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CAF 2020: Vorbereitung für die Zukunft

CAF 2020

Qualitätsmanagement mit CAF wird für die Zukunft vorbereitet: Digitalisierung, Innovation, Nachhaltigkeit, Agilität, Diversität.

Ein Überblick von Philip Parzer und Thomas Prorok.

Philip Parzer

Thomas Prorok

Seit Mai 2018 arbeitet das KDZ federführend mit dem Bundesministerium für Öffentlichen Dienst und Sport an der Weiterentwicklung des Common Assessment Framework (CAF). CAF ist der Europäische Leitfaden für „Good Governance“ von öffentlichen Verwaltungen und wurde Ende der 1990er Jahre von einer EU-Arbeitsgruppe als Qualitätsmanagementsystem des öffentlichen Sektors entwickelt.

Die derzeitige CAF Version wurde im Jahr 2013 zuletzt aufgefrischt und wird nun bis Ende 2019 als Version CAF 2020 komplett überarbeitet und einem Update unterzogen. Dabei wird die aktuelle CAF Version inhaltlich entschlackt und auf die tiefgreifenden Veränderungen und Herausforderungen des öffentlichen Sektors zugeschnitten. Digitalisierung, Innovation, Nachhaltigkeit, Agilität, Diversität sind nur einige Schlagwörter, Managementtrends und Herausforderungen im öffentlichen Sektor, die im CAF 2020 "handfest" gemacht und mit konkreten Beispielen versehen werden.

CAF 2020 wird die Diskussionen und Bewertungen in Richtung der aktuellen und zukünf tigen Herausforderungen, “ Megatrends und Rahmenbedingungen der europäischen Verwaltungslandschaften lenken. Handlungsfelder für Innovation und Digitalisierung im öffent lichen Sektor werden sich dabei wie ein roter Faden durch CAF 2020 ziehen.

Thomas Prorok und Philip Parzer

Am 12.10.2018 wurde im Rahmen der Österreichischen EU Ratspräsidentschaft der erste Entwurf des CAF 2020 beim CAF National Correspondent Meeting in Wien vorgestellt. Der Erarbeitung der neuen CAF Version ging eine breit angelegte Befragung der europäischen CAF Korrespondenten voraus. In mehreren Workshop-Runden und Online-Meetings zwischen Mai und Oktober 2018 wurde die neue Version schrittweise abgestimmt.

CAF 2020 – Was wird neu?

Alles wird VUKA – Volatil, Unsicher, Komplex und Ambivalent. So, oder anders formuliert wird die große Neue Welt von Trendforschern ausgemalt und prophezeit. Doch was bedeutet dies für den öffentlichen Sektor? Wie müssen sich öffentliche Verwaltungen zukünftig aufstellen und wie können sie ihre Performance richtig und vor allem angemessen bewerten? Ein Megatrend, der sich durch alle Wirtschafts- und Gesellschaftsbereiche zieht ist die Digitalisierung und deren Potenziale für die Entwicklung neuer Produkte und Dienstleistungen. Die permanente Informationsbeschaffung und Partizipation ist für viele Menschen zu einem unverzichtbaren Bestandteil des täglichen Lebens und Arbeitens geworden. BürgerInnen fordern mehr ein, werden kritischer, wollen mitwirken und mitbestimmen. All dies setzt die doch tradi tionell geprägten Verwaltungsstrukturen und -kulturen zunehmend unter Druck. Mehr Agilität und Innovation in der Strategieentwicklung, in der Gestaltung von Organisationsstrukturen und Prozessen sowie vor allem im Bewusstsein der Bediensteten ist notwendig, um den erforderlichen „Change“ zu meistern.

Diese Themen wurden anhand von praktischen Beispielen in den CAF 2020 eingebaut. Innovative Service Designs und neue Wegen der Leistungserstellung müssen gefunden und umgesetzt werden. Motivierte MitarbeiterInnen, welche die Entwicklungen mitgestalten und mittragen, müssen gefunden und aufgebaut werden. Attraktive Rahmenbedingungen wie mehr Flexibilität in der Gestaltung von Arbeitszeit und Arbeitsort und neue Führungskompetenzen, die auf die Entwicklung von Eigenverantwortung und Sinnstiftung abzielen, müssen entwickelt werden.

Beim Thema Nachhaltigkeit wurde vor allem GLHHQHUJLHHI¿]LHQWH%HZLUWVFKDIWXQJHLJHQHU Infrastrukturen, die Wiederverwendung statt Entsorgung und der Full-Life-Cycle-Ansatz hervorgehoben. Auch auf die Vorbildwirkung des öffentlichen Sektors im Bereich Nachhaltigkeit wird verstärkt hingewiesen.

Durch das Mehr an Möglichkeiten und Mehr an Wissen, das wir täglich produzieren, muss auch das Thema Diversität in den Management- und Führungsstrukturen öffentlicher Verwaltungen neu positioniert werden. Diversität im Sinne des CAF bedeutet, die Vielfalt und Heterogenität der MitarbeiterInnen sowie der Kundinnen und Kunden produktiv zu nutzen. Dies hat direkte Auswirkungen auf Re krutierung und Personalentwicklung, den barrierefreien Zugang zu öffentlichen Dienstleistungen sowie Möglichkeiten der Partizipation in der öffentlichen Meinungsbildung und Leistungserstellungsprozessen.

CAF 2020 liefert somit einen umfassenden XQGDNWXDOLVLHUWHQ5HÀH[LRQVUDKPHQDQKDQG dessen jede öffentliche Verwaltung selbständig eine Standortbestimmung durchführen und die passenden „Hebel“ zur VerwaltungsHQWZLFNOXQJ¿QGHQNDQQ

Auch die Methodik soll auf neue Beine gestellt und in die Digitalisierung geführt werden. Eine umfassende und weitgehend digitale Verknüpfung der Themenfelder mit prak tischen Instrumenten und Methoden der Verwaltungsentwicklung, erfolgreiche CaseStudies, Online-Tutorials und einer CAF-Lernplattform u. v. m. werden die neue CAF-Version zu einem lebendigen und praktischen Managementtool reifen lassen. < Kommentar senden

CAF-ZENTRUM

Das KDZ ist das österreichische CAF-Zentrum, gestaltet und leitet an der Schnittstelle zum Netzwerk von CAF-ExpertInnen aus Europa, der EUPAN (European Public Administration Network) und dem Bundesministerium für Öffentlichen Dienst und Sport, die Entwicklung des CAF 2020.

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