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Mögen einander offensichtlich

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Foto: Margit Kundigraber Und das sind Nava Ebrahimi und Franziska Füchsl. Sie überzeugten die Fachjury. Mit dem „rotahorn“ Literaturpreis bereichert Initiator und SaubermacherAltmodische Bäume und die Smart City Der Trend dieses Jahr in Graz hieß: weg von den Bäumen. Also rodete man sie an der Mur dem Kraftwerk zuliebe oder beseitigte „schwierige“ Bäume im Stadtpark und anderen Parks und eliminierte altgediente Exemplare in der Waagner Biro Straße und anderswo. Wer Bäume will, soll in den Leechwald gehen, haben sich die Verantwortlichen vielleicht gedacht. Bäume brauchen ohnedies zuviel Wasser, riechen unangenehm organisch und machen im Herbst viel Schmutz. Sie sind was für Baumkuschler, die mit dem Gemüse reden. Dummerweise wird es mit weniger Bäumen und Grün unangenehm heiß in der Stadt, weshalb sich die Wirte und Planer vom November den Nebel abgeschaut haben. Futuristische Eisengestelle versprühen jetzt sommers in Straßen und auf Plätzen den kühlen Nebel, den man im November so gar nicht mag. Sie vermehren sich rasch, und ihre Einsatzmöglichkeiten sind unbegrenzt: Man könnte mit ihnen das Parfum der Saison versprühen oder Wet-TShirt Contests veranstalten, die Stadtfl aneure brillieren mit neuen Kräuselfrisuren. Den Strom für den Nebel kriegen wir vom Murkraftwerk, dem die Bäume, wenn es sie nicht mehr gibt, auch kein Wasser wegtrinken können. Bäume sind altmodisch, sprühende Eisenmonster haben was von Zukunft, von Smart City. Sie gehören auch an die Grazer Ausfahrtsstraßen, damit es die Blechlawinen dort im Sommer schön kühl haben. Kaum ist die Pilzsaison vorbei, kommt mit den kälteren Temperaturen die Zeit der Heizpilze im Gastgarten. Coronabedingt wird sich vor allem das Trinken bald mehr im Freien abspielen, da ist der Heizpilz zum heißen Glühwein und zur heißen, aber frierenden Begleitung eine ideale Ergänzung. Wer sich nicht an die CoronaRegeln hält, für den würde ich vorschlagen, auf den Sprühnebel zurückzugreifen. Mit einer dicken Eisschicht ummantelt und erstarrt könnte die Person dann bis zum Sonnenaufgang ihr Verhalten überdenken. Kaum ist auch nichts geworden aus des Bürgermeisters Gondel auf und über den Plabutsch sowie entlang der Mur, hat er schon einen neuen Kreativschub: eine U-Bahn für Graz. Keine richtige wie in Wien oder London, aber eine U-Bahn light. Sie soll den Osten mit dem Westen von Graz verbinden, also eine Art Vereinigung zweier unterschiedlicher gesellschaftlicher Systeme ermöglichen. Die Bewohner der eng aneinander stehenden Wohnblöcke und leblosen Höfe der Smart City werden den Bewohnern locker verbauter Villen und Gärten von Geidorf, Leonhard und Mariatrost näher gebracht - und vice versa. Es stimmt übrigens nicht, wie böse Zungen behaupten, dass die Smart Citys über den geringsten Prozentsatz an Smarten verfügen. Auch ist es nicht so, dass dort jeder gestresste Single eine Alexa erhält, die ihm die Suppe warm macht. Als erwiesen gilt aber, dass die Bewohner von Smart Citys zu viel im Netz kommunizieren und ein soziales Defi zit haben. - Na dann, ab in die U-Bahn light und rasch in eine der Buschenschenken in Mariatrost. Aber bloß keine U-Bahn-Station bei meinem Lieblingslokal Uhu in der Leonhardstraße. Das verbitte ich mir. verbitte ich mir. Sonst wäre der Wettbewerb der Jungwinzer nicht bereits zum 19. Mal über die Bühne gegangen. Auch wenn Covid 19 praktisch in allen Bereichen unseres Lebens uns die Freude vermiesen will – eine Prämierung gab es doch. Nicht bei einem gemeinsamen „Mulatschak“, wie es sonst immer war, sondern nur mit einer UrkundenverleiPamela Rendi-Wagner sammelte in Trofaiach auf dem Parteitag der steirischen Genossen Pluspunkte. „Ich fange allmählich an, dich zu mögen“, konterte Heinz Hofer – bekannt schlagfertig – auf Pamela Rendi-Wagners Kompliment, sie würde sich freuen, wenn sie mit 80 noch so fi t und gut aussehen würde wie er. Der Anlass war die Überreichung der Viktor Adler Medaille. Die Verleihung darf nur der Vorsitzende persönlich vornehmen. Ex-Banker Heinz Hofer (Steiermärkische und ARBÖ-Ehrenpräsident) ist seit 30 Jahren Finanzchef der Partei. Er übernahm die Funktion, als diese im Schuldenchaos war. „Heute geht’s uns wieder gut.“ Daher hat ihn Toni Lang gebeten, noch eine Runde anzuhängen. hung. Gemeinsam mit dem Babyelefanten hat die Auszeichnung erstmals in Haidegg im Freien stattgefunden. Der Überbringer der frohen Botschaften an die Gewinner war Steiermärkische-Vorstandsmitglied Oliver Kröpfl : „Und als Beitrag in diesen schweren Zeiten nehmen wir den Jungwinzern wieder ein Kontingent von 4.000 Flaschen der Siegerweine ab.“ Mögen einander offensichtlich SPÖ-Veteran Heinz Hofer „geadelt“ „rotahorn“ hat seine Preisträger Die Sieger des Jungwinzerwettbewerbes mit Vorstandsdirektor Oliver Kröpfl (Steiermärkische, ganz links), Leonhard Steinbauer (Haidegg), Reinhold Holler (Direktor Fachschule Silberberg), Michael Gradischnig (Steiermärkische) und Wein-Steiermark-GF Werner Luttenberger. Steiermärkische und Jungwinzer Foto: geopho Foto: Patrick Neves

Gründer Hans

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Roth seit 2011 die österreichische Kulturlandschaft. Nava Die Jury mit Christoph Hartner, Barbara Frischmuth, Andreas Unterweger, Julian Kolleritsch (v.l.) und Initiator Hans Roth (2.v.l.) Reinhard Schuch Reinhard Schuch

Ebrahimi lebt in Graz, wurde in Teheran geboren. Ihr gelingt es in Ebrahimi lebt in Graz, wurde in Teheran geboren. Ihr gelingt es in ihren Romanen, der Komplexität und Widersprüchlichkeit unserer ihren Romanen, der Komplexität und Widersprüchlichkeit unserer

Gegenwart gerecht zu werden. Die Begründung für die AuszeichGegenwart gerecht zu werden. Die Begründung für die Auszeichnung der Oberösterreicherin Franziska Füchsl: Ihr Schaffen im

Grenzbereich von Lyrik und Prosa ist eine belebende Abwechslung Grenzbereich von Lyrik und Prosa ist eine belebende Abwechslung im Einheitsbrei der Gegenwartsbelletristik.

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