Museen Tirol Museumsführer 2010 Ausstellungen

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Museen

Besondere Ausstellungen &

s l o r i T

Geschichte und kultur

pur Nordtirol Osttirol Südtirol


Inhalt

Osttirol:

Seite

Südtirol:

Seite 31 Seite 35 Seite 36 Seite 37-40 Seite 41-46 Seite 47-49 Seite 49 Seite 50-51 Seite 52-54

Bozen Burggrafenamt Eisacktal Pustertal Salten-Schlern Überetsch Vinschgau Wipptal

25-30

Impressum: Herausgeber/Verleger: Journal Verlag GmbH, Amlacher Straße 12, 9900 Lienz i. Ostt. Tel.: 04852/61114, Fax: 04852/61114-22, ISDN: 04852/61114-40, E-Mail: redaktion@journalverlag.com Für Fotos, die dem Verlag ohne Autorenangabe überlassen wurden, kann kein Urheber angeführt werden. Der Verlag kann daher für eventuelle Ansprüche nicht aufkommen. Fotos Titelseite: Museum Tiroler Bauernhöfe Kramsach, Zeiss Planetarium Schwaz, Silberbergwerk Schwaz, Diözesanmuseum Brixen

Foto:Museum Schloss Bruck, Oberleitner

Seite 4- 6 Seite 7-11 Seite 11-12 Seite 13 Seite 14-16 Seite 17-19 Seite 20 Seite 21-24

Foto: Chorherrenstift Neustift

Innsbruck Stadt innsbruck Land imst Kitzbühel Kufstein Landeck Reutte Schwaz

Foto:Böhm, ©BMV Landeck

Nordtirol:


museen

s l o r Ti

Fotos: Top City/pro.media

Foto: pro.media, Kufstein

Nordtirol

innsbruck stadt innsbruck land imst Kitzb端hel kufstein landeck reutte schwaz [ Museumsf端hrer 2010 ]

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Innsbruck Stadt Stadtarchiv/Stadtmuseum Interessante Aspekte der Stadtgeschichte

Im Stadtmuseum Innsbruck wird Typisches und Besonderes für Innsbruck anhand ausgewählter Themen erläutert. Das vielseitige Spektrum reicht von der Lage, der Stadtgründung und Stadtentwicklung über Verkehr, Gesundheit, Kultur, Sport, Tourismus, Handel und Gewerbe bis zu zeitgeschichtlichen Aspekten der Stadt.

Im ersten Obergeschoss befindet sich der Lesesaal des Archivs, in dem sich BesucherInnen über geschichtliche Themen informieren und wissenschaftlich forschen können. Gerade die enge Verbindung von Museum und Archiv ist eine Besonderheit dieses Hauses.

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as Stadtmuseum Innsbruck wurde im Sommer 2002 neu eröffnet und ergänzend zum Stadtarchiv im selben Gebäude eingerichtet. Die wechselnden Ausstellungen in den zwei Schauräumen des Stadtmuseums widmen sich inhaltlich der Tiroler Kunst, der abwechslungsreichen Stadtgeschichte Innsbrucks und aktuellen, regio­ nalen Sonderthemen. Die Objekte der Ausstellungen im Stadtmuseum kommen über-­ wiegend aus dem Bestand des Stadtarchivs und zeigen die große Bandbreite der hauseigenen Sammlungen.

p Stadtmuseum

Neben einer umfangreichen Bibliothek verfügt das Stadtarchiv über zahlreiche Sammlungen wie zum Beispiel Fotos, Zeitun-gen und Akten, die durch eine fachgerechte Aufarbeitung der Öffentlichkeit zugänglich (Publikationen) gemacht werden.

Öffnungszeiten: Stadtmuseum: MO bis FR von 9.00 bis 17.00 Uhr, Stadtarchiv: MO bis DO von 9.00 bis 12.00 und von 13.00 bis 17.00 Uhr, FR von 9.00 bis 13.00 Uhr

p Siegel

Ein Team von MitarbeiterInnen ist den BesucherInnen bei ihrer Archivsuche behilflich! Das Museum verfügt über eine vollständige, moderne Ausstattung für Lesungen, Präsentationen und Veranstaltungen. Die Räume können auf Wunsch auch angemietet werden.

Fotos: Stadtarchiv/Stadtmuseum

Im Book-Shop kann der Interessierte nicht nur hauseigene Publikationen, sondern auch jede Menge Erinnerungsstücke an Innsbruck erwerben. Zugang für Rollstuhlfahrer über die Herzog-Friedrich-Straße 3.

p Umfangreiche Bibliothek

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[ Museumsführer 2010 ]

Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck Badgasse 2, A-6020 Innsbruck Tel.: +43 (0)512/587380, Fax: +43 (0)512/587380-8 E-Mail: post.stadtarchiv@innsbruck.gv.at www.innsbruck.at/stadtmuseum www.innsbruck.at/stadtarchiv


Innsbruck Stadt Alpenverein-Museum in der Hofburg - Innsbruck

Gegenteil: Auf rund 700 m2 finden sich Exponate des Bergsteigeralltags wie Nähzeug oder Bergschuhe, Gemälde und Karten, Filme - kurz alles, was rund ums Bergsteigen von Bedeutung ist. Wanderkarte und Buch eignen sich für das Berg­ erlebnis zu Hause. Buch zur Ausstellung Hrsg. von Philipp Felsch, Beat Gugger, Gabriele Rath: Folio Verlag, 2007. Preis: € 17,80. Buchhandel oder shop@alpenverein.at

Was treibt den Menschen in höchste Höhen, auf sturmumtoste Bergspitzen, in unzugängliche Regionen? Die Frage ist für jene, die dem Gipfelstürmen nicht ver­ fallen sind, nicht leicht zu beantworten. Ja, sie bleibt sogar oft ungeklärt.

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Auszeichnungen

n diesem Sinne setzten die Kuratoren Beat Gugger und Philipp Felsch die Sammlung des Alpenverein-Museums, das bis 2012 in die Hofburg übersiedelte, neu in Szene und betitelten die Schau: „Berge - eine unverständliche Leidenschaft“. Jedoch, so unverständlich, wie es in der Ausstellung ein wenig kokett behauptet wird, bleibt die Liebe zu den Bergen und dazu, sie zu bezwingen, nicht. Ganz im

Tiroler Museumspreis 2009; Internationaler Museumspreis 2010 Nominierung; museumonline 2010 Einladung; Europäische Initiative Szenografie

Ausstellung – 2012 Berge, eine unverständliche Leidenschaft

Öffnungszeiten geöffnet: tägl. 9.00 bis 17.00 Uhr (letzter Einlass: 16.30 Uhr) Infos: bergeleidenschaft@alpenverein.at Tel. Hofburg: 0512/587186-12 Tel. Alpenverein-Museum: 0664/8556434

 Bergschuhe von Hermann Buhl, getragen bei der Nanga Parbat-Erstbesteigung am 3. Juli 1953

Kunstkammer Mariahilf - Innsbruck Die 2004 eröffnete Kunstkammer Mariahilf in einem Gebäude neben der Pfarrkirche des gleichnamigen Innsbrucker Stadtteils zeigt sakrale und liturgische Schaustücke von aussergewöhnlicher Qualität.

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ie Landschaftliche Pfarrkirche Mariahilf, ein Zentralbau von Christoph Gumpp, wurde im Jahre 1647 vom Land Tirol (= der Landschaft, den Tiroler Landständen) als Dank für die Abwendung der Bedrohung des Dreißigjährigen Krieges erbaut. Zahlreiche Ausstellungsstücke der Kunstkammer stehen damit in Verbindung. Die sehenswerte Institution der Landschaftlichen Pfarre Mariahilf in Innsbruck wurde im Juni 2004 eröffnet. Die Ausstellungsräume im so genannten „Epp’schen Benefiziatenhaus“ links der Pfarrkirche beinhalten einen Teil des historischen Pfarrarchivs, Dokumente und Pläne zu Bau und Ausstattung der Pfarrkirche, wertvolle liturgische Gegenstände und sakrale Kunstwerke sowie Messkleider von außergewöhnlicher Qualität. Darüber hinaus werden das kirchliche Brauchtum im Stadtteil Mariahilf, die Bedeutung der Mariahilfkirche

Kunstkammer Mariahilf u

Öffnungszeiten: Möglichkeit zur Besichtigung der Kunstkammer und/oder der Pfarrkirche und Führungen auf Anfrage.

als beliebter Wallfahrtsort sowie Bruderschaften und Bündnisse dargestellt und präsentiert. Besonders wertvolle Glanzstücke der Kunstkammer sind der originale Stiftsbrief der Tiroler Landstände vom 1. Februar 1647, in dem die Geschichte der Landschaftlichen Pfarre Mariahilf begründet ist sowie die beiden Medici-Messkleider aus venezianischer Seide mit Goldstickerei. Foto. Kunstkammer Mariahilf

© Alpenverein-Museum IBK, Foto: West.fotostudio

© Alpenverein-Museum IBK, Foto: West.fotostudio

Kunstkammer Mariahilf Landschaftliche Pfarre Mariahilf (Msgr. Mag. Hermann Röck) Dr.-Sigismund-Epp-Weg 1, A-6020 Innsbruck Tel.: +43 (0)512/282534 (Fax: DW-11) E-Mail: pfarre.mariahilf@utanet.at

[ Museumsführer 2010 ]

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Innsbruck Stadt Das „Museum Goldenes Dachl” ist die Gedenkstätte für Kaiser Maximilian I. (1459 - 1519), der in seiner Lieblingsstadt Innsbruck zahlreiche Spuren hinterliess. Das Goldene Dachl wurde zum Wahrzeichen der Stadt.

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Fotos: Museum Goldenes Dachl

as ehemalige „Maximilianeum“ in den Räumlichkeiten des Gol­denen Dachl-Gebäudes wurde 2006/2007 renoviert und erheblich vergrößert. In sechs Schauräumen mit 350 2 m wird das Zeitalter Kaiser Maximilians I. abwechslungsreich und modern dokumentiert. Die BesucherInnen werden aufgefordert, aktiv die Ausstellung zu erkunden. Neueste Technologien, wie Klanginstallationen und Touchscreen, lassen die BesucherInnen das spätmittelalterliche Tirol noch intensiver erleben. Kinder können im Museum spielerisch eine spannende Zeitreise antreten. Kunz von der Rosen, der Hofnarr von Kaiser Max, zeigt den Kids anhand seiner Abbildung im Museum, wo sie spielerisch interessante Dinge aus

Museum Goldenes Dachl jener Zeit erfahren und erkunden können. Ein Spielraum und Kreativstationen machen den Museumsbesuch für Kinder zu einem unvergesslichen Erlebnis! Der mit 2.657 feuervergoldeten Kupferschindeln bedeckte Prunk­ erker wurde als Auftragswerk unter Kaiser Maximilian I. um 1500 errichtet.

Öffnungszeiten:

p Goldenes Dachl

Mai bis September: MO bis SO: 10.00 bis 17.00 Uhr Oktober bis April: DI bis SO: 10.00 bis 17.00 Uhr November geschlossen

Museum Goldenes Dachl Herzog-Friedrich-Straße 15, A-6020 Innsbruck Tel.: +43 (0)512/581111 E-Mail: goldenes.dachl@innsbruck.gv.at www.innsbruck.at/goldenesdachl

Renaissanceschloss Ambras Mit seiner exponierten Lage oberhalb von Innsbruck zählt Schloss Ambras zu den bedeutendsten Sehenswürdigkeiten der Landeshauptstadt.

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eine kulturhistorische Bedeutung ist untrennbar mit der Persönlichkeit Erzherzog Ferdinands II. (1529-1595) verbunden, der als echter Renaissancefürst die Künste und Wissenschaften förderte. Er begründete die bereits zu seinen Lebzeiten weltberühmten Ambraser Sammlungen und ließ dafür eine eigens konzipierte Museumsanlage errichten – eine Art Urform heutiger Museen. Die Präsentation im Unterschloss versucht, das Museum des Erzherzogs zu rekonstruieren: seine Kunst- und Wunderkammer, die Rüstkammern sowie das Antiquarium.

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[ Museumsführer 2010 ]

Im Hochschloss befindet sich die außergewöhnliche Porträtgalerie der Habsburger mit über 200 Bildnissen, unter anderem von Künstlern wie Lukas Cranach, Tizian, van Dyck und Velázquez. Im Erdgeschoß des Hochschlosses ist die Sammlung spätmittelalterlicher Bildwerke untergebracht. p Der Spanische Saal

Sonderausstellung: 25. Juni 2010 bis 17. Oktober 2010: Nozze Italiane Österreichische Erzherzoginnen im Italien des 16. Jahrhunderts

Öffnungszeiten: Täglich von 10.00-17.00 Uhr, August täglich 10.00-18.00 Uhr. Information/Führungsanmeldung: Tel.:+43/1/52524/4802 Adresse: 6020 Innsbruck, Schloss-Straße 20 www.khm.at/ambras • E-Mail: info.ambras@khm.at

Fotos: © Schloss Ambras/Zeisler

Lohnendes Besichtigungsobjekt


Innsbruck Land Absamer Fasnachtsmuseum – Pflege alter Tradition

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ie Gemeinde Absam und ihre Bewohner verstehen es hervorragend, die Fasnacht mit ihren stilechten Matschgererfiguren auf traditionelle Weise zu feiern. Das Highlight des Brauchtums bildet der überaus sehenswerte Fasnachtsumzug, der in mehrjährigen Abständen stattfindet und sich bei Gästen und Einheimischen größter Beliebtheit erfreut. Wer sich näher mit diesem bunten Treiben und seiner langen Tradition auseinandersetzen möchte, erfährt im Absamer Fasnachtsmuseum viel Wissenswertes. Das kleine, aber feine Museum vermittelt dem Besucher auf ca. 60 m² das typische Fasnachtsbrauchtum der Region. An die 150 Masken, Gewänder, alte Fotos, Figuren, Ranzen und vieles mehr rund um das Thema Fasnacht werden eindrucksvoll präsentiert. Hier wird es wieder Realität - dieses Kribbeln, von dem man sonst nur in der Fasnacht erfasst wird! Auch die ORF-Produktion „Fasnachtfieber in Absam“ wird im

Foto: A. Fasnachtsmuseum

Museum ausgestrahlt und gewährt einen interessanten Einblick in das traditionsreiche Brauchtum.

Das „Matschgerermuseum“ zeigt zahlreiche sehenswerte Exponate rund um das Thema Fasnacht.

Die Absamer Matschgerer freuen sich auf Ihren Besuch! 

Fasnachtsmasken

Öffnungszeiten: Von Ostern bis Advent an jedem Sonntag außer Juli und August von 10.00-12.00 Uhr und 14.00-17.00 Uhr Der Eintritt ist frei! Sonderführungen sind jederzeit möglich! Absamer Fasnachtmuseum Stainerstraße 1, A-6067 Absam, Tel.: +43(0)5223/56489-74 www.absamer-matschgerer.at.tt

Fotos: Heimat- u. Krippenmuseum Zirl

Heimat- und Krippenmuseum der Marktgemeinde Zirl Das Museum im Museum mit typischen Krippen und reicher Fotochronik

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m alten Gemeindeamt präsentiert sich im 1. Stock eine reiche Sammlung zur Ortsgeschichte, beginnend 1000 v. Chr. mit einer Urnenbestattung, über das alte Kreuz der Martinswandgrotte zu Bildwerken aus aufgelassenen Kapellen und den besonderen Schätzen eines bäuerlichen Ortes. Einen wichtigen Raum nehmen die außer­ gewöhnlichen Krippen ein. Das Museum enthält außerdem eine Bildergalerie einhei­ mischer Künst­ ler. Ein Blättern in der ausführlichen Fotochro­ nik zur Ortsgeschich­te rundet den in­ter­es­ san­ten Besuch ab.

p „Der Zirler Goaßer“

 Das Heimatmuseum Zirl

Öffnungszeiten: Dienstag/Mittwoch: 9.00 -12.00 Uhr Adventsamstage: 14.00 -17.00 Uhr Jänner Samstag/Sonntag: 14.00 -17.00 Uhr Terminvereinbarungen jederzeit möglich unter Tel.: +43(0)676/6301726 Eintritt frei, freiwillige Spenden erbeten! Heimat- und Krippenmuseum Zirl Dorfplatz 2, A-6170 Zirl, Tel.: +43(0)5238/54382 E-Mail: heimatmuseum@zirl.at www.heimatmuseum.zirl.at

[ Museumsführer 2010 ]

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Innsbruck Land Das Schreibmaschinenmuseum – ein Kleinod der Marktgemeinde Wattens

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ie Erfindung der Schreibmaschine stand am Beginn einer großen Umwälzung im Büroalltag. Ihr wahrer Wert wurde jedoch viel später erkannt und erst das 19. Jahrhundert brachte die weite Verbreitung und Anerkennung. Beginnend mit dem hölzernen Schreibapparat von Peter Mitterhofer aus dem Jahr 1864 spannt sich ein weiter Bogen bis zu den elektronischen Geräten der Gegenwart. Über 500 liebevoll restaurierte und funktionsfähige Modelle geben anlässlich einer Führung den Einblick in die unterschiedlichen Ideen der Erfinder aus den vergangenen 150 Jahren. Viele unbekannte Geschichten über Konstrukteure, Produzenten und Firmeninhaber sowie sonstige Begebenheiten rund um die maschinelle Textbearbeitung gestalten eine Führung für Jung und Alt sehr spannend und lehrreich. Seit der Gründung im Jahr 2002 beweisen stetig steigende Besucherzahlen das Interesse am einzigen, öffentlich zugänglichen Museum dieser Art in Österreich. Neben Besonderheiten wie Blinden-, Stenographie- und Spielzeugschreibmaschinen sind auch Vorführungen von Fernschreibern und Chiffriergeräten möglich. Schnittmodelle gewähren den Einblick ins Innenleben und verraten interessante Details.

p Hammond 1

p Mitterhofers Schreibapparat von 1868 Sie finden uns in Wattens, A.-Angerergasse 1 in der Nähe des Gemeindeamtes. Gruppenführungen können jederzeit, auch außerhalb der Öffnungszeiten, über Telefon (05224/54687) oder E-Mail vereinbart werden. Die Einrichtung ist rollstuhlgerecht angelegt. Anlässlich des 5-jährigen Jubiläums liegt eine besondere Briefmarke im Museum auf. Für weitere Infos: www.smm-wattens.tsn.at E-Mail: schreibmaschinenmuseum@inode.at

Öffnungszeiten: DI – SA 14.00 – 17.00 Uhr, DO 14.00 – 19.00 Uhr; Eintritt frei Sonn- und feiertags geschlossen

p Oliver Modell 5, Baujahr 1913

p Mignon Modell 2

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Fotos: Schreibmaschinenmuseum Wattens

Vom hölzernen Schreibapparat des Peter Mitterhofer aus dem Jahr 1868 bis zur elektronischen Schreibmaschine der Gegenwart reicht der Bereich, welcher im Schreibmaschinenmuseum der Marktgemeinde Wattens besichtigt werden kann.

[ Museumsführer 2010 ]

p Corona Modell 4

p ROFA Mod. 3, runde Tastatur, Bj. 1922

p Smith Premier Modell 10


Innsbruck Land Ganghofer-Museum Leutasch – Hommage an einen bekannten Autor Das 1999 eröffnete Ganghofer-Museum bietet Einheimischen und Gästen einen faszinierenden Einblick in das Leben und Wirken des Autors Ludwig Ganghofer.

D Foto: Gemeinde Leutasch

er bekannte Heimatschriftsteller Ludwig Ganghofer (*1855, 1920) lebte 20 Jahre lang überwiegend im Gais­ tal in seinem Jagdhaus „Hubertus“ und ging hier auf die Jagd. Einen guten Teil seiner Werke, dar­unter sein bekanntestes, „Das

Schweigen im Wal­­­de“, hat Ganghofer hier verfasst. Das Jagdhaus wur­de sehr bald zu einem belieb­ten Treffpunkt der Künst­ lerprominenz um 1900. Im „Hausbuch von Hubertus“ (Gäs­te­ buch) haben sich viele prominente Persön­lichkeiten, wie z. B. Hugo von Hofmannsthal, Franz von Defregger, Leo Slezak und Ludwig Thoma, bei ihren Besuchen verewigt. Zu Ganghofers Freun­den zählten auch Johannes Brahms, Johann Strauß Sohn, Rainer Maria Rilke, Gerhard Hauptmann, Thomas Mann und Kaiser Wilhelm II.. Ludwig Ganghofer war zu seiner Zeit der meistgelesene und meistverfilmte deutschsprachige Autor. Außer seinem Wirken sind je ein Raum der Jagd im Gaistal und der Dorfgeschichte gewidmet.

Öffnungszeiten: Dienstag bis Freitag: 15.00 - 17.00 Uhr Sonntags ist das Museum geschlossen

p Das Ganghofer-Museum

Ganghofer-Museum, Kirchplatzl 154, A-6105 Leutasch Tel.: +43 (0)5214/20093, E-Mail: gemeinde@leutasch.tirol.gv.at

Seit 2007 ist das Museum im Besitz des Österreichischen Museumsgütesiegels und des Anerkennungspreises 2006.

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ach umfangreichen Umbauten und Adaptierungen konnte im Oktober 2000 das Fasnacht- und Heimatmuseum im traditionellen „Noaflhaus“ im Zentrum von Telfs seiner Bestimmung übergeben werden. Im 1. Stock werden durch multimediale Präsentationen alle Szenen der Telfer Fasnacht („Schleicherlaufen“) hör- und sichtbar gemacht. Keramik- und Bronzefunde von der Spätbronze- bis in die La Tène-Zeit zeugen von einer frühen Besiedelung des Telfer Talbeckens. Im 2. Stock veranschaulichen landwirtschaftliche, handwerkliche und industrielle Geräte die Arbeitswelt aus drei Jahrhunderten. Außerdem besitzt das Museum eine vielfältige Krippensammlung sowie Zeugnisse der Volksfrömmigkeit. Die Galerie mit über 100 m2 beherbergt Gemälde und Erinnerungsstücke bildender Künstler ab dem 18. Jahrhundert. Der Noaflsaal im Dachgeschoss informiert mit Texten und Bildern über die Telfer Zeitgeschichte. Der für rund 120 Besucher ausgelegte Mehrzweckraum kann auch für kulturelle Veranstaltungen gemietet

p Museumspädagogische Aktion

Fotos: Fasnacht- u. Heimatmuseum Telfs

Fasnacht- und Heimatmuseum im "Noaflhaus" in Telfs

werden. Jährliche Sonderausstellungen und museumspädagogische Aktionen ergänzen das lebendige Museumskonzept. Seit 2007 ist das Museum im Besitz des Österreichischen Museumsgütesiegels und des Anerkennungspreises 2006.

Öffnungszeiten: ganzjährig MO - FR von 10.00 bis 12.00 Uhr in den Sommerferien (Juli/August): MO - FR 10.00-12.00 und 15.00-17.00 Uhr Saalreservierungen und Infos: Tel.: +43 (0)5262/62709-20, Fax: +43 (0)5262/62709-34 Untermarktstraße 20, A-6410 Telfs E-Mail: noaflhaus@telfs.gv.at www.telfs.com/noafl

[ Museumsführer 2010 ]

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Innsbruck Land Schmiedemuseum Fulpmes Jahrhundertealte Handwerkstradition Die jahrhundertealte Tradition des Schmiedehandwerkes hat Fulpmes geprägt.

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as Schmiedemuseum beherbergt eine Sammlung alter Werkzeuge und Bergsportartikel aus dem 18. und 19. Jahrhundert und zeigt die Entwicklung der Schmiedekunst

sowie Urkunden und Schmiedebeispiele. Das Kernstück des Museums ist die „Riedl-Schmitten“, in der original erhaltene Essen, Schwanzhammer und eine Schleif-Maschine von 1812 mit Wasserrädern besichtigt werden können. Die 4 Hämmer mit der eindrucksvollen Holzwelle als Antrieb können auch heute noch mit der Wasserkraft des Schlicker Baches betrieben werden. Bis ins 16. Jahrhundert wurde in der Schlick, einem kleinen Hochtal, Eisenerz abgebaut. In der Folge entstanden zahlreiche Schmieden, deren Produkte auch außerhalb des Stubaitals bekannt waren.

Öffnungszeiten: Foto: Schmiedemuseum Fulpmes

Juli bis August mittwochnachmittags von 14.00-17.00 Uhr, Gruppen auf Anfrage

Schmiedemuseum Fulpmes Fachschulstraße 4, A-6166 Fulpmes Tel.: 0664/4502402 (Hr. Gleinser) E-Mail: info@gleinser.at

Tiroler Krippenmuseum Fulpmes im Stubaital

Im 500 Jahre alten Platzwirt-Haus, mitten in Fulpmes im Stubaital, befindet sich das Tiroler Krippenmuseum.

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s ist schwer zu kommunizieren und noch schwerer, das Thema „Krippen“ aus seiner Schublade heraus zu holen. Aber das Tiroler Krippenmuseum Fulpmes im Stubaital ist ein

Haus der Volkskultur, modern und dynamisch aufbereitet und schreit förmlich nach Ausbruch aus der „Schublade“. Entdecken Sie hier Krippen der alten Meister, Künstlerkrippen, Eigenarbeiten der Krippenfreunde, die berühmten „Guckloch-Krippen“, die begehbare Krippe und das Kirchenkrippen-Labyrinth.

Öffnungszeiten: Fotos: Stubaier MuseumsgesellschaftmbH

DI – SO von 10.00 – 12.00 Uhr und 14.00 – 18.00 Uhr. Montag Ruhetag

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Eintrittspreise: Erwachsene € 4,80; Kinder von 8-16 Jahren € 2,40; Kinder bis 8 Jahre frei Tiroler Krippenmuseum A-6166 Fulpmes, Bahnstraße 11, Tel.: +43 (0)5225/62908 www.krippenmuseum.at • kontakt@krippenmuseum.at

[ Museumsführer 2010 ]


Innsbruck Land/Imst Münze Hall und Münzerturm Forschen, entdecken, staunen

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ntdecken Sie nicht nur die Geheimnisse der Münzprägung, sondern lassen Sie sich auch von den Licht- und Geräusch­ effekten beim spannenden Aufstieg in den berühmten Münzerturm überraschen. Glanzstück des Museums ist der kolossale Nachbau der ersten Münzprägemaschine, die im Mittelalter als technische Sensation galt. Heute steht das acht Meter lange Unikat wieder an derselben Stelle, an der sein Vorgänger aus dem 16. Jahrhundert täglich rund 4.000 Münzen prägte. Beeindruckender Höhepunkt des Museumsrundganges ist wohl der Aufstieg in den legendären Münzerturm, das markante Wahrzeichen von Hall. Der Abstieg vom Münzerturm führt dann über den Bereich der neu angesiedelten Turmfalken und der integrierten Haller Stadtarchäologie mit ihrer Ausstellung und der Möglichkeit, den Archäologen live bei der Arbeit zu zusehen, in den einzigartigen dreiläufigen Treppenturm.

Ausstellung 2010/11: Vom 28. Mai 2010 bis 15. Jänner 2011, in der Haller Stadtarchäologie, Eingang über Münze Hall: Stadtarchäologie „De profundis…..“ („Aus der Tiefe rufe ich, Herr, zu Dir“ Psalm 130) Nach Abschluss der archäologischen Grabungen im Friedhofsareal der Pfarrkirche St. Nikolaus in Hall in p Blick auf den Haller Tirol zeigt das Museum Stadtarchäo- Münzerturm logie Hall die kulturhistorisch äußerst interessanten Grabungsergebnisse und Fundstücke im Rahmen einer kleinen Sonderschau. Die Ausstellung bietet Informationen über Bestattungssitten vom Mittelalter bis Barock im Vergleich zur Gegenwart. Foto: Museum der Münze Hall

Die Münze Hall begibt sich auf Spurensuche in die Vergangenheit. Gehen Sie mit auf Entdeckungsreise ...

Münze Hall & Münzerturm, Burg Hasegg 6 A-6060 Hall in Tirol, Tel: +43 (0)5223/5855-165 E-Mail: info@muenze-hall.at • www.muenze-hall.at Ein Unternehmen der Hall AG

Ötztaler Heimat- und Freilichtmuseum in Längenfeld/Lehn Das Museum richtet den volkskund­ lichen Blick auf die durch Jahrhunderte das Ötztal bestimmende bäuerliche Kultur und Wirtschaftsform.

den. Das Archiv mit der Sammlung von Dr. Hans Haid wurde übersiedelt, das Haus erzählt die Baugeschichte seit der Gotik, Veranstaltungen finden einen angenehmen Ort, ...

Öffnungszeiten:

1. Juni bis 30. September, Montag bis Freitag: 10.00-12.00 Uhr itten im Ort Lehn steht das behäbige Mittelflurhaus mit und 14.00-17.00 Uhr, Sonntag: 14.00-16.00 Uhr, Samstag dem typischen Pfostenspeicher, dem Backofen, dem Mu- und Feiertag geschlossen seumsgarten sowie Stall und Stadel. Am wild rauschenden Lehn- Besuche außerhalb dieser Zeiten nach Vereinbarung möglich; bach mit dem weithin sichtbaren Wasserfall unter alten Lärchen besondere Öffnungszeiten Mai und Oktober: Tel.: 05253/5540, 5921 oder 0664/4868555, www.oetztal-museum.at. steht das geblockte Seitenflurhaus. Sä­ ge, Mühle, Schwing- Das Museum bietet kostenlos hütte und Pluidl (Flachs- geführte Museums-Rundgänge brecher) mit dem Grom-­ am Sonntag und Mittwoch um melofen werden durch 14.00 Uhr an. die Kraft des Wassers be- Ausführliche Museumsführun­gen bei Voranmeldung (bis 15 Pers. trieben. Lehn 23b-Gedächtnis- € 10.-/ab 16 Pers. € 15.-) speicher Ötztal: Die zen­trale Sammelstelle für Sommerausstellung Quellen der Geschichte 2010: p Lehn 23b-GedächtnisFotos: Ötztaler Heimat- und Freilichtmuseum des Ötztals ist im Wer- „Es ischt an Ellat (bliebm)“ speicher Ötztal

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[ Museumsführer 2010 ]

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Imst Museum im Ballhaus Foto: Museum im Ballhaus

Von der Urgeschichte bis zur Gegenwart

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ie sehenswerten Kunst- und Gebrauchsgegenstände aus verschiedenen Epochen, die im Museum im Ballhaus präsentiert werden, bep Engel aus der Ur­ leuchten Aspekte der Kultur von der sulinen­krippe um 1790 Urgeschichte bis in unsere Zeit. Die ältesten kulturgeschichtlichen Fun­ de der heutigen Stadtgemeinde reichen bis in die Bronzezeit zurück. Schon damals profitierte Imst von seiner verkehrstechnisch günstigen Lage, die sich auch für die Römerzeit dokumentieren lässt: Die Via Claudia Augusta führte durch die heutige Stadt. Aber auch Christen nutzten das Straßensystem und errichteten in Imst eine der ältes­ten Kirchen Tirols. Kein Wunder, dass Meinhard II. Imst in der Folge zum Markt erheben ließ. Im Mittelalter bestimmte der Bergbau Wirtschaft, Politik und Kunst, Zunft und Zunftwesen blühten und hinterließen ihre markanten Spuren. Eng verbunden mit Imst ist auch die Geschichte des Vogelhandels, eines im 17. Jh. überaus bedeuten­den Wirtschaftszweiges. Imster Vogelhändler gelangten einst bis nach England, Nord­ afrika und Russland und leben heute im berühm­ten „Imster Schemenlaufen“ fort. Die Bedeutung Imsts als Kunstzentrum wird ab der Zeit des Barock augenscheinlich. Die spannende

Ursprünglich als Lager für „Stoffballen“ in Verwendung, gibt das Museum im Ballhaus einen interessanten Einblick in die Geschichte von Imst. Zeitreise durch das Museum im Ballhaus, dessen Gebäude im 16. Jh. erstmals urkundlich erwähnt wird, führt die Besucher von der Urnenfeldkultur über den Bergbau und das Zunftwesen im Mittelalter bis hin zum barocken und modernen Kunstschaffen. Neue Medien, ein virtueller Stadtrundgang und wechselnde Sonderausstellungen ergänzen den Museumsbesuch. Eine Besonderheit ist die barocke Ursulinenkrippe mit über 200 gekleideten Figuren, welche im Winter aufgestellt ist.

Öffnungszeiten: DI, DO, FR: 14.00 - 18.00 Uhr, Sa.: 9.00 - 12.00 Uhr und nach Vereinbarung; Sonn- und Feiertage geschlossen; Sonderöffnungszeiten im Advent Museum im Ballhaus, Ballgasse 1, A-6460 Imst Tel.: +43 (0)5412/64927, Mobil: 0664/60698215 E-Mail: ballhaus.imst@cni.at • www.imst.tirol.gv.at/museum

Turmmuseum Oetz – Monument als regionales Kunstmuseum Unverwechselbar sind die eigenartige Bausubstanz des Turms, sein regionalgeschichtliches Inventar und die umgebenden Häuser und Plätze des alten Ortskerns.

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Foto: Turmmuseum Oetz

eit dem 14. Jahrhundert präsentiert sich das Monument, einst Wohnturm einer adeligen Familie, später Verwaltungssitz der Güter des Klos­ ters Frauenchiemsee. Heute befindet sich das einfühlsam restaurierte Gebäude in Gemeindebesitz und dient als regionales Kunstmuseum. Betritt man das Museum, überrascht es durch seine baulichen Details von der Romanik bis in die Gegenwart. Der Bogen spannt sich von ärm­lichen, mittelalterlichen p Turmmuseum Oetz

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[ Museumsführer 2010 ]

Wohn­verhältnissen bis zu großzügigen Räumen der frühen Neuzeit. Das Angebot wird vom historischen Bildmaterial bestimmt, wobei die Landschaftsmalerei mit Beispielen aus den Ötztaler Alpen einen besonderen Rang einnimmt. Zweihundert Jahre lang kann man die Entwicklung der Bergbilder an Hand bes­ter Exponate nachvollziehen und darunter berühmte Namen entdecken. Der Titel der Sonderausstellung im Sommerhalbjahr 2010 lautet: „Bergbäche, Wasserfälle, Achstürze“. Diese Bilderreihe zur Gänze aus eigenen Beständen, von meisterhaft bis naiv, bringt einen einmaligen Überblick zum Thema Wasser mit meist noch nie gezeigten Exponaten.

Öffnungszeiten: Mitte Dezember bis 2. Februar, Mitte Februar bis Ostern, Mitte Mai bis Ende Oktober, Dienstag bis Sonntag 14.00 - 18.00 Uhr; Führungen an Sonn- und Feiertagen mit Hans Jäger, Führungen auch nach Anmeldungen möglich, Café im Museum Eintrittspreise: Erwachsene € 4,-; Kinder € 2,Turmmuseum Oetz, Sammlung Hans Jäger Schulweg 2, A-6433 Oetz, Tel.: 0043 (0) 5252/20063 www.turmmuseum.at • E-Mail: info@turmmuseum.at


Kitzbühel Museum Kitzbühel – Heimat von Alfons Walde  Das Museum Kitzbühel befindet sich im alten Getreidekasten und im Südwestturm der Stadtbefestigung.

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Fotos: E. Hueber

m alten Getreidekasten und im Südwestturm der Stadtbefestigung von Kitzbühel führen ausgewählte Exponate, Tonund Filminstallationen vom bronzezeitlichen Bergbau um 1000 v. Chr. über die Stadtgeschichte und das Volksleben bis zum Wintersport mit Toni Sailer und dem legendären Kitzbüheler Schiwunderteam der 1950erJahre. Ein besonderes Highlight ist die Galerie „Alfons Walde“, in der 40 der herausragendsten Gemälde des Künstlers präsentiert werden.

In zwei der historisch wertvollsten Gebäuden Kitzbühels eröffnet sich dem Besucher ein einmaliger Einblick in Kultur und Geschichte der Stadt. Zwei bis drei jährliche Sonderausstellungen widmen sich der Kunst und speziellen historischen Themen.

Galerie alfons walde

Das oberste Geschoss des Museums ist dem Maler und Architekten Alfons Walde (18911958) vorbehalten. Präsentiert wird Waldes, von Gustav Klimt und der Auseinandersetzung mit Egon Schiele beeinflusstes Frühwerk, ausgewählte Akte und vor allem seine besonders geschätzten Winterlandschaften (u. a. „Almen im Schnee“) und Wintersport- und Genrebilder („Aufstieg der Skifahrer“, „Auracher Kirchl“ ...). Die „Unterkunft“ des Museums, der ehemalige Im Erdgeschoss präsentieren Getreidekasten, zählt übrigens zu den historisch sich die teils einzigartigen bedeutendsten Gebäuden der Stadt Kitzbühel. Zeugnisse des bronzezeitlichen Im 16. Jahrhundert erstmals erwähnt, wurde es Kupferbergbaus aus der Zeit zu Beginn des 18. Jahrhunderts als Getreideum 1000 v. Chr.. Objekte zur kasten zur Versorgung der städtischen BevölkeStadtgeschichte und Volkskultur rung adaptiert. Aus dieser Phase stammt die bis führen den Besucher weiter in heute bestehende Einrichtung mit schweren, das „alte“, von Landwirtschaft, von Pfeilern in der Raummitte gestützten DeBergbau und altem Handwerk p Geschichte des Wintersports ckenbalken. Eine Besonderheit stellt auch das geprägte Kitzbühel. Im dritten Dachgeschoss dar, das sich als offener DachObergeschoss stellen Objekte aus der Pionierzeit des Winter- stuhl mit Spindelwinde präsentiert, wie es in dieser Form in sports den Tourismusort des 19. und 20. Jahrhunderts vor. Dem Tirol nur noch überaus selten zu sehen ist und einst zum Las­ legendären Kitzbüheler Schiwunderteam mit Toni Sailer, Ernst tentransport Verwendung fand. Hinterseer, Christian Pravda, Anderl Molterer, Hias Leitner und Fritz Huber ist ein eigenes Paneel gewidmet. Öffnungszeiten: Winter (1. Dezember bis Ostersamstag): DI – FR, SO 14.00 – 18.00 Uhr, SA 10.00 – 18.00 Uhr 26.12. – 10.1. täglich 10.00 – 18.00 Uhr 24./25.12., 3. oder 4. Samstag im Jänner (Hahnenkammrennen) geschlossen Sommer (Dienstag nach Ostern – 31. Oktober): DI – FR 10.00 – 13.00 Uhr, SA 10.00 – 17.00 Uhr 20. 7. – 20. 9. täglich 10.00 – 17.00 Uhr 1. Mai, 1. Samstag im August, 26. Oktober geschlossen Für Gruppen sind Führungen auf Anfrage auch außerhalb der angegeben Öffnungszeiten möglich.

p „Alfons Walde-Galerie“ im Museum Kitzbühel

Museum Kitzbühel, Hinterstadt 32, A-6370 Kitzbühel www.museum-kitzbuehel.at, Tel.: +43 (0)5356/67274 E-mail: info@museum-kitzbuehel.at

[ Museumsführer 2010 ]

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Kufstein Die Festung Kufstein – Wahrzeichen und Kulturhighlight Als eines der markantesten Wahrzeichen Österreichs thront die Festung Kufstein hoch über der gleichnamigen Stadt am grünen Inn.

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m Jahre 1205 im Besitz des bayerischen Herzogs Ludwig und des Bischofs von Regensburg erstmals urkundlich erwähnt, stand die Wehranlage als Schauplatz vieler kriegerischer Auseinandersetzungen stets im Brennpunkt der Geschichte. Die von Kaiser Maximilian I. im 16. Jahrhundert zur Festung ausgebaute Anlage ging 1814 in österreichischen Besitz über und ist seit 1924 Eigentum der Stadt Kufstein. Einst als

p Die Festung Kufstein ist Bühne und Kulisse für verschiedenste Veranstaltungen.

Staatsgefängnis die Vielseitigkeit des Tiroler Kulturjuwels. Modernste Ausstellungstechnik und raffinierte Effekte begleiten dabei die Besucher bei Ihrer aufregenden Reise durch die Geschichte.

p Kanonenraum Verteidigungsanlage auf steilen Dolomitenfelsen im nördlichen Inntal erbaut, ist sie heute beliebter Anziehungspunkt für Gäste aus aller Welt. Ganzjährig geöffnet, demonstrieren historisch interessante Attraktionen wie die größte Freiorgel der Welt, das interaktive Festungs- und Heimatmuseum oder das bizarre

Zugleich ist die Festung Kufstein auch Bühne und Kulisse für Großveranstaltungen verschiedenster Art. Neben vielerlei anderen Veranstaltungen ist die „festungsarena“ zudem wieder Schauplatz des alljährlichen Operettensommers. Im heurigen Jahr steht mit „Wiener Blut“ das letzte Stück des Walzerkönigs Johann Strauß am Spielplan.

Öffnungszeiten: täglich von 9.00 bis 17.00 Uhr Mit der italienischen Opern­ gala am 20. August 2010 und der Operngala zu Ehren Mozarts am 27. August 2010 stehen in diesem Jahr zwei weitere Veranstaltungs­high­ lights am Pro­gramm.

Fotos: Top City/pro.media

Informationen: Top-City-Kufstein Tel.: +43(0)5372/602-350 erika.a@festung.kufstein.at www.festung.kufstein.at

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[ Museumsführer 2010 ]


Kufstein Das lebendige Museum Tiroler Bauernhöfe as Freilichtmuseum liegt idyllisch auf ei­ nem Sonnenplateau, um­ geben von Bergen und nahe gelegenen Badeseen im Tiroler Unterinntal und ist für seine urtümlichen Bauernhöfe und Nebengebäude aus den verschiedenen Talschaften Tirols bekannt. Die alte Säge, Mühle, Schmiede oder die beiden Kapellen erzählen von vergessenen bäuerlichen Traditionen. Mit Sehen, Lauschen und Staunen: Kinderveranstaltungen, Volksmusikfeste und Handwerksvorführungen entfalten vor der Kulisse der historischen Höfe einen besonderen Charme. Handwerker aus der Region zeigen traditionelle Herstellungsweisen und entführen in eine längst vergessene Zeit. Auf Kräuterwanderungen durch die Felder und Wiesen des Museums führt die Kräuterbäuerin und nimmt die heilende Wirkung von Gräsern und Kräutern unter die Lupe. Nach dem Motto „Das

Museum mit allen Sinnen erleben“ führt der Weg der Sinne durch ein Waldstück mit Waldkegelbahn, Holzspielen, einem Waldauto aus Holz, einem Holzxylophon und für sportliche Kinder und Erwachsene einer Slackline. Neben dem abwechslungsreichen Kinderprogramm erwartet die Besucher eine weitere Besonderheit: ein schiefes Haus, in dem man durch die ausgeklügelte Bauweise je nach Standort zum Riesen oder zum Zwerg mutiert.

DAUERAUSSTELLUNG: Am 6. Juni 2010 erfolgt die Eröffnung der Dauerausstellung „Brandenberger Holztrift“, außerdem Goldstickerei und Spinnen.

ÖFFNUNGSZEITEN: Von Palmsonntag bis 31. Oktober 2010 von 9.00 - 18.00 Uhr, letzter Einlass: 17 Uhr; weitere Informationen und Termine gibt es unter www.museum-tb.at Museum Tiroler Bauernhöfe Angerberg 10, A-6233 Kramsach Für Anmeldungen und Informationen - Museumskassa: Tel.: 05337/62636, Fax: 05337/63578, office@museum-tb.at

Tiroler Bergbau- und Hüttenmuseum - Glück auf! Die Darstellung von traditionellen Bergbau- und Schmelztechniken macht den Besuch des Museums zu einem beeindruckenden Erlebnis.

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as Tiroler Bergbau- und Hüttenmuseum in Brixlegg präsentiert größtenteils einzigartige originale Fundgegenstände von der Steinzeit bis in die Gegenwart. Viele weitere sehenswerte Ausstellungsstücke, Mineralien, Fossilien, Darstellungen und Pläne runden die attraktive Schau ab. Das Museum, welches 1991 eröffnet wurde, dient der Allgemeinheit auf geistigem und kulturellem Gebiet, indem historische Montantechniken dokumentiert und dargestellt werden. Interessierten Besuchern wird die Möglichkeit geboten, einen wesentlichen Teil der Montangeschichte Tirols kennen zu lernen und Wissenswertes über die geologischen Verhältnisse der Bergbaugebiete in Tirol zu erfahren. Die Abteilung Mineralogie beinhaltet neben kristallkundlichen Erläuterungen die „Bitterlich-Sammlung“, die ca. 400 Mineralien umfasst. Einzigartige Fundstücke aus längst vergangenen Zeiten weisen auf eine lange Entwicklungsgeschichte des Montanwesens in Tirol hin. Dem Besucher

Foto: Tiroler Bergbau und Hüttenmuseum

Foto: Museum Tiroler Bauernhöfe

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Hier gackerts, quakts und blökts. Im Freilichtmuseum weichen verstaubte Strukturen einer lebendigen Brauchtumskultur.

werden Geleucht und Gezähe sowie viele andere Bergbauutensilien, wie Steigbäume, Erztröge, Meißel, Keile und Holzschemel aus den verschiep Sehenswerte densten Jahrhunderten gezeigt. Teile Exponate rund einer alten Wasserkunst sind weitere um den Bergbau Ausstellungshöhepunkte. Glanzstück ist ein ca. 150 Jahre alter Spurnagelhunt. Nach wiederholten Erweiterungen der Museums-Räumlichkeiten werden die Exponate heute auf einer Ausstellungsfläche von 400 m² präsentiert. Gruppenführungen sind außerhalb der Öffnungszeiten, auch im Winter, möglich.

Öffnungszeiten 2010: 01. Juni - 09. Oktober, MO - SA 10.00 - 16.00 Uhr Tiroler Bergbau- und Hüttenmuseum Römerstraße 30, A-6230 Brixlegg www.bergbaumuseum-brixlegg.com Informationen: Tourismusverband Alpbachtal & Seenland Tel.: +43 (0)5337/63321, Fax: +43 (0)5337/65417 E-Mail: j.margreiter@alpbachtal.at • www.alpbachtal.at

[ Museumsführer 2010 ]

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Fotos: Daniela Pirchmoser und Arno Knörnschild

Kufstein Filmmuseum Tirol in Thiersee Eintauchen in die Welt des Films

Haben Sie gewusst, dass es in Thiersee nach dem Zweiten Weltkrieg ein Filmstudio gab und dass hier die ersten internatio­ nalen Nachkriegsfilme entstanden sind?

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as Filmmuseum Tirol, das im Thierseer Passionsspielhaus untergebracht ist, führt Sie ein in die faszinierende und mitreißende Welt des Films. Es gibt einerseits einen umfassenden Einblick in die filmische Vergangenheit des Drehorts, die dort entstandenen Filme sowie die Schauspieler­persönlichkeiten und Re­­gisseure, welche sich in Thiersee einfanden. Andererseits können Sie mit ei­nem Hauch von Nostalgie in die einzigartige Filmkultur der Nachkriegszeit eintauchen und bei insgesamt zehn Stationen des Film­themenwegs „Tiroler Traum­ fabrik“ aktiv in die Filmkunst einsteigen, Tricks kennen lernen und Ihr Bewusstsein für Film und filmisches Gestalten schärfen.

wöhnliche, spannende und spiele­rische Möglichkeit, sich nicht nur mit der vergange­nen Filmzeit, sondern auch mit filmi­schen Techniken und Tricks aktiv auseinanderzusetzen. Kinder bis 14 Jahre können das Museum kostenlos besichtigen! Gruppenführungen ab zehn Personen nach Vereinbarung möglich.

AUSSTELLUNGSSCHWERPUNKT 2010: Das Filmjahr 2010 steht ganz im Zeichen des Films „Blaubart“ und dem 50. Todestag des Schauspielers Hans Albers. Zur Museumseröffnung am 19. Juni 2010 wird der 1951 in Thiersee produzierte Film „Blaubart“ mit Hans Albers in der Hauptrolle im Passionsspielhaus gezeigt. Am 15. August 2010 findet auch wieder der traditionelle „Filmbrunch“ statt.

Öffnungszeiten: 19.6. bis Mitte Oktober 2010: jeweils MI, SA und SO von 13.30 bis 17.30 Uhr p Das Passionsspielhaus

FAMILIENFREUNDLICH UND SPANNEND Kontakt: Filmmuseum Tirol/Thiersee A-6335 Thiersee, Vorderthiersee 17, Tel.: 05372/62207-318 office@filmmuseum-tirol.at • www.filmmuseum-tirol.at

1. Tiroler Holzmuseum und Holz-Themenweg Im Bergdorf Auffach im Hochtal Wildschönau gibt es etwas Skurriles zu entdecken, das selbst eingesessene Tiroler zum Staunen bringt: Das 1. Tiroler Holzmuseum.

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n seinem Geburtshaus, einem urigen, gezimmerten Holzhaus, zeigt der Holzbildhauer Hubert Salcher Besuchern aus nah und fern Wissenswertes und Kurioses in, aus und rund ums Holz.

Rund ums Holz Auf einer Schaufläche 2 von rund 1000 m führt Salcher Inter­ essierte über den „Holzweg“ der Ge- p Rund ums Holz schichte seiner Vorfahren bis in die moderne Schnitzkunst der Gegenwart. Um die 3000 Ausstellungsstücke um das na­türliche Material sind im 1.

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[ Museumsführer 2010 ]

Tiroler Holzmuseum mit angeschlossenem Museums­­garten, p Das Tiroler Holzmuseum das 1998 als „Schatzhaus Österreichs“ ausgezeichnet wurde, zu sehen. Bei Kindern erfreuen sich die PumucklBaumhütte und die LGB Bahn in Nachbars Bahnhof besonderer Beliebtheit. Holz hat viele Gesichter! NEU: Die Welt der Holzknechte! Facebook. Überzeugen Sie sich selbst und besuchen Sie uns!

Öffnungszeiten: Mitte Mai bis Ende Oktober: MO - FR 10.00 - 17.00 Uhr, SA 10.00 - 12.00 Uhr; Mitte Dezember bis Ostern: DI - FR 10.00 17.00 Uhr, SA 10.00 - 12.00 Uhr Samstagnachmittags, sonn- und feiertags und im November nur für Gruppen auf Anmeldung geöffnet. Gruppen bitte anmelden! 1. Tiroler Holzmuseum, Auffach 148, A-6313 Wildschönau, Tel.: 0664/3803212, E-Mail: info@holzmuseum.com www.holzmuseum.com (Homepage in 5 Sprachen!) Besuchen Sie uns auch auf Facebook!

Fotos: Tiroler Holzmuseum

Die Kombination von Ausstellungsraum im Museum und Erlebnisthemenweg „Tiroler Traumfabrik“ rund um den Thiersee ist besonders für Familien geeignet. Sie bietet eine außerge-


Foto: Gapp, © BMV Landeck

Foto: Böhm, © BMV Landeck

Foto: Härting, © BMV Landeck

Landeck

Schloss Landeck

das Ausflugsziel im Tiroler Oberland! ls Veranstaltungszentrum, Galerie und Museum heißen wir unsere Besucher willkommen. Was erwartet diese:

Museum „Bleiben oder Gehen – die bewegte Geschichte des Tiroler Oberlandes“ Die Dauerausstellung im Schloss-Museum Landeck erzählt aus der bewegten Vergangenheit des Tiroler Oberlandes. Die Geschichte wird – anders als bei traditionellen Heimatmuseen – dabei nicht als bekannt und vertraut vorausgesetzt. Dem Besucher bieten sich daher überraschende Erkenntnisse und intensive Begegnungen mit Menschen und Schicksalen. Das angeschlossene Archiv dient der Erforschung der Geschichte der Aus- und Einwanderung im Tiroler Oberland.

Galerie im Turm „Im Turm“ von Schloss Landeck zeigen wir zwei Fotoausstellungen: 29.05. – 23. 06. „Vielfalt in den Trockenrasen des Naturparks Kaunergrat“, Fotografien von Toni Vorauer und Niall Benvie. 26.06 – 27.08. „Face the Face“, Fotos vom weltgrößten Fotosalon, dem „Triesenberger Super Circuit“ zum Thema Menschenbilder.

SüSSe Verführung im Schloss

Ausstellungen zu interessanten und aktuellen Themen ergänzen das Angebot des Museums und Ausstellungen von regionalen und internationalen Künstlern laden zur Auseinandersetzung mit Kunst ein.

Von April bis Oktober zeigt Ihnen Konditormeis­ ter Hansjörg Haag im einmaligen Ambiente von Schloss Landeck, wie er die „Tiroler Edle“ macht und Sie dürfen auch verkosten; jeden Dienstag von 16.00 bis 17.00 Uhr.

Galerie im Turm „Im Turm“ von Schloss Landeck werden in besonderen Jahresausstellungen Antworten auf die Bewegungen unserer Zeit gesucht (Transit, Tourismus, Migration, Globalisierung). Damit schlagen wir eine Brücke von der Vergangenheit in der Dauerausstellung in die Gegenwart und Zukunft.

Öffnungszeiten: 1. März - 26. Oktober 2010 11. Dezember 2010 - 30. Jänner 2011 DI - SO von 10.00 bis 17.00 Uhr

durch

Hallo Kinder, auf zur Schatzsuche durch das Schloss Landeck - eine aufregende Entdeckungsreise durch die Geschichte wartet mit viel Spass, Spiel und Überraschungen auf euch!

Foto: © BMV Landeck/rjg

Schatzsuche das Schloss

Foto: © Tiroler Edle

Galerie

Foto: © Hoang Trung-Thuy

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Museum Galerie Schloss Landeck Schlossweg 2 A-6500 Landeck Tel.: +43 (0)5442/63202 Mobil: +43 (0)664/36 333 33 Fax: +43 (0)5442/63202-4 www.schlosslandeck.at office@schlosslandeck.at

[ Museumsführer 2010 ]

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Landeck Naturparkhaus Kaunergrat am Gachen Blick

 Das Naturparkhaus Kauner­grat mit Café-Restaurant Gachenblick

Das Restaurant mit Sonnenterrasse und atemberaubendem Ausblick auf die Tiroler Bergwelt sorgt für das leibliche Wohl unserer Gäste und macht den Besuch des Naturparkhauses zu einem unvergesslichen Erlebnis.

Das Naturparkhaus Kaunergrat ist ein wichtiges Symbol für die Verwirklichung einer regionalen Vision: die außerordentliche Landschaft rund um den Kaunergrat für die kommenden Generationen zu erhalten.

Öffnungszeiten NATURPARKHAUS KAUNERGRAT: Mai-Oktober: MO-SO ab 10.00 Uhr (November geschlossen) Dezember-April: DI-SO ab 10.00 Uhr (Montag Ruhetag) Auf Anfrage bieten wir auch Führungen durch die Ausstellung.

Fotos: © Naturparkhaus Kaunergratt

Naturparkhaus Kaunergrat Gachenblick 100 A-6521 Fließ Tel.: +43 (0)5449/6304 E-Mail: naturpark@kaunergrat.at www.kaunergrat.at

Alpinarium Galtür – "Berge in Bewegung" D Foto: Alpinarium Galtür

as Alpinarium Galtür ist ein Ausstellungshaus der besonderen „ART“ und zentraler Bestandteil der 345 Meter langen und 19 Meter hohen Schutzmauer. Die Kombination aus Schutzmauer und Ausstellungsraum macht das Alpinarium Galtür und seine Architektur in Europa einzigartig. Die Nominierung zum europäischen p Schneeskulpturen Museumspreis 2007 und die Auszeichnung mit dem österreichischen Museumsgütesiegel 2008 unterstreichen die Qualität des Haus.

In der Ausstellung „LEBEN AM BERG – Faszination Schnee, Mythos Lawine“ erleben Sie, wie Berge, die scheinbar kahlen Felsen, leben und wie es sich in ihnen lebt. Menschen und Tiere im Anpassungsdruck. Ganz NEU sind die Bilder in Bewegung. Der Alpinspezialist und Regisseur Lutz Maurer schildert in seiner Dokumentation, wie das Ereignis vom 23. Februar 1999 Galtür und seine Menschen verändert hat. Das Thema „Faszination Schnee –

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[ Museumsführer 2010 ]

Café-Restaurant Gachenblick Tel.: +43 (0)5414/20160

Mythos Lawine“ spielt auch in die Inszenierung der weiteren Räumlichkeiten hinein. Das Café „Gefrorene Wasser“ mit der Panorama Sonnenterasse und die begehbare Dachplattform mit dem auskragenden Dachsteg über die Lawinenschutzmauer ergänzen das Besuchererlebnis für die ganze Familie. In Sonderausstellungen zeigen heimische Künstler ihre Werke.

ÖFFNUNGSZEITEN: 22. Mai 2010 – 10. Oktober 2010 und 3. Dezember 2010 – 1. Mai 2011 Dienstag bis Sonntag von 10.00 Uhr bis 18.00 Uhr Montag Ruhetag (auf Anfrage für Gruppen geöffnet) Alpinarium Galtür A-6563 Galtür 29 c Tel.: +43 (0)5443/20000 Fax: +43 (0)5443/20000-20 E-Mail: info@alpinarium.at www.alpinarium.at Eingang zur Ausstellung „Die Mauer - Leben am Berg“ 

Foto: Günter Wett

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as Naturparkhaus Kaunergrat beherbergt die multimediale Ausstellung „3000 m VERTIKAL“. Sie öffnet dem Besucher die Augen für die beeindruckende Schönheit und Vielfalt einer Natur- und Kulturlandschaft, wie sie in Tirol kaum mehr zu sehen ist. Auf einer interaktiven Wanderung durch die verschiedenen Lebensräume - vom ewigen Eis bis in die trockenen Steppenhänge im Tal - eröffnen sich interessante Blickwinkel auf Pflanzen, Tiere und Menschen im Naturpark. Im hauseigenen Kino wird der Besucher in die Geheimnisse und Gebräuche längst vergangener Zeiten am Piller Sattel eingeweiht.


Landeck Museum St. Anton am Arlberg

Erleben Sie die Entwicklung des Skisports im Museum St. Anton am Arlberg.

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Foto: © Museum St. Anton a. A.

t. Anton am Arlberg ist die Wiege des alpinen Skilaufs, hier wurde das Wedeln erfunden. Welche Skigrößen sich im berühmten Wintersportort auf den Pisten tummelten, erfährt man sowohl im Winter als auch im Sommer im neu inszenierten Museum St. Anton. Die „Gerätschaften“, die sie dabei benützten, mögen manchem ein Lachen entlocken, doch freute man sich damals wie heute über beste Pistenverhältnisse: „Zwoa Brettln, a gführiger Schnee, juchee!“. Das Arlberg-Kandahar Haus, in dem sich das Museum befindet, wurde 1912 erbaut und liegt in einem idyllischen Freizeitpark. Es lässt die Geschichte St. Antons und des Arlbergs in lebendiger Weise erstehen. Nach einem Besuch lädt der neu gestaltete Freizeitpark mit Spielplatz zum Verweilen ein. p Das Arlberg-Kandahar Haus befindet sich im Freizeitpark.

Foto: Anton Hiltpolt

nunmehr kehrt dieses Ereignis gewissermaßen an den Ort seiner Gründung – den Arlberg – zurück. Die Ausstellung dokumentiert die Gründungsgeschichte von „Interski“ sowie die Entwicklung der vergangenen 60 Jahre und vermittelt einen Einblick in den im Jänner in St. Anton stattfindenden Kongress. In einer begleitenden Publikation, die in der Schriftenreihe des Museums St. Anton am Arlberg erscheint, werden die in der Ausstellung aufgegriffenen Themen vertiefend dargestellt.

Sonderausstellung „60 JAHRE INTERSKI-KONGRESS“

Foto: © Museum St. Anton a. A.

Zum Interski-Kongress 2011, der – 60 Jahre nach seiner erstmaligen Durchführung 1951 in Zürs – von 15. bis 22. Jänner 2011 in St. Anton am Arlberg stattfindet, präsentiert und dokumentiert ab Juni 2010 eine Ausstellung im Museum St. Anton am Arlberg die Geschichte dieses weltweit bedeutendsten Skilehr-Symposiums, das seit seiner Gründung regelmäßig, zunächst alle zwei Jahre, später alle drei Jahre und letztlich in einem Vier-Jahres-Rhythmus an bedeutenden Skizentren auf der ganzen Welt durchgeführt wurde. Alle Innovationen in der Skitechnik und den Lehrmethoden wurden auf den Kongressen präsentiert und diskutiert. Schon 1991, also vor 20 Jahren, hatte der 14. Interski-Kongress in St. Anton stattgefunden, und

Öffnungszeiten: Sommer: DI - SO von 12.00 bis 18.00 Uhr Winter: Täglich von 15.00 bis 23.00 Uhr Preise: Erwachsene: € 4,Kinder (6 -16 Jahre): € 2,Gruppen ab 10 Personen pro Person: € 2,Anfahrt: Über Salzburg - Kufstein - Innsbruck - Landeck - nach St. Anton oder: über München - Fernpass - Landeck - nach St. Anton oder: über Stuttgart - Bregenz - Feldkirch - Bludenz - Arlbergpass oder Arlbergtunnel - nach St. Anton Museum St. Anton am Arlberg Rudi-Matt-Weg 10, A-6580 St. Anton a. Arlberg Tel.: +43 (0)5446/2475 oder +43 (0)5446/2720 Fax: +43 (0)5446/272025 E-Mail: museum@st-anton.at Tourismusverband St. Anton am Arlberg A-6580 St. Anton am Arlberg Tel.: +43 (0)5446/22690, Fax: 2532 E-Mail: info@stantonamarlberg.com www.stantonamarlberg.com

[ Museumsführer 2010 ]

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Reutte Faszination Zugspitze - Erlebniswelt ... mit den besten Aussichten

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ie Gipfelstation der Tiroler Zugspitzbahn wartet mit einer Attraktion auf, welche die Geschichte von Berg und Bahn eindrucksvoll wiedergibt. In der „Faszination Zugspitze - Erlebniswelt … mit den besten Aussichten!“ haben erfahrene Gletscherwissenschaftler, Historiker und Bergfexe jede Menge Wissenswertes über den Berg an der deutsch-österreichischen Grenze zusammengetragen. Die Ausstellung führt den Besucher über die bewegte Geschichte des Berges bis in die Gegenwart. Er findet besondere „Einblicke“ und „3-Dimensionale Erlebnisse” in einem der modernsten Bergmuseen der Alpen.

auf das Höhenmodell des Zugspitzmassivs, das sich ein Geschoss tiefer befindet.

Kleine Besonderheiten … Verschiedene Elemente he­ ben die Merkmale der Zugspitze hervor, wie z.  B. das nachgebaute Relief des Wettersteinmassivs oder die Sicherheitsglasplatten am Boden. Letztere gewähren den Besuchern einen senkrechten Blick in das 200 Meter abfallende Zugspitzmassiv. Die Elemente auf einen Blick: - Zeitreise - 3D-Multimedia-Show - Filmvorführung „Technik“ - Filmvorführung „Impressionen“ - Glasboden mit Blick in die Tiefe - Begehbare Landkarte

Im 3D-Kino fliegen wie ein Adler …

Die Zugspitze erzählt …

Technik versus Stimmung ...

Am Beginn der Ausstellung führt eine Zeitreise von der Erstbesteigung der Zugspitze 1820 durch Josef Naus über den Bau der Zugspitzbahn in den 20er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts bis hin zum „technisiertesten Gipfel der Alpen“ in der heutigen Zeit. Zu sehen sind interessante Aufnahmen und Objekte der Bahngeschichte. Hat man die Zugspitze mittels Technik erobert, steht man nun am Gipfel des Berges. Beim Eintritt in die alte Einfahrtshalle bietet die raumhohe Glasfront einen unvergesslichen Blick in die umliegende Bergwelt. Die Galerie mit der Gondel aus den 60er-Jahren dient als Aussichtsplattform für die imposante umgebende Bergwelt und

In zwei weiteren Filmen kann man sich einerseits über die Technik und den Bau der Tiroler Zugspitzbahn informieren, andererseits einfach nur den Impressionen rund um die Zugspitze hingeben. Tauchen Sie ein in die „Faszination Zugspitze“ - eine beeindruckende Erlebniswelt am höchsten Berg Deutschlands!

Foto: Somweber

p Erlebniswelt Zugspitze

Ein zentrales Highlight der Ausstellung begeistert Gäste jeden Alters: In der 3D-Multimediavorführung im ehemaligen Spannraum der alten Zugspitzbahn erleben die Besucher die Zugspitze ähnlich wie beim Flug eines Adlers. Über zwei Geschosse zieht sich die Projektionsfläche. Die Vorführung besticht durch einzigartige Effekte und durchdachte Technik. Die Naturschauspiele am Berggipfel von Sonnenauf- bis -untergang werden ganz beeindruckend präsentiert. Der mit Wasser gefüllte Boden im ehemaligen Spannraum lässt durch die Spiegelung die Halle noch größer und tiefer erscheinen. Dass dabei Wind und Regen durch modernste Technik in den Raum kommen, überrascht sogar den größten Cineasten.

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[ Museumsführer 2010 ]

Tiroler Zugspitzbahn Obermoos, A-6632 Ehrwald Tel.: +43 (0) 5673/2309, Fax: +43 (0) 5673/2309-51 E-Mail: info@zugspitze.at • www.zugspitze.at

Foto: West Werbeagentur

Das Erlebnismuseum „Faszination Zugspitze“ macht den majestätischen, 2.962 m hohen Parade-Aussichtsberg der Alpen in allen Variationen erlebbar, selbst bei Nebel, Sturm und Schneefall.


Fotos: Familienstiftung Schloss Tratzberg

Schwaz Schloss Tratzberg Zeitreise ins Mittelalter Mächtig und gleichzeitig zauberhaft thront an den Abhängen des Karwendels, hoch über dem Tiroler Unterinntal, das prachtvolle Renaissance-Schloss.

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ie ursprüngliche Burganlage war im späten 15. Jahrhundert im Besitz des Habsburger Kaisers Maximilian I. und ging nach mehreren Besitzerwechseln im Jahr 1847 durch Heirat an die Familie der Grafen Enzenberg über, in deren Besitz es sich noch heute befindet. Kaum ein Adelssitz hat so viel von seiner ursprünglichen Bausubstanz erhalten können. Besonders seine reichhaltige und originale Innenausstattung macht Tratzberg so sehenswert. Herzstück des Schlosses ist der Habsburgersaal mit seinem einzigartigen Wandgemälde des Stammbaumes der Habsburger, welches sich in fast 50 Metern Länge über die vier Wände des prächtigen Saales zieht.

p Der beeindruckende Innenhof Die spezielle Art der Präsentation lässt den Besuch auf Schloss Tratzberg zum Erlebnis werden. Die Gäste begeben sich auf eine spannende „Zeitreise ins Mittelalter“ und werden dabei von den aristokratischen Vorbesitzern Tratzbergs in Form eines lebhaften Hörspiels verzaubert. Kinder können das Schloss und die Ritterzeit bei einer spannenden Märchenführung zeitgleich mit ihren Eltern entdecken. Das Restaurant Schlosswirt Tratzberg am Fuße des Schlosses mit Gastgarten und Kinderspielplatz, der Schlosskiosk, der Bummelzug „Tratzberg Express“ sowie zahlreiche Wandermöglichkeiten rund um das Schloss vervollständigen das Besucherprogramm.

Öffnungszeiten: 20. März – 01. November 2010, täglich Führungen von 10.00-16.00 Uhr, Juli und August verlängerte Öffnungszeiten: letzte Schlossführung um 17.00 Uhr Kontaktdaten: Tel.: +43 (0) 5242/63566, Fax: +43 (0) 5242/63566-44 info@schloss-tratzberg.at • www.schloss-tratzberg.at

Jenbacher Museum – Industrie - Natur - Sport Das Jenbacher Museum widmet sich mit einer Ausstellungsfläche von 700 m² verschiedenen Schwerpunkten.

sportarten und den Tiroler Skierzeugern. Fotos und sehenswerte Exponate gewähren einen interessanten Einblick in die Alpingeschichte der Region. Fotos: Jenbacher Museum

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as in einem ehemaligen Fuggerhaus aus dem 15. Jahrhundert untergebrachte Jenbacher Museum wurde mit dem Österreichischen und dem Tiroler Museumspreis, sowie dem Museumsgütesiegel ausgezeichnet und ist aufgrund des hohen Niveaus immer einen Besuch wert. Die Vergangenheit Jenbachs mit der Sensenindustrie seit dem 15. Jahrhundert wird in einer Reihe von Bildern und Exponaten präsentiert. Mit Modellen, Dokumenten und Plänen wird die 500-jährige Geschichte der Jenbacher Werke vom Silberbergbau bis zu den Blockheizkraftwerken, sowie Jenbach als Eisenbahnknotenpunkt mit der Achenseebahn, Zillertalbahn und Bundesbahn verständlich gemacht. Im Naturmuseum sind mehr als 4000 Schmetterlinge, Vögel, Schnecken, Muscheln, Käfer und Pilze zu sehen. Die Alpin- und Wintersportausstellung widmet sich dem Alpinsport, allen Winter-

Sonderausstellung 2010: „Eine Kulturgeschichte des Tabaks“ und „180 Jahre Tabakfabrik Schwaz“: Als der Tabak nach Europa kam, entstand ein Kult des Rauchens, für den man kunstvolle Pfeifen, zierliche Tabatieren und Schnupftabaksdosen herstellte, diese sind heuer im Museum zu sehen und auch die 180-jährige Geschichte der Schwazer Tabakfabrik. Auch auf die Gefahren des Rauchens wird hingewiesen.

Öffnungszeiten: 24.04.-30.10. und Adventsamstage: MO, DO, FR und SA von 14.00 - 17.00 Uhr oder für Gruppen ab 10 Personen nach Vereinbarung (Tel.: 0043/(0)664/9517845). Führungen mit Audioguide in Deutsch, Englisch und Italienisch Jenbacher Museum, Achenseestraße 21, A-6200 Jenbach Tel./Fax: +43 (0)5244/61409 • www.jenbachermuseum.at E-Mail: info@jenbachermuseum.at

[ Museumsführer 2010 ]

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Fotos: Achenseer Museumswelt

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Achenseer Museumswelt Historische Technik, Lebensund Arbeitsweise im Alpenraum

Im Jahr 2002 machte es sich der „Museums- und Kulturverein Traktoreum“ zur Aufgabe, die frühere Jugendherberge „Dr. Stumpfheim“ als Kulturmuseum neu aufleben zu lassen.

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chnell verschwand der Grundgedanke, nur eine Unterkunft für die zahlreichen betagten Traktoren aus dem „Traktorclub Maurach“ zu errichten, eher sollte eine Möglichkeit geschaffen werden, um heimisches Kulturgut und historische Technik zu erhalten. Nahe dem Waldrand, auf einer Fläche von rund 8000 m² entstand ein kleines Museumsdorf. Neben den ca. 80 restaurierten Oldtimer-Traktoren sind u.a. auch Ausstellungen der heimischen Vereine, des Polizeikommandos, eine Mineraliengrotte oder die Achenseebahn mit einer originalen Dampflok als Schnittmodell zu bestaunen. Besonders das Heck des alten Achensee-Dampfers „Stadt Innsbruck“ und die Technik des voll funktionsfähigen Schiffsdiesels ziehen die Blicke auf sich,

sobald der großvolumige Motor anfängt, seinen Dienst zu verrichten. Zu unserem alljährlichen Highlight wurde die am 8. Dezember stattfindende Achenseer-Museumsweihnacht, wo wir jedes Jahr einen neuen Teil unserer Ausstellung eröffnen. Heuer erstmalig veranstaltet der „Museums- und Kulturverein Traktoreum“ die 1. Achenseer-Museumssonnwend pünktlich zu pBergrettungs­ Sonnwend am 19.06.2010. ausrüstung

Öffnungszeiten: Vom 8. Dez. bis 31. März, und 1. Mai bis 31. Oktober Mittwoch, Freitag, Sonntag, Feiertage: 13.30 bis 17.00 Uhr Sonderführungen auf Anfrage Eintritt pro Person: € 5,–; Kinder bis 8 Jahre frei Museums- und Kulturverein Traktoreum A-6212 Maurach am Achensee • Maurach 120a Tel.: +43 (0)664/1026424 oder +43 (0)676/4283131 info@achenseer-museumswelt.at www.achenseer-museumswelt.at

Haus der Völker

Museum für Kunst und Ethnographie Das Haus der Völker wurde 1995 von Prof. Gert Chesi gegründet.

A

ls Journalist und Fotograf entdeckte er schon früh seine Begeisterung für die verschiedenen Kulturen dieser Welt. In 40 Jahren hat er auf seinen Reisen nach Asien und Afrika mehr als 1000 Exponate gesammelt, die im Museum zu bestaunen sind. Entstanden ist ein Ort der Begegnung, der die Kulturen dieser Welt vergleichend erschließt und damit den Versuch unternimmt, den unermesslichen Reichtum, den das Schaffen der Menschheit hervorgebracht hat, zu veranschaulichen. In ergänzenden Sonderausstellungen wird ein ganzheitliches Kulturverständnis vermittelt und eine Brücke zwischen Gestern und Heute, aber auch zwischen den Kulturen und Menschen dieser Welt geschlagen.

Gebrauchsgegenstände und Kultobjekte Zu den Schwerpunkten der Afrikasammlung gehören Kultobjekte animistischer Religionen bis zu den modernen VoodooBewegungen. Von den ältesten Grabfunden der Nok- und Kat­ sina-Kultur bis zu den Ritualobjekten des Ogboni-Bundes zeigt das Haus der Völker einen repräsentativen Querschnitt afrika-

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[ Museumsführer 2010 ]

nischer Kunst. Der zweite Teil des Museums zeigt Foto: © Haus der Völker die Kunst des Buddhismus aus dem südostasia- p Voodooschiff tischen Raum. Innerhalb der Asien-Sammlung dominieren die Funde aus Burma (Myanmar), Thailand und China, die in reizvollem Kontrast zu den Figuren und Masken Afrikas stehen.

Sonderausstellungen 2010: 23. Mai – 12. September 2010: Textile Kunst aus Westafrika 19. September 2010 – Mitte 2011: Aus der Privatsammlung Gert Chesi

Öffnungszeiten: Museum/Café/Shop: tägl. 10.00 Uhr bis 18.00 Uhr Führungen: Jeden Sonntag 15.00 Uhr (jeweils ab 5 Personen) und jederzeit auf Anmeldung unter Tel.: +43(0)5242/66090 oder info@hausdervoelker.com Eintrittspreise: € 6,–; ermäßigt: € 4,– Kontakt: Haus der Völker Kulturverein St. Martin 16, A-6130 Schwaz, Tel.: +43(0)5242/66090 info@hausdervoelker.com • www.hausdervoelker.com


Schwaz Silberbergwerk Schwaz Mutter aller Bergwerke

 Mit der Grubenbahn gehts durch den Berg.

Erleben Sie ein faszinierendes Abenteuer unter Tag im Schwazer Silberbergwerk.

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Fotos: Silberbergwerk Schwaz

ie spannende Zeitreise in die silberne, mittelalterliche Vergangenheit beginnt mit einem ersten Höhepunkt: der Fahrt auf einer Grubenbahn 800 Meter tief in den im Jahre 1491 angeschlagenen Sigmund Erbstollen. Die Schwazer Bergknappen verfügten damals über das bes­ te Know-how im Bergbau und machten Schwaz zur größten Bergbaumetropole Mitteleuropas und zweitgrößten Ortschaft des Habsburgerreiches – nur Wien war größer. Zur Blütezeit wurde in Schwaz bis zu 85 % des weltweit gehandelten Sil­ bers abgebaut. Der Reichtum des Schwazer Bergbaus führte auch dazu, dass in der Münze Hall p Auf dem Weg in den Berg

der erste Guldiner geprägt wurde – der Taler war geboren. Im Silberbergwerk Schwaz „erleben“ Sie nicht nur Geschichte, nein, Sie können auch etwas für Ihre Gesundheit tun. Im Berg­ inneren erwartet Sie staub- und allergenfreie Luft. Sollten Sie unter Asthma oder anderen Erkrankungen der oberen Atemwege leiden, dann verschafft Ihnen der Besuch im Silberbergwerk Linderung Ihrer Beschwerden (ärztlich bestätigt!). Überzeugen Sie sich selbst - in der Mutter aller Bergwerke! Das Silberbergwerk Schwaz wird mittlerweile seit 20 Jahren als Schaubergwerk betrieben und zählt zu den fünf sichersten Schaubergwerken!

Öffnungszeiten: Hauptsaison: Mai – September, täglich 09.00 – 17.00* Uhr Nebensaison: Oktober – April, täglich 10.00 – 16.00* Uhr (*Beginn der letzten Führung) Mehr Infos und Kontakt: Schwazer Silberbergwerk Besucherführung GmbH Alte Landstraße 3a, A-6130 Schwaz/Tirol Tel.: +43 (0)5242/72372, Fax: +43 (0)5242/72372-4 E-Mail: info@silberbergwerk.at • www.silberbergwerk.at

Das moderne Planetarium von heute: Ein 3-D-Weltraumerlebniskino! Nachdem Sie einen kinoähnlichen Saal betreten haben, nehmen Sie Platz in den bequemen Kippsesseln und blicken hinauf in eine große Kuppel.

I

n dieser Halbkugel werden mitreißende Weltraum- und Musikfilme gezeigt. Durch die gekrümmte, Sie umgebende Leinwand entsteht ein 3-D-Effekt – Sie haben das Gefühl, mitten im Universum zu sein! Unsere verschiedenen Filme/Shows über das Weltall, die Geschichte der Raumfahrt oder die Planeten sowie den Sternenhimmel in einmaliger Qualität und Brillanz vermitteln Wissen mit größtem Unterhaltungswert!

Fotos: Zeiss Planetarium

Zeiss Planetarium Schwaz p Raumfahrtshow

Ein Auszug unserer verschiedenen Weltraum- bzw. Musikshows: „Der kleine Mondbär“, Sternenmärchen ab 4 Jahren, „Planeten zum Anfassen“, interaktive Show ab 8 Jahren, „Ursprung des Lebens“, Familienshow ab 9 Jahren, „Aliens - Fantasie oder Wahrheit?“, Familienshow ab 9 Jahren, „Die Magie der Sterne“, Astronomieshow ab 10 Jahren, „Pink Floyd Music-Light-Show, Musikshow ab 14 Jahren, ... und viele andere Shows mit spannenden Themen!

Öffnungszeiten: Den aktuellen Spielplan zu den verschiedenen Shows finden Sie unter www.planetarium.at oder erfahren Sie telefonisch unter 0043/5242/72129. Planetarium Schwaz GmbH Alte Landstraße 15, A-6130 Schwaz Tel.: +43/5242/72129, Fax: +43/5242/72129-4, E-Mail: info@planetarium.at • www.planetarium.at

[ Museumsführer 2010 ]

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Schwaz Im Jahre 1947 wurde in den leeren Räumen des Burgfrieds auf Burg Freundsberg das Museum der Stadt Schwaz eingerichtet.

H

och über der Stadt thront auf einem Hügel die Burg Freundsberg, die einst Stammsitz der seit 1122 urkundlich nachweisbaren Herren von Freundsberg war. Der Burgfried, dessen älteste Mauerreste ins 12. Jh. datiert werden, hat sich als einziger Bestand der ursprünglichen Anlage erhalten. Beim Neubau um 1230 wurde auf diesen romanischen Teilen aufgebaut. 1467 kam die Burg durch Gütertausch in den Besitz des Tiroler Landesfürsten Sigmund des Münzreichen, der sie ab 1472 zum Jagdschloss ausbauen ließ. Eine wesentliche Veränderung der Burganlage erfolgte um 1630, als Palais und Kapelle zu einer neuen Schlosskirche im Renaissancestil umgebaut wurden. Burg Freundsberg wurde 1812 von König Ludwig I. von Bayern der Gemeinde Schwaz als Geschenk überlassen. 1176 erfolgte die Weihe der ersten Burgkapelle durch den Legaten des Römischen Stuhles, Erzbischof Konrad von Mainz. Von der durch Sigmund von Tirol umgebauten und 1477 geweihten Schlosskirche ist heute noch ein Fresko vorhanden. Um 1630 wurde der Palas der Burg zum Teil abgerissen und mit der alten Burgkapelle zur bestehenden Schlosskirche erweitert, die ein seltenes Denkmal der Renaissance in Tirol ist. Seit der letzten Renovierung und der Wiederweihe (1977) wird die Schlosskirche kirchlich und kulturell genutzt.

des Abbaus war vor allem die Gewinnung des Schwazer Silbers, das weltweite Bedeutung erlangte. Das zweite Turmgeschoss zeigt neben bäuerlichen Einrichtungsgegenständen vor allem Erinnerungsstücke der Schwazer Schützenkompanien. Bilder, Trommeln sowie kleinere Ausstellungsgegenstände verweisen auf den Tiroler Freiheitskampf und den Brand von 1809. Das dritte Stockwerk bietet dem Besucher einen Einblick in die wirtschaftliche Entwicklung der Stadt Schwaz vom Mittelalter bis in die Jetztzeit. Alte Schmiedearbeiten, schön res­ taurierte Zunftzeichen und Zunftschilder und eine Sammlung alter Schwazer Wirtshausschilder erinnern an vergangene Zeiten. Das vorletzte Stockwerk ist der Zeitgeschichte von Schwaz gewidmet. In dem von Herzog Sigmund errichteten Obergeschoss, dem Wohntrakt, ist die Vergangenheit noch sehr gegenwärtig. Vom Vorraum gelangt man in die Küche und in die Trinkstube. Durch eine gotische Holzwand betritt man das Schlafgemach mit den Wandmalereien von Jobst Weninger. Foto: Walter Graf

Foto: Christian Medwed

Burg Freundsberg Museum der Stadt Schwaz

Öffnungszeiten: April - Oktober täglich von 10.00 bis 17.00 Uhr, außer Montag. Führungen auf Anfrage, Sonntag freier Eintritt.

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[ Museumsführer 2010 ]

Foto: Christian Medwed

Museum der Stadt Schwaz Jahrzehnte als Gefängnis und Depot benutzt, wurde 1947 in den leeren Räumen des Burgfrieds das Museum der Stadt Schwaz eingerichtet. 2003 wurden die Stockwerke des Burgfrieds saniert und die Ausstellungstücke neu präsentiert. Durch die bauliche Erschließung des ehemaligen Burgverlieses im Jahr 2005 erwarten den Besucher zusätzlich zur Ausstellung in den übrigen fünf Stockwerken Informationen über Herrschaftsgebiete, Macht, Einfluss und Familienchronik der Herren von Freundsberg. Das erste Turmgeschoss gibt einen Einblick in die Geschichte des Schwazer Bergbaus, der um 1500 europäische Bedeutung erlangte. Der Erzreichtum war bereits den urzeitlichen Bewohnern bekannt, geriet in Vergessenheit und wurde der Sage nach 1409 wieder entdeckt. Schwaz erlebte daraufhin einen ungeahnten Aufschwung. Im 17. Jh. ging der Bergsegen zurück und erlebte im 19. Jh. ein Wiederaufleben. Hauptziel

Der heutige Rittersaal beherbergte noch vor wenigen Jahren ein Kulturlager der Stadtgemeinde Schwaz. Von 2002 bis 2003 wurde der Mitteltrakt umgebaut und präsentiert sich nun als kunstvoll gestalteter Rittersaal. Die Fresken an Wänden und Decke schuf der Künstler Wolfgang Götzinger. Museum der Stadt Schwaz auf Burg Freundsberg A-6130 Schwaz, Burggasse 55, Tel.: +43 (0)5242/65129 E-Mail: info@freundsberg.com • www.freundsberg.com


museen

s l o r i T

Foto: Museum Schloss Bruck, Oberwalder

Osttirol

Defereggental Iseltal Lienz Pustertal [ Museumsf端hrer 2010 ]

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Foto: Museum Schloss Bruck, Oberleitner

Osttirol Schloss Bruck Museum der Stadt Lienz

Das Museum der Stadt Lienz auf Schloss Bruck hat sich in den letzten Jahren vom traditionellen Heimatmuseum zu einem zeitgemäßen Ausstellungsort entwickelt. Ausstellungssommer 2010: „GOTIK : BAROCK. Schätze aus dem Pustertal“ Das Pustertal zwischen Brixen und Lienz war stets eine von Verkehr und Handel geprägte Region. Brixen, Bruneck, Innichen, Sillian und Lienz mit ihren Künstlern belebten zudem die sakrale Kunst des Tales. Die Ausstellung „GOTIK : BAROCK. Schätze aus dem Pustertal“ bietet einen Einblick in die künstlerischen Facetten dieser Region. Gotische und barocke Skulpturen und Gemälde aus Kirchen und Kapellen manifestieren die Sehnsucht der Menschen im Glauben: Christus als Weg zur Erlösung, Heilige und Maria als Fürbitter, die Leidensgeschichte Christi sowie die sakralen Bildprogramme auf Altartafeln und Fresken der Schlosskapelle als Ausdruck der Kunst am Görzer Hof in Lienz sind Themen dieser Schau. Der Blick richtet sich auch zurück in die Zeit der Spätromanik, im Nachhall lebt die Kunst des frühen 19.  Stephan Flaschberger Jahrhunderts auf. Virgener Fastentuch 1598 Das Museum der Stadt LiLienz, Museum Schloss Bruck enz Schloss Bruck verfolgt © paul-ott/graz mit dieser Ausstellung, eine regionale Brücke zwischen Brixen und Lienz zu spannen. Die Zusammenarbeit mit bedeutenden Museen in Bozen, Brixen, Bruneck, Innichen und Innsbruck betont die regionalpolitische Aktivität des Museums Schloss Bruck. Als Höhepunkt dieser Ausstellung ist sicherlich die Neupräsentation des „Virgener Fastentuchs“, 1598 des Stefan Flaschberger zu werten. Nach jahrelanger Konservierung wird es erstmals in seiner gesamten Größe von fast 40m² im Rittersaal präsentiert. Es ist eines der faszinierendsten Werke in Osttirol an der Wende von Spätgotik und Renaissance zum Frühbarock. Stefan Flaschberger war als Maler in Lienz tätig. Das Fastentuch wurde 1598 in Virgen erstmals aufgehängt.

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[ Museumsführer 2010 ]

Das in Leimfarben auf Leinwand gemalte Tuch wurde zur Erläuterung vor allem der Passion Christi in der Fas­ tenzeit im Chorraum der Kirche vor dem Hochaltar präsentiert. Anhand der 42 Bildfelder konnten den gläubigen Menschen zwölf Szenen aus dem Alten Testament und 30 Szenen aus dem Neuen Testament näher gebracht werden.

 Pustertaler Maler, Mariä Verkündigung, Mitte 18. Jh., Öl auf Holz Brixen, Diözesanmuseum Hofburg Brixen, © Lienz, Museum Schloss Bruck Albin Egger-Lienz (1868 – 1926) Leben und Werk - Studiensammlung Die Egger-Lienz-Galerie in Schloss Bruck beherbergt die umfangreichste Werksammlung des österreichischen Malers. Die Präsentation führt von den Anfängen seines künstlerischen Schaffens hin zu den ausdrucksstarken späteren Arbeiten und zeigt das Gesamtwerk Albin Eggers vom Historismus bis zum Expressionismus. In den Hauptwerken wird das Schicksal des bäuerlichen

p Lienzer Maler, HL. Elisabeth - Detail aus Görzer Altar, um 1490, Öltempera auf Holz © Lienz, Museum Schloss Bruck Foto: Vaverka

 Albin Egger-Lienz Zwei Bergmäher, 1913 © Lienz, Museum Schloss Bruck


© Brixen, Diözesanmuseum Brixen

© Lienz, Museum Schloss Bruck

Osttirol Sommerprogramm 2010:

• Führungen jeden Sonntag um 11.00 und 14.00 Uhr und nach Bedarf • Sommerliche Konzert- und Theaterabende im Schlosshof • Jeden Samstag, Sonn- und Feiertag ab 9.00 Uhr Museumsfrühstück im Schlosscafé Speziell für Kinder und Familien: p Johann Paterer, Thronende Madon- p Pustertaler Bildschnit- • Kindergerechte Familienführungen durch die Ausstellung • Familiensonntag jeden Sonntag 14.00 Uhr von 4.7.-5.9.2010 zer, Madonna mit Kind, na mit Kind, um 1740; 13 Rosen• Ferienwerkstatt für Kinder: 9./10.8 und 16./17.8., jeweils von um 1430; aus Gsies kranzgeheimnisse, Mitte 18. Jh. 14.00 bis 18.00 Uhr Menschen zwischen Leben und Tod beleuchtet. Die „Anti- • Museumspädagogische Programme für Schulklassen kriegsbilder“ sind Dokumente einer unheroischen Dramatik. • Kindergeburtstagsfeiern nach Voranmeldung Porträts und Landschaften sowie Einblicke in das graphische Werk und wenig bekannte Arbeiten aus den Studiensamm- Öffnungszeiten: lungen runden den Blick auf seine tief empfundene Kunst ab. 22.5. - 12.09. täglich von 10.00 - 18.00 Uhr 14.9. - 24.10. Di - So von 10.00 - 16.00 Uhr 9.7. – 29.8.2010: Ausstellung Herbert Nussbaumer Kontakt: Museum Schloss Bruck, A-9900 Lienz Illusion & Imagination Tel.: +43 (0)4852 62580 83, Fax: +43 (0)4852 62580-4 Eröffnung: 8.7., 19.00 Uhr mit einer Musik-Performance von E-Mail: museum@stadt-lienz.at Hannes Kawrza www.museum-schlossbruck.at

Museum Aguntum - Das Leben und die Kultur der Römer in den Alpen erleben

I

m großen begehbaren Grabungsgelände können das neu gestaltete Atriumhaus, einzigartige Architektur aus dem Mittelmeerraum, das Handwerkerviertel, die Stadtmauer sowie die große öffentliche Therme besichtigt werden. Im Sommer 2008 wurden die archäologischen Grabungen weitergeführt und ein weiteres Gebäude, das Marcellum, ein antiker Delikatessenmarkt freigelegt. Den Besuchern stehen Museumsshop, Medienraum mit Filmvorführung, und ein virtueller Rundgang zur Verfügung. Museumspädagogische Programme für Schulklassen werden regelmäßig angeboten. Führungen für Gruppen ab 10 Personen nach Anmeldung. Auch der Trend zu musealen Rahmenveranstaltungen hat sich heute weitgehend durchgesetzt. So veranstaltet Aguntum nun in den Sommermonaten sogenannte Römerfeste zu bestimmten Themen. Unter anderem werden in dem äußerst reizvollen Außengelände zu römischen Klängen originale Rezepte der

römischen Küche serviert. Desweiteren werden Workshops für Kinder veranstaltet, deren Ziel es ist, spielerische und zielgruppenorientierte Vermittlung von Bildungsinhalten zu gestalten. Dieses Jahr findet im Herbst vom 25.09. bis 9.10.2010 ein 2-wöchiges Kunst/Kultur- und Kulinarikprojekt statt. Aguntum wird einer der Hauptveranstaltungsorte sein. Das Programm ist ab Mai im Museum zu erfragen.

Foto: © Ostrirol Werbung/Böhm

Das Museum Aguntum bietet einen unterhaltsamen und informativen Überblick über Leben und Kultur der Römer in den Alpen.

ÖFFNUNGSZEITEN: 12. April – 31. Mai: MO – SA 9.30 – 16.00 Uhr 1. Juni – 14. Sept.: täglich 9.30 – 18.00 Uhr 15. Sept. – 26. Okt.: täglich 9.30 – 16.00 Uhr

p Ein Teil des Grabungsgeländes von Aguntum mit Aussichtsturm

Verein CURATORIUM PRO AGUNTO Stribach 97, A-9991 Dölsach Tel.: +43 (0) 4852/61550, Fax: +43 (0) 4852/ 61550-5 E-Mail: aguntum@aon.at • www.aguntum.info

[ Museumsführer 2010 ]

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Osttirol Heimatmuseum Matrei – Kulturgeschichtliche Raritäten Das Heimatmuseum Matrei weist eine wechselvolle Vergangenheit auf. Den Grundstein legte die Pädagogin Rosa Ghedina-Pernter, die sich in der Zwischenkriegszeit einen hervorragenden Namen als Heimatforscherin erwarb.

M

it ihrer umfassenden Bildung, ihrer Begeisterung am Suchen und Entdecken gelang es ihr, eine Vielzahl an alter Volkskunst, seltenen Münzen und Ausgrabungsgegenständen zusammenzutragen. Testamentarisch vermachte die Sammlerin ihre „Schätze“ der Marktgemeinde Matrei und schuf dadurch die Basis für die Errichtung eines Heimatmuseums. 1969 konstituierte sich in der Marktgemeinde der „Heimatkundliche Verein MEDARIA“, der sich zum Ziel setzte, die Sammlung zu erweitern und diese als kleines Museum der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.

Fotos: Herzog

Im Rahmen der 700-Jahr-Feier der Marktge­ meinde Matrei übergab Tobias Trost seine um­fangreiche Steinsammlung, als besondere Ausstellungsexponate für das Museum, der Marktgemeinde Matrei. Sämtliche Mineralien stammen aus den Hohen Tauern und weisen eine außer- p Stein­samm­lung von Tobias Trost gewöhnliche Qualität auf. Die Marktgemeinde stel­lte im Kellergeschoss des Rathauses zwei große Räume bereit, die als Museum adaptiert wurden. Die abwechslungsreiche Schau präsentiert neben alten landwirtschaftlichen Geräten, schmie­de­eisernen Schlössern und haus­wirtschaftlichen Ge­brauchsge­genständen auch Mün­zen, De­votionalien, Fun­de aus der Römerzeit, Hin­terglasmalerei­en und andere Bilder, aber auch Klaubauf-Larven und Fahnen. Als besonderes Highlight gilt der ausgestellte Braunbär, der 1971 als bislang letzter in freier Wildbahn lebender Bär Tirols am Klaunzerberg geschossen und hervorragend präpariert wurde. Auf Wunsch werden auch Führungen durchgeführt. Heimatkundliches Museum Medaria Im Rathaus, Rauterplatz 1, A-9971 Matrei in Osttirol Tel.: 04875/6805 oder 04875/6527 (TVB)

Geschichte eines Alpen­ überganges

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as Felbertauern-Museum am Südportal des Felbertauerntunnels erzählt die Entwicklungsgeschichte der Felbertauernstraße, vom uralten Gebirgsweg bis zum leistungsstarken Hightech-Unternehmen Felbertauernstraße AG. In den adaptierten Räumlichkeiten können zahlreiche Exponate wie Urkunden, alte Zeitungsberichte, originale Werkzeuge (z. B. die Schaufel vom Spatenstich, ein Mineur mit originalem Presslufthammer), altertümliche Arbeitsausstattung, alte Fotos vom Bau und der Entwicklung der Straße u.v.m. bewundert werden. Werbespots aus der Gründungszeit der Felbertauernstraße AG laden zum Schmunzeln ein. An der sehenswerten Zeitreise beteilig­ten sich auch einige Künstler mit ihren Werken über die Felbertauernstraße. Die im Tauerngebiet gefundenen Mineralien werden ebenso präsentiert wie die alten Filme über den Bau und die Besonderheiten der Felbertauernstraße im „Museumskino“.

Öffnungszeiten: Sommer 2010: MI– SO 10.00 bis 18.30 Uhr und jederzeit nach Voranmeldung (Tel.: +43(0)4875/8806) geöffnet. Eintritt frei! www.felbertauernstrasse.at

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[ Museumsführer 2010 ]

Foto: Possenig

Das Felbertauern-Museum


Osttirol „Kammerlanderhof” – Historisches Stubenhaus D

Der Verein „s‘Kammerland - Kulturinitiative Thurn“ bemüht sich um die Pflege des 500 Jahre alten Stubenhauses, das sich in seiner Unverfälschtheit als einzigartiges bäuerliches Kulturgut darstellt.

Foto: Journal/Funder

as 500 Jahre alte Stubenhaus ist in seiner einzigartigen Originalität an sich schon ein Museum. Das in Mischbauweise (Mauer- und Holzblockbau) mit im Süden vorKüchen- bzw. Heilkräutern vervollständigt den springendem Backofen errichtete Eindruck unverfälschter bäuerlicher LebensHaus enthält im Erdgeschoß u.a. welt. Der Verein „s‘Kammerland-Kulturinitiative die originale Rauchküche mit ofThurn“ bemüht sich um die Sanierung, Erhalfener Herdstelle und der dicken tung und Wiederbelebung des denkmalgeRußschicht an der Decke sowie die p Der 500 Jahre alte Kammerlanderhof schützten Objekts. Außer den Museumstagen gemütliche Stube. Bemerkenswert ist der im Obergeschoß eingebaute Kornkasten mit den großen werden in der Sommersaison vielfältige kulturelle VeranstalKorntruhen und vielen alten Gerätschaften. Die kleine Schlaf- tungen, wie Ausstellungen und Konzerte, organisiert. kammer gibt Einblicke in die bäuerliche Wohnkultur um 1900. Im Unterdach ist eine ständige volkskundliche Ausstellung zum ÖFFNUNGSZEITEN: Thema „altes bäuerliches Handwerk“ untergebracht. Hier wird Ende Juni bis Mitte September, jeden MO 16.00 bis 19.00 Uhr; anhand historischer Gerätschaften anschaulich der Werdegang Gruppenführungen nach Voranmeldung jederzeit möglich! Vervom Flachs zum Leinen, einschließlich eines alten, noch voll anstaltungen werden in den Medien angekündigt. funktionstüchtigen Webstuhls gezeigt. Eine Schusterwerkstatt und die „Machelkammer“ (Tischlerwerkstatt) zeugen von den Kammerlanderhof Thurn, A-9904 Thurn, Oberdorf 30 Mühen, aber auch dem Erfindungsreichtum unserer Vorfahren. Tel.: 0676/9331200 bzw. 04852/71508 Das traditionelle Bauerngartl vor dem Haus mit Gemüse und E-Mail: RaimundMusshauser@gmx.at oder ascherl@aon.at

Archäologieraum Assling – Bedeutende Fundstücke

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ie Gemeinde Assling errichtete 1996 im Aufgangsbereich des Gemeindeamtes einen Archäologieraum, in dem die wesentlichsten Fundstücke präsentiert werden. Zu den geschichtlich bedeutenden Grabungsgebieten zählt der Kirchbühel von St. Justina. Die Kirche, die der gleichnamigen Heiligen geweiht ist, steht in traumhafter Lage auf einem mächtigen Felsklotz. Der Ursprung des Gotteshauses reicht bis ins Jahr 1177 zurück. Der heutige Bau wurde in gotischer Zeit errichtet und 1633 barockisiert. Neben dem Christophorusfresko der Südfassade ist der Jus­tinaaltar an der Nordwand besonders sehenswert. Er wird dem sogenannten „BarbaraFoto: Gemeinde Assling meister“, einem Schüler Friedrich Pachers, zugeschrieben. Ar­chäologische p Skelettfund

Grabungen auf dem Kirchenfels brachten Mauerreste zum Vorschein, die auf eine bedeutende und ausgedehnte Burganlage schließen lassen. Der Adelsansitz ist urkundlich nicht näher benennbar. Mit großer Wahrscheinlichkeit war jedoch die Kirche St. Justina einst die Burgkapelle dieses Adelsansitzes. Im Frühjahr 1993 wurden im Zuge von Sanierungsarbeiten an der Friedhofsmauer archäologische Funde gemacht. Neben Gegenständen des täglichen Gebrauches aus Keramik, Eisen, Buntmetall und Glas fand man auch ein wertvolles, mit Edelsteinen besetztes Geschmeide aus Gold. Insbesondere dieser Sensationsfund lässt sich mit dem Krönungsornat der Kaiser verbinden. Der „Juwelenkragen“ des 11./12. Jahrhunderts aus St. Justina zählt zu den wertvollsten Exponaten. Foto: Journal/Funder

Nach einer Reihe von historisch wertvollen Ausgrabungen in der Gemeinde Assling wurden sehenswerte Fundstücke aus früheren Zeiten der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

St. Justina mit dem Christophorusfresko an der Südfassade 

Öffnungszeiten: MO bis DO von 7.30 - 12.00 Uhr und von 13.00 - 17.00 Uhr, FR von 7.30 - 12.00 Uhr Archäologieraum Gemeindeamt Assling, Unterassling 28 A-9911 Assling, Tel.: +43 (0)4855/8209 • www.assling.at

[ Museumsführer 2010 ]

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Osttirol Archäologisches Talschaftsmuseum „Zeitreise Defereggen”

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ier Schaukästen geben interessante Einblicke in die Vergangenheit des Tales. Der Schaukasten I zeigt einen Knappenschuh, der auf die Blütezeit des Bergwerksbetriebes in St. Jakob hinweisen soll. Von Hans Troger, der das sehenswerte Exponat fand, stammen auch die ausgestellten Fotos im nächs­ ten Schaukasten. Ganz rechts im Schaukas­ten II werden Funde vom Hirschbühel aus der Mittleren Steinzeit präsentiert. Erhalten blieben vor allem Gerätschaften aus beständigem Material, aus Feuerstein und Bergkristall. Daneben gab es die meis­ten Gebrauchsgüter aus Holz, Knochen und anderen Werkstoffen. Ebenfalls in dieser Vitrine befinden sich Funde aus den Bergwerken „Im Blindis“ (Trojer Tal) sowie aus dem „Tögischer Bachl“ aus dem 16. und 17. Jahrhundert. Neben Meißeln und Eisen­ fragmenten von Kisten und Hunten sind eine Knappenschuhsohle und Esswerkzeuge von besonderem Interesse. Ein komplett erhaltenes Medizinfläschchen und die Scherben eines zweiten lassen die Frage nach ihrem Inhalt offen. Auch ein bronzenes Medaillon mit dem heiligen Udalrich ist erhalten. Unklar ist die Herkunft einer Strähne menschlicher Haare, welche die p Sehenswerte Exponate Jahrhunderte unbeschadet überdauert hat. Filz- und Gewebereste sowie handgearbeitete Stücke waren Teil der Bergleute-Kleidung. Die einzigen „Luxusgüter“, die gefunden wurden, sind Pfeifenreste. Die entdeckten Zugsackreste - Wollfragmente mit Kuhhaaren - weisen daraufhin, dass sie für den Abtransport des Erzes einst außen mit Kuhfell überzogen waren. Der Schaukasten III dokumentiert vor allem die Geschichte von St. Veit, insbesondere der Kirche und der Zeit der Protes­ tantenausweisung (1684/85). Eine Zeichnung hat die Sage „Die Hexe von St. Veit“ zum Inhalt. Die Münzen der Schau wurden bei der Grabung in der Kirche von St. Veit im Jahr 2000 gefunden. Die älteste stammt von dem Tiroler Herzog Sigmund dem Münzreichen (1447-1490), zwei wurden von den Grafen von

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[ Museumsführer 2010 ]

Görz geprägt. Neben einigen Exemplaren von habsburgischen Kaisern und Erzherzögen findet sich als jüngstes Stück eine Münze vom Salzburger Erzbischof Hieronymus von Colloredo und erinnert an die Zeit der langen Zugehörigkeit von St. Veit zum Erzbistum Salzburg (Anfang 13. bis Anfang 19. Jahrhundert). Eine Knochennadel, wie sie von der Jungsteinzeit bis in die Römerzeit verwendet wurde, fand man in einer Felsspalte unter dem Kirchenboden. Eine Keramikscherbe aus der Römerzeit, ein mittelalterlicher Esspfriem, Buchbeschläge und Rosenkranzperlen wurden ebenfalls bei den Grabungsarbeiten freigelegt.

Fotos: Themenmuseum Zeitreise Defereggen

Die ersten Menschheitsspuren Osttirols wurden auf dem Hirschbühel (2.145 m) im Gemeindegebiet von St. Jakob gefunden. Ein Teil der geborgenen Fundstücke ist im Talschaftsmuseum zu sehen.

p Das Themenmuseum im Mehrzweckpavillon St. Jakob i. D. Deferegger Geheimprotestanten, die sich in einem Bauernhaus zum Bibellesen versammelt hatten, wurden in einem Kupferstich verewigt. Auch das daneben ausgestellte Buch von Johann Gottlieb Hillinger (1732) nimmt auf dieses Kapitel der Geschichte Bezug. Das größte ausgestellte Objekt stellt der rund 1000 Jahre alte Einbaum dar. Er wurde im Obersee beim Staller Sattel gefunden und stellt eine Besonderheit dar, da sein Verwendungsund Fundort in 2.000 m Seehöhe liegt und er der einzige bislang bekannte Einbaum aus Zirbenholz ist. Der Schaukasten IV zeigt einen Brief aus dem Jahre 1711, der bei der Neueindeckung des Turmes der Filialkirche von St. Leonhard gefunden wurde und Auskunft über die damals tätigen Handwerker gibt. In der unteren Etage ist das zentrale Stück einer Prozessionsfahne aus der alten Pfarrkirche von St. Jakob zu sehen, das handgemalt ist und um 1800 entstanden sein dürfte.

Öffnungszeiten:

Täglich von 9.00 - 20.00 Uhr geöffnet Themenmuseum „Zeitreise Defereggen“ Mehrzweckpavillon A-9963 St. Jakob i. D., Tel.: +43 (0)4873/6320 www.defereggental.eu


museen

s l o r Ti

Foto: Schloss Tirol

Südtirol

Bozen Burggrafenamt Eisacktal Pustertal Salten-Schlern Überetsch Vinschgau Wipptal [ Museumsführer 2010 ]

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Die Museenlandschaft Südtirols

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as bekannteste Exponat ist wohl die Gletscherleiche „Ötzi“, der als spektakulärer Fund am Hauslabjoch vor fast 20 Jahren in die Archäologiegeschichte eingegangen und noch immer Gegenstand zahlreicher Forschungen ist.

als besonderes Kunsthandwerk, dessen Entwicklung beispielsweise den gesamten ladinischen Sprachraum über mehrere Jahrhunderte beeinflusst hat. Den Spuren der Entstehung der heutigen Kulturlandschaft, dereinzigartigengeo­logischen Ausprägungen sowie Pflanzen- und Tierwelt kann in den naturkundlichen Museen gefolgt werden. Nicht ohne p Sonnenburger Madonna im Grund sind die Dolomiten Diözesanmuseum Brixen seit 2009 Teil des UNESCOWeltnaturerbes. Weitere Besonderheiten in dieser vielfältigen Museumslandschaft stellt beispielsweise die fast lückenlose Sammlung von 400 Jahren Pharmaziegeschichte dar. Sakrale und profane Kunst aus vergangenen Epochen wie auch der Gegenwart zeigen die unterschiedlichen Strömungen vom frühen Mittelalter bis zur Neuzeit auf. © Diözesanmuseum Brixen

In Südtirol gibt es mittlerweile über 80 Museen und Sammlungen, die Zeugnis über die reiche Kultur des Landes geben. Zahlreiche Objekte ermöglichen Interessierten Einblick in die Entwicklung verschiedenster Kulturbereiche.

© Abteilung Museen/Lupe

Für detaillierte Informationen konsultieren Sie bitte die WebSeite: www.provinz.bz.it/museenfuehrer

© Südtiroler Landesmuseen

Ein Großteil der Südtiroler Museen zeigt anhand volkskundlicher Sammlungen und heimatkundlicher Objekte das bäuerliche Leben, seinen Alltag und inzwischen in Vergessenheit geratenes Handwerk und Berufe auf, die das Land und seine Leute über viele Jahre begleitet haben. Einmal war es der Bergbau, der mit seinen kostbaren Schätzen aus dem Inneren des Bergs den harten Arbeitsalltag von mehreren Generationen geprägt hat. p Das Korallenriff-Aquarium Weitere in den Museen aus- im Naturmuseum führlich behandelte Bereiche sind der Tourismus, der sich in der zweiten Hälfte des 19. Jhs. zu entwickeln begann und noch heute einen treibenden Motor für die Wirtschaft Südtirols darstellt sowie die Holzschnitzkunst

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[ Museumsführer 2010 ]

© Schreibmaschinenmuseum Peter Mitterhofer

p Südtiroler Obstbaumuseum im Ansitz Larchgut, Lana

p Die Schreibmaschine „Malling Hansen“ 1867 vom gleichnamigen Erfinder ist eines der wertvollsten Ausstellungsstücke im Schreibmaschinenmuseum Peter Mitterhofer, Partschins.


Fotos: © Südtiroler Landesmuseen

Landesmuseen Südtirols

p Der Mann aus dem Eis im Südtiroler Archäologiemuseum

p Touriseum im Schloss Trauttmansdorff inmitten botanischer Gärten

p Mit der Grubenbahn gehts ins Schaubergwerk Prettau

Die Südtiroler Landesmuseen im Überblick Südtiroler Archäologiemuseum Das 1998 eröffnete Südtiroler Archäologiemuseum dokumentiert die Geschichte Südtirols von der Alt- und Mittelsteinzeit (15.000 v. Chr.) bis zur Karolingerzeit (um 800 n. Chr.). Neben den Originalfunden geben Mo­delle, Rekonstruktionen, Raumbilder, Videos und interaktive Multi­media­sta­tionen auf anspruchsvolle und unterhaltsame Weise einen Einblick in die frühe Vergangenheit des südlichen p Südtiroler Archäologiemuseum Alpenraumes. Eingefügt in den historischen Rahmen bilden „Ötzi“, der Mann aus dem Eis (3.300 v. Chr), und seine Beifunde den zentralen Ausstellungskomplex. Südtiroler Archäologiemuseum, I-39100 Bozen Museumstraße 43, Tel.: +39/0471/320100 www.iceman.it

Landesmuseum für Tourismus

nende Zeitreise eingeladen, die 200 Jahre Tourismusgeschichte aus der Sicht der Reisenden wie der Einheimischen erzählt. Touriseum - Landesmuseum für Tourismus, I-39012 Meran St. Valentinstr. 51a, Tel.: +39/0473/270172 www.touriseum.it

Südtiroler Bergbaumuseum Bergbaumuseum im Kornkasten: In Prettau im Ahrntal wurde über ein halbes Jahrtausend lang Kupfer geschürft. Der Kornkasten von Steinhaus, Lebensmittelmagazin des Bergwerks, beherbergt seit Herbst 2000 das Bergbaumuseum mit der multimedial aufgearbeiteten Sammlung der Familie Enzenberg. Film- p Der Kornkasten in berichte von Zeitzeugen, Holzmodelle, Steinhaus Gemälde, kunstvolle Grubenkarten, Bücher, Dokumente und Fundstücke aus dem Bergwerk lassen die (Sozial-)geschichte des Bergbaus im Ahrntal wieder aufleben. Bergbaumuseum im Kornkasten I-39030 Steinhaus 99, Tel.: +39/0474/651043 www.bergbaumuseum.it

Auf Schloss Trauttmansdorff bei Meran, im eins­ tigen Feriendomizil der Kaiserin Elisabeth von Österreich, befindet sich heute ein vergnügliches Erlebnismuseum: das Südtiroler Landesmuseum für Tourismus. Inmitten des Botanischen Gartens von Schloss Trauttmansdorff gelegen, ist es das ers­te Museum des Alpenraums, das sich einzig der Geschichte des Tourismus widmet und den regio­ nalen Tourismus mit seinen vielseitigen Facetten – als Wirtschaftsfaktor ebenso wie als prägender Faktor der Landschaft und als Feld kultureller Be- p Touristen in früherer gegnung – beleuchtet. In lebendig inszenierten Zeit im Innenhof von Räumen werden die Besucher auf eine span- Schloss Trauttmansdorff

Schaubergwerk Prettau: Das reich bestückte Schaubergwerk Prettau zeigt die Geschichte des Kupfererzabbaus. Ausgestattet mit Grubenlampe, Helm und Regenjacke fahren die Besucher mit der Grubenbahn zur Besichtigungstour mit lebensechten Arbeitsszenen und Abbautechniken. Im Bergwerksgelände führt ein informativer Lehrpfad zum 2.080m hoch gelegenen Rötkreuz. Schaubergwerk Prettau, I-39030 Prettau Tel.: +39/0474/654298 www.bergbaumuseum.it

[ Museumsführer 2010 ]

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Fotos: © Südtiroler Landesmuseen

Landesmuseen Südtirols

p Erlebnisbergwerk Schneeberg Passeier

´ p Das Museum Ladin im SchlossCiastel de Tor

Klimastollen Prettau: Erwachsene und Kinder mit Atemwegsproblemen finden im stillgelegten Bergwerksstollen ein nahezu allergen- und staubfreies Mikroklima vor. Eintritt nur nach vorheriger Anmeldung. Klimastollen Prettau, I-39030 Prettau/Ahrntal Tel.: +39/0474/654523, www.ich-atme.com Bergbaumuseum Schneeberg Passeier: Wer sich für Bergwerke interessiert und gern wandert, für den lohnt sich eine Wanderung auf den Schneeberg zwischen Passeier- und Ridnauntal. Dort liegen auf 2355 Metern Meereshöhe das Erlebnisbergwerk Passeier und die dazugehörige Schutzhütte; sie sind Ausgangspunkt für informative Bergwerkspfade sowie geführte Erlebnistouren. Öffnungszeiten: Schutzhütte Schneeberg & Museum, Rabenstein 52/53, I-39013 Moos in Passeier, Tel.: +39/0473/647045 www.bergbaumuseum.it

p Das Südtiroler Naturmuseum im ehemaligen Amtshaus

ergänzt. Schwerpunkte der museumseigenen Forschung und der Sammlungen sind die Fachbereiche Erdwissenschaften, Botanik und Zoologie. Naturmuseum, I-39100 Bozen, Bindergasse 1 Tel.: +39/0471/412964, www.naturmuseum.it

Schloss Tirol Landesgeschichte

Museum

für

Kultur-

und

Auf der Stammburg der Grafen von Tirol wurde 2003 das Südtiroler Museum für Kultur- und Landesgeschichte eröffnet. Ein interaktiver Parcours durch die im Laufe von Jahrhunderten gewachsene Burganlage illustriert die wichtigsten Themen der

BergbauWelt Ridnaun: Lesen Sie mehr darüber auf Seite 54

´ Museum LadinCiastel de Tor

´ Das SchlossCiastel de Tor mit seinem charakteristischen Wohnturm stellt die Geschichte der mehr als 30.000 Dolomitenladiner dar, deren gemeinsame Identität zwei wesentliche Elemente bestimmen: ihre Sprache, die auf das Volkslatein zurückgeht, sowie die einzigartige Gebirgslandschaft der Dolomiten. Das im Jahre 2001 eröffnete Museum ermöglicht einen unterhaltsamen Einstieg in die Geschichte, die Sprache, die Kultur, die Sagenwelt, die Archäologie, die Geologie, den Tourismus und das Handwerk Ladiniens. Sonderausstellungen mit ladinischem Bezug erweitern das Bild. ´ Museum LadinCiastel de Tor, I-39030 St. Martin in Thurn, Torstr. 65 Tel.: +39/0474/524020, www.museumladin.it

Landesgeschichte, Kunst- und Sozialgeschichte sowie den mittelalterlichen Alltag auf Schloss Tirol. Im Bergfried erschließt sich auf 20 Ebenen die Geschichte des 20. Jahrhunderts. Multimediale Stationen, Hör- und Filmzeugnisse sowie eine umfassende Sammlung an Zeitdokumenten erläutern den langen Weg zur Südtiroler Autonomie. Schloss Tirol, Museum für Kultur- und Landesgeschichte I-39019 Dorf Tirol, Schlossweg 24, Tel.: +39/0473/220221 www.schlosstirol.it

Südtiroler Weinmuseum in Kaltern Lesen Sie mehr darüber auf Seite 49

Naturmuseum Südtirol Das 1997 eröffnete Naturmuseum Südtirol bietet einen biologisch-kulturgeschichtlichen Streifzug durch eine der vielfältigsten Regionen Europas und veranschaulicht die Entstehung und das Erscheinungsbild der einzigartigen Südtiroler Berg- und TalLandschaften mit ihren Lebensräumen. Die Dauerausstellung mit lebenden Tieren und dem Korallenriff-Aquarium wird durch Sonderausstellungen und ein reichhaltiges didaktisches Angebot

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[ Museumsführer 2010 ]

Südtiroler Landesmuseum kunde in Dietenheim

für

Volks-

Lesen Sie mehr darüber auf Seite 43

Schloss Wolfsthurn für Jagd und Fischerei Lesen Sie mehr darüber auf Seite 52

Landesmuseum


Bozen

Reinhold Messner ist 1944 in Südtirol geboren, hat als Felskletterer, Expeditionsbergsteiger, Pol- und Wüstendurchquerer immer wieder Tabus gebrochen.

ier Jahrzehnte lang hat er an den äußersten Rändern der Erde Erfahrungen gesammelt, die es ihm heute erlauben, eine Museumskette zum Thema Berg zu gestalten, das Messner Mountain Museum. Als seinen „15. Achttausender“ bezeichnet Messner selbst dieses Projekt. Mit der bevorstehenden Eröffnung des fünften Sitzes von Schloss Bruneck vervollständigt Reinhold Messner sein Museumsprojekt. Jedes der fünf Museen verschreibt sich einem spezifischen Thema und ist in einen besonderen historischen und geografischen Kontext eingegliedert. Das Projekt stellt eine wichtige touristische Attraktion für Südtirol dar und ist gleichzeitig Kern- und Angelpunkt einer Thematik, die weltweit vom kulturellen als auch thematischen Gesichtspunkt ihresgleichen sucht. Das Ensemble beinhaltet derzeit vier Museen: MMM Firmian im Schloss Sigmundskron bei Bozen ist das Zentrum des Bergmuseums; MMM Ortles in Sulden widmet sich den Gletschern, dem Ewigen Eis; MMM Dolomites, auf dem Monte Rite südlich von Cortina, befasst sich mit dem Thema Fels und dem Alpinismus in den Dolomiten; MMM Juval auf Schloss Juval im Vinschgau, ist dem Mythos Berg gewidmet. Die Eröffnung des fünften Bergmuseums ist im Winter 2010 geplant: das MMM Ripa im Schloss Bruneck wird sich mit dem Thema Bergvölker befassen.

MMM FIRMIAN der verzauberte berg

Schloss Sigmundskron vor den Toren Bozens ist eine der ältes­ ten, größten und bekanntesten Burgen Südtirols. Das zentrale Herzstück seiner Bergmuseen, MMM Firmian auf Burg Sigmundskron, nennt Reinhold Messner auch den „verzauberten Berg“. Der Berg kann Menschen verzaubern, und das ist im Messner Mountain Museum Firmian zu spüren. In einem vielseitigen Rundgang durch eine Wechselausstellung und sechs Türme, in denen Messner von der Entstehung, Erhabenheit und Eroberung der Gebirge erzählt, erleben die Besucher in den alten Mauern der Burg, ergänzt durch eine moderne architektonische Struktur aus Stahl und Glas, interessante Ein- und Ausblicke in die Welt der Berge. Mit Kunst, Religion und Aussagen ist es Reinhold Messner und dem kongenialen Architekten Werner Tscholl meisterhaft gelungen, ein Gesamtkunstwerk zu schaffen, das

Foto: Tappeiner AG, Lana

Messner Mountain Museum V

p „Messner Mountain Museum Firmian“ seinesgleichen sucht. Das am 11. Juni 2006, nach dreijähriger Umbauphase, eröffnete MMM Firmian auf Burg Sigmundskron soll zeigen, „was der Berg mit den Menschen macht“, so Reinhold Messner. Sein Museum versteht er als „Begegnungsstätte mit dem Berg, mit der Menschheit und letztlich auch mit sich selbst“. Die Festung hoch über Bozen bietet einen phantastischen Blick auf die Texelgruppe und die Ötztaler Alpen sowie den majestätischen Schlern.

Sonderausstellung 2010 DOLOMITEN - Welterbe UNESCO Reinhold Messner widmet die Wechselausstellung im MMM Firmian auf Schloss Sigmundskron dieses Jahr den Dolomiten. Die Anerkennung durch die Kommission der UNESCO im Jahr 2009 kommt genau 100 Jahre nach der Eröffnung der Dolomitenstraße, die von Bozen nach Cortina führt. Die Ausstellung ist in drei Teile gegliedert. Der erste Teil bezieht sich auf Bilder, Aquarelle und Skizzen: Dolomitendarstellungen von Mitte des 19. Jahrhunderts bis zur heutigen Zeit. Der zweite Teil der Ausstellung besteht aus einer Präsentation beeindruckender stereoskopischer Fotografien, aufgenommen in den Dolomiten von Charles Lefèbure in der Zeit, als Belgiens König, Albert I., begleitet von dem großen Bergsteiger Angelo Dibona aus Cortina d’Ampezzo, auf die schönsten Dolomitengipfel stieg, von 1907 bis 1934. Eine Sammlung verschiedener Fundstücke aus den Bergen erzählen zum einen Geschichten zu ihren Besitzern, zahlreiche Klettermeister der Dolomiten, sowie die Entwicklung von Karabiner und Haken in den Jahren von 1890 bis heute. MMM Firmian: Die Auseinandersetzung Mensch-Berg Herzstück des „Messner Mountain Museum“ auf Schloss Sigmundskron bei Bozen/Südtirol Geöffnet vom ersten Sonntag im März bis zum dritten Sonntag im November von 10.00 bis 18.00 Uhr, Montag Ruhetag Tel.: +39/0471/631264, Fax: +39/0471/633884 E-Mail: info@messner-mountain-museum.it www.messner-mountain-museum.it

[ Museumsführer 2010 ]

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Burggrafenamt MuseumPasseier – Andreas Hofer am Sandhof Am Sandhof, der Heimat des Freiheitskämpfers Andreas Hofer (1767-1810), besteht seit einigen Jahren das MuseumPasseier.

N

eben einer umfangreichen Sammlung zur Volkskunde des Tales und einem Freilichtbereich mit zahlreichen übertragenen Gebäuden gibt es seit 2009 eine neue Dauerausstellung mit dem Titel „Helden & Hofer“. Der lebendig inszenierte Parcours zeigt Andreas Hofer und die Aufstände von 1809 aus verschiedenen – auch ungewohnten – Blickwinkeln und stellt die Frage, warum jede Zeit und jede Gesellschaft Helden braucht.

1809 mit besonderer Berücksichtigung der Person Andreas Hofers. Die Ausstellung zeigt die Ereignisse vor 200 Jahren einerseits aus einem außergewöhnlichen Blickwinkel, der Sicht von außen auf das Tirol zu Hofers Zeiten, und hinterfragt andererseits anhand der Geschichte von Andreas Hofer, ohne den gewohnten Tiroler Patriotismus, das Thema „Helden“. Der Parcours ist lebendig inszeniert, durchwegs viersprachig gehalten, den heutigen Sehgewohnheiten angepasst und spielt mit wechselnden Perspektiven, mit Filmen und Tönen. In vier Hörstationen kommen auch die Frauen zu Wort, zudem gibt es eine Kinderschiene. Die Ausstellung versteht sich als Attraktion für Einheimische und Gäste weit über das Gep Die originalen Kleider denkjahr hinaus. des Andreas Hofer In das Museumskonzept eingebunden sind zudem die Außenstellen Jaufenburg, Franzosenfriedhof und das Almmuseum Pfistrad, das Bunker Mooseum wird ebenfalls vom MuseumPasseier mitbetreut.

Öffnungszeiten: 16.03. bis 31.10.2010: täglich von 10 bis 18 Uhr (Montag Ruhetag, außer im August und September). Führungen täglich um 16 Uhr ohne Anmeldung

p Die Stube des Andreas Hofer mit einer Inszenierung des „alten Hofer“

p Darstellung des Tiroler Freiheitskampfes in einem Relief

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[ Museumsführer 2010 ]

Fotos: MuseumPasseier

In einem unterirdischen Zubau, der teilweise auch die ehemaligen Stallgebäude des Sandhofes mit einbezieht, erlebt der Besucher in einem abwechslungsreich gestalteten Parcours von 500 m2 die wechselvolle Geschichte der Tiroler Aufstände von

MuseumPasseier Passeirerstraße 72 I-39015 St. Leonhard in Passeier Tel.: +39/0473/659086 E-Mail: info@museum.passeier.it www.museum.passeier.it

p Das MuseumPasseier am Sandhof


Eisacktal Mineralienmuseum Teis – Funkelnde Kristallwelt fasziniert A

m Eingang zum idyllischen Dolomitental Villnöss mit seinen faszinierenden Geislerspitzen liegt das reizvolle Dorf Teis mit seinen berühmten Teiser Kugeln und einem überaus sehenswerten Museum. Dieses zeigt die Wunderwelt der Geoden mit ihren eigenen, kleinen Kristallgeheimnissen und ihrer unglaublichen Vielfalt. Die bis zu zwanzig Zentimeter Durchmesser messenden Geoden und Achatmandeln sind in ihrem Muttergestein, einem Quarzporphyrtuff, eingebettet. Im Hohlraum dieser so genannten „Drusen“ sind manchmal bis zu sieben verschiedene Mineralien ausgestaltet.

Ausstellungsexperten gestalteten das Mineralienmuseum Teis, das überaus phantasievoll und nach modernen, museumspädagogischen Gesichtspunkten glänzende Funde präsentiert.

Paul Fischnaller ist der „Strahler“, der Mineraliensucher und -sammler, der die prächtigen Mineralien zutage zu befördern weiß und die ausgestellten Steine gesammelt hat.

Fotos: Lorenz Fischnaller

Die Ausstellung beinhaltet aber nicht nur glän­ zende Funde aus seiner eigenen Mineralienfundstelle in Teis, sondern auch aus anderen al- p Einführung in die Welt der Mineralien pinen Regionen, in denen der Experte schürfte, zum Beispiel aus der Schweiz, dem Aostatal und dem MontBlanc-Gebiet sowie aus Idar-Oberstein in Rheinland-Pfalz. Die Sammlung beinhaltet weder Kauf- noch Tauschobjekte. Neue, besonders interessante Funde möchte Paul Fischnaller auch in Zukunft der Sammlung hinzufügen. Ein Einstiegsfilm bietet dem unvorbereiteten Besucher des Museums einen umfassenden Überblick über Entstehung und Beschaffenheit der Kristalle, die man hier bewundern kann. Im Museumsshop gibt es umfassende Literatur zum Thema sowie zahlreiche Souvenirs, Schmuck- und Heilsteine.

Nach dem Besuch des Museums können die Besucher noch eine Führung zu den Fundstellen der Teiser Kugeln sowie Spaziergänge und Wanderungen durch Wälder und Obstwiesen mit herrlichem Panorama genießen. Die Künstlerstadt Klausen mit dem ehrwürdigen Kloster Säben und viele andere Sehens-

 Teiser Kugel - aus der Tiefe des Berges würdigkeiten liegen nicht weit vom Museum entfernt. Auch Restaurants und Cafés befinden sich in unmittelbarer Nähe und laden zur gemütlichen Rast ein.

Sonderschau 2010: „Das Gold der Alpen“ aus der Sammlung Michael Wachtler Höhepunkt der Ausstellung sind Teile des größten Goldfundes der Alpen mit insgesamt 20 kg reinem Gold, welcher von Michael Wachtler, dem Kärntner Georg Kandutsch, den Trentinern Zwillingen Mario und Lino Pallaoro, sowie Federico Morelli im Aostatal getätigt wurde. In den Alpen wurde im Laufe der Jahrtausende viel Gold gewonnen, mehr als wir anhand der bisherigen Quellen anzunehmen wagen. Doch genauso umgibt das Gold aus den Alpen immer noch eine Aura des Mysteriums. Gerade die Faszination Gold lässt auch heute noch Sammler und Sucher aufbrechen, um durch einen Glücksmoment ihr Leben zu verändern.

Öffnungszeiten: So. vor Ostern bis So. nach Allerheiligen Di. bis Fr.: 10-12 Uhr und 14-16 Uhr Sa. und So.: 14-17 Uhr, Montag Ruhetag Führungen nach Anmeldung Mineralienmuseum Teis, Teis - Vereinshaus I-39040 Villnöss (BZ) www.mineralienmuseum-teis.it info@mineralienmuseum-teis.it Tel.: +39/0472/844 522, Fax: +39/0472/844 544

[ Museumsführer 2010 ]

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Eisacktal Augustiner Chorherrenstift Neustift Das Augustiner Chorherrenstift Neustift wurde im Jahre 1142 vom Brixner Bischof, dem seligen Hartmann, an der Schnittstelle zweier wichtiger Verkehrs- und Pilgerwege – der Brennerroute und dem Pustertal – gegründet.

Wirtschaftlich war und ist das Kloster dank seiner Güter weitgehend selbstständig. Wälder, Felder und Weinberge gehören heute noch ebenso dazu wie ein E-Werk und die Stiftskellerei. Die Klosteranlage gilt als die größte von ganz Tirol und ist sehr gut erhalten. Ein Besuch derselben ist wie ein Spaziergang durch die wichtigsten Epochen der Kunstgeschichte. Romanik, Gotik, Barock und Rokoko, alle haben ihre Zeichen gesetzt. Eine fachkundige Führung durch Stiftskirche, Kreuzgang, Pinakothek und Bibliothek gibt Einblick in die spannende und bewegte Geschichte dieses Klosters. Ein Besuch des erst kürzlich restaurierten Klostergartens gilt als Geheimtipp. Seit dem Frühjahr 2009 ist mit dem neu gestalteten und nunmehr verkehrsfreien Stiftsplatz am Eingang des Klosters eine weitere große Bereicherung dazugekommen. Dort befindet sich auch der Stiftskeller, in welchem die hochwertigen Weine der Stiftskellerei zu typischen Südtiroler Brettl­ jausen genossen werden können.

Hinweise: Hl. Messen an Sonn-und Feiertagen: 6.30 und 9.00 Uhr (10.30 Uhr ital.)

Stiftsführungen: - (ab 10 Personen): 10.00, 11.00, 14.00, 15.00, 16.00 Uhr (An Sonn- und Feiertagen geschlossen) - Von Mitte Juli bis Mitte September: auch 12.00 und 13.00 Uhr Für Gruppen Anmeldung erwünscht. p Das Augustiner Chorherrenstift

on Anfang an war das Stift ein Ort, an dem Pilger auf der Reise nach Rom oder ins Heilige Land einkehrten und im Hospiz Rast machten. Zugleich entwickelte sich das Kloster zu einem wichtigen Zentrum im geis­tigen Leben Europas: Mit ihrer Klosterschule und dem Interesse für Wissenschaft und Kunst wurden die Chorherren bedeutende Träger für das kulturelle Leben. Davon zeugen heute noch die sehr umfangreiche Stiftsbibliothek und die weitläufige Bildungstätigkeit im Schülerheim und im Bildungshaus. Zu den Hauptaufgaben der Augustiner Chorherren gehören die Pflege der feierlichen Liturgie, das gemeinsame Chorgebet und vor allem die Tätigkeit in der Pfarrseelsorge. Noch heute sind die Augustiner Chorherren von Neustift in 20 Pfarreien als Seelsorger tätig. p Die Stiftskirche

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[ Museumsführer 2010 ]

Fotos: Chorherrenstift Neustift

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Eisacktal

p Der Klostergarten Führungen durch den historischen Stiftsgarten Gruppen (ab 10 Pers.): vom 3. Mai bis 15. Oktober 2010 Montag, Mittwoch und Freitag nach Reservierung Einzelpersonen: vom 14. Juni bis 17. September 2010 Montag, Mittwoch u. Freitag: 10.30 Uhr deutsch (max. 25 Pers.); 11.30 Uhr italienisch (max. 25 Pers.) Stiftskeller und -café: MO – SA 10.00 – 19.00 Uhr Klosterladen: MO – SA 09.15 – 12.00, 14.00 – 18.00 Uhr

p Die Bibliothek

Augustiner Chorherrenstift Neustift I-39040 Vahrn, Stiftsstraße 1, Tel.: +39/0472/836189 E-Mail: info@kloster-neustift.it • www.kloster-neustift.it

Dorfmuseum Gufidaun 1972 gegründet, hat das Dorfmuseum Gufidaun nach mehreren Standort­ wechseln 2001 im historischen Pfleghaus seinen festen Platz gefunden.

M

it viel persönlichem Einsatz hat der Museumsverein das Dorfmuseum her- und eingerichtet. Auf drei Etagen werden volkskundliche und kunsthistorische Güter gezeigt. Die Sammlung lässt sich drei großen Themenbereichen zuordnen: den bäuerlichen, handwerklichen und hauswirtschaft-

p Eine Fibel (Gewandbrosche), 1300 v. Chr. lichen Arbeitsgeräten, der religiösen und profanen Kunst und der Dokumentation zur Dorfgeschichte. In den Führungen wird auch der ur- und frühgeschichtliche Teil der Dorfgeschichte miteinbezogen. Neben dem Dorfmuseum liegt die archäologische Zone, wo das Denkmalamt Mauerzüge der Eisenzeit und der römischen Epoche freigelegt hat und anhand von Keramikfunden datieren konnte. Exponate aus diesen Grabungen sind in einer Dauerausstellung zur Archäologie in Gufidaun im Ansitz Hohes Haus zu besichtigen. Anfahrt: Autobahn A22, Ausfahrt Klausen, in das Dorf Gufidaun, dort befindet sich im Dorfkern das Dorfmuseum.

Öffnungszeiten: Fotos: Dorfmuseum Gufidaun

Ostern-Allerheiligen jeweils montags, donnerstags und freitags von 11.00 bis 12.00 Uhr; im August zusätzlich mittwochs von 20.00 bis 22.00 Uhr Parkplatz direkt beim Museum!

Die Stube im Dorf­museum

Nähere Auskünfte und Führungen: nach Vereinbarung Tel.: +39/0472/847399, Handy: +39/348/7747339 oder E-Mail: schenk.otto@dnet.it, Gufidaun 47, I-39043 Klausen

[ Museumsführer 2010 ]

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Diözesanmuseum Hofburg Brixen

Fotos: Diözesanmuseum Hofburg Brixen

Die Hofburg war einst Sitz der Brixner Fürstbischöfe und wurde im 13. Jahr­hundert errichtet. In den folgenden Jahrhunderten erfuhr die Anlage zahl­reiche bauliche Veränderungen. Der prächtige Renaissance-Innenhof ent­stand um 1600. Heute beherbergt die Hofburg das Diözesanmuseum, die Krippensammlung und das Diözesanarchiv.

Eisacktal

D

ie Kunstsammlungen des Diözesanmuseums beherbergen den Domschatz von Brixen sowie wertvolle mittelalterliche Plastiken und Tafelbilder bis hin zur neuzeitlichen Kunst aus Barock, Klassizismus und Romantik. Gegenstände des Kunstgewerbes wie kostbare Goldschmiedearbeiten, Textilien, Glasmalereien und Möbel gehören genauso zur Präsentation wie Werke Tiroler Künstler des 19. Jahrhunderts. p Putto, Detail aus: Maria Immaculata, von J. G. D. Grasmair, um 1730

Ausstellungen 2010: Franz Kehrer. Der Weg eines Bildhauers (15.04.–31.10.2010) Der Bildhauer Franz Kehrer stellt im Innenhof und im mittelalterlichen Kellergewölbe der Hofburg Skulpturen aus. J. G. D. Grasmair, Barockmaler Tirols (12.06.–31.10.2010) Johann Georg Dominikus Grasmair zählt zu den bedeutendsten Barockmalern Tirols. Er wurde 1691 in Brixen geboren und verstarb 1751 in Wilten bei Innsbruck. Seine Werke sind zum größten Teil in Süd- und Nordtirol anzutreffen und umfassen sowohl religiöse als auch mythologische Themen. Seine Landschaftsbilder gehören zum Besten, was es hierzulande auf diesem Gebiet gibt. Die Ausstellung in der Hofburg zeigt einen repräsentativen Querschnitt aus dem vielfältigen Schaffen dieses Künstlers.

p Renaissance-Innenhof Vom Glanz alter Zeiten zeugen die Hofburgkirche, die Wohnräume der Fürstbischöfe und der prunkvolle Kaisertrakt, welchen die kaiserliche Familie bei ihren Besuchen bewohnte. Verschiedene Sonderausstellungen runden das Angebot ab. Die Krippensammlung ist von März bis Oktober zur selben Zeit geöffnet wie das Diözesanmuseum. Neben Weihnachtskrippen zeigt sie auch Fasten- und Jahreskrippen, wie beispielsweise die Krippe der Brüder Augustin Alois (1758–1807) und Josef Benedikt (1773–1861) Probst aus Sterzing. Diese Jahreskrippe stand im Vorzimmer des Fürstbischofs und erzählt in über 50 Szenen mit mehr als 5.000 Figuren von Ereignissen aus dem Alten und Neuen Testament. Sehenswert sind auch die gekleidete Krippe des Hofapothekers Franck oder die TerrakottaKrippe von Maria Delago.

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[ Museumsführer 2010 ]

Führungen: Ein Sommerabend im Museum Führungen durch die Hofburg, Juli und August, jeden Mittwoch um 20.30 Uhr. Die Führung beginnt mit einem Glas Wein. Führungen für Gruppen auf Anfrage. Veranstaltungsprogramm (Konzerte, Führungen u.ä.): siehe www.hofburg.it

Öffnungszeiten des Diözesan­ museums (inkl. Krippensammlung): bis 31.10.2010: Di–So 10–17 Uhr Winteröffnungszeiten der Krippensammlung: 27.11.2010–6.1.2011, täglich 10–17 Uhr, 24./25.12. geschlossen p Maria mit Kind aus dem Benediktinerinnenkloster Sonnenburg, um 1325

Diözesanmuseum Hofburg Brixen Hofburgplatz 2, I-39042 Brixen Tel.: +39/0472/830505 • www.hofburg.it E-Mail: brixen@dioezesanmuseum.bz.it


Pustertal

Das Fremdenverkehrsmuseum in Niederdorf befindet sich in unmittelbarer Nähe des Hauptplatzes im „Kurz-Prunnerischen“ Ansitz, heute als „Haus Wassermann“ bekannt.

Fremdenverkehrsmuseum in Niederdorf iederdorf ist sicher­lich der ideale Stand­ort für das Fremdenverkehrsmuseum des gesamten Hochpus­ tertals, da das Dorf bereits Mitte des 19. Jahrhunderts ein wichtiges Zentrum des Tiroler Fremdenverkehrs war. Eine besondere Rolle spielten dabei Emma Hel-

lenstainer (1817–1904), die legendäre „Frau Emma“, Wirtin des Gasthofes „Schwarzer Adler“, und der Konditormeister Johann Wassermann (1862–1939). Johann Wassermann eröffnete im Kurzschen Ansitz das „Café Wassermann“, das zum beliebten Ziel von Einheimischen und Gästen wurde. Berühmt werden sollte er vor allem wegen seiner besessenen Sammelleidenschaft. Seine „Sammlung Wassermann“ ist eine der größten volkskundlichen Sammlungen Tirols und bildet den Grundstock für das Niederdorfer Museum. Im Museumsgebäude gelangt man über eine Holzstiege in das 1. Obergeschoss, wo ein ortstypisches Tiroler Gastlokal stilvoll eingerichtet ist und historische Fotografien an die Zeit des begin-

K onservierun G ∙ R estaurierung ∙ M alerei

Hauptsitz: Artess OHG des Oberhollenzer Paul & Co Wielenbergerstraße 13 • I-39030 Percha (Bozen) Tel.: +39/0474/401306 • Fax: +39/0474/401416 E-mail: info@artess.info • www.artess.info Niederlassung: Artess Oberhollenzer und Gasteiger & CO OG A-9920 Sillian Nr. 51 Tel.: 04842/6922 • Mobiltel.: 0664/2043580

nenden Fremdenzustroms erinnern. Von dort gelangt man in zwei Räume, wo mittels historischer Bilder und Werbeplakate auf die Bäderkultur des ausgehenden 19. Jahrhunderts und auf die Errichtung der Südbahn im Jahre 1871 hingewiesen wird. Daran anschließend befindet sich ein dem Alpinismus gewidmeter Raum, wo der Besucher Einblick in die früheste Erschließung der hochalpinen Landschaft gewinnen kann. In der zweiten Etage des Museums befinden sich u.a. die ehemaligen Wohnräume der Edlen von Kurz. Mittels antiker Möbel und anderer Einrichtungsgegenstände wurden ein Salon und ein Essraum der gehobenen Aristokratie nachempfunden, denen am Flurende die einfache Kammer des Dienstpersonals entgegengesetzt wird. Das direkt daneben liegende herrschaftliche Schlafzimmer hatte im Jahre 1760 der Braut Kaiser Josefs II, Isabella von Bourbon-Parma, anlässlich ihrer Reise zur Hochzeit nach Wien als Nachtlager gedient.  Sonderschau 2010: In der großzügigen Diele im 2. Ober- „Die wunderbare Welt geschoss werden alljährlich Sonder- der Puppen“ Fotos: FM Hochpustertal

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Öffnungszeiten: Jänner - Juni: Fr u. SO 16-19 Uhr, SA 9-12 und 16-19 Uhr Juli - September: DI bis SO 16-19 Uhr, MO geschlossen März, April, Oktober und November: geschlossen Dezember: FR u. SO 16-19 Uhr, SA 9-12 und 16-19 Uhr ausstellungen präsentiert. Die Sonderschau des Jahres 2010 trägt den Titel „Die wunderbare Welt der Puppen“. Vom 28. Mai bis zum 3. Oktober 2010 werden zahlreiche handgemachte Puppen aus der Sammlung von Marianne und Toni Fauster gezeigt. Fremdenverkehrsmuseum Hochpustertal I-39039 Niederdorf, Von-Kurz-Platz 5 Tel.: +39/0474/745133, Fax: +39/0474/745305 E-Mail: info@niederdorf.eu • www.niederdorf.eu

[ Museumsführer 2010 ]

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Pustertal Antiquarium „Sebatum” – Zeugen großer Vergangenheit Die Vitrinen der Ausstellung präsentieren wertvolle Fundgegenstände aus mehreren Epochen - von der Mittleren Steinzeit bis zur Römerzeit.

Chr.). Pfeilspitzen, Sichelklingen und andere Werkzeuge sind aus der Jungsteinzeit (4.500-2.000 v. Chr.) erhalten. Auch das Fragment einer prähistorischen Handmühle ist zu sehen. Schmuck- und Nähnadeln, ein Bronzedolch und Bruchstücke von Tongefäßen sind der Bronzezeit (2.000-800 v. Chr.) gewidmet. Des Weiteren sind Fundstücke aus der Eisenzeit (900-15 v. Chr.) ausgestellt. Dabei sieht man alte Webgewichte aus Ton und

F

Foto: Außerdorfer

unde bestätigen, dass St. Lorenzen zweifellos zu den am frühesten besiedelten Gegenden des Pustertales zählt. Im „Antiquarium“ im Parterre des Rathauses erzählen Ausgrabungsstücke in leicht verständlicher Form die Ur- und Frühgeschichte der heutigen Marktgemeinde. Eine Vielzahl von Exponaten aus verschiedensten Zeitepochen und multimediale Präsentationen laden ein, in die spannende Geschichte des Ortes einzutauchen. Hier werden wertvolle Fundgegenstände vom Sonnenburger Kopf, Stocker Stole, Burgkofel, Mühlstätter Waldele und anderen Orten der Umgebung von St. Lorenzen gezeigt. Dr. Reimo Lunz, der bekannte Brunecker Prähistoriker und Archäologe, richtete in enger Zusammenarbeit mit dem Landesdenkmalamt und der Gemeindeverwaltung mit großer p Archäologischer Lehrpfad

Keramikbruchstücke. Die wertvollsten Funde sind Bronze- und Eisengegenstände, vorwiegend kunstvoll verzierte Schmuckstücke (Gewandspangen, Halsringe, Armringe) aus dem eisenzeitlichen Fundkomplex am Fuße des Burgkofels. p Funde aus der ur- und frühgeschichtlichen Zeit Passion und viel Fachwissen zwei eigens angefertige Schränke mit einer Vielzahl an Vitrinen ein. Die ältesten Funde - Gerätereste und Jagdgeräte (Klingen, Kratzer und Spitzen aus Silex) von den alten Jagdrastplätzen am Astjoch - stammen aus der mittleren Steinzeit (8.000-4.500 v.

Hubert Mayr & CO. KG Restaurator

für Kirchen und denkmalgeschützte Gebäude I-39030 Percha/Südtirol • Zum Hohen Kreuz 3 E-mail: mayrhubert@katamail.com Tel.: +39/0474/401158 • Mobiltel.: +39/348/7153377

www.mayrhubert.com 42

[ Museumsführer 2010 ]

Bruchstücke von Auerberg-Töpfen aus Ton, Münzen, Tonlampen, Terra sigillata, Glasperlenketten, ein gläserner Weinbecher, ein goldener Fingerring und goldene Ohrringe aus dem Gräberfeld Pichlwiese entführen den Betrachter in die Römerzeit. Der archäologische Lehrpfad am Sonnenburger Kopf ergänzt die Ausstellung. Seit dem Jahr 2002 führt ein informativer Wanderweg die Besucher zu den bedeutendsten Fundorten und Ausgrabungsstätten. Auf elf Schautafeln wird auf die wichtigsten Ausgrabungsorte hingewiesen. Der örtliche Tourismusverein bietet auf Wunsch Führungen und geführte Lehrpfadwanderungen an.

Öffnungszeiten: MO bis FR von 8.00 bis 12.30 Uhr Außerhalb der Öffnungszeiten für Gruppen auf Anfrage Antiquarium Sebatum J.-Renzler-Straße 9, I-39030 St. Lorenzen Tel.: +39/0474/474092, Fax: +39/0474/474106 E-Mail: info@sebatum.it • www.sebatum.it


Pustertal Pfarrmuseum Taufers – Kostbarkeiten sakraler Kunst Die Gründung des Pfarrmuseums im Kornkasten - durch Dechant Leo Munter im Jahre 1984 - ermöglichte Interessierten den Zugang zu einer erlesenen Auswahl an selten verwendeter oder gefährdeter sakraler Kunst der Mutterpfarre Taufers. Die 50 Objekte von der Gegenwart bis zur Romanik werden auf zwei Etagen zur Schau gestellt. Sie wollen zum Dialog mit dem Kunstschaffen anregen und Botschafter unserer Kirche sein.

In der nordöstlichen Ecke des Pfarrhausgartens von Taufers steht das Pfarrmuseum, in dem Kunstwerke aus den Kirchen und Kapellen von taufers ausgestellt werden.

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it dem Versiegen des Getreidezehents im 19. Jh. begann die Pfarre Taufers funktionslos gewordene Kirchenkunst im Kornkasten einzulagern.

Auf Wunsch wird der Museumsbesuch mit einer Führung durch die Pfarrkirche - ein Hauptwerk der Pustertaler Spätgotik von Meister Valentin Winkler - und durch die Sonderschau „Die Liebe sprechen lassen“ in der St. Michaelskirche abgerundet.

Öffnungszeiten:

Foto: Bildarchiv Pfarre Taufers

t In der St. Michaelskirche (Unterkirche romanisch, Oberkirche um 1450), südlich der Pfarrkirche Taufers gelegen, findet die Sonderausstellung „Die Liebe sprechen lassen”, statt.

01.06.2010 - 15.10.2010: SO 10.00 - 12.00 Uhr, MI - SA 16.00 - 18.00 Uhr Information/Anschrift: Pfarre 14, I-39032 Sand in Taufers Pfarrhaus: +39/0474/678060, Kustos: +39/0474/678543 E-Mail: free8558@dnet.it • www.pfarretaufers.it

Südtiroler Landesmuseum für Volkskunde in Dietenheim Schichtung der bäuerlichen Gesellschaft hin. In den Bauerngärten gedeiht eine Vielfalt an Gemüse, Heil­kräutern und Blumen, auf den Wiesen weiden Haus- und Nutztiere.

Das Volkskundemuseum in Dietenheim bei Bruneck zählt zu den schönsten Freilichtmuseen Europas.

Ansitz Mair am Hof

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Der stattliche Ansitz Mair am Hof wurde in der Zeit zwischen 1690 und 1700 von Anton Wenzl von Sternbach (1651-1716) erbaut. Im Laufe seiner Geschichte wechselte der Gutshof öfters seine Besitzer. Bevor hier in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts der Sitz des Südtiroler Volkskundemuseums errichtet wurde, diente der Ansitz als Schulgebäude.

öffnungszeiten: Foto: Volkskundemuseum Dietenheim

s verfügt über ein 3 ha großes Freigelände und über den stattlichen Ansitz Mair am Hof, das Herzstück des Museums. Im Ansitz Mair am Hof sind mehrere Sammlungen aus dem Bereich der Volksfrömmigkeit und der Volkskunst untergebracht, darunter eine Pfeifen-, eine Gurten- und eine Zithernsammlung. Im Freigelände stehen alte Bauernhäuser und Handwerksstätten, die ei­ne sehenswerte Ergänzung zum An­ sitz Mair am Hof bilden. Sie geben Einblick in die Vielfalt der Haus- und Hofformen und weisen auf die soziale p Der Ansitz Mair am Hof mit Bauerngarten ­

Ostermontag bis 31. Oktober geöffnet von DI - SA: 9.30 - 17.30 Uhr, Sonn- und Feiertage: 14.00 - 18.00 Uhr, MO geschlossen; Im August geänderte Öffnungszeiten: MO - SA: 9.30 - 18.30 Uhr, Sonn- und Feiertage: 14.00 - 19.00 Uhr, kein Ruhetag Volkskundemuseum Dietenheim Herzog-Diet-Str. 24, I-39031 Dietenheim-Bruneck Tel.: +39/0474/552087, Fax: +39/0474/551764 www.volkskundemuseum.it volkskundemuseum@landesmuseen.it

[ Museumsführer 2010 ]

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Pustertal Burg Taufers – Eine der schönsten Wohnburgen Tirols Von den 64 Räumen der mächtigen Burg Taufers, einer Dynastenburg der Herren von Taufers mit eindrucksvollen Verteidigungsanlagen, sind rund zwei Dutzend getäfelt. Die Fresken in der Burgkapelle aus der Schule Friedrich Pachers sind von hervorragendem Wert.

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ie Burg Taufers versperrt förmlich den Weg vom Tauferertal ins Ahrntal, der einst ein günstiger Handelspfad nach Norden war. Der Bergbau in Prettau begünstigte den raschen Ausbau der ursprünglich kleinen Burg der Herren von Taufers zu einer der bedeutendsten Tiroler Burgen. Die Herren von Taufers (1136-1336) gehörten seit ihrer ersten Erwähnung zu den vornehmsten Familien der Gegend. 1301 wurde Taufers als Tirolisches Lehen ausgewiesen, die Edelfreien von Taufers blieben jedoch bis zu ihrem Aussterben im Besitz desselben. Die Herrschaft Taufers wurde in der Folge verschiedenen Adeligen zur Verwaltung übergeben, bis Herzog Friedrich IV. von Österreich 1429 die Gerichtsherrschaft selbst durch landesfürstliche Pfleger verwalten ließ. Bereits seit dem Beginn des 13. Jahrhunderts erhob der Bischof von Brixen Anspruch auf die Landeshoheit über die Herrschaft Taufers, doch es gelang dem Fürstbischof von Brixen erst 1464, in den Besitz der Burg zu gelangen. Dem kirchlichen Einfluss verdankt man die wunderbaren Fresken in der Burgkapelle. Den Altar ziert ein Kruzifix, ein sehenswertes Zeugnis romanischer Schnitzkunst. 1501 verpfändete Kaiser Maximilian I. die Burg. Bei einem Rundgang durch die 24 getäfelten Räume kann man sich von einer prachtvollen Bibliothek mit Reiter-Kachelofen, von heimeligen Schlafgemächern, vom Gerichtssaal, von der Rüstkammer, vom Geisterzimmer, aber p Die Bibliothek der Burg Taufers auch von den älteren Bauteilen der Romanik wie dem Rittersaal, dem Verlies und der Folterkammer in längst vergangene Zeiten zurückversetzen lassen. 1862 wurde Burg Taufers Privatbesitz. Mehrere Versuche, sie instand zu setzen, führten nur bedingt zum Erfolg.

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[ Museumsführer 2010 ]

p Die mächtige Burg im Tauferer Ahrntal Eine Wende brachte 1953 DDr. Hie­ ronymus Gassner OSB von Seitenstetten, der als „Burgvater“ in die Restaurierungsgeschichte einging. Abt Gassner war es auch, der die wichtigsten baulichen Maßnahmen einleitete und den Wiederaufbau des Bergfrieds durchsetzte. Der Prälat erkannte im Südtiroler Burgeninstitut (SBI) einen würdigen Erben „seiner Burg“. Dieses engagiert sich nun seit 1977 und setzt die umfangreichen Restaurierungsarbeiten fort.

SONDERAUSSTELLUNG 2010: Die Kreuzzüge Vom 28. März bis 12. September 2010 täglich von 10.00 bis 12.00 und 14.00 bis 17.00 Uhr

Öffnungszeiten: Sommer: 23. Mai bis 10. Juli u. 1. September bis 2. Novem­ber 2010, täglich um 10.00, 11.00, 14.00, 15.15 und 16.30 Uhr 11. Juli bis 31. August 2010: Führungen (deutsch) täglich um 10.00, 11.10, 12.15, 13.15, 14.00, 15.15 und 16.30 Uhr Winter: 3. November 2010 bis 22. Mai 2011 November 2010: DI, FR, SO, jeweils um 15.00 Uhr (dt.) Dezember 2010: täglich um 11.00 Uhr und um 15.00 Uhr (dt.) Jänner - Ende März 2011: DI, FR, SO, jeweils um 15.00 Uhr (dt.) Ostern 2011: täglich um 11.00 Uhr und um 15.00 Uhr (dt.) Mitte April bis Mitte Mai 2011: DI, FR, SO, jeweils um 15.00 Uhr (dt.) Ausnahme: Am 24.–26. Dezember 2010 und am 1. Jänner 2011 bleibt die Burg geschlossen. Gruppenführungen sind auf Anfrage jederzeit möglich! Burg Taufers, I-39032 Sand in Taufers Tel.: +39/0474/678053 Fax: +39/0474/678053 www.burgeninstitut.com


Pustertal Volkskunstmuseum Maranatha

Das ganzjährig geöffnete Ahrntaler Volkskunstund Krippenmuseum „Maranatha“ präsentiert auf einer Ausstellungsfläche von 1300 m² sehenswerte Exponate aus aller Welt.

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ie alpenländischen, orientalischen und modernen Krip­ pen­­landschaften - wertvolle Zeugnisse der Volkskunst begeistern ein breites Publikum. Jede Zeit, jedes Volk und jeder Mensch hat seine eigene Vorstellung vom Weihnachtsevangelium. Jeder Krippenbauer stellt die Zeit der Geburt Jesu so dar, als läge Bethlehem vor seiner Haustüre. Überall auf der Welt werden in der Adventzeit Krippen aufgestellt. Dementsprechend vielfältig sind die Figuren und szenischen Darstellungen, die im Krippenmuseum „Maranatha“ (aramäisch: „Unser Herr komme!“) zu sehen sind. Zur Wende vom 19. ins 20. Jahrhundert ließ das Interesse an Krippen stark nach. Es ist einigen engagiertenSammlernmit sehr gro­ßer Weitsicht zu verdan­ken, dass sie den un­wiederbringlichen Ver­lust zahl­­reicher Krip­pen­ landschaftenverhinderten und diese der Nachwelt sicherten. In Luttach hat man den p Reimmichl-Krippe Wert dieser Volkskunst schon vor langer Zeit erkannt. In mühevoller, jahrzehntelanger Tätigkeit wurden Exponate zusammengetragen und Kunstwerke gesammelt, die schließlich zu einer Gesamtschau mit Erlebnischarakter zusammengeführt wurden. Das Museum der Familie Gartner, das in der Fraktion Luttach im Ahrntal liegt, öffnete im Dezember 2000 seine Pforten und hat sich seitdem zu einem überaus beliebten Ausflugsziel entwickelt. Es ist während des ganzen Jahres, aber natürlich besonders in der Vorweihnachtszeit, einen Besuch wert.

p Das Museum Maranatha und der Garten Die Ausstellung führt von der volkstümlichen Tiroler Krippe, der Bayrischen Krippe vorbei an antiken (bis zu 300 Jahre alten Exponaten aus verschiedenen Herkunftsländern) und orientalischen Geburtsgruppen bis hin zu neuzeitlichen Darstellungen in modernem Kunststil. Besonders sehenswert sind die Almenkrippe in Dolomitenkulisse mit unzähligen Schnitzfiguren, die Reimmichl Bergweihnacht, die spanisch-italienische PanoramaKrippe und die begehbare, 70 m² große orientalische PanoramaKrippe. Gezielt eingesetzte Licht- und Klangspiele sorgen für eine besonders eindruckvolle Atmosphäre und machen das Krippenmuseum zu einem einzigartigen Erlebnisort für alle Sinne.

Öffnungszeiten:

MO bis SA von 9.00 bis 12.00 Uhr und von 14.00 bis 18.00 Uhr; SO von 14.00 bis 17.00 Uhr ganzjährig geöffnet

Neuheiten im Museum Maranatha Im Kunstatelier des Krippenmuseums „Maranatha“ werden auf Anfrage Schnitzkurse angeboten. Nähere Informationen erhalten Sie unter E-Mail: info@krippenmuseum.com

Fotos: Museum Maranatha

Das Krippenmuseum „Maranatha“ ist zu einem sehr beliebten Ausflugsziel im Ahrntal geworden. Derzeit besuchen und bestaunen es jährlich etwa 30.000 Personen. Wir bitten Sie deshalb Führungen (ab 10 Personen) rechtzeitig anzumelden!

p Neu eröffneter Ausstellungsraum „Gloriole“

Im heurigen Jahr findet eine Sonderausstellung zur Entwicklung des Schnitzens in den Tiroler Bergtälern statt. Krippenmuseum Maranatha Weißenbachstraße 15-17 I-39030 Luttach/Ahrntal Südtirol Tel. u. Fax: +39/0474/671682 www.krippenmuseum.com

[ Museumsführer 2010 ]

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Pustertal Stadtmuseum Bruneck Zentrum für Grafik Vielseitiges Ausstellungsprogramm und Kostbarkeiten der Spätgotik in den ehemaligen Postställen der Stadt Bruneck

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eit 1995 ist das Stadtmuseum Bruneck in den restaurierten und adaptierten Postställen der Rienz-Stadt untergebracht. Dort, wo früher Pferde gefüttert und Postkutschen für die Reisenden untergestellt wurden, wird heute ein abwechslungsreiches Ausstellungsprogramm zeitgenössischer Kunst präsentiert. Auf die Grafik, den selbst gewählten Sammlungs- und Aktionsschwerpunkt des Museums, wird dabei ein besonderes Augenmerk gerichtet. In der Dauerausstellung im Erdgeschoss dokumentieren herausragende Beispiele lokaler sakraler Kunst, wie der spätgotische Flügelaltar von Simon und Veit von Taisten oder Werke von Michael Pacher, Friedrich Pacher und des Meisters von Uttenheim,

die Bedeutung von Bruneck als wichtiges spätgotischesSchaffens­ zentrum. Eine komplett eingerichtete Grafikwerkstatt im Untergeschoss ist Anlaufstelle für Schulklassen, Hobbykünstler und Interessierte.

 Eine der farbintensiven Landschaften von Gerhild Diesner

GERHILD DIESNER „Die mediterrane Malerin aus Tirol“ 07.05.-27.06.2010 Ein breit gefächerter Querschnitt aus dem Lebenswerk von Gerhild Diesner vereint Landschaften, Stillleben, Portraits und Tiere aus den verschiedenen Schaffensphasen und spürt so der künstlerischen Entwicklung der Malerin und dem Wesen ihrer Kunst nach.

GroSSe Sommerausstellung über Marino Marini

Fotos: Museumsverein Bruneck

07.07.-24.10.2010

p Der spätgotische Flügelaltar von Simon und Veit von Taisten

DAS AUSSTELLUNGSPROGRAMM FÜR 2010 bis 07.02.2010

Arnulf Rainer - Arbeiten auf Papier 1970-2009

05.03.-05.04.2010

Peter Krawagna

13.04.-25.04.2010

Prämierung und Ausstellung des Schülerwettbewerbs „Begegnungen“

07.05.-27.06.2010

Gerhild Diesner

07.07.-24.10.2010

Marino Marini

Kaum ein Künstlername der Modernen Kunst ist so eng mit dem Thema „Pferd und Reiter“ verbunden, wie der des italienischen Bildhauers, Malers und Graphikers Marino Marini. In der Konstellation Pferd und Mensch findet der Künstler den Ausdruck für Mythos und Wirklichkeit, Schönheit und Verderben, Tapferkeit und menschliches Versagen. Die Ausstellung im Stadtmuseum von Bruneck zeigt eine sorgsam zusammengestellte Auswahl von rund 40 Grafiken, die den Themenkomplex „Pferd und Reiter“ vorstellt. Der grafische Bilderbogen steht im Dialog zu ausgewählten Bronzeskulpturen, von denen der ca. 2 m hohe Cavaliere aus den Jahren 1949/50 den Höhepunkt darstellt.  Marino Marini

öffnungszeiten:

DI-FR: 15.00-18.00 Uhr, SA-SO: 10.00-12.00 Uhr Sommeröffnungszeiten ab 07.07.2010 bis Ende August 2010, 29.10.-28.11.2010 Hans Ebensberger DI-SO: 10.00-12.00 Uhr & 15.00-18.00 Uhr; im August auch Konkrete Poesie/ montags geöffnet; 03.12.-10.12.2010 J. Zoderer-Literaturtage 2010 Museumsverein Bruneck 16.12.'10-Jänner '11 Fotografenfamilie Kofler Bruder Willram-Straße 1, I-39031 Bruneck Tel.: 0039 0474/553 292, Fax: 0039 0474/410 685 Führungen und Aktionen zu den Ausstellungen für Kinder E-Mail: info@stadtmuseum-bruneck.it und Erwachsene  www.stadtmuseum-bruneck.it

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[ Museumsführer 2010 ]


Salten-Schlern Fotos: Bauernmus. Tschötscherhof

Bauernmuseum Tschötscherhof "Was der Ahn erbaut ..." Sehenswerte Zeitzeugen vergangener Tage berichten über das harte, beschwerliche Leben der Bergbauern und Holzarbeiter.

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Im über 500 Jahre alten Bauernhaus der Familie Jaider wird in einem selbsterrichteten kleinen Museum die Lebenswelt der Vorfahren, ihr Glaube und ihre Arbeit auf den Kastelruther Bauernhöfen der Vergangenheit, anhand interessanter Objekte dargestellt. Die zahlreichen Ausstellungsstücke und deren Verwendung - von Handwerksgeräten über landwirtschaftliche Maschinen bis hin zu nützlichen Artikeln für den Haushalt und Geräte zur Wollerzeugung - werden beschrieben und laden zu einer spannenden Zeitreise ein. „Was der Ahn erbaut und uns anvertraut, wollen wir ehren und mit Gottes Hilfe mehren“

p Bäuerliche Gerätschaften als Zeugnisse vergangener Zeit Eintritt: Freiwillige Spende zugunsten des Bäuerlichen Notstandsfonds Südtirol Die Familie Jaider und der Museumsverein Kastelruth freuen sich auf Ihren Besuch!

Öffnungszeiten: Von 1.3.-30.11.2010 täglich, Mittwoch ist geschlossen. Bauernmuseum Tschötscherhof St. Oswald 19, I-39040 Kastelruth Tel.: +39/0471/706013, E-Mail: info@tschoetscherhof.com www.tschoetscherhof.com/bauernmuseum

Schulmuseum Tagusens Erinnerungen an die Schulzeit

Fotos: Museumsverein Kastelruth

Zahlreiche erhaltene Einrichtungsgegenstände und Unterrichtsmaterialien geben einen Einblick in die Erziehungsgeschichte eines ehemaligen Schulsitzes.

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ine Grundschule gab es im abgelegenen Tagusens seit der Einführung der allgemeinen Schulpflicht im 18. Jahrhundert. Zuerst fand der Unterricht im Widum oder in Bauernstuben statt. 1933 wurde ein neues Gebäude errichtet, 60 Jahre später schloss man die einklassige Zwergschule. Der Schulalltag in Tagusens bedeutete für die ABC-Schützen noch keine Begegnung mit der fremden Welt. Die Kinder kannten sich. Allein die Lehrperson wechselte Jahr für Jahr. Die­se fügte sich jedoch in die lokalen Gewohnheiten, auch wenn sie die Autorität darstellte. Somit unterschied sich Tagusens von großen Stadtschulzentren in vielfacher Hinsicht. Auch die Einrichtung und die Lehrgegenstände wurden weniger abgenutzt und blieben erhalten. Das kleine, aber feine Schulmuseum weckt aber nicht nur nostalgische Gefühle,

p Blick auf das Gebäude des Schulmuseums sondern ist mit seiner reichhaltigen Sammlung auch hinsichtlich der Erziehungsgeschichte von großem Interesse.

Öffnungszeiten: MO, MI, FR von 10.00 bis 16.00 Uhr Schulmuseum Tagusens, Fraktion Tagusens, I-39040 Kastelruth, Tel.: +39/0471/706661

[ Museumsführer 2010 ]

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Salten-Schlern Fossilienmuseum Mölten – Zeugnisse längst vergangener Tage Die beeindruckende Schau im Fossilienmuseum Mölten zeigt Ergebnisse geologischer Prozesse, die über Millionen Jahre wirksam waren. as Möltener Fossilien-Museum beherbergt eine riesige Zahl an rund 250 Millionen Jahre alten, verkohlten Pflanzenfossilien, häufig in Form großer Abdrücke von Baumstämmen. Darüber hinaus gewährt das Museum, das in den 80er-Jahren nach der Entdeckung einmaliger Funde im Steinbruch am Möltener Joch gegründet wurde, dem Besucher in elf Postern einen interessanten Einblick in den geologischen Aufbau des Tschögglbergs. In ebenso vielen Schaukästen können verschiedene Mineralien, Fossilien und geologische Handstücke bestaunt werden, die alle in der näheren oder weiteren Umgebung Möltens gefunden wurden. Die Zeugnisse vergangenen pflanzlichen Lebens werden Sie begeistern! Wir freuen uns auf Ihren Besuch!

Fotos: Fossilienmuseum Mölten

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p Fossilienmuseum Mölten

Öffnungszeiten: Ganzjährig geöffnet, jederzeit frei zugänglich Fossilienmuseum Mölten I-39010 Mölten 18, Rathaus Tel.: +39/0471/668001, Fax: +39/0471/668201 E-Mail: info@gemeinde.moelten.bz.it

Fotos: Museum de Gherdëina

Museum de Gherdëina – Einma­lige Schätze aus Gröden D

p Mit Holzspielzeug beladene Kraxe

as Museum Gröden im Zentrum von St. Ulrich zeigt einzigartige Sammlungen, die den Besucher auf eine spannende Reise in die Natur- und Kulturgeschichte dieses besonderen Hochgebirgstales der Dolomiten entführen. Der historische Überblick reicht von der geologischen Entstehungszeit der Dolomiten vor über 200 Millionen Jahren und den ältesten archäologischen Spuren des Menschen im Grödner Raum bis hin zur Bergsteigerund Filmlegende Luis Trenker.

Vom traditionsreichen Grödner Kunstschaffen seit dem 17. Jahrhundert zeugen ausgewählte sakrale und profane Skulpturen sowie reizvolles Holzspielzeug. Gemälde von Josef Moroder Lusenberg und anderen heimischen Kunstmalern bereichern die Schau. Besondere Schmuckstücke sind das bildreiche Fastentuch aus der St. Ja-

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[ Museumsführer 2010 ]

kobs-Kirche (um 1620/30) und das monumentale Gipfelkreuz von Sëurasas (1932). In der neuen multimedialen Ausstellung werden die seltenen spätmittelalterlichen Rötelzeichnungen vom Hof „Bierjun“ bei St. Ulrich über ein „digitales Fenster“ erlebnisreich präsentiert. Einen Einblick in den aktuellen Bestand der bäuerlichen Kulturlandschaft Grödens bietet die große „Höfekarte“ im Eingangsbereich zum Museum.

Öffnungszeiten: Weihnachten bis Ostern: DI bis FR, 10.00-12.00 und 14.00-17.00 Uhr; 15. Mai bis 31. Oktober: MO bis FR, 10.00-12.00 und 14.00-18.00 Uhr; Juli und August auch SO, 15.0018.00 Uhr, DO 20.00-22.00 Uhr

p Erinnerung an Luis Trenker

Museum de Gherdëina, Cësa di Ladins Rezia Straße 83, I-39046 Urtijëi/Ortisei/St. Ulrich in Gröden Tel.: +39/0471/797554, Fax: +39/0471/789798 E-Mail: info@museumgherdeina.it • www.museumgherdeina.it


Südtiroler Weinmuseum

Foto: Fotoarchiv Tourismusverein Kaltern am See/Raiffeisen, Photography Manuela Tessaro, Bozen

Salten-Schlern/Überetsch p Blick auf die malerischen Weingärten und den Kalterer See

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m Museum sind Geräte des Südtiroler Weinbaues, Werkzeuge der Fassbinder sowie Gefäße aus Holz und Glas ausgestellt. Besonders auffallend sind die großen Keltern.

Foto: Hubert Walder

Weinverkostung

p Alte Weinpresse

Im tiefen Keller finden auf Bestellung Weinverkostungen statt, bei denen Spitzenweine der Kellereien von Kaltern und des Landesweinguts Laimburg angeboten werden. Im Weingarten des Museums sind alte Rebsorten ge­pflanzt, die im Herbst verkostet werden können.

Weindorf Kaltern Nach einem Besuch im Museum bietet sich ein Spaziergang durch das Weindorf Kaltern an, das zu den schönsten Urlaubsorten Südtirols zählt. Im Sommer bildet natürlich der in den Weingärten eingebettete Kalterer See einen Anziehungspunkt für Erholungssuchende.

Öffnungszeiten: 28. März 2010 bis 11. November 2010: DI – SA: 10.00 – 17.00 Uhr, Sonn- und Feiertage: 10.00 – 12.00 Uhr, Montag geschlossen, 1. November geschlossen; Führungen: nur nach Anmeldung, Dauer: ca. 1 Std.

Foto: © Südt. Weinmuseum/Stefano Scatà

Wer dieses einmalige Museum im Herzen von Kaltern besucht, erlebt einen Gang durch die Kulturgeschichte des Weines, insbesondere durch die Weingeschichte Südtirols.

p Auch wertvolle Gefäße aus Glas gibt es zu bewundern.

Südtiroler Weinmuseum, I-39052 Kaltern, Goldgasse 1 Tel. u. Fax.: +39 0471/96 31 68, www.weinmuseum.it E-Mail: weinmuseum@landesmuseen.it

Eine Reise in die Vergangenheit der ganz besonderen Art gibt es im Museum Steinegg.

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Foto: Museum Steinegg

Museum Steinegg 1000 Jahre Südtiroler Tradition die lebendige, begeisterte Führung – angereichert mit vielen Geschichten aus dem wirklichen Leben – von Kustos Franz Mahlknecht das einfache Leben unserer Vorfahren greifbar.

Foto: Museum Steinegg

Foto: Cover

as Museum Steinegg befindet sich unter dem Kirchenschiff der neuen Kirche von Steinegg. Das Haus der Geschichte Einen Besuch wert ist auf 18 Räume verteilt, ebenso viele hat das Touriseum. 10.000 Die Besichtigung des Museums ist nur originale Objekte sind dort zu sehen. Mehrere authentisch nach- mit Führung möglich. Die Führungen gebaute Alltagsräume eines Bauernhauses, 7 vollständige mit Kustos Franz p Die Stube, Ort der Werkstätten alten Handwerks, 192 präparierte Tiere, 220 Mahlknecht fin- Gemeinsamkeit und Schmetterlingsarten und vieles andere mehr beherbergt den ab Palm- oft im Winter der eindas Museum. Die Schausammlung dosonntag bis Ende zige beheizte Raum kumentiert die letzten 1.000 Jahre des Oktober statt. Lebens der Vorfahren der Gemeindebürger Karneids und der Umgebung. Die genauen Termine erfahren InteresDie Exponate zeigen auf, wie diese sierte bei Franz Mahlknecht (Tel.: +39 lebten, wohnten, arbeiteten und wie 0471/376518), im Tourismusverein sie ihre Freizeit verbrachten. In liebeSteinegg (Tel.: +39 0471/376574) oder voller Kleinstarbeit zusammengetraunter E-Mail: info@steinegg.com oder gen, ist das Museum Steinegg eine der karneid@gvcc.net bzw. im Internet p Schwere Arunter www.steinegg.com oder beit stand an der umfassendsten Aufbewahrungsstätten in Südtirol. Und nicht zuletzt macht p Der Karneider Saltner www.gemeinde.karneid.bz.it Tagesordnung.

[ Museumsführer 2010 ]

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Vinschgau Die Churburg Das Juwel des Vinschgaus

Fotos: Churburg

Oberhalb Schluderns im sonnigen Vinschgau zwischen Meran und Reschenpaß - mit Blick auf das Ortlermassiv - erhebt sich eine der mächtigsten und besterhaltensten Burganlagen Südtirols, Die Churburg.

Weltruf genießt die Rüstkammer. Sie ist die größte Sammlung dieser Art und enthält die maßgeschneiderten Rüstungen der damaligen Schlossbesitzer von unvergleichlich wertvoller künstlerischer Gestaltung.

Eintrittspreise (inkl. Führung): Erwachsene: € 8,00 Senioren und Studenten: € 7,00 Familienkarte: € 17,00 p Die Churburg beherbergt die größte private Rüstkammer der Welt.

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ieser wehrhafte Bau wurde 1253 von den Bischöfen von Chur errichtet, ging bald an die Vögte von Matsch über und ist seit 1504 im Besitz der Grafen Trapp. Dem heutigen Besucher zeigt sich ein residenzhaftes Renaissanceschloss mit einem wunderschönen Arkadenhof. In der romanischen Schlosskapelle, dem Matscher Saal, dem Jakobzimmer und in anderen prunkhaften Räumlichkeiten wird so manche sehenswerte Kostbarkeit aufbewahrt. t Die Jakobskapelle

Öffnungszeiten: 20. März bis 31. Oktober Einlass 10.00 bis 12.00 und 14.00 bis 16.30 Uhr Besichtigung nur mit Führung, Führungen alle 15–20 Minuten Montag Ruhetag - außer an Feiertagen Gruppenanmeldung von März bis November

Kontakt: Churburg, I-39020 Schluderns, Vinschgau - Südtirol Tel.: +39/0473/615 241, Fax: +39/0473/615 113 E-Mail: info@churburg.com • www.churburg.com

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[ Museumsführer 2010 ]


Vinschgau Messner Mountain Museum MMM JUVAL

MMM ORTLES

Die religiöse Dimension

Gletscherwelten

Fotos: Tappeiner AG, Lana

Juval, ein Bergrücken zwischen dem Vinschgau und der Schlucht zum Schnalstal mit den Ötztaler-Gletschern, gehört zur Gemeinde Kastelbell. Das MMM Juval liegt in Reinhold Messners heutigem Privatschloss Juval, einer ehemaligen Burganlage nahe Naturns mit Fresken von B. Till Riemenschneider, die wie ein Adlerhorst auf einem Felsvorsprung thront. Hier zeigt der weltbekannte Alpinist sehenswerte Exponate rund um den „Mythos Berg“. Den Heiligen Bergen dieser Erde, die in einer Galerie zu sehen sind, widmet der Forscher seine besondere Aufmerksamkeit. Als erfahrenen Höhenbergsteiger faszinieren ihn heute jene Gipfel, die für die lokale Bevölkerung zu Schlüsselbergen geworden sind: der Kailash in Tibet, der Fujiama in Japan, der Ayers Rock in Australien. Eine einmalige Tibetica-Sammlung, Kulturgegenstände aus Afrika, Indien und Nepal bezeugen die gewaltige religiöse Dimension der Berge. Die Ausstellung zu Gesar Ling, der Tantra-Raum, der Expeditionskeller, eine Maskensammlung und Elemente zum

p Das Eismuseum in Sulden am Ortler In Sulden (1900 m) im Vinschgau, unterhalb des berühmten Ortler-Gipfels, hat Reinhold Messner mit dem Architekten Arnold Gapp das einzigartige Museum MMM Ortles geschaffen. Es ist dem ewigen Eis gewidmet und zeigt in Anlehnung an den Roman von Christoph Ransmayr „Die Schrecken des Eises und der Finsternis“. Die Besucher erfahren von Gletschern, Schneemenschen, den Polen und zahlreichen Kuriositäten der Alpingeschichte. Das Museum ist unterirdisch angelegt. Das gezackte Fensterband durchbricht die Decke und vermittelt dem Besucher den Eindruck, sich selbst in einer Gletscherspalte zu befinden. Hier werden die weltweit größte Sammlung von Ortler-Bildern und sehenswerte Eisgeräte aus zwei Jahrhunderten präsentiert. Vor dem Museum ist das Eis real und im Gasthof „Yak und Yeti“ kann man neben Südtiroler Spezialitäten auch „Momo“, ein Gericht aus dem Schneeland Himalaja, genießen.

p „Mythos Berg“ in Schloss Juval

Sonderausstellung 2010 Animismus sowie die Bergbilder im ehemaligen Bergfried werden von geschulten Führern erklärt. Schloss Juval hinterlässt bei den Besuchern einen starken Eindruck - ein geglückter Versuch, lokale und exotische Kultur, bodenständige Landwirtschaft und Tourismus miteinander zu verbinden.

„NORDPOL – EIN ARKTIS-MÄRCHEN?“ 100 Jahre nach der Ersterreichung des Nordpols präsentiert Reinhold Messner die Arktis-Abenteuer von Carl Weyprecht und Julius Payer, Fridtjof Nansen und Frederic Hjalmar Johansen, Frederick Albert Cook und Robert Edwin Peary.

MMM Juval: Schlossmuseum im Vinschgau/Südtirol zum Thema Mythos Berg, Juval 3, I-39020 Kastelbell

MMM Ortles: „End der Welt“ Zum Thema Eis/Ortler beim Buschenschank „Yak & Yeti“ (mit Yakzucht) in Sulden am Ortler. Dazu das Minimuseum Curiosa

Geöffnet von Palmsonntag bis 30. Juni und vom 1. September bis zum ersten Sonntag im November von 10.00 -16.00 Uhr, Mittwoch Ruhetag

Geöffnet vom zweiten Sonntag im Dezember bis zum 1. Mai und vom zweiten Sonntag im Juni bis zum zweiten Sonntag im Oktober von 14.00 - 18.00 Uhr, Dienstag Ruhetag

Tel.: 0039/348/4433871 (während der Öffnungszeiten) www.messner-moutain-museum.it

Tel.: 0039-335-6081205, www.messner-moutain-museum.it E-Mail: ortles@messner-mountain-museum.it

[ Museumsführer 2010 ]

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Wipptal/Dolomiten Foto: Tappeiner AG, Lana

Messner Mountain Museum MMM Dolomites

ren Erstbegehungen Alpin-Geschichte geschrieben haben. Das Herzstück des Museums ist die große Galerie mit einer Sammlung von Dolomiten-Bildern und Skulpturen von der Romantik bis heute, von Thomas Ender über E.T. Compton bis zu Stephan Huber. Jährlich finden Sonderausstellungen statt. Zwischen den Gemälden geben Fenster den spektakulären Blick auf die Gipfel frei. Für Messner sind diese die „echten Bilder“. Ein besonderes Highlight: Schädel und Pfoten der legendären Höhlenbären von Conturines. Reinhold Messner machte das Museum Dolomites zu einem kulturellen Treffpunkt der Region, der Geographie, Geologie und Geschichte der Dolomiten verbindet und einem internationalen Publikum nahe bringt.

Die vertikale Welt

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m Herzen der Dolomiten, zwischen Pieve di Cadore und Cortina d’Ampezzo, erhebt sich der mächtige Monte Rite (2.181 m). Von seinem Gipfel aus eröffnet sich ein atemberaubender Panoramablick auf die spektakulärsten Dolomitengipfel: Monte Schiara, Monte Civetta, Marmolada, Monte Pelmo u.v.a.. Im „Jahr der Berge“, zu dem die UNO das Jahr 2002 ausgerufen hat, hat Messner das Museum Dolomites zum Thema Fels auf dem Monte Rite im Cadore eröffnet. Reinhold Messner sah im alten Fort aus dem Ersten Weltkrieg die optimale Möglichkeit, im Rahmen seines Projekts Messner Mountain Museum das Thema „Fels“ zu präsentieren. In der meisterhaft renovierten ehemaligen Fes­tung, der „Ex Batteria“, und in 20 Kammern wird die Dolomitengeschichte erzählt. Die Nebenräume gleichen Seitenaltären eines Kirchenschiffs. Und tatsächlich beinhalten sie Reliquien und Erinnerungsstücke an jene Kletterer, die mit ih-

MMM Dolomites: „Museum in den Wolken“ Auf dem Monte Rite (2.181 m) zum Thema „Dolomiten/Fels“ bei Cibiana di Cadore (nahe Cortina) Geöffnet vom 1. Juni bis 30. September (im Juni und ab Mitte September 10.00 - 17.00 Uhr, Juli bis Mitte September 10.00 - 18.00 Uhr), kein Ruhetag Tel.: 0039/0435/890996 dolomites@messner-mountain-museum.it www.messner-mountain-museum.it

Schloss Wolfsthurn – Landesmuseum für Jagd und Fischerei vor allem die Kinder magisch an, da sie dort auf spielerische Weise Interessantes über Tiere, Tierstimmen und Tierspuren erfahren können. Vom Schloss zweigt der viel beachtete Naturlehrpfad „Wald und Wasser“ mit Damhirschgehege ab.

Schloss Wolfsthurn bietet unterhaltsam aufbereitete kulturhistorische Informationen über Wild und die Jagd, über jagdliche Volkskunst und über die Fischerei.

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[ Museumsführer 2010 ]

öffnungszeiten:

Fotos: Jagd- u. Fischereimuseum

on Schloss Wolfsthurn, das auf einem Hügel oberhalb von Mareit thront, sagte einst der Tiroler Historiker Johann N. Tinkhauser, dass es das „schönste Schloss von Tirol“ sei. Im Inneren des Schlosses sind die Prunkräume mit dem originalen Mobiliar zu besichtigen. Im ersten Stock ist das Landesmuseum für Jagd und Fischerei untergebracht. Das Kellergeschoss zieht p Schloss Wolfsthurn

p Auf dem Naturlehrpfad „Wald und Wasser“

1. April bis 15. November: Dienstag - Samstag 9.30 - 17.30 Uhr, Sonn- und Feiertage: 13.00 - 17.00 Uhr, Montag geschlossen; am 1. November geschlossen

Schloss Wolfsthurn - Landesmuseum für Jagd und Fischerei I-39040 Mareit, Kirchdorf 25, Tel.: +39/0472/758121 www.wolfsthurn.it E-Mail: jagdmuseum@landesmuseum.it


Wipptal Stadt- und Multschermuseum Sterzing – Bewegte Geschichte Das ehemalige Hospiz des Deutschen Ordens beherbergt seit 1986 das Multschermuseum mit den erhaltenen Teilen des weltberühmten spätgotischen Multscheraltars und seit 1994 das Stadtmuseum mit sehenswerten Zeugnissen der Stadtgeschichte.

Rittersaal und das Grafenzimmer. Einen Besuch wert ist auch das Rathaus der Stadt mit Mithrasstein und römischem Meilenstein. 1468 von der Stadt erworben, wurde der stattliche Gebäudekomplex umgebaut und mit Prunkerker bereichert. Das Rathaus zählt heute zu den schönsten seiner Art in Tirol. Im Innenhof des Gebäudes befinden sich der Mithrasstein, ein römischer Altarstein, der dem persischen Gott Mithras geweiht ist sowie ein römischer Meilenstein aus der Zeit des Kaisers Septimius Severus, der im Jahre 201 die Römerstraße ausbauen ließ. Der Stein wurde 1979 bei Umbauarbeiten gefunden.

D

as Stadt- und Multschermuseum ist im Deutschhaus in unmittelbarer Nähe zur Pfarrkirche von Sterzing untergebracht. Die Entfernung zum Stadtzentrum beträgt ca. fünf Minuten. Das Museum beherbergt alle in Sterzing verbliebenen Teile des berühmten Flügelaltars von Hans Multscher aus Ulm, vor allem die sehenswerten Tafelbilder, die vor dem Umbau der Pfarrkirche dessen Altar schmückten. Die erhaltenen Reste des Flügelaltares von Hans Multscher zählen zu den bedeutendsten Kunstwerken im Sterzinger Raum und sind das bes­ te Werk des Ulmer Meisters. Der Altar wurde in den Jahren 1456 bis 1459 für die Pfarrkirche von Sterzing „Unsere liebe Frau im Moos“ geschaffen. Den doppelseitig bemalten Altarflügel zieren acht Gemälde aus dem Jahr 1459, die Szenen aus dem Marienleben und der Passion zum Inhalt haben. Mit dem Altar gab Hans Multscher der Kunst in Tirol eine Wende, von sakraler Strenge hin zu selbstbewusstem bürgerlichen Realismus. Zusätzlich beherbergt das Museum jene Gegenstände,

p Das Grafenzimmer

Öffnungszeiten: Vom 1.4. bis 31.10. täglich von 9.30 Uhr bis 12.30 Uhr und von 14.00 Uhr bis 18.00 Uhr, mit Ausnahme an Sonn- und Feiertagen sowie montags

Eintrittspreise: Fotos: Stadt- und Multschermuseum Sterzing

Erwachsene und Jugendliche ab 15 Jahre: € 2,50 Kinder und Schüler bis 15 Jahre: € 1,20

Öffnungszeiten Rathaus: Montag bis Donnerstag von 8.15 - 12.15 Uhr und von 16.00 - 17.00 Uhr, Freitag von 8.15 - 12.30 Uhr Innenhof: Montag bis Samstag von 8.00 - 18.00 Uhr

p Das Deutschhaus, Sitz des Museums die seinerzeit Conrad Fischnaler katalogisiert und im Rathaus ausgestellt hatte. Weiters findet man kaiserliche Lehens- oder Bestätigungsurkunden, Privilegien und Bestimmungen der verschiedenen Handwerkervereinigungen, mit Siegeln, Zunftzeichen und Zunfttruhen sowie historische Landkarten. Im Korridor des Gebäudes sind die prachtvollen Porträts verschiedener Komture und Ordensmeister aus dem 17. Jahrhundert und das große Ölbild der „Eiche von Thorn“ ausgestellt. Schon allein die Räumlichkeiten, in denen das Museum untergebracht ist, sind eine Sehenswürdigkeit. Sie sind eine Informationsquelle über die lokale Geschichte der Stadt, so zum Beispiel der

Stadt- und Multschermuseum Sterzing Deutschhausstraße Nr. 11, I-39049 Sterzing Tel.: +39/0472/766464, E-Mail: museum@sterzing.eu www.sterzing.eu

p Altartafeln von Hans Multscher, 1458

[ Museumsführer 2010 ]

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Wipptal Südtiroler Landesmuseen – BergbauWelt Ridnaun-Schneeberg Das Bergwerk Schneeberg, das höchst­ gelegene bergwerk europas und das am längsten fördernde im alpenraum ist heute zum besucherbergwerk ausgebaut. die bergwerksanlagen auf und im gebirgsmassiv zwischen dem ridnaun– und passeiertal sind original erhalten.

werksanlagen ist europaweit einzigartig. Die gesamte Produktionskette eines Bergwerks in den Alpen, dessen Struktur sich über, wie teilweise auch unter Tage von 1.400 m bis auf 2.700 m Meereshöhe erstreckt, ist erhalten geblieben; die originalen Anlagen sind noch funktionstüchtig. In Ridnaun-Schneeberg betritt der Besucher also kein Museum, sondern er taucht mitten in die Welt des Bergbaus ein und spürt hautnah, wie die Bergleute unter Tage Schwerstarbeit geleistet haben.

Bergbauwelt ridnaun-schneeberg

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Fotos: BergbauWelt Ridnaun-Schneeberg

urch das bestens konzipierte Besichtigungs- und Füh­ rungs­angebot können die Besucher heute hautnah die harten Arbeits- und Lebensbedingungen der einstigen Knappen erleben. Die gesamte Struktur ist ein Bergwerk zum Anfassen - zum Schauen und Staunen, zum Erkunden und Erleben. Die Anfänge des Bergbaus liegen im Dunkeln der Geschichte. Die erste schriftliche Nennung des „argentum bonum de sneberch“, des „guten Silbers vom Schneeberg“, reicht bis in das Jahr 1237 zurück. Seine größte Blüte erreichte der Schneeberg um 1500. Rund 1000 Knappen schürften bereits in 70 Stollen unter extremen klimatischen und arbeitstechnischen Bedinp Fahrt mit der Gruben- gungen nach Silber und Blei. Das bahn, 3,5 km durch den Haupterz des Schneeberges war jedoch weder Blei noch Silber, Poschhausstollen sondern Zinkblende. Das k.k. Montan-Ärar begann mit ihrem Abbau erst ab 1870, da man sie in früheren Jahrhunderten kaum verwerten konnte. Der Schneeberg stieg zum ersten Bergwerk Tirols und zu einem der bedeutendsten seiner Art in ganz Europa auf. Um 1870 kam es zudem zum Bau der weltweit größten Erzübertage-Förderanlage auf Schienen vom Schneeberg bis p Voll funktionsfähige Erzmühlen in der Aufberei- zum Bahnhof in Sterzing, mit Pferdebahnstrecken und riesigen tungsanlage Bremsbergen. In Maiern, im Talschluss von Ridnaun, entstand neben Knappenwohnhäusern und Werkstätten eine große Erzaufbereitungsanlage. Sie wurde in den 20er-Jahren dem Stand der Zeit angepasst und ist bis heute funktionstüchtig erhalten. Erst 1985 schloss das Bergwerk seine Tore und wurde zum Besucherbergwerk ausgebaut. Die Vielfalt der dadurch erhaltenen Berg-

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[ Museumsführer 2010 ]

p Zur Gänze erhaltene Bergwerksanlagen im Talschluss von Ridnaun Das Museum bietet eine Vielfalt von Führungen, abenteuerlichen Exkursionen, Grubenfahrten, Schul- und Familienprogrammen, die von 1,5 Stunden bis zu zwei Tagen dauern können. Die Hauptführung (1¾ Std.) ist behindertengerecht ausgebaut. In einem der ehemaligen Knappenwohnhäuser ist ein Museum mit fünf größeren Schauräumen ein­gerichtet. Anhand zahlreicher originaler Exponate werden das Leben und die harte Arbeit der Knappen eindrucksvoll dokumentiert. Überaus sehenswert sind die geologische Darstellung des Schneeberggebietes, die Mineralienausstellung und die vielseitige Münzausstellung.

Öffnungszeiten: Von 1. Apr. bis 7. Nov., täglich außer montags, von 9.30 bis 16.30 Uhr; im August sowie an Festtagen (z.B. Ostermontag) auch montags geöffnet. Fixe Führungen um 9.30, 11.15, 13.30 und 15.15 Uhr. Gruppen müssen sich vormerken und erhalten auch außerhalb des Führungsplanes eine Führung. Mehrstündige Stollenexkursionen und ganztägige Schneebergtouren vorwiegend von Donnerstag bis Sonntag. Vormerkung notwendig! BergbauWelt Ridnaun-Schneeberg, I-39040 Ridnaun Maiern 48, Tel.: +39 0472/656364, Fax: +39 0472/656404 E-Mail: ridnaun.schneeberg@bergbaumuseum.it www.ridnaun-schneeberg.it


Kunstgalerie

50 Bildhauer 100 Unikate 500 m2 Kunstgalerie

Ganzjährig geöffnet (MONTAG - SAMSTAG) 10.00-12.00 / 14.00-19.00

EINTRITT FREI

UNIKA ist 1994 als Zusammenschluss verschiedener Künstler und Kunsthandwerker aus Gröden (Südtirol), und zwar Holzbildhauer, Fassmaler, Vergolder und Verzierungsbildhauer entstanden. Erklärte Ziele sind die direkte Vermarktung der Einzelstücke, der künstlerische und fachliche Austausch und die Nachwuchswerbung für die Berufe im Kunsthandwerk. UNIKA steht für Einzelstücke, Unikate eben. Damit wird betont, dass die Arbeiten der Bildhauer und Maler der UNIKA-Gruppe individuell angefertigte Werke sind. Sie sind Ausdruck der schöpferischen Kraft und des kunsthandwerklichen Talents der einzelnen Meister. Eine Einzigartigkeit, die mit der Schutzmarke und dem Zertifikat der Handelskammer Bozen garantiert wird. Die Gruppe umfasst ca. 50 Mitglieder, rund 30 davon nehmen jedes Jahr an der UNIKA-Skulpturmesse in Gröden teil, die jeweils am ersten Wochenende im September stattfindet. Drei Tage lang präsentieren sie sich mit ihren neuesten Werken dem Publikum. Der interessierte Besucher hat somit die seltene Möglichkeit, mit dem Künstler ins Gespräch zu kommen, Näheres über die lange Tradition der Bildhauerkunst in Gröden zu erfahren und ein wertvolles Einzelstück zu erwerben.

UNIKA 2010 in St. Ulrich/Gröden 3.-5.9.2010

www.unika.org

I-39046 St. Ulrich/Gröden (BZ) Str. Arnaria 9/1 - Typak Center Runggaditsch Mob. +39 339 17 922 27 www.unika.org • info@unika.org



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