Gemeinde Obertilliach Die Gemeinde Obertilliach liegt in 1450 m Meereshöhe zwischen den Lienzer Dolomiten und dem Karnischen Hauptkamm. Die Namengebung wird auf den Begriff „Circinach“ zurückgeführt. Die Fraktionen Leiten, Rodarm, Bergen, Rals und Flatsch gehören zum Gemeindegebiet. 1997 zähl-
Die Pfarrkirche St. Ulrich te die Ortschaft 784 Einwohner. Lage der Kirche: an dominierender Stelle in leichter Hanglage am östlichen Dorfrand Geschichte: Bereits im Jahre 1292 gab es in Obertilliach eine dem Hl. Ulrich geweihte Kirche. Als Kuratie wurde der Ort im Jahre 1365 erstmals urkundlich erwähnt. Nach der Überlieferung soll ein weiteres Gotteshaus (Filialkirche Hl. Nikolaus im Tilliacher Feld) zugleich mit St. Ingenuin in Untertilliach im Jahre 1479 geweiht worden sein. Die
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barocke St.-Ulrichs-Kirche wurde unter der Leitung des geistlichen Bauherrn Franz de Paula Penz aus Navis in den Jahren 1762/64 errichtet. Fürstbischof Graf Trapp von Brixen weihte die neue Kirche im Jahre 1783 ein. In dieser Zeit besaß Obertilliach ein gewisses Ansehen als Marienwallfahrtsort. Der alte gotische Turm wurde 1890/93 durch einen Neubau ersetzt. Im Jahre 1891 erfolgte die Erhebung Obertilliachs zur eigenständigen Pfarre. Äußeres: Das Äußere der Pfarrkirche wirkt wie bei den meisten Sakralbauten des Bauherrn Franz de Paula Penz eher einfach. Das Langhaus mit Strebepfeilern wird von einem polygonalen Chor abgeschlossen. Die Westfassade mit geschwungenem Giebel wird durch Architekturmalereien mit Säulen, Gebälk, Giebeln und Fensterumrahmungen aufgelockert. Der Turm aus dem 19. Jahrhundert trägt einen Spitzhelm. Innenraum: Die weite, lichte Halle bietet einen guten baBlick auf den Hochaltar rocken Gesamteindruck. Ein umlaufendes Gesims über flachen Pilastern mit stuckierten Halbkapitellen in Langhaus und Chor bindet alle Bauteile zusammen. Über den flachen Pilastern auf dem Gesims setzt eine leichte Wölbung an, die zur flachen Decke des Kirchenraumes überleitet. Große Viereckfenster und über dem Gesims liegende hohe Rundbogenfenster erhellen den Innenraum. Die Deckenfresken wurden von Anton Zoller entworfen, bei der Ausführung wurde er von seinem
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Pfarrkirche St. Ulrich
Gemeinde Prägraten am Großvenediger Prägraten ist die hinterste Gemeinde des Virgentales und liegt in 1312 m Meereshöhe. Die Ortschaft zählte im Jahr 1997 1307 Einwohner. Zu dem Gemeindegebiet zählen die Ortsteile St. Andrä, Hinterbichl, Bichl, Wallhorn und Bobojach. Lage der Kirche: in der Dorfmitte von St. Andrä
byterium zieht sich ein gotischer Sockel. Der Turm ist im Kern gotisch, die barocke Zwiebelhaube wurde in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts aufgesetzt. Innenraum: Die Gewölbemalereien des Innsbrucker Künstlers Wolfram Köberl aus dem Jahre 1962 lassen barocke Traditionen anklingen. Der Hauptaltar mit Statuen, Säulen, geschwungenen Gebälkstücken und Aufsatz wurde 1775 geschaffen.
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Pfarrkirche St. Andreas und Antoniuskapelle
Die Antoniuskapelle
Die ältesten Teile der Pfarrkirche St. Andreas dürften im 15. Geschichte: Die ältesten Teile des Gotteshauses dürften im 15. Jahrhundert entstanden sein. Die Kirche wurde am Beginn des 16. Jahrhunderts erweitert und 1516 geweiht. Das Langhaus besaß nun zwei Joche und wurde von einem eingezogenen Chor abgeschlossen. In den Jahren 1822/23 wurde die Kirche um zwei Joche verlängert. Das seit 1720 bestehende Vikariat wurde 1891 zur Pfarre erhoben. Eine letzte bauliche Erweiterung der Kirche erfolgte 1962/63. Äußeres: Am Langhaus sind die verschiedenen Baustufen der Kirche deutlich zu erkennen. Um das Pres-
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Lage der Kapelle: in der Fraktion St. Andrä, oberhalb der Timmelbachbrücke am Weg nach Wallhorn. Geschichte: Die erste Antoniuskapelle wurde im Jahre 1936 von Anton Kröll erbaut. Diese Kapelle wurde im Jahre 1951 durch eine Lawine zerstört. Anfang der 80er Jahre trug sich das Ehepaar Chrysanth und Elisabeth Steiner erstmals mit dem Gedanken, die Kapelle wieder aufzubauen. Es dauerte allerdings bis zum Jahre 1995, um dieses Vorhaben zu realisieren. Nach der Besichtigung verschiedenster Kapellen in der benachbarten Gemeinde Matrei und deren Umgebung hatte man sich für eine bestimmte Variante entschlossen und Anfang September 1996 begann man mit dem Grundaushub. Die endgültige Fertigstellung erfolgte dann nach ca. 1500 Arbeitsstunden, unterstützt auch durch zahlreiche freiwillige Helfer, im Frühjahr 1997. Äußeres: Der Körper der Kapelle setzt sich aus einem herkömmlichen Kirchenschiff und einer halbkreisförmigen Apsis zusammen. Die Dachform der Apsis folgt der Geometrie eines Kegels. Durch dessen Verschneidung mit dem Satteldach des Schiffes ergeben sich nach Süden gerichtete Dreiecksfenster, durch die das Hauptlicht in die Kirche geleitet und der Altarbereich beleuchtet wird. Innenraum: Die Bodenplatten sind aus geschnittenem Stein von der „Wiesen“, mit dem auch der Vorplatz und die Stiege ausgelegt sind. Die Fensterbänke und der Weihwasserkrug sind aus Serpentin, der aus dem
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Kapelle St. Chrysanth und St. Sebastian Gemeinde Prägraten am Großvenediger
Die 1879 geweihte Lage der Kapelle: im Ortsteil Hinterbichl Geschichte: Im Jahre 1763 wurde ein bereits bestehendes kleines Gotteshaus erweitert. Eine neuerliche Weihe der Kapelle erfolgte 1879 nach weiteren Umbauarbeiten. Äußeres: Die Wände der Kapelle bestehen aus Bruchsteinmauerwerk. Der Bau
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besitzt einen eingezogenen, dreiseitig schließenden Chor. Auf dem Satteldach befindet sich ein hölzerner Dachreiter mit einer kleinen Glocke. An das Langhaus schließt eine hölzerne Vorhalle an. An der Südseite der Außenfassade befindet sich eine wunderschöne Sonnenuhr. Innenraum: Der zweijochige Kapellenraum mit Stichkappentonnengewölbe wird durch einen runden Triumphbogen vom eingezogenen Chor abgetrennt, der von einer Kuppel überwölbt wird. Das Gewölbefresko stellt den Tod der drei Heiligen Chrysanth, Daria und Sebastian dar und wurde 1904 von Josef Weiskopf geschaffen. Der Altar entstand um 1770 und wurde 1878 teilweise verändert. Das Altarbild zeigt den Hl. Sebastian und den Hl. Chrysanth. Das Bild ist von Engelsfiguren mit Lorbeerkranz und Krone umgeben, wie bei der Aufsatzfigur Gottvater soll es sich um Arbeiten Johann Paterers handeln. Zur weiteren Ausstattung der Kapelle zählen Bilder der Apostelfürsten Petrus und Paulus, ein Bild „Mariae Verkündigung“ in spätbarockem Rahmen, die Statuen St. Chrysanth (Gerippe durchbohrend) und Erzengel Michael aus dem späten 18. Jahrhundert und eine Figur St. Antonius von Padua, die von Josef Troyer 1935 geschnitzt wurde. Beachtung verdient auch die Darstellung Mariens im Rosenkranz umgeben von Putti, die um 1760 Die Schmerzensmann-Skulp-
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Gemeinde St. Jakob in Defereggen 1839 weihte der Brixner WeihbiDie Gemeinde St. Jakob liegt 42 schof Georg Prünster das neue km von Lienz entfernt im DeGotteshaus ein. Im Jahre 1928 fereggental. Sie umfaßt 17 Ortwurde auf den Dachreiter eine schaften und zählte im Jahr 1997 Laterne aufgesetzt. 1029 Einwohner. St. Jakob ist der In den Jahren 1997-98 wurde eine Hauptort dieses Tales und liegt auf umfangreiche Innenrestaurierung 1389 m Meereshöhe. Im 17. Jahrvorgenommen (u. a. auch der hundert war das Gebiet durch den Gemälde, darunter das DeckenKupferbergbau geprägt. bild mit Kaiser Karl und EngelLage der Kirche: abseits des Dorfbert Dollfuß). kerns in der Talebene Äußeres: Die Längsseiten sind Geschichte: Wann in St. Jakob erstwenig gegliedert, den Abschluß mals eine Kirche oder eine Kapelle bildet ein abgesetzter halbrunder gebaut wurde, ist nicht bekannt. Chor. Die klassizistische Haupt1412 ist erstmals ein Priester bekunfassade wird von zwei seitlichen det, was auf das Vorhandensein eines Pilastern und einer halbkreisförGotteshauses schließen läßt. Eine spätgotische Kirche zu Ehren des Hl. 1839 weihte der Brixner Weihbi- migen Oberlichte über dem Hauptportal gegliedert. Über dem DreiJakobus wurde im Jahre 1516 schof das Gotteshaus ein eckgiebel erhebt sich der Dachreigeweiht. Sie befand sich im Bereich des heutigen Friedhofs. St. Jakob in Defereggen wurde ter mit Laterne. 1548 zum Vikariat erhoben. Nachdem die Häuser Innenraum: Das Langhaus - als Halle gestaltet - und westlich des Trojeralmbaches 1679 der Seelsorgestation der Chor sind in Gewölbehöhe mit einem einfach St. Jakob zugeordnet wurden, war eine Erweiterung des profilierten Gesims versehen. Große Lünettenfenster mit Gotteshauses unerläßlich. Die Äußere Großrotte mit Glasmalereien nach Entwürfen von Johannes Baptist St. Leonhard und Feistritz wurde 1820 St. Jakob unterstellt, was die Errichtung einer neuen Kirche erforderlich machte. Mit dem Bau des Gotteshauses wurde 1827 begonnen. Es sollten die Pläne des Vorarlberger Baumeisters Simon Moosbrugger zur Ausführung gelangen, die einen repräsentativen, weiträumigen Sakralbau mit einer Doppelturmfassade vorsahen. Der sandige weiche Grund verschlang aber einen großen Teil des bereitgestellten Baumaterials und einen erheblichen Teil des Kapitals. So konnten die beiden Türme nur bis zur Dachgleiche mitgebaut werden. Als kostengünstigere Variante setzte man einen wuchtigen Dachreiter auf den Dreiecksgiebel. Die Kirche wurde im Jahre 1830 fertiggestellt, am 7. September Der Altar mit den 4 Die Gewölbemalereien von Evangelisten im Gewölbe J. B. Oberkofler
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Pfarrkirche St. Johannes Baptista Gemeinde St. Johann im Walde Äußeres: Das alte Langhaus ist Die Ortschaft St. Johann im mit getreppten Strebepfeilern Walde liegt 13,8 km von Lienz versehen, an der Nordseite beentfernt. Die Fraktionen Weirer, findet sich das spätgotische Unterleibnig und Michlbach Portal. An der Westseite ist der zählen zu der Gemeinde. 1997 fast quadratische Erweitezählte sie 320 Einwohner. Die rungsbau angefügt, der weit Streusiedlung erstreckt sich von über die Breite des Langhauses 732 m bis auf 1350 Meter Meehinausragt. Den nordseitigen reshöhe. Haupteingang schmücken Lage der Kirche: in St. Johann Emailarbeiten des Imster i. W., frei im Talboden Künstlers Gustav Stimpfl. Der Geschichte: St. Johann im Turm, dessen Glockengeschoß Walde wurde ursprünglich von über die übrigen Stockwerke der Lienzer Pfarre St. Andrä auskragt, ist nordseitig an den aus seelsorglich betreut. Erst Chor angefügt und wie dieser im Jahre 1702 kam es zur Einvon einem gotischen Sockel richtung einer eigenen Kuratie, umgeben. zu der auch Schlaiten gehörte. Die Pfarrkirche der Gemeinde Innenraum: Das ursprüngliche Die Erhebung zur eigenständi- St. Johann im Walde Langhaus mit drei Jochen wird gen Pfarre erfolgte im Jahre von seitlich in Hohlkehlen ausschwingenden Rund1891. Die erste urkundliche Erwähnung einer Kapelle diensten mit Kapitellen optisch gegliedert. Ein regelfällt in das Jahr 1177. Ein spätgotisches Gottes- mäßiges, vielmaschiges Zierrippennetz aus Gipshaus wurde um 1503 gebaut. Die Baumeister mörtel, dessen Astrippen sich winden, kreuzen und Leonhard Inwinkl und Mathes Platzer errichte- tangential berühren, überzieht das Stichkappentonten zwischen 1662 und 1667 ein neues Langhaus nengewölbe. Der spitzbogige Triumphbogen und der mit Astrippengewölbe, das an den bestehenden Chor mit zwei Jochen gehören zum ältesten Teil des spätgotischen Chor angefügt wurde. Um die Mit- Gotteshauses aus der Zeit um 1500. Das Presbyterite des 18. Jahrhunderts wurde ein Erweiterungsbau realisiert, der aber bei der Hochwasserkatastrophe des Jahres 1965 völlig zerstört wurde. Vom Innsbrucker Architekten Hermann Hanak stammt das 1966/68 verwirklichte Erneuerungskonzept, durch das ein Zentralraum geschaffen wurde, der den modernen liturgischen Anforderungen in besonderer Weise entspricht. Dem ehemaligen Chor der Pfarrkirche wurde durch die Einrichtung einer Taufkapelle eine neue Funktion verliehen.
Foto: Fam. Jakelj
9951 St. Johann im Walde HNr. 48 Tel. 04872/5544 Fax: 5544-4
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direkt neben der Kirche
Gemeinde St. Veit in Defereggen Die Hälfte der Baukosten wurDie Gemeinde St. Veit liegt in den von der Kirche St. Nikoder Mitte des Defereggentales laus in Matrei getragen, weil St. zwischen den Ortschaften HopfVeit damals noch der Pfarre garten und St. Jakob. Der OrtsMatrei angehörte. kern liegt auf 1500 m MeeresÄußeres: Die Außenseite weist höhe. Im Jahr 1997 bevölkerkaum Gliederungselemente auf. ten 783 Einwohner St. Veit und Unter dem abgesetzten polygodie dazugehörigen Fraktionen nalen Chor befinden sich die Gassen, Gritzen, Gsaritzen, Gruftkapelle, die von der NordGörtschach, Moos und Feldseite her zugänglich ist. Über Bruggen. das steile Satteldach des GotLage der Kirche: im Zentrum teshauses ragt der 36 m hohe von St. Veit, markant am BergTurm mit gekoppelten Spitzhang bogenfenstern und achtseitigem Geschichte: Schon in frühester Spitzhelm. In der Glockenstube Zeit bestand in St. Veit eine befinden sich eine kleine Glocke Kuratie der Pfarre St. Alban in Matrei. Auch das Gebiet des Die Pfarrkirche der Gemeinde St. Veit i. aus dem 13. Jahrhundert sowie eine größere, die 1687 vom Salzheutigen Hopfgarten wurde von dieser Seelsorgestation aus betreut. In einer Urkun- burger Fürsterzbischof Max Gandolph anläßlich der de aus dem Jahre 1313 ist der Name des Kurat- Vertreibung der Protestanten aus St. Veit gestiftet spriesters Andreas überliefert, der zugleich auch wurde. In der Vorhalle der Pfarrkirche erinnert Notar der Grafen von Görz war. Die definitive eine Bronzetafel an den bekannten Deferegger Stiftung einer eigenen Kuratie, zu der das Gebiet von Dichter Monsignore Sebastian Rieger, besser Hopfgarten nicht mehr gehörte, erfolgte 1760. bekannt als „ReimTeile dieser Kuratie - die Äußere Großrotte mit St. michl“. Leonhard und Feistritz - wurden 1820 an St. Jakob Innenraum: Das abgetreten. Im Jahre 1891 wurde St. Veit zur eigen- Innere der Kirche ist von einer stilistischen ständigen Pfarre erhoben. Die ältesten Teile des Gotteshauses, dabei handelt Zweiteilung geprägt. es sich um die Krypta und den Kern des Turmes, Der hallenartige, dürften aus dem 14. Jahrhundert stammen. Um weite Raum des Kir1400 wurde eine gotische Kirche errichtet, von der chenschiffes mit das Presbyterium erhalten geblieben ist. Bedingt einem gedrückten durch die immer größer werdende Raumnot wurde Tonnengewölbe auf 1730 ein neues Langhaus mit einem Lattenge- einem wenig hervorwölbe errichtet. Als Baumeister fungierten der tretendem Gesims Maurer Nikolaus Stramer und der Zimmermeister wirkt eher einfach Gottfried Ortner, beide aus St. Veit stammend. und nüchtern. Nur Der Hochaltar wird auf die Zeit um 1820 datiert
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die rechteckigen, teilweise bunten und mit Glasmalereien versehenen Fenster lockern diesen Eindruck ein wenig auf. Der Triumphbogen des deutlich niedrigeren eingezogenen Chores ist spitzbogig und gekehlt. Darüber ist eine Kreuzigungsgruppe angebracht, die 1948 Detail des rechten Seitenalvom akademischen Bildhauer Gottfried Fuetsch aus Virgen angefertigt wurde. Der dreijochige gotische Chor weist ein Stichkappengewölbe mit fingierter Rippenstruktur auf. Beachtung verdienen die Wandmalereien des Presbyteriums. In den Schildwänden finden sich die Darstellungen „Mariae Verkündigung“ und „Christi Geburt“, ein weiteres Bild, vermutlich die „Anbetung der Könige“, wurde durch einen Fensterausbruch zerstört. Diese qualitativ bedeutsamen Wandbilder sind eindeutig von den Werken der Brixner Malschule vom Anfang des 15. Jahrhunderts beeinflußt. Unter den Bildern befindet sich ein Bandstreifen mit Abbildungen der zwölf Apostel, und in der Nordostschräge des Chores sind ein Hl. Bischof und ein weiterer Heiliger mit fürstlicher Kopfbedeckung und Palmzweig dargestellt, die ebenfalls um 1400 entstanden sein dürften. Der Hochaltar, ein Werk des St. Veiter Bildhauers Michael Erlsbacher, wurde um 1820 angefertigt und weist einen Aufbau mit Säulen, Gebälkstücken und einen Volutenaufsatz mit Engelsfiguren auf. Über den Opfergangsportalen sind die Statuen St. Rupert (Salzfaß) und St. Virgil (Dom) plaziert, die vermutlich aus der Werkstätte Johann Paterers stam-
men. Die beiden anderen Figuren St. Petrus (Schlüssel) und St. Andreas (Kreuz) dürften um 1740 von Johann Paterer selbst angefertigt worden sein. Die Bilder im Nazarenerstil zeigen St. Vitus, St. Modestus und St. Creszentia, im Aufsatz ist der
Die Pfarrkirche schmücken barocke Plastiken von hoher Qualität Hl. Josef dargestellt. Die Bilder sind Werke der „Kunstanstalt Heindl“ und wurden 1882 geschaffen. Die Seitenaltäre in spätem einheimischen Barock entsprechen sich im Aufbau mit Säulen, Gebälkstükken und geschwungenem Aufsatz. Sie wurden wiederum von Michael Erlsbacher aufgestellt und 1820 vom Grödner Meister Franz Runggaldier gefaßt. Franz Xaver Nißl aus Fügen im Zillertal fertigte die Statuen an, die Nazarenerbilder wurden wiederum von der „Kunstanstalt Heindl“ bezogen. Das Bild „Maria mit Kind“ des linken Seitenaltares wird von den Statuen St. Johannes der Täufer (Muschel) und St. Josef ( Jesuskind) flan-
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Gemeinde Schlaiten Im Jahr 1299 scheint die Gemeinde erstmals unter dem Namen „Slaeten“ auf. Der Begriff weist auf die Nähe zum Slawischen hin. Der Begriff „zlatina“ bezeichnet eine Gegend, in der Gold zu finden ist. Im 15. Jahrhundert blühte der Bergbau in Schlaiten. Zu der Gemeinde gehören die Fraktionen Gonzach, Mesnerdorf, Bacherdorf, Plone, Gantschach und Göriach. 1997 zählte man 487 Einwohner. Lage der Kirche: an einem ziemlich freien Standort mitten in Schlaiten Geschichte: Das Gotteshaus wird 1458 als Besitz des Klosters Ossiach in Kärnten bezeichnet. Von dieser 1458 erwähnten Kirche rühren auf jeden Fall noch das Presbyterium und der Turm her. Im 17. und 18. Jahrhundert galt Schlaiten in der Umgebung, aber auch in Oberkärnten als angesehener Wallfahrtsort. Verehrt wurden die 14 Nothelfer, deren bildliche Darstellungen auch den früheren Altar schmückten. Mit dem Schwinden des Nothelferkultes verlor der Ort seine Bedeutung als Wallfahrtsziel. Im 18. Jahrhundert wurde die Kirche St. Paulus in bescheidenem Umfang barockisiert. Die Gewölbegrate wurden stuckiert, die Fensterordnung verändert und die Ausstattung dem Zeitstil angepaßt. Schlaiten gehörte in kirchlicher Hinsicht ursprünglich zur Pfarre St. Andrä in Lienz und wurde später eine Expositur der Pfarre St. Johann. Erst im Jahre 1968 erfolgte die Erhebung von Schlaiten zur selbständigen Pfarre. Äußeres: Langhaus und Chor sind mit einfach getreppten Strebepfeilern versehen. Auffallend ist der polygonale Sakristeianbau. Der Turm aus dem 15. Jahrhundert besitzt spitzbogige Schallfenster mit
originalem Maßwerk und wird von einem achteckigen Spitzhelm bekrönt. Das Glockengeschoß wird deutlich durch gekehlte Gesimse hervorgehoben. Innenraum: Flache Pilaster mit Halbkapitellen und ausladenden Gebälkstücken gliedern das vierjochige Langhaus mit Stichkappentonnengewölbe. Das zweijochige Presbyterium ist etwas niedriger als das Kirchenschiff. Bei den Gewölbemalereien handelt es sich um Arbeiten des Südtiroler Künstlers Johann Matthias Pescoller. Die Gemälde „Christi Geburt“, „St. Petrus“, „St. Paulus“, „Enthauptung des Hl. Paulus“, „Christus predigt dem Volk“ und „St. Cäcilia“ entstanden zwischen 1900 und 1910. In Medaillons sind die vier Evangelisten sowie zwei Märtyrer zu sehen. Der Hochaltar mit seitlichen Säulenstellungen, verkröpftem Gebälk, Segmentgiebel, Voluten und Aufsatz gilt als Werk, auf dessen a rc h i t e k t o n i s c h e Gesamtanlage Johann Paterer wesentlichen Einfluß genommen haben dürfte. An zentraler Stelle befindet sich die plastische Figurengruppe „Aufnahme des Hl. Paulus in den Himmel“, die von Paterer selbst vor seinem Italienaufent- Der Hochaltar dürfte um 1735 entstanden sein
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Pfarrkirche zu Unserer lieben Frau Marktgemeinde Sillian Mariae Himmelfahrt Brixen vertrat. Im 15. JahrhunDie in 1100 m Meereshöhe gedert wurde ein Neubau errichtet, legene Marktgemeinde zählte der am 25. Juli 1441 vom 1997 2091 Einwohner. Sie ist Ordensbischof Johannes beneder Hauptort des Hochpustertales diziert wurde. Von der Innenauf österreichischem Gebiet. Im ausstattung dieser Kirche blieb 17. Jahrhundert spielte das Fuhrnur mehr die hochgotische werksgewerbe eine entscheidenMarienstatue am heutigen de Rolle. Diese Tatsache maniHauptaltar erhalten. In der Gruft festiert sich in der Wappengeder alten Pfarrkirche von Sillian staltung des Ortes. Die Gemeinwurden in jener Zeit auch einide ist in die Gebiete Sillian, Arnge Familienangehörige des Haubach, Sillianberg und den Weiler ses Görz bestattet. Die gotische Asthof gegliedert. Pfarrkirche blieb bis in die Mitte Lage der Kirche: weithin sichtbar im oberen Teil des Mark- Zwischen 1984 und 1997 wurde die des 18. Jahrhunderts unversehrt tes Sillian Kirche einer Restaurierung unterzo- erhalten. Im Jahre 1759 erhielt der k.k. Hofmaler Josef Adam Geschichte: Sillian gehörte zu den Altpfarren des Innichner Gebietes und umfaß- Mölck den Auftrag, eine Erweiterung und Barockite die heutigen Pfarren Abfaltersbach, Strassen, sierung der Pfarrkirche vorzunehmen. Die eigentTessenberg, Außervillgraten, Kartitsch, Hollbruck, liche Planung und Ausführung der Arbeiten wurde Winnebach, Vierschach und die Expositur Heinfels. Rudolf Schraffl übertragen, Josef Adam Mölck Durch Jahrhunderte wurden diese Seelsorgesta- schuf aber die umfangreichen Gewölbemalereien und tionen unmittelbar von Sillian aus betreut. Erst die Altarblätter; außerdem lieferte er die Entwürnach und nach erhielten die Dörfer im Bereich fe für die neuen Altäre. Die Bauarbeiten und der der ursprünglichen Großpfarre eigene Seelsorger. Freskenschmuck konnten bereits 1761 fertiggestellt werden, die künstlerische Ausstattung des Sehr früh dürfte daher Kirchenraumes wurde aber erst 1764 vollendet. in Sillian ein eigenes Im 19. Jahrhundert beabsichtigte man eine „RegoGotteshaus bestanden tisierung“ der Sillianer Pfarrkirche. Die bereits haben, doch erst im erstellten Entwürfe wurden aber nicht ausgeführt und Jahre 1326 wird die der einheitlich wirkende barocke Raum blieb bis Sillianer Kirche heute erhalten. In den Jahren 1951 und zwischen urkundlich erwähnt. 1984 und 1997 wurde die Pfarrkirche von Sillian Berichtet wird von der einer grundlegenden Restaurierung unterzogen. Einweihung des ChoÄußeres: Das Langhaus mit drei Jochen ist mit res und des linken Seieinfach getreppten Strebepfeilern versehen und tenaltares der Silliawird von einem abgesetzten polygonalen Chor ner Kirche durch den abgeschlossen. Fast zur Gänze ist das Gotteshaus von Vikar Johannes, der einem gotischen Sockel umgeben. Die Gliederung Bischof Albert von Blick in den Chorraum
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Gemeinde Strassen Die Gemeinde Strassen liegt 24 km entfernt von der Bezirkshauptstadt Lienz zwischen den Ortschaften Abfaltersbach und Heinfels. Die Streusiedlung erstreckt sich vom Talboden bis auf die sonnigen Hänge. 901 Einwohner zählte die Ortschaft, die in neun Fraktionen gegliedert ist, im Jahr 1997. Lage der Kirche: exponiert auf einem markanten Hügel oberhalb des Ortszentrums von Strassen Geschichte: Die erste urkundliche Erwähnung einer Kapelle auf dem felsigen Hügel bei Strassen fällt in das Jahr 1293. Stilistische Eigenheiten und das Wappen der Katharina von Gara, der Frau Das überdachte Portal der KirHeinrichs IV. von Görz, weisen auf die Errichtung des gotischen Neubaus um 1455 hin. In seelsorglicher Hinsicht unterstand Strassen der Pfarre Sillian. Im Jahre 1652 wurde in St. Andrä in Abfaltern eine eigene Kuratie für Abfaltersbach und Strassen eingerichtet. Die bischöfliche Genehmigung zur Errichtung einer eigenen Kuratie in Strassen erfolgte 1722, die Erhebung zur Pfarre fällt in das Jahr 1891. Die Pfarrkirche St. Jakobus wurde 1960 und 1973 einer umfangreichen Restaurierung unterzogen. Äußeres: Das Langhaus und der abgesetzte polygonale Chor sind mit einfach getreppten Strebepfeilern versehen und mit einem gestuften Sockel umgeben. Der Turm mit rundbogigen gekoppelten Schallfenstern und einem schlanken oktogonalen Spitzhelm befindet sich an der Südostecke zwischen Langhaus und Chor.
Innenraum: Das Innere des Gotteshauses bietet ein einheitliches gotisches Erscheinungsbild. Pflanzliche Ornamente bilden den Schmuck des Sternrippengewölbes im einschiffigen Langhaus mit drei Jochen. Die Wappen von Tirol und des Geschlechtes der Gara sowie ein unbekanntes Wappen zieren die runden Schlußsteine des Gewölbes. Die Fresken des Presbyteriums gelten als Hauptwerk des Malers Leonhard von Brixen und dürften zwischen 1458 und 1460 entstanden sein. An den Wänden des Chores sind Szenen aus der Kindheits- und aus der Leidensgeschichte Jesu und die Werke der Barmherzigkeit dargestellt. Der Freskenzyklus weist aufgrund der Fenstererweiterungen im Jahre 1770 größere Fehlstellen auf. Das Gewölbe des Presbyteriums zieren Darstellungen von Christus, Maria sowie Bilder der Apostel und von verschiedenen weiblichen Heiligen. Zum weiteren Freskenschmuck des Gotteshauses gehören „Kain und Abel“ sowie das „Opfer Abrahams“ an der Innenseite des Triumphbogens und das „Martyrium des Hl. Sebastian“ im Langhaus. Neben der einfachen Mensa des Hauptaltares befinden sich zwei frühbarocke Seitenaltäre in der Pfarrkirche, die aus der Wallfahrtskirche von Obermauern im Virgental stammen. Das Bild des linken Seitenaltars stellt den Hl. Martin von Tours dar, im Aufsatz ist ein heiliger Bischof ohne besondere Attribute zu sehen. Das Bild an der Predella zeigt den Hl. Papst Martin I. und wurde ebenfalls im Jahr 1625 angefertigt. Auch der rechte Seitenaltar mit dem Bild „St. Jakobus der Ältere“ (Pilger) und Bereits 1293 wird eine Kapelle auf dem Hügel beschrie-
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Pfarrkirche zu St. Jakobus dem Älteren
Akademischer Maler Oswald Kollreider Oswald Kollreider, geboren 1922 in St. Oswald/Gemeinde Kartitsch/Osttirol – “ein Künstler und Weltmeister, voller Vitalität und Rastlosigkeit“, wie ihn Univ.-Dozent Dr. Ammann schildert.
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Filialkirche zur Hl. Dreifaltigkeit Gemeinde Strassen Fenster mit geschwungenen Lage der Kirche: im OrtszenBögen, die fünf hinteren tragen trum von Strassen zudem Emporenbrücken, Geschichte: Ein erster Sakralbau, während in den beiden vorderen dabei handelte es sich um eine seitlichen Nischen Altäre aufKapelle, wurde im Jahre 1641 gestellt sind. Auf die Gebälkseingeweiht. Der äußerst reiztücke der Wandpfeiler ist die volle barocke Zentralbau mit Kuppel aufgesetzt, die durch flaKuppel und Fassadenturm entche, sich nach oben hin verjünstand in den Jahren 1763 bis gende Gurte wiederum in acht 1768. Der Lienzer Baumeister Felder unterteilt ist. Thomas Mayr führte den Die Gewölbemalereien wurden Sakralbau aus. Mayr orientierte im Jahre 1768 von Franz Anton sich vermutlich an den Bauten Zeiller geschaffen und bestedes salzburgischen Hofbaumeihen aus vier Szenen aus dem sters Wolfgang Hagenauer in Leben der Gottesmutter Maria Böckstein und Viehhofen. In sowie aus vier weiteren Szenen, den Jahren 1777 bis 1783 erbauwelche die Mission des Hl. te Mayr die Pfarrkirche St. Das Gotteshaus wurde 1783 eingeFranz Xaver betreffen. Die zenAlban in Matrei/Osttirol nach den Entwürfen Hagenauers. Den qualitätvollen trale Malerei des Chores „Engelreigen“ wird von den Freskenschmuck der Kirche zur Heiligsten Drei- Bildern der vier Evangelisten flankiert. In stuckumfaltigkeit schuf der Brixner Hofmaler Franz Anton rahmten Medaillons finden sich Darstellungen, Zeiller. Am 7. August 1783 wurde das Gottes- die auf das Alte und Neue Testament sowie auf die haus eingeweiht. Im Jahre 1979 wurde eine umfas- Lauretanische Litanei Bezug nehmen. Die um 1770 entsende Restaurierung durchgeführt. Äußeres: Das Gotteshaus besteht aus einem okto- standenen Altäre gonalen Zentralbau und einem flach abschließen- gleichen sich im den Chor, an den die symmetrisch angelegten Aufbau mit SäuSakristeien anschließen. Eine achteckige Laterne len, verkröpften bekrönt die abgewalmte Kuppel. Pilaster und ein Gebälkstücken Kranzgesims gliedern die vorspringende Haupt- sowie Aufsatz mit fassade mit dem viereckigen Turm, der eine Zwie- Voluten und Putti. belhaube trägt. An der restlichen Fassade sind die Das Bild des Pilaster nur durch Aussparungen im Spritzputz Hauptaltars „Krönung Mariens angedeutet. Innenraum: Acht massive Wandpfeiler mit Dop- durch die Hl. pelpilastervorlagen, stuckverzierten Kapitellen und Dreifaltigkeit“ ist weit ausladenden Gebälkstücken bilden flache ein Werk des Rundbogennischen. In diesen Nischen befinden sich Brixner Künstlers
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Gemeinde Thal-Assling
Im Jahre 1726 konnte die Pfarrkirche geweiht werDie Fraktion Thal gehört wie acht weitere Ortsteile zur Gemeinde Assling und erstreckt sich auf der Nordseite des Gebietes zwischen Lienzer Klause und Mittewald. Im Jahr 1997 besiedelten 2097 Einwohner das durch ein sehr sonniges und mildes Klima charakterisierte Gemeindegebiet. Lage der Kirche: in Unterassling - am Hang im Zentrum der Ortschaft Geschichte: Im Jahre 1187 wird in Assling erstmals ein Pfarrer urkundlich erwähnt. Die Pfarre wurde 1261 vom Erzbischof von Salzburg dem Augustiner-Chorherrenstift Neustift bei Brixen inkorporiert, das seine Rechte aber erst 1399 mit der Entsendung eines Chorherrn als Pfarrer vollständig durchsetzen konnte. Vom Aussehen der mittelalterlichen Pfarrkirche kann man sich kein Bild machen, das Gotteshaus brannte im Jahre 1723 ab. Die Erneuerung der Kirche erfolgte unter der Leitung des Maurermeisters Nikolaus Ströner aus Vellach; im Jahre 1726 konnte die Pfarrkirche zur Hl. Dreifaltigkeit geweiht werden. Um 1860 kam der neuromanische Fassadenvorbau nach Plänen von
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Ludwig Tschurtschenthaler hinzu. Äußeres: Der einfache Barockbau verfügt über einen polygonalen Chorabschluß. Nur an der Südseite des Langhauses befinden sich getreppte Strebepfeiler. Südseitig ist auch ein Freskenfragment aus der Zeit um 1430 erhalten, das Maria, Johannes und einen hl. Bischof darstellt. Der Turm an der Nordseite wird von einer barocken Haube mit einem laternenartigen Türmchen bekrönt. Die seitlichen Wendeltreppen des Fassadenvorbaus dienen als Aufgang zur Empore. Die auf drei Seiten vom Ortsfriedhof umgebene Kirche bildet zusammen mit dem wuchtigen Widum ein reizvolles Ensemble. Innenraum: Das einschiffige Langhaus mit vier Jochen macht einen weiten und hellen Eindruck. Das Tonnengewölbe mit Stichkappen wurde ursprünglich von Christoph Blick in den Altarraum Brandstätter d. J. aus Kötschach um 1830 mit Fresken geschmückt. Von diesen Arbeiten sind nur mehr kleinere Darstellungen an den Gewölbekappen erhalten, während die großen Fresken vom Innsbrucker Künstler Wolfram Köberl 1964 erneuert wurden. In der Achse des Gewölbes sind die Bilder „Brot für das Leben der Welt“, „Hl.-Geist-Taube mit Engelsfiguren“, „Geburt Christi“ und „Erschaffung der Welt“ zu sehen, von den Werken Christoph Brandstätters finden sich noch im Chor die Darstellungen von Glaube, Liebe und Hoffnung, das Opfer Abra-
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Pfarrkirche zur Hl. Dreifaltigkeit
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Gemeinde Thal-Assling Werkstätte Friedrich Pachers Lage der Kirche: in Unterassling aus Bruneck zugeschrieben in exponierter, einsamer Lage auf werden. Beachtung verdient einer Terrasse über der Talsohle der Bilderzyklus des Leidens Geschichte: Die Wallfahrtskirche und Sterbens Christi, der Auswurde um 1460 errichtet und 1468 sendung der Apostel und des vom Salzburger Weihbischof konJüngsten Gerichtes in vier sekriert. Im Jahre 1471 übersandSchildwänden an der Nordte Bischof Johann von Freising seite der Kirche. Es handelt dem Grafen Leonhard von Görzsich dabei um das Werk des Tirol Reliquien des Hl. Korbinian einheimischen Künstlers und des Hl. Sigmund für das neue Andrä Peurweg aus der Zeit Gotteshaus. Die reiche und quaum 1580. litätvolle Innenausstattung macht Der barocke Hochaltar mit St. Korbinian zu einer der künstgedrehten, von Rankenwerk lerisch wertvollsten spätgotischen überzogenen Säulen, Gebälk Kirchen Tirols. und Aufsatz mit gesprengtem Äußeres: Der einheitliche gotiDreiecksgiebel ist reich mit sche Bau mit dreiseitigem Chor- St. Korbinian wurde 1468 geweiht Heiligenfiguren und Putti schluß und umlaufendem Sockel ist mit einfach getreppten dreikantigen Streben und geschmückt. Das Altarbild stellt den Hl. KorbiniEckstrebepfeilern versehen. In den Fenstern ist an, den Hl. Silvester und Johannes d. T. mit der Hl. noch das originale Maßwerk erhalten. An der Süd- Dreifaltigkeit dar, im Aufsatz ist eine Kopie des seite befindet sich ein schlecht erhaltenes und stark „Mariahilfbildes“ von Lukas Cranach zu sehen. übermaltes Fresko „St. Christophorus“. Der Turm Die drei gotischen Seitenaltäre bestimmen den mit spitzbogigen Schallfenstern trägt einen im künstlerischen Wert der Kirche. Der linke Seitenaltar oder „Passionsaltar“ wurde Ansatz sanft vom Meister von St. Sigmund im Pustertal um geschwungenen vier1430 geschaffen. Die Mitteltafel des Flügelaltars zeigt seitigen Spitzhelm. die Kreuzigung Christi, die Innenseite der Flügel eine Innenraum: Der Ölbergszene, Christus vor Herodes, die Geißeeinschiffige Kirlung und die Dornenkrönung. An der Außenseite chenraum mit dreibefindet sich eine Darstellung der Verkündigung und seitigem Chorschluß im Aufsatz das Bild „Krönung Mariens durch die Hl. ist nicht unterteilt. Dreifaltigkeit“. An den quadratiDer „Magdalenenaltar“ auf der rechten Seite stammt schen Schlußsteinen von Friedrich Pacher aus Bruneck und entstand des Netzgewölbes 1498. Der Bildzyklus enthält neben biblischen finden sich HeiliMotiven, welche Maria von Magdala sowie Maria gendarstellungen und Wappen, die der Im Bild einer der gotischen von Bethanien, die Schwester des Lazarus, betrefSeitenaltäre
Westlich der Dolomitenstadt Lienz erstreckt sich nach Südtirol hin das Pustertal, an dessen Nordseite die sogenannte „Pustertaler Sonnenterrasse“ liegt. Der reizvollste Abschnitt dieser verträumten Landschaft befindet sich in Osttirols größter Landgemeinde Thal-Assling und dehnt sich von Lienz etwa 10 km nach Westen hin aus. Von der Bundesstraße B100 in der Talsohle führt bei den Ortschaften Thal und Mittewald eine Verbindung hinauf zur Pustertaler Höhenstraße. Diese besticht durch ihr Panorama und eignet sich ideal zum Spazieren oder Radwandern und ist durchgehend asphaltiert.
Foto: Baptist/Grafik Zloebl
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Gemeinde Thal-Assling Lage der Kirche: direkt im Zentrum von Bannberg Geschichte: Bannberg war ursprünglich Teil der Urpfarre Dölsach. Jahrhunderte später kam es in Leisach zur Gründung einer Kuratie der Pfarre Dölsach, zu der auch Bannberg gehörte. Die erste urkundliche Erwähnung einer Kirche in Bannberg, die dem Hl. Martin und der Hl. Margareta geweiht war, fällt in die Mitte des 12. Jahrhunderts. Im Bereich des Chores sind noch alte gotische Bauteile erhalten. Im Jahre 1669 wurde das Gotteshaus erweitert, das Aussehen der Kirche wird aber von der klassizistischen Renovierung der Jahre 1841/42 weitgehend bestimmt. Erst im Jahre 1794 erhielt Bannberg einen eigenen Seelsorger, 1918 wurde die Leisacher Expositur zur eigenständigen Pfarre erhoben. Äußeres: Der einheitliche schlichte Bau mit polygonalem Chorschluß wird an der Südseite von einer hohen Mauer gestützt. Ein achtseitiger Spitzhelm bekrönt den südseitigen Turm. Innenraum: Das Langhaus mit vier Jochen wird von flachen Pilastern gegliedert. Das Tonnengewölbe mit Stichkappen zieren szenische Darstellungen und Dekorationsmalereien, die von Christoph Brandstätter aus Kötschach 1843 ausgeführt wurden. Das Gewölbe des einjochigen Chores mit dreiseitigem Abschluß ist niedriger als jenes des Langhauses. Zu sehen sind die Werke „Letztes Abendmahl“, „Tod des Hl. Josef“, „Bonifatius fällt die Donar-Eiche“ und „Martyrium der Hl. Margareta“. Das Bild des Hauptaltares zeigt St. Martin und die 14 Nothelfer, das von Putti flankierte Aufsatzbild die Hl. Dreifaltigkeit. Über den seitlichen Durchgängen befinden sich die Statuen St. Nikolaus und St. Silvester. Der Altar, ursprünglich um 1765 aufgestellt, wurde im Jahre 1856 von den vermutlich aus dem Defereggental stammenden Meistern Ladstätter, Stemberger und Paßler
überarbeitet. Der Tabernakel in pseudobarocken Formen kam 1956/58 hinzu. Der Seitenaltar entstand um 1670 und weist einen einfachen Aufbau mit Säulen und einem gesprengten Dreiecksgiebel auf. Neben der Pietà, die als Gnadenbild verehrt wurde, zieren den Altar die gotischen Statuen St. Koloman und St. Ursula aus der Zeit um 1520. Zur weiteren Ausstattung der Kirche zählen die Statuen Maria mit
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Das heutige Gotteshaus wurde 1669 eingeweiht
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Filialkirchen St. Helena und St. Nikolaus Gemeinde Thurn Das geschichtsträchtige Gebiet der Ortschaft Thurn wird im Jahr 1308 erstmals urkundlich erwähnt. Der slawische Einfluß machte sich auch in dieser Gemeinde bemerkbar. Von der im Mittelalter erbauten Burganlage sind heute nur mehr vereinzelte Reste erhalten geblieDie Filialkirche St. ben. Der Name der Gemeinde, die 1997 639 Einwohner zählte, stammt von der alten Schreibweise des Wortes „Turm“ und weist auf die wehrhafte Beschaffenheit des einstigen Burgfriedens hin. Lage der Kirche: exponiert auf einer nach drei Seiten hin abfallenden, bewaldeten Kuppe unterhalb der Schleinitz. Geschichte: Zusammen mit einigen anderen Gotteshäusern wird die „Helenenkirche“ erstmals 1308 urkundlich erwähnt. Neben der Hl. Helena verehrte man auch St. Magdalena und St. Vitus als Kirchenpatrone. Zu den ältesten Bauteilen der Kirche gehören das Langhaus und der Turm, deren Sockel aus Tuffstein besteht. Durch die späte „Görzer Bauhütte“ wurde das Gotteshaus erheblich verändert. Der Umbau wurde zur Zeit des Stadtrichters Andrä von Graben im Jahre 1532 abgeschlossen. Der Chor mit zweiseitigem Schluß wurde vermutlich im 17. Jahrhundert erneuert; auch an der Vorhalle wurde in dieser Zeit gearbeitet. Nach einem Blitzschlag 1764 mußte der oberste Teil des Turmes ausgebessert werden. In den Jahren 1975 bis 1977 erfolgte eine Außenrenovierung der beliebten Wallfahrtskirche.
Äußeres: Das Gotteshaus weist keine besonderen Gliederungselemente auf. An der Nordseite des Langhauses sind noch alte Gerüstlöcher erhalten. In der gemauerten Vorhalle steht noch der alte Wurftisch, auf den früher die Opfergaben des Volkes - Kleinvieh, Naturalien, später auch Geld gelegt wurden. Der schlanke Turm mit Rundbogenschallfenstern wird von einem achtseitigen Spitzhelm bekrönt.
Filialkirche St. Nikolaus Lage der Kirche: im Zentrum von Thurn Geschichte: Die Kirche St. Nikolaus wird zusammen mit anderen Kirchen des Lienzer Raumes im Jahre 1308 erstmals erwähnt. Unter Erasmus Burggraf von Lienz wurde das Gotteshaus zu Beginn des 15. Jahrhunderts erneuert und am 10. September 1416 geweiht. St. Nikolaus, eine Filialkirche der Pfarre Lienz-St. Andrä, wurde im ausgehenden 17. Jahrhundert einer gründlichen Renovierung unterzogen. Der Innenraum und die Ausstattung gestaltete man im Stil des Barock. Im Kriegsjahr 1809 steckten französische Soldaten das Gotteshaus in Brand. Erst um 1820 konnte es wiederum hergerichtet werden. Turm und Langhaus konnten erneuert werden. Im Zuge dieser Ausbesserungsarbeiten wurden auch die Pilaster und die Bordüremalereien neu gestaltet. In neuerer Zeit etablierte sich St. Nikolaus als vor allem in der Lienzer Gegend beliebter Die im Zentrum von Thurn gelegene Kirche St.
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Gemeinde Tristach Die Gemeinde Tristach liegt auf 673 Meter über dem Meeresspiegel. Im Mittelalter bewohnte das Geschlecht der Herren von Erenberg eine Burganlage, die jedoch im 13. Jahrhundert bereits verfallen war. Die Namensgebung des Ortes geht auf slawische Wurzeln zurück. So bedeutet das Wort „trst“ Schilf und weist auf die Drauauen hin. Die in vier Fraktionen gegliederte Gemeinde zählte im Jahr 1997 1273 Einwohner. Lage der Kirche: am südlichen Ortsrand von Tristach Geschichte: Ursprünglich gehörten Tristach, Amlach und Lavant zur einzigen Pfarre der Diözese Aquileia auf Osttiroler Boden. Der Sitz des Pfarrers befand sich anfangs in Lavant, seit 1230/31 wechselte er nach Tristach und um 1500 wurde St. Laurentius in Tristach alleinige Pfarrkirche. Im Jahre 1781 wurde Lavant zur eigenständigen Pfarre erhoben, Amlach verblieb in seelsorglicher Hinsicht bei Tristach. Die erste Die Pfarrkirche wurde 1810 eingeweiht urkundliche Erwähnung eines Gotteshauses in Tristach fällt in die Zeit um 1050, es kann aber angenommen werden, daß es bereits früher eine Kapelle gegeben haben dürfte. Im Jahre 1304 wurde eine Altarweihe vorgenommen, 1430 erfolgte die Stiftung einer Kaplanei, die 1556 den Karmeliten von Lienz übertragen wurde. Den spätgotischen Neubau der Pfarrkirche Tristach weihte Bischof Pietro von Caorle am 9. Oktober 1485 ein. In den Jahren 1803 bis 1805 errichtete der einheimische Baumeister Anton Mutschlechner d. Ä. ein neues Gott-
eshaus unter Einbeziehung des alten spätgotischen Chores. Zur Weihe der neuen Pfarrkirche kam es am 10. August 1810. An der Pfarrkirche St. Laurentius wurden 1961 sowie zwischen 1983 und 1989 umfangreiche Restaurierungsarbeiten durchgeführt. Äußeres: Die Gliederung des Langhauses ergibt sich durch die Fensterordnung und im Spritzputz ausgesparte Pilaster. Der abgesetzte polygonale Chor mit kurzen, einfach getreppten Eckstreben ist von einem zweifach gekehlten gotischen Sockel umgeben. Die Westfassade mit Pilastergliederung ziert ein Fresko „St. Laurentius“ von Christoph Brandstätter d. Ä. aus dem Jahre 1805. Der Kernbestand des Turmes geht auf den spätgotischen Kirchenbau zurück, der obere Teil wurde nach dem Brand im Jahre 1898 im gotischen Stil erneuert. Der Turm ist von einem achtseitigen Spitzhelm bekrönt. Innenraum: Pilaster, deren Halbkapitelle mit Girlanden verziert sind, bestimmen die Gliederung des zweijochigen Kirchenraumes. Die Flachkuppel ist auf das verkröpfte Zahnschnittgesims aufgesetzt. Ein runder Triumphbogen, den gemalte Engelsgestalten mit den Wappenschilden von Tirol und der Diözese Brixen schmücken, trennt das Kirchenschiff vom eingezogenen Chor, der von einer ovalen Flachkuppel überwölbt wird. Die Gewölbemalereien wurden von Christoph Brandstät-
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Pfarrkirche St. Laurentius
Blick auf die Altäre der Kirche
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Pfarrkirche St. Virgilius Gemeinde Virgen
Der Hochaltar stammt aus dem Jahr 1844 Die Gemeinde liegt zwischen der Marktgemeinde Matrei und der Ortschaft Prägraten inmitten des Virgentales. Die Namensgebung hat slawische Herkunft und wird mit der Umschreibung „sonniges Plätzchen“ übersetzt. Der Bergbau hatte in der Vergangenheit große Bedeutung. Auch ist der Mineralienreichtum heute noch charakteristisch für die Gemeinde, die im Jahr 1997 2103 Einwohner zählte. Die Gemeinde ist in die Ortschaften Mitteldorf, Virgen-Dorf, Göriach, Mellitz, Obermauern, Welzelach und Niedermauern aufgeteilt. Lage der Pfarrkirche: im Ortszentrum von Virgen. Geschichte: Virgen zählt zu den karolingischen Urpfarren Osttirols. Um 1160 wird der Ort als Sitz
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eines Pfarrers urkundlich erwähnt. Über ein älteres Gotteshaus, an das im Südost-Bereich der heutigen Kirche ein romanischer Rundbogen erinnert, wurde in der Folge ein spätgotischer Kirchenbau errichtet, dessen Einweihung im Jahre 1516 erfolgte. Unter der Leitung des Lienzer Baumeisters Jakob Hatzer wurde das Gotteshaus 1784/85 im Stil des Barock umgestaltet und erweitert. Äußeres: Das Langhaus ist mit einfachen Strebepfeilern versehen, die gebrochenen Pfeiler des abgesetzten Polygonalchores sind abwechselnd leicht und stark getreppt. Chor und Sakristei sind von einem profilierten Sockel umgeben. Die Westfassade mit mehrfach geschwungenem Giebel zieren drei Heiligenfiguren aus dem 18. Jahrhundert, die in Nischen aufgestellt sind. Der Turm mit Spitzbogenschallfenstern und kleinen Rundfenstern mit Maßwerk wird von einem sehr schlanken Spitzhelm bekrönt. Innenraum: Den Hochaltar in spätklassizistischen Formen mit einfachem Säulenaufbau und geradem Gebälk schuf Josef Stauder aus Innichen. Das Altarbild zeigt St. Rupert (Salzfaß) und St. Virgil (Dom), im Rundgiebel ist eine bildliche Darstellung der drei personifizierten göttlichen Tugenden Glaube, Hoffnung und Liebe zu sehen. Die Apostelfürsten Petrus und Paulus bilden den Statuenschmuck des Hauptaltars. Auch die beiden Seitenaltäre wurden von Josef Stauder aufgestellt. Das Bild „St. Dominikus empfängt den Rosenkranz“ des linken Seitenaltars wurde um 1835 vom Blick in das Innere der Pfarrkirche
Gemeinde Virgen
Foto: Fam. Schelodetz
hundert und ist mit Säulen, Gebälk und Lage der Kapelle: in der Orteinem reich mit Ornamentik und Putti schaft Mitteldorf verzierten Aufsatz geschmückt. Das AltarGeschichte: Das kleine Gottesblatt stellt die Kreuzabnahme dar. Volkshaus wurde im Jahre 1655 fertümlich barocke Heiligenstatuen befinden tiggestellt, der Turm wurde im sich an den Pilastern. Zu sehen sind die frühen 18. Jahrhundert angeSkulpturen St. Paulus (Schwert), St. Flobaut. Im Jahre 1791 kam es zu rian (brennendes Haus), St. Chrysanth einer umfassenden Erneuerung (Gerippe), St. Petrus (Schlüssel), St. Silder Kapelle. vester (Stier) sowie die Figur eines weiteren Äußeres: Der schlichte Kapelheiligen Papstes. Bei dem Bild „St. Antolenbau weist keine besonderen nius vor Maria“ handelt es sich um eine Gliederungselemente auf. Das Arbeit aus dem späten 18. Jahrhundert, das steile Satteldach ist über dem Bild „Mariahilf“ - nach der Vorlage des Chor mit 3/8-Abschluß abge- St. Magdalena in MittelInnsbrucker Gnadenbildes von Lukas walmt. Der Fassadenturm mit Stockwerkgliederung wurde 1718 errichtet. Im Cranach - wurde 1864 von Josef Weiskopf d. Ä. angeOberteil geht der fertigt. Auf der Empore ist das Bild „Auferstehung“ Turm vom Viereck zu sehen, das ebenfalls zu den Werken des einheiins Oktogon über und mischen Malers Josef Weiskopf d. Ä. zählt. wird von einer Zwiebelhaube bekrönt. Die Josefskapelle Innenraum: Der einfache Innenraum mit Lage der Kapelle: in weithin sichtbarer Lage im Weidrei Jochen und ler Marin (Ortschaft Göriach) einem dreiseitigen Geschichte: Die gemauerte, zweijochige JosefskaChorabschluß wird pelle stammt aus dem 19. Jahrhundert. von flachen Pilastern Äußeres: Die Kapelgegliedert. Das Ton- le, ein einfacher Bau nengewölbe mit mit PutzfatStichkappen zieren schengliederung und Der Hochaltar von St. Mag- Malereien, die ver- einem abgesetzten mutlich von Josef halbrunden Schluß, dalena Weiskopf d. J. im besitzt ein Satteldach Jahre 1913 geschaffen wurden. Zu sehen sind die mit einem hölzernen Gemälde „Gnadenstuhl“, „Anbetung der Hirten“, Dachreiter. „Christus am Ölberg“ und „Maria Magdalena“. Innenraum: Der Neben einer Kartusche ist deutlich ein Fragment eines zwei jochige Raum älteren, barocken Deckenbildes zu erkennen. geht in einen konDer Hochaltar stammt aus dem späten 18. Jahr- chenförmig einge Die Josefskapelle in Marin
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Kapelle zum Hl. Johannes Nepomuk und Wallfahrtskirche Maria Schnee Gemeinde Virgen Lage der Kapelle: im Ortsteil Gries (Niedermauern) Geschichte: Die Kapelle zum Hl. Johannes Nepomuk in Gries wurde 1818 erbaut. Äußeres: Um den gesamten Bau zieht sich ein schweres, weit ausladendes Gesims. Die Fassade mit geschwungenem Giebel ziert eine Nische mit der Figur des Hl. Johannes von Nepomuk. Der Eingang befindet sich an der Seite. Auf dem steilen Satteldach ist ein hölzerner Dachreiter angebracht. Innenraum: Das Innere der Kapelle weist keine besondere Gliederung auf. Das flache Tonnengewölbe ist mit einfachen Stukkaturen versehen. Der Altar aus dem frühen 19. Jahrhundert ist barocken Vorbildern nachempfunden und besitzt einen dreiteiligen Aufbau mit Säulen, Gebälk sowie einen geschwungenen, nach vorne gewölb-
Blick ins Innere der Kapelle zum Hl. Johannes Nepomuk ten Aufsatz. Das Altarbild, eine Darstellung des Martyriums des Hl. Johannes Nepomuk aus dem Jahre 1818, wird Josef Weiskopf zugeschrieben. Im Aufsatz ist die Heilige Dreifaltigkeit zu sehen. Zur weiteren Ausstattung der Kapelle gehören die Heiligenbüsten St. Augustinus (Buch) und St. Nikolaus (Buch mit drei goldenen Kugeln).
Wallfahrtskirche Maria Schnee Lage der Kirche: beherrschend im Zentrum von Obermauern Geschichte: Das Gotteshaus von Obermauern befindet sich auf geschichtsträchtigem Boden. Es läßt sich aber nicht mit Sicherheit sagen, wann der erste Kirchenbau entstanden ist. Die bestehende Kirche ist ein spätgotischer Bau, der von der Görzer Bauhütte 1431 begonnen wurde. Der Abschluß der Arbeiten fällt in das Jahr 1456. Im Nordbzw. Westbereich der Kirche sowie im unteren Teil des Turmes lassen sich Reste eines frühgotischen oder romanischen Gotteshauses feststelDie Kapelle im Ortsteil Gries
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Die Wallfahrtskirche Maria Schnee in Obermauern len. Auch die Anfänge der Wallfahrt liegen im dunkeln. Der erste schriftliche Hinweis auf die Wallfahrt findet sich in einem salzburgischen Visitationsprotokoll des Jahres 1676. In der Barockzeit und bis ins 19. Jahrhundert war die Kirche das Ziel einer großen Zahl von Kreuzgängen und Prozessionen. Einen der Höhepunkte bildet das Opfer des „Virger Widders“ am Weißen Sonntag. Auch ein Wachsopfer ist überliefert, bei dem eine rote Kerze in ca. 3 m Höhe um die Kirche gezogen wurde.
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Äußeres: Das Langhaus und der abgesetzte Chor sind mit getreppten Strebepfeilern versehen. Der Turm erhielt 1650 einen barocken achtseitigen Abschluß mit einer Laterne. Auch die offene Vorhalle an der Westseite vor dem Haupteingang wurde im 17. Jahrhundert errichtet. Die Wandmalereien der Vorhalle zeigen die Verkündigung, das Abendmahl und eine Ölbergszene. Weitere Wandmalereien finden sich an der Turmwand sowie an der Nord- und Südseite. Das Monumentalfresko „St. Christophorus“ über dem Südportal aus dem Jahre 1468 stammt vom Lienzer Maler Sebastian Gerumer. Das tympanonartige Feld über dem spitzbogigen, dreifach gekehlten Hauptportal ist mit drei Bergkristallen geschmückt. Darüber befindet sich eine Fensterrose, deren originales gotisches Maßwerk erhalten ist. Innenraum: Das einschiffige Langhaus mit drei Jochen wird wie der zweijochige Chor von einem Netzrippengewölbe mit runden Schlußsteinen überdeckt. Das Gewölbe des Chores ist mit zarter Rankenmalerei geschmückt, die Schlußsteine zieren die Wappen des Grafen Leonhard von Görz und seiner Frau Paola von Gonzaga sowie ein großer Bergkristall. Die reichhaltigen Wandmalereien wurden von Simon von Taisten zwischen 1484 und 1488 in reiner Freskomalerei ausgeführt. Die detailfreudigen Darstellungen in kräftigen Farben geben auf zwei Schildwänden in 29 Bildern das Leiden Christi wieder. Beginnend mit der Auferweckung des Lazarus und dem Einzug in Jerusalem werden die Passion Christi sowie die Himmelfahrt und das
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Weltgericht vor Augen geführt. Ein weiterer Freskenzyklus mit Darstellungen aus dem Marienleben und der Kindheit Jesu und Abbildungen von Heiligen zieren den Chor. Die Schutzmantelmadonna links hinter dem Altar malte Simon von Taisten ein zweites Mal in der Kapelle von Schloß Bruck in Lienz. Ein gemaltes Sakramentshäuschen in Form einer die gesamte Schildwand beanspruchenden Monstranz ist links neben dem Altar zu sehen. Um die Mittelfiguren Gottvater und Christus grup-
pieren sich Engel mit Spruchbändern. An der Südseite des Kirchenschiffes ließen sich zwei Stifter verewigen. Paul Schweinacher, Kaplan auf Burg Rabenstein, stiftete ein Marienfresko. Dargestellt ist der Tod der Gottesmutter sowie die Aufnahme in den Himmel und die Krönung. Beim rechten Seitenaltar befindet sich eine detailfreudige Darstellung des Martyriums des Hl. Sebastian, ein weiteres Werk des Pustertaler Meisters Simon von Taisten.
Die reichhaltigen Wandmalereien stammen von Simon von Taisten (1484-1488)
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