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Zu Besuch bei Fithe: „Klein Häschen und Frau Fuchs“
Zu Besuch im Proberaum von Fithe, dem Figurentheater Ostbelgien Neues Kinderstück „Klein Häschen und Frau Fuchs“
Während die Hasenmutter am frühen Abend noch unterwegs ist, hoppelt Klein Häschen auf Erkundungstour. Von einer Biene abgelenkt, verirrt sich das junge Hasenkind und gelangt schließlich auf eine große Wiese, wo es auf Frau Fuchs trifft. Doch sind Füchse nicht gefährlich für kleine Hasen? Nicht, wenn sie sich auf dieser besonderen Wiese begegnen, auf der sich Fuchs und Hase immer Gute Nacht sagen! Das weiß auch Frau Fuchs und hilft dem Häschen, den Weg zurück zu seinem Bau zu finden.
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Am 15. Mai feierte Fithe, das Figurentheater aus Ostbelgien, im Kulturzentrum Alter Schlachthof in Eupen Premiere mit seinem neuen Kinderstück „Klein Häschen und Frau Fuchs – Wo Fuchs und Hase sich Gute Nacht sagen“ (ab drei Jahren). Auf der Bühne standen Puppenspielerin Verena Volland und Musiker Samuel Reissen, die gemeinsam eine warmherzige Gutenachtgeschichte erzählen, spielen, musizieren, reimen und singen – und dabei zeigen, wie schön es doch ist, sich abends füreinander Zeit zu nehmen und gemeinsam den Tag zu reflektieren. Die musikalische Begleitung spielt dieses Mal eine sehr präsente Rolle in Form von Livemusik. „Ich habe gemerkt, wie nah sich das Puppenspiel und die Musik sind“, erzählt Heinrich Heimlich, künstlerische Leitung Fithe. „Das Timing ist bei beiden gleich wichtig. Puppenspiel ist wie Musik spielen, aber mit einem anderen Instrument.“ Ursprünglich war geplant, vor allem Schlaginstrumente einzusetzen, welche die hüpfenden Bewegungen des Häschens gut untermalen. Im Entwicklungsprozess des Stücks verschob sich der Fokus jedoch auf eine Begleitung mit dem Keyboard, um so noch mehr Emotionen ausdrücken zu können. „Mit Rhythmusinstrumenten bleibt es einfach abstrakter“, so Samuel Reissen, der eigentlich Schlagzeuger ist. So durchlaufen alle Stücke von Fithe einen Prozess und wachsen im Laufe der Proben, was neben der Musik auch Text und Puppenspiel betrifft. Hierbei ist Heinrich Heimlich vor allem wichtig, dass die jungen Zuschauer die Geschichte einordnen können und sich ihrer eigenen Fantasie bedienen. „Der Hase sieht etwas, das wir nicht sehen. Wir signalisieren den Kindern: Wir spielen hier, und ihr stellt euch diese Welt vor“, erzählt er. „Das steht im Kontrast zu einem passiven Verfolgen einer Handlung. Sie haben die Freiheit, sich alles vorzustellen mit der eigenen Fantasie.“ Gerade bei Kinderstücken für das ganz junge Publikum sieht Heimlich, der diesmal mit Unterstützung von Diana Margolina die Regie übernommen hat, viel Verantwortung. Die Kinder sollen behutsam mitgenommen werden und das Theater mit einer guten Erinnerung verlassen. Mit „Klein Häschen und Frau Fuchs“ möchte das Team von Fithe gleichermaßen Selbstvertrauen und Vorsicht vermitteln. „Das Häschen vertraut seiner Intuition und die Mutter gibt ihm recht und schimpft nicht“, so Verena Volland. „Die meisten Dinge machen Kinder ja auch nicht aus böser Absicht, sondern weil sie neugierig sind zum Beispiel. Und das sollen sie auch sein.“ Die Puppen, welche wunderbar die verschiedenen Charaktere von Fuchs und Hase widerspiegeln, wurden von Dorothee Löffler angefertigt. Von neugierig, verspielt und ängstlich über nachdenklich, melancholisch, leicht bedrohlich – „Eine gute Puppe ist wandelbar und kann ganz viele verschiedene Stimmungen ausdrücken“, weiß Heimlich. Durch ihren Ausdruck beeinflussen die Figuren mit, wie das Stück letztendlich wird. Auf jede kleine Bewegung muss man als Spieler ganz genau achten, wodurch es sehr wichtig ist, vor den Vorführungen bereits mit den Puppen intensiv zu proben.
Wer die Gutenachtgeschichte von Klein Häschen und Frau Fuchs jetzt einmal live sehen möchte, ist hierzu herzlich eingeladen. Das Stück kann für Kitas der StädteRegion kostenlos über den Katalog der Bildungszugabe gebucht werden.
Fithe, das Figurentheater aus Ostbelgien Lütticher Straße 65 4721 Kelmis, Belgien fithe.be info@fithe.be