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LEGENDÄR
Im kommenden Herbst wird es so weit sein: Nach 47 Jahren und unzähligen Auftritten spielt das Emerson String Quartet sein allerletztes Konzert – dort, wo 1976 alles seinen Anfang nahm, in New York. Damit verabschiedet sich ein Streichquartett von der Bühne, das weltweit die Konzertreihen bereichert, den CD-Markt geprägt und Interpretationsmassstäbe gesetzt hat. Vor diesem denkwürdigen Konzert aber gibt das Emerson String Quartet erst noch eine ausgedehnte Abschiedstournee durch Nordamerika und Europa – und macht dabei Halt in St.Gallen. Man darf es getrost legendär nennen. Denn so lange und einflussreich wie das Emerson String Quartet haben wenige Streichquartette auf den Podien der bedeutendsten Konzertsäle dieser Welt gewirkt. 1976 formierte sich das nach dem amerikanischen Dichter und Philosophen Ralph Waldo Emerson benannte Quartett in New York und spielte in der Ursprungsbesetzung bis 2013, als der bisherige Cellist das Quartett verliess. Damit musste die Formation den einzigen personellen Wechsel überhaupt vornehmen – eine beeindruckende Konstanz. Diese ist womöglich auch damit zu erklären, dass sich die beiden Geiger in ihrer Position als Prim- und 2. Geige jeweils abwechseln; etwas, das in ihren Anfängen in den 70er- und 80er-Jahren noch unüblich war.
Romantische Kammermusik
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In seiner langen Bühnenkarriere hat das Emerson String Quartet sowohl den gesamten Kanon der Kammermusik aufgeführt als auch neue Werke in
Auftrag gegeben, um das Repertoire lebendig zu halten. Aus diesem riesigen Fundus haben sich die vier Musiker für das St.Galler Meisterzyklus-Konzert einen romantischen Querschnitt ausgesucht. Er reicht vom frühromantischen Streichquartett Es-Dur op. 12 des jungen Felix Mendelssohn (1829) zum reifen Stil von Johannes Brahms mit dessen 3. Streichquar - tett B-Dur op. 67 (1876). Wenige Jahre vor der Wende zum 20. Jahrhundert entstand Antonín Dvořáks vorletztes Streichquartett, teilweise noch in Amerika, grösstenteils aber nach der Rückkehr in die tschechische Heimat. Dem Emerson String Quartet steht seinerseits ebenfalls bald eine Rückkehr in die Heimat bevor – einfach in die andere Richtung. (ff)
Emerson String Quartet
Mendelssohn, Brahms, Dvořák
Meisterzyklus-Konzert
Sonntag, 26. März 2023, 17 Uhr, Tonhalle
«Auf einen Drink mit dem Emerson String Quartet» im Anschluss an das Konzert
Emerson String Quartet
Eugene Drucker, Violine
Philip Setzer, Violine
Lawrence Dutton, Viola
Paul Watkins, Violoncello
Felix Mendelssohn Bartholdy Streichquartett Nr. 1 Es-Dur op. 12
Johannes Brahms Streichquartett Nr. 3
B-Dur op. 67
Antonín Dvořák Streichquartett Nr. 14
As-Dur op. 10
Knapp 50 Jahre prägte es die Musiklandschaft: das Emerson String Quartet