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IMMOBILIEN

Etwa 100.000 Bienen leben nun auf einem Dach in der HafenCity

NATURSCHUTZ Engel & Völkers gibt heimischen Honigbienen ein Zuhause

Zwei Bienenvölker sind Anfang Juni in die Hamburger HafenCity gezogen und haben im Hauptsitz von Engel & Völkers eine neue Heimat gefunden. Vom Dach des globalen Immobilienunternehmens schwärmen die rund 100.000 Bienen aus, um Blütenstaub und Nektar zu sammeln. Diese werden später unter der Aufsicht von fachkundigen Imkern zu Honig verarbeitet. Die Gewinnung von Honig ist jedoch nur ein Nebenprodukt, denn primär geht es den Verantwortlichen um das Adressieren von zentralen Themen unserer Zeit: Umweltschutz und Nachhaltigkeit. „Bienen nehmen eine Schlüsselrolle in unserem globalen Ökosystem ein und sind elementar für die Biodiversität“, erklärt Sven Odia, Global CEO von Engel & Völkers. „In Zusammenarbeit mit Place4Bees möchten wir heimischen Honigbienen gute Lebensräume schaffen und einen nachhaltigen Beitrag zum Umweltschutz leisten.“

TIPP DES VPB Das grüne Zimmer – Garten planen

Die vergangenen Corona-Jahre haben es gezeigt: Glücklich war, wer über einen eigenen Garten verfügte. Als grüne Oase und erweiterter Wohnraum ist er nicht nur Spielfläche für die Kinder, sondern auch, mal mehr, mal weniger, erholsame Herausforderung für die Gärtnerin und den Gärtner. Wer neu gebaut oder eine Bestandsimmobilie erworben hat und vor der Aufgabe der Neuanlage des Gartens steht, stellt schnell fest, dass die Planung komplexer ist als gedacht. Der Verband Privater Bauherren empfiehlt daher, hierfür kompetente Experten zu Rate zu ziehen: „Die Freiflächen sind meist am Ende des Baus dran – und werden nicht selten, auch aus Kostengründen, stiefmütterlich behandelt. Dabei gilt es, viele Dinge zu beachten. Wie wollen wir den Garten nutzen? Wieviel Zeit haben wir für die Pflege? Welche Pflanzen wachsen wo am besten? Diese und viele Fragen mehr gilt es zu stellen, um die Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass sich die Investition in das grüne Zimmer langfristig lohnt. Oft wird vergessen, dass sich Gärten im Laufe der Jahre verändern, denn Pflanzen wachsen nun einmal. Auch dieser Faktor wird bei einer guten Planung berücksichtigt.“ Für viele verbindet sich das eigene Grün mit höherer Lebensqualität. Ein Garten, ein Dachgarten, eine schön gestaltete Terrasse oder ein gemütlicher Innenhof steigern auch den Wohnwert und damit den Wert der Immobilie an sich.

INNENSTADT „SMARTments student“ – Wohnanlage für 174 Studierende und Auszubildende

Nach dem früheren Ersten Bürgermeister Hamburgs, Herbert Weichmann, ist das neue „SMARTments student“ im Münzviertel benannt worden, in dem seit vergangenem Herbst 174 Studierende und Auszubildende wohnen. Im Rahmen einer feierlichen Veranstaltung erinnerten im Juni die Präsidentin der Hamburgischen Bürgerschaft, Carola Veit, sowie die Projektverantwortlichen der gemeinnützigen Moses Mendelssohn Stiftung, des Immobilienentwicklers Nord Project GBI sowie des Betreibers, der FDS gemeinnützige Stiftung, an den Hamburger Ehrenbürger. Die 174 Wohnungen sind durchschnittlich ca. 20 Quadratmeter groß, hochwertig möbliert, mit Bad, Küchenzeile und Highspeed-Internet ausgestattet.

KOLUMNE Kipppunkte am Immobilienmarkt

Bisher hörten wir von Kipppunkten im Zusammenhang mit der Entwicklung unseres Weltklimas. Hier meinen Kipppunkte einen kritischen Grenzwert, an dem eine kleine zusätzliche Störung zu einer qualitativen Veränderung im System führen kann. Die Kippelemente reagieren oft lange Zeit nur wenig auf den Klimastress, aber wenn die Belastung dann nur geringfügig weiter zunimmt, kommt es zum Umkippen. Betroffen wären zum Beispiel Permafrostböden, der Golfstrom oder der Amazonas-Regenwald. Auch am Immobilienmarkt gibt es Kipppunkte, die wir sehr genau beobachten, nämlich das Verhältnis Angebot und Nachfrage unter Berücksichtigung der Zinsentwicklung. Punkte wie das Einkommensniveau, die finanzielle Leistungsfähigkeit oder ein bestehendes Geldvermögen sind dabei Komponenten der Nachfrageentwicklung. Sollten die Zinsen weiter deutlich anziehen, so wird ein Kipppunkt erreicht, an dem sich immer weniger Menschen eine Wohnimmobilie leisten können, und die Nachfrage wird sinken. Das Gleiche gilt für die Nachfrage von Kapitalanlegern, die ihr Geld nachhaltig anlegen und unter wenig Risiko eine möglichst hohe Verzinsung erzielen wollen. Sobald Zinsen von mit Immobilien konkurrierenden Kapitalanlagen, z. B. bestimmte Sparformen oder Anleihen von Unternehmen oder des Staates, höher sind als die Erträge aus Immobilien, wird auch von dieser Seite die Nachfrage nach Immobilien sinken. Der Immobilienmarkt ist genauso träge wie das Klima, Wendepunkte kommen sehr, sehr langsam, Kipppunkte sind äußerst selten. Nach über 17 Jahren Aufschwung am Immobilienmarkt könnte ein Kippszenario allerdings wahrscheinlicher werden und die Preise plötzlich deutlich fallen. Gegen ein solches Fallen sprechen jedoch Tendenzen, die das Angebot weiter verknappen und die Nachfrage hoch halten. Denn angesichts der unkalkulierbar steigenden Baukosten geht der aktive Wohnungsneubau und damit das Angebot auch in Hamburg spürbar weiter zurück. Die hohe Inflation von rund 8 Prozent stärkt wiederum die Nachfrage nach Immobilien zur Kapitalanlage oder zur Geldwertabsicherung. Das scheinen auch viele Marktteilnehmer am Bau zu erkennen, scheinen sie doch eine absehbare Entspannung von Kipppunktszenarien zu erwarten. Per Ende April 2022 stieg jedenfalls die Zahl der Wohnungsbaugenehmigungen in Hamburg wieder gegenüber dem Vorjahr.

Conrad Meissler

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