Bezirk Weiz 287
Bezirk Weiz
Die Gemeinde Feistritz bei Anger besteht aus zwei Katastralgemeinden: Oberfeistritz und Viertelfeistritz. Der Ort zählt auf einer Fläche von 804,85 ha 1.139 Einwohner.
Gemeinde Feistritz bei Anger
Kirche
St. Ulrich am Külml
Das Gotteshaus am Külml
Lage der Kirche: am Külml. Geschichte: Die ehemals gotische Ulrichskapelle gehörte zum Besitz des Schlosses Külml und wurde 1479 mit der Messlizenz ausgestattet. Anlässlich einer Inventur 1539 wurde eine eiserne Büchse erwähnt, in der Geld und Gnadbriefe die Ulrichskapelle betreffend aufbewahrt wurden. 1581 wird eine "Kirchtagsbehütung" genannt. 1617 unterzog Bischof Jakob Eberlein die Kirche einer Visitation und fand diese vernachlässigt vor. 1650 erwarb das Chorherrenstift Pöllau auch die Ulrichskirche. Vor allem am Ulrichstag zogen Wallfahrer zum Bergkirchlein. Im 17. Jhdt. wurde der Bau verändert und erhielt den heutigen Turm. Nach dem Verkauf der Herrschaft Külml wurde 1789 geplant, das Gotteshaus zu exsekrieren. Jedoch teilte der Pfarrer von Anger dem Ordinariat mit, dass die Pfarrgemeinde die Kirche "versteigerungsweise zu dem Ende käuflich an sich gebracht habe". Der Bau befand sich zu dieser Zeit in desolatem Zustand. Noch vor dem Ersten Weltkrieg war der Turm derart schadhaft geworden, dass eine Neuerrichtung ins Auge gefasst wurde. 1926 wurden Reparaturarbeiten durchgeführt. 1944 erlitt der Turm während eines Sturms erneut schweren Schaden. Der Wiederaufbau dauerte bis 1947. Im Jahr 1969 steckte sich der neugegründete St.-Ulrichs-Verein das Ziel, die Külmlkirche vor dem endgültigen Verfall zu retten. Die Arbeiten konnten 1971 beendet werden. Am 4. Juli erfolgte die Konsekrierung des Gotteshauses. Zwei Jahrzehnte später wurde der Bau erneut renoviert. 1995 wurde die St.-Ulrichs-Kirche durch
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Pfarrer Leitner feierlich wiedergeweiht. Bis heute werden alljährlich die Ulrichssonntage im Bergkirchlein gefeiert. Im Anschluss daran findet das mittlerweile traditionelle Külmlfest statt. Äußeres: An den im Kern gotischen Bau schließt der Turm (1705) an, der nach dem Zweiten Weltkrieg sein heutiges Aussehen erhielt. Kirche und Turm bekamen 1994 neue Dächer. An der Außenwand sind zum Teil noch gotische Mauerteile erhalten. Innenraum: Der Hochaltar der Kirche zeigt eine Darstellung des Kirchenpatrons, die Seitenaltäre sind den Heiligen Maria und Theresia geweiht. Im Jahr 1959 wurde das aus dem 18. Jahrhundert stammende Orgelpositiv durch den Grazer Orgelbaumeister Hopferwieser fachgerecht restauriert und das Fresko an der Wand hinter der Orgel, das den Hl. Ulrich nach dem Sieg am Lechfeld zeigt und zu den Schöpfungen des akad. Malers und Bildhauers Prof. Peter Stübinger zählt, anlässlich einer Feier der Öffentlichkeit präsentiert. Im Zuge der letzten Sanierungsarbeiten wurde die große Glocke mit einem automatischen Läutwerk versehen und die während der Arbeiten wiedergefundene Glocke aus dem Jahr 1748 läutbar montiert.
Der Hochaltar mit der Darstellung des Kirchenpatrons
Die oststeirische Bergbauerngemeinde liegt in einer Seehöhe zwischen 800 und 1500 m im Almenland Teichalm/Sommeralm und zählt rund 1.000 Einwohner. Funde belegen, dass bereits die Römer über das Almgebiet zogen.
Bezirk Weiz
Gemeinde Gasen
Pfarrkirche
Hl. Oswald Lage: am Kirchberg. Geschichte: Da die Besiedlung des Berg-landes im 13. Jahrhundert erfolgte, dürfte der erste Kirchenbau in der Zeit um 1280 erfolgt sein. Die beiden Pfarrpatrone, die Heiligen Oswald und Barbara, geben Einblick in die Ge-schichte: Der Hl. Os-wald, ein viel verehr-ter Viehpatron, deutet auf die landwirtschaftliche Nutzung der Region hin. Die Hl. Barbara verweist als Schutzfrau der Bergleute auf den ehemals blühenden Bergbau: In der Zeit vom 13. Ostansicht der Pfarrkirche Hl. Oswald in Gasen bis zum 19. Jahrhundert wur-den in der Gegend um Gasen Eisenerz, Gold, Silber und Ar-sen abgebaut. 1688 erfolgte die erste Barockisierung des Gotteshauses. Nach der um-fassenden Innenund Außenrenovierung des Sakralbaus in den Jahren 1972 bis 1974 erstrahlt die Kirche heu-te in neuem Glanz und vermittelt stilistisch einen harmonischen Gesamteindruck. Äußeres: Das idyllisch gelegene Dorf schmiegt sich an den Kirchberg, der in einer selte-nen, geschlossenen Anlag e die Pfarrkirche mit dem überdeckten Stiegenaufgang, den Friedhof mit der Oswaldikapelle, den Pfarrhof, den Pfarrerkasten und die Parkanlage mit dem Kriegerdenk-mal verbindet. Die Pfarrkirche wurde zur Zeit des Barock auf die heutige Größe er-weitert und dem Stil der Zeit angepasst. Die Friedhofskapelle (1751) mit dem Os- Der Hl. Oswald, der Pfarrpatron der Pfarrwaldialtar, die 1993 renoviert wurde kirche Gasen
und heute als Aufbahrungsraum benutzt wird, befindet sich neben der Kirche. Der nahe Pfarrhof wurde 1765 erbaut und 1986 renoviert. In den ehemaligen Feldkasten wurde im Jahre 1999 vom Holzschnitzer Alfred Kopp aus Ga-sen eine Krippe aus Zirben-holz mit lebensgroßen Figuren, ein in dieser Form einmaliges Kunstwerk, integriert. Innenraum: Auf dem Hochaltar (1778), ein Werk des Bildhauers Jakob Payer aus Graz, thront der Hl. Oswald mit seinen Attributen, dem Raben und der Kuh, unter einem Baldachin. Das zentrale Gemälde des linken Seitenaltares stellt die Himmelfahrt Mariens dar. Das Bild ist mit M. Schiffer (1744-1827) signiert. Am rechten Seitenaltar (1714) ist die Hl. Barba-ra zu sehen, die schützend über dem Gasner Bergland schwebt. Die Kanzel stammt aus dem Jahr 1744. Die Orgel wurde 1769 von Ferdinand Schwarz in Graz gebaut und 1998 vom Orgelbauer Zöls restauriert.
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Bezirk Weiz
Koglhof liegt eingebettet in den Ausläufern der Fischbacher Alpen auf einem sonnigen Hügel in 550 m Seehöhe. Die Gemeinde zählt ca. 1.280 Einwohner. Mehrere Funde aus der Römerzeit lassen auf eine Besiedelung während dieser Periode schließen.
Gemeinde Koglhof
Pfarrkirche
Mariä Heimsuchung
Die Pfarrkirche Mariä Heimsuchung
Lage der Kirche: auf einem Berghang über der Feistritz, direkt an der Straße Weiz-Birkfeld, nahe Schloss Frondsberg. Geschichte: Auf einem der Kirche gegenüber- liegenden Berghang wurde die Burg Frondsberg erbaut, die 1267 erstmals urkundlich erwähnt wurde. Die Inhaber, die Stadecker, werden als Gründerfamilie angesehen, das Gotteshaus diente ihnen als Eigenkirche. Laut Urkunde gilt das Jahr 1272 als Gründungsjahr. Es entwickelte sich bald eine rege W a l l f a h r t . 1400 starb das Geschlecht der Stadecker aus. Die Kirche dürfte schon zuvor der Pfarre St. Georgen am Gasenbach inkorporiert worden sein. 1480 erfolgte eine Vergrößerung des Sakralbaus im gotischen Stil, der im letzten Drittel des 16. Jahrhunderts die Errichtung eines barock gewölbten Langhauses folgte. Das Vordringen der Protestanten beeinträchtigte das Wallfahrtswesen. Im Visitationsprotokoll vom 14. September 1617 ist von fünf Altären die Rede. Die Kirche wurde von der Geistlichkeit von St. Georgen und
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manchmal von Birkfeld betreut. In mehreren Visitations- und anderen Protokollen ist vom wiederholten Klagen der Geistlichkeit über die große Belastung durch die vielen Wallfahrermessen zu lesen. Ihr heu-tiges Aussehen erhielt die Kirche durch den frühbarocken Umbau im ausgehenden 17. Jahrhundert, der nach Plänen des Leibnitzer Baumeisters Jakob Schmerlaib erfolgte. 1730 wurde ein weiterer Zubau angefügt. Da in St. Georgen der Pfarrhof ziemlich entfernt von der Kirche stand und überdies bereits baufällig war, dachte man über einen Neubau in der Nähe des Gotteshauses nach. Da dies nicht durchführbar war, entschloss man sich, den Pfarrsitz nach Koglhof zu verlegen. 1788 wurde Maria Koglhof Pfarre, gleichzeitig sank die große, altehrwürdige Kirche St. Georgen am Gasenbach auf den Rang einer Filialkirche ab. Am 5. Oktober 1788 hielt der Pfarrer von St. Georgen Einzug im neuen Pfarrhof und feierte in Koglhof die erste Pfarrmesse. Wenig später ging jedoch, wohl auch aufgrund der Reformen des Kaisers Joseph II., die Marienwallfahrt in Koglhof deutlich zurück. Die Josephinischen Reformen in kirchlichen Angelegenheiten dürften jedoch in Koglhof nur unzureichend befolgt worden sein. Am 15. J u n i 1804 führte Bischof Johann Friedrich, Graf von Waldstein, eine Visitation der Kirche Koglhof durch. Im Protokoll wurde die Entfernung von einigen Gegenständen aus dem Gotteshaus verlangt. Im Rahmen der Kirchenrenovierung des Jahres 1993 wurden an der Außenseite des Gotteshauses Fresken in gotischen Dekorbändern freigelegt. In der Kirchenmauer wurde vor einigen Jahren ein Römerstein entdeckt. Heute ist die Pfarrkirche Mariä Heimsuchung in Koglhof nur noch am Tag von Mariä Himmelfahrt, an dem die so genannten "Frauenbuschen" - Blumen- und Kräutersträuße - geweiht werden, das Ziel von Wallfahrern. Äußeres: Der ältes-te Teil des einheitlich wirkenden Baus liegt im Be-reich der vorderen zwei Joche des Langhauses, wo an der Außenseite ne-ben Strebepfeilern noch frühgotische Architekturmalereien erhalten sind (14. Jahrhundert). Der gotische Chor weist einen 5/8-Schluss ohne Strebepfeiler auf (um 1480). Wann genau es zur Verlängerung des Langhauses kam, ist unbekannt. An einen Umbau des Langhauses, der durch den Stifter Caspar am Wideneck ermöglicht wurde, erinnern mehrere
Bezirk Weiz Gemeinde Koglhof
Inschriften an Strebepfeilern an der Westseite des ersten und zweiten Joches. Der Kirchturm mit klarer Geschoß- und Fenstergliederung, der einen Zwiebelhelm trägt, ist über dem Portal mit 1683 datiert. Die Sakristei wurde 1688 angefügt. Die Rundkapelle mit Kuppel und Laterne an der Ostseite des dritten Joches stammt aus dem Der Innenraum des Gotteshauses Jahr 1730. Innenraum: Das kräftig ausgeführte Sternrippengewölbe des Chores ruht aus polygonalen Eckdiensten. Der zwischen Chor und Langhaus liegende, ehemals tief herabgezogene Fronbogen wurde 1881 wesentlich erweitert. Im Inneren fällt die Erweiterung des Langhauses durch sein Stichkappentonnengewölbe auf, das auf älteren Wandvorlagen aufliegt und um 1600 entstanden sein dürfte. Die vorderen beiden Joche des Langhauses, der älteste Teil der Kirche, erhielten durch Ja-kob Schmerlaib im späten 17. Jahrhun-dert neue Gewöl-be. Der älteste Ge-genstand des Got-teshauses ist die Statue der Maria mit dem Jesuskind, die den neugotischen Hochaltar (1881) der Kirche ziert. Sie stand ursprünglich als Kultfigur auf einer Säule inmitten des Kirchenraumes. Die beiden Seitenaltäre (um 1690) sind bedeutender als der Hochaltar. Der rechte Seitenaltar ist dem Hl. Martin geweiht. Das Altarblatt, das die Mantelteilung des Heiligen zum Thema hat, wird von Statuen der Heiligen Barbara und Katharina flankiert. Das zentrale Ge-mälde des gleichartig gebauten linken Seitenaltars zeigt den Hl. Wandel, seitlich davon stehen die Statuen von Anna Selbdritt und Joachim. Die Kanzel
(1792) erhielt 1840 ihre Fassung. Die Brüstung zeigt neben klassizistischem Schmuck auch Darstellungen der vier Evangelisten. In der Rundkapelle steht der Patrizial-tar, der große Statuen der Heiligen Notburga und Isidor trägt. Das Gemälde im Zentrum des Altars mit Darstellungen des Hl. Patriz, Engeln und betenden Menschen sowie einer zeitgenösFoto: Verlag St. Peter sischen Ansicht von Koglhof mit der Pfarrkirche (1859) zählt zu den volkskundlich bedeutendsten Altarbildern der Oststeiermark.
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Bezirk Weiz
Hartmannsdorf liegt im Oberen Rittscheintal, ca. 13 km östlich von Gleisdorf. Obst- und Maiskulturen prägen das einzigartige Landschaftsbild der Marktgemeinde.
Marktgemeinde Markt Hartmannsdorf
Pfarrkirche
Hl. Radegundis
Die Pfarrkirche Hl. Radegundis in Markt Hartmannsdorf
Lage der Kirche: auf einer Hangterrasse in der Ortsmitte des Marktes. Geschichte: Da keine Urkunden erhalten waren, wusste man bereits zur Zeit des Pfarrers Erkinger (1843) nur noch wenig über die Geschichte des Gotteshauses. Das gotische Gewölbe dürfte aufgrund von Baufälligkeit abgetragen worden sein, die Jahreszahl am Schlussstein der Außenmauer las man lange Zeit irrtümlich als "1110" bzw. "1220". Zur Zeit der Spätgotik entstand ein Neubau. In der 2. Hälfte des 17. Jhdts. wurden die Nebenräume und die Emporen angefügt. Das Gewölbe des Langhauses wurde im Zuge von Umbauarbeiten um 1727 erneuert. Das Glockengeschoß des Turmes entstand erst im 18. Jhdt. Der Kirchenplatz wurde 1986 nach Plänen von Dipl.-Ing. G. Hollomey neu gestaltet. Äußeres: Vom spätgotischen Bau ist nur noch das Pres-
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byterium sowie der gotische Gewölbeschlussstein mit der Jahreszahl 1550 und einer sich aufbäumenden Schlange als Zeichen für die Bekämpfung des Bösen erhalten. Im Zuge der letzten Renovierung konnten an der Südseite ein gotisches Spitzbogen-Turmportal, das in die ehemalige Saktristei führte, und eine kleine Sa-kristeinische freigelegt werden. Die abgetreppten Strebepfeiler an der Ostseite und die Maßwerkfenster sind charakteristisch für die gotische Bauphase. Der quadratische, im Unterbau gotische Turm ist pilastergegliedert und weist eine auffällige Ausbuchtung der nord ö s t l i c h e n Ecke auf, die von einem in die Turmmauer eingebauten Stiegenaufgang stammt. Die barock gegliederten Obergeschoße mit Zwiebelhaube und die Zubauten im Norden sind jüngeren Datums. Westlich hinter der Kirche steht das so genannte "Totenkammerl". Es handelt sich um ein Relikt aus der Zeit, in welcher der Friedhof noch um die Kirche angelegt war. Innenraum: An der Nordseite befinden sich der zweijochige, platzlgewölbte Chor mit 5/8Schluss, die Sakristei und die Emporen. 1727 erhielt das vierjochige Langhaus Kreuzgrat-gewölbe, die auf Wandpfeilern ruhen. Vom vierten Joch gehen zwei schmale Kapellen aus. Der dreiachsige Orgelchor ist auf Säulen ge-stützt. Die Inneneinrichtung der Kirche entstand durchwegs im späten 19. Jhdt. Der Hochaltar aus dem Jahre 1885 trägt ein Gemälde von Ludwig Ritter Kurz von Thurn und Goldenstein, einem Vertreter der nazarenischen Malerei. Das Kunstwerk stellt die Hl. Radegundis, die Patronin der Pfarre Hartmannsdorf, dar. Am 1963 neu vergoldeten Hochaltar stehen ferner die beiden Figuren der Heiligen Josef und Franziskus. Die Seitenaltäre dürften zur selben Zeit wie der Hochaltar gefertigt worden sein. Vom alten Hochaltar sind noch die baro-cken Figuren der Apostelfürsten Petrus und Paulus (um 1730) erhalten. Der neue Volksaltar und das Lesepult wurden nach der letzt e n Kirchenrenovierung angekauft. Sie zählen zu den Werken von Ing. R. Maier und Ing. Steiner.
Der Ort liegt in einem Seitental der oberen Feistritz in 781 bis 1256 m Seehöhe. Die höchste Erhebung ist der sagenumwobene Presenberg mit der Wildwiesen. Das malerische Erholungsdorf zählt 755 Einwohner.
Bezirk Weiz
Gemeinde Miesenbach bei Birkfeld
Pfarrkirche Miesenbach
Hl. Kunigunde Lage: im Ortskern. Geschichte: Im Jahre 1416 erfolgte die erste urkundliche Nennung einer Kirche in Miesenbach. Ihr heutiges Aussehen erhielt die Pfarrkirche im späten 17. Jahrhundert. Zu dieser Zeit wurde die damals gotische Pfarrkir-che barock umgestaltet. Im Jahre 1727 wurde sie zur Pfarrkirche erhoben und war bis zum Jahre 1785 dem Augustiner-Chorherrenstift Pöllau inkorporiert. Äußeres: An das im Kern gotische Langhaus mit abgetreppten Strebepfeilern sind zwei barocke Kapellenanbauten angefügt. Im Westen ist ein gotischer Turm vorgebaut, der sich von einer Quadratform in halber Höhe in einen achteckigen oberen Teil verjüngt. Der gotische Turm trägt einen roten Barockhelm. In das Innere der Kirche führt ein steinernes Hauptportal (spätes 17. Jahrhundert). Innenraum: Der Hochaltar im Chorraum mit Figuren der Heiligen Kunigunde, Katharina mit Rad, Anna mit der kleinen M a r i a , Elisabeth mit Brot und Barbara mit Turm sowie einem Bild mit der Hl. Maria Magdalena stammt aus dem Jahr 1685. Er zählt zu den Schöpfungen von Johann Baptist Fischer, dem Vater des weltbe-rühmten Barockbaumeisters Bernhard Fischer von Erlach, Erbauer des Schlosses Schönbrunn, der Karls-kirche in Wien u.a. Die Wand rechts ziert eine Dreifaltigkeitsgruppe und der
Die Pfarrkirche St. Kunigunde
Erzengel Michael mit Waage. Oberhalb des Eingangs zur Sakristei hängt ein Gemälde mit den 14 Nothelfern. Am linken Seitenaltar befinden sich ein Bild der Hl. Kunigunde mit Bauern sowie Darstellungen der Heiligen Erhard, Patrizius sowie des Hl. Os-wald mit Raben. Das Ölgemälde an der linken Seitenwand hat die Steinigung des Hl. Stephanus zum Thema. Das Wandgemälde über dem west-lichen Sakristeieing a n g zeigt die Feuerprobe der Hl. Kunigunde. Den rechten Seitenaltar zieren ei-ne Darstellung von Jesus am Ölberg sowie Figuren der Hl. Maria mit Kind, des Hl. Heinrich (Kaiser Heinrich II.) sowie des Evan-gelisten Markus. Die Kan-zel ist mit einer bemerkenswerten Darstellung Christi, den vier Evangelisten und schließlich dem Hl. Apostel Paulus geschmückt. Unter der Turmwölbung, rechts ne-ben dem Kirchenportal, befindet sich ein mit Holz verkleideter Taufstein (18. Jahrhundert).
Der Hochaltar von J. B. Fischer alle Fotos: E. Mariacher
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Bezirk Weiz Gemeinde Miesenbach bei Birkfeld
Wildwiesenkapelle Lage: auf der höchsten Erhebung von Miesenbach, dem sagenumwobenen Presenberg mit der Wildwiesen auf 1256 m Seehöhe. Geschichte: Die Kapelle “zum Gegeißelten Heiland” wurde im Jahr 1851 von Simon Maierhofer vulgo Schustersimmerl errichtet. In der Nähe dieses kleinen Sakralbaues wurde von einheimischen Fußwallfahrern ein Wetterkreuz aufgestellt, das mit der Inschrift "Herr, bewahre uns vor Blitz und Ungewitter" versehen ist. Dieses Wetterkreuz wird von der ost-steirischen Bevölkerung besonders verehrt und ist deshalb auch ein beliebtes Ziel dieser Wallfah-
rer. Innenraum: Das Innere der Wildwiesenkapelle schmü-cken zahlreiche Votivbilder. Bis heute überliefert ist die Sage vom Hl. Walhauser und jene vom wilden Ochsen. Auf dem Altar des kleinen Got-teshauses steht eine Darstellung des gegeißelten Heilands mit den beiden Heiligen Florian und Michael. An der Wand befindet sich eine Statue des Hl. Patricius, Pa-tron des Viehes, mit Tieren.
Die Wildwiesenkapelle
Brunnkapelle & Kalvarienberg Die Brunnkapelle liegt südlich des Ortes, am Rande einer ehemals sumpfigen Wiese. Sie wur-de zum Dank für die Verschonung vor einem Türkenüberfall erbaut. Die Sage von der Brunnkapelle berichtet heute noch von diesem dramatischen Ereignis. Den frühbarocken Holzaltar krönt eine Figur des Hl. Florian. Zentralfigur ist eine Darstellung der Hl. Maria mit dem Kind. Figuren des Hl. Se-bastian (links) und des Hl. Rochus (rechts) ergänzen diesen schönen Altar. Die Predella trägt eine nicht mehr originale In-schrift aus dem Jahre 1665. Der Miesenbacher Kreuzweg beginnt im Friedhof mit den drei ersten Stationen vor der Kirche und führt in
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einem Pfad auf den nahe gelegenen Kal-varienberg. Die Originalfres-ken der Kreuzwegstationen sollen aus der Werkstatt des bekannten Vorauer Stiftsmalers Johann Cyriak Hackhofer stammen. Im Jahre 1983 wur-den einige Fresken restauriert, die übrigen Bilder, die während der Jahre unter der Feuchtigkeit sehr gelitten hatten, wurden gegen Kopien der Kreuz-wegbilder in der Pfarrkirche ausgetauscht.
Der Altar der Brunnkapelle
Die Gemeinde, bestehend aus den Katastralgemeinden Naintsch und Offenegg, erstreckt sich von der Ruine Waxenegg rund 11 km in nordwestlicher Richtung bis hin zum Offnerberg mit 1.293 m Seehöhe. Naintsch zählt heute rund 720 Einwohner.
Bezirk Weiz
Gemeinde Naintsch
Wallfahrtskirche
Mariä Heimsuchung
Die Pfarr- und Wallfahrtskirche Mariä Heimsuchung
Geschichte: In aller Abgeschiedenheit, mitten in den Wäldern der ehemaligen Herrschaft Waxen-egg, entwickelte sich an einer aus einem Felsen entspringenden Quelle ein Ort der Einkehr und des Gebetes. Vor allem um die Mitte des 18. Jahrhunderts war Heilbrunn ein Wallfahrerzentrum von überregionaler Bedeutung. Die Entstehung des Quellenheiligtums geht auf das beginnende 17. Jahrhundert zurück. Um 1620, wird in alten Aufzeichnungen berichtet, hätten die weit verstreut wohnenden Bauern hier ein „gemauertes Kreuz“ (Nischenbildstock) errichtet, in das sie eine „fünf Schuh“ hohe, aus Ton gefertigte Muttergottesstatue stellten. Immer wieder fanden sich Gläubige bei diesem Bildstock ein, die hier in der Einsamkeit beteten, und immer wieder hat man von „Wunderheilungen“ berichtet. Im Jahre 1672 wurde auf Anordnung des Grundherrn Hans Christoph von Webers-
berg eine Kapelle errichtet, in welche man die alte Marienstatue stellte. Äußeres: Der auf 1.032 m Seehöhe liegende Wallfahrtsort Heilbrunn blickt auf eine Geschichte von mehr als 380 Jahren zurück. An Stelle einer älteren Kapelle wurde im Jahre 1787 mit dem Neubau der Kirche begonnen. Es handelt sich bei dieser um einen einfachen, flach gedeckten Saalraum mit eingezogenem, einjochigem Chor mit 3/8Schluss und einem Vorraum unter der Orgelempore. Innenraum: Der Hochaltar hat einen Säulenaufbau, laut Inschrift wurde er vom Maler Caspar Tendler und vom Tischler Josef Flausch errichtet. In der Mitte des Altares findet man die Gnadenstatue Hl. Maria aus dem letzten Drittel des 17. Jahrhunderts. Die beiden Seitenaltäre sind mit Bildern des Hl. Josef und der Hl. Maria versehen. Die zwölf großen Apos-telbilder stammen aus der Zeit um 1742.
Hochaltar mit Säulenaufbau
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Bezirk Weiz
Pischelsdorf liegt im oststeirischen Hügelland in 378 m Seehöhe. Der Industrieund Gewerbemarkt am Römerbach wurde 1043 erstmals urkundlich erwähnt und zählt heute auf einer Fläche von 17,32 km2 ca. 2.500 Einwohner.
Marktgemeinde Pischelsdorf
Dekanatspfarrkirche
Hll. Peter u. Paul
Geschichte: Pischelsdorf wird im rung fand im Jahre 1906 statt. Jahr 1205 erstmals als Pfarre Äußeres: Die Pfarrkirche zu Ehren erwähnt. Vermutlich war es aber der Heiligen Peter und Paul wurde bereits im 12. Jahrhundert zur 1898 bis 1902, um 90° gedreht Errichtung einer spätromanischen zum Vorgängerbau, unter VerKirche mit massivem Westturm wendung alter Bauteile als histodurch den Salzburger Bischof risierender Bau im (Pischelsdorf = "Bi-schofsdorf") Stil der Neurenaissance errichtet. gekommen. Das Gotteshaus wurde Der Kirchturm ist im Unterbau in der Folge gotisch umgebaut. noch romanisch, er wurde im ZuNach der Zerstörung im Rahmen ge des Neubaus oktogonal aufgedes Türkenzuges Sultan Solimans stockt. II. wurde der Sakralbau zerstört. Es Innenraum: Von der Einrichtung der alten kam zum Wiederaufbau der TaborPfarrkirche wurden die drei befestigung an der Südseite des barocken AlKirchenplatzes und vermutlich zur täre (1767) aus der Werkstatt des Neuerrichtung des Gotteshauses. Grazer Bildhauers Veit Königer Nach einem Großbrand im Jahre mit teilweisem Figu1643 erfolgte der Umbau der Kirrenschmuck von Joseph Schokotche (1665) unter Der Innenraum des Gotteshauses nigg (1737) Einbeziehung go-tischer Elemente übernommen. Die annähernd lebensgrowie des Presbyteriums, der seitlichen Strebepfeiler und ßen 12 Apostelstatuen dürften ebenfalls der Werkstatt des südseitigen Por-tals. Nach Beendigung der BedroKönigers entstammen. Die hung durch die Türken (1532, und 1664), Hajducken spätgotische, barock überschnitzte Man(1605) und Kuruzzen telmadonna und die Dreifaltigkeitsgruppe am Hochaltar, (1704) wurden 1720 die noch im Jahre 1876 als Taborspeicher zur Gnadenbild "Maria Schutz" bezeichnet, Errichtung von Bürwar einst ein beliebtes Ziel von Wallfahrgerhäusern zu beiden ten aus den Nachbarpfarren. Ihr schreiben Seiten der "Platzstiedie Pischelsdorfer die Errettung aus ge" freigegeben. An-läsder Kuruzzengefahr des Jahres 1704 zu, slich des 50-jäh-rigen weshalb sie auch zu Beginn des 19. Regierungs-jubiläums Jahrhunderts in das Wappen der Markt-gemeinde aufKaiser Franz Josephs I. genommen wurde. Es hanwurde der Grundstein delt sich hierbei - außer jenem von Mariafür die heutige Pfarrzell - um das einzige Ortswappen Österkirche gelegt. Die Plareichs, das eine Mariendarstellung ziert. nung hatte Architekt Hans Pascher aus Graz inne, für die Ausführung war Baumeister Anton F. Steinklauber aus Graz zuständig. Die Bauarbeiten konnten 1902 abgeschlossen werden, Die Pfarrkirche Hll. Peter & Paul die Endkommissionie- Foto: Marktgemeinde Pischelsdorf
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Bezirk Weiz Marktgemeinde Pischelsdorf
Friedhofskirche
Hl. Johannes Nepomuk Lage der Kirche: auf dem Friedhof der Pfarre. Geschichte: Im Jahr 1737 vermachte Pfarrer Franz Johann Amiller, der Erbauer des alten Pfarrhofes, in seinem Testament einen Geldbetrag zur Errichtung einer kleinen Kapelle auf dem "Kalvarienberg". Sein Nachfolger beauftragte den bekannten Barockbaumeister Johann Georg Strengg mit der Planung einer kreuzförmigen, vermutlich zweitürmigen Anlage ähnlich der Weizbergkirche. Im Jahr 1744 wurde mit den Bauarbeiten begonnen, die Maßnahmen mussten aufgrund von Geldmangel jedoch bald wieder eingestellt werden. Zur Ausführung gelangte deshalb nur ein Seitenflügel des ursprünglich geplanten Bauwerkes. Äußeres: Der kleine Bau mit rechteckigem Außenansicht der Kirche Grundriss weist die Ausmaße 19 mal 12 Meter auf. Neben dem Eingang an der zugemauerten Nordseite des Gotteshauses befindet sich die Grabtafel des
Stifters Franz Johann Amiller. Innenraum: Der Altar der Kirche trägt ein Gemälde, das die Apotheose des Kirchenpatrons zum Thema hat. Das Kunstwerk (1747) zählt vermutlich zu den Schöpfungen des berühmten Vorauer Stiftsmalers Johann C. Hackhofer. Das barocke Orgelpositiv mit fünf Registern entstand in der Zeit um 1700.
Der Innenraum mit Blick auf das Altargemälde Foto: Marktgemeinde Pischelsdorf
Marktgemeinde Pischelsdorf - Zentrum der Vielfalt Mitten im oststeirischen Hügelland gelegen, bereits 1043 urkundlich erwähnt, präsentiert sich Pischelsdorf heute als regionales Wirtschaftszentrum mit gepflegter Gastronomie. Das ländliche Ambiente außerhalb des Ortskerns mit gemütlichen Buschenschänken und zahlreichen Freizeiteinrichtungen (Römerbad, Minigolf, Tennis, Museum) bietet sich nicht nur als vielseitiges Urlaubsziel an, sondern entspricht aufgrund der hervorragenden Infrastruktur in idealer Weise den Bedürfnissen junger Familien nach “Wohnen im Grünen” ohne Verzicht auf Mobilität, Flexibilität und Bequemlichkeit. www.pischelsdorf.steiermark.at e-mail: gde@pischelsdorf.steiermark.at
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Bezirk Weiz
Die Gemeinde liegt eingebettet im oststeirischen Hügelland, am Rande des Grazer Berglandes, etwa 10 km östlich von Weiz. Die etwa 2.000 Einwohner zählende Gemeinde teilt sich in sechs Katastralgemeinden.
Gemeinde Puch bei Weiz
Pfarrkirche
St. Oswald Lage der Kirche: im Ortskern, von einer Kirchhofmauer umgeben. Geschichte: Um 1140 wurde die Pfarre Weiz errichtet, der auch Puch angehörte. In den Jahren zwischen 1267 und 1386 erhielt die Oswaldkirche in Puch, deren genaues Entstehungsda-tum nicht feststeht, pfarrliche Rechte. 1386 wurde die Kirche erstmals urkundlich erwähnt. Im 15. Jahrhundert wurde das Gotteshaus gotisiert. Aufgrund der Jahreszahl an der Kirchenmauer wird 1444 als Jahr der Fertigstellung angenommen. Im ausgehenden 17. Jahrhundert e r f o l g te ein großer Umbau. 1665 wurde die bisherige Filialkirche zur Vikariatskirche mit vollen pfarrlichen Rechten erhoben. 1903 entschloss man sich zur Vergrößerung durch einen Zubau an der Westseite des Baus. 1974 und 1976 erfolgten umfangreiche Renovierungsm a ß n a h men. 1986 fand, anlässlich des 600-Jahr-Jubi-läums, eine weitere Innenrestaurierung statt. Äußeres: An den im Kern gotischen - im späten 17. Jahrhundert stark veränderten Bau - ist der im Zuge des Umbaus erhöhte Turm angefügt, der einen Zwiebelhelm trägt. Der die Spitze zierende Die Pfarrkirche Puch liegt am Fuße des Kulms Turmknopf und das Doppelkreuz wurden 1882 geweiht und aufgezogen. Die Rundbogenfenster bilden nach der letzten Altarbild mit einer Darstellung des Kirchenpatrons ist Renovie-rung wieder einen besonderen Blickfang. Die mit "1772" datiert. Das Kunstwerk stellt links die Heiligen 1903 errichtete Vorhalle wurde 1974 durch eine neue Sebastian und Donatus dar, rechts die Heiligen Florian und ersetzt. 1976 wurden die Holzvorbauten vor dem SüdAchatius. Den Auszug ziert eine Darstellung der Hl. Dreieingang und dem Eingang zur Sakristei faltigkeit. Im Rahmen der Kirchen-renobeseitigt, um die ursprüngliche Geschlosvierung im Jahr 1974 erhielt das Gotteshaus sen-heit des Baus wieder herzustellen. einen Marmorboden, neue Kirchenbänke Das spitzbogige Südportal, das lange Zeit und vier Kristallluster. Der Seitenaltar vermauert gewesen war, präsentiert sich nun in Schlichtheit wurde im Zuge der Arbeiten nach vorne als Taufkapelle. Von liturgischer Bedeutung versetzt. An der Außenseite der Kirchwar die Aufstellung des neuen Volksaltahofmauer befindet sich ein Kriegerdenkmal res. für die Opfer der beiden Weltkriege. Das Flachrelief, das den Gedenkstein ziert, zählt zu den Schöpfungen des Grazer Bildhauers Hans Schermann. Innenraum: Nachdem das gotische Gewölbe abgetragen worden war, erhielt die Kirche ein neues Gewölbe. Aus dieser Zeit stammen auch die Altäre des Gotteshauses. Der Hochaltar ist ein Werk von Jakob Payer (1768). Das Der Hochaltar (1768)
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Bezirk Weiz Gemeinde Puch bei Weiz
Kapelle am Kulmbrunnen
Hl. Maria Lage: Die Bergkapelle befindet sich auf dem Kulm in 900 man sich zu einem Zubau einer Sakrism Seehöhe. tei, gleichzeitig wurde die dritte Glocke anGeschichte: Zahlreiche Funde und Spuren weisen darauf hin, geschafft. Drei Jahre später wurden die dass die Gipfelregion des Kulms schon lange vor unserer Statuen restauriert und die KreuzwegstaZeitrechnung als Kultstätte Bedeutung hatte. Über die Enttionen ausgebessert. Der Kulm war damals eine sehr stehung einer christlichen Andachtsstätte ist überliebedeutende Wallfert, dass auf dem Kulm, dem "Himmelsberg", eine Kirfahrtsstätte. Ursache für die Abnahme des Pilgerstroms war che und ein Klostergebäude gestanden haben sollen. Im die zunehmende BeGotteshaus sei das Bild "Christus in der Press" verehrt worliebtheit des Wallfahrtsorden, über dessen tes Maria Fieberbründl. 1966 wurde das Gotteshaus neu Entstehung die Legende Folgendes zu berichten weiß: Ein eingedeckt und renoviert. 1964 wurden mit Unterstützung Bauer aus der Gegend des Presdes Bundesdenkmalamtes die sgutes empfing die Hl. KommuniKreuzwegstationen und ihre Staon, ließ sie jedoch in ein Tuch fallen tuen ("Kulm-juden") restauriert. und trug sie nach Hause. Beim Kel1980 wur-de der Innenraum des tern der Trauben legte er die Hostie großen Bildstockes auf dem Kulmin den Stock, im Glauben, mehr plateau vom Künstler Gerhard Wein zu gewinnen. Als der Wein rot Schalk ausgemalt. Die letzte gründw i e liche Sanierung und Einweihung Blut wurde und der Blutfluss nicht der Kapelmehr zu rinnen aufhö-ren wollte, le "Maria am Kulmbrunnen" erfolgbereute der Bauer seine Tat und te im Jahr 1982. 1983 übergab gelobte, das Bild "Christus in der Erwein Gudenus von Thannhausen Press" zu stiften. Das Gemälde wurdie Kapelle schriftlich mittels Schende laut Pfarrchronik bis 1804 auf kungsvertrag der Pfarrkirche von dem Kulm verehrt. Nach einer VisiPuch. tation wurde das Bild verbrannt. Äußeres: An den Bau mit rechteckiger Grundfläche schließt die Viele Jahre später wurde wieder Sakristei an. Das Sattel-dach trägt eine Darstellung von Christus in einen Dachgiebelreiter, der mit der Press auf einem Zwiebelhelm abschließt. den Kulm gebracht. Es wird angeOberhalb des Eingangs und des nommen, dass es sich dabei um viereckigen Fensters ist jenes Bild handelt, das die Inschrift "1746 REN 1982" zu bis 1980 in der Kapelle hing und Die Kapelle Hl. Maria am Kulmbrunnen erkennen. h e u t e Innenraum: Die Marienstatue zählt zu den im Landschaftsmuseum in Pischelsdorf aufbewahrt wird. Werken des Grazer Bildhauers Hans Schermann, der Archivalische Quellen überlieauch das Pucher Kriegerdenkmal bei der St.-Oswald-Kirfern, dass die Gräfin Wurmbrand, Besitzerin der Herrschaft che schuf. Neuhaus, 1715 eine Holzkapelle durch ein gemauertes Gebäude ersetzte. 1817 kam die Kapelle in den Besitz der Herrschaft von Thannhausen. Im Jahre 1867 schenkte Reichsfreiherr Gordian Gudenus das Gotteshaus den Bauern von Höfling. Bei diesem Anlass erklärten alle Grundbesitzer von Höfling ihr Bemühen, die Kapelle in gutem Zustand zu erhalten. 1885 entschloss
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Bezirk Weiz
Die Gemeinde liegt auf einer Seehöhe von 690 bis 1.656 m und erstreckt sich über eine Gesamtfläche von 2.863,78 ha. Zu den Hauptwirtschaftszweigen der ca. 1.320 Einwohner zählen das Gewerbe, die Landwirtschaft und der Tourismus.
Gemeinde Ratten
Pfarrkirche
Hl. Nikolaus Hilt zugeschrieben. An den Wänden befinden sich Figuren der zwölf Apostel. Die Mondsichelmadonna und das Kruzifix wurden in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts geschaffen. Die großen, geschnitzten Sanktusleuchter ließ man um das Jahr 1700 anfertigen.
Rosenkranzkapelle
Die Pfarrkirche Hl. Nikolaus
Geschichte: Die Pfarrkirche wurde 1418 urkundlich erstmals erwähnt. Der Neubau entstand in den Jahren 1708 bis 1715 durch Remigius Horner unter Beibehaltung des alten Turmes. Äußeres: Das tonnengewölbte Langhaus ist zweijochig mit anschließender Dreikonchenanlage gegen Osten. Die Chorapside hat man um ein queroblonges Joch verlängert. Der vorgestellte quadratische Westturm besitzt einen gotischen Kern, am Portal findet man die Jahreszahl 1709. Der Orgelchor ist dreiachsig und die Wände sind durch Pilaster gegliedert. Innenraum: Die Kirche verfügt über eine bemerkenswerte Barockausstattung. Der Hoch-altar und die beiden Seitenaltäre stammen aus der Bauzeit. Der Barbara-Altar trägt die “Signatur G. H. Warhueber fe.“ mit der Jahreszahl 1714. Die Kanzel stammt aus dem späten 17. Jahrhundert, wobei die Figuren später er-neuert wurden. Etwa gleichzeitig entstand der Isidor-Altar. Der Marienaltar wird dem Josef
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Lage: Der Kirch- und Werksweiler Ratten liegt im Feistritztal in der Oststeiermark. Äußeres: Neben der Pfarrkirche zum Hl. Nikolaus steht die so genannte Rosenkranzkapelle. Sie trägt außen aufgemalt die Jahreszahl 1664. Es handelt sich dabei um einen sehr massiv wirkenden, in die Höhe strebenden Kapellenbau mit einem sehr steilen, schindelgedeck-ten Dach, das einen sechseckigen Dachreiter besitzt. Die Hauptfassade wird dominiert von einem schindelgedeckten Treppenaufgang. Über dem rundbogigen hölzernen Eingangstor be-finden sich eine elliptische und eine quadra-tische, auf die Ecke gestellte Fensteröffnung. Innenraum: Der Knorpelwerksaltar im Inneren stammt aus der zweiten Hälfte des 17. Jhdts. Auf dem Altarblatt ist Maria als Himmelskönigin zu sehen, umgeben von Engels-köpfen und Heiligen. Das Ölbild auf dem Tabernakel zeigt Christus am Kreuz, darunter Maria und Johannes.
Der Knorpelwerksaltar
Die Rosenkranzkapelle
St. Kathrein am Hauenstein liegt in 822 bis 1300 m Seehöhe und zählt 750 Einwohner. Zeit seines Lebens war der Heimatdichter Peter Rosegger nach diesem Fleckchen Erde "heimwehkrank", denn hier stand seine Lieblingskirche.
Bezirk Weiz
Gemeinde St. Kathrein am Hauenstein
Pfarrkirche
Hl. Katharina Lage der Kirche: auf einer Anhöhe Orgel in das Kirchenschiff. Der über dem Ort. prächtige spätbarocke Hochaltar Geschichte: 1401 erfolgte die erste (Mit-te des 18. Jhdts.) weist vier urkundliche Nennung des GottSäulen, ein mehrfach ge-schwuneshauses, der Ortsname leitete genes Gebälk und einen prunksich von der schon damals der vollen Baldachinabschluss auf. Die Hl. Katha-rina geweihten Kirche Mittelstatue (um 1480), vermutlich ab. 1545 wird der Bau "Filialkirche noch aus der gotischen Kirche St. Katharina am Hirschbach" übernommen, stellt die Kirchengenannt. 1712 erfolgte der maßpatronin dar. Die schlanke Stagebliche Um- und Ausbau der t u e gotischen Kirche. Der Bautyp lässt hält in der Rechten das Schwert, als Baumeister den Pöllauer Remizu ihren Füßen liegt das zerbrogius Horner als wahrscheinlich chene Rad. Die beiden inneren erscheinen. Ein Dorfbrand im Figuren vor den SäuJahre 1904 beschädigte den Turm len zeigen die Heiligen Barbara und das Langhaus der Kirche und Margareta. Der Mensa vorschwer. Für den Wiederaufbau, gebaut ist der weiß der sich bis 1913 hinzog, setzte gefasste, mit Putti und Engelsfisich unter anderem Peter Rosegguren verger ein. 1968 erfolgte anlässlich des Blick auf das Gotteshaus zierte Tabernakel. Die Tür zeigt 125. Ge-burtstages des Heimateine Reliefdichters eine Innenres-taurierung darstellung von Christus in des Sakralbaus. Im Jahre 1972 wur-de eine AußenrenoEmmaus. Im Aufvierung durchgeführt. satz des Hochaltares ist die Äußeres: Durch das große Kirchhofportal betritt man Hl. Dreifaltigkeit zu erkennen. Der linke Seitenaltar (18. den gemauerten Bereich des ehem. Friedhofes. An das Jahrhundert) ist der Hl. Maria Magdalena geweiht. Der Langhaus schließt der barocke Anbau mit drei halbrunrechte Seitenaltar (18. Jahrhundert) ist dem Hl. Michael den Apsiden an, deren mittlere durch ein queroblonges Joch gewidmet. Das Altarblatt zeigt den Erzengel verlängert ist. Im Westen ist der Turm im Kampf mit dem Drachen. An der mit achteckigem Glolinken Langhauswand hängt ein bemerckengeschoß und barocker Zwiebelkenswertes barockes Ölgemälde der haube vorgestellt. Im nördlichen KirchVierzehn Nothelfer. Rechts daneben hofteil befindet sich trägt ein Pilaster die Marmortafel mit an der Mauer ein Grabstein, der an den der aus einem Bittbrief Peter Roseggers Lehrmeister Roseggers, Ignaz Orthofer, stammenden Inschrift. erinnert. Rechts steht die zeitgleich mit dem Kirchenumbau entstandene Marienkapelle. Das einschiffige, Innenraum: tonnengewölbte Langhaus wird durch das südwestli-che Hauptportal betreten. Gegen Osten öffnet sich ei-ne geräumige Choranlage mit drei halbrunden Apsiden. Links des Einganges ragt die Westempore mit der barocken Detail des Hochaltares
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Bezirk Weiz
Die Gemeinde St. Margarethen an der Raab liegt eingebettet in das breite Flachmuldental der Raab.
Gemeinde St. Margarethen
Pfarrkirche
St. Margarethen Lage der Kirche: auf ei-ner Anhöhe oberhalb des Raabtales. Geschichte: Urkundlich erstmals 1267 als Filiale genannt, wurde St. Margarethen 1295 zur Pfarre erhoben. An der Stelle einer älteren, kleinen Kirche wurde in der Zeit um 1510 ein Neubau errichtet. Im Jahr 1970 wurde die Pfarrkirche einer umfassenden Gesamtrestaurierung unterzogen. Äußeres: Die Pfarrkirche von St. Margarethen gehört zu den wenigen erhaltenen gotischen Landkirchen. Das Gotteshaus zählt zum Ty-pus der Westturmkirchen und weist um den gesamten Bau abge- Die gotische Landkirche St. Margarethen treppte Strebepfeiler auf. An das Langhaus schließt der Chor mit 3/6-Schluss an. Die beiden Seitenkapellen, die am dritten Schiffsjoch angebaut wurden, und die Sakristei entstanden im 18. Jahrhundert. Der vorgestellte Westturm mit quadratischer Grundfläche, der die Jahreszahl "1322" aufweist, erhielt erst 1616 seine Glockenstube. Das Westportal wurde 1871 erneuert. Das reich geglie-derte Kielbogenportal an der Südseite ist vermauert. Es weist die Zahl "1513" auf, die auf die Bauzeit der heutigen Kirche hindeutet. Die Darstellung des Hl. Christophorus (1970/71), die heute diesen vermauerten Eingang ziert, zählt zu den Schöpfungen von Alfred Schlosser. Innenraum: Beim Innenraum der Pfarrkirche handelt es sich um ein dreijochiges Langhaus mit Netzrippengewölbe und einer Schlusssteinreihe auf Rundpfeilervorlagen mit Deckplatte und ausgekehlten Rippenprofilen. Der eingeDer barocke Hochaltar zogene Chor ist einjochig mit 3/6-Schluss. Er weist ein halbes Rautensterngewölbe auf, das auf Konsolen ruht. Das Untergeschoß des Turmes ist kreuzrippengewölbt. Das Fresko, das den Fronbogen ziert, entstand nach ei-nem Entwurf von Ludwig Kurz-Goldenstein im Jahre 1931. Die Einrichtung des Gotteshauses wurde im Zuge der Regoti-sierung, die 1897 erfolgte,
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teilweise erneuert. Nur der Hochaltar und Teile des linken Seitenaltares (spätes 18. Jhdt.) blieben von der alten Ausstattung erhalten. 1970 wurden zwei Seitenaltäre entfernt. Die Gemälde, welche die beiden Heiligen Donatus und Patrizius darstellen (1797) und von Anton Jäntl stammen, be-finden sich heute im Pfarrhof der Gemeinde St. Margarethen. Die Fi-guren der Altäre sind derzeit im Chor und im Bildstock beim Friedhof zu sehen. Der Taufbrunnen und die Kanzel (1970/71) sind modern gestaltet und zählen zu den Werken von Alfred Schlosser. Der Schrank in der Sakristei ist älteren Datums: Er wurde im Jahr 1734 gefertigt.
Strallegg liegt in der Oststeiermark auf einer Stufe des allmählich ansteigenden Berglandes in 850 m Seehöhe. Die Gemeinde zählt ca. 2.060 Einwohner.
Bezirk Weiz
Gemeinde Strallegg
Pfarrkirche
Hl. Johannes d. T. Geschichte: 1295 wird erstmals eine Kirche urkundlich erwähnt. Das heutige Gotteshaus entstand zur Zeit der Gotik in der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts. Der Bau erhielt barocke Erweiterungen: 1677 begann man mit der Errichtung der Seitenkapellen, 1767 entstand die barocke Westfassade mit Turm. Die Pfarrkirche wurde 1961/62 innen und 1972 außen restauriert. 1999 wurde das Gotteshaus einer Innenrenovierung unterzogen, im Rahmen derer der Altarraum neu gestaltet wurde. Äußeres: Die Pfarrkirche weist einen 5/8-Chor (um 1400) und ein wenig später gebautes Langhaus gleicher Breite auf. Am dritten Joch sind zwei quadratische Kapellen (1667) angefügt. Die spätbarocke Westfassade zeigt einen Giebelaufsatz und einen quadratischen Turm, der 1767 von Johann Josef Strengg errichtet wurde. Die gotischen Fenster wurden barock verändert. Der gesamte Bau wird außen durch abgetreppte Strebepfeiler gestützt. Innenraum: Das Gotteshaus wird durch das spätgotische steinerne Westportal betreten, über dem das Wappen des ehemaligen Pöllauer Augustiner-Chorherrenstiftes und des Propstes Johann Ernst von Ortenhofen (1697Die Pfarrkirche Hl. Johannes d. T. aus dem 15. Jahrhundert 1743) an die jeweilige Zugehörigkeit zum Stift erinnert. An die dreiachsige spätgotische Or-gelempore mit des Künstlers Werner Schimpl aus Graz. Die nördliche Kreuzrippengewölbe (um 1740 erweitert) schließt das Chorwand zieren 1961 freigelegte gotische Fresken (15. dreijochige Langhaus an, das mit Netzrippengewölbe auf Jhdts.) und ein Weltgerichtsfresko, das 1705/06 vom VorRunddiens-ten in gleicher Breite versehen ist. Der einjochige auer Stiftsmaler Jo-hann Cyriak Hackhofer gemalt wurde. Chor mit 5/8-Schluss besitzt ein Kreuzrippengewölbe. Am Korb der vorzüglichen Kanzel von Remigius Horner Im späten 17. Jhdt. wurden am dritten Joch beiderseits qua(1714) befinden sich Holzfiguren der vier Evangelisten dratische Kapellen errichtet, wobei das Joch zu einer kreuzvon Josef Hilt und Darstellungen von zwei Kirchenlehrern. gratgewölbten Vierung umgestaltet wurde. Das In-nere des Der Schalldeckel wird von Johannes d. T. gekrönt. Die Sakralbaus bietet einen reich geschmückten, harmoniJosefskapelle ist mit Malereien aus der Josefslegende versehen. schen Eindruck. Nach Beendigung der Barockisierung Das Zentrum des Altares bildet eine Darstellung des wurde der Altar 1756 zu Ehren des Hl. Johann Baptist Titelheiligen, umgeben von Putti. Im westlichen Teil des g e w e i h t . Langhauses befinden sich die Kreuzwegbilder aus der Er besteht aus Holz und Stuckornamenten, in Rokokozeit. der Attika ist Gottvater zu sehen, umgeben von Engelsköpfen. Seitlich sind zwei Putti mit den Statuen der Apostelfürsten Petrus und Paulus zu erkennen. Im Zentrum ist die Taufe Christi dargestellt. Seitlich am Altar stehen noch die Heiligen Georg und Florian. An der Wand rechts des Hochaltares befinden sich Holzfiguren der Heiligen Johannes Ev. und Andreas. 1999 erhielt die Kirche einen neuen Altar und einen Ambo
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Bezirk Weiz
Weiz - 1188 erstmalig urkundlich genannt - kann auf eine abwechslungsreiche Vergangenheit zurückblicken. Bis ins 19. Jahrhundert herauf prägten Hammerwerke das Stadtbild. Heute zählt die Stadtgemeinde rund 9.200 Einwohner.
Stadtgemeinde Weiz
Weizbergkirche genannt wurde. Die Zahl der Pilger war, insbesondere in den Notzeiten der Türkenkriege, oft so groß, dass die Kirche sie nicht mehr fassen konnte. Ei-nige Male wurde versucht, die Kirche durch Zu- und Umbauten geräumiger zu gestalten, doch brachten die Maßnahmen nicht den gewünschten Erfolg. Aus diesem Grund entschloss sich der Dechant und Erzpriester Dr. Franz Riedlegger in der Mitte des 18. Jahrhunderts, einen Neubau ausführen zu l a s sen. Sein Tod im Jahr 1755 hinderte diesen markanten Pfarrherrn von Weiz, den Bau in Die Pfarrkirche Weiz - eine romanische Anlage mit gotischen und barocken Zubauten Angriff zu nehmen. Da er jedoch letztwillig sein Lage der Kirche: auf einer Erhebung über der Stadt Weiz. g a n Geschichte: Das erste Gotteshaus auf dem Weizberg wurde zes Vermögen diesem Zweck gewidmet hatte, konnte sein laut Überlieferung bereits im 11. Jahrhundert errichtet. Die Nachfolger, Dr. Paul Hieronyin diesem Zusammenhang erwähnten Jahreszahlen 1047 mus Schmutz, der als Bauherr der Kirche gilt, unverzüglich und 1065 lassen sich urkundlich zwar nicht belegen, es spricht mit den Maßnahmen zur Verwirklichung des Neubaus aber einiges dafür, dass die Chris-tianisierung der Gegend beginnen. Noch im Jahr 1755 wurde der enge Kirchplatz mit zu dieser Zeit eindem Friedhof vergrößert, die alte Friedhofsmauer abgetragen, setzte. Die ursprüngliche Kirche auf dem Weizberg war eine eine neue Umfassungsmauer aufgeführt und eine Stiege romanische Basilika, bei welcher der Ostturm im unteren gegen den Markt anTeil ein so genanntes Chorquadrat bildete. In der Mitte des gelegt. Im darauf folgenden Jahr wurde die 14. Jahrhunderts wurde das Gotteshaus durch den Anbau zweiarmige Hauptstiege mit den Podesten für den Feuereines gotischen Chores erweitert. Zur selben Zeit erhielt das patron St. Florian und den Wetterheiligen Do-natus vollHauptschiff der Basiliendet. Die beiden Statuen werden dem Grazer Bildhauer ka ein gotisches Gewölbe. Die Nebenschiffe wurden nicht Philipp Jakob Straub zugeschrieben, der auch die Sandverändert. Der Hochaltar war von Beginn an der Gottessteinfigur des Johannes Nepomuk beim Nordabgang anfermutter geweiht, jedoch nicht der Schmerzhaften Muttigte und 1731 signierte. Im Jahr 1757 konnte mit den Arbeitergot-tes, sondern Mariä Himmelfahrt. Der mittelalterliche ten zum Kirchenneubau be-gonnen werden. Etwas mehr als Bau war schon früh zur Wallfahrtsstätte geworden. Laut eiein Jahr später war der Rohbau des barocken Gotteshauses ner alten Chronik kamen bereits im 12. Jhdt. fromme fertig gestellt. Joseph Hueber aus Graz, BauPilger auf den "Himmelberg", wie der Weizberg früher
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Bezirk Weiz Stadtgemeinde Weiz
meister der Landstände und des Hofes, übernahm mit seinem Stiefsohn Ignaz Carlone den Bau und führte ihn neben dem Abbruch der alten Kirche aus. Am 8. Dezember 1758 erfolgten die Übertragung des G n a d e n b i l des der "Schmerzhaften Gottesmutter" in den Neubau und die Feier des ersten Gottesdienstes. Im Jahr 1766 wurden die beiden 44 Meter Blick in den Innenraum hohen Fronttürme aufgebaut. Die Gestaltung des Innenraumes konnte aufgrund der fehlenden Mittel erst ab 1769 durch Veit Königer, Josef Ritter von Mölck und andere namhafte Künstler durchgeführt werden. Unter dem Nachfolger von Dechant Dr. Schmutz (+1773), Erzpriester Josef Peinthors (ab 1786 erster Kreisdechant), wurde der Außenputz durchgeführt und in den folgenden beiden Jahren die Innenausstattung vollendet. Am 22. Juli
Fresko aus dem 14. Jahrhundert
1776 erfolgte die feierliche Konsekration des neuen barocken Gotteshau-ses durch den Seckauer Bischof Josef Philipp Graf Spaur. Äußeres: Der Grund-riss des einschiffigen spätbarocken Baus l ä s s t die Joche in einer Rechteckanlage erkennen. Mit dem Langhaus verbindet sich ein Zentralbau, der von einer Flachkuppel überwölbt ist. Das Verschmelzungsproblem von Langhaus
und Zentralbau ist bei der Errichtung der Weizbergkirche auf ideale Weise gelöst worden. Der Zentralraum ladet beiderseits in flach elipptische Konchen aus, die außen segmentförmig hervortreten. Die Vorhalle und das Presbyterium hingegen sind einspringend. Die dem Mitteljoch vorgelagerten Wa n d p f e i l e r j o c h e sind deutlich schmäler als dieses. In den flachen Nischen zwischen den Wandpfeilern stehen Seitenaltäre. Der elliptisch geschlossene Chor ist mit einer Flachkuppel überspannt. Zu beiden Seiten schließen Anbauten an. Darüber befinden sich die Oratorien. Die Weizbergkirche unterscheidet sich von anderen Bauten Huebers durch die schmale, zusammengedrückte Hauptfassade. Der Baumeister musste sich aufgrund des beengten Areals für diese Gestaltung entscheiden. Die beiden s c h l a n ken Türme erhielten nach einem Brand im Jahr 1792 Notdächer. Der konkav zurücktretende Mittelteil der Fassade ist über dem Eingangstor durch ein Dreiviertel-Relief einer Mariä Himmelfahrt und zwei Engeln mit Blumenkränzen zu beiden Seiten aufgelockert. Die Figurengruppe stammt noch von der alten Kirche und wird Philipp Straub zugeschrieben. Auch die Statue des Hl. Nepomuk zählt zu den Werken dieses Künstlers. Zwei mächtige Atlanten stützen die Podeste, auf denen Engel stehen. Die Statue der Himmelskönigin, welche die Nische zwischen den Türmen birgt, befand sich ursprünglich im Schloss Münich-hofen und zählt zu den Werken des Bildhauers Zeilinger d. Ä. An der südlichen Außenwand der Kirche befindet sich der Grabstein des Vorauer Chorherrn Aquilinus Julius Cäsar. Innenraum: Der Gesamteindruck des Innenraumes wird durch die bemerkenswerte Freskomalerei bestimmt. Die Wandpfeiler sind durch Pilastervorlagen und gerundete Ecken reich gegliedert. Die Wandpfeiler des Zentralraumes verfügen an den ausgekehlten Innenseiten über vorgelegte Dreiviertelsäulen aus Stuckmarmor mit vergoldeten ionisierenden Kapitellen. Das Gebälk ist reich gegliedert, die einzelnen Gewölbefelder mit Zwickeln spannen sich darüber. Gurtbogen bilden die Abgrenzungen. Die Fresken mit
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Bezirk Weiz Stadtgemeinde Weiz
Szenen aus dem Marienleben wurden in der kurzen Zeit Bildhauers Jakob Peyer. Josef Adam Ritter von Mölck vom 3. April bis 11. November 1771 vom Tiroler Hofmaler und seine Mitarbeiter malten die Altarblätter. Die KapelJosef Adam Ritter von Mölck und seinen Gehilfen geschafle an der Nordseite ist der Hl. Anna gewidmet, jene im fen. Das Gemälde im Chorraumjoch zeigt Mariä HimSüden dem Hl. Josef. Die Nordkapelle des Mitteljoches birgt melfahrt. Das Bild im folgenden Joch stellt die Unbeden Altar der Fronleichnamsbruderschaft. Das Altarblatt fleckte Empfängnis dar. Im Gewölbe des Hauptjochs hat das Letzte Abendmahl zum Thema. Der gegenübergestaltete Mölck den Tempel von Jerusalem als großen liegende Altar wurde für die Dreifaltigkeitsbruderschaft Kuppelraum. Das Bild zeigt die Darstellung Jesu bzw. die geschaffen, das Altarblatt zeigt die Allerheiligste DreifalReinigung Mariä. In den Zwickeln sind die vier Evangetigkeit. Der Altar in der nordseitigen Kapelle trägt ein listen mit ihren Symbolen zu sehen. Die Wandpfeiler zieGemälde, das den Tod des Hl. Franz Xaver darstellt. Das ren Darstellungen der lateinischen Kirchenlehrer. Das Hauptbild in der gegenüberliegenden Kapelle zeigt das MarFresko im östlichen Wandpfeilerjoch hat die Geburt Marityrium des Hl. Johannes Nepomuk. ens zum Thema. Das Deckenbild über dem Musikchor zeigt Mariä Verkündigung. Das künstlerische Prunkstück der Inneneinrichtung bildet der Hochaltar (1771), der zu den Schöpfungen des einer Südtiroler Bauernfamilie aus Sexten ents t a m m e n d e n Bildhauers Veit Königer zählt. Im Zentrum des Altares befindet sich die Statue der Schmerzhaften Muttergottes, ein Kunstwerk aus Steinguss. Die Entstehungszeit der Pietà ist im frühen 15. Jahrhundert anzusetzen. Der Blick der aufrecht sitzenden Maria ist nach oben gerichtet. Der Leib ihres toten Sohnes ruht auf ihrem Schoß. Seitlich davon sind barocke Statuen der knienden Heiligen Johannes und Magdalena postiert. Zwischen den äußeren Säulen sind die Figuren der Heiligen Josef von Arimathäa und Nikodemus zu sehen. Die Fensternischen bergen Darstellungen der beiden Marien, die Salbgefäße in Händen halten. Die prächtige Kanzel Der Hochaltar - signiert und datiert mit Mölckh Pin(1775) wurde vom Bildhauer Jakob xit 1717 Peyer geschaffen. Die Brüstung z i e r e n die Symbole der drei göttlichen Tugenden. Auf der gegenüberliegenden Seite befindet sich der Rosenkranzaltar: Maria übergibt den Heiligen Dominikus und Katharina von Siena Rosenkränze. Die Darstellungen der fünfzehn Rosenkranzgeheimnisse weisen Rokokorahmen auf. Die Marienstatue und die fünf Engelsköpfe des Altares werden dem Bildhauer Neuböck zugeschrieben (um 1930). Die Seitenaltäre in den Kapellen sind bemerkenswerte Arbeiten des
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