KiZ-ePaper Nr. 31/2022

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Paradiesischer Genuss

Sommer – Sonne – Tomaten. Nicht umsonst werden sie auch Paradeiser genannt: Die schmackhafte Frucht erinnert mit ihrer Farbe und Form an den Paradiesapfel. Seiten 14/15

Im Gespräch. Freiwilligendienste für Jugendliche sind wieder möglich. Seite 3

Sommerserie „Spurensuche“. Franz Jägerstätter – In der Spur des Gottvertrauens. Seite 10

Kultur. Das Kirch’Klang Festival macht in der Konradkirche in Oberwang Station. Seite 21

FOTO: KANNAPAT / STOCKADOBE

Nr. 31 I 4. August 2022 I Tel. 0732 76 10-39 44 I www.kirchenzeitung.at Einzelpreis: € 1,60 I 4020 Linz, Kapuzinerstraße 84 I Jg. 77


2 Meinung KOMMENTAR

4. August 2022

Ukraine: Keine einfache Lösung

Schockierend

Nicht jede inhaltliche Auseinandersetzung ist eine schädliche Polarisierung. So ist die Diskussion darüber, wie sich der Westen im Ukrainekrieg verhalten soll, wichtig. Der Autor dieser Zeilen ist zum Beispiel überzeugt, dass man von der Ukraine keinen Waffenstillstand um jeden Preis verlangen kann und die von Putin angegriffene Ukraine unterstützen muss, damit sich das internationale Recht und nicht das angebliche „Recht des Stärkeren“ durchsetzt. Frieden hat etwas mit Gerechtigkeit zu tun, ein ungerechter „Friede“ ist kein Friede. Die Schwachstelle dieser Argumentation ist, dass sie kein schnelles Ende der kriegerischen Gewalt und damit des Leids ermöglicht. Bei jenen, die für einen unbedingten Waffenstillstand eintreten, ist anzuerkennen, dass sie das menschliche Leid in den Mittelpunkt der Betrachtung stellen – und das ist höchst ehrenwert! Die Schwachstelle dieser

Wer hätte in den Anfangszeiten von Corona gedacht, dass diese Pandemie die Gesellschaft so spalten würde? Da erhitzen sich die Gemüter ob der gegensätzlichen Meinungen oft dramatisch. Tiefe Risse gehen hinein bis in Familien, wo unterschiedliche Standpunkte häufig zu großem Streit führen. Geschwister reden nicht mehr miteinander und Freundschaften zerbrechen, weil o ­ bjektive

susanne.huber@ koopredaktion.at

Gespräche scheinbar nicht mehr möglich sind. Krankenhauspersonal und Ärzte werden angefeindet. Beschimpfungen bis hin zu Morddrohungen lassen Menschen verzweifeln. Das geht so weit, dass Betroffene all den Hass, der ihnen entgegenschlägt, nicht mehr ertragen können und sie sich das Leben nehmen. So wie die österreichische Ärztin Lisa-Maria Kellermayr, die von Impfgegnern massiv bedroht wurde und sie offensichtlich keinen anderen Ausweg mehr sah. Das ist zutiefst schockierend. Nur: Wie all das vermeiden? 100-Prozent-Lösungen gibt es leider nicht. Dass Krisen Angst machen, vor allem wenn sie nicht lösbar sind wie etwa die Corona-Pandemie, und dass Menschen unterschiedlich darauf reagieren, das haben Forschungen gezeigt. Dass Wege aus diesen Bedrohungs- und Angstzuständen möglich sind, ebenfalls (siehe Thema). Das gibt Hoffnung.

Argumentation ist, dass sie das internationale Recht unterläuft, das langfristige Befriedung ermöglichen soll. Es besteht die Gefahr, dass Nachgeben zu mehr Gewalt führt. Im Übrigen ist die Beendigung eines Krieges stets eine komplizierte Angelegenheit. Aufgrund ihrer Schwachstellen wird sich keine der oben skizzierten Haltungen voll verwirklichen lassen. Machen wir uns nichts vor: Wenn sich in nicht allzuweiter Ferne ein tragfähiger Kompromiss verwirklichen lässt, müssen alle heilfroh sein.

HEINZ NIEDERLEITNER

Chefredakteur heinz.niederleitner @kirchenzeitung.at

KOPF DER WOCHE: CHRISTINE MARIA GRAFINGER

Vom Papst berufen RIGG - CAMPO SANTO TEUTONICO

SUSANNE HUBER

KirchenZeitung Diözese Linz

Die Gmundnerin Christine Maria Grafinger (69) ist von Franziskus ins Päpstliche Komitee für Geschichtswissenschaften berufen worden. Für sie als Historikerin sei das „etwas Einzigartiges“. Der Vatikan und Rom sind Christine Maria Grafinger nicht fremd. 1986 kam sie nach ihrem Studium der Geschichtswissenschaften in Salzburg das erste Mal in die italienische Hauptstadt. Bleiben wollte sie zunächst nur drei Monate. Daraus sind bis zu ih„Als Historikerin ins Päpstliche Komitee für Geschichtswissenschaften berufen zu werden, ist etwas Einzigartiges.“ CHRISTINE MARIA GRAFINGER

rer Pensionierung 2018 doch ein paar Jahre geworden. Der Grund dafür war vor allem ihre Arbeit als leitende Archivarin der Vatikanbibliothek. Als Spezialistin für alte Handschriften sei das „ein wunderbarer Arbeitsplatz“ gewesen. Im vatikanischen Archiv hatte sie als Einzige die Speichererlaubnis. „80 Kilometer Speicher – da Material herauszuholen, das war schon ein Privileg“, so die Historikerin. Heimatverbunden. Was Christine Maria Grafinger an Rom außer ihrer Arbeit noch sehr schätzte, waren „die alten Kirchen mit den Mosaiken. Die sind wunderbar – Santa Maria in Trastevere beispielsweise. Da geht man hinein, lässt den Wirbel hinter sich und es herrscht eine schöne, geistliche Atmosphäre.“ Doch trotz aller Besonderheiten in Rom war für die Gmundnerin damals schon klar, dass sie nach ihrer Pensionierung wieder in ihre geliebte Heimat zurückkehren würde. Als sie nun von ihrer Ernennung ins Päpstliche Historikerkomitee erfahren habe, sei sie aus allen Wolken gefallen. „Das ist schon etwas Einzigartiges“, sagt Grafinger. Welche Aufgaben sie dort innehaben wird, wisse sie momentan noch nicht.


KirchenZeitung Diözese Linz

Im Gespräch 3

4. August 2022

Jugendliche leisten wieder wertvolle Freiwilligenarbeit im In- und Ausland

Immer wieder Dankbarkeit Nach der coronabedingten Pause nutzen viele Jugendliche nun wieder die Möglichkeit, einen Freiwilligendienst im Ausland zu leisten. Auch in Oberösterreich engagieren sich die jungen Leute. LISA-MARIA LANGHOFER, STEFANIE HINTRINGER

„Das erste Mal war so emotional. Zu sehen, wie arm die Leute sind, in welchen Häusern sie wohnen, welche Kleidung sie tragen. Aber es ist so schön und rührend, wie gücklich die Kinder jedes Mal sind, wenn wir kommen“, erzählt Viktoria Waldenberger aus Geboltskirchen. Die 19-Jährige absolviert ein Freiwilligenjahr in León/Mexiko via „Volontariat bewegt“, einer Initiative von Jugend Eine Welt und den Salesianern Don Boscos. Viktoria ist dort unter anderem Teil der „Brigada del Alegría“, dem „Team der Freude“. Der Name ist Programm: „Wir singen ein Lied, dann kommen die Kinder aus ihren Häusern und wir singen, spielen, tanzen und basteln zusammen.“ Die Brigada verlange Viktoria zwar viel ab, mache ihr aber von all ihren Aufgaben am meisten Spaß. Die Dankbarkeit, die sie von den Kindern erlebe, überrasche sie immer wieder aufs Neue. Besonders erfuhr sie diese in einer Entzugsklinik: „Normalerweise tanzen wir für Kinder. Plötzlich stehen da 50 Männer. Als wir angefangen haben mit unseren Tänzen und Spielen, hab ich noch nie jemanden gesehen, der so eine Freude damit hat. Es ist so befriedigend, wenn man mit seiner Arbeit etwas Gutes tun kann.“ Herzlicher Empfang. Ähnliches kann auch Hemma Neuhuber aus Regau erzählen. Seit zehn Monaten arbeitet sie in der „Ciudad don Boscos“ in Medellín in Kolumbien, einem Projekt der Salesianer don Boscos. Im integrierten Internat leben derzeit 200 Burschen von 8 bis 18 Jahren. „Schon beim Ankommen im Projekt sind wir Volontär/innen total herzlich von den Kindern empfangen worden. Es ist für micht total schön mit ih-

Hanna Hausleithner war im SOS Kinderdorf Altmünster im Einsatz und absolvierte dort ein Freiwilliges Soziales Jahr. HAUSLEITHNER

Viktoria Waldenberger mit Kindern in Mexiko, mit denen sie singt, spielt und tanzt.

VOLONTARIAT BEWEGT

Schritte hinaus. Die letzten zwei Jahre waren für die Entsendeorganisationen eine Herausforderung, wie etwa Mariama Sow von „Volontariat bewegt“ schildert: „Nach der notwendigen Rückholung von 31 Volontär/ innen im Februar 2020 sind wir stolz, dass seit August 2021 wieder junge Menschen Freiwilligeneinsätze mit uns machen können. Seitdem wurden bereits wieder 23 Volontär/innen entsendet.“ Die Corona-Lage und die politische Situation in den Einsatzländern würde genau beobachtet. Ähnlich verhält es sich bei den Freiwilligendiensten der Ordensgemeinschaften, mittlerweile könne man aber wieder „einen Schritt hinaus“ gehen, sagt Leiterin Laura Pochberger.

Jugendliche. Das SOS Kinderdorf Altmünster ist Einsatzstelle für Absolvent/innen eines Freiwilligen Sozialen Jahres (FSJ). „Ein FSJ ist perfekt für junge Menschen, die noch nicht wissen, was sie nach der Schule machen wollen oder ob ein Sozialberuf das Richtige für sie ist“, meint Hanna Hausleithner. Im SOS Kinderdorf Altmünster unterstützte die Welser HAK-Absolventin verschiedene Wohngruppen und half den Kindern beim Kochen, Hausaufgaben machen, begleitete sie zu Therapie- und Arztbesuchen, spielte mit ihnen und unterstützte sie im Alltag. Von ihrem FSJ kann Hanna nur schwärmen: „Ich wurde von den Mitarbeiter/innen wie ein vollwertiges Mitglied behandelt. Auch die Arbeit mit den Kindern war toll, da man von ihnen viel Dankbarkeit zurückbekommt.“ Auch Herausforderungen hatte Hanna zu meistern: „Ich hatte eigentlich schon immer viel mit Kindern zu tun, da ich jahrelang in der Jungschar tätig war und eine große Verwandtschaft habe. Die Arbeit mit den Kindern im Kinderdorf war aber anders, da sie alle ein Packerl zu tragen haben.“ Von den 10 Monaten konnte sie sich viel mitnehmen: „Ich habe mich besser kennengelernt. Es ist ein sinnvoll genutztes Jahr, das eine positive Wirkung auf das eigene Leben hat, aber auch ein Mehrwert für die Gesellschaft ist.“

Heimisches Engagement. Nicht nur im Ausland, auch in Österreich engagieren sich

X Infos: www.volontariat.at, www.soskinderdorf.at, www. ausserordentlich.at

nen Zeit zu verbringen. Man bekommt so viel zurück von ihnen“, sagt Hemma. Oft haben die Kinder Schlimmes erlebt, in der Familie, mit Drogen und Alkohol, oder sie lebten auf der Straße. In der Ciudad können sie nicht nur in die Schule gehen, es gibt auch Werkstätten, wo sie Lehrberufe lernen können. Hemma hilft denjenigen, die dem Stoff schwer folgen können, übt das Lesen, lehrt Grundkenntnisse in Englisch. Auch die Freizeit verbringt sie mit den Kindern und Jugendlichen, mit Basteln, Sport, „viel reden und zuhören“, sagt die Volontärin.

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4 Lebendige Kirche MOMENTE

KirchenZeitung Diözese Linz

Mit neuem Klang

Kallham und Neumarkt im Hausruckkreis. Richard Ozoude, Priester der Diözese Enugu (Nigeria), ist Seelsorger in Neumarkt und Kallham. So engagiert er in Oberösterreich arbeitet, so selbstsverständlich liegt ihm nach wie vor seine Heimatregion im Süden Nigerias am Herzen. Deren Bewohner/innen steht im weiten Umkreis keine Gesundheitsversorgung zur Verfügung. Er will daher eine Krankenstation errichten, die auch einen Schwerpunkt auf die Betreuung von Schwangeren und Kindern legt. Seine beiden Pfarren unterstützen das Projekt, das Pfarrer Ozoude in Kooperation mit der Caritas OÖ durchführt. Wer beim Bau der Krankenstation, mit der schon begonnen wurde, helfen möchte, kann mit Pfarrer Ozoude Kontakt aufnehmen, um Genaueres zu erfahren: Tel. 0676 8776 5693 oder E-Mail: richard. ozoude@dioezese-linz.at

Pfarrer Richard Ozoude.

4. August 2022

PRIVAT

Benedikt-Pilgerweg. Ab sofort ist die neue Website des Benedikt Pilgerweges freigeschaltet, der bei seiner Fertigstellung quer durch Europa, von Montecassiono in Italien bis Pluscarden in Schottland, eimem der nördlichsten Benediktinerklöster Europas, führen wird. Auf der Website finden sich nun auch oberösterreichische Etappen beschrieben. Auch Radstrecken sind erläutert. Das Radpilgern erfreut sich immer größerer Beliebtheit. Unter „Aktuelles“ findet sich ein interessantes Pilgertagebuch von Hans Mosser. www.benedikt-bewegt.at

Bad Goisern. Mit der Restaurierung der Orgel fand die Generalsanierung der Filialkirche St. Agatha bei einem Festtag, der mit einem Orgelkonzert beendet wurde, ihren Abschluss. An die 100.000 Euro wurden investiert, um eine der ältesten Orgeln der Diözese wieder auf den aktuellen Stand zu bringen. Gebaut etwa um 1630 von einem Salzburger Orgelbauer für die Pfarrkirche Bad Goisern, übersiedelte das Instrument in den 1830er-Jahren in die Filialkirche. St. Agatha ist heute eine beliebte Tauf- und Hochzeitskirche und bildet einen Ort der Ruhe und des Innehaltens. „Es vergeht kaum ein Tag, an dem hier nicht mehrere Personen einkehren und eine Kerze anzünden“, sagt Pfarrer Johann Hammerl.

Katholisches Bildungswerk Oberösterreich gibt einen Gesamtüberblick über die Aktivitäten

„Coronageschwächte“ Jahresbilanz 2021 Das Jahr 2021 war – wie schon das Jahr davor – für die Erwachsenenbildung ein schwieriges Jahr. Die sich ständig ändernden Corona-Vorgaben haben verständlicherweise zu Zurückhaltung bei Veranstaltungen geführt. „Wir freuen uns aber sehr, dass angesichts der widrigen Umstände im Kalenderjahr 2021 erstaunliche 1.961 Veranstaltungen mit 31.741 Teilnehmer/innen stattgefunden haben. 1.761 Veranstaltungen mussten wegen Co-

rona abgesagt werden“, erklärt Christian Pichler, Leiter des Katholischen Bildungswerks Oberösterreich (KBW). Im letzten „Nicht-Corona-Jahr“ 2019 wurden noch 5.219 Veranstaltungen durchgeführt. Pichler weist aber auch auf die erfreuliche Bilanz hin, die öffentliche Bibliotheken in kirchlicher (Mit)-Trägerschaft aufweisen. Sie konnten 2.427 Veranstaltungen durchführen und 48.782 Teilnehmende erreichen, mitgezählt auch die Kinder und Jugendlichen.

Zu den Highlights des Jahres zählt auch ein Preis. SelbA OÖ (Selbstständig und aktiv), dem Geschäftsfeld des Bildungswerks, das sich an Personen ab 55 Jahren wendet, wurde als erster Einrichtung in Oberösterreich das Gütesiegel „Digitale Senior/ innenbildung“ vom Sozialministerium verliehen. Die SelbATrainer/innen zeichnet überhaupt ein großes Engagement aus. Ein Großteil von ihnen hat mit oder ohne neue Technologien mit seinen Teilnehmer/innen Kontakt gehalten.

Dekanat Reichersberg unter neuer Leitung

Am 1. August 2022 hat die Amszeit des neuen Dechants Francis Jophy (2. von links) begonnen, der von H. Klemens Pillhofer CanReg (links) und Dekanatsassistentin Patrizia Wohlmacher (Mitte) unterstützt wird. Von rechts: Gert Smetanig und Propst Markus Grasl. PFARRE

Da Propst Markus Grasl vom Stift Reichersberg nach 5-jähriger Amtszeit nicht mehr als Dechant zur Verfügung stand, wurde unter Wahlleitung von Regionaldechant Gert Smetanig Francis Jophy, Pfarrer von St. Martin und Utzenaich, zum Dechant des Dekanats Reichersberg mit seinen 16 Pfarren gewählt. H. Klemens Pillhofer CanReg, Stiftspfarrer von Reichersberg, wurde sein Stellvertreter.


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Pfarren & Regionen 5

4. August 2022

IM LEBENS-SPIEGEL

AK fordert Entlastung bei Miet- und Lebensmittelpreisen

Aufeinander achten

KOGLEK

Schärding. Der 77-jährige Pater Anselm Grün war kürzlich auf Einladung des Kulturvereins Schärding zu Gast und hat im Kubin-Saal an die 200 Zuhörer/innen begeistert. Er sprach über das Thema „Wege zu einem guten Miteinander“. Mit aktuell mehr als 300 lieferbaren Titeln und über 20 Millionen weltweit verkauften Büchern gilt P. Anselm als der erfolgreichste Autor spiritueller Bücher des deutschsprachigen Raums.

Sommer-Wellen

Linz. In der Diskussion um Energiepreisdeckel dürfe nicht auf die stark steigenden Miet- und Lebensmittelpreise vergessen werden, sagt AK-Präsident Andreas Stangl: „Die Mietpreise machen einen Großteil der Ausgaben vieler Menschen aus und sind selbst ein Inflationstreiber.“ Es sei deshalb wichtig, Mieterhöhungen zumindest befristet gesetzlich von der Inflation abzukoppeln. Bei den Lebensmittelpreisen fordert die AK eine Senkung der Mehrwertsteuer: „Das kann schnell Abhilfe schaffen. Zusätzlich braucht es genaue und strenge Preiskontrollen, um sicherzustellen, dass die Senkung an die Endverbraucher/innen weitergegeben wird.“

Landwirtschaftskammer OÖ informiert über die Ernte 2022

Eine „gute Durchschnittsernte“ Nachdem die Weizenernte so gut wie abgeschlossen ist, ziehen der Präsident der OÖ Landwirtschaftskammer, Franz Waldenberger, und Helmut Feitzlmayr, der Leiter der Abteilung Pflanzenbau, eine erste Bilanz des Erntejahres 2022. „Die gesamte Getreideernte inklusive Mais wird heuer wieder über fünf Millionen Tonnen geschätzt, womit wieder in etwa das Niveau des Vorjahres von 5,2 Millionen Tonnen erreicht werden sollte“, fasst Pflanzenbaudirektor Helmut Feitzlmayr die heurige Ernte bei Weizen, Mais und Soja zusammen. Positiv merkte er an, dass wegen des heißen Wetters zur Weizenernte kaum Trocknungskosten anfallen. Er hofft auf eine ebenso trockene Maisernte im Herbst: „Trocknungskosten von über 1.000 Euro je Hektar Mais sind wegen des Gaspreises heuer leider nicht unrealistisch.“ Auch für Oberösterreichs Ackerbauern leiten sich die Preise von der Weizenpreis-Notierung in Paris ab. Diese glich einer Achterbahnfahrt. Seit der höchsten Notierung mit 430 Euro je Tonne Weizen am 17. Mai, ist der Preis Ende Juli auf 330 Euro gefallen. „Nach jahrelanger Stagnation der Getreidepreise auf niedrigem Niveau ist diese Situation für die Landwirte völlig neu“, erklärt der Pflanzenbaudirektor und betont, dass man mit den Preisen hochzufrieden sein könne. Aber für die Landwirte steigt auch die Kos-

tenseite: „Der Gaspreis hat sich allein im letzten Monat von 80 Euro auf 200 Euro je Megawattstunde mehr als verdoppelt, was die ohnehin hohen Düngemittelpreise abermals steigen lässt.“ Mit den Rahmenbedingungen, die die Europäische Union für Österrichs Bauern vorgibt, ging Kammerpräsident Waldenberger hart ins Gericht. Mit dem „Green Deal“ der EU, das heißt, klimaneutral zu werden, habe er kein Problem, sehr wohl aber mit den Maßnahmen: „Ich bedauere, dass die europäische Agrarpolitik mit der Umsetzung des Green Deal den bisherigen wissenschaftsbasierten Zugang verlassen hat und in erster Linie von Ideologien getrieben wird. So fehlt bis dato bei sämtlichen Umsetzungsvorhaben eine kumulierte Folgenabschätzung. Hier rechnen wir mit einem Rückgang der europäischen landwirtschaftlichen Produktionsleistung um 30 bis 50 Prozent.“ WALLNER

Sich von Wellen treiben zu lassen – schön muss es sein. Im Sommer überlassen sich Menschen gerne dem Wellenspiel. Doch mehr und mehr hat der Begriff „Welle“ seinen Charme verloren: Hitzewellen – eine nach der anderen, eine CovidWelle sogar schon im Sommer. Bedrohlich ist das. Wellen entstehen aus einem Spiel von Kräften: Da ist Druck, der die Wogen hochschaukelt bis an einen Höhepunkt, und wenn die treibende Kraft nicht mehr ausreicht, fallen sie in sich zusammen. Wenn viele Menschen zu gleicher Zeit demselben Reaktionsmuster folgen, entstehen Wellen. Die Lebensgewohnheiten sehr vieler Menschen und Interessensgruppen haben die Häufigkeit von Hitzewellen begünstigt, der globale Verkehr trug zur Ausbreitung des Coronavirus bei. Was tun? Man könnte sich an der Entstehungsweise der Wellen selbst ein Beispiel nehmen. Wenn viele Menschen Gleiches wollen – und tun, könnte geschehen, was man an den Stränden beobachten kann: Am Widerstand der Klippen brechen die Wellen, an flachen Stränden laufen sie aus. Eine Welle eines starken gemeinsamen Wollens müsste es sein. Sie gewinnt Kraft aus vielen einzelnen Entscheidungen von Menschen: Wir nehmen die Krisen ernst und „befeuern“ sie nicht. Und wenn viele Menschen Gleiches wollen, müssten doch auch die „Mächtigen“ ihrem Beispiel folgen.

Franz Waldenberger (rechts) und Helmut Feitzlmayr. OÖ LWK

MATTHÄUS FELLINGER


6 Thema

Zuversicht bewahren in Zeiten der Krisen Die Corona-Pandemie, der Ukraine-Krieg, der Klimawandel, die Teuerung mit hohen Lebensmittel- und Energiepreisen. Krisen halten an und es scheint kein Ende absehbar. In diesen schwierigen Zeiten stellen die Salzburger Hochschulwochen (siehe Randspalte) heuer die Frage „Wie geht es weiter? Zur Zukunft der Wissensgesellschaft.“ Eva Jonas zählt zu den hochrangigen Referent/innen der Sommer­ universität und widmet sich dem Thema aus sozialpsychologischer Sicht.

Wir leben in Zeiten vieler Krisen, die nicht enden wollen. Was macht das mit uns Menschen aus ­Ihrer Perspektive als Sozialpsychologin? Eva Jonas: Seit Beginn meiner wissenschaft-

lichen Forschung hierzu im Jahr 2001 sind wir gefühlt in einem Dauerkrisenmodus – und die Krisen halten an. Wenn wir Menschen mit Diskrepanzen, mit Unvereinbarkeiten, mit Konflikten konfrontiert sind, die wir nicht auflösen können, erleben wir das als bedrohlich. Im Grunde erinnern uns die aktuellen Krisen, sei es Corona oder der Klimawandel, an die existenziellen Herausforderungen im Leben. Das führt uns die eigene Sterblichkeit vor Augen. Es wird uns bewusst, dass wir nichts dagegen machen können, dass wir nicht alles im Leben kontrollieren können, dass wir hilflos sein können, dass wir nicht immer Sinn finden, dass wir verletzbar sind. Das bewirkt, dass wir uns unwohl und ängstlich fühlen oder wir irritiert sind. Und diese unangenehmen Zustände wollen wir wieder überwinden. Welche Wege helfen dabei? Jonas: Verdrängen ist erst einmal eine norma-

le und gute Reaktion, denn wir können uns nicht ständig mit Angst, mit Problemen, mit dem Tod beschäftigen, denn dann sind wir handlungsunfähig. Doch immer alles nur zu

Eva Jonas ist Professorin und Leiterin der Abteilung Sozialpsychologie sowie Dekanin der Naturund Lebenswissenschaftlichen Fakultät an der Universität Salzburg. JONAS

INTERVIEW: SUSANNE HUBER

verdrängen kostet viel Energie und wir brauchen dann wieder etwas, das uns stabilisiert und stärkt. So suchen wir unbewusst nach etwas, das hilft, wieder in einen besseren körperlichen Zustand zu kommen, woran wir uns annähern können, etwas Belohnendes, was uns Klarheit gibt, was uns vertraut ist. Und hier spielen Gruppen eine wichtige Rolle: die eigene Kultur und Religion, enge Bindungen, Menschen, die uns lieb sind, aber auch Identifikationen mit einer für uns bedeutenden Gruppe – das sind Angstpuffer, die helfen, uns zu beruhigen. Diese Zuwendung zur eigenen Gruppe oder die Suche danach, wo gehöre ich dazu, wo sind die Menschen, die meine Werte teilen, geht einher mit der Abgrenzung zu jenen Gruppen, von deren Haltungen und Vorstellungen wir uns distanzieren wollen. Das hat natürlich gesellschaftliche Auswirkungen. Welche sind das? Jonas: Das kann zu Spannungen führen oder

dazu, dass Diskussionen heftiger geführt werden, dass man weniger „sowohl, als auch“Meinungen gelten lassen kann, sondern stärker „entweder, oder“-Standpunkte. Es führt aber auch dazu, dass Personen mit Diskriminierung zu rechnen haben, dass sie beschimpft und abgewertet werden oder Hasspostings bekommen. Ein Beispiel ist Corona, wo jetzt eine Ärztin Suizid beging, weil sie von Impfgegnern bedroht wurde; oder wo Menschen wegen ihres asiatischen Aussehens angefeindet und mit Hass und Gewalt konfrontiert wurden, weil man sie als Überträger des Corona-Virus angesehen hat. Diese Form von Aggression bringt uns aber auch von der Angst in die Annäherung und es erhöht den Glauben an Verschwörungstheorien. Wenn Menschen nach Bedrohungen an Verschwörungstheorien glauben oder wir sie ihnen zur

Verfügung stellen und sie darüber etwas lesen, dann fühlen sie sich weniger ohnmächtig. Es gibt also verschiedene Krisentypen. Menschen gehen mit Konflikten unterschiedlich um. Eine Möglichkeit wäre, sich sozial zu engagieren ... Jonas: Natürlich. Wenn es gelingt, dass wir

uns nach Bedrohungen und Ängsten mit dem Kollektiv, also mit Gruppen und natürlich auch mit anderen Menschen verbunden fühlen, dann hilft diese Emotion, wieder den Weg zur Handlungsfähigkeit zu ebnen. Das hat sich nach verschiedenen Krisen gezeigt. Nach dem Terroranschlägen am 11. September 2001 oder nach dem Anschlag auf die französische Satirezeitschrift „Charlie Hebdo“ 2015 sind die Leute immer wieder in Gruppen zusammengekommen, haben mit dem Slogan „Je suis Charlie“ („Ich bin Charlie“) ihre Solidarität mit den ermordeten Redaktionsmitgliedern gezeigt und haben auch gemeinsam getrauert. Zu Beginn der Flüchtlingskrise 2015 war ein unglaubliches soziales Engagement zu beobachten. Das gibt es jetzt seit der Ukrainekrise wieder. Und in der Coronapandemie haben viele Menschen Nachbarschaftshilfe geleistet. Wie geht es Ihnen persönlich in diesen Krisen­ zeiten? Jonas: Da es ja mein Forschungsgebiet ist,

denke ich einerseits viel darüber nach, was passiert gerade, wie kann man das erklären, was heißt das für unsere Forschung. Andererseits bin ich in der Krise ein Teil der Krise und da ist mir natürlich meine Familie sehr wichtig. Das Kümmern um meine zwei Kinder steht bei meinem Mann und mir sehr stark im Vordergrund, wie wahrscheinlich bei allen Eltern. Und dann merke ich, dass ich manchmal sehr erschöpft bin, wie jetzt


KirchenZeitung Diözese Linz

Thema 7

4. August 2022

Salzburger Hochschulwochen – 1. bis 7. August

„Wie geht es weiter?“ Die renommierten Salzburger Hochschulwochen gehen heuer nach zwei pandemiebedingten „digitalen Sommerfrischen“ wieder „analog“ vor Ort in der Mozartstadt über die Bühne.

Die Zuwendung zur eigenen Gruppe, zu Menschen, die uns vertraut sind, hilft uns, Krisen und Ängste besser zu bewältigen. FOTOAGENTUR WESTEND61/PICTUREDESK.COM

auch sehr viele Menschen. Das ist schon erstaunlich in diesem Sommer – das Gefühl zu haben, nicht mehr zu können. Doch in schwierigen Zeiten und Situationen, die ich nicht ändern kann, darf es einem auch mal schlecht gehen. Es ist wichtig, das zu akzeptieren, Selbstmitgefühl zu zeigen, sich selber zu trösten, achtsam mit sich umzugehen, aber sich auch mit anderen Menschen im Leid verbunden zu fühlen und den Austausch zu suchen. Ich glaube, es ist gefährlich, wenn man sich immer weiter zurückzieht – auch von Andersdenkenden.

Die Sommeruniversität setzt sich in diesem Jahr mit der Frage auseinander: „Wie geht es weiter? Zur Zukunft der Wissensgesellschaft“. „Es lässt sich ja kaum bestreiten, dass wir in einer Epoche des Umbruchs, einer Zeitenwende leben – und gar nicht so selten mischt sich darunter das Bewusstsein, dass das auch gut ist: So wie bisher kann es nicht weitergehen“, heißt es auf der Website der Hochschulwochen zum Programm, das seit 1. August in Form von Vorträgen, Diskussionen und Workshops stattfindet und bis 7. August läuft.

Sie werden bei den Salzburger Hochschulwochen u. a. über einen neuen Forschungsstrang Ihres Teams berichten, nämlich dass im Umgang mit Bedrohungen Utopien ebenfalls eine wichtige Rolle spielen, um wieder handlungsfähig zu werden. Welche? Jonas: Anstatt über Bedrohungsaspekte

Hochkarätige Vortragende. Unter den Referentinnen und Referenten, die sich dieser Frage widmen, sind große Namen wie etwa der Direktor des Österreichischen Instituts für Wirtschaftsforschung (WIFO), Gabriel Felbermayr, die Erfurter Theologin Julia Knop, der Münsteraner Soziologe Detlef Pollack, die Salzburger Sozialpsychologin Eva Jonas und der Münchner Soziologe Armin Nassehi. Höhepunkte stellen außerdem die Verleihung des „Theologischen Preises“ der Hochschulwochen für sein Lebenswerk an Bruder David Steindl-Rast dar sowie das neue Format „Meet the Artist“, bei dem der Schauspieler und heurige „Jedermann“, Lars Eidinger, in einem mode-

nachzudenken, überlegt man sich Utopien à la „Wie wäre es, wenn es richtig schön und gut wäre“. Allerdings müsste man dann noch einmal darüber reflektieren, dass man Utopien an sich ja nicht umsetzen kann, da sie ja in Kontrast stehen mit der Realität. Das ist ein komplexerer Prozess. In jeder Bedrohung eine Chance zu sehen – so positivistisch würde ich nicht argumentieren wollen, aber sich über Utopien Gedanken zu machen, das hat etwas Kraftvolles und Zuversichtliches.

Br. David Steindl-Rast erhält am 4. August den „Theologischen Preis“ der Salzburger Hochschulwochen. HUBER

Gerade beim Thema Verschwörungstheorien gibt es in der Familie oder im Freundeskreis oft verschiedene Meinungen, die zu Streit führen ... Jonas: Ja, und das einmal beiseite zu schie-

ben und trotzdem Zeit miteinander zu verbringen, ohne immer zu diskutieren, sondern sich zwischenmenschlich stützt, sich Kraft gibt oder einfach nur da ist füreinander. Das entspannt die Lage.

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„In schwierigen Zeiten und Situationen, die ich nicht ändern kann, darf es einem auch mal schlecht gehen.“ EVA JONAS

rierten Künstlergespräch mit Studierenden diskutiert. Auch bewährte „Klassiker“ des Hochschulwochenprogramms finden sich heuer wieder: so etwa die Verleihung der „Publikumspreise“ für den wissenschaftlichen Nachwuchs, Gottesdienste und Feierlichkeiten wie den Empfang von Stadt und Land Salzburg oder das stets stark nachgefragte Sommerfest im Garten von Erzbischof Franz Lackner. Neues. Zu den Neuerungen zählt heuer eine erstmals angebotene englischsprachige Sommer-Schule („Crossculture Religious Studies SummerSchool“) unter der Leitung des Salzburger Religionswissenschaftlers Martin Rötting. Hier will man besonders junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler im Bereich religionsbezogener Forschungen vernetzen. Das Projekt wird von einer Kooperation von Universitäten aus Haifa, München, Seoul, Nairobi, Yogyakarta und Salzburg getragen. „Wie geht es weiter?“. Keinen Zweifel an der Dringlichkeit des heurigen Themas lässt Hochschulwochen-Obmann Martin Dürnberger: „Zwar verfügen unsere Gesellschaften über so viel Wissen, Technologien, Knowhow wie nie zuvor – aber dieser Wissensüberschuss nimmt uns nicht ab, dass wir selbst navigieren und handeln müssen.“ Das Wissen um den Klimawandel z. B. übersetzte sich ja nicht von selbst in neue politische Handlungslogiken, „das Wissen um eine Pandemie erzeugt nicht von selbst gesellschaftlichen Gemeinsinn, das Wissen um Missbrauch verändert nicht von sich aus institutionelle Logiken“. Entsprechend brauche es „Thinktanks“ wie die Hochschulwochen, um „mit großen Denkerinnen und Denkern über große Fragen zu diskutieren“, so Dürnberger. u Infos: www.salzburger-hochschul-

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wochen.at


8 Panorama

4. August 2022

KirchenZeitung Diözese Linz

IN ALLER KÜRZE Kritik. Pflegeorganisationen, darunter Caritas, Diakonie und Rotes Kreuz, kritisieren die am Sonntag ausgelaufene CoronaQuarantäne­pflicht, die durch Verkehrsbeschränkungen ersetzt wurde. „Die neuen Regelungen sehen vor, positiv getestete Mitarbeiter auch in der Betreuung unserer Klienten einzusetzen“, was die Arbeitgeber im Sozialund Pflegebereich vor immense Herausforderungen stelle, erklärte Alex Bodmann, Vorsitzender der Arbeitgeberverbände der Freien Wohlfahrt. Die neuen Regelungen stünden im absoluten Widerspruch zur Fürsorgepflicht: In der Pflege und Betreuung handle es sich großteils um vulnerable Personengruppen, wie ältere, pflegebedürftige Menschen sowie um Leute mit Erkrankungen, bei denen Corona-Erkrankungen zu ernsthaften Folgen und im schlimmsten Fall zum Tod führen könne. Jubiläum. Vor 400 Jahren, am 13. August 1622, wurde die Ordensgründerin der Elisabethinen, Mutter Apollonia Radermecher, zur Leiterin des Armenspitals ihrer Heimatstadt Aachen berufen. Dieser Tag gilt als der Gründungstag des Ordens, der in Österreich u. a. in Linz, Graz, Klagenfurt und Wien tätig ist. Zum Jubiläum haben die Grazer Elisabethinen nun das Buch „Wege der Nächstenliebe – 400 Jahre Orden der Elisabethinen“ herausgegeben. Ernennung. Am 25. Juli wurden die Weichen für eine neue Zukunft der Großpriorate des Souveränen Malteser-Ritter-Ordens gestellt: Fra‘ Gottfried von Kühnelt-Leddihn ist zum Großprior von Österreich ernannt worden. Kühnelt-Leddihn folgt damit dem langjährigen Prokurator Bailli Norbert Salburg-Falkenstein nach, der seit 2006 dem Großpriorat von Österreich als Prokurator vorgestanden war.

Beim Rückflug von Iqaluit (Kanada) nach Rom sprach Papst Franziskus mit Journalisten an Bord des Flugzeugs.

KNA

Franziskus in Kanada: Auf dem Weg zur Versöhnung zählen konkrete Schritte

„Es war Völkermord“ Auf dem Rückflug aus Kanada verurteilte Papst Franziskus die Auswirkungen des staatlich-kirchlichen Internatssystems auf die indigene Bevölkerung als Völkermord. Die Papstreise nach Kanada endete bemerkenswert: Franziskus nannte das erlittene Unrecht der Indigenen eine Form von „Völkermord“. Das Wort „Genozid“ sprach er aber erst aus, als er Kanada am Samstag schon verlassen hatte – auf der Pressekonferenz im Flugzeug zurück nach Rom. Dass er auf den Begriff verzichtet hatte, den Kanadas Wahrheits- und Versöhnungskommission selbst benutzte, war ihm auf seiner Reise durch das zweitgrößte Land der Erde mehrfach vorgeworfen worden. Vergebungsbitte. Papst Franziskus hatte Kanada besucht (24. bis 30. Juli), um der Forderung nach einer Vergebungsbitte der Kirche für ihre Rolle bei Indigenen-Internaten nachzukommen. In den Schulen (Residential Schools) wurden indigene Kinder ihrer Kultur beraubt, misshandelt und missbraucht. Schätzungen zufolge starben dabei 4000 bis 6000 Kinder. Franziskus bat für die Rolle der Kirche – auch bei der Kolonialisierung und Zwangsmissionierung – während seiner Reise mehrfach um Vergebung, verurteilte dabei die Taten von „vielen Mitgliedern der Kirche“ und „von Ordensgemeinschaften“, „von Christen“ – die Institution „römisch-katholische Kirche“ jedoch nicht. Gemischtes Fazit. Vielen Kanadiern, unter ihnen besonders die Angehörigen indigener Völker, ging das päpstliche Engagement nicht weit genug. Lobende Worte und Aner-

kennung für die von Papst Franziskus selbst so bezeichnete „Buß-Reise“ fanden viele Indigene trotzdem. Bei den meisten von ihnen überwog die Erleichterung über diesen so wichtigen Schritt auf dem Weg der Verarbeitung. Denn neben den vielen Überlebenden selbst leiden ebenso ihre Angehörigen und Gemeinschaften bis heute unter den Traumata durch das Schulsystem. Mit ihnen suchte Papst Franziskus an allen drei Stationen – Edmonton, Quebec und Iqaluit – das verbindende Element. Er besuchte die erste indigene katholische Pfarre Kanadas, betete an einem See, der den Indigenen heilig ist und zugleich bedeutender Wallfahrtsort für Katholiken aus ganz Nordamerika. Wie ein roter Faden zog sich die Figur der heiligen Anna durch das päpstliche Besuchsprogramm, die von Katholiken wie Indigenen verehrte Großmutter Jesu. Ihr Festtag wurde am vergangenen Dienstag begangen. Konkrete Schritte angestoßen. Ein erster Schritt sei diese Reise gewesen, das war Konsens – bei Franziskus, Indigenen wie Politikern. Zugleich war sie aber auch Anstoß zu einigen konkreten Schritten, wie sie viele Kanadier bislang vermissen. So arbeiten laut Medienberichten kanadische Bischöfe mit dem Vatikan an einer Erklärung zur „doc­ trine of discovery“. Klar ist: Wie sehr Franziskus das Thema am Herzen liegt, hat er allein mit der Reise gezeigt. Wie belastend seine Knieprobleme für ihn sind, war bei keinem der Termine zu übersehen. Beim Rückflug schloss er die Möglichkeit eines Rücktritts nicht aus, obwohl er gerade nicht darüber nachdenke.

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KirchenZeitung Diözese Linz

Panorama 9

4. August 2022

Gedenkfeier

Synodaler Weg in Deutschlqand

Bestürzung nach Tod einer Ärztin

„Versehen“ im Vatikan

Beim Gedenken der Initiative „YesWeCare“ für die oberösterreichische Ärztin Lisa-Maria Kellermayr am Montagabend am Stephansplatz haben auch die Glocken des Doms geläutet. Dompfarrer Toni Faber war zuvor von „YesWeCare“-Initiator Daniel Landau deswegen kontaktiert worden. Faber und Landau zeigten sich tief betroffen vom Suizid der Ärztin am Freitag. Kellermayr war von CoronaImpfgegnern bedroht worden und hatte sich von den Behörden zu wenig unterstützt gefühlt.

Papst Franziskus hat den Absender einer kürzlich veröffentlichten Vatikan-Erklärung zum Synodalen Weg der Kirche in Deutschland benannt. Der Text sei vom vatikanischen Staatssekretariat verfasst worden, sagte der Papst auf dem Rückflug aus Kanada. Es sei ein Fehler gewesen, dies nicht zu kommunizieren und handle sich um ein Versehen, nicht um böse Absicht. Auf die Frage, ob solch ein Schreiben für den von ihm immer wieder geforderten Dialog zuträglich sei, antwortete Franziskus nicht. Er habe zum „Synodalen Weg“ in seinem Brief aus dem Jahr 2019 alles, was er habe sagen wollen, mitgeteilt. Diesen Brief habe er allein geschrieben, sich zuvor aber einen Monat lang mit Menschen darüber beraten, gebetet und reflektiert. Er habe diesen Brief als Hirte einer Kirche geschrieben, die versuche, ihren Weg nach vorn zu finden. Dieser Brief sei seine Botschaft, dabei bliebe es.

Hinweis: Hilfe in verzweifelten Lebenssituationen bietet die Telefonseelsorge. Sie ist unter der Notrufnummer 142 erreichbar sowie unter www.telefonseelsorge.at. Hilfsangebote bietet auch das Suizidpräventionsportal des Gesundheitsministeriums unter www.suizidpraevention.gv.at.

IN ALLER KÜRZE Mehr Teilhabe. Rund 2.000 Ordensfrauen aus zehn afrikanischen Ländern fordern mehr Teilhabe in der katholischen Kirche. Sie wollen zur Generalversammlung aller Bischöfe weltweit im Oktober 2023 ihre Forderungen nach stärkerer Berücksichtigung ihrer Erfahrungen in einem eigenen Dokument einbringen. „Stiller Völkermord“. Das sofortige Ende der Blockade und Belagerung der nordäthiopischen Bürgerkriegsregion Tigray fordert der katholische Ortsbischof Tesfaselassie Medhin. Mittlerweile litten mehr als fünf Millionen Menschen an Unterernährung und Hunger, sagte Bischof Medhin. Das Vorgehen in der Region gleiche einem „stillen Völkermord“.

T ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG

„Spurensuche“ auch online lesen

Salzachstadt Tittmoning

„Meine Kirchenzeitung“-App

Historische Burgtage

Jetzt alle Folgen der Sommerserie „Spurensuche“ auch am Handy oder Tablet lesen: einfach QR-Code scannen, „Meine Kirchenzeitung“-App laden und anmelden. Schon können Sie sich auf „Spurensuche“ mit Ihrer Kirchenzeitung machen.

Vom 13. bis 15. August lädt die bayerische Grenzstadt an der Salzach zum großen familienfreundlichen Mittelalterspektakel mit Rittern, Gauklern, Handel, Handwerk, Schaukampf, Tanz, Musik, Kinderprogramm, abendlichen Feuershows. Öffnungszeiten der Burgtage: • Samstag und Sonntag: 11 bis 22 Uhr • Montag: 11 bis 18 Uhr

Jetzt kostenlos herunterladen: www.meinekirchenzeitung.at/app

Weitere Infos: Tel. +49 8683 700710 anfrage@tittmoning.de | www.tittmoning.de

Bayrische Grenzstadt Burghausen an der Salzach

Burghausen liegt malerisch zwischen München und Linz, Passau und Salzburg. Mit seiner denkmalgeschützten Altstadt und der weltweit größten Burganlage ist sie wunderbar geeignet für einen Wochenendausflug. Kulturliebhaber erstaunt die Stadt mit einem außergewöhnlich dichten und hochkarätigen Veranstaltungsprogramm. Highlights sind die Internationale Jazzwoche Burghausen im März oder das Historische Burgfest im Juli. Sie hat mit der Barockaula im Kurfürst-Maximilian-Gymnasium einen

perfekten Konzertsaal für klassische Konzerte. Orgelfreunden bietet die älteste Stadtpfarrkirche St. Jakob Konzerte auf der fulminanten Riegerorgel. Und die wunderbar gelegene Rokoko-Kirche Marienberg kann mit einer originalen barocken Bayr-Orgel aufwarten. Nur 50 Kilometer nördlich von Salzburg verbindet die alte Herzogstadt Burghausen die Annehmlichkeiten einer Kleinstadt mit einem Angebot an Kultur und Sehenswürdigkeiten, das seinesgleichen sucht. www.burghausen.de

BURGHAUSER TOURISTIK

Dynamische Stadt mit der weltlängsten Burg


10 Sommerserie

4. August 2022

KirchenZeitung Diözese Linz

In der Spur des Gottvertrauens Am 9. August 1943 wurde der Innviertler Bauer Franz Jägerstätter hingerichtet. Der Familienvater hatte sich geweigert, für Hitler in den Krieg zu ziehen. Woher nahm er den Mut? Ein Besuch in seiner Heimat St. Radegund. HEINZ NIEDERLEITNER

Von Linz kommend taucht St. Radegund erst spät auf den Straßenschildern auf. Es ist ein weiter Weg vom oberösterreichischen Zentralraum in die westlichste Gemeinde des Bundeslandes, viel weiter als von Salzburg. Es ist angenehm still an diesem Wochentag vor der Kirche in St. Radegund, im kleinen „Zentrum“ der sonst zerstreut liegenden Gemeinde. Im nahen Wald ruft ein Kuckuck. Das Handy erhält eine SMS: Man befinde sich im deutschen Telefonnetz, heißt es darin. Kein Wunder: Unterhalb der Kirche fließt, durch den Wald nicht sichtbar, die Salzach. Ihr gegenüberliegendes Ufer liegt schon in Bayern. Die geografische Lage machte es ab 1933 einem jungen Mann möglich, die Auswirkungen der nationalsozialistischen Machtergreifung in Deutschland zu verfolgen. Franz Jägerstätter las Zeitung, er fuhr mit seinem Motorrad schon vor dem „Anschluss“ Österreichs an NS-Deutschland über die Grenze. Er sah sich die Entwicklungen an, reflektierte sie mit der Bibel sowie seinem Glauben und zog seine Konsequenz: die Ablehnung des Nationalsozialismus aus dem christlichen Glauben heraus. Wie kam dieser Bauer zu

seinem Gottvertrauen und zu seinem Mut? Spuren zur Antwort liegen in St. Radegund. Die Kirche. Die Kirche des Ortes ist nicht groß, an der Tür steht die Frage: „Wovor hast Du Angst?“ Die künstlerische Neugestaltung fügt sich gut in den historischen Raum, wo Jägerstätter einst Mesner war. Viele Male mag er ihn betreten, die Kerzen angezündet und den Gottesdienst vorbereitet haben. Er hatte einen besonderen Bezug zu diesem Gotteshaus, heute hat es einen besonderen Bezug zu ihm: Die Mitte des Volksaltars bildet ein kreuzförmiges Glasgefäß. Nach wenigen Schritten auf den Altar zu ist erkennbar, was als Reliquie darin aufbewahrt wird: die Asche Franz Jägerstätters und die Überreste der Urne. Es ist ein Moment unerwarteter Nähe. Hier schließt sich ein Kreis, der Weg des Martyriums des 2007 selig gesprochenen Familienvaters. Jägerstätter verweigerte am 1. März 1943 in Enns den Wehrdienst im nationalsozialistischen Staat, genauer gesagt: Er verweigerte die Beteiligung an Hitlers ungerechtem Angriffskrieg. Als Gefangener ging sein

Franz Jägerstätter (1907–1943) war Mesner in der Kirche von St. Radegund (re.) NIE (3), ARCHIV

Teil 6 von 10 – Oberösterreich

Weg über Linz nach Berlin. Am 6. Juli wurde er dort zum Tode verurteilt. Gut ein Monat später, am 9. August, wurde das Urteil in Brandenburg an der Havel durch das Fallbeil vollstreckt. 36 Jahre alt ist Jägerstätter geworden. Nach dem Krieg wurde seine Urne nach St. Radegund überführt und an der Kirchenmauer bestattet. Der Weg. Verlässt man die Kirche, findet man gleich rechter Hand das Grab von Franz und Franziska Jägerstätter. Der Pfad führt den Hang hinauf. Der heutige JägerstätterWeg ist eine rund 1,5 Kilometer lange Strecke zwischen der Kirche und dem Jägerstätter-Hof, dessen alter Hausname Leherbauer lautet. Am Waldrand lädt das von Hubert Sigl, einem Enkel des Seligen, geschaffene Denkmal zum Verweilen ein. Die Schritte führen durch Felder und Wiesen. Der Landwirt Jägerstätter war hier verwurzelt. Sein Zuhause kommt in den Blick, der Hof, wo er mit seiner Familie lebte. Das Haus. Vor der Haustür sitzt heute Maria Dammer. Sie ist eine von Jägerstätters Töch-


KirchenZeitung Diözese Linz

Sommerserie 11

4. August 2022

LEBENSSPUREN Franz Jägerstätter

Informationen

Franz Jägerstätter war ein einfacher oberösterreichischer Bauer. Und doch auch wieder nicht. Tiefe Frömmigkeit prägte sein Leben und seinen Tod. Es ist von außen kaum zu ermessen wie stark und verwurzelt ein Glaube sein muss, dass jemand bereit ist, dafür zu sterben. Das Verweigern des Kriegsdienstes im 2. Weltkrieg war eine lebensgefährliche ­Sache. Das wusste auch Franz Jägerstätter. Doch er hatte genug gehört und gesehen, um für sich zu entscheiden, dass er eine Mitwirkung an Hitlers Krieg nicht mit seinem Glauben vereinbaren könne. Man könnte sich fragen, ob es etwas geändert hätte, wenn mehr Menschen so mutig gewesen wären. Franz Jägerstätter jedenfalls bezahlte seine Standhaftigkeit mit dem Leben. Seine Töchter mussten ohne Vater aufwachsen, seine Frau den Hof allein stemmen. Krieg kennt keine Gewinner. Nicht damals und nicht heute. Man könnte meinen, das müsste die Menschheit inzwischen doch endlich verstanden haben. Wiederholt sich die Geschichte wirklich immer wieder? Dann gibt es bestimmt auch heute wieder Jägerstätters auf dieser Welt. Frauen und Männer, die sich mutig gegen Unmenschlichkeit und Barbarei stellen.

Weitere Informationen finden Sie auf www.dioezese-linz.at/jaegerstaetter (mit Links zu Online-Rundgängen durch Kirche und Jägerstätter-Haus) sowie beim „Franz und Franziska Jägerstätter“-Institut der Katholischen Privatuniversität Linz: www.ku-linz.at Die Pfarre St. Radegund feiert heuer ihr 600-Jahr-Jubiläum mit Glockenweihe am 14. 8. um 10 Uhr. Jährlich am 9. August wird an die Todesstunde Franz Jägerstätters erinnert. www.dioezese-linz.at/stradegund.

Barbara Karlich teilt ihre Gedanken über Heilige. ORF

Der Leherbauer-Hof (links) ist heute als Jägerstätter-Haus bekannt. Maria Dammer, eine Tochter des Seligen, kümmert sich um die Besucher/innen. Auf dem Bild oben sitzt sie in der Stube der Familie.

tern und wurde in diesem Haus geboren. Die Tür hat sie geöffnet, damit die warme Luft ins Innere gelangt. Rechts liegt die Stube mit dem Tisch und den Bänken. „Hier sind wir zusammengesessen. Beim Rosenkranzgebet sind wir hier gekniet“, sagt Dammer und nimmt am Tisch Platz. Es ist der Tisch einer gläubigen Familie. Die Heirat mit Franziska stärkte den Glauben von Franz. Der Zusammenhalt der Eheleute war stark, gerade in der schlimmsten Zeit. Franziska hoffte auf einen Ausweg. Aber sie respektierte seine Entscheidung und unterstützte ihn: „Wenn ich nicht zu ihm gehalten hätte, hätte er niemanden gehabt“, sagte sie später. Das Zimmer. Sie musste den Hof ohne Franz bewirtschaften und ohne ihn für die drei gemeinsamen Töchter sorgen (Franz hatte auch eine weitere Tochter), während sein Zeugnis umstritten, angefeindet war. In seinem Abschiedsbrief schrieb er: „Es war mir nicht möglich, Euch von diesen Schmerzen, die Ihr jetzt um meinetwegen zu leiden habt, zu befreien.“ Er bat die Seinen um Verzeihung. Die Briefe ihres Mannes aus dem Gefängnis haben Franziska am Hof erreicht – auch die Todesnachricht. Jägerstätter schrieb von seiner „Reise in die Ewigkeit“. Einmal hatte Franziska ihren Mann vor seinem Tod noch gesehen, nachdem sie sich auf den weiten Weg nach Berlin gemacht hatte. Franziska hat Franz um 70 Jahre überlebt: Sie starb 2013. Jene, die sich von Jägerstätter inspirieren lassen, sagen, dass sein Zeugnis nicht ohne das ihre verstanden werden kann. Tochter Maria Dammer führt ins Obergeschoß des Hauses, das heute ein Museum

und Gedenkort ist. In einem Raum ist Franz Jägerstätters Zeugnis durch seine Biografie und Texte präsent. An der Wand hängt eine Eisenkette: Ein französischer Mitgefangener hat sie eines Tages gebracht. An solchen Ketten, sagte er, seien er und Jägerstätter gefesselt gewesen. Wenige Schritte weiter blickt man in einen hellen Raum: das Schlafzimmer. Wieder ist die Nähe überraschend groß, diesmal zu Franz und Franziska gemeinsam – trotz der Zeit, die seit 1943 vergangen ist. Das Vermächtnis. Vergangen sind auch die Stunden der Spurensuche in St. Radegund. Draußen, an der Hauswand, ist es noch warm. Die Wege gehen von hier weiter: der Weg des Besuchers nach Hause, der Weg des Zeugnisses von Franz Jägerstätter in die Welt. Mit gefesselten Händen, aber freiem Willen hatte er das Wort des Apostels Paulus niedergeschrieben: „Nicht Kerker, nicht Fesseln, auch nicht der Tod sind imstande, einen von der Liebe Gottes zu trennen.“

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SONNTAG 19. Sonntag im Jahreskreis – Lesejahr C, 7. August 2022

Gottes Zusage auf Beistand und Wiederherstellung von Gerechtigkeit lässt auch in dunklen Zeiten Lebensmut bewahren.

1. Lesung Weisheit 18,6–9

D

ie Nacht der Befreiung wurde unseren Vätern vorher angekündigt; denn sie sollten sich freuen in sicherem Wissen, welch eidlichen Zusagen sie vertrauten. So erwartete dein Volk die Rettung der Gerechten und den Untergang der Feinde. Wodurch du die Gegner straftest, dadurch hast du uns zu dir gerufen und verherrlicht. Denn im Verborgenen opferten die heiligen Kinder der Guten; sie verpflichteten sich einmütig auf das göttliche Gesetz, dass die Heiligen in gleicher Weise Güter wie Gefahren teilen sollten, und stimmten dabei schon im Voraus die Loblieder der Väter an. Glaube bedeutet nicht wissen, sondern auf einen guten Ausgang hoffen. Diese Zuversicht hilft, das ganze Streben auf die Zukunft auszurichten.

2. Lesung Hebräerbrief 11,1–2,8–12 (Kurzfassung)

S

chwestern und Brüder! Glaube aber ist: Grundlage dessen, was man erhofft, ein Zutagetreten von Tatsachen, die man nicht sieht. Aufgrund dieses Glaubens haben die Alten ein gutes Zeugnis erhalten. Aufgrund des Glaubens gehorchte Abraham dem Ruf,

wegzuziehen in ein Land, das er zum Erbe erhalten sollte; und er zog weg, ohne zu wissen, wohin er kommen würde. Aufgrund des Glaubens siedelte er im verheißenen Land wie in der Fremde und wohnte mit Ísaak und Jakob, den Miterben derselben Verheißung, in Zelten; denn er erwartete die Stadt mit den festen Grundmauern, die Gott selbst geplant und gebaut hat. Aufgrund des Glaubens empfing selbst Sara, die unfruchtbar war, die Kraft, trotz ihres Alters noch Mutter zu werden; denn sie hielt den für treu, der die Verheißung gegeben hatte. So stammen denn auch von einem einzigen Menschen, dessen Kraft bereits erstorben war, viele ab: zahlreich wie die Sterne am Himmel und der Sand am Meeresstrand, den man nicht zählen kann.

Glaube befreit zu solidarischem Handeln. Die Dringlichkeit und Konsequenz des zweiten Teils fordern dazu auf, in persönlicher Verantwortung auch danach zu leben.

Evangelium Lukas 12, 32–48

I

n jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Fürchte dich nicht, du kleine Herde! Denn euer Vater hat beschlossen, euch das Reich zu geben. Verkauft euren Besitz und gebt Almosen! Macht euch Geldbeutel, die nicht alt werden! Verschafft euch einen Schatz, der nicht abnimmt, im Himmel, wo kein Dieb ihn findet und keine Motte ihn frisst! Denn wo euer Schatz ist, da ist auch euer Herz. Eure Hüften sollen gegürtet sein und eure Lampen brennen! Seid wie Menschen, die

Alternative Lesungen Langfassung 2. Lesung: Hebräerbrief 11,1– 2.8–19 Kurzfassung Evangelium: Lukas 12,35–­40

auf ihren Herrn warten, der von einer Hochzeit zurückkehrt, damit sie ihm sogleich öffnen, wenn er kommt und anklopft! Selig die Knechte, die der Herr wach findet, wenn er kommt! Amen, ich sage euch: Er wird sich gürten, sie am Tisch Platz nehmen lassen und sie der Reihe nach bedienen. Und kommt er erst in der zweiten oder dritten Nachtwache und findet sie wach – selig sind sie. Bedenkt: Wenn der Herr des Hauses wüsste, in welcher Stunde der Dieb kommt, so würde er verhindern, dass man in sein Haus einbricht. Haltet auch ihr euch bereit! Denn der Menschensohn kommt zu einer Stunde, in der ihr es nicht erwartet. Da sagte Petrus: Herr, sagst du dieses Gleichnis nur zu uns oder auch zu allen? Der Herr antwortete: Wer ist denn der treue und kluge Verwalter, den der Herr über sein Gesinde einsetzen wird, damit er ihnen zur rechten Zeit die Tagesration gibt? Selig der Knecht, den der Herr damit beschäftigt findet, wenn er kommt! Wahrhaftig, ich sage euch: Er wird ihn über sein ganzes Vermögen einsetzen. Wenn aber der Knecht in seinem Herzen sagt: Mein Herr verspätet sich zu kommen! und anfängt, die Knechte und Mägde zu schlagen, auch zu essen und zu trinken und sich zu berauschen, dann wird der Herr jenes Knechtes an einem Tag kommen, an dem er es nicht erwartet, und zu einer Stunde, die er nicht kennt; und der Herr wird ihn in Stücke hauen und ihm seinen Platz unter den Ungläubigen zuweisen. Der Knecht, der den Willen seines Herrn kennt, sich aber nicht darum kümmert und nicht danach handelt, der wird viele Schläge bekommen. Wer aber, ohne den Willen des Herrn zu kennen, etwas tut, was Schläge verdient, der wird wenig Schläge bekommen. Wem viel gegeben wurde, von dem wird viel zurückgefordert werden, und wem man viel anvertraut hat, von dem wird man umso mehr verlangen.

EINHEITSÜBERSETZUNG DER HEILIGEN SCHRIFT, VOLLSTÄNDIG DURCHGESEHENE UND ÜBERARBEITETE AUSGABE; © 2016 KATHOLISCHE BIBELANSTALT GMBH, STUTTGART. LEKTIONAR III © 2020 STAEKO.NET

Das Volk erwartet die Rettung


WORT ZUR 1. LESUNG

RALF GEITHE/STOCK ADOBE

J

ubelt im Herrn, ihr Gerechten, den Redlichen ziemt der Lobgesang.

Selig die Nation, deren Gott der Herr ist, das Volk, das er sich zum Erbteil erwählt hat. Siehe, das Auge des Herrn ruht auf denen, die ihn fürchten, die seine Huld erwarten, dass er ihre Seele dem Tod entreiße

Im dritten Teil des Weisheitsbuches wird das Wirken der Weisheit als Heilsmittlerin in der Geschichte Israels betrachtet. Dieser Rückblick erfolgt aus einer Situation, in der sich die jüdische Bevölkerung durch politische Entscheidungen und – im wahrsten Sinne des Wortes – attraktive Fremdgötter und -göttinnen (vordringlich in Gestalt der Isis Panthea) in ihrer Existenz und ihrem Fortbestand bedroht fühlten. In schwierigen oder misslichen Lebenslagen einen Blick zurückzuwerfen, kann verschiedene Auswirkungen haben: Verfällt man in pessimistische Vergleiche, besteht die Gefahr, die Vergangenheit zu verklären und sich in Vorstellungen der – womöglich nie dagewesenen – guten alten Zeit zu verlieren. Andererseits kann ein gezieltes Fokussieren auf den positiven Ausgang von als schwierig oder leidvoll erfahrenen Situationen dabei helfen, aktuelle Tiefpunkte in einer reflektiert zuversichtlichen Haltung zu überstehen. Die Erinnerung an den bereits erfahrenen Beistand Gottes stärkt die Hoffnung, dass man auch weiterhin auf sein Wohlwollen vertrauen darf. Die heutige Perikope erschöpft sich nicht in der Erinnerung einer punktuellen – wenn auch gewichtigen – Heilshandlung (dem originalen Pesach). Mit den „eidlichen Zusagen“ werden ebenso die Bundesschlüsse angesprochen, die eine Rückversicherung auf bleibenden und immer wieder erneuert zugesicherten Heilswillen Gottes mittransportieren. Aus diesen Erfahrungen lässt sich wie oben beschrieben die nötige Zuversicht schöpfen, dass die Zuwendung Gottes auch in der momentan als bedrohlich erfahrenen Situation ungebrochen gilt.

ZUM WEITERDENKEN Wie verändern Glaube und das Vertrauen in Gott mein Leben? Welche Auswirkungen haben sie auf mein Fühlen, mein Denken und mein Handeln? In welchen Bereichen ist ein „Nachschärfen“ nötig? Nehme ich mir auch Zeit, ins „Loblied der Väter“ miteinzustimmen?

und, wenn sie hungern, sie am Leben erhalte. Unsre Seele hofft auf den Herrn; er ist unsre Hilfe und unser Schild. Lass deine Huld über uns walten, o Herr, KLARA PORSCH

ANTWORTPSALM (AUS PSALM 33)

PRIVAT

wie wir auf dich hofften!

ist Referentin im Bibelwerk Linz u sonntag@koopredaktion.at


14 Bewusst leben

4. August 2022

KirchenZeitung Diözese Linz

Tomate, Paradeiser, Liebes-, Gold- oder Paradiesapfel: Das rote Gemüse hat viele Namen. 33 Kilogramm essen die Österreicher/innen pro Jahr davon. AMA

Die gebackenen Tomaten sind eine schmackhafte Vorspeise. MARGOUILLAT PHOTO/SHUTTERSTOCK.COM

Am 8. August ist Tag der Tomate. Der „Paradiesapfel“

Pomodori al forno – Tomaten aus dem Ofen

ist das Lieblingsgemüse der Österreicher/innen. Zeit, es

ZUTATEN für 4 Personen

LISA-MARIA LANGHOFER

∙ 4 große, feste Fleischtomaten ∙ 1 Knoblauchzehe ∙ 2 EL natives Olivenöl ∙ 1 EL Balsamicoessig ∙ frische Kräuter (Rosmarin, Basilikum etc.) ∙ Salz und Pfeffer zum Abschmecken ∙ 50 g grobes Paniermehl (Semmelbrö-

sel) und frische Petersilie zum Anrichten

ZUBEREITUNG Den Backofen auf 160 Grad vorheizen. Die Tomaten in etwa 1 Zentimeter dicke Scheiben schneiden und auf einem mit Backpapier ausgelegten Backblech verteilen. Den Knoblauch schälen und fein hacken. Die Kräuter grob hacken. Den Knoblauch mit den Kräutern, Olivenöl, Essig, Salz und Pfeffer vermischen und die Mischung auf den Tomatenscheiben verstreichen. Mit dem Paniermehl (den Semmelbröseln) bestreuen. Die Tomaten dann für rund 10 Minuten in den Ofen geben, bis sie weich sind, aber noch nicht zerfallen. Zusammen mit der frischen Petersilie lauwarm oder kalt servieren. X Theresa Müller: Das Kochbuch meines Lebens. Genussmomente für die ganze Familie, Verlag Anton Pustet 2021, 176 S., € 24,–

einmal genauer unter die Lupe zu nehmen.

Von knallrot bis 33 Kilogramm: So viele Tomaten isst jede/r Österreicher/in pro Jahr. Sie ist damit unangefochten das Lieblingsgemüse der Nation. Im Lebensmitteleinzelhandel wurden im Jahr 2021 fast 38.000 Tonnen Paradeiser im Wert von knapp 161 Millionen Euro gekauft. Nach ihrer Ankunft in Europa – Christoph Kolumbus brachte sie vermutlich um 1500 aus Südamerika mit – musste sie sich ihre Beliebtheit aber erst erarbeiten: Wegen ihrer sinnlichen Form und Farbe wurde sie für den Paradiesapfel gehalten, mit dem Eva Adam verführte. Junge Mädchen durften sie nicht essen, da sie im Verdacht stand, „Liebeswahn“ hervorzurufen. Darüber hinaus wurden Tomaten zunächst nur an Schweine verfüttert, wegen des darin enthaltenen (für Menschen leicht giftigen) Solanins. Dieses kommt vor allem in Nachtschattengewächsen wie Kartoffeln, Auberginen oder eben Tomaten vor. In unreifen, grünen Tomaten ist die Konzentration am höchsten, bei reifen beträgt der Anteil nur noch 0 bis 0,7 mg – deshalb besser zu letzteren greifen und Stielansatz entfernen. Viele Sorten. Am häufigsten werden in Österreich wohl die roten Paradeiser verzehrt, doch Tomaten gibt es in vielen Farben: weiß, gelb, orange, rosa, violett, grün, braun und

schwarz. Im herkömmlichen Handel werden manchmal ausgefallene oder seltene Sorten angeboten, richtig fündig wird man sicherlich auf speziellen Märkten oder Gartenmessen. Hier ein kleiner Auszug aus der Paradeiser-Vielfalt:

∙ Ochsenherz. Diese Fleischtomatensorte

kann bis zu einem halben Kilo schwer werden und schmeckt sehr fruchtig und süßlich. Sie hat eine gerippte Form und kann dunkelrot bis gelb gefärbt sein. Dank ihrer Größe kann man sie auch gut füllen, zum Beispiel mit Mozzarella und Salat.


KirchenZeitung Diözese Linz

Bewusst leben 15

4. August 2022

Weltkatzentag am 8. August

Miau, miau: ein Katzen-Feiertag Es gibt nicht nur Ostern und Weihnachten als besondere Tage im Jahr, sondern auch etwas kuriosere und lustigere Feiertage: So ist am 8. August Weltkatzentag.

tiefschwarz

Den Internationalen Tag der Katze gibt es seit 2002. Wer ihn erfunden hat, ist umstritten. Ebenso, ob es wirklich der 8. August ist, denn manche feiern die Samtpfoten am 17. Februar. Tierschutzorganisationen nutzen den Weltkatzentag, um auf die Rechte von Wildkatzen hinzuweisen.

Noch skurriler. Es gibt noch weitere Katzen-Feiertage. Der Beantworte-die-Fragen-deinerKatze-Tag wird am 22. Jänner gefeiert und am 19. September ist der Miaue-wie-ein-Pirat-Tag. Bald, am 17. August, kommt der Tag der schwarzen Katze. Aber was macht man da, wenn man eine rot-weiße Katze hat? Katzen-Rätsel. Einfacher ist vielleicht das Rätsel. Es ist deine Aufgabe herauszufinden, welche zwei Katzen im untenstehenden Bild genau gleich sind.

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ANDREA MAYER-EDOLOEYI

∙ Gelbes Birnchen. Wie der Name verrät,

handelt es sich bei dieser Sorte um eine gelbe, birnenförmige Cocktailtomate.Sie kann zum Kochen und für Salate verwendetet werden, schmeckt am besten aber direkt vom Strauch.

∙ Black Cherry. Das ist angeblich die einzige bekannte wirklich runde schwarze Kirschtomate. Sie bringt die Würze der schwarzen Tomaten mit der Süße der Kirschtomaten zusammen. Von der Farbe her ist sie dunkelviolett, sie ist platzfest, dabei aber sehr saftig. Ideal für für unterwegs.

Lagerung. Je mehr Licht die Tomate bekommt und je reifer sie geerntet wird, desto mehr hochwertige Inhaltsstoffe stecken in ihr. Für die Lagerung ist ein über 13 Grad warmer Ort ideal, so kann sie noch nachreifen.

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Tomatensorten: links Ochsenherz, darunter das Gelbe Birnchen und rechts daneben die Black Cherry-Tomate PARYSSIA/TWILIGHTARTPICTURES/ VAIBIRGA/STOCKADOBE

ARSANSP ADOBE STOCK


16 Familie & Unterhaltung

4. August 2022

KirchenZeitung Diözese Linz

Vor 25 Jahren in der KirchenZeitung Diözese Linz

„Das Gesicht Afrikas in seiner Vielfalt zeigen“ Vor 25 Jahren veröffentlichte die KirchenZeitung ein Interview mit Schwester Marie Kingbo, die sich im Senegal für Frauenförderung, Gesundheitsfürsorge und Kindererziehung einsetzte. In dem von Bernd Wachter geführten Interview bedauerte Schwester Marie Kingbo, dass sich westliche Medien immer nur für Krieg und Elend in Afrika zu interessieren schienen. Die positiven Aufbrüche auf dem Kontinent würden oft gar nicht behandelt werden. „Die vielen kriegerischen Auseinandersetzungen in Afrika entsprechen nicht der Mentalität und Kultur der afrikanischen Völker“, betonte sie. „Warum wagen es die westlichen Medien nicht, das Gesicht Afrikas in seinen vielfältigen Formen zu zeigen? Warum wagen sie es nicht, über all das viele Gute zu berichten?“ Schwester Marie King-

bo stritt nicht ab, dass auch in ihrem Land Elend und Not herrschten. Sie hob jedoch besonders das friedliche Miteinander, die demokratische Verfasstheit und den funktionierenden religiösen Dialog im Senegal her-

Schwester Marie Kingbo leitete die „Schwestern vom heiligsten Herzen Mariens“. KIZ/ARCHIV

KIZ MIT WITZ

RatMal

Zwei Freunde sind mit dem Rad unterwegs. Nach einer Weile stoppt der eine und lässt die Luft aus den Reifen. Fragt der andere: „Was soll das denn?“ Sagt der eine: „Ach, auf Dauer war mir der Sattel ein bisschen zu hoch!“

Gesucht: Rund um jedes braune Wabenfeld müssen die Buchstaben A, B, C, D, E und F genau einmal vorkommen. In Wabenfeldern, die sich berühren, darf nie der gleiche Buchstabe stehen. Füllen Sie die Waben mit den richtigen Buchstaben aus!

Die Mutter schickt ihren Sohn in die Küche, um den Salzstreuer aufzufüllen. Nach einer Stunde kommt er schluchzend aus der Küche und fragt seine Mutter: „Wie schaffst du es, das Zeug durch die Löcher zu stopfen?“ Peter darf Ferien auf dem Bauernhof machen. Der Bauer zeigt ihm den Stall, wo die Kühe gemütlich wiederkäuend im Stroh liegen. Peter: „Sagen Sie mal, kommt Ihnen das mit den vielen Kaugummis auf Dauer nicht ein zu teuer?“

Lösung des Rätsels der letzten Woche:

C E D C D A E C F B F B F E A B C D A D C D E E B F C F A E

D F

F

B A

vor. Im Senegal gehörten im Jahre 1997 fast 95 Prozent der Bevölkerung dem Islam an. Die übrigen 5 Prozent machten Christ/-innen und Animistische aus. Zwischen diesen drei Religionen herrsche ein sozialer Friede, erzählte Schwester Marie Kingbo. Islamische Frauen und Jugendliche beispielsweise arbeiteten auch in katholischen Organisationen mit. Schwester Marie Kingbo betonte, dass radikale fundamentalistische Strömungen in ihrem Land kaum Fuß fassen könnten. Frauenförderung. Kingbo erklärte auch, dass Frauen im Senegal auf der Suche nach ihren neuen Rollen wären. „Viele nehmen noch nicht den Platz ein, der ihnen zusteht“, meinte sie. Sie zeigte sich jedoch hoffnungsvoll und war sich sicher, dass große, unaufhaltsame Entwicklungsschritte folgen würden. STEFANIE HINTRINGER

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B C F A E

A C E B D © Philipp Hübner


KirchenZeitung Diözese Linz

Hinweise & Dank & Anzeigen 17

4. August 2022

Missio Oberösterreich feiert

Helfer/innen für Deutsch in Kasachstan gesucht

Linz. Die Päpstlichen Missionswerke (Missio) feiern am 13. August 2022 den 100. Jahrestag ihrer Gründung in Österreich und in der Diözese Linz. Gemeinsam mit Diözesanbischof Manfred Scheuer, MissioNationaldirektor P. Karl Wallner und Missio-Diözesandirektor Pfarrer Heinz Purrer wird in der Karmelitenkirche sowie im Festsaal des Ursulinenhofes der Einsatz für die Weltkirche gefeiert. Als besondere Gäste werden auch zwei Missionar/innen erwartet: Br. „Joe“ Unterberger, der Franziskanerbruder aus Pfandl im Salzkammergut,

Kasachstan. Die Schule St. Lorenz in Korne­ jewka (Nordkasachstan) wird von den Gemeinschaften der Franziskanerinnen von Vöcklabruck und den Dienern Jesu und Mariens getragen (www.sanctlorenz.com). Für die Schule (1. bis 11. Klasse), die einen Deutsch-Schwerpunkt anbietet, wird ein Native Speaker gesucht, der den Schüler/innen beim Deutschlernen hilft (Bezahlung nach kasachischem Gehaltsschema). Interessent/innen – jeden Alters – mit pädagogischem Geschick und missionarischer Gesinnung erhalten weitere Auskunft bei Sr. Kunigunde Fürst, die seit Jahren vor Ort lebt.

der in Myanmar lebt und dessen Einsatz die KirchenZeitung zum Weihnachtsfest 2021 ausführlich vorgestellt hat. Ebenso Br. Johannes „Joe“ wird Sr. Patrizia Kai- Unterberger OFM. PRIVAT ser, Missionarin in Rumänien, von ihrem Leben berichten. X Missiofest in Linz, am Sa., 13. August 2022, um 17.30 Uhr Dankmesse in der Karmelitenkirche und um 19.15 Uhr Festakt im Festsaal des Ursulinenhofes

ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG

X sr.kunigunde@hotmail.com

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KLEINANZEIGEN

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IMPRESSUM KirchenZeitung Diözese Linz Medieninhaberin: Diözese Linz. Herausgeber: Willi Vieböck. Chefredakteur: Heinz Niederleitner. Redaktion: Lisa-Maria Langhofer, Elisabeth ­Leitner (CvD), Andrea Mayer-Edoloeyi, Paul Stütz, ­Josef Wallner. Geschäftsführer: Reinhold Hofstetter. Marketing: Birgit Kubik, Eugenie Neumüller. Anzeigen: Sigi Hafner. E-Mail: anzeigen@kirchenzeitung.at Sekretariat: Irmgard Draxler-Freudenstein, ­Alexandra Kaiser, Kerstin Robitschko, Anita ­Taferner. Adresse: Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz. Tel. 0732 76 10-39 44, Fax: 0732 76 10-39 39. E-Mail: office@kirchenzeitung.at Leserbriefe an: leserbriefe@kirchenzeitung.at DVR: 0029874/10770 Kooperationsredaktion der Kirchenzeitungen OÖ, Tirol, Vorarlberg und Burgenland: Monika Slouk (Leiterin), Susanne Huber. ­Werbung: Walter ­Achleitner, Bergstraße 12, 5020 Salz­burg, Tel. 0662 88 44 52, Fax: 0662 88 44 52-4. Offenlegung gemäß § 25 Mediengesetz: www.kirchenzeitung.at/site/impressum Hersteller: OÖN Druckzentrum GesmbH & Co KG, Medienpark 1, 4061 Pasching. Verlagsort: Linz. Jahresabonnement: Inland € 60,60 (Abo­dauer mindestens ein Jahr und danach bis auf Widerruf, Kündigung zum Halbjahr, schriftlich mit 14-tägiger Kündigungsfrist). ART COPYRIGHT ©BILDRECHT, WIEN

PRIVAT / KAUF Familie Fröhlich kauft hoch­wertige Pelze, Porzellan, Blei­kristall, Streichinstrumente, Schmuck, Münzen, Uhren, Deko­ratives. Tel. 0676 362 51 46 TEPPICHREINIGUNG Reinigung Ihrer Perserteppiche. Claudia Fröhlich, Tel. 0676 511 74 16. VERSCHIEDENES Liebe KirchenZeitung-Leser/innen. Ich suche Uhren und Modeschmuck (auch defekt) für einen guten Zweck. Vielleicht haben Sie etwas für mich? Bitte sehr günstig. Danke! Tel. 0664 559 60 30 oder 0664 559 60 22 WOHNEN Biete Wohngemeinschaft auf kleinem Biobauernhof gegen 10 bis 15 Stunden/Woche Mithilfe (eigenes Schlafzimmer, Wohnzimmer, Dusche/WC, Gemeinschaftsküche). NORDOSTEN BEZIRK FREISTADT. ­Bevorzugt Frau 55+, ehrlich, naturverbunden, Nichtraucher/in, Nicht­ trinker/in. Zuschriften an KirchenZeitung, ­Chiffre 04/2022, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz.

Anzeigen-Annahmeschluss: Donnerstag, 12 Uhr anzeigen@kirchenzeitung.at

Kontakt: n Rainbach imoder Mühlkreis. Das alljährliche Pfarrfest Ronny-Hartmann.at stand 0650/584 heuer im Zeichen telefonisch: 92 33 des Dankes an Pfarrer Anton Stellnberger, der Seriöse Abwicklung seit 37 Jahren die Pfarre Rainbach leitet.vor MitOrt 1. Oktober wird er in den Ruhestand gehen. Abholung Den Festgottesdienst gestaltete auch die Katholische Barzahlung. Frauenbewegung mit, die ihr 70-Jahr-Jubiläum feierte. Beim Pfarrfest hatten auch die Vereine die Möglichkeit, sich bei Pfarrer Stellnberger zu bedanken. Eine Überraschung war, dass die Ministrant/innen eingeladen wurden, die bei der Installation von Pfarrer Stellnberger dabei waren und während seiner Amtszeit ministrierten. PFARRE

n Schardenberg. Im Jahr 1984 – vor 38 Jahren – wurde der Schardenberger Viergesang unter Direktor Rudi Fuchs gegründet: Er und seine Sangeskollegen Karl Bachmair, Franz Gruber und Georg Teufelberger umrahmten viele Kulturveranstaltungen und kirchliche Feste. Seit dem Tod von Georg Teufelberger im Jahr 2002 treten die drei Männer nur mehr gelegentlich auf. Am zweiten Fatimatag dieses Jahres gab der Dreigesang (im Bild) jedoch auf der Empore der Schardenberger Pfarrkirche zur Freude der vielen Wallfahrer/innen alte Marienlieder zum Besten. Das älteste Mitglied beim Schardenberger Dreigesang, der 92-jährige Franz Gruber, unterstützt bereits seit 1947, also 75 Jahre, als Sänger den Kirchenchor der Wallfahrtspfarre. GRUBER


18 Termine NAMENSTAG

Hl. Oswald, Fragment eines Freskos, 12. Jh., Kathedrale Durham. JOACHIM SCHÄFER, ÖKUMENISCHES HEILIGENLEXIKON

Oswald von Northumbrien (5. August)

Oswald war der erste christliche König des angelsächsischen Königreichs Northumbria, das er von 634 bis 642 regierte. Den Fokus seiner Regierungszeit legte er auf die Christianisierung seines Volkes. Zusammen mit Bischof Aidan gründete er im Jahr 635 das bekannte Benediktinerkloster Lindisfarne, das zum Zentrum der Missionstätigkeit in England wurde. Oswald galt als besonders mildtätig, gab etwa Speisen an die Armen. Am 5. August 642 fiel er im Kampf gegen den heidnischen König Penda von Mercia während einer Schlacht bei Masserfield. Noch im Sterben soll er gesagt haben: „Herr, erbarme dich der Seelen meiner Brüder!“ Der Sieger zerstückelte Oswalds Leichnam und ließ ihn zur Schau stellen. Der Kopf des Königs wurde in Lindisfarne auf dem Friedhof beigesetzt, der Rest seines Körpers kam an verschiedene Orte. Oswald ist Patron der englischen Könige, Ritter und Kreuzfahrer und Schutzheiliger gegen die Pest und schlechtes Wetter.

4. August 2022

FREITAG, 5. AUGUST X Linz. „Ein Sommernachtstraum“, Turm 20, Parkplatz beim Petrinum, ab 18.45 Uhr Shuttle-Service, 19 Uhr Einlass, 19.30 Uhr Beginn. Die Veranstaltung findet bei jedem Wetter statt. Weitere Infos und Online-Reservierung: www.sommertheaterlinz.at SAMSTAG, 6. AUGUST X Attnang-Puchheim. Monatswallfahrt nach Maria-Puchheim, Rosenkranz, 14 Uhr, Eucharistiefeier mit Predigt, 14.30 Uhr, I­nformation, Anbetung, 15.30 Uhr, Schlussfeier mit eucharistischem Segen, 16.30 Uhr, mit der Schwesterngemeinschaft Caritas Socialis, Zelebrant: Mag. P. Stephan Eberhardt OCist. X Kremsmünster. Patrozinium, Verklärung Christi, Ministrant/innen­ tag, ab 15 Uhr, Festmesse, Stiftskirche, 19 Uhr, anschließend Agape. X Linz. „Ein Sommernachtstraum“, Turm 20, Parkplatz beim Petrinum, ab 18.45 Uhr Shuttle-Service, 19 Uhr Einlass, 19.30 Uhr Beginn. Die Veranstaltung findet bei jedem Wetter statt. Weitere Infos und Online-Reservierung: www.sommertheaterlinz.at X Spital am Pyhrn. ­Kirchenmusik, Geistliche Lieder op. 19, A. Dvořak, Windhaager Messe, A. Bruckner, Stiftskirche, 19 Uhr, Chor- und Orchestergemeinschaft Spital, Ltg.: Otto Sulzer. SONNTAG, 7. AUGUST X Gallneukirchen. Fußwallfahrt Gallneukirchen – Pöstlingberg, Start ist um 4 Uhr beim Eurospar in Gallneukirchen, Gottesdienst, Pöstlingberg Basilika, 9.05 Uhr, Begl.: August Wolfsegger und Herbert Foissner, Fußwallfahrt findet bei jedem Wetter statt. X Kremsmünster. Messe mit P. Bernhard Eckerstorfer, Predigt über das Papstschreiben „Desiderio desideravi“ zur Liturgie, Stiftskirche, 19 Uhr.

X Linz, Mariendom. Orgelsommer, „E Tenebris ad Lucem“, Werke von Johann Sebastian Bach, Edward Elgar, Helmut Hoeft und Matthias Nagel, 10.45 Uhr, Melitta Ebenbauer, Orgel. X Nußbach. Orgelkonzerte im Rahmen der Sommerorgelkurse im Bildungszentrum Stift Schlierbach, Werke von J. Brahms, J. S. Bach, B. Mernier, G. Muffat u. a., Pfarrkirche Nußbach, 20 Uhr, Valeria Lanner, Orgel. X Oberwang. Kirch‘Klang, Konradfest, Festgottesdienst, Messe modale für Sopran, Alt, Flöte und Streichquartett, Jehan Alain, Vier Bilder nach Gedichten von Elisabeth Meinhard und Else Lasker-Schüler für Streichquartett, Schlagwerk und AltSolo, Uraufführung, Tanja Elisa Glinsner, Konradkirche, 11 Uhr, mit Bischof Manfred Scheuer; Konzert, Liebe und Schmerz – 3. Streichquartett, Rainer Bischof, Zerstreuter Schatten – Nachtgeschrei, Marco Lemke, Filialkirche St. Martin, 15 Uhr, Zuzanna Mika, Sopran, Tanja Glinsner, Alt, PODIUM Ensemble Wien, Alois Mühlbacher, Altus, Ensemble Quadrophonie. X St. Ulrich bei Steyr. Laurenzifest, Prozession, 8 Uhr, Festgottesdienst 9.30 Uhr, Laurenzikapelle, bei jeder Witterung. X Strass im Attergau. Kirch‘Klang, Konradfest – Ausklang, „Bach in Strass“, Partia ex A für Viola d‘amore solo, Christian Pezold, Sonata II in aMoll, BWV 1003, J. S. Bach, Auferstehungskapelle, 18 Uhr, Nina Pohn, Barockvioline & Viola d‘amore. X Vöcklamarkt. Gottesdienst mit Orgel und Trompete, 10 Uhr, Stefan Roither, Trompete, Christian Köpfle, Orgel. X Wilhering. Erlebnis Stift Wilhering, Kunst – Musik – Gebet 2022, Gottesdienste, Stiftskirche, 8.30 und 10 Uhr; Möglichkeit zum Besuch des Stiftsmuseums, 9.30 bis 17 Uhr; Orgelmeditation, Stiftskirche, 16 Uhr, mit Elke Eckerstorfer,

KirchenZeitung Diözese Linz

Orgel; Vesper mit den Mönchen, Stiftskirche, 18 Uhr. MONTAG, 8. AUGUST X St. Radegund. Internationales Jägerstätter-Gedenken, Abendgebet, Pfarrkirche, 18 Uhr. DIENSTAG, 9. AUGUST X Grein. donauFESTWOCHEN, Zeitgenössischer Tanz/Hydraos, Körperillusionstheater, Stadttheater Grein, 20 Uhr, editta braun company. X Linz. Morgenmeditation, 7.15 bis 8 Uhr, Anmeldung unter office@elisana.at oder 0732 94670 X Tarsdorf. Internationales Jägerstätter-Gedenken, „Bei mir beißen die auf Granit“ – Leben und Sterben des Kriegsdienstverweigerers P. Franz Heinisch, Referat und Dokumentarfilm von Franz-Josef Tremer, Pfarrheim, 9.30 Uhr, Fußwallfahrt nach St. Radegund, 13.30 Uhr, Andacht zur Todesstunde Franz Jägerstätters, Bericht von Dr. Andreas Schmoller, 16 Uhr, Eucharistiefeier mit Propst Johann Holzinger (Stift St. Florian), Pfarrkirche, 19.30 Uhr, anschließend Lichterprozession. DONNERSTAG, 11. AUGUST X Bad Kreuzen. „Neu:gefunden“, donauFESTWOCHEN, Werke von W. A. Mozart, Joseph Woelfl, Ferdinand Rebay, Heinrich Gattermeyer und Balduin Sulzer, Pfarrkirche, 20 Uhr, Christian Haimel, Gitarre, Florian Palier, Gitarre und Komposition. SAMSTAG, 13. AUGUST X Buchkirchen. Open-Air-Kino, „Der Rosengarten von Madame Vernet“, Pfarrzentrum St. Jakobus, Einlass 19.45 Uhr, Film Beginn ca. 20.15 Uhr, bei Schlechtwetter im Apostelsaal, Eintritt: freiwillige Spenden für die Bücherei. X Linz, Karmelitenkirche. 100 Jah-

AUSSTELLUNG – FLOHMARKT – VORANKÜNDIGUNG X Bad Ischl. Tracht trifft Dirndl, Ausstellung, Marmorschlössl im Kaiserpark, bis 30. 9.: Mo. bis So. und Feiertag, 9.30 bis 17 Uhr, 1. bis 31. 10.: 10 bis 16 Uhr. X Bad Ischl. „Chapeau! Ein Abend rund um den Hut“; Ein Dirndl ziert jede Frau und jedes Dirndl ziert der passende Hut, Marmorschlössl, Fr., 5. 8., 18.30 Uhr, Anmeldung unter: anmeldung@ooelkg.at X Brünnl/Dobrá Voda. Feier des Patroziniums von Maria Trost, Mo., 15. 8., Rosenkranz, 11 Uhr, feierliches Hochamt mit ­Bischof Vlastimil Kročil, Diözesanbischof von Budweis, anschließend gemütliches Zusammensein; Lichtbildervortrag und Abschluss mit eucharistischem Segen, Wallfahrtskirche, 15 Uhr, Information: Sr. Colette, Tel. +420 732 83 13 39, sr.colette@familienmariens.org, Busse aus OÖ. Anmeldung bei

Rupert Binder, Tel. 0660 341 69 27 oder bei Busreisen Gals, Tel. 07717 71 71; Busfahrt St. Ägidi, Wels, Sattledt, Linz, Pregarten, Unterweißenbach, Bus von Resch-Reisen, Kollerschlag, Rohrbach, Tel. 0664 132 92 55. X Freistadt. mük deckt auf, Sommerausstellung rund um das Thema Tischkultur, Ausstellungsdauer bis 1. 10., jeweils Mittwoch bis Samstag von 10 bis 18 Uhr. X Gmunden. „Jenseits der Zeit“, Ikonen von Loukas & Irene Seroglou, Bürgerspitalkirche St. Jakob im Kammerhof Museum, Do., 4. bis Do., 18. 8., Öffnungszeiten: täglich 9 bis 13 Uhr und 16 bis 20 Uhr. X Hirschbach i. Mkr. Tracht – Kunsthandwerk – Tradition, Sonderausstellung, Hirschbacher Bauernmöbelmuseum, Ausstellungsdauer bis 4. 9., Öffnungszeiten: Di. bis Sa.,

14 bis 17 Uhr, So. und Feiertag, 10 bis 12 und 14 bis 17 Uhr. X Linz. Neues aus der Sammlung „Die Werkankäufe 2021“, bis 23. 9., Kunstsammlung des Landes Oberösterreich, Öffnungszeiten: Di. bis Fr., 14 bis 18 Uhr. X Linz. Wie ein Detektiv den Dom erkunden, für Kinder und Familien, jeden Mittwoch, 10 Uhr, ausgestattet mit Fernrohr und Lupe begeben wir uns auf die Suche, um verschiedene Bilderrätsel zu entschlüsseln, die Originale aufzuspüren und ihre Bedeutung herauszufinden, Anmeldung unter: domcenter@dioezese-linz.at, Tel. 0732 94 61 00. X Riedau. Holz- und Werkzeugmuseum LIGNORAMA, Sonderausstellung „Aus Holz gebaut“, vielfältig, innovativ, klimafreundlich, bis 14. 8., Öffnungszeiten: Fr., Sa. und So., jeweils 10 bis 17 Uhr.


KirchenZeitung Diözese Linz

Termine 19

4. August 2022

re Päpstliche Missionswerke in Österreich, Dankmesse mit Bischof Manfred Scheuer, Karmelitenkirche 17.30 Uhr; Festakt, Ursulinenhof, 19.15 Uhr. X Tragwein-Greisinghof. Gedenkfeier seliger Jakob Gapp, 16 Uhr Buchpräsentation (mit Autor), Bildungshaus Greisinghof, 19 Uhr Festgottesdienst. SONNTAG, 14. AUGUST X Kremsmünster. Messe mit P. Bernhard Eckerstorfer, Predigt über das Papstschreiben „Desiderio desideravi“ zur Liturgie, Stiftskirche, 19 Uhr. X Linz, Mariendom. Orgelsommer, „Zwischen Himmel und Erde“, Werke von Johann Sebastian Bach, Dieterich Buxtehude und Max Reger, 10.45 Uhr, Sarah-Maria Pilwax, Orgel. X Pettenbach. Orgelkonzerte im Rahmen der Sommerorgelkurse im Bildungszentrum Stift Schlierbach, Werke von J. Pachelbel, J. S. und C. Ph. E. Bach, W. A. Mozart u. a. Pfarrkirche Magdalenaberg, 20 Uhr, Brigitte Guttenbrunner, Sopran, Wolfgang Mitterschiffthaler, Orgel. X Saxen. „Modern Times“, donauFESTWOCHEN, Friedrich Cerha: Neun Bagate´llen, Balduin Sulzer: 3 Ariosi, Thomas Daniel Schlee: Streichtrio op. 75, Johann Nepomuk David: Streichtrio op. 33/4 (Jacobo Steiner in momoriam), Schloss Dornach, 11 Uhr, OÖ David Trio, Sabine Reiter, Violine, Peter Aigner, Viola, Andreas Pözl­

berger, Violoncello. X Traunkirchen. Kirch‘Klang, „1000 Jahre Musica Sacra im Salzkammergut“, Gregorianische Gesänge, Codex Faenza (15. Jh.), Georg Muffat: Toccata XII, Antiphonar aus Mondsee (12. Jh.), Christoph Herndler: „I sing your name“ für fünf Frauenstimmen und Orgel (Uraufführung), Paul Hofhaimer: Salve Rgina, Wolfram Wagner: Dominus illuminatio mea (Uraufführung), Robertsbridge Codes (14. Jh.) Estampie, Pfarrkirche, 19.30 Uhr, Einführungsvortrag von Univ.-Prof. Dr. Markus Grassl um 18 Uhr. X St. Radegund. 600 Jahre Kirchweihe mit Glockenweihe, Festgottesdienst mit Bischof Manfred Scheuer, Pfarrkirche, 10 Uhr. X Spital am Pyhrn. Kirchenmusik, T. L. da Victoria: Missa quarti toni, Stiftskirche, 9 Uhr, Chor- und Orchestergemeinschaft Spital, Ltg.: Otto Sulzer.

BILDUNG Tragwein, Greisinghof  07263 860 11 X Feldenkrais im Sommer – Wohlgefühl und Freude im Körper und in der Seele, Fr., 19. 8., 18 Uhr bis 21. 8., 12 Uhr, Ref.: Sarah Gertraud Emmer.

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X Ried im Innkreis. Bildungszentrum Franziskushaus, Sa., 20. 8., 9 bis 18 Uhr. X Anmeldung: beziehung­­­­leben.at

LITURGIE Lesejahr C Lesereihe II SONNTAG, 7. AUGUST 19. Sonntag im Jahreskreis. L1: Weihs 18, 6–9 APs: Ps 33, 1 u. 12.18–19.20 u. 22 L2: Hebr 11, 1–2.8–19 Ev: Lk 12, 32–48 MONTAG, 8. AUGUST Hl. Dominikus, Priester, Ordensgründer. L: Ez 1, 2–5.24–28c APs: Ps 148, 1–2.11–12.13–14 Ev: Mt 17, 22–27 L: 1 Kor 2, 1–10a APs: Ps 96, 1–2.3 u. 7.8 u. 10 Ev: Lk 9, 57–62 DIENSTAG, 9. AUGUST Hl. Theresia Benedicta vom Kreuz, Jungfrau und Märtyrin, Schutzpatronin Europas. L: Est 4, 17k.17l–m.17r–t APs: Ps 18, 2–3.5.7a.17.20.29.50 Ev: Joh 4, 19–24 MITTWOCH, 10. AUGUST Hl. Laurentius, Diakon, Märtyrer in Rom. L: 2 Kor 9, 6–10 APs: Ps 112, 1–2.5–6.7–8.9–10 Ev: Joh 12, 24–26 DONNERSTAG, 11. AUGUST Hl. Klara von Assisi, Jungfrau, Ordensgründerin. L: Ez 12, 1–12

Ps 78, 56–57.58–59.61–62 Mt 18, 21–19,1 Phil 3, 8–14 Ps 16, 1–2 u. 5.7–8.9 u. 11 Mt 19, 27–29

FREITAG, 12. AUGUST Hl. Johanna Franziska von Chantal, Ordensfrau. L: Spr 31, 10–13.19–20.30–31 APs: Ps 131, 1.2–3 Ev: Mk 3, 31–35 L: Ez 16, 1–15.59b–60.63 oder Ez 16, 59–63 APs: Jes 12, 2.3 u. 4bcd.5–6 Ev: Mt 19, 3–12 SAMSTAG, 13. AUGUST Hl. Pontianus, Papst und hl. Hippolyt, Priester, Märtyrer. Marien-Samstag. L: 1 Petr 4, 12–19 APs: Ps 51, 2–3.4–5.7–8 Ev: Joh 15, 18–21 L: Ez 18, 1–10.13b.30–32 APs: Ps 51, 12–13.14–15.18–19 Ev: Mt 19, 13–15 SONNTAG, 14. AUGUST 20. Sonntag im Jahreskreis. L1: Jer 38, 4–6.7a.8b–10 APs: Ps 40, 2–3b.3c–4b.18 L2: Hebr 12, 1–4 Ev: Lk 12, 49–53 Von Mariä Aufnahme in den Himmel am Vorabend. L1: APs: L2: Ev:

1 Chr 15, 3–4.15–16; 16,1–2 Ps 132, 6–7.9–10.13–14 1 Kor 15, 54–57 Lk 11, 27–28

AUSSAATTAGE

KiZ-Angebot

Fenster ins Land Glasfensterführung Mariendom Neben Erklärungen zu Maltechnik und Entstehung werden die beeindruckenden Gemäldefenster auf der Innengalerie genauer betrachtet. Auch die modernen Fenster im Kapellenkranz und die Turmrosette werden ausführlich in diesen Rundgang einbezogen. Höhepunkt ist die Begehung der Innengalerie auf ca. 14 m Höhe. Zeiten: jeden ersten Samstag im

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Monat, 13 Uhr. Anmeldung erforderlich! Dauer: 1 Stunde, Preise: Erwachsene: € 6,50; Kinder: € 4,– Ihr Vorteil 2 zum Preis von 1: Bei Buchung einer Glasfensterführung darf Ihre Begleitung KOSTENLOS die Führung besuchen. Angebot gültig bis 31. Dezember 2022.

MARIENDOM

Einfach Vorteilskarte im DomCenter Linz, Tel. 0732 94 61 00, (Di–So: 10–13 Uhr und 14–17 Uhr) vorweisen oder bei telefonischer Bestellung Ihre Beziehernummer (steht auf der Vorteilskarte) bekanntgeben. Info & noch mehr Vorteile: www.kirchenzeitung.at/ vorteilskarte

8. 8.: Blatt bis 18, bis 19 Frucht 9. 8.: Frucht Pflanzzeit Ende 8 10. 8.: Frucht bis 8 --11. 8.: --- ab 8 Wurzel 12. 8.: Wurzel bis 14 --13. 8.: --14. 8.: --- ab 4 Blüte bis 8, ab 9 Blatt Aus: Aussaattage 2022, M. Thun.

X Annahmeschluss Termine: Donnerstag vor Erscheinungsdatum.


teletipps SONNTAG

7. bis 13. August 2022 der österreichischen Kirchenzeitungen

radiophon

7. AUGUST

9.30 Evangelischer Gottesdienst aus der Konzertmuschel in AhlbeckZirchow, Usedom. ZDF

Morgengedanken von Pfarrer Roland Werneck, Wels, Oberösterreich. So 6.05, Mo–Sa 5.40, Ö2.

10.00 Katholischer Gottesdienst aus der Pfarrkirche Kirchbach, Steiermark. ORF III 17.05 Salzburger Festspiele 2020 (Konzert). Die 6. Sinfonie in a-Moll ist eines der bewegendsten Werke Gustav Mahlers und berühmt für die wuchtigen Hammerschläge im vierten Satz. Nicht zuletzt sie haben – als Symbol des unerbittlichen Schicksals – der Sinfonie den Beinamen „Die Tragische“ eingebracht. arte 18.25 Österreich-Bild aus Kärnten. Mit Kräutern gesegnet – Das Gurktal blüht auf. ORF 2 20.15 Ewiges Ägypten (Dokumentation). Das Land der Pharaonen mit seinen Pyramiden, Tempeln und Mumien fasziniert bis heute. Die vierteilige Dokumentationsreihe zeigt, wie viel davon sich auch noch im Ägypten des 21. Jahrhunderts findet. Die einzelnen Folgen schlagen einen inhaltlichen Bogen von den Städten und Nekropolen des antiken Ägypten bis zum Alltag der Menschen im heutigen Kairo, Rosetta oder in den Dörfern entlang des Nils. ZDFinfo MONTAG

8. AUGUST

19.20 Künstlerduelle: Leonardo vs. Michelangelo (Dokumentation). Die Reihe „Künstlerduelle“ erzählt in fünf Folgen die Geschichte der europäischen Malerei neu. Nicht abstrakte Stilmerkmale einer Epoche, sondern die ganz konkrete künstlerische – und persönliche – Konkurrenz zwischen jeweils zwei herausragenden Malerpersönlichkeiten steht im Mittelpunkt jeder Folge, die, gewissermaßen als zwei Pole, das Spektrum des in ihrer Zeit künstlerisch Möglichen definieren. 3sat 20.15 Der Stern von Indien (Drama, GB/Indien, 2017). Nach fast 100 Jahren neigt sich die britische Kolonialherrschaft in Indien ihrem Ende entgegen, Lord Mountbatten soll als letzter britischer Vizekönig das Land in die Unabhängigkeit führen. Historienfilm, der die komplexen politischen Umwälzungen historisch genau rekonstruiert. arte DIENSTAG

9. AUGUST

19.20 Künstlerduelle: Caravaggio vs. Baglione (Dokumentation). 3sat

So 10.05 Styriarte 2022. Maestro Jordi Savall, das Styriarte Festspiel-Orchester, der ArnoldSchoenberg-Chor und herausragende Solisten geben in der Pfarrkirche Stainz geistliche Barockmusik zum Besten. Auf dem Programm stehen 2022 MarcAntoine Charpentiers „Te Deum“ und Johann Sebastian Bachs „Magnificat“. 3sat

Foto: ZDF/ORF/Styriate/Kmetitsch

MITTWOCH

10. AUGUST

13.15 Der Duft des Orients – Die Weihrauchstraße (Dokumentation). Weihrauch wächst ausschließlich in Somalia, im Jemen und in der Provinz Dhofar im Sultanat Oman auf der südlichen arabischen Halbinsel. Die Dokumentation folgt den Spuren dieses mythischen und aromatischen Rauchs auf einer der ältesten Handelsstraßen der Welt. 3sat 19.00 Stationen (Magazin). Frau Major und ihre Soldaten zum Krieg in Europa. BR 19.20 Künstlerduelle: Turner vs. Constable (Dokumentation). 3sat 20.15 Exil (Drama, D/B/Kosovo, 2019). Ein Medizintechniker, der vor Jahrzehnten aus dem Kosovo nach Deutschland floh, wo er eine Familie gegründet und eine neue Heimat gefunden hat, fühlt sich zunehmend diskriminiert und ausgegrenzt. Oder bildet er sich das nur ein? Mit dieser Frage spielt das vielschichtige Drama virtuos und sticht damit mitten in gegenwärtige Debatten um alltäglichen und strukturellen Rassismus. arte DONNERSTAG

11. AUGUST

19.20 Künstlerduelle: Van Gogh vs. Gaugui (Dokumentation). 3sat 20.15 Die Zauberflöte (Oper). Mozarts „Die Zauberflöte“ in der Geburtsstadt des Komponisten, mit den Möglichkeiten der Salzburger Festspiele und dem Klang der Wiener Philharmoniker. Diese Kombination verspricht einen erstklassigen Opernabend aus der Festspielstadt Salzburg. ServusTV

Di 22.35 kreuz und quer. Die Bibel-Jäger. 1844 stieß im Katharinenkloster auf der Sinai-Halbinsel der deutsche Bibelwissenschafter Konrad von Tischendorf durch Zufall auf den Codex Sinaiticus, eine Handschrift aus dem 4. Jahrhundert, die älteste vollständige Abschrift des Neuen Testaments. Eine spannende Rekonstruktion der Suche nach der historischen Authentizität der Bibel. ORF 2 ORF/off the fence 20.15 Pulverfass Korea (Dokumentation). Manche Experten sehen im Koreakrieg das wichtigste weltpolitische Ereignis nach dem Zweiten Weltkrieg. Niemals wirklich beendet, beeinflusst dieser noch heute internationale Beziehungen. Die Dokumentation beleuchtet die Geschichte Koreas und die entscheidenden Wendepunkte aus einem neuen Blickwinkel. Um die Gegenwart des geteilten Landes zu verstehen, muss man in seine Vergangenheit eintauchen. ZDFinfo FREITAG

12. AUGUST

19.20 Künstlerduelle: Nolde vs. Liebermann (Dokumentation). 3sat 22.35 Universum History (Dokumentation). Ikonen des Friedens: Mahatma Gandhi – Kampf ohne Gewalt. ORF 2 SAMSTAG

13. AUGUST

20.15 Ein Tag im August. Dokumentarfilm über den Tag des Mauerbaus an den Grenzen der DDR am 13. August 1961, bei dem Zeitzeugen ihre Erlebnisse des Tages und die Folgen für ihre persönliche Situation schildern. Der Film verschränkt die Berichte geschickt mit zeitgenössischen Fernsehberichten aus Ost und West und arbeitet die jeweiligen existenziellen Auswirkungen eindrücklich heraus. Phoenix Zum Nachhören und zum Nachsehen: Die „Morgengedanken“ und a­ ndere Religionssendungen können Sie unter religion.orf.at/radio/ bzw. unter religion.orf.at/tv/ nachhören bzw. nachsehen.

Zwischenruf. Geschichten zur Zeit. So 6.55, Ö1. Religion auf Ö3. So zwischen 6.30 und 7.00, Ö3. Lebenskunst. Noor Inayat Khan, Sufi-Prinzessin und Widerstandskämpferin. – Sufismus, die sinnliche Seite des Islam. – Kinofilm „Nowhere Special“. Wie es nach dem Tod weitergehen kann. So 7.05, Ö1. Katholischer Gottesdienst aus der Pfarrkirche Kirchbach, Steiermark. So 10.00, Ö2. Foto: DGS/Schiffer Menschenbilder. „Die ganze Welt.“ Eine Erinnerung an den Maler und Bilderbuchkünstler Ali Mitgutsch, dem „Vater“ der „Wimmelbücher“. So 14.10, Ö1. Einfach zum Nachdenken. So–Fr 21.57, Ö3. Gedanken für den Tag. „Mach es richtig falsch!“ Wie Fehlerkultur und Lebensqualität zusammenhängen können, erklärt die Kabarettistin, Theaterregisseurin und Resilienztrainerin Michaela Obertscheider. Mo–Sa 6.56, Ö1. Radiokolleg. Die Lyrik Bubble. Über den Trend zum Dichten. Mo–Do 9.05, Ö1. Radiokolleg. Frauen mit Courage. Öko-Pionierinnen mit Passion. Mo–Do 9.30, Ö1. Betrifft: Geschichte. Thomas Müntzer – Priester und Revolutionär. Mo–Fr 17.55, Ö1. Religion aktuell. Mo–Fr 18.55, Ö1. Praxis. Hokuspokus oder Magie. Gibt es eine „vernunftverträgliche“ Esoterik? – It‘s a match. Liebe im Judentum und im Islam. – Polyamorie: Wie viele wir lieben Mi 16.05, Ö1. Salzburger Nachtstudio. Hugo Portisch, wie ihn kaum wer kennt. Mi 21.00, Ö1. Hörbilder. Friedensarbeit: PensionistInnen in den USA als FriedensaktivistInnen. Sa 17.05, Ö1. Logos. Was glauben Sie? Der Sportler Toni Innauer. Sa 19.05, Ö1.

Vatican News

Täglich 20.20 Uhr. www.radiovaticana.de Sonntag: Radio-Akademie. Der Pfarrer von Santa Marta.


KirchenZeitung Diözese Linz

Kunst & Kultur 21

4. August 2022

Kirch’Klang 2022

FÜR SIE GELESEN

Mut zur Veränderung

An den Gestaden des Wortes

Diesen Sommer findet das Kirch’Klang Festival im Salzkammergut statt. Für das im Rahmen dieses Festivals gefeierte Konradfest hat Pfarrer Ernst Wageneder einen Text über das Leben des seligen Abtes Konrad von Mondsee verfasst. STEFANIE HINTRINGER

Inspirieren ließ sich Pfarrer Ernst Wageneder beim Schreiben seines Textes unter anderem von der Gegenwart. Wie die Kirche heute, standen der selige Abt Konrad (1100–1145) und das Kloster Mondsee vor einer Phase der Veränderung. Konrad, der, bevor er nach Mondsee kam, Mönch in Siegburg bei Köln war, bekam die Siegburger Reform hautnah mit. Diese Reform sollte dem klösterlichen Leben neuen Schwung geben. Abt Konrad von Mondsee stand diesen Veränderungen positiv gegenüber und ging, wie Pfarrer Ernst Wageneder betont, bewusst radikal dabei vor: „Er war ein Mann mit Ecken und Kanten, der eine gute Ausbildung genießen durfte, sehr zielstrebig war und den Mut hatte, Traditionen neu zu definieren.“ Genau diese Eigenschaften bewundert Wageneder an Konrad von Mondsee. Diese Qualitäten würden der Kirche heutzutage oft fehlen: „Der Text ist auch eine Kritik an der Kirche heute, die orientierungslos und ängstlich geworden ist“, erläutert Wageneder. Eine weitere Inspirationsquelle war Wageneders Liebe zur Sprache. Das Schreiben des Textes war „wie eine Expedition in ein Abenteuer hinein“, sagt er. Pfarrer Ernst Wageneder wollte etwas schreiben, um Sprachräume zu öffnen, die sich mit der Vergangenheit und Gegenwart beschäftigen. Von der Inspiration gepackt, schrieb Wageneder den Text, wie er erzählt, „in einem Guss durch“. Konradfest. Zu hören ist der Text im Rahmen des Kirch’Klang Festivals, das heuer zum zweiten Mal stattfindet. Das Festival soll das kulturelle Erbe der Region erlebbar machen. Ein Höhepunkt des Festivals ist auch in diesem Jahr das Konradfest, das am 7. August in der Filialkirche St. Martin in Oberwang gefeiert wird. Die Filialkirche ist auch unter dem Namen Konradkirche bekannt. Die Künstlerin Lydia Roppolt, die heuer ihren 100. Geburtstag gefeiert hätte, rief dort im Jahr 1988 das Konradfest ins Leben, das danach jährlich Anfang August bis zum Jahr

Pfarrer Ernst Wageneder ist Kurat für pastorale Innovation und Referent für Tourismuspastoral, Wallfahrtsseelsorge und missionarische Pastoral. Als langjähriger Pfarrer von Mondsee (bis 2021) war er Mitbegründer des Festivals Kirch‘Klang. CHRISTINE BRUGGER

2005 stattfand. Das Fest bildete ein Zentrum neuer Sakralmusik, zu dem Komponist/innen neue Werke schufen. Diese Tradition wird heuer mit Uraufführungen von Tanja Elisa Glinsner und Marco Lemke fortgesetzt. Für Lemkes Werk „Zerstreuter Schatten – Nachtgeschrei“ schrieb Pfarrer Ernst Wageneder seinen Text über ausgewählte Lebensphasen des Konrad von Mondsee. Veränderung. Mit seinem Text möchte Pfarrer Ernst Wageneder den Besucher/innen und kirchlichen Entscheidungsträger/innen auch etwas auf den Weg mitgeben: „Wenn wir im Leben bemerken, dass wir Angst bekommen und diese Angst größer ist als der Mut, etwas zu verändern, müssen wir zu der Erkenntnis gelangen, dass etwas anderes wichtiger ist als diese Angst und uns nicht von ihr leiten lassen.“ Der selige Abt Konrad von Mondsee, der sich nicht von der Angst beherrschen ließ, scheint dafür das richtige Vorbild zu sein.

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Programm: www.kirchklang.at Zu hören ist die Kantate am 7. August um 15 Uhr.

Wie man Gelesenes ins eigene Leben knüpfen kann, zeigt Brita Steinwendtner in ihrer Neuerscheinung „An den Gestaden des Wortes“ auf schönste Weise. In elf Porträts finden sich Leben, Werk und Dichterlandschaften – von H. C. Artmann bis Carl Zuckmayer – verwoben mit Steinwendtners eigenem Erleben. Dazu hat sie wichtige Stationen besucht. Mit Adalbert Stifter verbindet sie vor allem das Salzkammergut. „Wenn ich Stifter lese, schaue ich anders. Tiefer.“ In dessen „vielstimmig komponierten Sprachmelodien in Dur und in Moll“ spürt sie der Größe und Tragik seines Lebens nach. Eines der Porträts widmet die Autorin der fast vergessenen Mechtilde Lichnowsky, die in der literarischen Szene der Zwanziger- und Dreißigerjahre des letzten Jahrhunderts vernetzt und bekannt war, ehe ihre Karriere von den Nationalsozialisten zerstört wurde – so wie auch jene von Walter Benjamin. Dessen Fluchtweg über die Pyrenäen folgt sie, ehe sein Weg und Leben im spanischen Portbou ihr erschütterndes Ende fanden. Der Autorin gelingt es, Leben und Werk ihrer Protagonist/innen berührend darzustellen. Das Buch über Literatur ist selbst Literatur. Britta Steinwendtner – Autorin, Journalistin und langjährige Intendantin der Rauriser Literaturtage – feiert am 3. August ihren 80. Geburtstag. Herzlichen Glückwunsch. MARIA FELLINGER-HAUER

Brita Steinwendtner, An den Gestaden des Wortes. Otto Müller Verlag 2022, 384 Seiten, € 27,– ISBN: 978-3-7013-1298-6


22 Personen & Dank

4. August 2022

KirchenZeitung Diözese Linz

GEBURTSTAGE Am 6. Juli 2022 ist n Am 3. August 2022 feierte Christian Breitwieser, Ständi‑ ger Diakon in Gallspach, seinen 65. Geburtstag. Der gebürtige Gallspacher war Tapezierermeis‑ ter im eigenen Familienbetrieb und ist seit 2019 in Pension. Er wurde 2006 zum Ständigen Di‑ akon geweiht und ist in der Pfarre Gallspach sowie auch in Aistersheim als Diakon tätig. Breitwieser ist verheiratet und Vater von zwei Kindern. n Am 6. August 2022 wird Prälat Reinhold Dessl OCist, Abt des Stiftes Wilhering, 60 Jahre alt. Er ist in Zwettl an der Rodl aufgewachsen, besuchte das Stiftsgymnasium Wilhering und trat nach der Matura 1980 in das Stift Wilhering ein. 1988 wurde er zum Priester geweiht, 1990 zum Doktor der Theolo‑ gie promoviert. Seit der Pries‑ terweihe wirkt er als Seelsorger in Gramastetten. Zudem ist er seit 2011 Expositus von Eiden‑ berg und seit November 2021 Dechant des Dekanates Ottens‑ heim. 2012 wurde Reinhold Dessl zum Administrator des Stiftes Wilhering ernannt und im April 2013 zum Abt des Zis‑ terzienserstiftes gewählt. Er ist seit 2017 auch Vorsitzender der diözesanen Ordenskonferenz.

n Am 7. August 2022 vollendet Sr. Juliane-Maria Schindlauer SSpS, Missionsschwester in Ar‑ gentinien, ihr 80. Lebensjahr. Sie ist gebürtig aus Oberwang und gehört dem Orden der Stey‑ ler Missionsschwestern an. Seit 1974 ist sie auf Missionsein‑ satz in Argentinien. Dort war sie lange Zeit Leiterin der Gemein‑ schaft in Rafael Calzada (Buenos Aires) und Mar del Plata und führte mehrere Jahre ein Exerzi‑ tienhaus. Seit 2016 arbeitet sie im Colegio Espíritu Santo in Bu‑ enos Aires. Bis heute steht sie in Kontakt mit Basisgemeinden, oft war sie über Wochen unter‑ wegs auf Dorf-Mission. n Am 9. August 2022 feiert Peter Hammer seinen 75. Ge‑ burtstag. Der gebürtige Enn‑ ser studierte Soziologie und war Forschungsassistent am Institut für kirchliche Sozialforschung in Wien. Anschließend war er in der voestalpine Linz tätig. 1985 trat Peter Hammer in den Dienst der Diözese Linz und war bis 1989 Leiter des Katholischen Bildungswerks, anschließend, bis zu seiner Pensionierung 2009, hatte er die Leitung des Referats Pfarrliche Verwaltung inne. Hammer lebt in Enns, ist verheiratet und hat vier Kinder.

DANK n St. Georgen im Attergau. Seit Jahren ermöglicht das Schul-Hilfsprojekt der Dr.-KarlKöttl-Schule St. Georgen/Attg. Jugendlichen aus ärmsten Fami‑ lien in Tansania eine Lehre oder eine weitere Schulbildung. Le‑ ticia, ein Waisenkind aus dem Projektdorf der St. Georgener/ innen, ist die bereits neunte Ju‑ gendliche, die nachhaltige Un‑ terstützung erfährt. Sie wurde aufgrund ihrer guten Lernerfol‑ ge nach Abschluss der „seconda‑ ry education“ zum Besuch des nächsthöheren Bildungsweges

Leticia mit ihrem Onkel, bei dem sie aufwächst. PRIVAT

ausgewählt. Diese Ausbildung wird sie dann zum Studium an einer Universität berechtigen.

P. Josef Angerer vom Orden der Kamillianer im 83. Lebensjahr verstorben. P. Josef Angerer stammt aus Asten, trat 1960 bei den Kamillianern ein. Er war Lehrer in Losensteinleiten und Pfarrer im Burgenland, ehe er in Kolumbien und Peru tätig wurde. Ab 2005 zurück in Österreich, war er Rektor der Wallfahrtskirche Hilariberg (Tirol) und bis zu seiner Pensionierung 2021 Pfarrer in Brandenberg (Tirol).

Am 27. Juli 2022 ist

Siegfried Schwitalski, emeritierter Pfarrer von Ampflwang, im 94. Lebensjahr verstorben. Siegfried Schwitalski stammt aus Danzig, war evangelischer Christ, der nach Kriegseinsatz und Gefangenschaft 1946 in Österreich zur römisch-katholischen Kirche konvertierte. 1954 zum Priester geweiht, wurde er nach mehreren Kooperatorstellen 1962 zum Pfarrer von Ampflwang ernannt, wo er über 40 Jahre als umsichtiger und fürsorglicher Seelsorger wirkte. Nach seiner Emeritierung 2004 blieb er viele Jahre, bis Ende 2021, als Kurat für seelsorgliche Aushilfsdienste im Dekanat Schwanenstadt tätig. Am 27. Juli 2022 ist

P. Gerhard Lang, Benediktiner des Stiftes Kremsmünster, im 79. Lebensjahr verstorben. P. Gerhard stammt aus Vorchdorf, trat 1964 in das Stift Kremsmünster ein und wurde 1969 zum Priester geweiht. Nach Aufgaben in Kloster und Schule kam er 1974 zur Unterstützung von P. Richard Weberberger nach Barreiras in Brasilien. Dort war er Seelsorger, besuchte die vielen Dörfer der Kleinbauern und setzte sich für mehr soziale Gerechtigkeit ein. Auch eine Reihe von Kirchenbauten sind auf seine Initiative hin entstanden. Nach einer Zeit in Kremsmünster (1985 bis 1991 unter anderem als Novizenmeister) folgte ein neuerlicher Einsatz in Barreiras, wo er eine Landwirtschaftsschule gründete. Nach über 30 Jahren Missionseinsatz kehrte er 2011 nach Kremsmünster heim, wo er sich um die alten und kranken Mitbrüder kümmerte. Ab 2018 verschlechterte sich sein körperlicher und geistiger Zustand, sodass er selbst auf die Betreuung angewiesen war. Dom Moacir, dritter Bischof von Barreiras, freute sich, dass er bei seinem Besuch in Kremsmünster vor einer Woche P. Gerhard noch die Krankensalbung spenden konnte.


KirchenZeitung Diözese Linz

Sommerserie „Spurensuche“ Zum Beitrag „Pionierin und Vorbild. Die Brixnerin Maria Hueber“ in Ausgabe 29.

In der KirchenZeitung lasen wir von Maria Hueber und „Klein As­ sisi“ in Brixen. Da wir dort eini­ ge Tage verbrachten, wollten wir unsere Neugier stillen. (...) Dan­ ke für die Inspiration! Weiterhin viel Segen bei der wertvollen Ar­ beit für die KirchenZeitung. PETRA UND ANNA BURGER, GRAMMASTETTEN

Zur KirchenZeitung „Wem gehört die Welt?“ – Gra­ tuliere zum gelungenen Titel­ foto der KirchenZeitung Nr. 30 vom 28. Juli 2022! BRIGITTE KOMAR, PER E-MAIL

Sanktionen, Moral und die Kriegsziele Zu einem Leserbrief in Ausgabe 30:

Das nenn‘ ich Blauäugigkeit: Pu­ tins Krieg schärfstens verurtei­ len, aber übersehen (wollen?), dass die letzten Präsidenten der USA durchaus auch Kriege ge­ führt und immenses Leid über Völker gebracht haben. Es waren

Gewürzmühle von JULIBERG gefüllt mit Bergkernsalz und Bio-Chili 3 Foto: AdobeStock/kontrastwerkstatt

Leser/innen am Wort 23

4. August 2022

ungerechte (Angriffs-)Kriege ge­ gen Irak, Libyen, Syrien, Afgha­ nistan mit Hunderttausenden Toten! Zählen diese Opfer nicht, nur weil unsere Verbündeten sie auf dem Gewissen haben? Und wer von uns hat da jemals nach Sanktionen gerufen? Solche Ein­ seitigkeit tut weh ...

Die Braut Agnes Schwarzenberger (Mitte), seit der Hochzeit Rathner und Julia Kogler, geborene Haas (rechts der Braut). Agnes und Julia sind seit 1997 in Verbindung. PRIVAT

HANS WÜHRER, EMERITIERTER PFARRER

Zu Verhandlungen im Ukrainekrieg

(...) Nachdem bereits im März 2022 bei Verhandlungen zwi­ schen der Ukraine und Russland in der Türkei eine mögliche po­ litische Verständigung von bei­ den Konfliktparteien geäußert wurde (Kremlsprecher Dmit­ ri Peskow betrachtete die Neu­ tralität der Ukraine als mögli­ chen Kompromiss und Präsident Selenskyj ebenso), steht doch Verhandlungen über die vom italienischen Außenminister vor­ geschlagenen vier Schritte nichts mehr im Wege – außer die von den USA und der EU forcierten Waffenlieferungen in die Ukra­ ine. Daher mein eindringlicher Appell an die zuständigen Ent­ scheidungsträger: Stoppt umge­ hend die Waffenlieferungen und setzt euch endlich an den Ver­ handlungstisch, im Interesse al­ ler von diesem Krieg betroffenen Menschen. HANS RIEDLER, LINZ

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25 Jahre „KirchenZeitungsFreundschaft“ Über einen Aufruf in der Kir­ chenZeitung starteten die da­ mals Zehnjährigen Agnes Schwarzenberger aus Gutau und Julia Haas aus Zell am Pet­ tenfirst eine Brieffreundschaft, die sich immer mehr vertiefte und bald schon zu gegenseiti­ gen Besuchen im Mühl- bzw. Hausruckviertel führten. Auch in den Jahren der Berufsaus­ bildung und danach blieben sie in Verbindung: Agnes stu­ dierte Medizin und Julia absol­ vierte die Sonderkindergärtne­ rinnen-Ausbildung in Linz. Agnes ist schon seit einigen Jahren als Spitalsärztin in Linz tätig, während Julia im Auf­

trag der Caritas für mehrere Bezirke die Koordinierung und Begleitung von beeinträchtig­ ten Kindern in Kindergärten und Horten betreut. Eine lang­ jährige Freundschaft hat nun einen besonderen Höhepunkt erfahren: Am 30. Juli 2022 ga­ ben Agnes und ihr Partner Lu­ kas in Gutau einander das Ja­ wort und Julia gestaltete mit ihrem Ensemble Roulette die standesamtliche Hochzeit mu­ sikalisch mit. KARL HAAS, VATER VON JULIA: „ICH DURFTE VON ANFANG AN MIT GEMEINSAMEN UNTERNEHMUNGEN UND BESUCHEN DIE WUNDERSCHÖNE FREUNDSCHAFT BEGLEITEN.“

Veröffentlichung bedeutet keine Zustimmung. Kürzungen vorbe­halten. Anschrift: KirchenZeitung, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz; leserbriefe@kirchenzeitung.at

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Wasser wird knapp Aus dem All sieht die Erde meist blau aus – kein Wunder, denn etwa zwei Drittel der Erdoberfläche sind mit Wasser bedeckt. Nutzen können wir das jedoch nicht. Der Großteil ist Salzwasser, nur 2,5 Prozent Süßwasser. LEONHARD HANNL

niedrige Wasser- und Energieverbrauch wird hier durch einen längeren Zeitaufwand kompensiert. Im Badezimmer lässt sich durch kostengünstige Technikerweiterungen der Verbrauch fast halbieren. Auch Duschen bedeutet im Vergleich zu einem Vollbad einen geringeren Wasser- und Energieverbrauch. Eine Minute kürzer und ein Grad weniger haben bereits einen erheblichen Spareffekt. Machen Sie mit! Welches Haushaltsgerät hat den höchsten Wasserverbrauch? Einsendungen bis 15. August 2022 an: Kirchen­ Zeitung, ­ Kapuzinerstr. 84, 4020 Linz; E-Mail: gewinnen@kirchenzeitung.at. Lösung von Ausga­ be 29: z. B. Zoll, Meile, Fuß

JOSEF WALLNER JOSEF.WALLNER@ KIRCHENZEITUNG.AT

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Fair und sportlich: Die EM war eine Sternstunde des Frauenfußballs. Die Kicker­innen müssen sich nur vor einem hüten – vor dem Weg, den der Männerfußball gegangen ist.

„Die christliche Gemeinschaft darf sich nie wieder von der Vorstellung anstecken lassen, dass eine Kultur einer anderen überlegen ist.“ PAPST FRANZISKUS BEI DER VESPERFEIER IN DER KATHEDRALE NOTRE-DAME DE QUEBEC

Österreichische Post AG WZ 02Z031277 W – nicht retournieren KirchenZeitung Diözese Linz, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz

Wasserknappheit – ein Thema, welches Menschen in Zeiten des Klimawandels vor allem in den letzten Jahren immer mehr Sorgen bereitet. Durch die geografisch und saisonal bedingt ungleiche Verteilung bleibt kein Kontinent verschont. Zusätzlich führen Faktoren wie der verschwenderische Umgang mit Wasser und zunehmende Wasserverschmutzung stetig zu neuen Problemen. Als Verbraucher/in kann man bereits in den eigenen vier Wänden mit dem Sparen beginnen. Eine sehr einfache Methode ist zum Beispiel, bei Geschirrspüler und Co. den eingebauten Eco-Sparmodus zu benutzen. Der

Ein Wasserzähler BASTIAN WELTJEN/STOCK ADOBE

Will man bei einer Station aus dem Zug steigen, drückt man neben der Tür einen Knopf, damit sie sich beim Stopp automatisch öffnet. Ein grünes Licht zeigt, dass der Knopf betätigt wurde. Einmal drücken genügt. Die erste Person erledigt das für alle Nachfolgenden. Doch warum funktioniert das nicht? In der Westbahn, wo rund um die Türen viel Platz ist, kann man es gut beobachten. Viele, vermutlich mehr als die Hälfte, die aussteigen wollen, betätigen den Knopf nochmals. Sicher ist sicher. Ganz ähnlich ist es in Linzer Straßenbahnen und Autobussen. Wer als Erster die Stopp-Taste drückt, sorgt dafür, dass auf den Bildschirmen – rot unterlegt – die Info erscheint „Wagen hält“. Schaut man durch den Fahrgastraum, sieht man, dass weiterhin die Knöpfe fleißig betätigt werden. Sicherheitshalber. Es gibt vermutlich eine tiefsitzende Angst, dass man dem öffentlichen Verkehrsmittel ausgeliefert ist. Vielleicht sollte man das Fahren mit den Öffis als Vertrauenstraining gestalten: Ich vertraue der Person, die auch für mich den Knopf gedrückt hat. Womöglich stärkt das das Vertrauen im Alltag.


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