler finden in ihren Konzerten immer wieder ganz persönliche und unverwechselbare Wege der Musikvermittlung, die heutzutage eine eminent wichtige Rolle spielt. Konzertmoderationen und interaktive Beteiligungsmöglichkeiten bauen eine kommunikative Brücke zum Publikum. Das gesprochene Wort verbindet sich mit ungewöhnlichen Klangwelten wie dem Flügelinnenraum oder mit einem vom Pianisten gleichzeitig gespielten Schlagwerk. Auch die aktive Mitwirkung von Kindern ist häufig ein wichtiges Anliegen. Mittlerweile hat sich das duo pianoworte auf dem Gebiet der Konzertpädagogik einen Namen gemacht: Bei zahlreichen Workshops mit Kindern in Schulen oder unmittelbar vor Konzerten steht der spielerische Umgang mit zeitgenössischer Musik im Mittelpunkt. Das Duo lehrt außerdem im Rahmen der pädagogischen Ausbildung an Musikhochschulen und Universitäten. Bernd-Christian Schulze, Klavier Helmut Thiele, Erzähler www.duo-pianoworte.de


Der Erfolg des Ensembles dokumentiert sich neben einer umfangreichen Konzerttätigkeit in zahlreichen CD-Veröffentlichungen und Auszeichnungen wie z. B. dem Niedersächsischen Förderpreis im Bereich Musik 2001 und dem LEOPOLD 2007. Ein weiterer Höhepunkt ist die Verleihung des deutschen Schallplattenpreises ECHO 2002 in der Sparte „Klassik für Kinder“ für die Einspielung „Ophelias Schattentheater“ von Michael Ende mit dem ausdrücklichen Urteil der Jury: „[...] in besonderer Weise geeignet, die kindliche Fantasie an die Ausdrucksmöglichkeiten der Musik heranzuführen“.

Interview Ein ausführliches Interview mit dem duo pianoworte über das CD-Projekt „Grimms Märchen“ ist nachzulesen auf der Internetseite: www.musikeditionen.de/interpreten/extras/duo-pianoworte-interview.html (Für den direkten Zugriff mit einem Smartphone bitte den QR-Code einscannen)


V

ioleta Dinescu wurde 1953 in Bukarest geboren. Nach dem Abitur studierte sie am Bukarester Ciprian Porumbescu Konservatorium Komposition, Klavier und Pädagogik. Seit 1982 lebt Violeta Dinescu in Deutschland und hat seit 1996 eine Professur für Angewandte Komposition an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg inne.

Für ihre Kompositionen erhielt sie zahlreiche Auszeichnungen und internationale Preise: u. a. den Carl Maria von Weber Preis, Dresden (1986); den Baldreit Preis, Baden-Baden (1987); den NYU Prize for Composition, New York (1995). Ihr Werkverzeichnis umfasst Kompositionen unterschiedlichster Gattungen: Musiktheater (Kammeropern, eine Kinderoper und Ballette) sowie Oratorien. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Kammermusik; im Werkverzeichnis sind – neben Werken für kleines und großes Orchester – zahlreiche Kompositionen für Soloinstrumente, für Duo, Trio, Quartett, Quintett, Sextett, Septett zu finden. Für das duo pianoworte vertonte sie bereits „…gefunden in einem lampenglas“ und „Fipps der Affe – für Kinder“ (Wilhelm Busch). Weitere Informationen: www.staff.uni-oldenburg.de/violeta.dinescu/

Musik von ...


G

erhard Gemke wurde 1962 in Paderborn geboren. Nach dem Abitur studierte er Klavier an der Musikhochschule Detmold, unternahm Ausflüge ins Kabarett und lebte seine Leidenschaft für Jazz und Improvisation in verschiedenen Bandformationen aus. Immer wieder landete er wie magnetisch angezogen am Theater. Er arrangierte und komponierte Musik für zahlreiche Kinder- und Erwachsenentheaterstücke, u. a. für „Don Quijote“, das in Paderborn uraufgeführt wurde.  Regelmäßig schreibt und veröffentlicht Gemke jazz- und rockbeeinflusste Klaviermusik für seine Schüler. Für das duo pianoworte entstand die Musik zu „Das tapfere Schneiderlein“, in der Text, Klavierklang und farbige Geräuschkulisse die Geschichte des gewitzten Schneiders erzählen. Seine zweite Leidenschaft gilt der Schriftstellerei. Gemke veröffentlichte u. a. die Bresel-Krimis für Kinder und Jugendliche und den Fantasy-Krimi „Cave Cobaltum“.

Hörbares, Lesbares und Notiertes finden sich auf www.gerhardgemke.de

A

ndreas N. Tarkmann, 1956 in Hannover geboren, ist einer der kreativsten Arrangeure von Instrumental- und Vokalmusik und ein vielseitiger Komponist. Als Arrangeur schrieb Tarkmann für internationale Ensembles und Rundfunksender zahlreiche Spezialbearbeitungen, darunter viele Harmoniemusiken und Orchestrierungen. Viele von Tarkmanns Arrangements sind auf CD verfügbar, u. a. in Produktionen mit Placido Domingo, Anna Netrebko, Albrecht Mayer und James Galway. Tarkmanns Oeuvre als Komponist umfasst Werke für Familienkonzerte wie „Die Prinzessin auf der Erbse“ und „Der Mistkäfer“ nach Hans Christian Andersen, aber auch Jugendopern wie „La belle au bois dormant“ und „Räuber Hotzenplotz“ sowie Vertonungen kabarettistischer Texte für namhafte Chansoninterpreten. Seit 2001 lehrt Andreas N. Tarkmann als Professor für Instrumentation und Arrangement an der Musikhochschule Mannheim. Für das duo pianoworte vertonte er „Also sprach Einstein“, „Hans Huckebein der Unglücksrabe“, „Die kühne Müllerstochter“, „Das brave Lenchen“, „Der hinterlistige Heinrich“ (Wilhelm Busch) und „Till Eulenspiegel“. Weitere Informationen unter www.tarkmann.de


Weitere Titel in der Edition KinderKlassik Duo La Lueur & Helmut Thiele Der Karneval der Tiere Der Karneval der Tiere (C. Saint-Saëns) – Fassung für Klavier zu vier Händen; umrahmt von einer „tierischen“ Geschichte von H. Eckels Ma mère l‘oye (Maurice Ravel) – Suite für Klavier zu vier Händen nach einer Märchensammlung von Charles Perrault „Schauspieler Helmut Thiele brilliert...“; „Das schafft Raum zum Träumen...“; „Unbedingt zu empfehlen.“ CD-Audio, DigiFile (deutsch) Edition KinderKlassik | KAL 6320-2

Marienkantorei Osnabrück Ein König hat Geburtstag Bachs Weihnachtsoratorium in einer Fassung für Kinder Eine musikalische Erzählung der Weihnachtsgeschichte für Kinder und Erwachsene | Marienkantorei Osnabrück, Concerto con Anima, Carsten Zündorf & Solisten „Bachs Weihnachtsoratorium ist in dieser Version längst nicht nur etwas für Kinder.“ CD-Audio, Jewelcase, 24-seitiges Booklet (deutsch) Edition KinderKlassik | KAL 6303-2 (2. Auflage)

www.musikeditionen.de

KAL 6323-2


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