Klönschnack Mai 2022

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ENERGIE

Gas ist ein wichtiger Energieträger, gerade für private Haushalte. Nach Jahren der Stagnation stieg der Verbrauch in den letzten Jahren an.

Die Zeiten werden kühl Die Energiekrise hat sich durch den Krieg in der Ukraine verschärft und ist nun kurz davor, deutsche Wohnzimmer zu betreten. Wen trifft es hart, gibt es Auswege und wie warm ist das Schwimmbad im Jahr 2022? Ein Überblick.

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n diesen Tagen braucht man keinen hysterischen Charakter, um unruhig zu werden. Konzerne und Bundesregierung schütten mit bemerkenswerter Freigiebigkeit Sonderzahlungen aus und die Tagespresse veröffentlicht den Füllstand von Gasspeichern ... So ziemlich jeder Parameter deutet darauf hin, dass diese Krise nicht wie gewohnt in der Tagesschau stattfinden wird, sondern – buchstäblich – im eigenen Wohnzimmer. Nun fällt auf, wie sehr sich unsere Gesellschaft an den Überfluss (fast) zum Nulltarif gewöhnt hat. Wer zum Beispiel in den klirrend kalten Tagen der Herbstferien 2021 den Flughafen Hamburg betrat, der konnte feststellen: Zimmertemperatur. Alle Terminals waren derart beheizt, dass man sein Gepäck im Hemd aufgeben konnte, mit glänzender Nase. Allein Terminal 1 umfasst 6.300 Quadratmeter. Auf dem Papier also die Fläche von knapp 60 mittelgroßen Stadtwohnungen. Betrachtet man jedoch die Höhe der Bauten, dann wird klar, dass hier die Fläche einer Kleinstadt beheizt

wird, damit die Leute im Hemd Koffer aufs Band wuchten. Analoges gilt für große Kaufhäuser, Einkaufspassagen, Museen etc. Auch die Wohlfühloasen unserer Gesellschaft bleiben nicht verschont – die großen Bäder, mit Whirlpool, Therme, Sauna und geheiztem Außenbecken. Quer durch Deutschland senken schon jetzt Bäder die

Temperatur in den Becken. Einige versuchen, das bisherige Wärmeangebot durch höhere Eintrittspreise zu sichern. Bei einem Versiegen des russischen Gases sind laut Experten aber selbst Schließungen nicht ausgeschlossen. Bäderland Hamburg verweist auf langfristige Versorgungsverträge und sichert zu: Kurzfristig bleibe das Angebot wie gewohnt. Dabei ist der Energieverbrauch von Bädern nicht so hoch wie erwartet. Bäderland gibt einen jährlichen Gesamtverbrauch von 82 Megawattstunden an. Das entspricht dem reinen jährlichen Stromverbrauch von ca. 25 Haushalten. Das Einsparpotenzial ist also, mit Blick auf die gesamte Stadt, eher gering. Ähnliches gilt für andere öffentliche Ge-

Schwimmbäder (hier das „Dino“-Bad) sind auf Gas angewiesen, fallen von der Größenordnung her jedoch nicht sonderlich ins Gewicht

FOTO: BÄDERLAND

Ausblick


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