Schumann ABEGG Variationen op. 1 . Symphonische Etüden op. 13 . Arabeske op. 18 Sandra Urba Piano
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Edition Kaleidos · KAL 6322-2 Recording / Aufnahme: 07/2013, Kulturgut Ulrichshalben (Steinway & Sons D-274) Recording Producer / Tonmeister: Romualdas Urba Artwork / Cover-Design & Text-Layout: Jens F. Meier Artist-Photos / Künstlerfotos: © Guido Werner Executive Producer: Jens F. Meier p& © Kaleidos Musikeditionen · www.musikeditionen.de
Robert Schumann (1810–1856) 1 2 3 4 5 6
ABEGG Variationen op. 1 (1829/30) Thema Variation 1 Variation 2 Variation 3 Cantabile Finale alla Fantasia
0‘58 0‘59 1‘06 1‘03 1‘20 2‘42
Symphonische Etüden op. 13 (1837) 7 Thema. Andante 8 Etüde I. Un poco più vivo 9 Etüde II 10 Anhang: Variation 1 11 Etüde III. Vivace 12 Etüde IV 13 Etüde V 14 Etüde VI. Agitato 15 Anhang: Variation 2 16 Anhang: Variation 3
1‘27 1‘24 3‘32 1‘51 1‘25 1‘01 1‘33 1‘08 2‘27 1‘48
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1 7 Etüde VII. Allegro molto 18 Etüde VIII 19 Etüde IX. Presto possibile 20 Etüde X 21 Anhang: Variation 4 22 Anhang: Variation 5 23 Etüde XI 24 Etüde XII. Allegro brillante 25
1‘11 2‘28 0‘44 1‘22 3‘28 3‘09 1‘54 6‘17
Arabeske op. 18 (1839) 6‘55
Sandra Urba Piano
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Ein Komponist macht Avancen Klaviermusik von Robert Schumann
Der Junge soll etwas Anständiges lernen, sprach Mutter Schumann, und Robert fügte sich. Anständig, darin sind sich die Eltern des frühen 19. Jahrhunderts mit denen von heute ausnahmsweise einig, anständig ist ein Jurastudium. Musik ist es nicht. Vater Schumann hätte höchstwahrscheinlich mit sich reden lassen; schließlich wollte der seinen musikalisch hochbegabten Sohn sogar als Meisterschüler bei Carl Maria von Weber unterbringen. Aber der Vater starb, wie Weber, schon im Jahr 1826, und weder die Mutter noch der neue Vormund hielten die musikalischen Träumereien des Halbwüchsigen für seriös. Also ging der 18-jährige Robert Schumann anno 1828 zum Jurastudium erst nach Leipzig, ein Jahr später nach Heidelberg. Die Juristerei ließ ihn völlig kalt. In Sachen Musik hingegen machte Schumann sich schon in Leipzig selbstständig und nahm Unterricht bei dem berühmten Klavierlehrer Friedrich Wieck. Im provinzielleren Heidelberg wurde der klavierspielende Tausendsassa sofort der Star der studentischen Kulturszene. Seine größte Tat: In einem öffentlichen Orchesterkonzert spielte er den Solopart der „AlexanderVariationen“ op. 32 von Ignaz Moscheles. Das ist ein Achttausender der gehobenen Virtuosenliteratur. Der Beifall spornte ihn an, ähnliche Variationen für Klavier und Orchester zu entwerfen. Es sollte sein Opus 1 werden: die ABEGG Variationen.
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„ABEGG“ – das ist ein hübsches Spiel mit Buchstaben und Klängen. Schumann notierte 1829/30 einen kleinen Walzer über die Töne A-B-E-G-G, die zugleich für den zwar nicht eben häufigen, aber auch heute noch vor allem in Westdeutschland vorkommenden Familiennamen Abegg stehen. Die Gelehrten streiten sich nach wie vor darüber, ob Schumann dabei an zwei Kommilitonen namens August und Otto Abegg oder gar an eine geheimnisvolle Schöne namens Meta Abegg dachte. Als die Variationen 1831 im Druck erschienen, enthielten sie jedenfalls eine Widmung an die „Comtesse Pauline d‘Abegg“. Und zumindest über diese Gräfin herrscht Einigkeit: Sie hat nie existiert. Schumann hat den Namen einer aristokratischen Widmungsträgerin nur erfunden, um die Sache ein bisschen pikanter zu machen... Die Variationen hätten auf diese kleine Schummelei getrost verzichten können. Obwohl der junge Musiker darin dem virtuosen Salon-Stil eines Moscheles, von dem er sich bald gründlich distanzieren sollte, noch deutlich verpflichtet ist, sind die Abegg-Variationen doch eine sehr eigenständige Komposition, eine berückende Synthese aus konzentrierter Salonmusik und eigenwilliger Poesie. Dem eleganten F-Dur-Thema, dessen Tonfolge A-B-E-G-G im zweiten Teil mit der Umkehrung G-G-E-B-A beantwortet wird, folgen nur drei Variationen im brillanten Stil, ein zartes As-Dur-„Cantabile“ sowie ein Finale „alla Fantasia“ in schwungvollem SechsAchtel-Takt, das beinahe diskret verklingt. Die Idee mit der Orchesterbegleitung
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ließ Schumann nach einigen Skizzen wieder fallen. Sie hätte zum intimen Charme der endgültigen Fassung auch nicht gut gepasst – abgesehen davon, dass kein Verleger einem völlig Unbekannten gleich ein Orchesterwerk abgenommen hätte. Schumann musste sich sogar an den Druckkosten beteiligen. Er hat es nicht bereut. Die ABEGG-Variationen – nicht sein allererstes Werk, aber doch das erste, das er veröffentlichte – wurden von Publikum und Kritik sehr wohlwollend aufgenommen. Wenige Jahre später hatte Mutter Schumann den Widerstand gegen die musikalische Karriere ihres Sohnes aufgegeben; auch weil der berühmte Friedrich Wieck seinen nach Leipzig zurückgekehrten Schüler mittlerweile über den grünen Klee lobte. Der 24-Jährige hatte sich einen guten Ruf als Komponist avantgardistischer Klavierwerke und als Gründer und Redakteur der bis heute bestehenden „Neuen Zeitschrift für Musik“ erarbeitet. Überdies stand er im Begriff, eine gute Partie zu machen: Ernestine von Fricken, Wieck-Schülerin und Adoptivtochter eines Barons aus dem Böhmischen, hatte sich mit Robert Schumann im Sommer 1834 heimlich verlobt. Der angehende Schwiegervater war gediegener Amateur-Flötist und schätzte den jungen Musiker so sehr, dass er ihm sogar eine selbstkomponierte Variationenreihe zur Begutachtung gab. Robert Schumann erkannte eine ausgezeichnete Chance, sich in die Familie einzuführen: Er würde selbst Variationen über das Thema von Vater Fricken komponieren, das fertige Werk der Mutter Fricken zueignen und schließlich von der Tochter Fricken aufführen lassen. Das Thema bot ihm alle Möglichkeiten: eine schöne, vornehme, vielleicht ein wenig pathetische Melodie, deren Pathos zu bändigen 8
und in neue Bahnen zu lenken sein ehrgeiziges Ziel wurde. Die Komposition kam tatsächlich zustande: Sie wurde Schumanns Opus 13, die Symphonischen Etüden, eines seiner bedeutendsten und glänzendsten Klavierwerke, ein Höhepunkt romantischer Klaviermusik überhaupt. Die äußeren Umstände der Entstehung änderten sich freilich: Im Frühjahr 1835 löste Robert Schumann die Verlobung mit Ernestine, verzichtete folglich auf die Widmung an Frau von Fricken und nannte bei der Erstveröffentlichung 1837 nicht einmal den Namen des Barons. Das Thema, hieß es lapidar, sei von einem Musikliebhaber komponiert worden („Les notes de la mélodie sont de la composition d‘un amateur“)... Etüden? Variationen? Symphonie? Schumann mochte sich nicht auf einen Titel festlegen und hat ihn deshalb immer wieder geändert. Es handelt sich im Grunde um eine Folge von Variationen über Frickens Thema. Der enorme pianistische Anspruch geht freilich über den eines Variationenzyklus hinaus. Die einzelnen Stücke können als ausgewachsene Konzertetüden nach dem Vorbild von Chopins op. 10 durchgehen. Symphonisch ist vor allem die orchestrale Behandlung des Klaviers. Außerdem gehörte die Idee eines ausführlichen, quasi symphonischen Finales von vornherein zum Konzept. Wie umfangreich der Zyklus eigentlich werden sollte, ist bis heute nicht entschieden: Schumann komponierte einschließlich des Finales 17 Etüden (Variationen), arbeitete an einer 18. Etüde und notierte mehrere Ideen für weitere. Die Erstausgabe von 1837 („Etudes Symphoniques“) enthielt allerdings nur zwölf Etüden, die nur geringfügig modifizierte Zweitausgabe von 1852 9
(„Etudes en forme de variations“) nur noch zehn. Die bei der Erstveröffentlichung fehlenden fünf Stücke wurden erst 1873 posthum von Johannes Brahms herausgegeben. Heute ist es üblich, alle 17 vollständig überlieferten Etüden gemeinsam aufzuführen. In welcher Reihenfolge die fünf nachgelassenen Stücke in das Gesamtwerk integriert werden, liegt in der Regel im Ermessen der Interpreten. Die einzelnen Etüden sind nicht sehr eng an das cis-Moll-Thema gebunden. Einige führen es streng aus, andere zitieren es nur kurz. Im Finale erklingt die Melodie nur noch beiläufig in den Unterstimmen. Dieses hinreißend schwungvolle Stück – es steht in Dur, aber nicht in Cis-Dur, sondern im gleichklingenden Des-Dur, weil das leichter zu lesen und zu spielen ist – wird stattdessen von einem neuen Thema geprägt, wie es gegensätzlicher nicht sein könnte. Schumann zitiert eine Romanze aus der 1829 uraufgeführten, damals sehr beliebten Oper „Der Templer und die Jüdin“ von Heinrich Marschner. Ritter Ivanhoe huldigt zu Beginn des dritten Aktes seinem König Richard Löwenherz: „Du stolzes England, freue dich!“ Die Melodie und der dazugehörige Text dürften von den musikalischen Zeitgenossen sofort erkannt worden sein. Deshalb wird in diesem Zitat für gewöhnlich eine geistreiche Hommage an den englischen Komponisten William Sterndale Bennett gesehen, dem Schumann das Werk schlussendlich zueignete – wobei mittlerweile darüber gestritten wird, ob Schumann zuerst die englische Melodie oder den englischen Widmungsträger auf dem Plan hatte ... Die erste öffentliche Aufführung von zumindest dreien der „Symphonischen Etüden“ fand im August 1837 in Leipzig statt. Clara, die 18-jährige Tochter von 10
Friedrich Wieck, saß am Klavier. Mit ihr verlobte sich Robert Schumann kurze Zeit später. Wiederum heimlich. Ein Jahr darauf steckte der nunmehr 28-Jährige unverhofft in einer schweren Lebenskrise. Friedrich Wieck stemmte sich mit aller Gewalt gegen die Verbindung seiner genialen Tochter mit dem nun gar nicht mehr so geliebten Lieblingsschüler und machte beiden nach Kräften das Leben schwer. Schumann suchte sein Heil in einem Ortswechsel: Ob es ihm nicht gelingen würde, samt seiner Zeitschrift in Wien Fuß zu fassen? Ein halbes Jahr lang hielt er sich an der Donau auf, dann zog er zurück nach Leipzig – frustriert von der harten Wiener Zensur und vom konservativen Publikum. Immerhin: Die Monate in Wien waren für Schumann außerordentlich produktiv, hier entstanden mehrere bedeutende Klavierwerke. Die 1839 komponierte Arabeske op. 18 ist mit Sicherheit die populärste dieser Wiener Blüten. Populär, weil der zurückhaltende Klaviersatz auch Amateuren prinzipiell zugänglich ist, die die Arabeske – der hübsche Titel wurde damit von Schumann in die Musik eingeführt – ähnlich dankbar spielen wie etwa die noch berühmteren „Kinderszenen“. Schumann nannte das Stück in aller Bescheidenheit „ein Rondelett, ein kleines“ und stapelte Freunden gegenüber tief, es sei „schwächlich und für Damen“ und wolle eigentlich „weniger bedeuten“. Dabei handelt es sich um ein Meisterwerk romantischer Klaviermusik. Drei Mal erscheint das zart gesponnene C-Dur-Thema in einem elegant wiegenden Klaviersatz, zwei Mal von außerordentlich ernsthaften Minore-Abschnitten in e-Moll und a-Moll gefolgt. Mit einem ätherischen Nachspiel, „Zum Schluss“, löst sich die Arabeske träumerisch in 11
Wohlgefallen auf. Die Arabeske sollte gleich mehreren Damen Avancen machen – Schumann wollte sich mit ihr zum „Lieblings-Componisten aller Wienerinnen emporschwingen“, wie er einem befreundeten Musiker launig schrieb. Gewidmet wurde sie schließlich in aller Unschuld einer lieben Freundin aus Dresden, Friederike Serre, auf deren Gut Maxen Robert Schumann häufig zu Gast war. Lukas Speckmann
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andra Urba, 1987 in Vilnius in eine Musikerfamilie geboren, erhielt ihren ersten Klavierunterricht im Alter von sechs Jahren. Nach dem Besuch des Musikgymnasiums in Vilnius wurde sie 2003 Jungstudentin an der Hochschule für Musik Detmold, anschließend ordentliche Studentin bei Prof. Anatol Ugorski. Nach einem Wechsel in die Klasse von Prof. Alfredo Perl absolvierte sie ihren Diplomabschluss mit Höchstpunktzahl. Seit 2010 ist sie Studentin der Klasse von Prof. Pavel Gililov an der Hochschule für Musik und Tanz Köln, wo sie sich derzeit auf ihr Konzertexamen vorbereitet. Zahlreiche Meisterkurse ergänzten ihre musikalische Ausbildung, u. a. bei Prof. Mikhail Voskresensky, Prof. Homero Francesch, Prof. Arie Vardi, Prof. Pavel Gililov, Prof. Andras Schiff, Prof. Dmitry Bashkirov und Prof. Victor Merzhanov. Sandra Urba erzielte mehrere erste Preise bei Klavierwettbewerben; so gewann sie bereits im Alter von zwölf Jahren den Schumann-Wettbewerb in Zwickau, 2002 und 2005 erhielt sie erste Preise beim Bundeswettbewerb Jugend Musiziert. Neben weiteren Erfolgen bei diversen Wettbewerben gewann sie 2007 den 2. Preis beim 13. Lions Musikpreis Deutschland; 2011 war sie Preisträgerin des 11. Internationalen Münchner Klavierpodiums. Sandra Urba ist trotz ihres jungen Alters bereits eine gefragte Pianistin für Solound Kammermusikkonzerte. So trat sie in renommierten Konzerthäusern auf, wie z. B. der Tonhalle Düsseldorf, der Kölner Philharmonie, im Schumann-Haus
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Leipzig, im Mozartsaal in Hamburg, in der Historischen Stadthalle Wuppertal, im Sendesaal Bremen sowie beim Schwarzwald-Musik-Festival in Calw. Solistisch konzertierte sie mit renommierten Orchestern wie den Bochumer Symphonikern, der Landeskapelle Altenburg/Thüringen, der Bochumer Orchester Akademie und dem Orchester des Pfalztheaters Kaiserslautern. 2005 ging sie mit dem International Youth Orchestra auf Konzerttournee durch England, Frankreich und Deutschland. Nach dem Gewinn des internationalen Münchner Klavierpodiums 2011 folgten Konzerte in Paris, München und Tegernsee. 2011/12 war sie beim Beethovenfest in Bonn und beim Musikfestival „Sugrizimai“ in Vilnius zu hören. Zahlreiche Stipendien und Auszeichnungen unterstützten und bestätigten Sandra Urba in ihrer Entwicklung. So erhielt sie bereits 2002 den Ibach-Preis; 2003 folgte der Preis der Deutschen Stiftung Musikleben und 2004 der Förderpreis der Werner Richard - Dr. Carl Dörken-Stiftung. Von 2007 bis 2011 war sie Stipendiatin der Oscar und Vera Ritter-Stiftung in Hamburg; 2010 erhielt sie den Preis der Ottilie Selbach-Redslob-Stiftung Berlin. Zurzeit ist sie Stipendiatin der Anna RuthsStiftung in Frankfurt am Main und ist im Förderprogramm von „Yehudi Menuhin Live Music Now“.
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A composer makes advances Piano music by Robert Schumann
“The boy should learn something proper”, and Robert acquiesced to his mother’s wishes. Proper – parents of today for once can agree with those from the early 19th century – a degree in law is respectable, music is not. His father would most likely have been reasonable; after all, he had wanted his musically-gifted son to become a protégé of Carl Maria von Weber. Yet his father died, as did Weber, in 1826, and neither his mother nor his new guardian deemed the musical reveries of the young man as serious. Thus the 18 year old Robert Schumann left for law school in 1828, first Leipzig, and a year later, Heidelberg. Law left him cold. Whereas with music, Schumann was already freelancing in Leipzig and taking lessons with the well-known piano teacher Friedrich Wieck. In the more provincial Heidelberg the piano-playing jack-of-all-trades immediately became the star of the student cultural scene. His great feat: In a public orchestral concert he played the solo part of the “Alexander Variations” op. 32 by Ignaz Moscheles. This is an exceptionally sophisticated work of the virtuosic repertoire. The applause incited him to create similar variations for piano and orchestra. It was to become his Opus 1: the ABEGG Variations. “ABEGG” – a nice play on letters and tones. Schumann wrote this little waltz with the notes A-B-E-G-G in 1829/30, which is also a surname that can be found even 18
today particularly in West Germany, albeit not that common. Scholars continue to argue as to who Schumann was referring to – two colleagues called August and Otto Abegg, or even a mysterious beauty by the name of Meta Abegg. When the variations were published in 1831, they were dedicated to “Comtesse Pauline d’Abegg”. At least experts can agree on this aspect – the countess never existed. Schumann had invented the name of an aristocrat for the dedication to make it all the more intriguing… The variations could easily have done without this little deceit. Even though the young musician was strongly bound to the virtuosic salon style à la Moscheles, which he was soon to thoroughly distance himself from, the ABEGG Variations are a complete composition in themselves, a captivating synthesis of engaging salon music and individualistic poetry. The elegant F major theme, whose series of notes A-B-E-G-G are answered with its retrograde G-G-E-B-A, are followed by three variations, brilliant in style: a tender A flat major “Cantabile” as well as a finale “alla Fantasia” in spirited 6/8 time that all but discreetly fades away. After several sketches, Schumann abandoned the idea of orchestral accompaniment. It would not have befitted the intimate charm of the final version; apart from that, no publisher would have accepted an orchestral work by a completely unknown composer. Schumann even had to contribute to the cost of printing. Without regret. The ABEGG Variations – not his very first work, but his first published work – were accepted positively by the public and the critics. A couple of years later, Schumann’s mother had given up her discouragement of 19
her son’s musical career; also due to the high praises from the famous Friedrich Wieck upon his student’s return to Leipzig. The 24 year old had developed a good reputation as a composer of avantgarde piano works and a founder and editor of the “Neue Zeitschrift für Musik” (“New Magazine for Music”), which still exists today. Moreover, he was soon to be married well: Ernestine von Fricken, student of Wieck and adopted daughter of a Bohemian Baron, had secretly got engaged with Robert Schumann in the summer of 1834. His future father-in-law was a refined amateur flautist who appreciated the young musician so much that he even gave him a series of variations he had composed himself to look over. Robert Schumann recognized this as an excellent chance to become a part of this family: He would compose his own variations on a theme by the Baron especially for his future mother-in-law, which was then performed by his fiancee. The theme offered many possibilities: a beautiful, noble, perhaps slightly solemn melody, whose pathos he had set as his ambitious goal to tame and to steer in new directions. The composition actually came to fruition: it became his Opus 13, the Symphonic Etudes, one of Schumann’s most significant and brilliant piano works, a highlight of romantic piano repertoire in general. Though the extramusical conditions surrounding the creation of the work changed: In early 1835 the engagement with Ernestine came to an end, the dedication to Frau von Fricken was abandoned and not even the name of the Baron was mentioned when it was first published in 1837. The theme, curtly put, was composed by a music enthusiast (“Les notes de la mélodie sont de la composition d’un amateur”)...
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Etudes? Variations? Symphony? Schumann could never decide on a title and so changed it constantly. Fundamentally it is a series of variations on Fricken’s theme. The enormous pianistic demand goes far beyond a cycle of variations. Each piece could be mistaken for developed concert etudes based on Chopin’s op. 10. Furthermore, the idea of an extensive, quasi symphonic finale was part of the initial concept. Exactly how expansive the cycle could have become is still undecided today: Schumann composed 17 etudes (variations), including the finale, worked on an 18th etude and sketched further ideas for more. The first publication from 1837 (“Etudes Symphoniques”), however, included only 12 etudes, the only slightly modified second edition from 1852 (“Etudes en forme de variations”) just 10. The excluded five pieces were only posthumously published by Johannes Brahms in 1873. Today is it common to perform all 17 completed etudes. How the the last five pieces are integrated in the whole work and in which order is usually left up to the performer. Each etude is loosely based on the theme in C-sharp minor. Some are stricter, others are brief quotes. In the finale, the theme only occurs secondarily in the harmony parts. This enchanting, spirited piece, in a major key, not C-sharp, but D-flat major, identically sounding and easier to read and play, is instead dominated by a new theme which could not be any more different. Schumann quotes a romance from the opera “Der Templer und die Jüdin” (“The Templar and the Jewess”) by Heinrich Marschner, premiered in 1829 and quite popular at the time. At the beginning of the third act, the Sir Ivanhoe proclaims to King Richard the Lionheart, “You, proud 21
England, rejoice!”. The melody and text would have been immediately recognised by contemporary audiences. For that reason, it is seen as an homage to the English composer William Sterndale Bennett, who Schumann ultimately dedicated the work to, although it has since been argued whether Schumann first had the English melody or the Englishman in mind. The first public performance of at least three of the “Symphonic Etudes” took place in Leipzig in 1837. Clara, the 18 year old daughter of Friederich Weick, sat at the piano. A short time later, she became engaged to Robert Schumann, which was also kept a secret. A year later, the now 28 year old found himself in an unexpected life crisis. Friedrich Wieck strongly opposed the union of his prodigious daughter with his no longer favourite student and endeavoured to make both their lives difficult. Schumann looked for peace in a change of scenery: Would he, along with his magazine, manage to settle down in Vienna? For half a year he lived by the Donau and then moved back to Leipzig, frustrated by the strict Viennese censorship and conservative public. Nevertheless, the months spent in Vienna were particularly productive for Schumann: several significant works for piano were produced there. Arabeske op. 18, composed in 1839, is certainly the most popular of his Viennese output. The popularity of this modest piano work was due to its accessibility, in principal also for amateur players, and it is as rewarding to play as his more famous “Kinderszenen”. The attractive title was introduced to music by Schumann and he 22
humbly called the piece “a little rondo”, understatingly telling friends it was “delicate and for women” and was actually “of little importance”. Yet it is a masterpiece of Romantic piano music. The tenderly spun C major theme appears thrice within this elegantly lulling piano composition, twice followed by exceptionally earnest sections in E and A minor. With an ethereal epilogue “Zum Schluss”, the Arabeske resolves in dreamlike bliss. The Arabesque was to make advances on several ladies at once – Schumann wanted to be “elevated to the favourite composer of all Viennese women…”, as he jestingly wrote to a musician friend. The work was then innocently dedicated to a dear friend from Dresden, Friederike Serre, who Robert Schumann regularly visited at her Maxen estate. Lukas Speckmann (Translation: Anika Mittendorf )
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andra Urba, born in Vilnius to a family of musicians in 1987, received her first piano lessons at the age of six. After attending a music high school in Vilnius, she was accepted to the University of Music Detmold in 2003 as an underage student, subsequently becoming a regular student of Prof. Anatol Ugorski. After changing to the class of Prof. Alfredo Perl, she completed her diploma with the highest grade. Since 2010 she has been a student of Prof. Pavel Gililov at the University of Music and Dance Cologne, where she is currently preparing for her examinations as a concert pianist. Numerous masterclasses have complemented her musical training, for example with Prof. Mikhail Voskresensky, Prof. Homero Francesch, Prof. Arie Vardi, Prof. Pavel Gililov, Prof. Andras Schiff, Prof. Dmitry Bashkirov and Prof. Victor Merzhanov. Sandra Urba has achieved several first prizes at piano competitions; at the age of 12 she won the Schumann competition in Zwickau, in 2002 and 2005 she received first prizes at the national talent competition for young musicians “Jugend Musiziert”. In addition to further success at various competitions, she won 2nd prize at the
13th Lions Music Prize Germany in 2007 and she was the top prize winner at the 11th Munich International Competition for Young Pianists in 2011. Despite her young age, Sandra Urba is already in great demand as a pianist for solo and chamber music concerts. She has performed at acclaimed concert halls, such 25
as Tonhalle Düsseldorf, Cologne Philharmonie, Schumann House Leipzig, Mozart Hall in Hamburg, Historic City Hall Wuppertal, Broadcasting Hall Bremen, as well as the Blackforest Music Festival in Calw. As a soloist she has given concerts with highly acclaimed orchestras such as Bochum Symphonia, State Orchestra of Altenburg/Thüringen, Bochum Orchestra Academy and the Pfalz Theatre Orchestra Kaiserslautern. In 2005 she toured England, France and Germany with the International Youth Orchestra. After winning the Munich International Competition in 2011, concerts in Paris, Munich and Tegernsee followed. In 2011/12 she performed at the Beethoven Festival in Bonn and the “Sugrizimai” Music Festival in Vilnius. Numerous scholarships and awards have supported and acknowledged Sandra Urba’s artistic progress, such as the Ibach Prize in 2002, followed by the German Foundation “Musikleben” in 2003 and the Werner Richard - Dr. Carl Dörken Foundation scholarship in 2004. From 2007 to 2011 she was a scholarship recipient of the Oscar and Vera Ritter Foundation in Hamburg, in 2010 she received the prize from the Ottilie Selbach-Redslob Foundation Berlin. She is currently a scholarship recipient of the Anna Ruths Foundation in Frankfurt am Main and is supported by the “Yehudi Menuhin Live Music Now“ programme.
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