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Viva Polonia! Werke polnischer Komponisten zwischen Tradition und Moderne Works by Polish Composers between Tradition and Modernity ANIA VEGRY soprano ROMAN OHEM violin OSKAR JEZIOR piano
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Edition Kaleidos · KAL 6358-2 Recording / Aufnahme: 12/2020, Sendesaal Bremen Recording Producer / Tonmeister: Felix Epp Recording assistant / Tontechnik, Assistenz: Frank Jacobsen Piano technician / Klaviertechnik: Martin Henn Liner notes / Booklettext: Roman Ohem Translations (liner notes) / Übersetzungen (Booklettext): Anika Mittendorf Artist photos / Künstlerfotos: © Lukas Klose; © Marta Urbanelis (S. 17); © Clovis Michon (S. 18) Cover design & text layout / Gestaltung, Text-Layout: Jens F. Meier Executive Producer: Jens F. Meier c & p 2022 Kaleidos Musikeditionen · www.musikeditionen.de
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MICHAŁ KLEOFAS OGIŃSKI (1765–1833) Polonez „Pożegnanie Ojczyzny“ Polonaise „Abschied von der Heimat“, a-moll (1794)
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HENRYK WIENIAWSKI (1838–1880) 2 Kujawiak 2:58 a-moll, IHW Nr. 9 (1853) 3 4 5
FRYDERYK FRANCISZEK CHOPIN (1810–1849) Trois Mazurkas, op. 63 (1846) Mazurka Nr. 1 B-Dur 1:54 Mazurka Nr. 2 f-Moll 1:52 Mazurka Nr. 3 cis-Moll 1:39
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MIECZYSŁAW KARŁOWICZ (1876–1909) Mów do mnie jeszcze 1:55 „Sprich noch zu mir“ aus: 6 Lieder op. 3 Nr. 1 Text: Kazimierz Przerwa-Tetmajer (1865–1940)
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KAROL SZYMANOWSKI (1882–1937) Mazurkas op. 50, M56 (1924–25) Mazurka Nr. 1 Sostenuto. Molto rubato 2:04 Mazurka Nr. 2 Allegramente. Poco 2:03 Mazurka Nr. 3 Moderato 2:22 Mazurka Nr. 4 Allegramente, risoluto 2:18
ROMAN STATKOWSKI (1859–1925) 11 Alla Cracovienne 4:34 D-Dur op. 7
IGNACY JAN PADEREWSKI (1860–1941) 12 Legenda 5:21 op. 16 Nr. 1 As-Dur (1886-88), aus: Miscellanea KAROL SZYMANOWSKI (1882–1937) 13 Prélude Nr. 1 2:49 Andante ma non troppo, aus: 9 Préludes (1899–1900) 14
SZYMON LAKS (1901–1983) Dyzio Marzyciel 2:03 „Dyzio der Träumer“, aus: 5 Lieder zu Gedichten von Julian Tuwim (1938/39); Text: Julian Tuwim (1894–1953)
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KAROL SZYMANOWSKI (1882–1937) Pieśni Muezzina Szalonego „Lieder des wahnsinnigen Muezzins“ op. 42 (1918/pub. 1922) Text: Jarosław Iwaszkiewicz (1894–1980) I. Allah, Allah, Akbar … 2:51 II. Ledwie blask słońca ... (Kaum glitzert die Sonne ...) 3:06 III. W południe miasto białe od gorąca … 1:58 (Zur Mittagsstunde ist die Stadt weiß vor Hitze)
GRAŻYNA BACEWICZ (1909–1969) 18 Oberek (1949)
1:55
HENRYK WIENIAWSKI (1838–1880) 19 Mazurka „Dudziarz“ 3:47 Mazurka „Der Dudelsackspieler“ D-Dur op. 19 Nr. 2 (IHW 13)
VIVA POLONIA! von Roman Ohem
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ie Anfänge des Projekts „VIVA POLONIA!“ liegen bereits im Jahr 2015, als wir noch als Studierende die ersten „Polnischen Abende“ organisierten. Das Besondere daran war die Idee, Geflüchteten und Einheimischen gleichermaßen die polnische Musik, Geschichte und Kultur auf sympathische Weise näher zu bringen. Wir wurden vom Erfolg des Konzepts überrascht: es folgten unzählige Konzerte in mehreren deutschen Metropolen mit vielen bekannten, aber auch unbekannten polnischen Komponisten und Komponistinnen. So wurde es Zeit, diese jahrelange künstlerische und wissenschaftliche Arbeit auf einem Tonträger festzuhalten. Statt der Auswahl von Werken eines einzelnen Komponisten haben wir bei der Konzeption des Programms bewusst herausragende Charakterstücke, Lieder und Miniaturen verschiedener polnischer Komponisten gewählt, um so die wechselvolle Geschichte unseres Nachbarlandes zu erzählen. Dabei haben wir insbesondere Charakterstücke ausgewählt, die polnische Volkstradition mit höchster Kompositionskunst, teilweise mit einer zukunftsweisenden Moderne verbinden. Die Werke unserer CD „VIVA POLONIA!“ stehen stellvertretend für den mühevollen Weg des polnischen Volkes – vom Verschwinden auf der Landkarte 1795 bis zur wiedererlangten Unabhängigkeit 1918 mit der 2. Polnischen Republik. Wie überdauerte ein Volk ohne Staat 123 Jahre und wie hielt es seine kulturelle Identität lebendig? Die Antwort darauf ist nicht nur für Musikliebhaber spektakulär: Zum Großteil durch die Musik und ihre Schöpfer! Heute genießen einige der auf dieser CD präsentierten Musikschaffenden längst nicht den Stellenwert, der Ihnen musikwissenschaftlich und historisch gesehen zusteht. Diesem Umstand versuchen wir mit unseren Einspielungen entgegenzutreten. Wir laden ein zu einer lohnenswerten Entdeckungsreise durch die (Musik)-Geschichte Polens! 7
Werke polnischer Komponisten zwischen Tradition und Moderne
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m Zuge des Zerfalls der einst mächtigen Polnisch-Litauischen Adelsrepublik schreibt der im Aufstand gegen die anrückenden Besatzer persönlich kämpfende Michał Kleofas Ogiński (1765–1833) im Jahre 1794 seine Polonaise „Der Abschied von der Heimat“. Das Werk wurde fertiggestellt, als eine Rettung gegen die Teilungsmächte Russland, Preußen und Österreich nicht mehr abzusehen war. Der in aller Welt verehrte Fryderyk Chopin (1810–1849) war durch die Ereignisse in seiner Heimat direkt betroffen und musste nach der Revolution sein Heimatland für immer verlassen. Schon sein Vater kämpfte in der polnischen Widerstandsfront (obwohl dieser Franzose war), Fryderyk tat dies vom Flügel aus. Ein Großteil seiner Konzerte diente der Unterstützung der polnischen Freiheitskämpfer, so auch sein letztes Konzert überhaupt, zu dem er getragen werden musste. Es war ein Benefizkonzert für die polnische Sache. Sein guter Freund Robert Schumann sagte einmal, Chopins Werke seien „Kanonenkugeln unterm Blumenbeet“. Diese unterschwellige Botschaft ist heute leider zumeist vergessen und das Publikum erfreut sich stattdessen an der puren Schönheit seines epochenprägenden Schaffens. Ein interessanter Nebeneffekt: polnische Tänze wie die Mazurka oder Polonaise wurden von vielen anderen Komponisten aufgegriffen und reisen bis heute durch die Musikwelt. Ein Komponist, der zu Lebzeiten für Furore sorgte, war Henryk Wieniawski (1835–1880). Wie auch Chopin vertonte er Volkstänze aus seiner Heimat, jedoch nicht für das Klavier, sondern für die Geige. In seiner Zeit galt er als Paganini des Nordens und wurde als legitimer Nachfolger des 1840 verstorbenen Teufelsgeigers gehandelt, jedoch mit mehr Eleganz und Tiefe in seinen Werken. In Lublin geboren siedelte er schon als Kind wegen seines ungeheuren Talents für die Ausbildung nach Paris über. Dort traf er u. a. Chopin im Salon seiner Mutter persönlich. Wieniawski
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absolvierte das Pariser Konservatorium in Windeseile (er schloss es im Alter von 10 Jahren ab) und hängte direkt ein Kompositionsstudium an. Dies schlägt sich positiv in seinen kunstvollen Kompositionen wie den Etudes-Capricen nieder, ebenso in seinen vielen Charakter- und Virtuosenstücken sowie den zwei Violinkonzerten, die Teil des Standardrepertoires für Geiger in aller Welt sind. Er kehrte mehrmals unter großem Jubel in seine Heimat Polen zurück und komponierte einige authentische Werke auf Volksmusikthemen, die nah an der traditionellen Spielweise sind (Kujawiak, Track 2; Mazurka: Dudziarz, Track 19). Er war einer der ersten europäischen Künstler, die in Nordamerika tourten und er fühlte sich in Moskau ebenso willkommen wie am Bosporus. Fast nebenbei prägte er die franco-belgische Violinschule als Professor und war Mitbegründer des ersten Konservatoriums in Russland (St. Petersburg), was den Grundstein für die berühmte russische Schule legte. Polen sollte noch eine Weile unter den Besatzungsmächten leiden, sodass sich die Kultur des Landes vor allem durch die Dichter und Komponisten zu behaupten wusste, im Exil wie im eigenen Land unter Fremdherrschaft. Erwähnenswert sei hier Stanisław Moniuszko, der zahllose Volkslieder schrieb und als Vater der polnischen Nationaloper gilt, um so den Weg für größere Musikformen zu ebnen. Denn die nachfolgenden Generationen mit Ignacy Jan Paderewski, Roman Statkowski wie auch Karol Szymanowski hinterließen mindestens eine polnischsprachige Oper (Manru, Maria und Król Roger). Nach Jahrzehnten der Teilung formte sich neue Hoffnung und aufstrebende Künstler verschiedener Sparten schlossen sich zu Ende des 19. Jahrhunderts zu einer Bewegung zusammen, die als „Junges Polen“ bekannt wurde (etwa 1890 bis 1918). Dies waren Schriftsteller, Maler und besonders prominent die Komponisten: unter ihnen Mieczysław Karłowicz und der junge Karol Szymanowski. Sie richteten ihren Blick nach vorne in eine freiheitsstrebende Moderne – jedoch war die Freiheit in dieser Zeit nur ein ferner Traum, der surreal erschien. 9
Mieczysław Karłowicz (1876–1909) ist im Programm vertreten, da er außergewöhnliche Lieder komponierte und sogar eine ganze Sinfonie der Freiheitsthematik widmete: die Sinfonie in e-moll op. 7 („Die Wiedergeburt“). Leider konnte er die Wiedererlangung der Freiheit Polens nicht miterleben, da er schon 1909 im Alter von nur 33 Jahren bei einem Skiunfall in seiner geliebten Tatra das Leben verlor. Einen anderen Weg schlug Ignacy Jan Paderewski (1860–1941) ein. Der 1860 im ostpolnischen Dorf Kuryłówka (damals zaristisches Russland) geborene Pianist hatte zunächst einen langen Weg vor sich, da er verhältnismäßig spät mit dem Klavierspiel anfing und abseits jeder Metropole qualifizierter Unterricht fehlte. Doch mit viel Willen und Begabung kam er in die Hauptstadt Warschau, später gelang ihm sogar der Sprung zu einem der prominentesten Klavierpädagogen Theodor Leschetizky nach Wien. Dort begann eine steile Karriere, die ihresgleichen suchte. Paderewski wurde der berühmteste Pianist seiner Zeit und feierte ungeheure Erfolge, vor allem in den USA. In den Salons und in der politischen Sphäre wusste er sich gekonnt zu bewegen. So kam es, dass er mit dem US-Präsidenten Woodrow Wilson Freundschaft schloss und diesem von der polnischen Geschichte erzählte. Als sich schließlich im 1. Weltkrieg der Untergang der alten Imperien abzeichnete, wurde Paderewski konsultiert, um den Staat Polen wieder zurück auf die Landkarte zu holen. Paderewski verhandelte und unterzeichnete den Vertrag von Versailles für Polen und wurde zum 1. Ministerpräsidenten der wiedererstandenen Republik gewählt – so groß war seine Popularität. Er starb in New York. 100 Jahre nach seinem Geburtstag wurde ihm ein Stern im Walk of Fame in Hollywood verlegt – eine wahre Legende. Mit dem wiedererstandenen Staat gelangte Polen zu neuer, kultureller Stärke. Der vielreisende Kosmopolit Karol Szymanowski (1882–1937), der schon vielbeach-
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tete Werke (die seiner Zeit weit voraus waren), veröffentlichte, wurde auserwählt, die polnische Musik zu reformieren und zu modernisieren. Er wurde als Direktor am Warschauer Konservatorium berufen (die heutige Chopin-Universität) und war damit verantwortlich für die Weichenstellung für die Zukunft. Doch Szymanowski wirkte nicht nur in Polen. Auf seinen Reisen entdeckte er seine Leidenschaft für das Exotische, vor allem faszinierte ihn die nahöstliche Kultur. Ausgerechnet im Jahr der Wiedererlangung der Unabhängigkeit Polens publizierte er die Lieder des wahnsinnigen Muezzins, was für eine avantgardistische Themenbreite in der polnischen Musik des angehenden 20. Jahrhunderts spricht. Zu Ende seines Lebens entdeckte Szymanowski immer mehr die Liebe zu seiner Heimat und ließ sich bei Zakopane in der Hohen Tatra nieder. Besonders in dieser Spätphase komponierte er wie Generationen zuvor stilisierte Tänze, jedoch in seiner eigenen unverwechselbaren Tonsprache. In beinahe der gleichen Epoche lebte Roman Statkowski (1859–1925), der kompositorisch die Brücke zwischen der Moniuszko-Ära und der Szymanowski-Moderne darstellt. Sein Stil ist deutlich konservativer, jedoch mit hervorstechenden Merkmalen der Belle Époque. Von ihm hören wir den Krakowiak (Alla Cracovienne), also den traditionellen Tanz aus Krakau. Er selbst studierte in St. Petersburg am von Anton Rubinstein und Henryk Wieniawski gegründeten Konservatorium, bediente sich aber gern auch deutschen kompositorischen Vorbildern. Von der Internationalität des polnischen Musiklebens in der Zwischenkriegszeit profitierte ein junger talentierter Violinist und Komponist namens Szymon Laks (1901–1983). Nach seiner Grundausbildung in Warschau strebte er nach mehr und ging über Wien nach Paris, dem damaligen Nabel der Musikwelt und der neuen Heimat für viele polnische Künstler im Exil, seit den Teilungen. Dort wurde
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er Gründungsmitglied der „Gesellschaft für junge polnische Musiker“ (unter der Schirmherschafft von Paderewski) und feierte Erfolge auf den Konzertbühnen. Dieser Erfolg nahm durch den deutschen Überfall ein jähes Ende. Als Jude wurde er in Frankreich 1941 von den Deutschen inhaftiert und 1942 in das KZ Auschwitz-Birkenau deportiert. Auf unfassbare Weise überlebte er diese Hölle, auch dank seiner musikalischen Fähigkeiten. Im Lagerorchester war er zunächst als Violinist, dann Arrangeur und später sogar Leiter tätig und konnte so dem sicheren Tod entgehen. Nach dem Krieg geriet er – wie so viele seiner Zunft – in Vergessenheit. In seinem Lied „Dyzio der Träumer“ (1938) setzt sich Laks mit seiner polnisch-jüdischen Herkunft auseinander. Die Violinistin und Komponistin Grażyna Bacewicz (1909–1969) überlebte den Krieg im Warschauer Untergrund, wo sie „illegale“ Konzerte gab und zum geheimen Kulturleben beitrug. Sie ist eine Absolventin des Warschauer Konservatoriums (1928–1932) und dank eines Stipendiums von I. J. Paderewski konnte sie bei der vielleicht bedeutendsten Kompositionsprofessorin des 20. Jahrhunderts, Nadia Boulanger, Unterricht in Paris nehmen. Sie wurde ab 1936 Konzertmeisterin des Orchesters des Polnischen Rundfunks. Während des Krieges komponierte sie und spielte einige kammermusikalische Werke mit traditionellen polnischen Motiven. Während der brutalen Niederschlagung und der Zerstörung der Hauptstadt nach dem Warschauer Aufstand musste sie nach Lublin fliehen und übernahm nach Kriegsende eine Professur in Łódź. In der Nachkriegszeit wurden ihre Werke international beachtet und u.a. mit dem UNESCO-Preis ausgezeichnet, sodass sie heute als eine der bedeutendsten Komponistinnen des 20. Jahrhunderts gilt. Roman Ohem
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ie in London geborene Sopranistin ANIA VEGRY studierte an der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover bei Christiane Iven und Charlotte Lehmann wie auch in Madrid bei Teresa Berganza. Bereits während ihres Studiums wurde sie festes Ensemblemitglied der Staatsoper Hannover. Kurz darauf erhielt sie in der Zeitschrift Opernwelt eine Nominierung zur Nachwuchssängerin des Jahres. In nahezu allen klassischen Opern war sie zu erleben, zudem hat sie zahlreiche Partien des zeitgenössischen Repertoires verkörpert. Gastengagements führten Vegry u. a. an die Deutsche Oper am Rhein, die Deutsche Oper Berlin, das Theater Bremen, die Komische Oper Berlin, das Nationaltheater Mannheim, die Hamburgische Staatsoper, die Alte Oper Frankfurt, das Konzerthaus Berlin, die Meistersingerhalle Nürnberg, die Opéra Garnier in Paris, die Berliner Philharmonie und die Philharmonie am Gasteig in München. Sie gibt regelmäßig Liederabende und konzertiert mit namhaften Orchestern wie dem SWR Sinfonieorchester, der Radiophilharmonie des NDR, dem Orchestre de la Suisse Romande, der Hannoverschen Hofkapelle, den Nürnberger Symphonikern und mit Ensembles wie dem Neuen Ensemble, Musica Alta Ripa, Musica Assoluta, dem Szymanowski Quartett oder dem Arte Ensemble. Zu ihren kammermusikalischen Partnern gehören international renommierte Musiker wie Tabea Zimmermann, Andreas Ottensamer, Albrecht Mayer, Sharon Kam, Markus Becker, Rudolf Buchbinder, Maxim Vengerov, Andrej Bielow oder Nicholas Rimmer. So ist sie regelmäßig auf Festivals zu Gast, u. a. dem Rheingau Musik Festival, den Kunstfestspielen Hannover, Braunschweig Classix, Movimentos, Festival de musique classique à Sion und der Musikwoche Hitzacker wie auch der Lüneburger Bachwoche. Für Rundfunkanstalten (NDR, MDR, SWR, BR) hat Vegry wiederholt Opernarien und Liederzyklen aufgenommen. In enger Zusammenarbeit mit dem Verlagshaus Boosey & Hawkes veröffentlichte sie 2021 die weltweit erste Gesamtaufnahme des Liedschaffens des polnisch-jüdischen Komponisten Szymon Laks.
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SKAR JEZIOR wurde in Warschau geboren und zog kurz darauf nach Bremen. Im Alter von 15 Jahren nahm er als jüngster Musikstudent Bremens ein Doppelstudium an der Hochschule für Künste Bremen in den Fächern Klavier und Violine auf. 2009 schloss er sein Violinstudium in der Klasse von Prof. Krzysztof Węgrzyn an der Hochschule für Musik und Theater Hannover mit Auszeichnung ab. Ein mehrjähriges Klavierstudium bei Prof. Matti Raekallio führte ihn an die HMTM Hannover und anschließend an die Juilliard School New York, wo er 2011 als bester Klavierstudent ausgewählt wurde, den Gina-Bachauer-Preis erhielt und ein im US-amerikanischen Rundfunk übertragenes Klavierrezital im Lincoln Center gab. 2009 debütierte Oskar Jezior mit den Warschauer Philharmonikern unter GMD Antoni Wit im Großen Saal der Warschauer Philharmonie. Darüber hinaus konzertierte er u. a. mit den Bremer Philharmonikern, dem Shanghai Philharmonic Orchestra, den Posener Philharmonikern, dem Warschauer Kammerorchester und dem Orchestre de Paris-Sorbonne. Er trat in bedeutenden Konzertsälen auf, z. B. Shanghai Symphony Hall, Bunkamura/Orchard Hall Tokyo, Phoenix Hall Osaka, Carnegie Hall New York, Nationaloper Warschau, Konzerthaus Berlin, Deutsche Oper Berlin, Laeiszhalle Hamburg und Konzerthaus Glocke Bremen. Er ist regelmäßiger Gast internationaler Musikfestivals, z. B. Schwetzinger Festspiele, Braunschweig Classix Festival, Danziger Frühling und Bowdoin International Music Festival in Brunswick (USA). Mit der legendären Geigerin Wanda Wilkomirska verbindet ihn eine enge Zusammenarbeit als regelmäßiger Klavier- und Violinpartner. 2006 erschien seine Debüt-CD mit Beethovens Klaviersonaten op.106 „Hammerklavier“ & op.110 beim renommierten polnischen Label Polskie Nagranie. Er war außerdem Stipendiat der Studienstiftung des deutschen Volkes sowie des DAAD. Oskar Jezior ist auch im Filmbereich tätig. 2008 komponierte er für den Dokumentarfilm „I’ll Play It For You“ über Wanda Wilkomirska die Filmmusik. Für die auf mehreren internationalen Filmfestivals prämierten Dokumentarfilme „Why Competitions“ (2010) über den Chopin Klavierwettbewerb in Warschau und „Ida Haendel – This Is My Heritage“ (2011) war er als Schnittmeister und Komponist tätig. 16
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OMAN OHEM wurde 1993 in Frankfurt (Oder) in eine deutsch-polnische Familie geboren. Er begann im Alter von sechs Jahren seine Violin-Ausbildung an der Städtischen Musikschule und war Stipendiat des Fördervereins Anima, 2005 wechselte er zu Klaudyna Schulze-Broniewska, der 1. Konzertmeisterin des Brandenburgischen Staatsorchesters. Er schloss 2014 die Musikschulausbildung auf Landesebene mit Auszeichnung ab. Ab 2013 bekam er Unterricht von Lothar Strauß, dem 1. Konzertmeister der Staatskapelle Berlin. Roman war jahrelanger Konzertmeister des Deutsch-Polnischen Jugendorchesters, mit dem er zweimal von Bundespräsident Joachim Gauck nach Berlin eingeladen wurde. In dieser Zeit konzertierte er häufig als Solist, darunter bei einer Rundfunkaufzeichnung des RBB. Er ist Preisträger zahlreicher nationaler und internationaler Wettbewerbe, vor allem mit seinem DUO FRANCOFORTE (Violine/Gitarre), das seit über 15 Jahren aktiv ist. Sein Solodebüt mit Profiorchester gab er unter GMD Sir Howard Griffiths im September 2014 mit Henryk Wieniawskis 1. Violinkonzert in fis-Moll mit dem Brandenburgischen Staatsorchester Frankfurt (Oder). Ab 2014 studierte er bei Prof. Katrin Scholz in Bremen. Dort verschrieb er sich insbesondere der Kammermusik, was zu zahlreichen Konzertreisen, Meisterkursen und Festivalteilnahmen in Deutschland, Frankreich, Spanien, Polen und der Türkei führte. Schon seit 2015 organisiert er interkulturelle Konzerte in Deutschland, beginnend mit dem Polnischen Abend und gründete Ende 2016 die Initiative CULTURE CONNECTS, die zu einer Organisation mit mehr als 30 Konzerten jährlich im In- und Ausland gewachsen ist. Er ist der Vorsitzende des Fördervereines Culture Connects e. V. 2018 wurde er in den Vorstand der Deutsch-Polnischen Gesellschaft Bremen gewählt. 2019 gründete er das Festival Stadtmusikanten+ (zu deren 200-jährigem Jubiläum) in Bremen, war als Produktionsleiter am Theater Bremen bei Kanon in V unter der Regie von Levin Handschuh tätig und konzipierte und leitete die 1. Polnischen Kulturtage in Bremen, gefolgt von den Goldenen 20er in Polen im Jahr 2020 in Hamburg. 19
VIVA POLONIA! by Roman Ohem
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he “VIVA POLONIA!” project began back in 2015 when we organised our first “Polish Evening” whilst still students. The unique concept was to give audiences (with or without a refugee background alike) an understanding of Polish music, history and culture in an engaging way. We were surprised by its success, and it was followed up by countless concerts in many German cities with several well-known as well as lesserknown Polish composers. So, it was time to put these years of artistic and academic work down on CD. When deciding on the programme, we deliberately chose noteworthy character pieces, songs and miniatures by various Polish composers, instead of selecting works by a single composer, in order to tell the story of the rich history of our neighbouring country. In particular, we have selected character pieces which combine Polish folk tradition with great compositional craftsmanship, some of which are at the forefront of modernity. The works on our CD “VIVA POLONIA!” represent the arduous journey of the people of Poland – from 1795 when the country vanished from maps until they regained independence in 1918 with the Second Polish Republic. How did a nation endure 123 years without a state and how did they keep their cultural identity alive? The answer to this is spectacular, not only for music lovers: it was mainly through music and its creators! Many composers presented on this CD do not receive the recognition, both musicologically and historically, that they deserve today. We would like to change that with this recording. We invite you to take a rewarding journey of discovery through the (music) history of Poland!
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Works by Polish Composers Between Tradition and Modernity
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uring the downfall of the once powerful Polish-Lithuanian Republic of Nobles, Michał Kleofas Ogiński (1765–1833), who fought in the uprising against the advancing troops, wrote the polonaise “Farewell to My Homeland” in 1794. The work was completed when the partitioning powers of Russia, Prussia and Austria could no longer be kept at bay. Revered all over the world, Fryderyk Chopin (1810–1849) was directly affected by the events in his homeland and had to leave his country forevermore after the revolution. His father had fought with the Polish Resistance (even though he was French); Fryderyk did so from the piano. The majority of his concerts were in support of the Polish freedom fighters, including his very last concert, to which he had to be carried. It was a fundraising concert for the Polish cause. His good friend Robert Schumann once said that Chopin’s works were like “cannons concealed with flowers”. Unfortunately, this underlying message has largely been forgotten today and audiences instead appreciate his epoch-defining oeuvre for its beauty. An interesting side-effect: Polish dances, such as the mazurka or polonaise have been taken up by many other composers and still travel throughout the music world today. One composer who caused a sensation in his lifetime was Henryk Wieniawski (1835– 1880). Like Chopin, he set folk dances from his homeland to music, however not for the piano but instead for the violin. In his day, he was regarded as the Paganini of the North, the legitimate successor to the virtuoso devil of a violinist who had died in 1840, though with more elegance and depth to his works. Born in Lublin, he was such a prodigious talent as a child that he moved to Paris to study. This was where, in his mother’s salon, he met Chopin. Wieniawski graduated from the Paris Conservatoire in no time at all (he was only 10 years old) and went straight on to study composition. This is positively reflected in his masterful compositions such as the Études-caprices, as well as in his many virtuosic and character pieces and both his violin concertos which have become a part of the standard repertoire for violinists all over the world. He returned several times to 21
his native Poland to great acclaim and composed many authentic works using folk music themes that with traditional playing techniques (Kujawiak Track 2, Mazurka: Dudziarz Track 19). He was one of the first European musicians to tour North America and was welcomed as much in Moscow as on the Bosporus. Almost incidentally he shaped the Franco-Belgian violin school as a professor and was co-founder of the first conservatoire in Russia (St. Petersburg), which laid the foundation for the famous Russian school. Poland was to suffer from the occupation for some time to come. The country’s culture was kept alive above all by its poets and composers, whether in exile or in their own land under foreign rule. It is worth mentioning Stanisław Moniuszko, who wrote countless folk songs and is considered the father of Polish national opera, paving the way for larger forms of music. The following generations with Ignacy Jan Paderewski, Roman Statkowski and also Karol Szymanowski each gave us at least one opera in the Polish language (Manru, Maria and Król Roger). After decades of partition, new hope formed and emerging artists of various disciplines united at the end of the 19th century to form a movement known as “Young Poland” (around 1890 to 1918). They were writers, painters and in particular composers: among them Mieczysław Karłowicz and the young Karol Szymanowski. They directed their gaze towards the freedom of the avant-garde - though at that time freedom was only a distant dream that seemed surreal. Mieczysław Karłowicz (1876–1909) is included on this CD as he composed exceptional songs and even dedicated an entire symphony to the theme of freedom: Symphony in E minor, Op. 7 (“Rebirth”). Sadly, he did not live to see Poland regain its liberty, as he died in a skiing accident in his beloved Tatra Mountains in 1909 at the young age of 33. The life of Ignacy Jan Paderewski (1860–1941) took a different path. Born in the eastern Polish village of Kuryłówka in 1860 (at that time belonging to the Tsardom of Russia), the pianist initially had a long road ahead of him, as he began playing the piano relatively late and there were no qualified teachers outside of the cities. However, with great determination and talent he made it to the capital city of Warsaw and later even to one of the most eminent piano teachers, Theodor Leschetizky, in Vienna. Thus began a 22
stellar career that was second to none. Paderewski became the most famous pianist of his time and celebrated tremendous success, especially in the USA. He knew how to move skilfully both in salons and in political circles. In so doing, he was able to become friends with US President Woodrow Wilson and inform him of the situation in Poland. When the old empires ultimately fell in the Great War, Paderewski was consulted to put the nation of Poland back on the map. Paderewski negotiated and signed the Treaty of Versailles for Poland and was elected as the first Prime Minister of the newly restored Republic – such was his popularity. He died in New York. At the centenary of his birth a star on the Hollywood Walk of Fame was laid in his honour – a true legend. When the nation was reinstated, Polish culture went from strength to strength. The welltravelled cosmopolitan Karol Szymanowski (1882–1937), who had already published highly acclaimed works (far ahead of his time), was chosen to reform and modernise Polish music. He was appointed Director of the Warsaw Conservatory (today’s Chopin University) and was thereby responsible for paving the way for the future. Yet Szymanowski was not only active in Poland. On his travels, he discovered his passion for the exotic, and he was particularly fascinated by Middle Eastern culture. In the year Poland regained its independence, he published “Songs of the Infatuated Muezzin” of all things, which shows the wide range of avant-garde themes in Polish music at the beginning of the 20th century. Towards the end of his life, Szymanowski increasingly developed a love for his homeland and settled in Zakopane at the foot of the Tatra Mountains. Especially in this late phase, he composed stylised dances like generations before him, however in his own distinctive tonal language. Roman Statkowski (1859–1925) lived around the same time and compositionally speaking he represents the bridge between Moniuszko’s era and Szymanowski’s modernity. His style is clearly more conservative, yet with distinct characteristics of the Belle Époque. You will hear his piece Krakowiak (Alla Cracovienne), the traditional dance of Krakow. He studied in St. Petersburg at the conservatorium founded by Anton Rubinstein and Henryk Wieniawski and was also influenced by German composers.
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A young, talented violinist and composer by the name of Szymon Laks (1901–1983) benefited from the eclecticism of musical life in Poland in the interwar years. After completing his initial studies in Warsaw, his ambition drove him via Vienna to Paris, which was at the time the crucible of the music world and the new home of many Polish artists in exile since the partitions. While there he became a founding member of the “Association of Young Polish Musicians” (under Paderewski’s patronage) and was celebrated on concert stages. This success came to an abrupt end when the Germans invaded. Because he was Jewish, he was imprisoned by the Germans in France in 1941 and deported to the Auschwitz-Birkenau concentration camp in 1942. Incredibly, he survived this ordeal, due in part to his musical abilities. In the camp’s orchestra he was at first a violinist, then an arranger and later a conductor and was thus able to evade certain death. After the war, he fell into obscurity, like so many. In his song “Dyzio the Dreamer” (1938), Laks explores his Polish-Jewish heritage. Violinist and composer Grażyna Bacewicz (1909–1969) survived the war in the Warsaw underground where she gave “illegal” concerts and contributed to the clandestine cultural life. She graduated from the Warsaw Conservatory (1928–1932) and thanks to a scholarship from I. J. Paderewski, she studied in Paris with perhaps the 20th century’s most important professor of composition, Nadia Boulanger. She became concertmaster of the Polish Radio Orchestra in 1936. During the war, she composed and performed several chamber music pieces with traditional Polish themes. She escaped to Lublin during the capital city’s brutal defeat and destruction after the Warsaw Uprising and after the end of the war accepted the position of professor in Łódź. In this period her works became internationally recognised and honoured with prizes such as from UNESCO. She is now regarded as one of the most important composers of the 20th century. Roman Ohem
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orn in London, soprano ANIA VEGRY studied at the Hanover University of Music with Christiane Iven and Charlotte Lehmann as well as in Madrid with Teresa Berganza. Already during her studies she became a permanent ensemble member of the Hanover State Opera. Shortly afterwards she received a nomination for ‚Young Singer of the Year‘ in the magazine Opernwelt. She has appeared in almost all classical operas and has also performed numerous roles of the contemporary repertoire. Guest engagements have taken Vegry to the Deutsche Oper am Rhein, the Deutsche Oper Berlin, the Theater Bremen, the Komische Oper Berlin, the Nationaltheater Mannheim, the Hamburg State Opera, the Alte Oper Frankfurt, the Konzerthaus Berlin, the Meistersingerhalle Nuremberg, the Opéra Garnier in Paris, the Berlin Philharmonie and the Philharmonie am Gasteig in Munich. She regularly gives recitals and performs with renowned orchestras such as the SWR Sinfonieorchester, the Radiophilharmonie des NDR, the Orchestre de la Suisse Romande, the Hannoversche Hofkapelle, the Nürnberger Symphoniker and with ensembles such as the Neues Ensemble, Musica Alta Ripa, Musica Assoluta, the Szymanowski Quartet or the Arte Ensemble. Her chamber music partners include internationally renowned musicians such as Tabea Zimmermann, Andreas Ottensamer, Albrecht Mayer, Sharon Kam, Markus Becker, Rudolf Buchbinder, Maxim Vengerov, Andrej Bielow and Nicholas Rimmer. She is a regular guest at festivals such as the Rheingau Music Festival, the Hanover Art Festival, Braunschweig Classix, Movimentos, Festival de musique classique à Sion and the Musikwoche Hitzacker as well as the Lüneburger Bachwoche. Vegry has repeatedly recorded opera arias and song cycles for radio stations (NDR, MDR, SWR, BR). In close cooperation with the publishing house Boosey & Hawkes, she published the world‘s first complete recording of the song oeuvre of the Polish-Jewish composer Szymon Laks in 2021.
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SKAR JEZIOR was born in Warsaw and grew up in Bremen. At the age of 15, he was the youngest music student in Bremen and began double studies in piano and violin at the University of Arts Bremen. In 2009 he completed his violin studies with distinction in the class of Prof. Krzysztof Węgrzyn at the Hanover University of Music. Several years of piano studies with Prof. Matti Raekallio led him to HMTM Hannover and then to the Juilliard School New York, where he was selected as the best piano student in 2011, received the Gina Bachauer Prize and gave a piano recital at Lincoln Center, that was broadcasted. In 2009 Oskar Jezior made his debut with the Warsaw Philharmonic under GMD Antoni Wit in the Great Hall of the Warsaw Philharmonic. He has also performed with the Bremen Philharmonic Orchestra, the Shanghai Philharmonic Orchestra, the Poznan Philharmonic Orchestra, the Warsaw Chamber Orchestra and the Orchestre de ParisSorbonne. He has performed in major concert halls such as Shanghai Symphony Hall, Bunkamura/Orchard Hall Tokyo, Phoenix Hall Osaka, Carnegie Hall New York, National Opera Warsaw, Konzerthaus Berlin, Deutsche Oper Berlin, Laeiszhalle Hamburg and Konzerthaus Glocke Bremen. He is a regular guest at international music festivals, e. g. Schwetzinger Festspiele, Braunschweig Classix Festival, Danzig Spring and Bowdoin International Music Festival in Brunswick (USA). He worked closely with the legendary violinist Wanda Wilkomirska as a regular piano and violin partner. In 2006 his debut CD with Beethoven‘s piano sonatas op.106 “Hammerklavier” & op.110 was released by the renowned Polish label Polskie Nagranie. He was also a scholarship holder of the German National Academic Foundation and the DAAD. In 2008 he composed the film music for the documentary film „I’ll Play It For You“ about Wanda Wilkomirska. For the documentary films “Why Competitions” (2010) about the Chopin Piano Competition in Warsaw and “Ida Haendel - This Is My Heritage” (2011), which won awards at several international film festivals, he worked as an editor and composer. 26
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OMAN OHEM was born in 1993 in Frankfurt (Oder) into a German-Polish family. He began his violin studies at the Städtische Musikschule at the age of 6 and was a scholarship holder of the Förderverein Anima. From 2005 he was a student of Klaudyna Schulze-Broniewska, the 1st concertmaster of the Brandenburg State Orchestra. He graduated from music school with distinction in 2014. From 2013 he received lessons from Lothar Strauss, 1st concertmaster of the Staatskapelle Berlin. Roman was concertmaster of the German-Polish Youth Orchestra for many years, with which he was twice invited to Berlin by German President Joachim Gauck. During this time he frequently performed as a soloist, including a TV recording for the RBB. He has won numerous national and international competitions, most notably with his DUO FRANCOFORTE (violin/ guitar), which has been active for over 15 years. He made his solo debut with professional orchestra under GMD Sir Howard Griffiths in September 2014 with Henryk Wieniawski’s 1st Violin Concerto in F-sharp minor with the Brandenburg State Orchestra Frankfurt (Oder). From 2014 he studied with Prof. Katrin Scholz in Bremen. There he devoted himself in particular to chamber music, which led to numerous concert tours, master classes and festivals in Germany, France, Spain, Poland and Turkey. He has been organising intercultural concerts in Germany since 2015, starting with the Polish Evening, and founded the collective CULTURE CONNECTS at the end of 2016, which has grown into an organization with more than 30 concerts annually in Germany and abroad. He is currently the chairman of the association Culture Connects e.V. In 2018 he was elected to the board of the German-Polish Society Bremen. In 2019 he founded the festival Stadtmusikanten+ for their 200th anniversary in Bremen, served as production manager at Theatre Bremen with Kanon in V directed by Levin Handschuh and directed the 1st Polish Culture Days in Bremen, followed by the Golden 20s in Poland in 2020 in Hamburg. 27