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Siegfried Nagl als Bürgermeister ist weg – nun auch durch Finanz- skandal Mario Eustacchio (FPÖ)

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Erstmals eine Kommunistin an der Spitze von Graz

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Das hätte sich Landeshauptmann und ÖVP-Chef Hermann Schützenhöfer in seinen schlimmsten Träumen nicht vorstellen können: Dass er es sein wird, der eine Kommunistin als erste Bürgermeisterin der Landeshauptstadt Graz angeloben wird und muss und sein Parteifreund Siegfried Nagl ab diesem Tag Polit-Pensionist ist. Nicht nur für Schützenhöfer war es ein historischer Handschlag – auch für die neue Bürgermeisterin Elke Kahr. Schützenhöfers auf Distanz gehende Körperhaltung – zum Teil natürlich auch Corona bedingt – schien das auch für den Beobachter sichtbar zu machen. Noch vor nicht einmal zwei Monaten hatte niemand in der ÖVP damit gerechnet. Diese Stimmung in der ÖVP spiegelte sich auch bei Peter Piffl-Percevic wider, der als ältester Gemeinderat die konstituierende Sitzung bis zur Angelobung von Elke Kahr gemäß dem Protokoll leitete. Aber distanziert. Er wird, wie Schützenhöfer, noch lange brauchen, um das abrupte Ende von Siegfried Nagl zu begreifen und um diesen politischen Hammerschlag zu verdauen.

Wenn man Redeausschnitte des chinesischen Präsidenten Xi Jinping hört oder auch welche von Russlands Präsidenten Vladimir Putin,

Nicht nur für ihn ein historischer Handschlag bei der Angelobung

dann wird einem dabei als „Demokrat westlicher Herkunft“ mulmig. Ganz anders hören sich da Statements von Elke Kahr an, auch eine Kommunistin. Ihre Äußerungen bei der Angelobung waren keine „verbalen Geschosse in Richtung Nicht-Kommunisten“. Und daher akzeptiert. Die frisch gewählte Bürgermeisterin: „Wer hätte gedacht, dass ich die erste Frau im Bürgermeisteramt von Graz werde, noch dazu aus der KPÖ? Wir, die KPÖ, die SPÖ und die Grünen, wollen einen

Erstmals eine Frau an der Spitze in Graz – und noch dazu eine Kommunistin. Die neue Stadtregierung (v.l.): Robert Krotzer (KP), Kurt Hohensinner (VP), Claudia Schönbacher (FP), Judith Schwentner (Grüne), Elke Kahr (KP), Manfred Eber (KP), Günter Riegler (VP).

neuen Weg gehen. Wir wollen die Menschen zusammenführen und niemanden ausgrenzen. Wir alle sind Graz. Ich werde weiterhin meine Sprechstunden abhalten. Unser Blick auf viele Fragen wird ein Blick von unten sein. Die Stärken unserer Stadt wollen wir in den nächsten Jahren ausbauen. Den Schwächen wollen wir Grenzen setzen. Klimaschutz und Innovation sollen der wirtschaftliche Motor sein. Mit unserer Koalitionsvereinbarung eröffnen wir ein neues Kapitel. Wir wollen an die besten Traditionen unserer Bewegungen anschließen und Graz sozialer, freundlicher, ökologischer und demokratischer machen. Die gesamte Politik muss an einem Strang ziehen. Wir müssen das Gemeinwohl im Auge haben. Unsere Stadt muss immer eine gute Heimat sein, daran wollen wir gemeinsam arbeiten. Ich werde meine ganze Kraft einbringen.“

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