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Spielsucht- Wie das Casino unsere Sinne verändert
Spielsucht
von Marten Junietz
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Wie das Casino unsere Sinne verändert
Die Sinne sind für unseren Körper elementar. Sie verleihen uns lebenswichtige Fähigkeiten. Allerdings können sie uns auch täuschen und uns auf einen schlechten Weg bringen. Das ist bei der Spielsucht der Fall. Laut der deutschen Hauptstelle für Suchtfragen e.V. sind 326.000 Menschen in Deutschland an Spielsucht erkrankt, was 0,56 % der deutschen Bevölkerung ausmacht. Für jeden dieser Menschen bedeutet dies eine große Einschränkung im Leben und meist auch eine finanzielle Notlage.
Bei Spielsucht ist der Ablauf folgendermaßen, wie die Website „automatisch-verloren.de“ zeigt. Zunächst gibt es das positive Anfangsstadium. Hierbei nimmt der*die Betroffene das Glücksspiel als etwas Positives wahr und tankt durch kleine Erfolge Selbstbewusstsein. Im Gehirn wird dabei das Glückhormon Dopamin ausgeschüttet, welches zum Weiterspielen anregt, wie die Techniker-Krankenkasse in ihrem Online-Portal erläutert. Dieser positive Eindruck entsteht, obwohl der *die Spieler*in er eigentlich insgesamt Verlust gemacht hat.
Mit der Zeit wird das Glücksspiel immer vertrauter und wird vom Gehirn als Flucht aus dem Alltag wahrgenommen. Die beschriebene Phase ist zu vergleichen mit der Genussphase in einer Drogensucht, in der der Konsum scheinbar erstmal nur dem Vergnügen gilt. Das Gewöhnungsstadium, welches häufig als das Verluststadium bezeichnet wird, stellt die zweite Phase dar. Die Sinne halten das Glücksspiel für einen wichtigen Teil des Lebens. Trotz hoher Verluste zahlt man immer weiter in Glücksspiele ein, damit man selbst den Verlust nicht mehr so stark spürt. Das Glücksspiel ist jetzt ein Teil des Lebens, der von einem selbst nicht mehr hinterfragt wird.
Während man in der ersten Phase beim Sehen eines Glücksspiels Glück empfand, ist es jetzt eine Art Zwang. Anderen Menschen gegenüber wird gelogen, zum Beispiel wegen finanzieller Probleme. Oder Freund*innen müssen zum Geld ausleihen herhalten. Die dritte und letzte Phase beschreibt das Suchtstadium. Hierbei ist man schon längst der Sucht verfallen und verzweifelt in dieser gefangen. In Bezug auf Glücksspiel arbeiten die Sinne nicht mehr klar, gewonnenes Geld wird sofort wieder zum Spielen verwendet und wenn keins mehr da ist, wird versucht, es mit Hilfe von Lügen zu besorgen. Wenn man länger nicht spielt, kommt es zu Entzugserscheinungen, wie zum Beispiel Konzentrationsschwächen. Man nimmt nicht mehr am normalen Leben teil, auch weil die Sinne nicht mehr so funktionieren wie vorher.