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Genießer des selbst verdienten Fahrtwinds

Wolfgang Wehab ist seit Jahrzehnten Alltagsradler und Verfechter des Fahrradfahrens zu jeder Jahreszeit. Heuer brachte der steirische APA- Chef eine Geschichte des Radfahrens in der Steiermark heraus: „Frisch, radln, steirisch“.

Autor Wolfgang Wehap – selbst zu jeder Jahreszeit mit dem Fahrrad unterwegs. „Happening“ der Rad-Spontis am Grazer Hauptplatz: „… noch strampeln wir.“

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Wolfgang Wehab: Journalist und Radfahrer Genießer des selbstverdienten Fahrtwinds

Die Tatsache, für einige Zeit über kein Auto zu verfügen, brachte beim damals 20-jährigen Tagespost-Journalisten Wolfgang Wehap einige „neue Erkenntnisse“ in Gang: „Zuerst dachte ich, wie das bei meiner Arbeit gehen soll, ohne Auto. Schnell stellte sich heraus: Es gibt ein Leben nach dem Auto.“ Seither ist er begeisterter „Alltagsradler“, Winter wie Sommer unterwegs. Graz sei von seiner Größe her eine prädestinierte Stadt für Radler. „Nix ist logischer als in Graz mit dem Rad zu fahren“, so Wehabs Konklusion. Mobilität ist seither sein persönliches Thema. Seine Diplomarbeit am Volkskundeinstitut widmet sich der „Gehkultur“, seine Dissertation hat die Autobahnraststätten zum Thema. In den 1990er Jahren gründete er mit anderen den Radlobbyverein ARGUS. Für Wolfgang Wehab ist das Fahrrad das ideale und effizienteste Verkehrsmittel. „Fahrradfahren hat als Individualverkehrsmittel viel mit Freiheit zu tun. Ein Körpergefühl, das du in Landschaft und Raum umsetzt. Ich genieße den selbst verdienten Fahrtwind“, so Wehab. Inzwischen tut das auch Wolfgang Wehabs zehnmonatige Tochter Emma, die im Cabrio-Anhänger bereits einige 100 Radfahrkilometer mit dem Vater unterwegs war. Das Fahrrad könnte viel mehr als Transportmittel eingesetzt werden, meint er.

D a s F a h r r a d a l s „ F u ß n o t e u n d R e s t g r ö ß e “

Eine steirische Geschichte des Radfahrens anzugehen und als umfassendes Buchdokument darzustellen war bei Wolfgang Wehap in besten Händen. Daraus sei nur ein Aspekt aus einer großen Fülle herausgegriffen. Graz steht in den 80er Jahren wieder im Ruf „Rad-Nabe(l)“ Österreichs zu sein. Einen Tiefschlag bedeutet das Ende der Puch-Zweiradfertigung 1987 –just zu dem Zeitpunkt, als sich weltweit ein Fahrradboom abzeichnete. Ein zweiter ist der Tod Erich Edeggers 1992. In den folgenden Jahren wird das Konzept der „sanften Mobilität“ immer mehr verwässert. Wolfgang Wehap jedenfalls setzt mit seiner facettenreichen und umfassenden Kulturgeschichte dem Radfahren in der Steiermark ein reich illustriertes Denkmal. Am Radler-Stammtisch jeden 2., 3. und 4. Dienstag im Monat ab 20 Uhr im „Mohrenwirt“ in der Grazer Mariahilferstraße können übrigens Radinteressierte mit Wolfgang Wehab und den Radaktivisten von ARGUS notwendige Maßnahmen diskutieren. ■

Foto: ARGUS Verkehrspolitisch aktiv; möglichst viele „Radgassen“ wünschen sich die Radlobby ARGUS und Wolfgang Wehab (li.)

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