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FRANZ SCHUBERT Piano Trio No. 1, Op. 99 (D 898) ROBERT SCHUMANN Piano Trio No. 2 in F major, Op. 80 MORGENSTERN TRIO Catherine Klipfel piano Stefan Hempel violin Emanuel Wehse cello
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Edition Kaleidos · KAL 6356-2 Recording / Aufnahme: 07/2021, Kulturforum Franziskanerkloster, Paterskirche Kempen Recording Producer / Tonmeister: Jens F. Meier Editing & Mastering: Felix Epp, Jens F. Meier Piano technician / Klaviertechnik: Rolf Maus Artist Photos / Künstlerfotos: © Irène Zandel Liner Notes / Booklet-Texte: Christoph Schulte im Walde, Jens Weiner Translations / Übersetzungen: Anika Mittendorf Cover design & text layout / Gestaltung: Jens F. Meier Executive Producer: Jens F. Meier p& c2022 Kaleidos Musikeditionen · www.musikeditionen.de
FRANZ SCHUBERT (1797–1828) Piano Trio No. 1 in B flat major, Op. 99 (D 898) Klaviertrio Nr. 1 B-Dur op. 99 (D 898) 1
I.
Allegro moderato
15:14 10:08
2
II.
Andante un poco mosso
3
III.
Scherzo. Allegro
7:02
4
IV.
Rondo. Allegro vivace
9:11
ROBERT SCHUMANN (1810–1856) Piano Trio No. 2 in F major, Op. 80 Klaviertrio Nr. 2 F-Dur op. 80 5
I.
Sehr lebhaft
7:42
6
II.
Mit innigem Ausdruck
7:15
7
III.
In mäßiger Bewegung
5:07
8
IV.
Nicht zu rasch
5:29
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FRANZ SCHUBERT
Lithographie von C. Helfert nach Josef Kriehuber (posthum)
ROBERT SCHUMANN (1839)
Lithographie von Joseph Kriehuber
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„Mit innigem Ausdruck“ ROBERT SCHUMANN Klaviertrio Nr. 2 F-Dur op. 80 13. September 1847. Im Hause der Familie Schumann in Dresden feiert man den 28. Geburtstag von Clara. Ihr Gatte Robert macht ihr, der erfolgreichen Pianistin, ein Geschenk: sein erstes Klaviertrio in d-Moll, sein Opus 63. „In einer Zeit düsterer Stimmungen“ sei es entstanden, so der Komponist. Knapp drei Monate zuvor war Emil gestorben, das vierte Kind der Schumanns, gerade einmal sechzehn Monate alt. Gleichwohl bemerkt Clara im Hinblick auf ihr ganz persönliches Geburtstagspräsent: „Es klingt wie von einem, von dem noch vieles zu erwarten steht, so jugendfrisch und kräftig, dabei in der Ausführung doch so meisterhaft“. Ihr Gatte war 37 Jahre alt. Und während Robert noch mit der Reinschrift dieses ersten Klaviertrios beschäftigt war, begann er bereits die Arbeit an seinem zweiten in F-Dur, das die Opuszahl Nummer 80 tragen sollte und quasi in Windeseile entstand. Die Zeit der Schumanns in Dresden sollte für Robert ohnehin eine sehr produktive werden. Von Leipzig aus war die Familie Ende 1844 in die sächsische Metropole gezogen – auf Anraten der Ärzte, die sich dadurch Linderung von Roberts Krankheit (Schwindel, Angstzustände, Kopfweh, „Melancholie“ …) versprachen. Viel frische Luft, viel frühmorgendliches Spazierengehen. Dresden habe ein insgesamt heilsames Klima. Und diese Umgebung schien inspirierend zu wirken. Wirklich? Ganz glücklich waren die Schumanns in Dresden dann doch wohl nicht. „Dresden ist ein musikalisches Nest“ vermerkt Clara in ihrem Tagebuch. Leipzig war doch das bessere, weltoffenere, im besten Sinne „bürgerlichere“ Pflaster als das aristokratische Dresden. Für herzliche Anerkennung sorgte in den ersten beiden Juli-Wochen des Jahres 1847 6
immerhin das „1. Schumann-Fest“ in Zwickau, wo Robert geboren worden war und wo man von ihm, der dort unter anderem seine 2. Sinfonie dirigierte, als „großem Sohn der Stadt“ sprach. In diesen Lebenszusammenhängen also entstehen die beiden Klaviertrios, vom Komponisten als „Schwesterwerke“ angesehen. Er selbst äußert sich seinem Komponistenkollegen Carl Reinecke gegenüber: „Das Trio [F-Dur] ist von ganz anderem Charakter als das in D und wirkt freundlicher und schneller. Auf den Anfang des Adagio und auf ein Allegretto (statt des Scherzo) freue ich mich immer, wenn es daran kommt.“ Und Clara notiert, das F-Dur-Trio „... gehört zu den Stücken Roberts, die mich von Anfang bis zum Ende in tiefster Seele erwärmen und entzücken. Ich liebe es leidenschaftlich und möchte es immer und immer wieder spielen!“ Was im Hause der Familie Schumann womöglich auch des Öfteren geschah, auch wenn die erste private Aufführung in Dresden erst für April 1849 dokumentiert ist. Zur öffentlichen Uraufführung indes kam es noch viel später, am 22. Februar 1850 im Leipziger Gewandhaus zusammen mit dem Geiger Ferdinand David und dem Cellisten Julius Rietz. Beide Streicher-Solisten waren bedeutende Künstlerpersönlichkeiten: David bekleidete die Stellung als Konzertmeister des Gewandhausorchesters und hatte 1845 Mendelssohns e-Moll-Violinkonzert „aus der Taufe“ gehoben; Rietz, Cello-Schüler unter anderem von Bernhard Romberg, wirkte zu Schumanns Zeiten als Kapellmeister am Leipziger Theater und als Leiter der dortigen Singakademie. Doch keiner von beiden, weder David 7
noch Rietz, hatten sich nach der Uraufführung des Trios irgend zu dessen Qualität geäußert – was Clara, die natürlich den Klavierpart bei der Uraufführung übernommen hatte, sehr verärgerte. Hinsichtlich des musikalischen Materials bezieht sich Schumann erkennbar auf das Lied „Dein Bildnis wunderselig“ aus seinem „Liederkreis“ op. 39. Dieser Zyklus entstand im Jahr 1840 auf Verse von Joseph von Eichendorff. „Dein Bildnis wunderselig“ schafft eine wohlige, warme Atmosphäre, die charakteristisch ist für den Duktus, den dieses Trio insgesamt durchfließt und der ihn von seinem „Schwesterwerk“ in d-Moll doch deutlich unterscheidet. Robert, so berichten Zeitgenossen, habe vor allem den zweiten Satz seines Trios („Mit innigem Ausdruck“) besonders gemocht, in dem er noch einmal dezente Anleihen an das ruhig fließende Lied macht.
„anmuthig, vertrauend, jungfräulich“ FRANZ SCHUBERT Klaviertrio B-Dur op. 99 (D 898) Robert Schumann war mit seiner Musik eigentlich recht erfolgreich – anders sah es aus im Fall der beiden Trios in B-Dur und Es-Dur für Klavier, Violine und Violoncello von Franz Schubert, die zwanzig Jahre früher als jene Robert Schumanns entstanden waren. Schuberts Schöpfungen für diese Gattung wurden von ausübenden Musikern wie von Kritikern und Musikwissenschaftlern zwar gelobt, wenn auch erst etliche Jahre nach Schuberts Tod, der am 19. November 1828 zu beklagen war. Zu Lebzeiten jedoch führte Schuberts Oeuvre
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Robert Schumann: Partiturentwurf Klaviertrio op. 80, Beginn 1. Satz (25.10.1847); aus dem Nachlass R. Schumanns Quelle: Universitäts- und Landesbibliothek Bonn, 2011 (Digitale Sammlungen: urn:nbn:de:hbz:5:1-26323)
eher ein Schattendasein und war nur einem kleinen Kreis von Kennern oder „Eingeweihten“ bekannt. Der größte Teil der damaligen „Musikszene“ nahm wenig Notiz von ihm – völlig im Gegensatz zu dem enorm großen Ansehen, das Ludwig van Beethoven genoss. Anderthalb Jahre vor der Entstehung des Schubertschen Klaviertrios in B-Dur war Beethoven gestorben. Schubert selbst gehörte zu den 36 Personen, die dem Komponisten als Fackelträger das letzte Geleit gaben, unter den Augen von 20.000 Menschen aus der Wiener Bevölkerung. Ein derartiger Ruhm blieb Schubert zeitlebens versagt. Auf große Ehre oder Wertschätzung hatte er es aber auch nie angelegt, wenn man seinem Jugendfreund Joseph von Spaun glauben will: „Der Beifall der Menge jedoch ließ ihn [Schubert] kalt, und er geizte nicht nach demselben. Noch weniger war Geld das Ziel seines Komponierens. Er schrieb ohne Rücksicht darauf, ob er Hoffnung habe, das Geschriebene abzusetzen.“ Man darf diese Äußerung durchaus bezweifeln, denn immerhin bemühte sich Schubert immer wieder in seinen letzten Lebensjahren um eine gesicherte berufliche Stellung. Joseph von Spaun und dessen Verlobung mit Franziska Röner war der Anlass für Schubert, sein Trio B-Dur zu komponieren. Es wurde am 28. Januar 1828 in überschaubar großem, privatem Kreis geladener Gäste aufgeführt – eine der oft beschriebenen „Schubertiaden“, in diesem Fall immerhin mit den Musikern Carl Maria Bocklet (Klavier), Ignaz Schuppanzigh (Violine) und Joseph Lincke (Violoncello), damals jeder für sich ein Künstler von Rang und Namen. Sie hatten sich erst im Jahr zuvor zu einem festen Ensemble zusammengeschlossen. Robert Schumann urteilte in der von ihm 1834 gegründeten „Neuen Zeitschrift für Musik“, Schuberts B-Dur-Trio sei „anmuthig, vertrauend, jungfräulich“. Und weiter: „Ein Blick auf das Trio - und das erbärmliche Menschentreiben flieht zurück und die Welt glänzt
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wieder frisch.“ Schumann hat Recht. Die Musik strahlt viel Heiterkeit aus. Dennoch steckt sie auch voller Melancholie. Wie so oft bei Schubert sind es die Momente des Lyrischen und des Dramatischen, die sich mitunter wie unvermittelt einander abwechseln und Spannung erzeugen. Auch spürt man an vielen Stellen den Liedkomponisten Schubert (die „Winterreise“ komponierte er in zeitlicher Nähe zu den Trios). Unbestreitbar ist, dass Schubert über das bis dahin für diese Trio-Besetzung Bekannte hinaus geht. Schon äußerlich, das heißt in der zeitlichen Ausdehnung der jeweils viersätzigen Werke, sprengt er die Grenzen, stößt klanglich in fast schon sinfonische Sphären vor. Nach den acht Trios, die Ludwig van Beethoven im Laufe seines Lebens geschrieben hat, war es Schubert, der gewiss neue Maßstäbe setzte, die auch für Robert Schumann Ansporn und Inspiration zu seinen eigenen Beiträgen dieser Gattung waren, nicht zu vergessen die Trios, die Felix Mendelssohn-Bartholdy in den Jahren 1839 und 1845 vollendete. Wenig später war es dann Johannes Brahms, der 1853 mit seinem Opus 8 der Klaviertrio-Literatur einen weiteren wertvollen Beitrag lieferte. Christoph Schulte im Walde
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MORGENSTERN TRIO
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ublikum und Presse feiern das Morgenstern Trio für höchsten kammermusikalischen und technischen Anspruch: Seine lange gereiften Interpretationen faszinieren in der Ausarbeitung feinster Nuancen. Vor allem aber die unüberhörbare Lust am gemeinsamen Ausdruck, die immer spürbare Neugier, die Unmittelbarkeit der Spielfreude dieser Gruppe ziehen die Zuhörer in ihren Bann. Im Klaviertrio verbinden sich – wie in wohl keiner anderen Gattung – sinfonische Dichte und Wucht mit der Durchhörbarkeit und Intimität eines Solorezitals. Diese reizvollen Gegensätze in einem homogenen Gesamtklang auszubalancieren ist die große Herausforderung beim Klaviertriospiel. Durch eine ebenso gewissenhafte wie kreative Beschäftigung mit dem Repertoire über viele Jahre gelingt es den drei Musikern des Morgenstern Trios auf beeindruckende Weise dieses Ideal darzustellen. Dekoriert mit den höchsten Preisen und Auszeichnungen (Wien, Melbourne, ARD, KLRITA) ist das Morgenstern Trio auf den wichtigsten Podien der Welt zu Hause. Dazu zählen: Carnegie Hall New York, Kennedy Center Washington DC, Musikverein und Konzerthaus Wien, Philharmonien Essen, Köln und Berlin, Concertgebouw Amsterdam und Andere. Enge Freunde des Ensembles wissen jedoch, dass die größten „Morgensternstunden“ sie nicht selten in den kleinsten Sälen dieser Welt erwarten: Kammermusik eben ... Jens Weiner
The Morgenstern Trio gave a smashing debut Thursday evening at the Kennedy Center’s Terrace Theater. In works by Ravel, Bernstein and Brahms, the group displayed a unanimity, polished technique and musical imagination that I thought had vanished from the scene with the demise of the Beaux Arts Trio. (Washington Post) 12
MORGENSTERN TRIO
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udiences and the press praise the Morgenstern Trio for their exceptional standards of chamber music and technique. Their sophisticated interpretations fascinate with well-considered, subtle nuances. Above all, their unmistakable desire for collective expression, their ever perceptible curiosity, and the immediacy of this group‘s passion for music enchant all listeners alike. Like no other genre, the piano trio connects symphonic intensity and impact with the attention to detail and intimacy of a solo recital. Balancing these appealing contrasts homogenously in the overall sound is the great challenge of piano trio playing. The three musicians of the Morgenstern Trio succeed in impressively portraying this ideal by engaging both meticulously and creatively with the repertoire over many years. Adorned with top prizes and awards (Vienna, Melbourne, ARD, KLRITA), the Morgenstern Trio is at home on the world‘s most important stages. These include: Carnegie Hall New York, Kennedy Center Washington DC, Musikverein and Konzerthaus Vienna, Philharmonic halls in Essen, Cologne and Berlin, Concertgebouw Amsterdam and many more. However, close admirers of the ensemble know that the greatest Morgenstern moments await them in smaller, more intimate settings: This is chamber music, after all ... Jens Weiner
The Morgenstern Trio gave a smashing debut Thursday evening at the Kennedy Center’s Terrace Theater. In works by Ravel, Bernstein and Brahms, the group displayed a unanimity, polished technique and musical imagination that I thought had vanished from the scene with the demise of the Beaux Arts Trio. (Washington Post)
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„Mit innigem Ausdruck“ (With Fervent Expression) ROBERT SCHUMANN Piano Trio No. 2 in F major, Op. 80 It is the 13th day of September, 1847. In the Schumann family home in Dresden Clara is celebrating her 28th birthday. Her husband, Robert, has a present for the successful pianist: his first Piano Trio in D minor, Opus 63. It was written “in a time of sombre moods”, according to the composer. Less than three months previously, Emil, the Schumanns’ forth child, had died at just 16 months of age. Regarding her very personal birthday present Clara nonetheless remarks, “it sounds as if it were by someone from whom much is still to be expected, so youthful and powerful, yet so masterful in its execution.” Her husband was 37 years old. While Robert was still completing the final draft of his first piano trio, he began work on his second, in F major, to bear the opus number 80, which was completed in no time at all. The Schumanns’ time in Dresden was to be a very productive one for Robert. Upon doctors’ advice the family had moved to the Saxon capital from Leipzig at the end of 1844 to alleviate Robert’s illness (dizziness, anxiety, headache, “melancholy”…) Lots of fresh air, lots of early morning walks. Dresden was supposed to have an overall healing climate. And the surroundings seemed to have an inspiring effect. In reality, the Schumanns were not entirely happy in Dresden after all. “Dresden is a musical hovel” noted Clara in her diary. Leipzig was the better spot, more cosmopolitan, more “bourgeois” in the best sense of the word, than aristocratic Dresden. Still, the first weeks of July 1847 provided sincere recognition with the inaugural “Schumann Festival” in nearby Zwickau where he conducted his 2nd Symphony, among other works. This was where Robert was born and where he was regarded as a “great son of the city”.
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So it was in this context of his life that both piano trios were composed, which he looked upon as “sister works”. Remarking to fellow composer, Carl Reinecke, Schumann comments “The [F major] Trio has a completely different character to the one in D and feels more amicable and fasterpaced. I love to anticipate the beginning of the adagio and the allegretto (instead of the scherzo).” Clara also commented that the F major Trio “…belongs to those works by Robert which delight and warm my heart from beginning to end. I love it passionately and want to play it over and over again!” The premiere is therefore likely to have taken place at the Schumann family home, even though the first private performance was not officially documented until April 1849 in Dresden. The first public performance, however, took place much later, on the 22nd of February, 1850, at the Gewandhaus in Leipzig with violinist Ferdinand David and cellist Julius Rietz. Both string soloists were renowned artistic personalities: David held the position of concertmaster of the Gewandhaus Orchestra and had premiered Mendelssohn’s E minor Concerto in 1845 with resounding success. Rietz, who studied cello under Bernhard Romberg amongst others, was in Schumann’s time kapellmeister of the Leipzig Theatre and conductor of the Singakademie. However, neither David nor Rietz commented at all on the quality of the Trio after its premiere – which really upset Clara, who had of course performed with them on the piano. Concerning the musical material, Schumann discernibly refers to the song “Dein Bildnis wunderselig” (“Your blissful, wonderful image”) from his “Liederkreis” Op. 39. The song cycle was written in 1840 to poetry by Joseph von Eichendorff. “Dein Bildnis wunderselig” creates a warm, blissful atmosphere which is characteristic of the style that flows throughout the Trio, clearly distinguishing it from its “sister work” in D minor. As reported by his contemporaries, Robert was especially fond of the second movement of his Trio, ”Mit innigem Ausdruck“ (“With fervent expression”), where he again modestly borrows from this peacefully flowing song.
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„anmuthig, vertrauend, jungfräulich“ (Charming, Confident, Decorous) FRANZ SCHUBERT Piano Trio in B-flat major, Op. 99 (D 898) Robert Schumann was actually quite successful with his music – it was a different story with both Trios in B-flat and E-flat major for Piano, Violin and Violoncello by Franz Schubert, composed twenty years earlier than those by Robert Schumann. Schubert’s creations for this genre were praised by performers as well as critics and musicologists, albeit not until several years after his death on the 19th of November, 1828. Though in his lifetime, Schubert’s oeuvre remained in the dark and was known only by a niche group of aficionados or “insiders”. The majority of the “music scene” back then took little notice of him – in sharp contrast to the great prestige awarded to Ludwig van Beethoven. A year and a half before the Schubert Piano Trio in B-flat major was completed, Beethoven had died. Schubert was one of the 36 torchbearers paying their last respects, alongside 20,000 Viennese citizens. Schubert was never to receive such fame in his lifetime. Yet he sought neither great honour nor acclaim, if his childhood friend Joseph von Spaun was to be believed: “[Schubert] was indifferent to the applause of the crowd, he wasn’t eager for it. Money was even less of an objective for his composing. He wrote regardless of hoping to get something in return.” This remark may have to be taken with a pinch of salt for after all, Schubert repeatedly tried to attain secure employment in the last years of his life. Schubert composed his B-flat major Trio upon the engagement of Joseph von Spaun to Franziska Röner. It was performed on the 28th of January, 1828, to a moderately large private gathering of invited guests – one of the often described “Schubertiades”. The musicians were no less than Carl Maria Bocklet (piano), Ignaz Schuppanzigh (violin) and Joseph Lincke (violoncello), renowned performers of the day, who had founded their ensemble just the previous year. 18
Robert Schumann gave his opinion on Schubert’s B-flat major Trio in the “Neuen Zeitschrift für Musik” (New Journal of Music), which he founded in 1834: “Charming, confident, decorous”. Furthermore, “One look at the Trio makes the wretched hustle and bustle disappear and the world seem shiny and new once again”. Schumann was right. The music beams with joy. Yet it is also filled with melancholy. As is so often the case with Schubert, it is the lyrical and dramatic moments which at times abruptly shift and create tension. At various points one also senses the Lied composer in Schubert (he composed “Winterreise” around the time of both Trios). It is indisputable that Schubert went beyond what was previously known for this trio instrumentation. Even the form of his four-movement works, in terms of duration, extended the limits into almost symphonic dimensions. Besides Ludwig van Beethoven, who wrote eight trios throughout his lifetime, it was Schubert who undoubtedly set new precedents for this genre, who motivated and inspired Robert Schumann’s contributions, not to mention the Trios by Felix Mendelssohn Bartholdy composed in 1839 and 1845. A short time later, Johannes Brahms’ Opus 8 from 1853 became a further valuable addition to the piano trio repertoire. Christoph Schulte im Walde
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