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Faszinosum (Un-)Schönheit BEAST AND BEAUTY
Am 16. März feiert die neue Tanzproduktion Beast and Beauty Premiere in der LOK. Gezeigt werden Neukreationen von zwei Nachwuchschoreografen aus Frankreich und Italien. Die Matinee vom 4. März gibt erste Einblicke in die Produktion.
1986 prägte der US-amerikanische Philosoph Nelson Goodman in seinem Hauptwerk Sprachen der Kunst den Begriff «Paradox der Hässlichkeit» und beschrieb damit ein Phänomen, das dem Hässlichen und Unperfekten einen starken ästhetischen Reiz und eine fesselnde Anziehungskraft zuschreibt, während das Schöne oder Perfekte im Gegenzug oftmals als langweilig und uninteressant empfunden wird. Die Auseinandersetzung mit dieser ästhetischen Auffassung sowie das Spiel mit dem (vermeintlich) Schönen und seiner Verfremdung und seinen Abgründen stehen im Mittelpunkt des abstrakten Tanzabends Beast and Beauty , für den Tanzchef Kinsun Chan zwei junge Choreografen eingeladen hat, deren Bewegungssprachen nicht kontrastreicher sein könnten.
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Giovanni Insaudo
Bereits in der letzten Spielzeit war das Stück Ibla des Sizilianers Giovanni Insaudo als Teil des Tanzabends SHE/ HE/WE zu sehen, in dem er sich mit der Transformation von Weiblichkeit beschäftigte. Nach seiner Ausbildung an der Victor Ullate Ballet School in Madrid sowie am Centro Andaluz de Danza in
Sevilla folgten Engagements als Tänzer in Turin, München und Luzern. Bereits während seiner Laufbahn als aktiver Tänzer entwickelte Giovanni Insaudo Choreografien für die Häuser, an denen er engagiert war. Er gründete später das Tanzkollektiv I Vespri und arbeitet seither als freischaffender Choreograf.
Seine mit Preisen ausgezeichneten Kreationen wurden an Theatern und bei Festivals (u.a. am Aterballetto in Reggio Emilia, Theater Trier, Tanzlabor Ulm, Eko Dance Project) in ganz Europa gezeigt.
Julian Nicosia Der aus Saint-Étienne in Frankreich stammende Julian Nicosia wird hingegen zum ersten Mal eine Choreografie für die Tanzkompanie St.Gallen kreieren und dafür mit den Musikern und Komponisten Janiv Oron und Michael Anklin zusammenarbeiten, die für Nicosias Stück ein individuelles Sounddesign entwerfen.
Als Kind war Julian Nicosia mehrfacher französischer Meister und Europameister im Rock ‘n’ Roll, bevor er am Conservatoire National Supérieur de Musique et de Danse de Lyon eine klassische Tanzausbildung absolvierte.
Nach einem ersten Engagement in der Ballettkompagnie der Opéra de Lyon wechselte er zur Dresden Frankfurt Dance Company, wo er die Möglichkeit erhielt, eigene kleine Choreografien zu entwickeln. Aufgrund dieser Erfahrung entschied er sich allmählich für eine Neuausrichtung seiner künstlerischen Karriere. Zunächst war er nun an der Dresden Frankfurt Dance Company als choreografischer Assistent und Ballettmeister tätig, bevor er den Entschluss fasste, freischaffend als Choreograf zu arbeiten. Bisher kreierte er u. a. Werke für Tänzer*innen der Compania Nacional de Danza Madrid, für die Roberto Bolle Tour, die Taller Coreografico Company in Mexico City oder für die Gala Les Hivernales de la Danse in Liège, Belgien. (cs)
Beast and Beauty
Tanzstücke von Giovanni Insaudo und Julian Nicosia
Uraufführung
Donnerstag, 16. März 2023
20 Uhr, Lokremise
Einführungsmatinee
Samstag, 4. März 2023
12 Uhr, Lokremise, Eintritt frei
Leitung
Choreografie: Giovanni Insaudo, Julian Nicosia
Bühne: Kinsun Chan
Licht: Rolf Irmer
Kostüm: Emma Hoffmann
Musik: Michael Anklin, Janiv Oron
Dramaturgie: Christina Schmidl
Choreografische Assistenz: Jacqueline Lopez
Tanz Jeanne Baudrier, Guang-Xuan Chen, Dustin Eliot, Swane Küpper, Marta Llopis, Lorian Mader, Steven Forster, Emily Pak, Valentina Rodenghi, Angelo Antonio Tafuni, Ariadni Toumpeki, Ifigenia Toumpeki, Minghao Zhao
Weitere Vorstellungen
22./24./26./28. März 2023
1./5./13./16./21./23. April 2023