hรถrbar
DAS MAGAZIN DES KONZERTHAUS DORTMUND
AUSGABE 03
TEODOR CURRENTZIS PARTNER DES KONZERTHAUS DORTMUND
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DER PARTNER
DIE PARTNER-STIFTUNG
DIE HAUPTSPONSOREN
DIE SPONSOREN
DIE FÖRDERER
DANKE FÜR: SO KLINGT NUR DORTMUND.
ÜBERHOLSPURWECHSEL
TITELFOTO: ALICE CALYPSO · SONY MUSIC FOTO: PEYMAN AZHARI
Der Vorwurf ist nicht neu: Der Klassikbetrieb ist nichts weiter als der kleine Ableger der Unterhaltungsindustrie. Nicht mehr um die Vermittlung hoher Kunst geht es, sondern um die massenhafte Verbreitung und Vermarktung von Künstlern zum Zwecke des Geldverdienens oder im Falle der subventionierten »Dickschiffe« Oper und Konzerthaus um die eitle Pflege des (eigenen) Starkults und Erfüllung des Quotendrucks. In diesem Spiel machen viele mit. Agenten, Künstler und Intendanten genauso wie die Manager der Tonträgerindustrie. Der »Zirkus Klassikani« läuft so lange rund, wie die Artisten tanzen und das Publikum in Scharen strömt und (nur) bei den waghalsigen Nummern applaudiert. Menschen, Künstler, Sensationen. Vor einigen Jahren betrat ein junger Dirigent griechischer Abstammung die Manege unseres globalen Zirkus. Teodor Currentzis ist sein Name, und binnen weniger Jahre schaffte es dieser charismatische Dirigent, sich mit außergewöhnlichen Interpretationen und ausgefallener Dirigier- Choreografie im Mittelpunkt der Menagerie zu inszenieren. Unzweifelhaft liegt ihm derzeit die Klassikwelt zu Füßen. Der in Perm arbeitende und von drei Managern betreute Grieche kann sich vor Avancen unserer Branche nicht retten. Und er kommt ihnen nach – bis jetzt. Dann ereilt ihn das Schicksal vieler junger Superstars: zu früh berühmt, zu schnell begehrt und zu viel geflogen. Das fordert seinen Tribut, nicht nur körperlich. Wie so oft in diesen Krisensituationen wird sofort – auch medial – am Sockel gerüttelt. Dann stehen nicht Sorge und Rücksicht im Mittelpunkt, sondern die Angst vor finanziellen Verlusten bei abgesagten Konzerten,
und es kommen diejenigen zu Wort, die es mit der Geste des erhobenen Zeigefingers »bei ihm schon immer gewusst« haben. Der Star droht aus der Manege verbannt zu werden. Teodor Currentzis hat viele Konzerte in den letzten Monaten ersatzlos gestrichen. Er will sich Zeit nehmen und neu sortieren. Im Fachjargon nennen wir das »den Plan ausdünnen«. An seinen Konzerten in Dortmund allerdings möchte Currentzis festhalten und bat uns »nur«, die beiden Konzerte mit den Wiener Symphonikern und seinem Ensemble MusicAeterna zu verschieben. Diesem Wunsch kommen wir selbstverständlich, hoffentlich auch im Sinne unserer Besucher, nach. Für Teodor Currentzis ist es eine erhebliche Erleichterung und ein Zeichen unserer Verbundenheit mit ihm. Wir wollen ihn weiter als impulsgebenden Musiker und Freund am KONZERTHAUS DORTMUND wissen. Dafür muss der Künstler auch einmal Atem holen und die Manege verlassen dürfen. Wir warten auf ihn, denn wir sind es ihm schuldig. Ihr Benedikt Stampa Intendant und Geschäftsführer des KONZERTHAUS DORTMUND
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Mo 06.02.2017 · 20.00 Uhr
KLAVIERABEND
Werke von Schumann, Schostakowitsch und Strawinsky
DANIIL TRIFONOV
04 einblick
06 interview
03 editorial
Von Engeln und Teufeln
04 einblick
Zwischen Licht und Zweifeln, aber immer mit Seele: Patricia Kopatchinskaja 05 inhalt
10 titel 26 engagement
Ohrenöffner für Ungehörtes
Teodor Currentzis sucht das Neue im vermeintlich Bekannten
28 briefe
14 klavierabend
29 ausblick I rätsel I impressum
Eigen und einzig
30 haus und verkauf
Ohne das Klavier ist Grigory Sokolov unsichtbar
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Alles außer Stillstand
Harmonie – Energie – Simon Rattle 20 liederabend
Fritz Wunderbar
Vom Sehnen bis Verlangen ist Mauro Peter ganz auf Schumann eingestellt
22 cabaret + chanson
Europa bei Tag und Nacht
Westfälischer Weltstar mit internationalem Repertoire: Ute Lemper
24 streichquartett
Auftritt: Bratsche
Das Rampenlicht richtet Kim Kashkashian auf die Musik
FOTOS: DARIO ACOSTA · DG, LUKAS FIERZ, THOMAS RABSCH, CHRISTIAN FELBER
25 cabaret + chanson
Parlami d’amore
Hach, Liebe! Etta Scollo und Joachim Król wissen davon Lieder und Gedanken zu präsentieren
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inhalt 05
VON ENGELN UND TEUFELN Im Berliner Konzerthaus am Gendarmenmarkt ist Patricia Kopatchinskaja zum Interview bereit. Bis gerade war Probe, am nächsten Tag wird sie noch einmal mit Iván Fischer und dem Konzerthausorchester Berlin auftreten. Ungezählte Male – meist barfuß – hat sie auch schon auf der Dortmunder Konzerthaus -Bühne gestanden: Über drei Jahre hinweg, von 2007 bis 2009, zählte Patricia Kopatchinskaja hier zu den »Jungen Wilden«. Das Attribut »wild« sei ihr hoffentlich geblieben, betont sie. Tatsächlich: Rezensionen etwa ihrer letzten CD mit dem Violinkonzert von Tschaikowsky, gemeinsam mit ihrem Bruder im Geiste Teodor Currentzis aufgenommen, bestätigen, dass sie neue Sichtweisen auf altbekannte Werke zeigt. Vier Konzerte umfasst das Porträt Patricia Kopatchinskaja im KONZERTHAUS DORTMUND: Sie spielt ebenjenen Tschaikowsky und Mozart unter Currentzis, mit Sir Simon Rattle und den Berliner Philharmonikern das Violinkonzert von György Ligeti und schließlich in einem Kammermusik-Programm Kurtágs »Kafka-Fragmente«. Mit dem Dirigenten Teodor Currentzis verbindet Sie eine besondere Beziehung? Es ist eine absolute musikalische Liebe zwischen uns. Die Aufnahme des Tschaikowsky-Konzerts war wie eine musikalische Hochzeit. Wir sind eine Seele, und ich glaube, wir haben auch mit den gleichen Teufeln und Engeln in uns zu tun. Wenn wir zusammen spielen, dann gibt es keine Diskussionen, es ist eine Suche zu zweit. Wir suchen Licht und fürchten beide die Dunkelheit. Wir befragen dieselben Geister. Und wir teilen dieselbe Liebe zu diesem Allerzerbrechlichsten und Wichtigsten.
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interview 07
Was sind die Teufel und was die Engel? Die Teufel sind die Selbstzweifel und auch die Außenkritik… Weil Sie beide in Ihren Interpretationen bis an Grenzen gehen? Natürlich. Diese, sagen wir, Radikalität kann die Menschen vor den Kopf stoßen. Es ist eine Gratwanderung zwischen vollkommen abgestoßen zu werden und andererseits ein Magnetfeld zu spüren, zu dem sich jeder, vielleicht in seinen verborgenen Fantasien, hingezogen fühlt.
Vor der Aufnahme mit Currentzis sind Sie jede Note der Partitur durchgegangen. Ist dies nun Ihre gültige Version des Konzerts? Allein die Erfahrung, das Konzert auf Darmsaiten aufgenommen zu haben, hat meine Klangwelt unendlich bereichert. Da gab es zum Beispiel gar kein Problem mit dem Anstoßen der Töne im letzten Satz. Diese kurzen und schnellen Töne waren so knackig, wie es mit Metallseiten normalerweise nicht gelingt. Umgekehrt, wenn ich das Konzert jetzt auf einer modernen Geige spiele, habe ich diesen Klang im Kopf und löse das Problem dann irgendwie anders. Ich weiß nun, wie es Tschaikowsky damals gehört haben muss. Ja, Teodor und ich haben die Partitur ausführlich studiert. Aber unsere Aufführungen sind dennoch jedes Mal anders. Wie ein Garten, der jeden Tag ein bisschen anders aussieht. Haben Sie bei dem Mozart-Violinkonzert KV 218 auch Bilder vor Augen? Mozart ist in jeder Phrase Theater, immer Oper. Ich kann keinen Ton spielen, wenn ich nicht weiß, zu wel-
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FOTO: JULIAN HARGREAVES
Was bewirkt das Violinkonzert von Tschaikowsky in Ihnen? Tschaikowskys Violinkonzert ist einfach so unglaublich bekannt, es ist für jeden Geiger zu einem Kunststück geworden, anhand dessen sich beweisen lässt, dass man sein Instrument solide beherrscht. Deshalb sind wir inzwischen in Schablonen verfangen, die mühevoll von jedem wiederholt werden. Dabei gibt es so viele andere Perspektiven! Betrachtet man zum Beispiel den zweiten Satz, die Canzonetta, stellt sich heraus, dass sie auf derselben Melodie beruht wie eines der Klavierstücke Tschaikowskys: ›Altes französisches Liedchen‹ aus dem »Kinderalbum« op. 39. Erkennt man dann, dass es sich dabei um das französische Volkslied »Mes belles amourettes« handelt, kann man sich die Canzonetta mit diesem Wissen nicht mehr vorstellen, wie man sie normalerweise hört, nämlich in einem schönen, gesunden, vibratovollen Ton. Es ist ganz unmöglich, sie so zu spielen. Also beginnt man, neue Bilder zu sehen und andere Wege zu suchen. Es muss geheimnisvoll klingen, dunkel. Ich stelle mir einen Menschen vor, der im Liebeskummer in den Wald geht und den Bäumen vorsingt: »Wo seid ihr hin, meine schönen Liebschaften?« Das ist für mich ein Ansatz gewesen, dass ich wieder Lust hatte dieses Stück zu spielen.
Sa 21.01.2017 · Fr 24.02.2017 · So 19.03.2017 · So 11.06.2017
PATRICIA KOPATCHINSKAJA 1977 in Moldawien in einen Musiker-Haushalt geboren, Kompositions- und Violinstudium in Wien und Bern
2000, im Jahr ihres Studienabschlusses, Gewinn des Internationalen »Henryk-SzeryngWettbewerbs« in Mexiko, 2001 des »International Credit Suisse Group Young Artists Award«, verbunden mit dem Debüt beim »Lucerne Festival« mit den Wiener Philharmonikern unter Mariss Jansons Von der Spielzeit 2006 | 07 bis 2008| 09 Künstlerin der Reihe »Junge Wilde« am KONZERTHAUS DORTMUND Konzerte erfassen die ganze Bandbreite des Violinrepertoires von Barock über Klassik bis zu Uraufführungen oder Re-Interpretationen moderner Meisterwerke Kammermusik ist für Patricia Kopatchinskaja künstlerisch lebenswichtig, z. B. mit Polina Leschenko, Anu Komsi und Mitgliedern ihrer Familie Sicheren, geerdeten Stand garantiert das Barfuß-Spiel
cher Figur er gehört und was damit gesagt werden soll. Der Anfang der Geige im ersten Satz [Patricia Kopatchinskaja singt vor] taucht sonst nie wieder im ganzen Konzert auf. Die meisten Interpreten spielen das sehr ernst, mit viel Vibrato und Bogen, um es sehr pompös wirken zu lassen. Und ich stelle mir da einen sehr frechen Jungen vor, der eine sehr kleine, sehr laute Trompete bei sich hat, damit seine Eltern aufweckt, und dann beginnt der Tag. Im dritten Satz gibt es für mich eine Gegenüberstellung von Aristokratie und dem Volk, was zu spielen mir besonderen Spaß bereitet. Die Aristokraten tanzen – aber eigentlich können sie gar nicht wirklich gut tanzen – und dann kommt ein betrunkener Dudelsackspieler und beginnt die Tanzgesellschaft zu stören. Das führt natürlich zu Entsetzen bei der oberen Schicht und Begeisterung bei der unteren. Irgendwann wird es so unmöglich, dass er sogar in meine Kadenz hineinspielt, und dann muss man ihn wirklich loswerden [Patricia Kopatchinskaja singt die Stelle]. Ich weiß nicht, ob es genau diese Geschichte sein wird, die ich mir im Konzert vorstelle. Aber ich spiele in jedem Fall etwas, das das Publikum mitverfolgen kann, vor allem wenn Teodor dann aus dem Orchester die entsprechenden Farben herausholt. Dann wird es eine sehr lebendige Geschichte. Schließlich das Violinkonzert von György Ligeti im Rahmen der RuhrResidenz der Berliner Philharmoniker. Haben Sie das Stück schon einmal mit den Berlinern aufgeführt? Nein, ich habe es mit dem Ensemble Modern aufgenommen und
mit vielen anderen Orchestern gespielt. In solch einer kleinen Besetzung zu spielen ist sicherlich auch für die Berliner etwas sehr Besonderes. Es ist wahrscheinlich das herausforderndste instrumentale Konzert, das jemals geschrieben worden ist – wie ein lebendiges Geschöpf, ein Ufo. Im Violinkonzert sucht Ligeti nach einer neuen Tonalität, neuen Metren. Die Volksmusik muss ihn sehr beeinflusst haben. Außerdem experimentiert er mit mehreren Stilen, z. B. der alten Notre -Dame - Schule, Guillaume de Machaut, dem Hoquetus. Es ist wie ein Experiment, und er benutzt alles, was er kennt. Ligeti gießt es in ein Reagenzglas, mischt es zusammen und schaut, was passiert. Die Geige ist ein Rädchen in diesem Konstrukt. Erst wenn alle Teile wie in einem Puzzle an ihrem Platz sind, hebt es ab. Es ist moderne Musik auf allerhöchstem Niveau, aber mit sehr viel Entertainment, Theatralik und Selbstironie. Ich muss am Schluss immer lachen. Das Publikum hat heute eher Schwierigkeiten zeitgenössische Musik zu hören, ist das nicht ein Paradoxon? Für mich ist es wie eine Zeitung von heute zu lesen oder ein Buch. Da ist alles klar. Aber tatsächlich ist es ein Phänomen, eigentlich völlig absurd. Ich glaube der Fehler liegt bei uns, den Musikern. Wir müssen die Stücke intellektuell erfassen, sie dann aber ganz intuitiv und naiv spielen. Dann kommt es an. Ich glaube wirklich, dass die Musik von Herz zu Herz geht. Das Interview führte Jan Boecker.
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OHRENÖFFNER FÜR UNGEHÖRTES Teodor Currentzis kehrt nach Dortmund zurück, und das hat seinen Grund: »Dortmund ist einer der wichtigsten Orte für meine musikalische Entwicklung, hier konnte ich immer viel ausprobieren«, erklärte der Dirigent bei einem Treffen mit den Konzerthaus-Botschaftern. In dieser Saison kann er sich als Porträtkünstler gleich in drei Konzerten austoben. Zum Beispiel gemeinsam mit der Geigerin Patricia Kopatchinskaja in Tschaikowskys Violinkonzert.
»Lieber Teo, wie sehr vermisse ich dich und dein Orchester, schon nach der Aufnahme und immer mehr, Unzeiten später... Euren Klang, euren Geist, eure Körperhaftigkeit, Fantasie, Verrücktheit und den Mut, mit Traditionen zu brechen.« Es liest sich wie eine Liebeserklärung, was die Geigerin Patricia Kopatchinskaja Teodor Currentzis schreibt, veröffentlicht im Booklet der CD zu Tschaikowskys Violinkonzert. Die intensive Arbeit bei den Aufnahmesessions kam für die Geigerin einem Erweckungserlebnis gleich: »Was macht Musik mit uns? Was bedeutet es, in diesem Ausmaß die Seele bis in den Schmerz zu öffnen, sich erschöpft an die Unendlichkeit zu verschenken, sich zu vergessen, sich in einen reinen Nerv der Zerbrechlichkeit zu verwandeln?« Von dieser außergewöhnlichen, spirituellen Atmosphäre, von einer fast religiösen Intensität erzählen viele Musiker, die mit Teodor Currentzis zusammengearbeitet haben. Zum Beispiel die Sopranistin Simone Kermes, die im aufsehenerregenden Mozart /Da-Ponte-Zyklus des Dirigenten die Sopranpartien gesungen hat – bereits im letzten Jahr konnte das Dortmunder Publikum diesen auf der Bühne des Konzerthauses erleben. Currentzis ist ein Besessener. Man glaubt ihm aufs Wort, dass er mit seinem Kammerorchester MusicAeterna gelegentlich zwei Tage an einem Takt feilt, bis er mit dem klanglichen Ergebnis zufrieden ist. Diese Besessenheit verleiht ihm in Kombination mit der schwarzen Kleidung, den südländisch dunklen Augen und der Künstlermähne etwas Diabolisches. Currentzis spielt mit diesem Image. Dazu passt es auch, dass der exzentrische Dirigent sich nicht in einem der großen musikalischen Zentren niedergelassen hat, in Wien, Berlin, London oder New York. Er hat sein musikalisches Imperium dort errichtet, wo man es am wenigsten vermutete hätte: in Perm. Dort ist er seit 2011 Musikdirektor des Opernhauses, und dort finden auch die berüchtigten Aufnahmen statt. Perm, das ist die östlichste Millionenstadt Europas, am Tor zum Ural gelegen, bekannt für sein Kupfererzvorkommen und seine Hüttenindustrie. Aber immerhin einen berühmten Sohn hat die draußen so stille, unter einer dicken Schnee- und Eisdecke liegende Provinzmetropole am Wolga-Nebenfluss Kama vorzuweisen: den legendären Impresario und Gründer der Ballets russes Sergej Diaghilew. Benannt ist das 1870 eröffnete, im Stalinismus umgebaute Opernhaus jedoch nach einem noch berühmteren Sohn dieser Region: Peter Tschaikowsky. Und seit der Zeit, als während des Zweiten Weltkriegs
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Sa 21.01.2017 · 16.00 Uhr
WIENER Teodor Currentzis
Dirigent,
Patricia Kopatchinskaja
Violine
SYMPHONIKER Werke von Peter Iljitsch Tschaikowsky
das Ensemble des Petersburger Mariinsky-Theaters hierher evakuiert wurde und einige der Sänger, Musiker und Tänzer später als Lehrer geblieben sind, gehört das Opernhaus zu den bedeutendsten Musiktheaterbühnen Russlands. Dank Teodor Currentzis blickt mittlerweile die gesamte musikalische Welt weit nach Osten.
FOTOS: ALEX ROMANOV · SONY MUSIC
Geboren wurde Currentzis 1972 in Athen. Bereits als Vierjähriger begann er mit Klavierunterricht, mit sieben kam die Geige dazu und mit zwölf belegte er Komposition und Violine am Athener Konservatorium. Anschließend studierte er Gesang und besuchte parallel dazu die Dirigierklasse von Georgios Hadjinikos. Da ließen sich sein außergewöhnliches Talent und sein rastloser Geist, der immerfort auf der Suche nach der musikalischen Wahrheit ist, bereits erahnen. Doch was hat ihn schließlich nach St. Petersburg verschlagen? »Als Kind habe ich im Herodes-Atticus-Theater all die großen Orchester erlebt«, erzählt Currentzis. »Aber wirklich verzaubert haben mich nur die russischen Orchester. Sie waren bezüglich Intonation und Klangbalance zwar nicht perfekt, hatten jedoch eine ganz bestimmte Emotionalität in ihrem Klang.« Eines Tages erzählte ihm sein Dirigierprofessor von dem legendären Ilya Musin. Der damals bereits 90-jährige Pädagoge hatte viele hervorragende Dirigenten ausgebildet, unter ihnen Valery Gergiev und Semyon Bychkov. Currentzis hätte ohne Weiteres auch ein Stipendium für eine der berühmten amerikanischen Musikhochschulen bekommen, entschied sich jedoch, zu Musin nach St. Petersburg zu gehen. 2004 folgte er dann einem Ruf ins ferne Sibirien, übernahm den Posten des Chefdirigenten der Staatlichen Oper von Nowosibirsk – und brachte reichlich frischen Wind in die Provinz. Durch Currentzis’ intensive Arbeit verbesserte sich das Niveau der Aufführungen erheblich, und die Oper Nowosibirsk erhielt immer mehr überregionale Aufmerksamkeit. Ganz nebenbei rief er auch noch zwei Ensembles ins Leben: das Kammerorchester MusicAeterna, mit dem er auf historischen Instrumenten Werke von der Renaissance bis zum 21. Jahrhundert aufführt, und den Kammerchor New Siberian Singers. Doch schließlich zog es ihn wieder in wärmere Breiten, und er erreichte mit Perm die vorerst letzte Station seiner Russlandreise. Dort hat er mittlerweile auch die Klanglandschaften russischer Komponisten erkundet, von Strawinsky und Tschaikowsky. Ebenso wie er die Opernszene in Nowosibirsk mit den Ideen moderner Regisseure aufmischte, findet er auch in seinen eigenen Interpretationen stets zu neuen, ungewöhnlichen und überraschenden Lösungen. »Weißt du, das Tschaikowsky-Konzert war mir lange Zeit fremd, meine Ohren hörten darin keine Musik, die für unsere Zeit relevant wäre«, gestand ihm Patricia Kopatchinskaja. »Unnötig durchgekaut von jedem, der nicht zu faul war, Geige zu üben, missbraucht für Übung der Fingerfertigkeit und ausgespuckt in Wettbewerben. Dummes Geigertum, dachte ich.« Und genau hierin liegt die besondere Gabe von Teodor Currentzis: unsere Ohren zu öffnen für bisher Ungehörtes, damit wir im vermeintlich Bekannten das Neue erfahren.
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EIGEN UND EINZIG Es gibt kaum einen Pianisten, der sich der Öffentlichkeit geradezu ausschließlich in seinen Konzerten präsentiert. Reden mag er über seinen Beruf nicht. Interviews lehnt er, wenn es um seine Person geht, ab. Und doch besitzt Grigory Sokolov eine große, treue Fangemeinde. »Wieder hat er sein Gesicht vorher in die Gefriertruhe gehalten. Nichts soll im Konzert zucken, nichts beben, nichts entgleiten.« So war es nach einem seiner jüngsten Klavierabende in der Presse zu lesen. »Nur im Zustand der Reg- und Ereignislosigkeit kann Grigory Sokolov öffentlich Klavier spielen. Sein Gang zum Flügel ist schnell und wie abwesend, an diesem Ort möchte er mit niemandem Kontakt aufnehmen müssen. Das Licht im Saal ist dunkel, das Publikum scheint verschwunden, jedes Lächeln meidet er hinter seinem gewaltigen Rundrücken; sogar seine Verneigungen sind allenfalls flüchtige Zuwendungen.« Damit ist schon unendlich viel gesagt: Der Mann, in dessen Gesicht man nicht
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lesen soll, der Mann, der sich gern hinter einer Maske – einem kaum Mimik verratenden Gesicht – verbirgt, der Mann, der ausschließlich durch Töne mit seiner Umwelt kommuniziert. So ist er, unnahbar, faszinierend, einzigartig. Grigory Sokolov, 1950 in Sankt Petersburg geboren, nimmt im heutigen Musikleben eine Sonderstellung ein. 1966 gewann er mit gerade mal 16 Jahren den »Tschaikowsky-Wettbewerb« in Moskau. Für viele, die es ihm nachgetan haben, war das der Schlüssel zur Weltkarriere und Auftakt für ein Leben als Weltstar. Doch Weltstar hat Sokolov nie sein wollen. Zwar hat er viele Konzerte mit Orchester gegeben, doch das ist längst passé.
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Fr 10.03.2017 · 20.00 Uhr
GRIGORY
Das Programm wird später bekannt gegeben
Er tritt nicht mit Orchestern auf, nicht mit Sängern, nicht als Kammermusiker. Er ist ein Solitär und er ist Solist. Ausschließlich. Denn Sokolov verabscheut die betriebsame Hektik des heutigen Musikbetriebs, und da er nie die für ihn nötigen Probenzeiten mit einem Dirigenten oder einem Orchester finden würde, tourt er nur noch allein durch die Welt. Das heißt auch: Grigory Sokolov bleibt außerhalb von Sälen und Konzertpodien unsichtbar, verborgen. Dabei ist er ein detaillierter Beobachter. Er beäugt das Musikleben sehr genau und bildet sich seine eigene Meinung. Die jedoch trägt er nicht zu Markte. Verbürgte Gespräche für die Öffentlichkeit haben Raritätenwert. Ungefähr vor Jahresfrist hat er tatsächlich einmal mit der Presse gesprochen – aus Anlass des 100. Geburtstages von Emil Gilels. »Wir wollen nicht über mich sprechen«, lautete seine Order gleich zu Beginn. Grigory Sokolov bleibt sich treu, und das macht ihn auch zu einer Ausnahmeerscheinung. Dafür gibt es verschiedene Gründe. Sokolov meidet das Aufnahme-Studio – inzwischen. Das war nicht immer so. Im November 1975 durfte Sokolov ausnahmsweise die Sowjetunion verlassen und ins westliche Europa reisen, die Funktionäre hatten ihren Segen erteilt. Der Weg des 25 -Jährigen führte in ein Aufnahmestudio nach München. Auf seinem Programm stand die große B-Dur-Sonate von Ludwig van Beethoven op. 106, ein Mythos, die »Hammerklavier-Sonate«. Heute undenkbar, denn Tonstu-
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dios sind für Sokolov längst ein Tabu. Seinem Management gelingt es immerhin, dass seine Konzerte hin und wieder mitgeschnitten werden. Sofern der Meister anschließend das Ergebnis für würdig oder zumindest akzeptabel hält, darf es auch veröffentlicht werden. Erst Anfang 2016 erschien ein Mitschnitt von den »Salzburger Festspielen« – ausgerechnet mit Beethovens »Hammerklavier-Sonate«. Im Kleingedruckten steht zu lesen, dass das Konzert bereits 2008 stattgefunden hat. Grigory Sokolovs sibyllinische Begründung für diesen zeitlichen Verzug: Er schaffe es halt nicht, die vielen Bänder abzuhören und das Beste herauszufiltern.
Dabei hat Sokolov auch eine umsorgende, väterliche Seite. Er möchte seine Getreuen glücklich machen und gut genährt wissen. Wenn sich nichts Ungewöhnliches ereignet, spielt er fünf, sechs oder noch mehr Zugaben, die wie ein kleiner, separater Klavierabend wirken. Mag die Uhr unermüdlich vorrücken, die Zeit vergeht dabei nicht. Wohl kaum ein Pianist ist so spendabel, wenn es in die Verlängerung geht. Sokolov hat bis zu acht kleinere Werke im Köcher, meist Entlegenes russischer oder französischer Provenienz; es kann sich aber auch um Musik des Armeniers Komitas handeln oder Petitessen von William Byrd. Damit überrascht er sein Publikum, hält es bei Laune, verzückt. Andererseits wird alles Planen im Voraus für die Konzertveranstalter regelmäßig zur Hängepartie. Inzwischen wissen sie, dass sie nicht weit im Voraus mit genauen Angaben zum offiziellen Programm rechnen können. Sokolov legt sich nicht ein Jahr im Voraus fest. Da er von sich behauptet, nur das zu spielen, was er auch spielen möchte, und dass sich eben dies nicht vorausplanen lasse, müssen halt alle damit leben, auch das Publikum. Schließlich gibt er ein Programm bekannt, das er dann, landauf landab, an allen Orten spielt. Punktum. Er ist ein Original, er ist eigen und einzig. Und so spielt er denn auch. Sein Ton, sein Klang hat etwas Unverwechselbares. Keine Frage: Grigory Sokolov ist einer der ganz großen Pianisten der Gegenwart.
FOTOS: KLAUS RUDOLPH, ERIK BERG
SOKOLOV
ALLES AUSSER
TILLSTAND
Das Ruhrgebiet als dichtester Ballungsraum Deutschlands mit 5,1 Millionen Einwohnern hat sich in den letzten Jahren kulturell mächtig aufgestellt. Jedoch fehlte innerhalb der vielfältigen Musiklandschaft bislang die Möglichkeit, ein internationales Spitzenorchester im Rahmen einer mehrtägigen Residenz kennenzulernen. Die RuhrResidenz füllt dieses Vakuum. Simon Rattle ist elf oder zwölf Jahre alt, als bereits klar ist, wohin sein Lebensweg ihn führt. In Liverpool dirigiert Charles Groves den ersten Mahler-Zyklus in Europa. »Was mich natürlich vollkommen umgehauen hat, war die zweite Sinfonie«, meint Rattle, »eigentlich der Grund, warum ich Dirigent geworden bin.« Er sammelt alles, was mit Mahler zu tun hat. Die Werke seines Lieblingskomponisten beeindrucken damals schon viele Konzertgänger. »Und doch«, so Rattle, »herrschte zu der Zeit die weit verbreitete Meinung, dass es sich bei Mahlers Musik um eine Art Witz handeln würde.« Die vergleichsweise kurze Sinfonie Nr. 4 hat man jedoch immer schon akzeptiert. Rattle kennt diese letzte der »Wunderhorn«-Sinfonien, in der Gevatter Tod mit der Geige aufspielt und in der ironisch-liebevoll von »himmlischen Freuden« berichtet wird, seit seiner Studienzeit an der Londoner Royal Academy of Music. Mit der Aufführung der Vierten im KONZERTHAUS DORTMUND blickt Simon Rattle also auch zurück. Und zugleich schließt sich ein Kreis.
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Do 23.02.2017 + Fr 24.02.2017 · 20.00 Uhr
RUHRRESIDENZ BERLINER PHILHARMONIKER – Solistenensemble, Rundfunkchor Berlin, Peter Sellars Regie, Sir Simon Rattle Dirigent
LE GRAND MACABRE György Ligeti »Le Grand Macabre« (halbszenische Aufführung in englischer Sprache mit deutschen Übertiteln)
BERLINER PHILHARMONIKER – Patricia Kopatchinskaja Violine, Camilla Tilling Sopran, Sir Simon Rattle Dirigent
MAHLER VIERTE Werke von Rihm, Ligeti und Mahler
FOTOS: THOMAS RABSCH
Dass man ihn und seine Berliner Philharmoniker nun geballt im Ruhrgebiet erleben kann, ist das Ergebnis einer bislang singulären Kooperation zwischen den Häusern in Dortmund und Essen. Vier große Konzerte stehen während der RuhrResidenz des Orchesters an, ergänzt durch Auftritte der Philharmoniker als Kammermusiker und als Solisten. In Essen wird Rattle Mahlers Sinfonie Nr. 6 dirigieren, mit der er 1987 sein Orchesterdebüt bei den Berlinern gab. Zudem setzt er einen deutlich zeitgenössischen Akzent, was nicht verwundert, denn er gilt als Spezialist für das Repertoire des 20. und 21. Jahrhunderts. Schon das erste Konzert Rattles als Berliner »Chef« im Jahr 2002 hat daran keinen Zweifel gelassen: Mit »Asyla« von Thomas Adès serviert er dem Berliner Publikum gleich einen schweren Brocken. Seither hat es zahlreiche Uraufführungen gegeben. Im Rahmen der RuhrResidenz kommt nun eine weitere hinzu, ein neues Werk von Wolfgang Rihm. »Ein Orchester muss sich dem verschreiben, was neu ist«, sagt Rattle. Damit meint er aber nicht nur das rein Musikalische. Die Berliner Philharmoniker sind unter seiner Leitung zu einem sehr modernen Orchester herangewachsen. Konzerte werden mittlerweile auch in 3D gesendet und in Kinos übertragen, im Netz kann man sie live miterleben oder aufgezeichnet in der »Digital Concert Hall«. Rattle hat die Organisation des Orchesters reformiert, es in eine Stiftung überführt und eine spektakuläre Reihe mit Tanzperformances ins Leben gerufen. Der preisgekrönte Film »Rhythm is it!« hat das erste Projekt dokumentiert. Neue Impulse also, auf jeder Ebene. Schon als junger Dirigent des City of Birmingham Symphony Orchestra hat sich Rattle ausgezeichnet auf solche Innovationen verstanden.
Neben Gustav Mahler ist die Musik von György Ligeti der zweite große Ankerpunkt der RuhrResidenz. Die fulminante Geigerin Patricia Kopatchinskaja wird Ligetis Violinkonzert interpretieren, eines der faszinierendsten und schwierigsten Werke des Repertoires. Die Oper »Le Grand Macabre« dagegen ist ein rares Beispiel für Komik in der zeitgenössischen Musik. Ein verrücktes Stück, absurdes Theater, gnadenlos und grottenschwarz, eine Parodie auf den Tod und eine Parabel auf den Krieg. Nur die Liebenden und die Säufer, die den Weltuntergang verpassen, überleben hier. »Monteverdi trifft Monty Python«, bringt es Simon Rattle auf den Punkt. In der halbszenischen Version des »Macabre« arbeitet er mit einem guten Freund zusammen, dem Regisseur Peter Sellars. Beide haben sich Ende der 1970er-Jahre kennengelernt, während eines Abends, der mit einem Disput über Richard Strauss begann und mit einem Rauswurf aus einem New Yorker Luxusrestaurant endete. Erstaunlich, dass erst 15 Jahre später ihre intensive Zusammenarbeit beginnt. In Berlin hat sie schon denkwürdige Ergebnisse gezeitigt. 2010 hat man in der Philharmonie eine bejubelte, halbszenische Inszenierung der Matthäus-Passion von Bach erleben können, 2014 folgt die Johannes-Passion und ein Jahr später »Pelléas et Mélisande« von Claude Debussy. Alle Projekte von Rattle und Sellars profitieren von der Harmonie, mit der die Künstler zu Werke gehen. Zur Saison 2017/18 wird Rattle zum London Symphony Orchestra wechseln, wohnt aber weiterhin an der Spree und hofft, als Gastdirigent eingeladen zu werden. »Ich möchte in Berlin musikalisch noch viel machen.« Schließlich seien »seine« Philharmoniker ja mit keinem Orchester auf der Welt vergleichbar. »Sie stehen nie still. Und sie fragen nicht nach dem Wie, sondern warum. Deshalb liebe ich es, mit ihnen zu arbeiten.«
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FOTO: FRANZISKA SCHRÖDINGER
FRITZ WUNDERBAR Fr 10.02.2017 · 20.00 Uhr
LIEDERABEND MAURO PETER Mauro Peter
Tenor,
Helmut Deutsch
Klavier
Lieder von Robert Schumann, Franz Liszt und Richard Strauss
Der junge Tenor Mauro Peter erobert weltweit Opernbühnen und Konzertsäle, und das trotz oder wegen großer Fußstapfen. Natürlich, Fritz Wunderlich ist auch heute noch ein Leitstern für deutschsprachige Tenorkunst, mit dem sich junge Sänger in Verbindung setzen lassen müssen. Fair ist das allerdings nicht, zumal am Beginn einer Karriere, die bei Wunderlich – in anderen Zeiten – bereits in voller Blüte stand. Der oft als neuer Wunderlich gepriesene Schweizer Tenor Mauro Peter, 1987 geboren, spricht seine Bewunderung für solche Vorbilder gar nicht mehr direkt aus, um nicht anmaßend zu wirken. Seine Jugend sieht er allerdings nicht als Mangel oder Anzeichen für fehlende Reife, erst recht nicht, wenn er zu bedenken gibt, dass die Komponisten seines Programms ihre Werke in einem ähnlichen Alter geschrieben haben. Dass sich Mauro Peter mit seinem Ausdrucksreichtum und seinem natürlichen, unbekümmerten Zugriff auf LiedKompositionen dem Schaffen Schumanns zugewandt hat, liegt auf der Hand, verknüpft er doch mit ihm wichtige Stationen seiner noch jungen Karriere: 2012 gewann er den »Schumann-Wettbewerb« in Zwickau, sein Debüt im Wiener Musikverein gab er mit der »Dichterliebe«, und überhaupt war Schumann – ganz ähnlich wie Schubert – für Mauro Peter schon immer essenziell. Von jugendlicher Verliebtheit über melancholisches Nachsinnen bis zu ungezügeltem Draufgängertum – ihm liegen sämtliche Facetten einer universellen Liebesgeschichte. Zur Seite steht ihm dabei sein einstiger Lehrer und langjähriger Konzertpartner Helmut Deutsch. 2013 hat Mauro Peter dessen Liedklasse abgeschlossen, schon 2012 trat er öffentlich mit dem gefragten Pianisten auf. Dass ein Liedbegleiter weit mehr zu tun hat als »nur« gut Klavier zu spielen, während jemand anderes im Rampenlicht steht und singt, ist Freunden von Gesang und Kammermusik klar. »Ich kann gar nicht sagen, wie wichtig er für mich ist«, betont Mauro Peter die Bedeutung seines Duopartners. Nur gemeinsam bringen sie das Sehnen und Verlangen etwa der Schumann’schen Lieder zum Ausdruck. Und das klingt einfach wunderbar.
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EUROPA BEI TAG UND NACHT Sa 04.03.2017 · 20.00 Uhr
UTE LEMPER Ute Lemper
Stefan Malzew Vogler Quartett »Paris Days, Berlin Nights« Gesang,
Klavier,
Akkordeon, Klarinette,
Ute Lemper hat sich seit den 1980er-Jahren weltweit einen Namen gemacht. Ob Europa, Amerika oder Asien, ob auf Englisch, Französisch, Spanisch, Russisch oder Jiddisch, ob alleine oder mit Band: In ihren Konzerten begeistert die Sängerin die Menschen weltweit. Die Wahl-New Yorkerin und vierfache Mutter Ute Lemper wurde im westfälischen Münster geboren und studierte nach einer Tanzausbildung in Köln Schauspiel am renommierten Max Reinhardt Seminar in Wien. 1983 gab sie in der Wiener OriginalProduktion von »Cats« ihr Musical-Debüt, mit dem eine beispiellose internationale Bühnenkarriere begann. Dabei ist Ute Lempers ausdrucksstarke Stimme nicht ihr einziges kreatives Ventil: Sie tritt in internationalen Filmen auf, Ballettzauberer Maurice Béjart schuf mit »La Mort Subite« eine eigene Choreografie für sie und ihre Gemälde werden in der Deutschen Botschaft in New York, im GoetheInstitut in Washington und am Théâtre de la Ville in Paris ausgestellt. Vielseitig und international geprägt ist auch das Repertoire des Weltstars. Trotz oder vielleicht sogar wegen der allgemeinen wirtschaftlichen Rezession und des sich mehr oder weniger offen zeigenden Faschismus blühte im Europa der 1930er-Jahre das Kabarett, dessen Songs und Chansons – egal ob politisch oder unpolitisch – seit einiger Zeit ihr Comeback feiern. Diesen Werken hat sich Ute Lemper schon immer verpflichtet gefühlt und sie als ihre engagierte Botschafterin mit anhaltendem Erfolg interpretiert. Zusammen mit dem Vogler Quartett unternimmt sie in ihrem Programm »Paris Days, Berlin Nights« eine Reise durch das Liedrepertoire der Weimarer Zeit von Paris nach Berlin, von Argentinien bis nach Osteuropa. »Ne me quitte pas« ist da zu finden neben zwei der bekanntesten Tangos von Piazzolla und den Brecht-Klassikern »Surabaya Johnny« und der »Moritat von Mackie Messer«, die man so noch nie gehört hat. Es ist ein Abtauchen in Geschichten, geprägt von Sehnsucht und bitterer Realität, die über die Landesgrenzen hinaus die Menschen verbindet.
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FOTO: STEFFEN THALERMANN
AUFTRITT: BRATSCHE
So 22.01.2017 · 18.00 Uhr
PARKER QUARTET & Parker Quartet, Kim Kashkashian
Viola
KIM KASHKASHIAN Werke von Haydn, Britten und Dvorˇák
Längst über alle Witze erhaben, ist sie mit verantwortlich dafür, dass die Bratsche seit den 1980er-Jahren zunehmend als Solo-Instrument in Erscheinung tritt: Kim Kashkashian. Wahrscheinlich sind Sie als hörbarLeser und Konzertliebhaber gebildet und ohnehin gegen Trash immun. Bei dem Namen Kim Kashkashian fiele Ihnen also nur eine hervorragende Bratschistin ein, die gerade nicht durch pikante Videos, Reality-Soaps oder die SkandalEhe mit einem Rapper auffällt. Doch manchem Zeitgenossen geht das anders: Als 2013 der »Grammy« in der Kategorie »Bestes klassisches Solo-Album« an Kashkashian ging, ließen sich Publikum, aber auch Journalisten in die Irre führen – dabei hatte nicht It -Girl Kim Kardashian den Preis gewonnen, sondern die renommierte Instrumentalistin mit sehr ähnlich klingendem Namen. »Ich bin eine Mutter mittleren Alters und eine klassische Musikerin«, fühlte sich Kashkashian bemüßigt zu erklären. Damit stellt sie ihr Licht natürlich unter den Scheffel. Die Amerikanerin ist eine der führenden Bratschistinnen, ihr folgten Interpreten wie Tabea Zimmermann und Antoine Tamestit, die wie sie stetig an der
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Erweiterung des Bratschen-Repertoires und der Wahrnehmung des Instruments auf den internationalen Konzertpodien arbeiten. Und das Instrument kann – Stichwort Bratschenwitze – noch einiges an Fürsprache vertragen. Auch deshalb wurde auf Twitter gejubelt: »Eine Bratsche gewinnt den ›Grammy‹ – Kim Kashkashian ist so viel cooler als Kim Kardashian!« Doch nun wirklich genug von der Dame, die in Hollywood vor allem an ihrer Rückseite erkannt wird. Kim Kashkashian trifft in Dortmund auf das Parker Quartet, um die exponierte Bratschenposition in Dvorˇ áks Streichquintett op. 97 auszufüllen. Dieses dritte auf amerikanischem Boden entstandene Werk Dvorˇ áks steht seinen bekannteren Geschwistern, etwa dem »amerikanischen« Streichquartett, musikalisch in nichts nach, blieb jedoch in Folge der Besetzung ein Außenseiter des Repertoires. Aber damit kann die Bratsche ja locker umgehen.
PARLAMI D'AMORE
Erzähl mir von der Liebe! Dieser Aufforderung folgen mit italienischer Leidenschaft, dezent instrumentierten Balladen und feinsinniger Poesie die sizilianische Sängerin Etta Scollo mit ihrer Band und der Schauspieler Joachim Król. Himmelhochjauzend, zu Tode betrübt. Das ganze wundervolle, schmerzliche, berauschende, verzweifelte Theater der Liebe mit seinem breiten Repertoire zwischen zarter Lyrik und Melodrama verbinden wir doch immer wieder mit Italien. Nun werden wir von zwei außerordentlichen Künstlern mit Liedern, Gedichten und Geschichten dorthin, in ein Land ganz aus Liebe und Leidenschaft, geschickt. Beim »Schleswig-Holstein Musik Festival« traten die sizilianische Sängerin Etta Scollo und der in Herne geborene Schauspieler Joachim Król, den TV-Kommissare zwischen Brunetti und Tatort berühmt gemacht haben, zum ersten Mal mit ihrem Programm »Parlami d’amore« auf – und begeisterten Publikum und Kritik restlos. Mit Geschichten und Gedichten von Calvino, Camilleri, Moravia, Conte und Quasimodo, mit Liebesliedern und alten italienischen Balladen beleuchtet das Programm auf temperamentvolle, zärtliche und zugleich humorvolle Weise alle Facetten dieses schönsten und schwierigsten aller Gefühle. Dabei gelingt es Joachim Król vortrefflich, den Figuren mit sparsamen Gesten, trockenem Humor und sprechender Mimik Leben einzuhauchen: sei es als lüsterner Mann in den besten Jahren, der sich nach seiner jungen Kollegin verzehrt, oder als reumütiger Ehemann, der zu seiner einst verlassenen Frau zurückkehrt.
So 29.01.2017 · 18.00 Uhr
ETTA SCOLLO &
Etta Scollo Gesang, Susanne Paul Violoncello, Cathrin Pfeifer Akkordeon, Hinrich Dageför Multiinstrumentalist, Joachim Król Sprecher
JOACHIM KRÓL »Parlami d’amore«
Etta Scollo ist Sizilianerin durch und durch. Intensiv hat sie sich mit der oft tragischen Geschichte ihrer Heimat befasst und die Musik der Mittelmeerinsel mit Einflüssen aus Jazz und Pop auf einzigartige Weise vermischt. Mit betörender Stimme interpretiert sie die Lieder über Liebe und Leid, ohne je in Kitsch zu verfallen. Ein temperamentvoller, melancholischer und zugleich humorvoller Abend, bei dem die Harmonie zwischen den beiden Künstlern unmittelbar zu spüren ist.
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Arnold Lindenau
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Johann Jaeger
Detlev Höhner, Murtfeldt Kunststoffe
Benedikt Stampa
Detlev Höhner
FOTOS: PASCAL AMOS REST
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rklären, vorstellen, begeistern, mitreißen – das ist das A und O!
K
ulturprojekte mit vereinten Kräften auf die Bühne bringen Kultur ist für jede Gesellschaft wichtig. Diese Kernaussage muss gelebt und transportiert werden. Das wird dann möglich, wenn Kulturinstitutionen und Unternehmen an einem Strang ziehen und gemeinsam außergewöhnliche Ideen umsetzen. Unter diesem Aspekt lud Intendant Benedikt Stampa die drei Dortmunder Unternehmer für die RuhrResidenz 2017 zum »Runden Tisch« ein. Gemeinsam erörterten sie die Bedeutung des kreativen und finanziellen Engagements für den Kulturstandort Dortmund. Die drei Firmen Murtfeldt Kunststoffe, Bethmann Bank AG und Jaeger Gruppe machten es durch ihr Sponsoring kurzfristig möglich, die Berliner Philharmoniker unter Leitung von Sir Simon Rattle nach Dortmund zu holen. Alle drei Unternehmer betonten die wichtige Botschafterrolle des Dortmunder Konzerthauses für die Ruhrmetropole. Sein positives Image habe bundesweite Ausstrahlung und überzeuge vielfach potenzielle neue Firmenmitarbeiter für den Standort. »Wir erhalten viel positive Resonanz auf unser Engagement«, versichert Arnold Lindenau im Namen der Bethmann Bank und bezieht sich damit sowohl auf seine Mitarbeiter als auch auf die Kunden. Es habe sich in Dortmund schon viel getan, wenn man Institutionen wie das Dortmunder U, das Schauspiel, das Opernhaus und das vor vierzehn Jahren eröffnete Konzerthaus betrachte. Der Kulturstandort Dortmund müsse jedoch weiterhin gestärkt werden, sind sich Unternehmer und Intendant einig. Johann Jaeger sieht viel unausgeschöpftes Potenzial und stellt sich Dortmund als attraktive Kulturplattform für unterschiedliche Kunstdisziplinen vor. Das KONZERTHAUS DORTMUND könne als Leuchtturm dazu beitragen, Kulturschaffende, ähnlich wie Leipzig oder Berlin, in die Ruhrmetropole zu holen, blickt er optimistisch in die Zukunft. Vor allem »durch bürgerschaftliches Engagement von Unternehmen mit Gesicht – speziell inhabergeführte Firmen« sei eine solche Entwicklung weiter voranzutreiben, ist sich Detlev Höhner, Geschäftsführer von Murtfeldt, sicher. Nur so könne Kultur breiten Teilen der Bevölkerung zugänglich gemacht werden und ihre positive Wirkung entfalten, sind sich alle am »Runden Tisch« einig. Mit dieser positiven Energie und dem gemeinsamen Engagement für die RuhrResidenz haben die drei Dortmunder Unternehmer einen Anfangsimpuls gesetzt. Sie bauen darauf, dass ihr Engagement Nachahmer findet. So soll es in Zukunft möglich sein, weitere Kulturprojekte mit großer überregionaler Strahlkraft im KONZERTHAUS DORTMUND auf die Bühne zu bringen.
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Boeckers Bolivien Liebe Leserinnen und Leser der hörbar, das Problem der Neuen Musik auf dieser knappen Seite abschließend lösen zu wollen ist ein ebenso vergebliches Unterfangen wie etwa die Beulenpest mit Clearasil zu behandeln. Der Vergleich ist ohnehin schräg, denn zeitgenössische Komponisten fassen zum einen ihre Kunst nicht als zu lösendes »Problem« auf und fänden andererseits das In-einemAtemzug-Nennen mit der Pest auch nicht angebracht. Solche Ausdrücke fielen und fallen aber in der Diskussion um neue Kompositionen, spätestens seit Arnold Schönberg um 1920 seine Theorie der Zwölftonlehre entwickelte. Bis heute ist das breite Publikum nicht sehr angetan von Tönen, deren Zusammenklang es schlicht als schief empfindet.
Sehr geehrter Herr Boecker, ich kann mir nicht helfen, aber dieses Stück »Triadic Memories« von Morton Feldman neulich in der Reihe »Musik für Freaks« klang, wie viele solche Musik, gar nicht gut in meinen Ohren. Das geht doch sicher nicht nur mir so!? Herbert Bleibtreu
Sehr geehrter Herr Bleibtreu, könnte er es noch, dann würde sich der 1987 gestorbene Feldman sicher dagegen wehren, sein Werk als »solche Musik« über einen Kamm geschert zu sehen. Tun wir es dennoch, bleibt als allgemeingültiges Merkmal festzustellen, dass in all dieser Musik, wie seit 100 Jahren üblich, die Dissonanz gleichrangige Daseinsberechtigung neben dem Wohllaut hat. Alles, was mit Dur- und Molltonleitern überhaupt nur erfunden werden konnte, war spätestens mit Brahms – sagen wir einmal – aufgebraucht und wegkomponiert. Danach kam die Erweiterung zur Atonalität (parallel, cum grano salis gesprochen, das Abstrakte in der Bildenden Kunst, Joyces »Ulysses« in der Literatur...). »Ein Irrweg!«, sagen bis heute viele, »etwas ganz natürlich Schönes«, sagt zum Beispiel die Geigerin und Komponistin Patricia Kopatchinskaja (siehe S. 6). Sie führt das Missfallen des Publikums einerseits auf die Interpreten zurück, fasst sich also an die eigene Nase, und andererseits auf unsere (abendländischen) Hörgewohnheiten. Apropos, amerikanische Musikwissenschaftler haben folgendes Experiment durchgeführt (»Schief und schön«, SZ vom 23.08. 2016): Das Dorf der Tsimane liegt tief im Amazonasgebiet und ist von westlicher Kultur fast ganz unberührt – hier gibt es kein Internet, Facebook, YouTube, kein Klavier, Bolivien sucht den Superstar oder Morton Feldman. Die Forscher haben den Dorfbewohnern eine Aufnahme zweier Frauenstimmen vorgespielt, die durchgängig im Abstand einer für unser Empfinden »hässlichen« kleinen Sekunde singen. Für uns wäre der Zusammenklang geradezu eine Qual, wummernd, unangenehm. Doch zu aller Überraschung: Das kleine Volk der Tsimane, 64 an der Studie teilnehmende Menschen, fand es ausgesprochen schön. Dazu muss gesagt werden, dass hingegen ihre eigenen Melodien für unsere westlichen Ohren alles andere als harmonisch klingen. Ist also alles einfach nur Gewöhnung und unsere Wahrnehmung von Konsonanz und Dissonanz gar nicht, wie vielfach gemutmaßt, biologisch vorbestimmt? Durch Pythagoras, der durch seine Zahlenlehre die Harmonie der Welt wie die der Töne beschreiben wollte, durch den italienischen Komponisten Gioseffo Zarlino, der noch etwa die Sexte als gottgegebenes Intervall hinzufügte (sechs im 16. Jahrhundert bekannte Planeten, sechs Schöpfungstage), ist unser harmonisches Verständnis geprägt. Aber überprüfen wir nun unsere Hör-Gewohnheiten an Werken, die ungewohnte Klänge bereithalten, um sich an sie mehr zu gewöhnen: György Ligetis ingeniöses Violinkonzert, sein witzig-skurriles Opernwerk »Le Grand Macabre«, das mit einem regelrechten Konzert aus Autohupen beginnt, beides im Rahmen der RuhrResidenz – oder versuchen Sie, Herr Bleibtreu, es doch noch einmal mit der »Freak«Reihe und György Kurtágs hochsensiblen »Kafka-Fragmenten« mit Anu Komsi und der wunderbaren Patricia Kopatchinskaja … Bis zum nächsten anregenden Gedankenaustausch grüßt Sie herzlich Ihr Jan Boecker
Kontakt Per Post an: Konzerthaus Dortmund, Stichwort: Leserbrief, Brückstraße 21, 44 135 Dortmund · Per Fax an: 0231- 22 696 159 Per E-Mail an: info@konzerthaus-dortmund.de, Betreff: Leserbrief · Über unser Kontaktformular auf: www.konzerthaus-dortmund.de Wenn Sie wollen, dass Ihre Zuschrift in der hörbar abgedruckt wird, geben Sie uns bitte schriftlich Ihr Einverständnis zur Veröffentlichung. Wir behalten uns zudem vor, Leserbriefe gekürzt zu veröffentlichen.
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Impressum
Ausblick
Herausgeber Konzerthaus Dortmund GmbH Intendant und Geschäftsführer Benedikt Stampa, V.i.S.d.P. Redaktion Dr. Jan Boecker, Marion Daldrup,
AUSGABE 04 2016 17
Katharina Kierig
PHILIPPE JAROUSSKY Andere Sphären
Autoren
KRISTI¯ NE OPOLAIS Bühnenreif
Dr. Jan Boecker, Markus Bruderreck, Marion Daldrup, Katharina Kierig,
MICHAEL WOLLNY Mut zum Moment
Maya Mankiewicz, Benedikt Stampa,
DOROTHEA RÖSCHMANN Silberstimme
Christoph Vratz, Bjørn Woll Gestaltung Kristina Erdmann Anzeigenmarketing Marion Daldrup, T 0231- 22 696 213
Das hörbar-Rätsel
Druck Hitzegrad Print Medien & Service GmbH Termin- und Programmänderungen sowie Druckfehler vorbehalten. KONZERTHAUS DORTMUND Brückstraße 21 44135 Dortmund T 0231 - 22 696 0 F 0231 - 22 696 222 info@konzerthaus-dortmund.de www.konzerthaus-dortmund.de www.pop-abo.de Tickethotline
FOTOS: TATYANA VLASOVA, ULI WEBER · DECCA
T 0231 - 22 696 200
Besuchen Sie uns auf Facebook: www.facebook.com/Konzerthaus. Dortmund www.facebook.com/Popabo
Wir suchen eine Künstlerin, die sich dank ihrer Popularität häufig der Wiederentdeckung von lange vernachlässigten Komponisten und Werken widmet. Herbert von Karajan, Daniel Barenboim und Nikolaus Harnoncourt gehörten zu den ersten Dirigenten, die mit ihr arbeiteten und das Talent der Sängerin bereits entdeckten, als sie kaum ihre Ausbildung bei den Eltern in Rom abgeschlossen hatte. Bei ihrem nächsten Besuch in Dortmund schlüpft sie in eine ihrer Paraderollen von Rossini.
Wenn Sie die Lösung wissen, schicken Sie sie uns auf einer Postkarte mit dem Stichwort »hörbar-Rätsel« an: KONZERTHAUS DORTMUND, Katrin Burek, Brückstraße 21, 44135 Dortmund oder per Fax an: 0231- 22 696 159 oder per E-Mail an: katrin.burek@ konzerthaus-dortmund.de Einsendeschluss ist der 10.02.2017. Unter den richtigen Einsendungen verlosen wir fünfmal zwei Freikarten für das »Junge Wilde« Konzert mit Behzod Abduraimov am 01.03.2017. Viel Glück! Die Lösung des letzten hörbar-Rätsels: Iveta Apkalna.
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Persönlich Ticketing+ Abonnementberatung, Ludwigstraße / Ecke Reinoldistraße, 44135 Dortmund Öffnungszeiten Montag bis Freitag von 10.00 bis 18.30 Uhr, Samstag von 11. 00 bis 15.00 Uhr Per Telefon T 0231- 22 696 200 Per Fax F 0231- 22 696 222 Per Post KONZERTHAUS DORTMUND, Vertrieb, Brückstraße 21 44135 Dortmund
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Zahlungsarten Barzahlung und per Kreditkarte (MasterCard, American Express und VISA). Bei Bestellungen bis spätestens zehn Werktage vor der jeweiligen Veranstaltung ist auch eine Zahlung per Lastschrift möglich. Bitte Postlaufzeiten berücksichtigen.
gen Veranstaltung. Die Hörplätze werden an der Abendkasse ausschließlich nach Verfügbarkeit ausgegeben. Anspruch auf Bereitstellung der Hörplätze besteht nicht, eine Reservierung dieser Plätze ist nicht möglich. Je Interessent wird nur eine Karte ausgegeben.
Internet Ticketshop auf www.konzerthaus-dortmund.de
Service für Rollstuhlfahrer Bitte buchen Sie frühzeitig, damit wir Ihre gewünschten Plätze und unseren Extra-Service garantieren können. Falls Sie keine Begleitperson mitbringen, stellen wir Ihnen kostenfrei einen Servicemitarbeiter zur Verfügung.
Abendkasse Die Abendkasse im Foyer des KONZERTHAUS DORTMUND öffnet 90 Minuten vor der jeweili-
Preiskategorie 1 Preiskategorie 2 Preiskategorie 3 Preiskategorie 4 Preiskategorie 5 Preiskategorie 6 Preiskategorie 7 * Rollstuhlplätze Keine volle Podiumssicht
* Hörplätze sind 90 Minuten vor
Beginn der Veranstaltung erhältlich (Sonderregelungen vorbehalten)
Nutzer von Hörhilfen Für Nutzer von Hörhilfen gibt es auf den meisten Plätzen eine Induktionsschleife. Bei der Platzwahl berät Sie unser Ticketing. AGB Die allgemeinen Geschäftsbedingungen des KONZERTHAUS DORTMUND können im Ticketing des Konzerthauses, im Internet und in der Saisonbroschüre eingesehen werden. Preiskategorien Alle Saalpläne finden Sie unter www.konzerthaus-dortmund.de/ technik.html
DEIN KONZERT DIE GUTEN SEITEN DES LEBENS 30 haus und verkauf
DIE BOTSCHAFTER DES KONZERTHAUS DORTMUND PROF. DR. LUTZ ADERHOLD · APANO INVESTMENTS · DR. RAINER ARNTZEN · AUDALIS KOHLER PUNGE & PARTNER BAKER TILLY ROELFS AG · GUIDO BARANOWSKI · DR. ANDREAS BELLMUNT · BRITTA UND ROLAND BRACHT · GABI UND DR. MICHAEL BRENSCHEIDT · LILO UND FRANK BÜNTE · BUSCHE VERLAGSGRUPPE · DHPD DR. STEPHEN DUNKER SUSANNE UND UDO DOLEZYCH · ELMOS SEMICONDUCTOR AG · CHRISTA UND HEINRICH FROMMKNECHT · HITZEGRAD PRINT MEDIEN & SERVICE GMBH · MARTINA UND HANS JÖRG HÜBNER · HUSEMANN EICKHOFF SALMEN & PARTNER GBR · DR. CARSTEN JAEGER · ULRICH JORDAN UND CLAUDIA VORLÄNDER · HANS-JÖRG KARTHAUS · ANNETTE UND DR. UWE KISZKA · DR. WOLFRAM KIWIT · DR. MARTIN KLEINE · BRENNEREI LIKÖRFABRIK & SCHOKOLATERIE KRÄMER TRAUDEL KROH · DR. ALICE L. UND DR. JOCHEN KÜHNER · DR. GUNTHER LEHLEITER · VERLAG LENSING-WOLFF DR. EVA UND DR. RAINER LÖB · MAIWALD KLAVIER & FLÜGEL GALERIE · BRIGITTE MESSERSCHMIDT · JUTTA UND HANS-HUGO MIEBACH · MURTFELD KUNSTSTOFFE · MVZ PROF. DR. UHLENBROCK & PARTNER · MARGARETE UND AXEL NILL · MARC T. OEHLER · PANTEL + EINHAUS STEUERBERATER · PROF. DR. TIDO PARK · PARK WIRTSCHAFTSSTRAFRECHT. · POCO EINRICHTUNGSMÄRKTE · INES POHLMANN-FEUERHAKE-FUND UND PETER POHLMANN · BEATRIX POLCHAU · INGE POLCHAU · ROTKÄPPCHEN PETER JÜLICH GMBH & CO. KG · DR. MARIE-THERES SCHNARRENBERGERWEITKAMP · FAMILIE SCHNEIDER · DR. WOLFGANG SCHRÖDER · REINHOLD SEMER · SPIEKER & JAEGER RECHTSANWÄLTE UND NOTARE · ANDREAS SPIELMANN · MECHTILD UND PAUL TH. STEINAU · MARIE ELISE UND DR. HANS STETTER · TECHNOLOGIEZENTRUM DORTMUND · PROF. DR. ANGELA UND WILFRIED UTERMANN · MARIJKE UND SYBE VISSER · HEIDRUN UND DR. HANS V. DEWALL · ASTRID UND ALEXANDER VON SCHWEINITZ · IRIS WOERNER UND AXEL VOSSCHULTE · PETER WIEGMANN · MARTINA UND THOMAS WREDE · UND WEITERE NICHT GENANNTE BOTSCHAFTER DANKE FÜR: SO KLINGT NUR DORTMUND.
Erinnern Sie sich noch an die Zeit, als Sie sich unbeschwert an den Dingen erfreuen konnten?
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