KULINARIK selbst gewürfelt – und auch nur dann verwendet, wenn er Saison hat. Und nicht zuletzt verzichten wir auf Konservierungsmittel sowie Zusatz- oder Klebstoffe“, verweist Monika Grausgruber darauf, dass ihre hochwertigen Teigwaren nicht mit herkömmlichen Tiefkühl-Fertigprodukten aus der Industrie gleichzusetzen sind. „Wir verwenden nur reine Zutaten, etwas Salz und Pfeffer statt Gewürzmischungen.“
Mit ganz viele Liebe handgemacht Monika Grausgruber schwört in der Weihnachtszeit auf ihre Nougatbomben
Fotos: zVg
Von Isabella Hasewend
„Sie ist eigentlich die ganze Zeit in der Küche, aber ich werde es ihr gerne ausrichten“, antwortet eine Mitarbeiterin bei unserem Anruf in „Monis Manufaktur“. Monika Grausgruber betreibt nördlich von Graz in Gratkorn eine Teigwarenproduktion.
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eihnachten ist Kekse-Zeit und daher muss ich die Frage einfach stellen: Was backt eine gelernte Köchin daheim? „In Osttirol habe ich immer Vanillekipferl mit meiner Mama gemacht, die natürlich immer mehrere Kekssorten gebacken hat“, erzählt die gebürtige Osttirolerin. Und jetzt in der Steiermark? „Seit drei Jahren mache ich Nougatbomben – ein Nougat-Keksteig gefüllt mit einer Kugel Nougat. Chilisalz und Kardamom geben dem Keks eine spezielle süß-pikante Note“, schwärmt sie, während mir
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schon das Wasser im Mund zusammenrinnt. „Das Rezept ist ganz einfach und schnell gemacht, aber schmeckt nach mehr Arbeit.“ Apropos Arbeit: Moni Grausgruber kehrte im Jahr 2014 nach mehreren Auslandsaufenthalten als Köchin auf Zweihauben-Niveau ihrer Heimat endgültig den Rücken, um den Steirern die Spezialität ihrer Heimat näherzubringen – die Schlipfkrapfen, Teigtaschen mit Kartoffelfülle. Zubereitet werden diese nach dem Originalrezept der Oma. „Sie gibt immer noch ein bisschen Topfen in die Kartoffelmasse“, verrät Moni Grausgruber im KLIPP-Gespräch. „In
Ein Auszug aus Monis Schmankerln: Süße Marillenknödel (li.), Trüffel-Ravioli und die Schlipfkrapfen.
Osttirol wäre es nicht möglich gewesen, Schlipfkrapfen zu produzieren, denn da gibt es schon genug“, erläutert sie die Intention, ihr Business in der Steiermark aufzubauen. Drei Jahre lang stand sie in einem gemieteten Haus in Gratwein allein in „Monis Manufaktur“ in der Küche, bevor sie gemeinsam mit ihrem Geschäftspartner Stefan Paier in Gratkorn die Teigwarenproduktion startete und mittlerweile 15 Mitarbeiter beschäftigt. „Wir machen alles von Hand – mit Sorgfalt und ganz viel Liebe, verarbeiten nur regionale Rohstoffe. Zum Beispiel wird Kürbis hier bei uns im Haus
Die Familie von Monika Grausgruber lebt in Osttirol. „Ich besuche sie etwa alle zwei Monate.“ In der Steiermark widmet sie sich voll und ganz ihrer Leidenschaft: „Die Firma ist mein Kind.“ Montag bis Freitag steht sie jeden Tag in der Küche ihrer „Schmankerl-Manufaktur“: „Ich bereite die Massen selbst vor – die Füllungen und Teige“, so die 33-Jährige. „Neun Mitarbeiter drehen dann die Knödel, füllen die Ravioli und Schlipfkrapfen, bevor diese dann von Hand abgepackt werden.“ Zu kaufen gibt es „Monis Schmankerl“ bei vielen Kaufleuten, sowie in Bauern- und Genussläden, in gewissen Merkur- und Spar-Märkten. In diesem Jahr, während des ersten Lockdowns, habe man einen Rückgang gemerkt, so Moni Grausgruber. „Da haben die Leute ein bisserl Angst gehabt und wollten offensichtlich nicht so viel Geld ausgeben. Aber mittlerweile und gerade jetzt in dieser Zeit läuft das Geschäft sehr gut. Wir sind ja jedes Jahr gewachsen und gerade jetzt vor Weihnachten und den Feiertagen ist ohnehin jedes Jahr die beste Zeit.“ Im Sortiment von Monis Manufaktur finden sich von Tiroler Speckknödel, über Spinat-Ricotta-Knödel, Fleischravioli bis hin zu süßen Erdbeerknödeln eine ganze Reihe von Schmankerln. Wobei aber sehr auf die Saisonalität Wert gelegt wird. „Wir passen die Füllungen für unsere Produkte – Ravioli, Knödel, Schlipfkrapfen – der Jahreszeit entsprechend an. So haben wir jetzt zum Beispiel unsere Trüffel-Ravioli und Räucherfisch-Ravioli im Angebot.“ Und, weil zu Weihnachten gehört klarerweise auch was Süßes dazu: „Schokopralinen-Knödel gibt‘s jetzt im Sortiment.“ Und wer jetzt auf den Geschmack gekommen ist: Im Web (www.monis.eu) gibt‘s auch Rezeptideen von Moni. Deren persönliche Leibspeise – na, net – Schlipfkrapfen sind.
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13.12.20 18:54