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Wahrnehmung fördern durch Sinneserfahrungen

Werbung ist nicht immer logisch. Das heißt, was uns genau anspricht, kann ganz unterschiedlich sein und unterscheidet sich von Zielgruppe zu Zielgruppe sehr stark. Nicht immer sind es zum Beispiel laute Geräusche und knallige Farben, die die Aufmerksamkeit auf sich ziehen, es kann auch das komplette Gegenteil sein. Daher gehen Unternehmen, die Werbung schalten, gewieft vor. Das erste Ziel ist es, den Gedanken an das beworbene Produkt in das Unterbewusstsein der angesprochenen Personen zu bringen. Um dies zu erreichen, wird versucht, dem Produkt eine bestimmte Eigenschaft zuzuschreiben. Häufig funktioniert das mit Adjektiven („lecker“, „frisch“, „knackig“) oder auch einem einprägsamen Werbeslogan. Darüber hinaus ist es wichtig, häufig mit der Werbung konfrontiert zu werden. Das bedeutet meistens reicht eine Werbequelle (z.B. Fernsehwerbung) nicht aus, der*die Konsument*in muss auf mehreren Frequenzen beschallt werden (etwa im Internet, auf Werbetafeln oder ähnlichem.) Darüber hinaus gibt es Tricks, wie Werbung unsere Sinne manipuliert. Gefühle spielen dabei eine wichtige Rolle. Menschen sind emotionale Wesen, daher springen sie besonders auf Reize an, die diese besonders berühren. Hervorgerufen werden diese durch Musik, ansprechende Farben und Behauptungen, dass das Produkt das einzig Wahre sei – wie eben beim Burger, der in der Werbung doch als deutlich schmackhafter beworben wird, als er letztendlich ist. von Sophia Eing

Menschen nehmen sich und ihre Umwelt mit allen Sinnen

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wahr – so auch Kinder. Wir nutzen unsere Sinneserlebnisse,

um sie mit unseren persönlichen Gefühlen und Vorkenntnis-

sen zu neuen Zusammenhängen zu verknüpfen. Bei Kindern ist es allerdings keine Selbstverständlichkeit, dass sie ihre Sinne so nutzen, wie Erwachsene das tun. Es ist ein langjähriger Prozess vom Säugling, der nur seine angeborenen Sinne nutzt, bis hin zum Schulkind, das seine Sinne in der Regel differenziert einsetzen kann.

Sinnliche Erfahrung als Grundlage der Welterschließung

Wir Menschen verfügen über ein weitverzweigtes Sinnessystem, dieses ermöglicht uns an der Welt teilzuhaben, und das schon ab dem ersten Herzschlag. Dabei stehen uns verschiedene Nah- und Fernsinne zur Verfügung. Zusätzlich bildet die emotionale Wahrnehmung eine weitere Form etwas zu erkennen. Wir Menschen nehmen nicht nur über unsere Sinne etwas wahr, wir deuten auch Gefühle und spüren so Beziehungen von anderen Menschen.

Wie erschließen sich Kinder ihre Welt?

Ebenso, wie wir Erwachsenen, nehmen auch Kinder über ihre Sinne wahr. Sie nutzen vielfältige Gelegenheiten zu sinnlich wahrnehmbaren Welterfahrungen in unterschiedlichen Erfahrungsfeldern. Dafür brauchen sie Zeit und Raum zum Erforschen, Experimentieren, Ausprobieren und Erleben. Kinder nutzen ihre Sinne und sinnliche Erfahrungen, um sich zu bilden und sich die Welt zu erschließen.

Was entwickeln Kinder durch Sinneserfahrungen?

„Kinder begreifen die Welt, indem sie sie begreifen.“

(Renate Zimmer)

Abgesehen von dem Wissen und den Fähigkeiten, die sich Kinder durch Sinneserfahrungen aneignen, versuchen Kinder bei diesem aktiven Prozess des Erforschens und Ent-

deckens der Welt, diese in ihrer Differenziertheit zu begreifen und sich zurecht zu finden.

„Wahrnehmung mit allen Sinnen ist Gehirn- und Lernentwicklung.“ Kinder lernen ihr Umfeld kennen, lernen aber auch zu lernen. Sie stellen Theorien auf, überprüfen diese durch

ihr eigenes Handeln, verwerfen oder bestätigen die Theorien, und eignen sich so ihr eigenes Wissen an.

Wahrnehmung durch Bewegung – Lernen über die Sinne

Kinder untersuchen ganzheitlich, d.h. mit allen Sinnen und allen körperlichen Möglichkeiten. Die körperliche Bewegung ermöglicht erst das Begreifen mit Sinnen. Die Wahrnehmungsfähigkeiten sind Voraussetzung für koordinative Fähigkeiten. Also: Bewegung und Sinneswahrnehmung bedingen sich

gegenseitig. Bewegungsgeschickte Kinder können sich besser in ihrer Umwelt zurechtfinden, sie haben Möglichkeiten, ihre Umwelt sinnlich wahrzunehmen und es wirkt sich positiv auf das Selbstwertgefühl und das Selbstbewusstsein aus. Also hilft Bewegung den Kindern, sich weiterzuentwickeln, und das nicht nur in Hinblick auf die Sinneswahrnehmung, sondern auch in anderen Bereichen (z.B. in der sozialen Entwicklung).

Sinneswahrnehmung fördern?

Die Sinneswahrnehmung von Kindern kann zwar gefördert werden, aber die Entwicklung der Sinne kann nicht beschleunigt werden. Durch Bewegung, Sinnesspiele und Alltagsübungen können wir Kindern unterschiedliche Wahrnehmungserlebnisse möglich machen. Indem wir den Kindern Zeit und Raum geben, sich intensiv mit diesen Tätigkeiten zu beschäftigen, können sie unterschiedliche Sinne beanspruchen und somit fördern.

Bei starkem Verdacht auf eine Wahrnehmungsstörung sollten die Bedenken mit einer Ärztin oder einem Arzt abgeklärt werden, um der Wahrnehmungsstörung mit einer gezielten Förderung entgegenzuwirken.

Sinneserfahrungen bei Kindern möglich machen!

Indem wir Kinder erforschen und ausprobieren lassen, können wir sie in ihren Selbstbildungsprozessen unterstützen. Situationen, die uns banal erscheinen, können für Kinder wichtige Erfahrungen sein, die sie ihr Leben lang auf unterschiedliche Situationen übertragen können.

Quellen:

• www.renatezimmer.de/allgemeine-grundlage • www.jako-o.com/de_DE/magazin/kindererziehung/koerperliche-entwicklung/sinneswahrnehmung-bei-kindern •http://kindergaerten-bw.de •https://www.kinderzeit.de •Albrecht, Brit; Baum, Susanne; Behrend, Carola (2017): Professionelles Handeln im sozialpädagogischen Berufsfeld. 1. Auflage. Hg. v. Silvia Gartinger und Rolf Janssen. Berlin:

Cornelsen (Erzieherinnen + Erzieher, / herausgegeben von: Silvia Gartinger, Rolf Janssen ; Band 1).

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