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Die unappetitliche Realität
Seltene Einigkeit von Krone und Kleine Seltsame Wandlung nach Leserbrief-Enthüllung
Auf Kommando gefälschte Leserbriefe und Internetpostings aus der ÖVP-Parteizentrale. Eine Medienbeobachtung. Klipp und klar
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Leserbrief aus der KLIPP-Redaktion
Der Paukenschlag geschah am Montag, dem 11. Juli. Grünenchefin Ingrid Lechner-Sonnek präsentierte der Öffentlichkeit ein vierseitiges Papier einer ÖVP-Medienschulung, das junge Wahlwerber instruierte, wie man am besten über Leserbriefe und Internet-Postings Gerüchte, Lügen und Verleumdungen verbreitet. Zitate wie „Postings bieten auch die Möglichkeit, sachlich unqualifizierte, aber für die Stimmung wichtige Einträge zu veröffentlichen“, „FLH (Anm.: Frau Landeshauptmann) sind Postings ein wichtiges Anliegen“ und „Weiters können durchaus absichtlich Tipp- und Rechtschreibfehler ... eingebaut werden“ sorgten für ein mediales „Erdbeben“ in ganz Österreich, das rund eineinhalb Wochen ohne Pause währte.
Berichte vom Paulus zum Saulus
„Da fehlen einem die Buchstaben“, empörte sich gleich am Tag darauf „Steirerkrone“Chefredakteur Markus Ruthardt, die „Kleine Zeitung“ ließ am Rand ihrer doppelseitigen Berichterstattung ihren Leserbrief-Redakteur Werner Supper feststellen, dass man „bei fingierten Briefen“ sofort feststellen könne, „dass sie auf Auftrag geschrieben sind“: „Kampagnen-Briefe sind meist zu erkennen!“ Während sich ÖVP-Geschäftsführer Andreas Schnider halbherzig von dem vierseitigen Papier zu distanzieren versuchte („Protokoll eines Seminars“) und Bundes-VP-Generalsekretär Reinhold Lopatka gleich Peter Puller, den Pressereferenten der Volkspartei, als „übereifrigen Alleinschuldigen“ an den Pranger zu stellen versuchte, schlugen die Grünen kurze Zeit später erneut zu: Sie präsentierten mit dem 29-jährigen Studenten Boris Kuttner einen Zeugen aus der Medienschulung, der live dabei gewesen war. In einem exklusiven „ORF Steiermark“-Interview schilderte er detailliert, wie die vierseitige Unterlage ausgeteilt und Punkt für Punkt durchbesprochen wurde. Damit war auch der kurzfristige Entschuldigungsversuch von Landeshauptfrau Klasnic wertlos geworden: Sie hatte die Aussagen „aus ihrer Gemeinschaft“ der letzten 24 Stunden bedauert –doch nun war bewiesen, dass es sich bei der „Anleitung zum Lügen und Verleumden“ (Copyright: Lechner-Sonnek) nicht, wie von Schnider behauptet, um ein Protokoll, sondern tatsächlich um eine Seminarunterlage gehandelt hatte. „All jene Leser, die uns stets ihre Meinung schreiben, werden so zutiefst beleidigt!“, schrieb sich „Krone“-Ruthardt den Volkszorn in seiner Kolumne von der Seele. Die aufgedeckten VP-Strategen um Schnider sprachen plötzlich von „Stasi-Spitzel-Methoden und einem Grünen Watergate“, in der „Kleinen Zeitung“ begann die Berichterstattung kürzer zu werden. Ruthardt, der das Erscheinen des Zeugen sogar auf die Titelseite der „Krone“ gebracht hatte, schoss sich noch einmal auf die ÖVP ein: „Die Konsequenzen aus dem Leserbrief-Skandal gleichen jenen der ESTAG wie ein Ei dem anderen.“ Als die Grünen wenige Tage später einen zweiten Zeugen aus der Medienschulung an die Öffentlichkeit holten, der die Aussagen des ersten mehr als bestätigte, berichtete die „Krone“ plötzlich nur noch kurz darüber und die „Kleine“ noch kürzer. In seiner Kolumne ärgerte sich Lokalchef Christian Weniger darüber. Die Grünen hätten das „Kunstwerk“ zwar erst öffentlich zugänglich gemacht, jetzt aber wollten sie nicht wahrhaben, dass dieses Stück abgespielt und der Vorhang schon gefallen ist. Ähnlich formulierte auch die „Krone“ mit Ruthardt: „Manchmal wär’ weniger mehr!“, appellierte er dramatisch an die Grünen und schloss: „Man darf sich nicht wundern, dass die Grünen mit ihren ,linken‘ Methoden nur so selten ans Ziel kommen, auch wenn sie in der Sache Recht haben.“ Kaum verständlich, was er meint, aber gut. Das ist nichts Neues. Ob und mit welchem Einflüstern dieser Schwenk in der Berichterstattung freilich zusammenhängt, sei dahingestellt. Ganz sicher nicht damit, dass das Entstehen so manchen Leserbriefes, der in den Medien vorkommt, sicher eine eigene Geschichte wert wäre. Ein Schelm allerdings, der da unterstellte, die Verfasser würden aus den eigenen Reihen kommen. ■
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