Strategie 2013 09 de

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Strategie Akzente ... zur Verwaltung Ihres persönlichen und Familienvermögens

Ihre Anlagen auf einen Blick

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Die Rückkehr des Vertrauens

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Das Beste zweier Welten

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Wir schätzen das Gesundheitswesen positiv ein.

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Die Sonne bahnt sich ihren Weg durch die Wolken in der Eurozone

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Schwellenmärkte 14 halten Kursschwankungen stand

Monatliche Publikation von KBC Bank & Versicherung Nr. 09 - 6. September


Akzente:

Thema

• Neue Übersicht mit vielen Durchklickmöglichkeiten. • Als Kunde mit Vermögensberatung erhalten Sie viele Zusatzinformationen.

Ihre Anlagen auf einen Blick Nunmehr können Sie Ihre Investmentfonds und Anlageversicherungen - neben in der Vermögensübersicht – auch im neuen Anlagendashboard von KBC-Online leicht verfolgen. Einzigartig ist, dass Sie selbst bestimmen, welche Einzelheiten Sie abrufen möchten. Der Ausgangspunkt des Dashboard liegt auf der Hand. Die Ergebnisse Ihrer Anlagen werden auf einen Blick visuell dargestellt. Wir sind davon überzeugt, dass Ihnen diese Darstellungsart gefallen wird. Daher haben wir darauf geachtet, dass Sie in der Ihnen vertrauten Vermögensübersicht die gleichen Durchklickmöglichkeiten erhalten. Fenster 1 :

Praktisch Gehen Sie in KBC Online zu Sparen und Anlegen > Geldanlagen abfragen > Anlagendashboard. Um es Ihnen noch leichter zu machen, senden wir Ihnen den Link in einer KBC-Online-Mitteilung. Benutzen Sie die Version 7 des Internet Explorer oder älter? Dann empfehlen wir Ihnen, eine aktuellere Version zu installieren, damit Sie alle Möglichkeiten nutzen können.

• • Strategie & Akzente

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Fenster 2 :

Mehr Einblick Zweck des Anlagendashboard ist es nicht, alle Geldanlagen Ihres Portfolios zu zeigen. Diese finden Sie in der Vermögensübersicht. Heute sehen Sie im Startfenster des Anlagendashboard im Nu, wie es um Ihre KBC-Fonds und -Anlageversicherungen bestellt ist. Im Fenster 1 ist jede Anlage bildlich dargestellt. Gehen Sie selbst auf Entdeckung und klicken Sie einen anderen Zeitraum oder ein bestimmtes Produkt Ihres Portfolios an.

Treffen Sie eine fundierte Wahl aus unserem Angebot Für denjenigen, der auf der Suche nach Anlagemöglichkeiten ist, nehmen wir jeden Monat einige neue Anlagen unter die Lupe. Wir helfen Ihnen gern bei Ihren Entscheidungen. Zudem wird die KBC-Anlagestrategie in einem Webfilm erläutert.

Strategie & Akzente

Möglichkeit, sich bis zur KBCAnlagestrategie durchzuklicken. Unsere Anlageprofis beobachten die Entwicklung der Weltkonjunktur und informieren Sie über alle Aspekte. Sie teilen ihre Meinung gern mit Ihnen. Selbstverständlich können Sie die vollständige KBCAnlagestrategie lesen. Der Inhalt ist praktisch in Abschnitten gegliedert. So etwa erfahren Sie im Abschnitt „Regionen“, wie die Eurozone in der KBC-Anlagestrategie eingeschätzt wird. Wir machen es Ihnen sogar noch leichter. Zu jeder Ihrer Anlagen finden Sie eine Auswahl der einschlägigen Kapitel aus der KBCAnlagestrategie. Das ist praktisch, wenn Sie schnell herausfinden wollen, wie die wirtschaftlichen Entwicklungen Ihre Geldanlage beeinflussen.

Das Anlagendashboard ist keine Alternative zur Vermögensübersicht

Im Detailfenster einer Anlage finden Sie neben den Renditen zusätzliche Informationen über den Inhalt der Geldanlage. Praktisch ist, dass alle Dokumente im Zusammenhang mit der Anlage – oft mit einem Wort des Fondsverwalters – hier angezeigt werden. Sie klicken so weit durch, wie Sie es wünschen. Sie können sich sogar bis zur monatlichen Erläuterung der KBC-Anlagestrategie durchklicken.

Zusätzliche Informationen für Kunden wie Sie

Nachrichten über Ihre Anlagen. In der Kursgrafik Ihrer Anlage sind Nachrichten eingeblendet. Bewegen Sie den Cursor über die Kursgrafik und Sie erfahren, wann eine Couponausschüttung erfolgt ist – oder falls dies für Ihre Anlage wichtig war – wann die Zentralbank ihren Leitzins geändert hat.

Jetzt ausprobieren? Sie möchten wissen, wie es um Ihre Geldanlagen bestellt ist? Prüfen Sie es in Ihrem persönlichen Anlagendashboard oder klicken Sie sich über das Informationssymbol Ihrer Vermögensübersicht durch (Fenster 2). Wir haben nämlich dafür gesorgt, dass Sie auch in der Ihnen vertrauten Vermögensübersicht die gleichen Durchklickmöglichkeiten haben.

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Akzente

Strategie

• Aus dem Konjunkturoptimismus sind Schlussfolgerungen zu ziehen. • Wir erhöhen das Gewicht der Aktien.

Die Rückkehr des Vertrauens

Das Vertrauen, das an den Finanzmärkten schon länger herrscht, wurde in den Ferienmonaten von guten Wirtschaftsdaten unterstützt. Der Motor der Weltwirtschaft scheint auf mehreren Zylindern zugleich eine höhere Drehzahl zu erreichen. In den aufstrebenden Ländern ist die erwartete Konjunkturentwicklung noch etwas unsicher. Im Westen verläuft die Erholung nicht überall im gleichen Tempo. In den USA ist die Konjunkturerholung weiter fortgeschritten als in der Eurozone. Nach sechs Quartalen des Rückgangs wächst die Wirtschaft in Europa wieder (siehe Abbildung auf nächste Seite). Von einer Hochkonjunktur sind wir noch weit entfernt, doch wir müssen bereits Schlussfolgerungen aus dem Konjunkturoptimismus ziehen.

Zentralbanken halten die Marktzinsen niedrig Die Ankündigung der US-Notenbank, dass sie ihre extrem unterstützende Politik abbauen wird, sobald die Bedingungen erfüllt sind, ließ den Marktzins der zehnjährigen US-Schatzanweisungen um 1 Prozentpunkt steigen. Im Sog dieser Bewegung ließen die Anleger auch die Zinsen für deutsche Staatsanleihen um 0,5 Prozentpunkte steigen. Es hatte den Anschein, dass die Anleger überhört hatten, dass die Änderung der Fed-Politik von der Wirtschaftsentwicklung abhängig bleibt. Auch Mario Draghi, der Vorsitzende der Europäischen Zentralbank, musste es mehrere Mal wiederholen, bis Strategie & Akzente

die Anleger endlich glaubten, dass die gegenwärtigen Maßnahmen reichen würden, um die Erholung zu sichern. Die Zentralbanken in den USA, im Vereinigten Königreich und in Japan kaufen weiterhin Schuldtitel, darunter Staatsanleihen, auf. Dies erlaubt es den Finanzinstituten, ihre schlechten Kredite in Liquiditäten umzutauschen und damit frische Rohstoffe für neue Kredite an Haushalte und Unternehmen zu bekommen. Mit dem Aufkauf von Schuldtiteln drücken die Zentralbanken nicht nur den Marktzins für kürzere Laufzeiten. Auch die Langfristzinsen werden indirekt gebremst. In der Eurozone nähert sich allmählich das Ende der überreichlichen Bereitstellung von Bargeld durch die Zentralbank. Die kurzfristigen Kredite, die 2011 und 2012 gewährt wurden, erreichen nach und nach ihre Fälligkeit.

Ende 2012 noch als die größte Bedrohung für die Weltwirtschaft angesehen wurde, spricht man kaum noch. Weil es den Politikern nicht gelang, einen Haushalt zu verabschieden, ist die Föderalregierung mit eingefrorenen Budgets konfrontiert. Das Haushaltsdefizit schmilzt wie Schnee in der Sonne. In Europa laufen die Sparmaßnahmen weiter, auch wenn nicht alle Mitgliedsländer ihre Ziele erreichen. Die Europäische Kommission beugte sich dem politischen Druck der Mitgliedsländer und nahm eine “flexible” Haltung ein. In den ersten fünf bis sieben Monaten des Jahres 2013 befanden sich nur Griechenland, Portugal und Irland auf dem Weg, ihre Ziele für 2013 zu erreichen. Das sind ausgerechnet jene Länder, die unter der Kontrolle der Troika stehen. Anderen Mitgliedsländern gelingt es, das Haushaltsdefizit zu senken, doch sie erreichen nicht mehr

Nach sechs Quartalen des Rückgangs gibt es wieder Wachstum im Eurogebiet

Regierungen mildern Sparwut ab 2014 Die Regierungen im Westen sanieren kräftig, um die Staatsfinanzen wieder zu gesunden. Die Überraschung des Jahres kommt aus den USA. Ein Kraftakt. Über die Fiskalklippe, die

als die Hälfte der zugesagten Anstrengungen, und das auf der Grundlage bereits abgemilderter Ziele. 2014 wird die Haushaltspolitik die Konjunktur weiter bremsen, aber nicht mehr so stark wie 2013.

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Die Anleger lernen, mit den Unvollkommenheiten der Währungsunion zu leben. Die Eurokrise ist in den vergangenen Monaten in den Hintergrund gerückt. Es war ein verlorenes Jahr, in dem unsere Politiker keine strukturellen Reformen der EWWU durchführten. Der Druck der Finanzmärkte nahm ab, während sich Sanierungsmüdigkeit breit machte. Es kann immer noch passieren, dass die Eurokrise wieder aufflackerte, doch die Wahrscheinlichkeit sinkt, je mehr die europäische Konjunktur aufklart. Die Finanzmärkte gewöhnen sich an die Spielregeln ei-

Bis 22. September behindern die Wahlen in Deutschland die europäischen Entscheidungsprozesse genug sein, um selbst Staatsanleihen zu begeben. In Mitgliedsländern wie Deutschland weckt dieses Thema jedoch heftige Emotionen. Am 22. September wird ein neuer Bundeskanzler gewählt Es ist klar, dass die Wahlen in Deutschland die europäischen Entscheidungsprozesse bremsen.

ner Konföderation mit einer gemeinsamen Währung. Einige neuere Entwicklungen: Die Resultate des griechischen Haushalts im Jahr 2013 sind akzeptabel. Das laufende Unterstützungsprogramm kann den Bedarf bis August 2014 decken. Danach wird wohl ein neues Hilfspaket nötig werden, denn bis dahin wird Griechenland noch nicht glaubwürdig

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0 2008

Quelle: KBC Asset Management

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2010

2011

2012

2013

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Eurozone wächst wieder Wachstum auf Jahresbasis (rechte Skala)

Strategie & Akzente

Unternehmervertrauen

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Aktien ohne Kapitalschutz Aktien mit Kapitalschutz Obligationen

Strategie

Immobilien Alternative Anlagen Bargeld

Portfolio Im sehr defensiven Musterportfolio legen wir 12,5% in Aktien an. Das Aktienportfolio wird ganz mit kapitalgeschützten Anlageformen (25%) bestückt. Das Aktienrisiko der geschützten Anlageinstrumente beträgt 50%. Anleihen haben einen Anteil von 40,5% am Portfolio, und dies inklusive des festverzinslichen Teils der Aktienanlagen mit Kapitalschutz. Das sind 12,5% des Portfolios (50% von 25%, siehe oben). Wir legen 28% direkt in Anleihen an. Liquiditäten haben einen Anteil von 47% am Portfolio. Die nachstehend behandelten Schwerpunkte betreffen Anlagen in anderen Währungen als dem Euro, passen aber nur in sehr begrenztem Maße zu einem sehr defensiven Portfolio.

25% 47%

28%

Im defensiven Musterportfolio legen wir 35% in Aktien an. Anlageformen ohne Kapitalschutz machen 15% des Portfolios aus. Aktienanlagen mit Kapitalschutz erhalten eine Gewichtung von 40%. Das Aktienrisiko der geschützten Anlageinstrumente beträgt 50%. Die Anleiheposition macht 60% des Portfolios gegenüber unserer langfristigen Norm von 75% aus. Im Rentenbestand muss auch der festverzinsliche Teil der Aktienanlagen mit Kapitalschutz berücksichtigt werden. Dies sind 20% des Portfolios (50% von 40%, siehe oben). Wir legen 40% des Portfolios direkt in Obligationen an. Wir halten 3% Barbestände im Anlageportfolio. Die nachstehend benannten Schwerpunkte auf Anlagen in anderen Währungen als dem Euro passen nur in begrenztem Maße zu einem defensiven Portfolio.

Im dynamischen Musterportfolio legen wir 57% in Aktien an. Anlageformen ohne Kapitalschutz machen 34% des Portfolios aus. Anlageformen mit Kapitalschutz erhalten ein Gewicht von 46%. Das Aktienrisiko der geschützten Anlageinstrumente beträgt 50%. Der Rentenbestand macht 41% des Portfolios aus (langfristige Norm: 50%). Im Rentenbestand muss auch der festverzinsliche Teil der Aktienanlagen mit Kapitalschutz berücksichtigt werden. Das sind 23% des Portfolios (50% von 46%, siehe oben). Wir legen 18% des Portfolios direkt in Obligationen an. Wir halten keine Barbestände im Anlageportfolio. Alle behandelten Schwerpunkte kommen für ein dynamisches Portfolio in Betracht.

Im sehr dynamischen Musterportfolio legen wir 80% in Aktien an. Anlageformen ohne Kapitalschutz machen 62% des Portfolios aus. Aktienanlagen mit Kapitalschutz erhalten eine Gewichtung von 36%. Das Aktienrisiko der geschützten Anlageinstrumente beträgt 50%. Der Rentenbestand macht 18% des Portfolios aus (langfristige Norm: 25%) Im Rentenbestand muss auch der festverzinsliche Teil der Aktienanlagen mit Kapitalschutz berücksichtigt werden. Das sind 18% des Portfolios (50% von 36%, siehe oben). Wir legen nicht direkt in Anleihen an. Wir halten keine Barbestände im Anlageportfolio. Alle behandelten Schwerpunkte kommen für ein sehr dynamisches Portfolio in Betracht.

Strategie & Akzente

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Staatstitel Unternehmensanleihen

Die erwartete Wachstumsbeschleunigung im Westen kann den Export aus Südostasien stimulieren. Dies kann seinerseits ein Stimulus für die rohstoffexportierenden Länder bedeuten. Es ist jedoch klar, dass wir viel bessere Chancen für eine Erholung sehen als noch vor einigen Wochen.

Wandelanleihen Indexanleihen Wandelanleihe Schwellenländer Euro- und Dollarsatelliten, PLN

Gute Gründe, um jetzt in Aktien anzulegen Vorigen Monat betonten wir, dass das Risiko einer Konjunkturschwäche abgenommen hatte. Inzwischen bestätigen die Wirtschaftsindikatoren, dass de Erholung jetzt auf breiterer Basis steht. Vor diesem Hintergrund wollen wir nicht die letzten sein, die in Anlagen anlegen. Auch wenn das Tempo des Anstiegs der Unternehmensgewinne abgenommen hat, sie bleiben hoch. Über mehrere Konjunkturzyklen hin liegt das Gewinnwachstum trendmäßig über dem nominalen Wachstum des Welt-BIP (5,5 bis 6%) und bedeutend über dem kurzfristigen oder langfristigen Zins (nicht über 3%). Bei einem stabilen Kurs-Gewinn-Verhältnis sollten die Aktienkurse also 5,5% bis 6% im Jahr steigen. Fügen Sie hier noch eine Dividendenrendite von 2,65% für den Weltaktienindex bis 3,65% für europäische Aktien hinzu. Das ergibt eine erwartete Rendite von rund 10%.

100% 90% 80% 70% 60% 50% 40% 30% 20% 10% 0% EUR

USD

Andere

RENTENPORTFOLIO Sehr defensives Profil

Defensives Profil (sehr) dynamisches Profil

80%

Rentenportfolio Aufgrund der niedrigen Marktzinsen sind wir bei Staatsanleihen vorsichtig. Mit Unternehmensanleihen und Anleihen aus Schwellenmärkten ist beim gleichen Risiko eine höhere Rendite möglich. Neben der Zinsprämie können im Laufe der Zeit vielleicht auch Kursgewinne für Anlagen in diesen Ländern verbucht werden. Viele Währungen aus den Schwellenländern sind gegenüber dem Euro noch stark unterbewertet. In den aufstrebenden Ländern ist der Marktzins höher als in den alten Industrieländern. Kurzfristig befürchten wir keinen Zinsaufschwung. Es ist uns bewusst, dass längere Restlaufzeiten höhere Zinsen als kurze ergeben. Wir wollen uns jedoch bei den heutigen Restrenditen langfristig nicht festlegen. Daher entscheiden wir uns für relativ kurze Restlaufzeiten.

70% 60% 50% 40% 30% 20% 10% 0%

EUR

USD

Andere

RENTENPORTFOLIO Defensives Profil

(sehr) dynamisches Profil

70% 60% 50% 40% 30% 20% 10% 0%

EUR EUR

USD USD RENTENPORTFOLIO (sehr) dynamisches Profil

Strategie & Akzente

Andere

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Strategie Akzente im Portfolio

Akzent - US-Dollar Damit sichern wir uns gegen ein mögliches Aufflackern der Eurokrise ab. Wir halten dies aber nicht für sehr wahrscheinlich. Wichtig ist, dass unsere Einstellung gegenüber dem Dollar positiv ist. Solange das Wechselkursverhältnis über 1,00 bis 1,10 USD per EUR bleibt, ist der Dollar unterbewertet. Der Gleichgewichtskurs entwickelt sich in Richtung 0,90 bis 1,00 USD/EUR. Auch beim Wachstum gibt es Unterschiede. Trotz der Konjunkturerholung in Europa bleiben die Wachstumsprognosen niedriger als für die USA. Auch die Politik der Zentralbanken unterscheidet sich. Die Verlangsamung der Konjunktur wird erst in den USA eintreten, später erst in Europa. Die Zinsdifferenzen sind zugunsten des Dollar. Die EZB wird einer Aufwertung des Euro entgegenwirken. Vor allem bei der Finanzpolitik sind die USA ein Vorbild. Das Haushaltsdefizit in den USA sinkt rasend schnell, in schrillem Kontrast zur EWWU, wo die meisten Länder ihre Ziele nicht erreichen.

Akzent - Aktien der Eurozone Wir ändern unsere regionale Streuung des Aktienanteils drastisch. Die Vorliebe für amerikanische Anleihen macht Platz für eine Bevorzugung der Eurozone gegenüber den USA. Wir vertrauen in eine Wachstumserholung in Europa, für die wir genug AnStrategie & Akzente

zeichen sehen. Die Eurokrise verliert immer mehr von ihrem Schrecken. Vor diesem Hintergrund ist die niedrige Bewertung der europäischen Aktien nicht mehr zu rechtfertigen. In den letzten Monaten entsprechen die Kurse der US-Aktien immer mehr dem verbesserten Konjunkturbild. Mit immer besseren Daten zur europäischen Wirtschaft wollen wir von Anfang an dabei sein, um von dieser Erholung zu profitieren. Auf Seite 12 in dieser Publikation widmen wir uns dem ausführlicher.

Gründe, eine Anlage in Luxusgüterhersteller zu erwägen. Die Verkäufe von Luxusprodukten unterliegen viel weniger der Konjunktur als allgemein angenommen wird. Es ist sogar so, dass der Hunger nach Luxus drei Mal schneller steigt als das BIP. Der Sektor umfasst viele europäische Unternehmen, und das passt zu unserem vorigen Akzent. Schließlich betonen wir, dass innerhalb der KBC-Anlagestrategie schon länger der kaufwütige asiatische Konsument einen größeren Teil der Produktion abnimmt. Während die Unternehmensgewinne in allen Sektoren zum Stehen kommen und

Wir vertrauen in eine Wachstumserholung in Europa

Akzent - Luxusgüter Die Luxusgüterhersteller gehören zum Sektor der Nicht-Basiskonsumgüter. Dazu gehören auch Autohersteller, Medienunternehmen und allgemeine Vertriebsunternehmen. Luxusgüterproduzenten haben mehr als andere Unternehmen eine starke Preisgestaltungsmacht. Starke Markennamen profitieren von einem ausgeklügelten Image, das Ergebnis jahrelanger Arbeit ist. Dadurch ist es für Neulinge schwer, dem Club des Großen Luxus beizutreten. Es gibt noch andere

die Gewinnmargen in Frage gestellt werden, möchten wir gern in Unternehmen anlegen, wo die Margen nicht unter Druck stehen und das Gewinnwachstum sicher scheint.

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Branchenstreuung Aktienportfolio Energie Roh-, Hilfs- und betriebstoffe Industrie Nicht-Basiskonsumgüter Basiskonsumgüter Gesundheitswesen Finanzen Technologie Telekommunikationsdienste Versorgungsbetriebe 0%

5% Heutige Streuung

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Neutrale Streuung

Wirtschaftliche Perspektiven 05-09-2013 Wirtschaftswachstum (%) 2012 2013 2014 Inflation (%) 2012 2013 2014 Leitzins (%) (*) 29-08-2013 11-2013 02-2014 Zehnjahrezins (%) (*) 29-08-2013 11-2013 02-2014 Wechselkurs (**) 29-08-2013 11-2013 02-2014

WWU

Großbritannien

USA

Japan

-0,5 -0,4 1,1

0,2 1,2 2,2

2,8 1,7 2,7

1,9 1,9 1,6

2,5 1,4 1,6

2,8 2,8 2,5

2,1 1,6 2,0

0,0 0,3 2,1

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0,50

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1,86

2,76

2,75

0,71

1 EUR = GBP 0,85

1 EUR = USD 1,32

1 EUR = JPY 130,18

-

(*) : Anstieg um zirka 25 Basispunkte ab heutigem Niveau; : Anstieg um zirka 50 Basispunkte ab heutigem Niveau usw; : Aufwertung um zirka 5 % gegenüber Euro ab heutigem Niveau usw. ( * * ) : Aufwertung um zirka 2,5 % gegenüber Euro ab heutigem Niveau;

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Organismen für gemeinsame Anlagen (OGA)(1)

Unter der Lupe

Schwerpunkte • Unternehmen, die Branchenprimus sind. • Wesentlicher Teil des Umsatzes außerhalb des Heimmarktes erwirtschaftet.

Das Beste zweier Welten

In einer fortschreitend globalisierten Welt erzielen viele Unternehmen einen beträchtlichen Teil ihres Umsatzes außerhalb ihres Heimatmarkts. Dabei sind diese multinationalen Konzerne nicht unbedingt die größten Unternehmen. Es können auch kleinere Unternehmen sein, die in einem bestimmten Bereich oder einer spezifischen Nische Weltmarktführer (Global Leader) sind. Weltmarktführer lassen sich dort nieder, wo das institutionelle Umfeld attraktiv ist. Oft ist dies noch die alte

westliche Welt, in der Behörden und Justiz stabiler und zuverlässiger sind. Unternehmen produzieren ihre Güter und erbringen ihre Dienstleistungen vorzugsweise in Ländern mit niedrigen Kosten; dies gilt vor allem für die Massenproduktion. Sie suchen zudem die besten Absatzmärkte. Der Zuwachs beim Verkauf findet oft bei der wachsenden Mittelklasse in den Schwellenmärkten statt. Weltmarktführer kombinieren steigende Umsätze, oft in schnell wachsenden Schwellenmärkten, mit einer Niederlassung in den traditionellen Industrieländern. Sie kombinieren daher das Beste zweier Welten. Die Weltmarktführer litten in den vergangenen Monaten an einer Verlangsamung des Wachstums in den Schwellenmärkten. Sobald das Wirtschaftswachstum wieder anzieht, können sie daraus ihren Vorteil ziehen.

KBC Equity Fund Global Leaders Die KBC als Vertriebsgesellschaft stellt Ihnen Global Leaders vor, einen Teilfonds der belgischen Bevek (1) KBC Equity Fund. Der Teilfonds investiert mindestens 75 % der Aktiva in Aktien multinationaler Unternehmen mit großer Marktkapitalisierung. Allgegenwart auf globaler Ebene ist einer der Hauptakzente der Anlagestrategie. Die Volatilität des Nettoinventarwerts kann aufgrund der Zusammensetzung des Portfolios hoch sein. Ihr KBC-Kundenbeauftragter kann mit Ihnen bei einem Portfoliocheck gemeinsam prüfen, ob dieses Produkt für Sie geeignet ist. (1) siehe Fußnote 1 auf der letzten Seite.

Global Leaders ist ein Teilfonds der Bevek belgischen Rechts KBC Equity Fund. Es kann täglich ein- und ausgestiegen werden. Einstiegsgebühr: 3%. Ausstiegsgebühr: keine. Betrag, um einen Ausstieg innerhalb von einem Monat nach dem Einstieg uninteressant zu machen: max. 5%. Börsensteuer: Anteilscheine mit Ertragsansammlung: 1% beim Ausstieg (max. 1500 Euro). Finanzdienstleistungen: KBC Bank und CBC Banque. Die wesentlichen Anlegerinformationen, der Prospekt und der letzte Zwischenbericht sind kostenlos in allen Filialen der KBC Bank und CBC Banque erhältlich. Quellensteuer auf Dividenden (Anteilscheine mit Ertragsausschüttung): 25%. Der Wertzuwachs (Anteilscheine mit Ertragsansammlung) unterliegt nicht der Quellensteuer. Der Nettoinventarwert wird u. a. in der Finanzpresse (De Tijd und L’Echo) veröffentlicht sowie unter www.kbc.be/Fondssuche.

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Zweig-23-Anlageversicherung(1)

Unter der Lupe

Schwerpunkte • Sektor wappnete sich gegen Patentverfall. • Preisdruck der Einsparungen bei der sozialen Sicherheit nimmt ab.

Wir schätzen das Gesundheitswesen positiv ein.

Der Sektor verlor im vergangenen Jahrzehnt seinen Wachstumsnimbus. Die Einführungen neuer Produkte mit großem Potenzial blieben trotz enormer Forschungsbudgets aus. Dazu ging für bedeutende Produkte der Patentschutz verloren. Der Sektor hatte viel Zeit, sich darauf vorzubereiten. Von einem teuren Wachstumssektor ist er auf einen billigeren defensiven Sektor abgewertet worden. Außerdem nimmt der Verbrauch von Medikamenten und medizinischen Geräten pro Patient zu. Die Gewinnspannen erholen sich ebenfalls. Der Patentverfall hat in Europa seinen Höhepunkt erreicht und der Preisdruck der Sparmaßnahmen im Sozialversicherungswesen geht zurück.

KBC-Life MI Security Health Care-3 KBC Versicherungen legen Security Health Care-3 auf, einen Teilfonds im Rahmen von KBC-Life Multinvest, einer Zweig-23-Anlageversicherung. Die Rendite wird an einen Korb aus 20 weltweit ausgewählten Aktien

von Unternehmen des Gesundheitssektors gekoppelt. Ziel ist, bis zum Ablaufdatum (30.04.2020) 100 % des eventuellen Anstiegs (2) des Korbs mit einem Maximum von 60 % (3) zu berücksichtigen. Der eventuelle Rückgang wird zu 100 % berücksichtigt, mit einem Maximum von 10 % (3). Ein weiteres Ziel liegt darin, bei Ablauf mindestens 90 % der netto investierten Prämie (zzgl. Steuern und Einstiegsgebühren) zu behalten. Diese Anlage ist für Kunden ab einem defensiven Anlageprofil gedacht. Die Risikoklasse des Teilfonds beträgt 3 auf einer Skala von 0 (niedriges Risiko) bis 6 (hohes Risiko).

(1) siehe Fußnote 2 auf der letzten Seite (2) (Endwert - Anfangswert) geteilt durch Anfangswert. (3) Die versicherungstechnische Rendite beträgt mindestens - 2,35 % und höchstens 6,60 exkl. Gebühren und Steuern, zzgl. Quellensteuer. Diese Rendite ist nicht garantiert. Fonds mit einer Laufzeit < 8 Jahren können beim Rückkauf in den ersten 8 Jahren des Vertrags der Quellensteuer unterliegen.

Bedingungen: Emissionsfrist: vom 01.07.2013 bis zum 27.07.2013 einschließlich (vorzeitiger Zeichnungsschluss vorbehalten). Zahlungsdatum: 07.08.2013 auf das Konto von KBC Versicherungen Ursprünglicher Inventarwert: 1 000 EUR. Mindestanlagesumme: 2.500 EUR. Einstiegsgebühr: 3% je Einzahlung, wird vom Zeichnungsbetrag abgezogen. Versicherungssteuer auf Einzahlungen: 2%. Verwaltungsgebühr: max. 2,4 % auf Jahresbasis. Ausstiegsgebühren vor dem Ablaufdatum des Fonds: 1 % am Ablaufdatum des Fonds: 0%. Mindestentnahme: 1.250 EUR. Bei einer Teilentnahme müssen mindestens 1 250 EUR angelegt bleiben.

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Schwerpunkte

Im Fokus Aktienmarkt

• Die Eurozone knüpft wieder an das Wachstum an. • Die Aktienkurse müssen ihren Rückstand gegenüber den USA aufholen können.

Die Sonne bahnt sich ihren Weg durch die Wolken in der Eurozone

In den USA zeigen die Indikatoren schon lange den Weg in Richtung Wachstum. Nachdem die Wirtschaft in sechs Quartalen nacheinander schrumpfte, gibt es auch in der Eurozone seit dem zweiten Quartal 2013 wieder Ansätze eines Wachstums. Vor allem im Norden der Eurozone ist die Konjunkturbelebung erkennbar. Nach einigen Quartalen allmählich steigender Kurse in den USA spiegelt sich ein Teil der Erholung bereits in den Kursgewinnen wider. Die europäischen Ak-

Strategie & Akzente

tienkurse sind aber nach wie vor niedriger bewertet als US-amerikanische Aktien vergleichbarer Branchen. Deshalb ändern wir unsere regionale Präferenz für US-Aktien in eine Präferenz für Unternehmen aus der Eurozone.

Eurokrise klingt ab Wir vertrauen darauf, dass das Wachstum in der WWU wieder belebt wird. Die im Juli und August veröffentlichten Konjunkturindikatoren stärken uns in dieser Auffassung. Deshalb wird die Eurokrise als weniger problematisch aufgefasst und die niedrigere Bewertung der europäischen Aktien lässt sich daher immer weniger rechtfertigen. In den Köpfen der Anleger schwelt jedoch noch die Eurokrise. Gleichzeitig wächst die Überzeugung, dass die Europäische Zentralbank (EZB) die Krise unter Kontrolle hat. Sie kann sogar einen Teil der Liquiditätsspritzen aus der Krisenperiode abschöpfen. Im August 2011, Dezember 2011 und Februar 2012 vergab die EZB nämlich billige Kredite an die Banken. Diese Kredite

laufen seit Anfang 2013 stufenweise ab. In den Medien wird regelmäßig über die Probleme und Mängel unseres europäischen Aufbauwerks, einen Staatenverbund mit gemeinsamer Währung, berichtet. Inzwischen haben aber alle gelernt, mit den Mängeln der WWU umzugehen. Das Risiko, dass die Eurokrise wieder auflodert, verringert sich in dem Maße, in dem sich die europäische Konjunktur aufhellt.

Jetzt ist der Zeitpunkt für eine Aufholjagd gekommen Europäische Aktien liegen nach wie vor zurück Die Rezession in der WWU trug dazu bei, dass das Wachstum der Gewinne europäischer Unternehmen in den beiden letzten Jahren 20 % langsamer als das der Unternehmen in den USA war. Diese Periode liegt hinter uns. Die europäischen Unternehmen mit internationaler Ausstrahlung notieren ähnlich wie vergleichbare amerikanische Branchenunternehmen. Wesentlich billiger sind auf den Inlandsmarkt aus-

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gerichtete Unternehmen. Diese Differenz entbehrt jedoch jeder Grundlage. Beispiele für solche Unternehmen sind Capgemini und Allianz. Der Zeitpunkt für eine Aufholjagd der Aktienkurse (siehe Grafik) ist gekommen. Für die nächsten zwölf Monate rechnen die Analysten in den USA noch immer mit einem höheren Gewinnwachstum als in Europa (+ 9,8 % gegenüber + 8,4 %). Durch Rücknahmen von Rückstellungen für Kreditausfälle haben im Zuge der Konjunkturerholung in den USA die Gewinne der Banken wieder schnell zugelegt. Das muss jetzt auch in der Eurozone möglich sein. Wir möchten zwei Detailpunkte hinzufügen: Wir sind amerikanischen Aktien gegenüber nicht negativ eingestellt. Die USA sind der größte Aktienmarkt und im Rahmen der KBC-Anlagestrategie haben wir unsere Aktienposition noch aufgebaut. Unserer positiven Haltung gegenüber dem USD steht ein Akzent auf europäische Aktien nicht im Weg.

Eine Stärkung des Dollars kommt auch der Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Unternehmen zugute. Dadurch werden europäische Produkte billiger für das Ausland.

Wirtschaftliche Erholung erhält breite Basis Die Eurozone hat die Rezession hinter sich gelassen. Nachdem die Wirtschaft in sechs Quartalen nacheinander schrumpfte, gibt es auch in der Eurozone im zweiten Quartal 2013 wieder Ansätze eines Wachstums (+ 1,3 % auf Jahresbasis). Deutschland verzeichnete ein Wachstum von 2,9 % auf Jahresbasis, Frankreich 2 %. Sogar in den am stärksten betroffenen Mitgliedstaaten gibt es Lichtpunkte. Im November 2012 erreichte das europäische Verbrauchervertrauen seinen Tiefpunkt. In den letzten drei Monaten sind diese Barometer kräftig angestiegen, in Spanien und Italien sogar auf spektakuläre Weise. Vor vier Monaten lagen die Vertrauensindikatoren

in Südeuropa noch tief unter dem Gefrierpunkt. Heute nähern sie sich dem Taupunkt. Es stimmt hoffnungsvoll, dass sich das Verbrauchervertrauen zum Besseren gewandelt hat - auch in Ländern mit hoher Arbeitslosigkeit. Wir bleiben jedoch mit beiden Beinen auf dem Boden stehen. Steigender Konjunkturoptimismus ist noch nicht gleichbedeutend mit einer Hochkonjunktur. Sowohl für 2013 als auch für 2014 bestehen mäßige Wachstumsaussichten.

Sind Sie an Aktienanalysen interessiert? Bitten Sie dann Ihre Bankfiliale, Ihnen auch die Veröffentlichung Strategie & Akzente AKTIEN zuschicken zu lassen.

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Ausblick KGV Eurozone

Europäische Aktien sind nach wie vor im Rückstand gegenüber US-Aktien.

Unternehmensinformationen Capgemini

Capgemini ist das größte europäische Unternehmen für Computerdienstleistungen. Empfehlung: kaufen Neuempfehlungen in den letzten 12 Monaten: keine Kurs 41,44 EUR Kursziel 50,00 EUR

Strategie & Akzente

Allianz

Allianz ist ein deutscher Versicherer, der in den Bereichen Schadensversicherung, Lebensversicherung und Krankenversicherung tätig ist. Empfehlung: kaufen Neuempfehlungen in den letzten 12 Monaten: keine Kurs: 108,77 EUR Kursziel: 128,00 EUR

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Schwerpunkte

Im Fokus Renten

• Die wirtschaftlichen Fundamente der Schwellenmärkte sind nicht zu unterschätzen. • Die Risikoabneigung ist nur ein vorübergehendes Phänomen.

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Schwellenmärkte halten Kursschwankungen stand

Die Angst vor einem Ende der konjunkturstimulierenden Maßnahmen der US-Notenbank (Fed) machte die Anleger nervös. Auch die Anlagen von Schwellenmärkten konnten sich nicht der allgegenwärtigen Risikoabneigung entziehen. Die Marktzinsen sind in den vergangenen Monaten nämlich kräftig gestiegen und ihre Wechselkurse sind gegenüber dem Euro zurückgegangen. Die Anleger befürchteten, dass sich die Masse der Anleger

nicht mehr für die Schwellenmärkte interessieren würden. Diese Furcht ist unbegründet und die Korrektur temporär. Die wirtschaftlichen Fundamente der Schwellenmärkte sind nämlich nicht zu unterschätzen. Außerdem zieht auch die Weltwirtschaft wieder an. Und solange die westlichen Zentralbanken mit ihren extremen Konjunkturfördermaßnahmen die Marktzinsen niedrig halten, bleiben die Anleihenrenditen der Schwellenmärkte attraktiv. In unserer KBC-Anlagestrategie bilden sie nach wie vor einen Schwerpunkt.

Starke Wirtschaftsfundamente Auf kurze Sicht sind die Anleihenrenditen der Schwellenmärkte der Spielball der Wechselgefühle der Anleger. Die Anleger wenden sich derzeit nach und nach von den extremen Konjunkturfördermaßnahmen der westlichen Zentralbanken ab. Es ist in der

Tat eine schwierige Aufgabe, die Konjunkturbelebung aufrechtzuerhalten. In Segmenten, in denen der Handel beschränkt ist, wie den Anleihen aus den Schwellenmärkten, führt das zu starken Kursschwankungen, sicherlich während der Sommerferien, einer Periode, in welcher der Handel an sich bereits spärlich ist. Langfristig müssen die Anleger ihr Augenmerk wieder auf folgende Punkte richten: die geringe Verschuldung der Behörden und Unternehmen in den Schwellenmärkten gegenüber der westlichen Welt das starke Wirtschaftswachstum d as zunehmende Gewicht der Schwellenmärkte in der Weltwirtschaft die größere Widerstandsfähigkeit gegen Marktschwankungen. Die meisten Schwellenländer verringerten ihre Verschuldung in Fremdwährungen, während sie Devisenreserven bildeten und ihre Banken stärkten. Es gelang ihnen, die Inflation von durchschnittlich 15 % Ende der 1990er-Jahre auf derzeit 4 % zu verringern. Die beigefügte Grafik (2) zeigt, dass die Staatsfinanzen sehr gesund sind. Kurz gesagt: Die Politik der Regierungen und Zentralbanken hat in den letzten Jahren einen Ruf der

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(1): siehe Fußnote 3 auf der letzten Seite

Strategie & Akzente

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Weltwirtschaftswachstum zieht an, westliche Zentralbanken halten Zinsen niedrig

Glaubwürdigkeit und Geradlinigkeit erworben. Man darf jedoch nicht alle Schwellenmärkte über einen Kamm scheren. Einige Währungen sind für die derzeitigen Schwankungen auf den Märkten stärker anfällig. Die Türkische Lira, der Brasilianische Real, der Südafrikanische Rand und die Indonesische Rupiah sind die schwächeren Schüler der Klasse. Maßnahmen verringert. Die Zentralbanken dieser Länder werden aber nicht tatenlos zusehen, sondern Maßnahmen ergreifen, um die Attraktivität ihrer Wirtschaft für ausländische Investoren zu steigern. Dadurch können sie die Devisenreserven einsetzen, die sie in den letzten Jahrzehnten aufgebaut haben, um ihren Wechselkurs zu stützen.

Wenn die US-Notenbank in den nächsten Monaten ihre Stützungsankäufe verringert, ist das ein klarer Beleg für ein schnelleres Wachstum der amerikanischen Wirtschaft. Eine starke amerikanische Wirtschaft - noch immer die größte Volkswirtschaft der Welt - zieht auch den Rest der Welt mit. Die gestiegene Verbesserung des Unternehmensvertrauens bestätigte in den letzten Monaten, dass sich die Weltkonjunktur wieder auf dem Wachstumspfad befindet. Dies sollte auch die asiatischen Exporte in den Westen wieder ankurbeln. Die jüngsten Zahlen aus China stimmten bereits hoffnungsvoll, dass sich der größte asiatische Wachstumsmotor allmählich erholt.

Was unternehmen wir im Anleihenportfolio? Anleihen der Schwellenmärkte in lokaler Währung werden weiterhin einen wichtigen Teil unserer Anleihenportfolios darstellen. Wir führen auch Anleihen in US-Dollar als Schwerpunkt ein. Die aktuelle Korrektur werten wir als vorübergehendes Phänomen. Turbulente Gewässer, aber solide Schiffe. Wenn sich die Unruhe gelegt hat, werden die Anleger feststellen, dass die meisten Schwellenmärkte gesund sind und diese Anleihen eine bessere Rendite als Anleihen im Westen liefern. (2) Das durchschnittliche Schuldenniveau wurde auf Basis der Länder in einem Anleihenkorb für Schwellenmärkte berechnet, der je nach Interesse an diesen Anleihenmärkten gewichtet ist.

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Schwellenmärkte haben kein Schuldenproblem Staatsschulden in % des BIP

Unsere Anleihenauswahl(3) Währung Anleihe

Ausgabekurs Kupon Rating westliche Länder oder Richtkurs

Rendite (in %)

Gegenwert in EUR (*)

Primären Markt AUD

DANSKE BANK A/S 5.000% 2012/2018

101.152

05/09

A-

4.736

1365.07

NZD

ABN AMRO BANK NV 5.750% 2013/2018

101.378

12/09

A

5.428

1199.53

Sekundären Markt AUD

MERCEDES BENZ Australia 3.875% 2013/2016

101.150

12/07

A-

3.440

1372.50

CAD

VOLKSWAGEN FIN. SERV. NV 2.125% 2013/2017

100.100

05/04

A-

2.090

1450.97

NZD

RABOBANK NEDERLAND 4.250% 2013/2018

96.850

02/05

AA-

5.020

577.21

(3) (*)

Siehe Fußnote auf der letzten Seite. Gegenwert der Mindeststückelung inkl. aufgelaufener Zinsen in EUR. Richt-Wechselkurs: 02-09-2013

Strategie & Akzente

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Ein Bild sagt mehr Letzten Monat haben wir darauf hingewiesen, dass das Risiko einer erneuten Konjunkturabschwächung auf kurze Sicht deutlich zurückgegangen ist. Die im Juli und August veröffentlichten Konjunkturindikatoren bestärken uns in dieser Ansicht. Die wirtschaftliche Erholung hat eine breite Basis erhalten. Die US-Wirtschaft verdaut die Haushaltskürzungen überraschend schnell. Die Investitionen der Unternehmen und die Exporte kurbeln den Verbrauch an. Europa hat die Rezession hinter sich gelassen. Sogar in den von der Krise besonders hart betroffenen Randländern der Eurozone (Spanien, Portugal...) sind Lichtpunkte erkennbar. Auch in Japan verbessern sich die Erwartungen und für die Sorge über die Tragfähigkeit des chinesischen Wachstums gibt es keine neuen Anhaltspunkte. Eines sollte jedoch klar sein: Ein steigender Konjunkturoptimismus ist noch nicht gleichbedeutend mit einer Hochkonjunktur. Das Wirtschaftswachstum wird sowohl für 2013 als auch für 2014 spärlich sein.

Korrespondenz an: KBC BANK AG, KBC Asset Management, Havenlaan 2, 1080 Brüssel Dieses Dokument ist eine Veröffentlichung von KBC Asset Management NV (KBC AM) und basiert auf Anlageempfehlungen von KBC AM bzw. Zusammenfassungen von Analyseberichten von KBC Securities NV (KBC Sec) und wird von der KBC Bank verteilt. Die zuständige Kontrollbehörde ist die Autorität für finanzielle Dienste und Märkte (FSMA). Diese Veröffentlichung fällt nicht unter den Begriff “Untersuchung im Anlagebereich” im Sinne des Königlichen Erlasses vom 3. Juni 2007 zur Bestimmung näherer Regeln für die Umsetzung der Richtlinie bezüglich der Märkte für Finanzinstrumente, sondern ist eine Werbemitteilung, sodass die gesetzlichen Vorschriften zur Förderung der Unabhängigkeit der Untersuchung im Anlagebereich nicht anwendbar sind. Diese Empfehlungen stellen an sich keine personalisierte Anlageberatung dar. Die Fondsmanager von KBC AM können vor der Veröffentlichung dieser Empfehlungen mit den Finanzinstrumenten handeln. Die Entlohnung der Mitarbeiter oder Vertreter, die für KBC AM bzw. KBC Sec tätig sind und an der Erstellung der Empfehlungen beteiligt waren, ist nicht direkt an Investmentbanktransaktionen gekoppelt. Die Ergebnisse der wiedergegebenen Finanzinstrumente und Finanzindizes sind die Ergebnisse, die in der Vergangenheit erzielt wurden, und stellen als solche keinen zuverlässigen Hinweis auf zukünftige Ergebnisse dar. Wenn die Ergebnisse der wiedergegebenen Finanzinstrumente und Finanzindizes in einer anderen Währung als EUR ausgedrückt sind, kann die Rendite durch Währungsschwankungen höher oder niedriger ausfallen. Weder KBC Sec noch KBC AM noch gleich welche andere Gesellschaft des KBC-Konzerns kann für die eventuelle Ungenauigkeit oder Unvollständigkeit der in diesem Dokument angegebenen Daten haftbar gemacht werden. Für einige wesentliche Aspekte der Anlageempfehlungen (u. a. die Interessenkonfliktregelung), die aus Platzmangel in diesem Dokument nicht angegeben werden, verweisen wir für KBC Sec auf die “Disclosures” unter bzw. auf die “Allgemeinen Richtlinien für Anlageempfehlungen von KBC Asset Management” unter www.kbcam.be/aandelen. Herausgeber: KBC Gruppe AG, Havenlaan 2, 1080 Brüssel, Belgien, MwSt. 0403.227.515, RJP Brüssel. www.kbc.be Fakten und sonstige Informationen über börsennotierte Unternehmen: KBC AM veröffentlicht auf ihrer Website ein Aktienporträt über die in dieser Veröffentlichung erwähnten börsennotierten Unternehmen. Dieses Aktienporträt besteht einerseits aus rein faktischen Informationen und andererseits aus der Meinung der Analysten über dieses Unternehmen. Letztere Textabschnitte haben einen farbigen Hintergrund. Frequenz der Neubewertungen Die Analysten von KBC Asset Management beobachten die Finanzentwicklungen aus der Nähe. Die Aktienempfehlung ist das Ergebnis einer sorgfältigen Analyse von drei Komponenten: der Aktie selbst, der Branche des Unternehmens und der Region, in der das Unternehmen seinen Sitz hat. Jede Änderung einer dieser drei Komponenten kann zu einer Neubewertung führen. Die Analysemethode Eine umfassende Beschreibung unserer Analysemethode findet sich in der Edition von Strategie & Akzente Nr. A01 vom 6. Januar 2011. Sie kann unter www.kbcam.be/aandelen/adviesmethodiek abgerufen werden. Ein Exemplar dieser Broschüre ist ebenfalls in jeder KBC-Filiale erhältlich. Für einige wesentliche Aspekte der Anlageempfehlung, die aus Platzmangel hier nicht angegeben werden, verweisen wir auf die “Allgemeinen Richtlinien für Anlageempfehlungen von KBC Asset Management” unter www. kbcam.be/aandelen. Fotos: www.shutterstock.com (1) Eine Bevek (Investmentgesellschaft mit variablem Kapital) wird i. d. R. von einem Geldinstitut gegründet, stellt jedoch eine rechtlich getrennte Einheit dar. Ein Anteilschein der Bevek berechtigt zu einem Teil des Ergebnisses der Anlagesumme. Das angelegte Kapital kann jedoch an Wert verlieren. Die Anlage in einer Bevek ermöglicht die Streuung des Anlagerisikos und erleichtert den Zugang zu Börsen und ausländischen Märkten. Anlagen in Investmentfonds sind vom Einlagensicherungsfonds abgesichert. Demnach zahlt der Einlagensicherungsfonds eine Leistung von bis zu 20 000 EUR, wenn ein Kreditinstitut oder eine Börsengesellschaft Investmentanteile für Rechnung ihrer Kunden führt und diese den rechtmäßigen Eigentümern nicht ausliefern oder zurückgeben kann. Dabei sei angemerkt, dass der eventuelle Wertverlust eines Investmentanteils im Vergleich zum Kaufpreis vom Einlagensicherungsfonds nicht entschädigt wird. (2) (KBC-Life Health Care-1 ist ein Investmentfonds im Rahmen von KBC-Life Multinvest, einer Zweig-23-Anlageversicherung, die von KBC Versicherungen angeboten wird. Sie wählen selbst den Begünstigten, der im Todesfall des Versicherten das aufgebaute Vermögen erhält. Außerdem kann zwischenzeitlich über das Vermögen disponiert werden. Die vollständige Summe oder ein Teil davon kann jederzeit entnommen werden. Der Wert der Fonds und der ihrer Anteilscheine werden von der Versicherungsgesellschaft nicht gewährleistet und können mit der Zeit schwanken. Das finanzielle Risiko trägt der Versicherungsnehmer. Weitere Informationen finden Sie in der Verwaltungsordnung und im Finanz-Informationsbogen auf der Website www.kbc.be oder bei Ihrem KBC-Vermittler. Geschäftssitz der Gesellschaft: KBC Versicherungen AG – Professor Roger Van Overstraetenplein 2 – 3000 Leuven – Belgien. MwSt. BE 0403.552.563 – RJP Leuven – Konto 730-0042006-01 – FSMA 038571 A – IBAN BE43 7300 0420 0601 – BIC KREDBEBB (3) Eine Anlage ist eine von einem Unternehmen, einer Behörde oder einem Staat ausgegebene Schuldverschreibung, die an einem bestimmten Termin und für einen im Voraus festgelegten, verzinslichen Betrag zurückgezahlt wird.“

Die nächste Ausgabe erscheint am 4. Oktober 2013


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