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Neverending Story – Bau des Skateparks dauert länger und wird teurer Outdoor-Angebote in der Soers ausgebucht
Neverending Story
Bau des Skateparks dauert länger und wird teurer
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Texte & Fotos: Birgit Franchy
Fassen wir uns kurz: Aachen ist, was Gelände für Trendsportarten anbelangt, Ödland. Je karger die Voraussetzungen, umso aktiver werden die Menschen, um selber das zu schaffen, was ihnen fehlt. So auch die Skateszene in Aachen. 2015 schuf man sich – mit Erlaubnis der Stadt – unter Regie des 1. Aachener Skateboard Clubs eine Skateanlage am Moltkepark. Seit sie im Herbst 2019 schließen musste (den Anwohnern war es zu laut), wartet man auf die Erschließung eines neuen Geländes.
Dieses ist zwar, außerhalb der empfindlichen Ohren der Stadtbevölkerung an der Vennbahntrasse gelegen, inzwischen gefunden, der Baubeginn verzögert sich jedoch immer weiter. 2021 war der Verein enttäuscht, statt beginnender Arbeiten ein Maisfeld zu entdecken. Harald Beckers vom örtlichen Presseamt formulierte im Juni: „Wenn alles optimal laufen sollte, könnte die neue Skateanlage eventuell in der zweiten Hälfte des Jahres 2022 in Betrieb genommen werden.“ Optimal gelaufen ist es offenbar nicht, denn von der Anlage ist weit und breit nichts zu sehen.
Wie ist also der aktuelle Stand?
Laut Presseamt hat eine Vielzahl von Gesprächen stattgefunden, in deren Zuge der Fachbereich für Klima und Umwelt ein Ingenieurbüro für Tiefbau beauftragt hat, um sich um die verkehrliche Erschließung des Grundstücks, den tragfähigen Unterbau und die erforderliche Einrichtung zur Entwässerung zu kümmern. Derzeit bereite das Büro die Ausschreibung zur Vergabe der Arbeiten vor. Man stehe in enger Kooperation mit dem 1. Aachener Skateboard Club, dieser habe seinerseits im März den Bauantrag gestellt. Sobald das Grundstück erschlossen sei, könne der Verein sich um die Errichtung der Skateanlage und des Vereinsheims kümmern. Baubeginn vonseiten der Stadt soll Ende August sein, man hoffe, bis Ende des Jahres die Arbeiten abzuschließen. Der Verein könne auch parallel schon mit einzelnen Arbeiten beginnen, sofern sich die Arbeitenden nicht gegenseitig behindern. Derweil laufen – wie überall – die Kosten davon. Alles werde deutlich teurer als geplant, die benötigten Gelder stünden jedoch im Haushalt zur Verfügung, so Harald Beckers.
Tobias Kleinschmidt, Gründungsmitglied und erster Vorsitzender des 1. Aachener Skateboard Clubs, zeigt sich enttäuscht, dass alles so lange dauert. Was ihn begeistert, ist, dass die Vereinsmitglieder dennoch bei der Stange bleiben. Im Mai hat es ein Planungstreffen am Gelände gegeben, 15 von 80 Vereinsmitgliedern waren zur Stelle. Kleinschmidt hat Sorge, dass dem Verein die Zeit davonläuft. Für Skateanlage und Vereinsheim sind Fördergelder zugesagt, diese müssen jedoch bis 2023 abgerufen sein. Reichen werden sie nicht mehr, alleine der Bau des Vereinsheims werde sich um sicher 25 Prozent verteuern. Wenn der Bau beginnt, werde sich der Verein um weitere Sponsoren bemühen müssen, weiß Kleinschmidt schon heute. Jetzt wartet man erstmal auf die Baugenehmigung und die Erschließung des Grundstücks. facebook.com/aachenerskateboardclub
Das hat gefehlt: Neue Outdoor-Angebote in der Soers bereits ausgebucht
Ein Erdhügel wird erklommen, Pflanzen werden gegossen, Holzscheiben sortiert – die Kleinen zwischen einem und drei Jahren sind auf dem neu gestalteten Außengelände vor dem Hofladen Bonnie aktiv, während die Mütter und ein Vater die ersten Sonnenstrahlen an diesem Maimorgen genießen. Sie treffen sich an einem Vormittag in der Soers, um an einem der vier neuen Angebote teilzunehmen, die der Bauernhof gemeinsam mit der evangelische Familienbildung anbietet. Mit den Outdoor-Bauernhof-Kursen wurde offenbar ein Nerv getroffen. „Es ist toll, dass die Stadtkinder hier in die Natur können“, freut sich eine Mutter, um gleich darauf bedauernd anzumerken, dass es schwer sei, weitere Angebote wahrzunehmen, da die Kurse in null Komma nichts bis Herbst belegt waren. In diesem ersten Aufschlag wurden sie sogar kostenfrei angeboten, es standen Gelder aus dem Aktionsprogramm „Aufholen nach Corona“ zur Verfügung. Das dürfte für die Teilnehmenden jedoch keine so große Rolle spielen – sicherlich wird so ein attraktives Angebot auch gegen Kursgebühr angenommen. Gemeinsam mit Hofbetreiber Christoph Bonnie (auf dem rechten Foto links) tüftelt Astrid Simons (rechts auf dem Bild) schon an weiteren Attraktionen: Zwischen schönen alten Bäumen auf dem Feld entsteht ein Abenteuerspielfeld mit kleinem Niedrigseilgarten – hier werden bald Kurse für größere Kinder angeboten.