Nachhaltige öffentliche Finanzen

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DIGITALER FÖRDERBERICHT

Digitaler Förderbericht 6W 3|OWHQ XQG .ORVWHUQHXEXUJ KDEHQ DOV (UVWH GHQ 'LJLWDOHQ )|UGHUEHULFKW DXI RIIHQHUKDXVKDOW DW YHU|IIHQWOLFKW YRQ 7KRPDV 3URURN

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sterreichische Gemeinden (exkl. Wien) zahlten im Jahr 2017 insgesamt 1,4 Mrd. Euro an Förderungen aus. Hinzu kommen noch 3,8 Mrd. Euro Transfers an die öffentliche Hand, welche fälschlicherweise oftmals als Förderungen bezeichnet werden. Diese Transfers sind jedoch gesetzlich verSÀLFKWHQGH =DKOXQJHQ DQ GLH /lQGHU XQG andere Gebietskörperschaften, vor allem für Krankenanstalten und Soziales.

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Bei den 1,4 Mrd. Euro kommunalen Förderungen handelt es sich vorwiegend um Zahlungsströme (rund 1 Mrd. Euro), welche mit einer konkreten Leistungserbringung in Zusammenhang stehen. Dies betrifft in hohem Maße die Zahlungen an gemeindeeigene Gesellschaften, aber auch konkrete 9HUWUlJH PLW 1RQ 3UR¿W 2UJDQLVDWLRQHQ ± ZLH im Kinderbetreuungs- und Rettungsbereich. Nur bei 400 Mio. Euro haben die Gemeinden einen kommunalen Handlungsspielraum. Dies trifft insbesondere auf die Kultur- und Sportförderung sowie die Wirtschaftsförderung, teilweise auch auf Förderungen im Sozialbereich zu.

transparent zu veröffentlichen. Da dies händische Bearbeitung erfordert, hat das KDZ in zweijähriger Arbeit den „Digitalen Förderbericht“ entwickelt. Jede Gemeinde Österreichs kann „ihren“ Digitalen Förderbericht einfach freischalten. Die Daten werden selbsttätig aus den Rechnungsabschlüssen, die von den Gemeinden hochgeladen werden, generiert. St. Pölten und Klosterneuburg haben das Projekt als Pilotstädte unterstützt und als erste Gemeinden den Digitalen Förderbericht freigeschalten. Sie zeigen damit, was Transparenz im Förderwesen im 21. Jhdt. bedeutet: St. Pölten vergab bei einem Gesamtbudget von zirka 203 Mio. Euro im Jahr 2017 8,7 Mio. Euro an Förderungen und zahlte 39,6 Mio. Euro an Transfers. Klosterneuburg vergab bei einem Gesamtbudget von ungefähr 82 Mio. Euro im Jahr 2017 2,8 Mio. Euro an Förderungen und zahlte 15,3 Mio. Euro an Transfers.

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Schon alleine diese Zahlen zeigen, dass es im Förderwesen an Transparenz mangelt. Die Transparenzdatenbank ist nicht dafür konzipiert, mehr Licht in das Dunkel der Förderungen und Transfers zu bringen. Deshalb haben schon vor einiger Zeit Städte wie Salzburg, Linz, Wels und Bregenz begonnen, ihre Förderungen auf offenerhaushalt.at völlig

Ein Blick in die Förderungen und Transfers von St. Pölten im Jahr 2017 zeigt, dass in der Kategorie „Soziales“ insgesamt 15,4 Mio. Euro ausgegeben wurden. Allerdings ist dabei mit 15 Mio. Euro der größte Teil als Transfers (Sozialhilfeumlage) an das Land Niederösterreich gegangen. Lediglich 400.000 Euro wurden für Wohnbauförderung, Jugendwohlfahrt, Seniorinnen und Senioren etc. aufgewendet. Im Vergleich zu den 15,4 Mio. Euro ein äußerst geringer Betrag.

Ä-HGH *HPHLQGH gVWHUUHLFKV NDQQ ihren Digitalen Förderbericht einfach freischalten.“

Bei Kulturförderungen haben die Gemeinden – ähnlich wie im Bereich Sport – einen eigenen Handlungsspielraum. Die Förderungen von Klosterneuburg zeigen beispielhaft die

KDZ FORUM PUBLIC MANAGEMENT #1 2019


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