JĂ„NNER 2017
RĂźckblick auf das Auktionsjahr 2016 Rekordauktionen und die Kunst des Erfolgs Die Fotografien des Malers Alfons Walde Kunstgenuss in der Galerie Gugging Babette Mangolte in der Kunsthalle Wien
KUNST.INVESTOR Editorial
Liebe Leserinnen und Leser!..
Heute halten Sie die erste Ausgabe des Magazins KUNSTINVESTOR im Jahr 2017 in „Händen“. Innovativ, exklusiv und stets mit dem richtigen Riecher für aktuelle Entwicklungen informieren wir Sie rund um alle wichtigen Themen, die nationalen und internationalen Kunstmärkte betreffend. Kunst ist ein interessantes Portfolio und unbestritten die schönste Beimischung für Ihr Investment- inspirierend, nicht allein in ideeller Hinsicht. Besonders in Zeiten, da Bullen auf sich warten lassen und Renditen an der Nulllinie kratzen, etablieren sich Kunstwerke als stabile, vor allem aber als rentable Assets. Eine Tatsache, der sich selbst hartgesottene Aktionäre nicht entziehen können. Außenseiter der Kunstgeschichte profitieren davon nicht substanziell in Kunst interessiert zu sein, weil die zeitlichen Intervalle von einer Aktienbaisse zur nächsten immer wieder kürzer werden- wäre auch zu erwarten, dass die persönliche Entscheidung dieser
Käufer weniger zählt. Wie schade. Und wie bezeichnend. Viele Sammler scheinen in Bilder wie in Aktien zu investieren. Käufer haben eben nicht nur wieder viel Geld, sie kultivieren auch einen sehr selektiven Blick. Mehr noch: Dieser Boom ist noch lange nicht an seine Grenzen gestoßen. Bilder, Antiquitäten und andere Sammelobjekte nehmen im Rahmen der Veranstaltungen einen immer höheren Stellenwert ein. Dies bestätigen die hervorragenden Ergebnisse der Auktionshäuser. Weil es bei allen Dingen des Lebens immer auf den richtigen Mix ankommt, wollen wir Sie nicht nur mit fundierten Hintergrundberichten, präzise recherchierten Topstorys, wichtigen Nachrichten und aktuellen Interviews begeistern. Lesen Sie die aktuelle Ausgabe KUNSTINVESTOR, wo Sie sich ein aktuelles Bild über den Kunst- & Geldmarkt verschaffen können- eine wirklich gute Investition.
Viel Spaß wünscht Ihnen Michael Ruben Minassian
IMPRESSUM: Medieneigentümer, Chefredakteur & Herausgeber: Michael Ruben Minassian. Mail: michael.minassian@kunstinvestor.at , Telefon: +43 1/ 236 53.1312 Verlagsadresse: MN Online & Content GmbH, 1110 Wien, Brehmstrasse 10/4.OG, Geschäftsführung: Markus Bauer, ATU 65091955, FN 330453k, Tel: +43 1/ 919209045 DW, Fax: + 43 1/29 81 298, Website:www.kunstinvestor.at, Cover-Foto: Auktionshaus Kinsky ©, Arik Brauer, Turm aus gebrannter Erde, 1963, Öl auf Sperrholz mit Acrylgrund, Zuschlag netto: 150.000,Kaufpreis brutto: € 189.000
KUNST.INVESTOR News
„handWERK“ Tradiertes Können in der digitalen Welt
MAK-Ausstellungsansicht, 2016 © MAK/Georg Mayer
Mit der Ausstellung handWERK. Tradiertes Können in der digitalen Welt stößt das MAK eine Reflexion zur Bedeutung und Wertschätzung des Handwerks als wesentlicher Bestandteil der materiellen Kultur und der kulturellen Identität an. In sechs Kapiteln spannt die umfassende MAK-Schau den Bogen von der Geschichte zu aktuellen europäischen Perspektiven, beleuchtet das ressourcenschonende Potenzial des Handwerks, zeigt Schnittstellen zu digitalen Technologien auf und präsentiert meisterliche Werkstücke aus verschiedenen Sparten. Aktuell fallen die Begriffe „Handwerk“ und „handmade“ in der Werbung und in Lifestyle- Medien mit inflationärer Frequenz. Das „Maker Movement“ und die Do-itYourself- Bewegung sind enorm erfolgreich und schaffen einen weltweiten Hype. Global agierende Luxus-Labels setzen das Handwerk gezielt als Qualitäts- und Distinktionsmerkmal ein. Demgegenüber steht die Realität lokal agierender HandwerkerInnen, die um Anerkennung und eine gerechte Bezahlung kämpfen. Das einleitende Ausstellungkapitel „Geschichte & Gegenwart“ widmet sich verschiedenen Aspekten rund ums Handwerk, dessen Status immer wieder zwischen hohem und geringem Ansehen wechselte. Von Hephaistos, dem Gott der Schmiede,
über die Enzyklopädie von Denis Diderot (erschienen zwischen 1751 und 1772) bis hin zum Chanel-Outfit der Metiers d’Art Collection 2014/15 illustrieren die Exponate diskursiv die gesellschaftliche Anerkennung des Handwerks über die Jahrhunderte. Schon Diderot veröffentlichte eine wortgewaltige Verteidigung des Handwerks in der Encyclopédie: „Der Dichter, der Philosoph, der Redner, der Minister, der Krieger, der Held liefen nackt herum und hätten kein Brot, wenn nicht jener Handwerker wäre, den sie zum Gegenstand ihrer schrecklichen Verachtung machten“. Historische Zunftgegenstände und persönliche Objekte der Habsburger belegen später eine außerordentliche Wertschätzung des Handwerks bis ins 20. Jahrhundert. Auch den Neuinterpretationen des Verhältnisses von HandwerkerInnen und EntwerferInnen durch zentrale Bewegungen wie Arts & Crafts, Wiener Werkstätte, Werkbund und Bauhaus als Reaktion auf die fundamentale Krise des Handwerks in Folge der industriellen Revolution widmet sich dieses Kapitel. Unter dem Titel „Perspektiven“ präsentiert das zweite Kapitel der Ausstellung europäische Initiativen und Institutionen, die neue Möglichkeiten im Dialog zwischen Handwerk und Design und in den Bereichen Ausbildung und Marketing eröffnen.
KUNST.INVESTOR News
MAK-Ausstellungsansicht, 2016, handWERK. Les Compagnons du Devoir, Tour Eiffel [Eiffelturm], 2015 © MAK/Georg Mayer
Vorgestellt werden unter anderem das Crafts Council, das sich der Förderung des britischen Kunsthandwerks weltweit widmet, der Werkraum Bregenzerwald in Österreich mit dem Wettbewerb „Handwerk + Form 2015“ sowie die Compagnons du Devoir aus Frankreich, deren Ausbildungssystem Elemente der Walz beinhaltet und deren AbsolventInnen 45 Länder weltweit offen stehen. Die in Deutschland und der Schweiz beheimateten Akademien für Gestaltung widmen sich intensiv und erfolgreich der gestalterischen Weiterbildung junger HandwerkerInnen. Mannigfaltige Materialproben und 95 Werkzeuge zeigt das Kapitel „Material & Werkzeug“. Die einzigartigen Werkzeuge, darunter Strickeisen, Schusterahle, Zuckerscheren, Wetzeisen, Hack- und Winzermesser, Teigräder, Zwickzangen und Goldschmiedehämmer, größtenteils aus dem 16. und 17. Jahrhundert, stammen aus der 1930 vom MAK erworbenen Sammlung Albert Figdor. Eine begehbare Installation bietet den BesucherInnen die Möglichkeit, unterschiedliche Proben natürlicher Materialien wie Stoffe, Leder, Holz, Metall und Keramik anzufassen und haptisch zu erfahren. In einer „Live-Werkstatt“, dem vierten Kapitel der Ausstellung, zeigen insgesamt 20HandwerkerInnen vor Publikum täglich ihr Können. Abgedeckt wird ein breites Spektrum an Disziplinen: von SchusterInnen, TapeziererInnen, HutmacherInnen,
WeberInnen, TischlerInnen und Koffermachern über einen Geigenbauer und einen Kunstspengler bis hin zu einer Dirndlschneiderin. Der Zeitplan der LivePräsentationen wird in der Ausstellung und unter MAK.at einsehbar sein. Das fünfte Kapitel der Ausstellung „Qualität & Exzellenz“ stellt historische Objekte der MAK-Sammlung aktuellen handwerklichen Produkten aus 16 europäischen Ländern gegenüber. Gezeigt werden insgesamt 160 Exponate – Möbel, Tapeten, Fliesen, Teppiche, Bekleidung, Hüte, Handschuhe, Gläser, Besteck und Geschirr – von 50 HandwerkerInnen, darunter viele preisgekrönte MeisterInnen. Dem bedeutenden Faktor „Nachhaltigkeit“ widmet sich das abschließende Kapitel der Ausstellung. Hier werden die Themenfelder „Produktbiografien“, „Erbstücke“ und„Reparieren“ vorgestellt. Um die BesucherInnen als KonsumentInnen für die Biografie von Produkten zu sensibilisieren, werden fünf handwerklich gefertigte Wiener Produkte präsentiert und alle damit verbundenen Informationen zu Material und Herstellung offengelegt. Dazu gehören Eheringe aus fairem Gold aus der Werkstatt Alexander Skrein und die Porzellanserie RAW, die von Sandra Haischberger aus recycelter Porzellanmasse hergestellt wird. [MAK, Ausstellungsdauer bis 9. April 2017 – Foto: © Mak ]
KUNST.INVESTOR News
Steinbergkogel, 1930er-1940er Jahre © Alfons Walde / Bildrecht 2016
ALFONS WALDE - WINTERTRÄUME
Die Fotografien des Malers Alfons Walde (1891–1958) aus dem Nachlass des Künstlers, die über Jahrzehnte unbeachtet in einer Kiste schlummerten, wurden im Dezember 2014 erstmals im Fotomuseum WestLicht gezeigt. Zur diesjährigen Wintersaison präsentiert die Galerie OstLicht in der Leica Galerie Wien eine Auswahl von Aufnahmen aus dieser spektakulären Entdeckung. Der weltberühmte Landschaftsmaler Walde entpuppt sich darin auch als Meister der Fotografie – mit Fokus auf den weiblichen Akt. Seine Inszenierungen reichen von klassischen Posen aus der kunsthistorischen Tradition bis hin zu erotisch aufgeladenen, teils pornografischen Szenen.
Während seine Schwarz-Weiß-Fotografien in den frühen 20er Jahren noch an Egon Schiele und Koloman Moser erinnern, ist ab den 1930ern seine Rolle als Vorreiter der Farbfotografie bemerkenswert. Walde benutzte seine Leica mit dem gerade erfundenen Farbfilm und fertigte Diapositive an, die in ihrer malerischen Anmutung faszinieren. Neben dem erotischen Werk entstanden Landschafts-, Porträt- und Architekturaufnahmen. Die Fotografien dienten dem Künstler auch als Anregung und Vorlage für seine Malerei. [Leica Galerie Wien, Ausstellungsdauer bis 8. April 2017 – Foto: © Galerie OstLicht, Leica Galerie]
KUNST.INVESTOR News
Luis Trenker c. 1945 © Alfons Walde / Bildrecht 2016
KUNST.INVESTOR News
Xenia, April 1932 © Alfons Walde / Bildrecht 2016
Akt c. 1940 © Alfons Walde / Bildrecht 2016
KUNST.INVESTOR Dorotheum
Mercedes Benz 300 SL, 1958, erzielter Preis € 1.067.000
REKORDAUKTIONEN IM DOROTHEUM Rückblick auf das Auktionsjahr 2016 Das Jahr 2016 lief hervorragend für das Dorotheum, dem größten Auktionshaus im deutschsprachigen Raum. - bestes Jahr für Gemälde Alter Meister in der Geschichte des Hauses - Juni: bestes Auktionsergebnis für Zeitgenossen in der Geschichte des Hauses - November: bestes Auktionsergebnis für „Klassische Moderne“ in der Geschichte des Hauses - bestes Einzel- und Gesamtergebnis für „Klassische Fahrzeuge“ in der Geschichte des Hauses Millionenpreise € 1.200.000: "Die Geburt Christi“ von Hans Memling Werkstatt € 1.067.000: 1958 Mercedes-Benz 300 SL € 1.022.500: „Baptême des masques“ von James Ensor € 1.022.500: „Fleurs“ von Marc Chagall Insgesamt vier Mal konnten Millionenpreise erzielt werden. An der Spitze mit 1,2 Millionen Euro steht „Die Geburt Christi“ von Hans Memling Werkstatt. Für 1.067.000 Euro wechselte im Herbst der rote Mercedes-Benz 300 SL aus 1958 den Besitzer. Gleich
zwei Millionenpreise, jeweils 1.022.500 Euro, fielen auf die Sparte „Klassische Moderne“, für ein neu entdecktes Figurenbild „Baptême des masques“ des belgischen Einzelgängers James Ensor sowie für ein Blumenbouquet von Marc Chagall aus dem Jahre 1924.
KUNST.INVESTOR Dorotheum
Josef Engelhart (Wien 1864 - 1941) eine von neun Werkzeichnungen für das Fries der Weltausstellung in St. Louis 1904 ca. 48 x 143 cm erzielter Preis insgesamt € 582.400
Rekorde: Neben vielen Spitzenergebnissen konnten auch 2016 in vielen Sparten Weltrekordpreise erzielt werden. Bei der zeitgenössischen Kunst bedeuteten 161.600 Euro für die „Kompozicija no. 12“ von Julije Knifer den höchsten Auktionspreis für den kroatischen Künstler, bereits im Mai wurde das beste KniferErgebnis mit 137.200 Euro erzielt. Weltrekorde verzeichnete man auch für Werke von Rudolfo Aricò und Emilio Scanavino. Insgesamt gab es starke Auftritte für italienische Kunst, allen voran Lucio Fontana, dessen blaues Monochrom mit dem Schlitz in eine andere Dimension, „Concetto spaziale, Attese“, 735.000 Euro erlöste. Einen Auktionsrekord von 234.800 Euro setzte es auch für ein Werk von Carla Accardi. Die österreichische Kunst mischte vorne mit Weltrekordpreise erzielte man bei der „Klassischen Moderne“ für Bilder des Secessionisten Josef
Kolo Moser (1868 Wien 1918) Muffkette, Geschenk von Gustav Klimt an Emilie Flöge, Entwurf 1906, Ausführung Wiener Werkstätte, Silber erzielter Preis € 198.200
Engelhart. Neun seiner nahezu lebensgroßen, für die Weltausstellung 1904 in St. Louis angefertigten Sagenfigur-Werkzeichnungen („Merlinsage“) kamen auf sensationelle 582.400 Euro, dem Vielfachen des Schätzwertes. Bei der Auktion von Gemälden des 19. Jahrhunderts war mit 50.000 Euro auch das Stillleben von Franz Xaver Gruber, dem sogenannten „Distlgruber“, der bis dato höchste Auktionspreis für ein Bild des Künstlers. Unter den weiteren Weltrekorden beim 19. Jahrhundert: 125.000 Euro, für ein Gemälde von Henri Camille Danger, für „Die Klavierspielerin“ von Ulisse Caputo (€ 100.000) sowie für „Maria im verschlossenen Garten“ von Johann Evangelist Scheffer von Leonhardshoff. Pietro Galters „Eingang des Canal Grande“ war mit 112.500 Euro ebenfalls Weltrekord wie das Prunkstillleben von Francois Halert bei den Alten Meistern (€ 247.000).
KUNST.INVESTOR Dorotheum
Spitzenpreise: Kunst der italienischen wie deutschen Nachkriegsmoderne mobilisierte auch 2016 die Bieter – sie entschieden sich etwa für Werke von Tano Festa, Paolo Scheggi, Enrico Castellani, Giuseppe Uncini und für Günter Uecker, Adolf Luther, Gerhard Richter und Ulf Wilding. Bei der internationalen Kunst war ein Frauenporträt des US-Künstlers Tom Wesselmann besonders begehrt („Nancy Scribble“, € 350.508), ebenso die bronzene „Badende“ von Fernando Botero (€ 344.600). Bei der Klassischen Moderne ließ ein Paradebild des Futurismus, „Valori Plastici“, von Giacomo Balla mit 320.000 Euro aufhorchen. 234.800 Euro brachte eine Landschaft mit drei Bäumen“ des deutschen Expressionisten Otto Mueller. Kunst aus Österreich stand auch 2016 im Dorotheum hoch im Kurs: Franz West und Maria Lassnig markierten Spitzenpreise bei der Gegenwartskunst, Bei der Moderne erreichte ein Venedig-Motiv von Carl Moll hervorragende 176.670 Euro, Alfons Waldes „Einsamer Berghof“ war nicht unter 344.600 Euro zu haben. Bestes Jahr für Alte Meister: Starke Präsenz zeigte naturgemäß die italienische Kunst im Bereich der Alten Meister, die das erfolgreichste Jahr in der Geschichte des Hauses verbuchen konnten. Neben Hans Memling Wiener Werkstätte: Josef Hoffmann dominierte auch die Jugendstilauktion des Dorotheum im Dezember 2016. Viele Objekte dieses Universalkünstlers und Aushängeschildes österreichischer Kunst erfreuten sich großen Interesses. Sensationelle 149.900 Euro, ein Mehrfaches ihres Schätzwertes, erzielte die streng geometrische, von der Wiener Werkstätte produzierte silberne Teekanne von 1905. In der Frühjahrsauktion
Werkstatt brillierte eine Neuentdeckung von Jacopo Tintoretto. Das Schlachtenbild mit der Kampfszene Davids gegen Goliath, als Hauptwerk des venezianischen Manierismus-Meisters erstmals zuordenbar, erreichte 907.500 Euro. Im 500. Todesjahr von Hieronymus Bosch, dem Urvater der Surrealisten, offerierte das Dorotheum das Gemälde „Die Hölle“, angefertigt von einem Nachfolger des Malers. 527.600 Euro war das Motiv von dem „Garten der Lüste“ im Prado einem Sammler wert. Mit 868.733 Euro reüssierte „Das Urteil des Paris“, eine Neuentdeckung von Peter Paul Rubens Werkstatt. Ebenfalls eine Neuentdeckung war das für die frühe Werkphase von Guido Reni bedeutende Gemälde „Der kreuztragende Christus“, das für 491.000 Euro den Besitzer wechselte. Das aus süddeutschem Privatbesitz stammende Bild „Heilige Familie mit der Heiligen Anna“ von Huybrecht Bueckeleer erreichte hervorragende € 430.742. Stilgebend: Bei der Design-Auktion blieben sechs "Kodu-Stühle", Franz West, Entwurf 1999, mit 106.250 Euro an der Spitze der Verkäufe, ebenfalls eine von Josef Hoffmann für das Sanatorium Purkersdorf entworfene Sitzbank (€ 94.255). machte die silberne Muffkette von Kolo Moser Furore. Sie war einst ein Geschenk von Gustav Klimt an seine Freundin und Muse Emilie Flöge gewesen (€ 198.200). Schneeball-Effekt: Ein Paar aus dem 19. Jahrhundert stammende Pracht-Deckelvasen mit Schneeballblüten von Meißen, gefertigt nach dem historischen Modell von Johann Joachim Kändler, waren einem Porzellanliebhaber sensationelle 247.000 Euro wert.
KUNST.INVESTOR Dorotheum
Hans Memling Werkstatt (um 1435 - 1949), Die Geburt Christi, Öl/Holz, 99,2 x 72,5 cm, erzielter Preis € 1.200.000
Gedenkjahr: Im Kaiser-Franz-Joseph-Gedenkjahr 2016 ersteigerte ein Kaiserhaus-Liebhaber das Reiseservice des Monarchen für 68.750 Euro. Reinhold Hofstätter: Großen Gefallen fanden internationale Interessenten an den originellen Interieurs und historischen Einzelstücken, die im September im Dorotheum Wien weit über ihren Schätzwerten versteigert wurden. Die rund 400 angebotenen Gemälde und Antiquitäten stammten aus der Privatsammlung des legendären Wiener Kunsthändlers Reinhold Hofstätter (1927 – 2013), der damit seinen Sommerwohnsitz Schloss Schwallenbach in der Wachau (Niederösterreich) ausstattete. Ferdinand
Georg Waldmüllers Gemälde „Der Abschied“ erreichte dabei 203.411 Euro. Strahlend: Die seit Jahren starke Nachfrage nach Juwelen setzte sich auch 2016 fort. Hohe Ansteigerungen erfuhren vor allem Schmuckstücke mit großen Steinen, vorzugsweise Diamanten, und Erzeugnisse bekannter Marken wie etwa Bulgari. Die mit 130 Lots bestückte Auktion mit kinetischem Schmuck des deutschen Goldschmieds und ZEROKünstlers Friedrich Becker bewies, dass man auch mit zeitgenössischen Arbeiten international reüssiert. (Foto: © Dorotheum)
KUNST.INVESTOR Dorotheum
Maria Lassnig (Kappel, Kärnten 1919 - 2014 Wien) Ohne Titel (Berge) 1955, Öl auf Hartfaserplatte, 35 x 49,5 cm erzielter Preis € 137.200
Millionen Preis im Dorotheum – 1.022.500 Euro für Marc Chagalls Blumenstrauß Nach einem intensiven Bieterkampf am Telefon stand schlussendlich der vierte Millionenpreis in diesem Jahr für das Dorotheum fest: Marc Chagalls Ölbild „Fleurs“ (Blumen), das Titellos des Auktionskataloges „Klassische Moderne“ erreichte am 23. November 2016 ausgezeichnete 1.022.500 Euro. Das marktfrische Gemälde dieses Meisters der Moderne verfügt über eine hervorragende Provenienz und stammt aus 1924, der Zeit nach der Übersiedlung Chagalls von Russland nach Paris. Der Blumenstrauß war eines der der Lieblingsmotive Chagalls, Ausdruck der Lebensfreude. Weitere Spitzenpreise gab es etwa für das dynamischfuturistische Bild von Giacomo Balla („Valori Plastici“, € 320.200) oder für Francis Picabias unbetitelte Tuschzeichnung von 1932 (€ 234.800). Die österreichische Kunst mischte vorne mit: Weltrekordpreise konnten für Bilder des Sezessionsten Josef Engelhart erzielt werden. Neun seiner nahezu lebensgroßen, für die Weltausstellung 1904 in St. Louis angefertigten Sagenfigur-Werkzeichnungen („Merlinsage“) kamen auf
sensationelle 582.400 Euro, dem Vielfachen des Schätzwertes. Carl Molls Venedig-Ansicht „Santa Maria della Salute“ war einem Kunstsammler 176.670 Euro wert. Hohe Ansteigerungen und eine hohe Verkaufsquote dominierten auch den weiteren Auktionsverlauf: Enrico Castellanis „Superficie Bianca“ von 1987 reüssierte bei 320.200 Euro. Heiß begehrt war Tano Festas „Rosso Nero n. 44“, das mit 295.800 Euro die Erwartungen weit übertraf. Lucio Fontanas „Concetto spaziale, Teatrino“ von 1964 erreichte 259.200 Euro und die Gebote für Paolo Scheggis „Intersuperficie curva dall´azzurro“, 1966, kletterten auf 204.300 Euro. Weltrekorde gab es unter anderem für Werke von Rudolfo Aricò und Emilio Scanavino. Bei den Werken deutscher Künstler brillierten Arbeiten von Günter Uecker, Adolf Luther, Gerhard Richter und Ludwig Wilding. Von den österreichischen Künstlern besonders geschätzt war eine kleinformatige frühe Ölmalerei von Maria Lassnig mit dem Rekordpreis von 137.200 Euro. (Foto: © Dorotheum)
KUNST.INVESTOR Dorotheum
Marc Chagall (1887 - 1985) Fleurs, 1924, Öl/Leinwand, 72 x 57 cm erzielter Preis € 1.022.500
KUNST.INVESTOR Dorotheum
Giacomo Balla (1871 - 1958) Valori plastici, ca. 1929, Tempera auf Leinwand, 77 x 77 cm erzielter Preis € 320.200
Julije Knifer (Osijek 1924-2004 Paris), Kompozicija No. 12, 1969, Acryl auf Leinwand, 85 x 110 cm erzielter Preis € 161.600 Weltrekordpreis
KUNST.INVESTOR Dorotheum
Enrico Castellani (Castelmassa, Rovigo 1930 geb.), Superficie Bianca, 1987, Acryl auf Leinwand, 100 x 100 cm erzielter Preis € 320.200
Tano Festa (Rom 1938 - 1987) Rosso Nero, 1961, Email, Tempera, Holz, Papier auf Leinwand, 150,5 x 170 cm erzielter Preis € 295.800
KUNST.INVESTOR Dorotheum
Jacopo Tintoretto (1519-1594) Die Schlacht zwischen den Philistern und den Israeliten Öl auf Leinwand, 146 x 230,7 cm erzielter Preis € 907.500
Mehr als 900.000 Euro für Tintoretto-Neuentdeckung Eine der besten Altmeister-Auktionen im Dorotheum Eine spektakuläre Neuentdeckung stand im Mittelpunkt der Auktion mit Gemälden Alten Meister im Oktober 2016 und wurde als solche mit einem Spitzenpreis honoriert. Jacopo Tintorettos Schlachtenbild mit der Kampfszene Davids gegen Goliath, als Hauptwerk des venezianischen Manierismus-Meisters erstmals zuordenbar, erreichte 907.500 Euro. Das Bild, dessen faszinierende Entstehung Röntgenanalysen offenbarten, überzeugt u. a. durch seinen hochmodernen Bildaufbau – Nicht umsonst gilt Tintoretto als einer der Begründer moderner Malerei. Im 500. Todesjahr von Hieronymus Bosch, dem Urvater der Surrealisten, offerierte das Dorotheum das Gemälde „Die Hölle“, angefertigt von einem Nachfolger
des Malers. 527.600 Euro war das Motiv des rechten Altarflügels von „Garten der Lüste“ des Prado einem Sammler wert. Unter den weiteren Spitzenpreisen: 430.742 Euro für eine Hafenszene von Jan Brueghel I., 320.200 Euro für Giuseppe Bernardo Bisons VenedigVedute „Der Canal Grande und die Rialtobrücke“. Weit über den Schätzwerten wurden Jusepe Riberas „Heiliger Hieronymus“ sowie „Magdalena bei der Kommunion“ von Alessandro Turchi zugeschlagen (€ 308.000, € 234.800). Auf 377.253 Euro, mehr als das Dreifache des Schätzwertes, kam das der Niederländischen Schule zuordenbare Bild „Die Heilige Familie mit Papagei“. (Foto: © Dorotheum)
KUNST.INVESTOR Dorotheum
Hieronymus Bosch Nachfolger, Die Hölle, Öl auf Holz, 124 x 97,5 cm erzielter Preis € 527.600
KUNST.INVESTOR Dorotheum
Leon Schulman Gaspard (Vitebsk 1882-1964 Taos) "La Fin de la Kermesse", Öl/Leinwand/Karton, 28 x 46,5 cm erzielter Preis € 173.800
HERBST-AUKTIONSWOCHE DER SUPERLATIVE Weltrekorde und Spitzenpreise im Dorotheum Eine Woche der Superlativen im Dorotheum: Hohe Ansteigerungen und Weltrekorde kennzeichneten die Auktion von Gemälden des 19. Jahrhunderts im Oktober 2016. Einen Spitzenpreis mit 173.800 Euro erzielte der Maler Leon Schulman Gaspard mit seinem Lieblingsmotiv, dem Kirchtag „La Fin de la Kermesse“. 125.000 Euro, den höchsten Preis für ein Gemälde des in Rom tätigen Franzosen Henri Camille Danger erzielte das Auktionshaus mit dem dramatischen Großformat „Aimez-vous les uns les autres" oder „La transgression du commandement", einer Anklage gegen den Verstoß des Gebots „Liebe deinen Nächsten“. Weitere Weltrekorde gab es für einen Italiener in Paris, Ulisse Caputo („Die Klavierspielerin“, € 100.000) und für ein Raffael nachempfundenes Bild der „Maria im verschlossenen Garten“ von Johann Evangelist Scheffer von Leonhardshoff, auch „Raffaelino“ genannt. Mit 50.000 Euro war auch auch das Stillleben von Franz Xaver Gruber, dem so genannten „Distlgruber“,
der bis dato höchste Auktionspreis für ein Bild des Künstlers. Diamanten, Farbsteine und internationale Namen stehen bei den Juwelen ganz oben in der Gunst der Sammler – dies bestätigte die Auktion am 20. Oktober. Ein 5,44 karätiger Diamantanhänger in bester Qualität wurde auf 210.400 Euro gesteigert, ein BulgariRing mit einem „Fancy“-Diamant auf 87.500 Euro. Ein Paar Meissen-Pracht-Deckelvasen mit Vogelkäfig und Schneeballblüten markierten mit 247.700 Euro den Spitzenpreis bei der Auktion „Porzellan und Glas“ am 19. Oktober 2016. Jacopo Tintorettos Schlachtenbild mit der Kampfszene Davids gegen Goliath, eine Neuentdeckung, stand am 18. Oktober 2016 mit hervorragenden 907.500 Euro im Mittelpunkt der Altmeister-Auktion, eine der besten des Hauses. Insgesamt war es die bis dato beste Dorotheum-HerbstAuktionswoche mit Alten Meistern und Gemälden des 19. Jahrhunderts. (Foto: © Dorotheum)
KUNST.INVESTOR Dorotheum
Henri Camille Danger (Paris 1857-1940 Fondettes) "Aimez-vous les unes les autres" ou "La transgression du commandement" Öl / Leinwand, 157 x 217 cm, erzielter Preis € 125.000
Ulisse Caputo (Salerno 1857 - 1929 Venedig) Die Klavierspielerin Öl / Leinwand, 116 x 148 cm, erzielter Preis € 100.000 - Weltrekordpreis
KUNST.INVESTOR Dorotheum
Foto: © Dorotheum
Hervorragende Auktion von zeitgenössischem Schmuck im Dorotheum Wien „Friedrich Becker – Gold, Edelstahl, Kinetik“
Das bewies am im November 2016 die höchst erfolgreiche Auktion im Wiener Dorotheum mit 130 Arbeiten des deutschen Goldschmieds Friedrich Becker. Seine Schmuckstücke sind nicht einfach Schmuck, sondern vielmehr Kunstobjekte. DorotheumJuwelenexpertin Astrid Fialka-Herics über die Ergebnisse: „Es zeigte sich mit dieser Auktion, dass ein international arrivierter Künstler auch internationales Publikum anzieht und damit Spitzenpreise erzielt werden konnten. Insbesondere der kinetische Schmuck – also der sich durch das Tragen selbständig in
Bewegung setzende –, als deren Erfinder Friedrich Becker gilt, erhielt Ansteigerungen von einem Vielfachen des oberen Schätzwertes“. So erreichte der kinetische Zweifingerbrillantring aus Weißgold ausgezeichnete 18.750 Euro, der um 1970 entstandene kinetische Turmalin Hämatitring 16.250 Euro oder die kinetischen Ohrgehänge aus Weißgold 11.250 Euro. Das Titellos des Kataloges (Kinetischer Zweifingerring, 1987) war in dieser insgesamt hervorragenden Auktion mit 13.750 Euro erfolgreich. Foto: © Dorotheum
KUNST.INVESTOR Dorotheum
Friedrich Becker Kinetischer Zweifingerbrillantring Erzielter Preis 13.750,- Euro
Friedrich Becker Kinetischer Zweifingerbrillantring Erzielter Preis 18.750,- Euro
Friedrich BeckerTurmalinring1970 Erzielter Preis 16.250,- Euro
KUNST.INVESTOR Auktionshaus ‚im Kinsky‘
Richard Gerstl, Obstgarten (Kleines Gartenbild), Sommer 1907, Öl auf Leinwand; 35 × 34 cm, 1907 Zuschlag netto: € 530.000, Kaufpreis brutto: €667.800
2016 im Kinsky - Die Kunst des Erfolgs Das Jahr 2016 endete mit dem bisher besten Ergebnis für das Auktionshaus im Kinsky! Es festigt damit einmal mehr seine Stellung als eines der bedeutenden Auktionshäuser Europas und bestätigt seine entscheidende Rolle für die Wertschätzung österreichischer Malerei und Kunst über die Grenzen des Landes hinaus. Rund 28 Mio € konnten mit über 3.000 verkauften Objekten erzielt werden. Die großen Nachlass-Auktionen der Wiener Galerie Contact von Helga Vavrousek und der Sammlung Carl-Anton Goëss-Saurau und seiner Frau Marie, geb. MayrMelnhof brachten sensationelle Ergebnisse mit erwarteten und überraschenden Steigerungen des ursprünglichen Schätzpreises. Spitzenpreise und Weltrekorde wurden für Gemälde des Barockmalers Martin Johann Schmidt, für Hans Makart und Olga Wisinger-Florian, für Richard Gerstl und Koloman
Moser, Josef Floch und Norbertine Bresslern-Roth sowie für Hans Bischoffshausen und Maria Lassnig geboten. Objekte der seltenen Kunst des Steinbockhorns aus dem Salzburger Raum setzten neue Preisstandards, genauso wie die spezielle Gattung des Formglases und die faszinierende Kunst der gotischen Skulptur. Der Wiener Jugendstil – von Beginn an Schwerpunkt des Hauses – punktete mit Schmuckstücken von Josef Hoffmann und einem in seiner minimalistischen Eleganz überzeugenden Ensemble von Blumenvasen und Tafelaufsatz sowie einer fein gearbeiteten Schmuckschale von Carl Otto Czeschka. Die Kunst des Erfolgs basiert im Kinsky auf dem Gespür für Qualität, genauer Untersuchung und Expertise, auf ein unbedingtes Engagement und der Begeisterung für die unerschöpfliche Fülle künstlerischer Kreativität.
KUNST.INVESTOR Auktionshaus ‚im Kinsky‘
Hans Bischoffshausen, Dissolution d'un Champ D'Energie, 1960/61, Spachtelmasse auf Kunstharzplatte; Zuschlag ntto: € 100.000, Kaufpreis btto: € 126.000
Alfons Walde, Tiroler Bergdorf (Auracher Kirchl), 1938 Öl auf Karton; 59,5 × 42,5 cm, Zuschlag ntto: € 260.000 Kaufpreis btto: €327.600
Kolo Moser, Stiefmütterchen mit Blumentöpfen, um 1910, Öl auf Leinwand 50 × 100,5 cm, Zuschlag netto: € 270.000, Kaufpreis brutto: € 340.200
KUNST.INVESTOR Auktionshaus ‚im Kinsky‘
Yves Klein, Sieg der Samothrake, 1962, Harz, Pigment, synthetisches Bindemittel auf Gips auf Stein montiert H. 48 cm, Zuschlag netto: € 110.000, Kaufpreis brutto: € 138.600
KUNST.INVESTOR Auktionshaus ‚im Kinsky‘
Triumph für die österreichische Moderne im Kinsky
Josef Floch, Kat. Nr. 278, Mutter mit Kind, 1927/28, Öl auf Leinwand, 110 x 75 cm, verkauft um: € 277.200
Die letzte Auktion 2016 wurde im Kinsky zu einer kraftvollen Präsentation der österreichischen Kunst, ergänzt und bereichert mit ausgewählten internationalen Beispielen. Dieses Angebot überzeugte einmal mehr Sammler der jungen Moderne, die in den ersten Jahrzehnten des 20. Jhd. Werke von größter Kraft, Leidenschaft und Innovation hervorgebracht hat. Gleich drei neue Rekordpreise weltweit konnten für Josef Floch, für den früh verstorbenen Kärntner Expressionisten Sebastian Isepp und für die heuer in Graz mit einer großen Retrospektive geehrten
Norbertine Bresslern-Roth erzielt werden. Egon Schiele und Josef Floch überschritten die €200.000 Marke, gleich sieben Werke erzielten spielend über € 100.000. Josef Floch: In diesem malerischen Hauptwerk aus den 1920er Jahren erweist sich Floch als überzeugender Vertreter einer internationalen Moderne. Einflüsse von Modigliani, Lipchitz, Picasso verbinden sich mit dem barocken Farberbe Österreichs und einer subtilen wie tiefgründigen Ikonographie. Eine Qualität, die mit einem neuen absoluten Spitzenpreis für den Maler gewürdigt wurde (Zuschlag € 220.000).
KUNST.INVESTOR Auktionshaus ‚im Kinsky‘
Egon Schiele, Kat. Nr. 208, Frauenakt, 1914, Bleistift auf Papie 48 x 31,7 cm, verkauft um: € 327.600
Egon Schiele: Der straff gespannte Akt eines knienden Mädchens, übersät mit kantigen Strichen, die – entstanden 1914 – an Wundnähte erinnern, konnte den
Startpreis um fast die Hälfte auf € 260.000 verdoppeln. Ein kanadischer Sammler sicherte sich dieses besondere Blatt.
Georg Tappert, Kat. Nr. 241, Mädchen am Tisch, 1913, Öl auf Leinwand, 109,5 x 91,5 cm; verkauft um: € 214.200
Georg Tappert: Mit einem niederen Schätzpreis von € 35.000 war das Bietergefecht für das ungemein kraftvolle Gemälde von Tapperts Lieblingsmodell Betty vorprogrammiert. Werke dieses eigenständigen und umtriebigen deutschen Expressionisten par excellence
sind selten am Markt und dann umso begehrter. Mit einem Zuschlag von €170.000 sicherte sich ein internationaler Sammler das Meisterwerk. Foto: Auktionshaus ‚im Kinsky‘
KUNST.INVESTOR Auktionshaus ‚im Kinsky‘
Norbertine Bresslern Roth, Kat. Nr. 362, Einsames Floß, 1958, Öl auf Jute 100 x 100 cm; verkauft um: € 207.900
Norbertine Bresslern-Roth: Ein schwarzer Panther, auf einem Ast lauernd über ein einsam dahingleitendes Floss, ein Thema voll Schönheit, Kraft und Spannung konnte nicht ohne Wirkung sein. Zwei hartnäckige
Sammler kämpften sich letztlich bis auf € 165.000 hinauf: Ein neuer Rekordpreis für diese bedeutende Grazer Malerin, einmal mehr im Kinsky erzielt.
Sebastian Isepp, Kat. Nr. 242, Flussufer im Rauhfrost, 1909/10, Öl auf Leinwand 110 x 125 cm; verkauft um: € 195.300
Sebastian Isepp: Aus der Sammlung von Gertrude Zuckerkandl-Stekel gelangte dieses Gemälde aus Frankreich wieder auf dem Markt. Ein Highlight der Auktion, denn Gemälde dieses begnadeten aber früh verstorbenen Malers aus dem legendären „Nötscher
Kreis“ in Kärnten sind extrem selten, ein Gemälde dieser Größe und Qualität überhaupt einzigartig. Kein Wunder aber dennoch bemerkenswert war das große Interesse, das den Preis bis auf € 155.000 steigerte!
KUNST.INVESTOR Auktionshaus ‚im Kinsky‘
Ernst Ludwig Kirchner, Kat. Nr. 222, Nackte Frau und Mädchen, um 1925, Aquarell Kreide auf Papier, 49,8 x 33,9 cm; verkauft um: € 195.300
KUNST.INVESTOR Auktionshaus ‚im Kinsky‘
Maria Lassnig, o. T., 1994-1996, Öl auf Leinwand, 100 x 125 cm, verkauft um: € 378.000
Maria Lassnig, Herbstbild (Herbst) oder Aus dem Rahmen drücken, 1983, Öl auf Leinwand; verkauft um: € 378.000
Ernst Ludwig Kirchner: 1925 in seiner Davoser Wahlheimat vollendete der bedeutende deutsche Expressionist der ersten Stunde dieses sehr lyrische, wie kraftvolle Aquarell. Die vielschichtige Ikonographie des Bildes wird in eine Symphonie von Farben eingebettet und kehrt nun nach einigem Bieterwechsel bis € 150.000 in die Schweiz zurück. Weitere Topergebnisse erzielten Franz Sedlacek, Blumenstück, 1922, Kat. Nr. 272 (€ 150.000 /KP € 189.000), Egon Schieles zauberhaftes Mädchenaquarell, Kat. Nr. 175, (€ 175.000 /KP € 220.500) und Carl Molls Wald am Orthof am Semmering, Kat. Nr. 299 (€ 105.000 / KP € 132.300). Das Herbstbild oder das auch mit Aus dem Rahmen drücken bezeichnete Bild von Maria Lassnig, Highlight der Sammlung von Dieter und Barbara Ronte, sowie ihre verspielte wie verschlüsselte Porträtsequenz aus der Serie Malflüsse erzielten jeweils € 300.000/ KP
€ 378.000, heftig umworben von internationalen und österreichischen Bietern, die sich am Ende den Zuschlag sicherten. Ein fantastisches Ergebnis fuhren auch die Phantastischen Realisten ein: Arik Brauers Turm verdiente sich zweifellos seinen neuen Rekordpreis von € 150.000/ KP € 189.000 und geht wie Ernst Fuchs Der heilige Johannes auf Patmos für stolze € 100.000 / KP € 126.000 in die USA. Knapp einen neuen Rekordpreis wurde auch dem Gemälde Materialschlachten von Hans Bischoffshausen mit € 90.000 / KP € 113.400 zugestanden, was einmal mehr die wachsende Anerkennung dieses bedeutenden Kärntner Künstlers bestätigt. Max Weilers sich in den Himmel reckende Samen und Baumvariationen von 1973 fand mit € 80.000/ € 100.800 einen neuen Käufer. Foto: Auktionshaus ‚im Kinsky‘
KUNST.INVESTOR Auktionshaus ‚im Kinsky‘
Olga Wisinger-Florians- erzielter Preis € 190.000 (KP € 239.400)
Anton Romako, erzielter Preis € 75.000/ KP € 94.500
KUNST.INVESTOR Auktionshaus ‚im Kinsky‘
Hans Makart, erzielter Preis 130.000 (KP € 163.800)
KUNST.INVESTOR Auktionshaus ‚im Kinsky‘
Josef Hoffmann, Kat. Nr. 23-25: Paar Blumenvasen und Tafelaufsatz, Wiener Werkstätte 1906, Silber, verkauft um: € 176.400
Im Glanz der WW Kunstauktion, Jugendstil Mit einem seltenen Angebot von Mosaiken von Leopold Forstner aus dem Umkreis der Wiener Werkstätte begann die Auktion bereits vielversprechend, fand seinen Höhepunkt mit Silberarbeiten von Josef Hoffmann und Carl Otto Czeschka und verführte mit so
seltenen Objekten wie der aus Marmorpapier gestalteten Kassette von Koloman Moser. Das rege Interesse aus dem Ausland bestätigte die internationale Bedeutung dieser einzigartigen Kunstepoche österreichischen Kunsthandwerks und Designs.
Josef Hoffmann: Zu einer Trilogie von Eleganz und Schönheit verwandelte sich die zunächst einzeln ausgerufenen zwei Vasen und ein Tafelaufsatz: der Letztbieter sicherte sich alle drei für eine Gesamtsumme von € 140.000.
Koloman Moser: Diese Kassette mit 16 kleinen Schachtelchen zur Aufbewahrung von Perlen ist ein einzigartiges Exemplar, bei dem sich die Farben des selbst entworfenen Marmorpapiers dank dem Lichtschutz erhalten haben. Die Vielfalt und zeitlose Modernität der Gestaltung ist faszinierend und ließ Sammler bis zu € 16.000 um das gute Stück wetteifern. Foto: Auktionshaus ‚im Kinsky‘.
Carl Otto Czeschka: Diese feinst gearbeitete Schmuckschale des Designers Carl Otto Czeschka begeisterte so sehr, dass sich sein Anfangswert verdreifachte: um € 30.000 geht dieses besondere Stück nun nach Brüssel.
KUNST.INVESTOR Auktionshaus ‚im Kinsky‘
Carl Otto Czeschka, Kat. Nr. 19: Schmuckschale, Wiener Werkstätte, um 1907, Silber, H 6,6 cm, verkauft um € 37.800
Koloman Moser, Kat. Nr. 41: Kassette aus Marmorpapier, Wiener Werkstätte, um 1905, Karton, Marmorpapier, 30,5 x 30,5 cm, verkauft um € 20.160
KUNST.INVESTOR Auktionshaus ‚im Kinsky‘
Martin Johann Schmidt, gen. Kremser Schmidt, erzielter Preis € 380.000 ( KP € 478.800)
Gute Ernte – Erfolgs-Auktion im Kinsky Die Sammlung von Carl Anton Goess-Saurau und seiner Frau Marie geb. Mayr-Melnhof erzielte im Auktionshaus im Kinsky ein sensationelles Ergebnis! Die 350 Objekte bei den Antiquitäten und die 85 Gemälde und Graphiken brachten in Summe ein Ergebnis von rund € 1,4 Mio und damit eine vielfache Steigerung der sehr günstig angesetzten Schätzpreise! Die HIGHLIGHTS der Nachlass-Auktion GEMÄLDESAMMLUNG: Martin Johann Schmidt, gen. Kremser Schmidt, Familienbildnis: Dieses persönliche Dokument des österreichischen Barockgenies wurden nach intensivem Bieten für den sensationellen Preis von € 380.000 ( KP € 478.800) zugeschlagen! Ein absoluter Rekord für diesen bedeutenden Maler! Die ehemalige Dauerleihgabe an das Belvedere gelangt nun in die Fürstlichen Sammlungen des Lichtenstein Museum Wien! ANTIQUITÄTEN: Steinbockhorn-Sammlung: Ein Verkauf von 100% und Rekordpreise für die 80 exquisiten
Kunstobjekte waren das sensationelle Ergebnis eines vollen Saales und ambitionierter Sammler aus Österreich und Deutschland. Insgesamt wurde für die Steinbockhorn-Sammlung ein Ergebnis von rund € 325.000 / KP € 409.000 erzielt! Besonders erfreulich, dass bedeutende Stücke, wie die beiden „Höfischen Deckelpokale“ (je € 48.000/ KP € 60.480), in die Sammlung das Salzburger Dommuseum gelangen! Ein erfreulicher kulturpolitischer Zug, durch den diese einzigartige Kunstproduktion in Zukunft der Öffentlichkeit zur Verfügung stehen kann!
KUNST.INVESTOR Auktionshaus ‚im Kinsky‘
Paar großer Ingwer-Töpfe: € 35.000 (KP € 44.100)
ANTIQUITÄTEN, 18. Oktober 2016: Highlights der Antiquitäten waren die drei bedeutenden Konvolute aus Schloss Hernstein in Niederösterreich: Jedes wurde bis aus € 32.000/ KP € 40.320 hinaufgesteigert, das komplett erhaltene Tafelbesteck konnte die Bundesmobilienverwaltung, also das Hofmobiliendepot in Wien erwerben, das Glas- und das Tafelservice gehen an österreichische Privatsammler.
Hl. Sebastian, Tirol um 1520: € 50.000 (KP € 63.000)
ANTIQUITÄTENBILDER 19. JAHRHUNDERT, 19. Oktober 2016: Bei den Bildern des 19. Jahrhunderts punktete Hans Makarts sinnliche Allegorie der Liebe mit einem Zuschlag von € 130.000 (KP € 163.800)! Olga Wisinger-Florians Gloxinien im Glashaus, das Ergebnis eines Regentages im ehemaligen Glashaus in
Grafenegg, triumphierte mit einem Zuschlag von €190.000 (KP € 239.400)! Und das süße Mädchen von Anton Romako war dem neuen Bieter fraglos € 75.000/ KP € 94.500 wert. In Summe wurde bei beiden Tagen ein Meistbot exkl. Aufgeld von € 3,9 Mio erzielt. (Foto: © Kinsky)
KUNST.INVESTOR Ressler Kunstauktionen
Maria Lassnig, Bügeleisen, Öl auf Leinwand 65 x 75 cm, Rufpreis: 70.000 Euro
Frauen in die Kunst! Künstlerinnen sind am Kunstmarkt stark unterrepräsentiert Ressler Kunst Auktionen veranstaltet am 23. Jänner 2017 erstmals eine Auktion, in der ausschließlich die Werke von Künstlerinnen präsentiert werden. Angeboten werden mehr als hundert Kunstobjekte mit einem Gesamt-Ausrufpreis von € 800.000. Bei der Auktion können aber nicht nur Werke etablierter Künstlerinnen wie Maria Lassnig, Valie Export, Martha Jungwirth, Xenia Hausner, Eva Schlegel und Elke Krystufek ersteigert werden, sondern auch Werke von Malerinnen und Bildhauerinnen, die bisher nicht so sehr im Fokus der öffentlichen Aufmerksamkeit standen. Bis zum Ende des 19. Jahrhundert waren Frauen von jeder akademischen Ausbildung, auch der künstlerischen, ausgeschlossen. Noch weit hinein ins 20. Jahrhundert durften Frauen an den Veranstaltungen der Kunstakademien zur Aktmalerei nicht teilnehmen – und waren damit von einer Voraussetzung für wesentliche Bereiche der Malerei ausgesperrt. Es ist kein Zufall, dass Künstlerinnen wie Tina Blau, Marie
Egner und Olga Wiesinger-Florian Blumen und Landschaften malten, während ihren männlichen Kollegen alle Wege offen standen. Noch 1918 konnte man in einem Gutachten der Münchner Akademie lesen, dass „freie Komposition und monumentale Aufgaben der Veranlagung der Frau weniger entsprechen“. Und der berühmte Kunsthistoriker und Schiele-Biograf Arthur Roessler schrieb: „Von Frauen mit der Spachtel maurermäßig derb hingestrichene Bilder sind mir und den meisten Männern ein Gräuel.“ Selbst als sich die Gleichstellung der Frau auf allen Gebieten durchzusetzen begann, wurden Frauen noch immer auf „harmlose“ Gebiete der Malerei abgedrängt. Dann kamen die Nazis und mit ihnen ein Frauenbild, das eine ernsthafte Arbeit als bildende Künstlerin überhaupt ausschloss. Die geschlechtsspezifische Unterdrückung von Künstlerinnen ging nach 1945 fröhlich weiter und lässt sich in unsäglichen Kommentaren von Kunstkritikern nachvollziehen.
KUNST.INVESTOR Ressler Kunstauktionen
Diese Einschränkung und Missachtung ist bis heute nicht völlig ausgeräumt. In den Galerien, den nationalen wie internationalen Rankings sind Künstlerinnen deshalb deutlich in der Minderheit – obwohl mittlerweile die Mehrzahl der Galerien von Frauen geleitet wird. Bei Artfacts, wo die Ausstellungsintensität von Künstlerinnen und Künstlern weltweit beobachtet und gemessen wird, sind unter den Top 100 nur 12 Frauen – darunter immerhin als Valie Export. Das Trend Kunstranking 2016 weist einen Frauenanteil von 30 % auf – die meisten auf den hinteren Rängen. Und beim GEWINN Kunstbarometer waren es gar nur 22 %. Es dauerte bis 1980, ehe die erste Professorin an eine Kunstuniversität (und zwar im gesamten deutschen Sprachraum) berufen wurde: Es war Maria Lassnig. Und bis dahin war die Bereitschaft der ausnahmslos männlichen Professoren, Frauen als Schüler aufzunehmen, enden wollend. Mittlerweile beginnt sich freilich die Überzeugung durchzusetzen, kann. Und da haben Künstlerinnen gute Karten. Die Bilder von Maria Lassnig etwa erzielten mittlerweile international die mit Abstand höchsten Preise unter den österreichischen Künstlern nach 1945. (Bei der Art Basel wurde eines ihrer Bilder um sagenhafte 1,2 Millionen verkauft.) Und Museen in aller Welt reißen sich um Ausstellungen mit ihren Werken. Die mit dem Goldenen Löwen von Venedig für ihr Lebenswerk ausgezeichnete Maria Lassnig war weltweit eine der ersten Künstlerinnen, die weibliche Positionen in der Kunstwelt und in der Gesellschaft reflektierten und den Einfluss des weiblichen Körpers auf Lebensentwurf und Biographie einer Künstlerin drastisch und offen darstellten. Ihre Körperbewusstseinsbilder, im Grunde Selbstporträts, erzeugen, angereichert mit surrealen Elementen, eine eigenartige und ganz spezifische Schwebe zwischen Nähe und Fremdheit. Valie Export wurde lange Zeit für ihre Radikalität kritisiert, mittlerweile gilt sie als Ikone des Feminismus und Pionierin im Bereich Medienkunst. Die bedeutendsten Museen der Welt haben Werkblöcke von VALIE EXPORT erworben, darunter
das Centre Pompidou in Paris, das Museum of Modern Art in New York und die Tate Modern in London. Sie ist unbestritten eine der bedeutendsten Künstlerinnen der Welt. Martha Jungwirth wird gerade wiederentdeckt – endlich! Mit Franz Ringel, Peter Pongratz, Wolfgang Herzig, Robert Zeppel-Sperl und Kurt Kocherscheidt stellte sie 1968 ihre Bilder in der legendären, von Otto Breicha initiierten Secessions-Ausstellung mit dem Titel „Wirklichkeiten“ aus. Die Gruppe reklamierte gegenüber dem damals international dominierenden Informel eine gesellschaftsrelevantere, realistische Malerei. Elke Krystufek untersucht in ihren Zeichnungen und Malereien sowie in Installationen, Performances und in den visuellen Medien wie Video und Fotografie die Phänomene Macht, Verfügbarkeit, Kommunikation, Diskriminierung, Sex, Gewalt, Schönheit, Freizeit und Popkultur. Und Eva Schlegel steht – neben ihrer gesellschaftspolitischen Kritik – für die Auseinandersetzung mit der Materie und ihren Möglichkeiten. Die Künstlerin untersucht die körperliche Beschaffenheit der von ihr verwendeten Materialien ebenso wie deren immaterielle Seite, die sich in Deutungen oder Konnotationen verschlüsselt. Da trifft sie sich mit Xenia Hausner, die bei einem Interview im „Standard“ sagte: „Ich will hinter die Oberfläche sehen. Die ganze Palette der menschlichen Abgründe. Ich komme darauf, wie jemand ist, und je länger ich hinsehe, desto mehr Aspekte finde ich. Ich schaue mich zu Tode.“ Neben diesen „Stars“ der heimischen – und längst auch internationalen – Kunstszene bietet die Auktion Werke von Florentina Pakosta, Deborah Sengl, Zenita Komad, Adi Rosenblum, Barbara Mungenast, Seva Chkoutova, Bianca Regl, Johanna Kandl, Hildegard Joos und vielen anderen Künstlerinnen, die bereits weit über die Grenzen unseres Landes hinaus Aufmerksamkeit erregen und auf dem Sprung zum internationalen Durchbruch stehen. Und nicht zuletzt werden auch Werke von international etablierten Künstlerinnen offeriert, wie Louise Bourgeois und Rebecca Horn. Foto: © Ressler Kunst Auktionen
KUNST.INVESTOR Ressler Kunstauktionen
Elke Krystufek, tiger lily, Acryl und Glitter auf getupfter Leinwand 170 x 129,5 cm 1998 Rufpreis: 15.000 Euro
Deborah Sengl, Logo Heroes (USA), Acryl auf Leinwand 150 x 120 cm 2007, Rufpreis: 7.000 Euro
KUNST.INVESTOR Ressler Kunstauktionen
Martha Jungwirth, Ohne Titel, Öl auf Leinwand 100 x 70,5 cm 1993, Rufpreis: 8.000 Euro
Maria Lassnig, Korkenziehermann (Tod) Öl auf Leinwand 205 x 134,5 cm 1986-1987, Rufpreis: 160.000 Euro
KUNST.INVESTOR Galerie Gugging
Oswald Tschirtner und Johann Hauser „... mit strich und farbe“ Oswald Tschirtner & Johann Hauser, zwei Gugging-Künstler, wie sie unterschiedlicher nicht sein konnten: der eine der ruhige Meister der einzelnen, dünnen Linie; der andere der Emotionale, der das Papier mit knalligen Farben füllte: Oswald Tschirtner und Johann Hauser. Zwei Freunde, die ein halbes Leben miteinander verbrachten und sich einander stilistisch in keiner Weise beeinflussten. Das Sprichwort „Gegensätze ziehen sich an" könnte hier zum Tragen kommen, denn sowohl im Leben wie auch in der Kunst ist bei Tschirtner und Hauser so etwas wie eine sich ergänzende Harmonie, die wohltuend anregend ist, spürbar. Die Werke von Johann Hauser und Oswald Tschirtner zählen zu den Klassikern der Art Brut und kaum eine Ausstellung und Sammlung, die sich umfassender der Art Brut widmet, kommt ohne ihre Werke aus. Oswald Tschirtner: wurde von Dr. Leo Navratil(*) zum Zeichnen ermuntert und konnte sein Talent zeigen. Navratil gab ihm Vorlagen, die als Inspirationen für Tschirtners frühe Werke dienten, welche der Künstler aber in seiner individuellen Zeichensprache übersetzte und zu Eigenem machte. Seine Kopffüßler wurden in den folgenden Jahrzehnten weltbekannt. Einfach, klar und geschlechtslos gezeichnet, mit Feder und Tusche, die er auch gegen den Strich verwendete, wobei die Feder laut quietschte. In den siebziger Jahren des vorigen Jahrhunderts ausschließlich auf kleinen Papieren arbeitend, bewies der Künstler in den achtziger Jahren, dass er von der Postkartengröße jederzeit bis zu haushohen Formaten oder auf großen Leinwänden zu schwarzen Edding-Stiften wechseln konnte. Neben den grandiosen Menschendarstellungen zeigte Oswald Tschirtner auch den Hang zur Konzentration der Bildthemen auf das absolut Wichtigste. Oft reichte ein einzelner Strich für das ganze Werk. Johann Hauser: arbeitete ganz anders als sein Kollege Oswald Tschirtner. Aus Bratislava nach Niederösterreich in Kriegszeiten zwangsumgesiedelt
begann er 1959 in Gugging spontan zu zeichnen. Dr. Navratil ermunterte auch ihn und brachte ihm Vorlagen. Bereits in den ersten Künstlerjahren bis Mitte der Sechziger zeigte Hauser seine Themen, die er später noch weiterentwickelte. Seine absolute Vorliebe galt dem Abbild der Frau, das von anfänglich „keuschen“ bekleideten Damen zu wild-erotischen Darstellungen führte. Die vierzackigen Sterne wurden zum Symbol des Hauses der Künstler in Gugging, wo er gemeinsam mit Oswald Tschirtner seit den 80er Jahren lebte. Neben den für ihn typischen Motiven Stern, Schlange, Herz und Mond entwickelte er nach 1989 eine neue Farbigkeit in großen Formaten, wie er es vorher nie gemacht hatte. Die kräftigen Farben strahlen direkt vom Papier zum Betrachter. Auch das umfangreiche druckgrafischen Werk beider Künstler hat große Bedeutung erlangt. Die Radiernadel konnte den feinen Strich Tschirtners perfekt übersetzen und Hauser übertrug die emotionale Art des Blei- oder Farbstiftstrichs durch Druck und Intensität des Stichels auf die Kupferplatte. [Galerie Gugging, Vernissage: Mittwoch, 30. November 2016, 19:00 Uhr, Ausstellungsdauer: 1. Dezember 2016 bis 8. Februar 2017 – Foto: Galerie Gugging
(*)Leo Navratil (* 3. Juli 1921 in Türnitz; † 18. September 2006 in Wien) war ein österreichischer Psychiater. Seit 1946 war Leo Navratil an der Landesnervenheilanstalt Maria Gugging bei Klosterneuburg in Niederösterreich Psychiater und seit 1956 Primar am dortigen Klinikum.
KUNST.INVESTOR Galerie Gugging
Johann Hauser, 1994, Hubschrauber, Bleistift, Farbstifte, 44 x 62,5 cm, © Privatstiftung - Künstler aus Gugging
Oswald Tschirtner, 1991, Menschen, Edding auf Leinwand, 200 x 160 cm, Courtesy Galerie Gugging
KUNST.INVESTOR Galerie Gugging
Oswald Tschirtner, 1989, Ein Zirkuszelt, Tusche, 21 x 14,8 cm, Courtesy Galerie Gugging
KUNST.INVESTOR Galerie Gugging
Johann Hauser, undatiert, Frau mit Haube und Zöpfen, Ätzradierung, koloriert, 20,7 x 15,2 cm, © Privatstiftung - Künstler aus Gugging
KUNST.INVESTOR Kunsthalle Wien
Ausstellungsansicht: Babette Mangolte. I = Eye, Kunsthalle Wien 2016, Foto: Stephan Wyckoff
Babette Mangolte. I = Eye Babette Mangolte ist eine ikonische Figur des internationalen Experimentalfilms. Seit Dezember präsentiert sie in der Kunsthalle Wien ihre erste Einzelausstellung in Österreich. Mangoltes Interesse galt zunächst der Performance und dabei insbesondere der Dokumentation der Kunst-, Tanz- und Theaterszene der 1970er Jahre. Ab Ende der 1970er Jahre konzentrierte sie sich auf das urbane Feld und die ausgedehnten Landschaften der Westküste der USA. I = Eye zeigt zahlreiche Film- und Fotoarbeiten von Mangolte, darunter auch jüngst entstandene Projekte, die einen neuen Blick auf die mediale Transkription und Historisierung der Performancekunst werfen. Sie alle verbindet eine einzigartige visuelle Form, die Einflüsse des Stummfilms, des amerikanischen Experimentalfilms und der feministischen Filmtheorie aufgreift und daraus einen singulären Stil entwickelt. In Anlehnung an Mangoltes
elementares Interesse an der Inszenierung der subjektiven Kamera ist die Ausstellung in der Kunsthalle Wien experimentell angelegt und macht sich Raum und Zeit als Medien zu eigen. Den Mittelpunkt der Mise-en-scéne von I = Eye bilden Filmsequenzen, die von akustischen Interventionen unterbrochen, auf vier separate Leinwände projiziert werden. So entsteht eine immersive Installation als cineastisches wie choreographisches Erlebnis. I = Eye vermittelt Mangoltes Beschäftigung mit der Wahrnehmung von Performance und der Auseinandersetzung mit deren medialer Spezifizität, sowie die Art und Weise, wie sich das Ich der Performer/innen auf der Bühne in die ihrerseits subjektive Kamerasicht einschreibt. Die Ausstellung spannt einen großen Bogen, angefangen bei Werken, die sich dem frühen Kino und dem Experimentalfilm widmen, bis hin zu Dokumentarfotografien
KUNST.INVESTOR Kunsthalle Wien
Babette Mangolte, The Camera: Je or La Camera: I (Still), 1977, 16mm, 88 min., © Babette Mangolte, Courtesy die Künstlerin und BROADWAY 1602 UPTOWN & HARLEM, New York
KUNST.INVESTOR Kunsthalle Wien
Ausstellungsansicht: Babette Mangolte. I = Eye, Kunsthalle Wien 2016, Foto: Stephan Wyckoff
Ausstellungsansicht: Babette Mangolte. I = Eye, Kunsthalle Wien 2016, Foto: Stephan Wyckoff
KUNST.INVESTOR Kunsthalle Wien
der Theater-, Tanz- und Performanceszene im New York der 1970er Jahre. Darüber hinaus werden zwei überarbeitete historische ortsspezifische Installationen, sowie aktuelle Projekte gezeigt. Dreizehn Filme, sowie Standbilder aus diesen Werken vermitteln einen breit angelegten Einblick in Babette Mangoltes filmische Praxis. Ihre Experimentalfilme brechen mit Sehgewohnheiten und untergraben die aus dem klassischen Kino bekannte Identifikation mit den Schauspielern. Diese Herangehensweise wird besonders deutlich in The Camera: Je or La Camera: I, einem ihrer ersten Filme. Der fotografische Blick wird hier auf die Menschen und auf New York – die Stadt in der Mangolte lebt – filmisch übertragen. Die verwendete subjektive Kamera vermittelt einen konkreten Eindruck von der Beziehung zwischen der Person hinter der Kamera und ihrem Motiv, also zwischen Filmerin und Gefilmtem. In ihren Installationen entwickelt Mangolte anhand spezieller Präsentationsformen neue Möglichkeiten „der Betrachtung dessen, was Betrachten heißt“. In der Kunsthalle Wien zeigt sie auch eine neue Version der Installation Touching mit einer Auswahl von Bildern aus ihrem Archiv historischer Theaterund Performancefotografien. Diese interaktive Arbeit lädt dazu ein, die Ausdrucke auf dem Tisch zu berühren und umzuordnen, ein Bild in verschiedenen Größen zu vergleichen und es auf den Kontaktabzügen zu betrachten. Weiters zeigt die Ausstellung die bahnbrechenden Fotos, die die Künstlerin 1973 von Trisha Browns Performancestück Roof Piece gemacht hat, sowie einige aus historischen Fotografien zusammengesetzte Diptychen, die Mangoltes Interesse an einer Neubewertung der Geschichte und einer Hinterfragung der Zeit belegen. Babette Mangolte (USAmerikanerin, *1941 in Frankreich) entdeckte 1960 mit der Nouvelle Vague das Kino für sich. 1964 wurde sie als erste Frau in die von Louis Lumière gegründete „École Nationale de la Photographie et de la Cinématographie“ aufgenommen. Ihr Interesse an experimentellen Werken führt sie 1970 auf eine Reise
in die USA und in die New Yorker Filmszene, wo sie mit Tanz, Performance und Theater vertraut und Teil der vitalen Kunstszene wurde. Auf die Frage, welche Filme den größten Einfluss auf sie hatten, nennt sie Dziga Vertovs Der Mann mit der Kamera (1929) und Michael Snows Wavelength (1967): „Diese beiden Filme haben buchstäblich mein Leben verändert. Wegen des ersten wollte ich Kamerafrau werden, und der Wunsch, den zweiten zu sehen, führte mich nach New York, wo ich mich niederließ und später meine Filme machte.“ Babette Mangolte war die Kamerafrau für Chantal Akermans Jeanne Dielman (1975) und News From Home (1976), wie auch für Yvonne Rainers Lives of Performers (1972) und Film about a Woman who… (1973). Über ihre Zusammenarbeit mit Chantal Akerman sagt Mangolte: „In den 70ern Feministin zu sein bedeutete nicht ‚Wir sind Frauen! Wir sind hier!‘ zu rufen. Vielmehr ging es uns darum zu zeigen, dass die Perspektive der Frau sich von der des Mannes unterscheidet. Als Frauen wollten wir andere Geschichten schreiben als die, die die jungen Männer unserer Generation interessierten, wie zum Beispiel die Nouvelle Vague Filmemacher, die Buddy-Filme und Krimis der Hollywood-Ära vor einer Pariser Kulisse nacherzählten.“ 1975 vollendet Mangolte ihren ersten Film What Maisie Knew, der im selben Jahr beim Toulon Filmfestival mit dem „Prix de la Lumière“ ausgezeichnet wurde. Danach entstanden weitere wichtige Filme wie The Camera: Je or La Camera: I (1977), The Cold Eye (1980), The Sky on Location (1982), Visible Cities (1991) und Four Pieces by Morris (1993). Einer ihrer jüngsten Filme ist Seven Easy Pieces (2007), eine Dokumentation über Marina Abramovićs Neuinszenierung bedeutender Werke aus den 1970er Jahren im New Yorker Guggenheim Museum. Über ihr künstlerisches Werk hinaus ist Babette Mangolte als renommierte Essayistin bekannt. Sie veröffentlichte zahlreiche Texte, die ihre fotografische Praxis der Dokumentation von Performances analysieren. [Kunsthalle Wie. Ausstellungsdauer bis 12. Februar 2017]
KUNST.INVESTOR MAK
Josef Hoffmann, Kriegsgläser, farbloses Glas, Emaildekor, vor 1916 Ausführung: Johann Oertel Nový Bor (Haida, CZ), für die Wiener Werkstätte © MAK
Das Glas der Architekten - Wien 1900–1937 Die Schau zeigt großteils Objekte aus der MAK-Sammlung Glas und Keramik, die ihre internationale Bedeutung insbesondere dem Reichtum an Glasarbeiten um die Jahrhundertwende und dem herausragenden Bestand an Jugendstil-Gläsern verdankt. Das MAK präsentiert die Schau in räumlicher und zeitlicher Nähe zur Ausstellung GLÄSER DER EMPIRE- UND BIEDERMEIERZEIT. Aus der Sammlung des MAK und der Glassammlung Christian Kuhn (MAK-Ausstellungshalle, 1. Februar – 17. April 2017) und lenkt damit parallel zu handWERK. Tradiertes Können in der digitalen Welt (MAK-Ausstellungshalle, 14. Dezember 2016 – 9. April 2017) den Fokus auf Glas als einen wesentlichen Werkstoff für Kunsthandwerk und Design in den verschiedensten Epochen. Glas galt in der Architektur der Wiener Moderne als besonders geeignetes Material, um neue Formen, Oberflächen und spezielle Effekte zu erzielen. Eine Gruppe junger Architekten – Studenten der Wiener Akademie der bildenden Künste unter Otto Wagner, der Kunstgewerbeschule und der Technischen Universität – entwickelte ein besonderes Interesse an der Formgebung von Glas. Der Kontakt mit in Wien etablierten Glasmanufakturen wie E. Bakalowits & Söhne und J. & L. Lobmeyr sowie mit Reformkunst-bewegungen wie der Vereinigung Bildender Künstler Österreichs – Wiener Secession, der Wiener Werkstätte oder dem Österreichischen Werkbund sicherte die Realisierung radikal neuer Formkonzepte durch Produzenten wie Johann Loetz Witwe. Heute weltbekannte Protagonisten der Wiener Moderne wie Josef Hoffmann (1870–1956), Koloman Moser (1868–1918), Joseph Maria Olbrich (1867–1908), Leopold Bauer (1872–1938), Otto Prutscher (1880–1949), Oskar Strnad (1879–1935), Oswald Haerdtl (1899–1959) und Adolf Loos (1870–1933) lancierten bahnbrechend neue Entwürfe für Zier- und Gebrauchsglas.
KUNST.INVESTOR MAK
Josef Hoffmann, Becher, formgeblasen v.l.n.r.: gelbes Glas, 1923; violettes Glas, 1922 Ausführung: Böhmische Manufaktur für die Wiener Werkstätte © MAK
Im Sinne der Reform des Unterrichts an der Wiener Kunstgewerbeschule und entsprechend dem von der Wiener Werkstätte vertretenen Credo einer gleichberechtigten Zusammenarbeit von Entwerfer und ausführendem Handwerker, arbeiteten die Architekten nicht nur am Entwurf, sondern auch in den Glashütten vor den Glasöfen. Mit dieser Nähe zur Fertigung, die Otto Wagner und Adolf Loos in ihrer neuen Definition der Rolle des Architekten propagierten, schöpften sie die Möglichkeiten des Mediums Glas bestmöglich aus. Dabei bedienten sie sich innovativer Material- und Gestaltungsmethoden, die in den von der Wiener Kunstgewerbeschule in den Zentren der böhmischen Glasindustrie betriebenen Fachschulen in Steinschönau und Haida vorangetrieben wurden. Wiener Kunstglas nach Architektenentwurf wurde zu einem fixen Bestandteil und einem Markenzeichen in den wichtigen Reformkunstausstellungen, von der VIII. Secessions-
ausstellung in Wien 1900 über die Werkbundausstellung in Köln 1914 bis zur Exposition internationale des Arts décoratifs et industriels modernes in Paris 1925, sowie im Sortiment der Wiener Werkstätte. Die Glasarbeiten in der Ausstellung werden um Entwürfe von Architekten der Wiener Moderne ergänzt sowie um Fotografien, die damalige Ausstellungen dokumentieren und so die außergewöhnliche Wirkung, die diese radikal modernen Objekte auf die Öffentlichkeit hatten, nachvollziehbar machen. Zeitgenössische Literatur und Kritiken verdeutlichen die Tragweite des Interesses der österreichischen Modernisten an Glas. Das Glas der Architekten. Wien 1900–1937 ist nach der Ausstellung I SANTILLANA (Präsentiert von Le Stanze del Vetro und der Fondazione Giorgio Cini, MAK-Schausammlung Gegenwartskunst. Ausstellungsdauer bis 8. Februar 2015- die zweite Kooperation des MAK mit LE STANZE DEL VETRO. (Foto: © MAK)
KUNST.INVESTOR Sammlung Friedrichshof
Foto: © Maximilian Anelli-Monti
Ahu Dural – „She sees Nothing“ Ahu Dural (*1984, Berlin) verwandelt in ihrer Ausstellung „She Sees Nothing“ den Stadtraum der Sammlung Friedrichshof in eine raumgreifende Installation. Ausgangspunkt in ihrer ersten institutionellen Einzelausstellung in Wien ist die Fortsetzung des von der Künstlerin aus ihrer Diplompräsentation aufgegriffenen Zitats eines Textfragments Beatriz Colominas, (das gleichzeitig auch den Titel der Ausstellung darstellt) – „Remarkably, she is facing the wall. She Is almost an attachement to the wall. She sees nothing“. Neue feministische Genealogien und kunstgeschichtliche ReKontextualisierungen kommen dabei zum Tragen. Dabei werden die Parameter der Arbeitsweise und Beschäftigungssowie Inspirationspunkte der Künstlerin sehr schnell klar: Raum – Akteurinnen –
Zeichnung. In den Arbeiten Durals spielt Raumwahrnehmung in der Ausstellungskonzeption, sowie das Zeichnen als Notwendigkeit produktiven Tuns eine große Rolle. So wie sie den Raum vom Papier auf den eigentlichen Ausstellungsraum holt, wechseln ihre Arbeiten in der Präsentation den Zustand von zweidimensionaler Zeichnung zu Objektfront, so wie auch umgekehrt Skulpturen im Raum für die Künstlerin als Grafik funktionieren können. Sie stellt das reziproke Moment des Abarbeitens und der hybridhaften Grafik einem dritten Moment gegenüber, das diese drei Parameter widerspiegeln soll. Kuratiert von Marie Oucherif. [Sammlung Friedrichshof, Ausstellungsdauer bis 16. Februar .2017 – Foto: © Sammlung Friedrichshof]
KUNST.INVESTOR 21er Haus
Franz West, Extroversion, 2000-2011, © Verein Archiv Franz West, Foto: Stefan Altenburger
Franz West – ARTISTCLUB Franz West (*1947, Wien - 2012), einer der international bedeutendsten zeitgenössischen Künstler, steht für einen offenen Werkbegriff. In seinem Kunstschaffen spielt die Partizipation des Betrachters und die Kollaboration mit anderen Künstlern eine wichtige Rolle. Das Verhältnis zwischen dem Künstler, der künstlerischen Arbeit und dem Rezipienten werden von ihm radikal hinterfragt. West führte ein subversives, oftmals auch humorvolles Spiel mit der Autorschaft und der Autonomie des Kunstwerks. Die Schau folgt Wests Auffassung von Kunst als partizipatorischem Akt und seinem Interesse an Gegenüberstellungen verschiedener künstlerischer Standpunkte in kollaborativen Prozessen. Wests enorm einflussreiche Adaptives [Passstücke], frühe skulpturale Arbeiten ab 1974,
sollten als erweiternde Stützen, Prothesen oder Gewächse an den Körper angelegt werden. Auch seine späteren Arbeiten, darunter seine Sitz- und Möbelstücke sowie die grellbunten Aluminiumskulpturen, luden zu Partizipation und Interaktion ein. Im Laufe seines Lebens schuf West aus der Kombination von Arbeiten aus verschiedenen Schaffensphasen, oft auch unter Einbeziehung von Werken anderer Künstlerinnen und Künstlern, immer wieder neue Lesarten. Der bislang umfassendste Fokus auf diesen wichtigen und innovativen Aspekt innerhalb der künstlerischen Praxis von Franz West unterstreicht dessen singuläre Stellung in der gegenwärtigen Kunstproduktion. [21er Haus. Ausstellungsdauer bis 23. April 2017 – Foto: © 21er Haus]
Kooperationskünstlerinnen und –Künstler: Bizhan Bassiri, Elisabetta Benassi, Songül Boyraz, Jean-Marc Bustamante, Plamen Dejanov & Svetlana Heger, Mathis Esterhazy, Marina Faust, Marco Fedele di Catrano, Urs Fischer, Herbert Flois, Gelatin, Douglas Gordon, Heiri Häfliger, Richard Hoeck, Peter Höll, Franz Kapfer, Mike Kelley, Leopold Kessler, Roland Kollnitz, Anita Leisz, Sarah Lucas, Otto Muehl, Albert Oehlen, Michelangelo Pistoletto, Rudolf Polanszky, Andreas Reiter Raabe, Anselm Reyle, Tamuna Sirbiladze, Josh Smith, Johann Szenizcei, Octavian Trauttmansdorff, Zlatan Vukosavljevic, Hans Weigand, Erwin Wurm, Heimo Zobern
KUNST.INVESTOR Belvedere
Tina Blau, Aus den Tuilerien – Grauer Tag, 1883 © Belvedere, Wien
Tina Blau - Meisterwerke im Fokus Einhundert Jahre nach ihrem Tod ehrt das Belvedere die Malerin Tina Blau mit einer Ausstellung im Rahmen der Reihe Meisterwerke im Fokus. Die Ausstellung zeigt Hauptwerke aus allen Phasen von Tina Blaus Laufbahn neben bisher kaum bekannten Werken, die im Zuge der Recherchen zum neuen Werkverzeichnis der Künstlerin wiedergefunden werden konnten. Die 1845 als Tochter eines jüdischen Arztes geborene Wienerin ist zu den erfolgreichsten Landschaftsmalerinnen ihrer Zeit zu zählen. Schon als 15-Jährige erhielt sie privaten Malunterricht, mit 16 unternahm sie ihre erste Studienreise nach Siebenbürgen. Nach ihrer Studienzeit in Wien und München war sie ab 1870 maßgeblich an der Entwicklung des sogenannten
„österreichischen Stimmungsimpressionismus“ beteiligt. Ausgedehnte Aufenthalte in Ungarn, Holland, Italien, Deutschland, Frankreich und der Schweiz erschlossen ihr die aktuellsten Anregungen der europäischen Malerei ebenso wie die unzähligen Motive, an denen sie ihr Können schulte. So ergibt sich das Bild einer erstaunlich modern denkenden Malerin, die nicht nur als Mitbegründerin und Lehrerin der Kunstschule für Frauen und Mädchen, sondern vor allem als mutige und unabhängige Persönlichkeit eine enorme Vorbildwirkung für die nächsten Generationen junger Künstlerinnen entfaltete. [Belvedere. Ausstellungsdauer bis 09.April 2017 – Foto: © Belvedere]
KUNST.INVESTOR Kunsthaus Bregenz
Rachel Rose, Everything and More, 2015 Filmstill, © Courtesy of Rachel Rose, Pilar Corrias Gallery, London und Gavin Brown's enterprise, New York
Rachel Rose Rachel Rose (*1986, New York) ist der Shootingstar der gegenwärtigen US-amerikanischen Kunstszene. Ausgangs-punkt für ihre präzisen Videos ist ein konkreter räumlicher Bezug, eine Reverenz an modernes oder zeitgenössisches Bauen. Die Beschäftigung mit Architektur wird zu einem fluidalen Erleben. So ließ sie sich von dem berühmten 1949 gebauten Glass House von Philip Johnson in New Canaan, Connecticut, inspirieren oder in einer ihrer jüngsten Arbeiten, die im Neubau des Whitney Museum of American Art in New York zu sehen war, von den Erleb-nissen eines Astronauten, der im Weltraum spazieren geht. In A Minute Ago (2014) spiegelt sich Licht auf einem Gemälde von Nicolas Poussin. Dieses Gemälde hängt im Glass House, wo Rose den Architekten des Gebäudes als dunstigen Schatten wiederauferstehen lässt und seinen Spuren auf einer seiner Führungen durch das Haus folgt. In diesem Video, wie auch in anderen Werken Roses, wird Zeit gedehnt, um scheinbar disparate Ereignisse, hier einen Hagelsturm und das Haus, miteinander zu verbinden. In Palisades in Palisades (2014) befindet sich eine junge Frau in einem oberhalb einer vulkanischen Felswand über dem Hudson River angelegten Park aus dem 19. Jahrhundert. Dies war der Ort, an dem im Amerikanischen Revolutionskrieg viele Soldaten
starben. An genau diesem Platz steht nun die junge Frau. Unterschiedliche Geschichten und Zeiten greifen ineinander und überlagern sich. Es ist eine romantische Reminiszenz an Caspar David Friedrich, die dennoch politisch geladen ist, während der Trompe-l’œil-Schnitt den physischen Aspekt betont. Durch all ihre Werke zieht sich eine elegische Suche nach Bedeutung, wobei Rose unter anderem sinnliche Ansätze verfolgt. Aus diesem Grund ist der Videoschnitt ihr wichtigstes gestalterisches Mittel. Rachel Rose ist die jüngste Künstlerin, die jemals in das Kunsthaus Bregenz eingeladen wurde. Doch ihre Wahl ist nicht unbegründet. Nicht nur das Whitney Museum, New York, die Serpentine Gallery, London, das Museo Serralves in Porto, das Castello di Rivoli in Turin oder die Biennale in São Paulo feiern sie. Bregenz ist für ihre Kunst ein ideales Umfeld: Ort und Geschichte, Architektur und Natur, Sein und Sehen am See bieten die für ihr Werk maßgebliche Inspiration. Speziell für ihre Ausstellung im Kunsthaus Bregenz arbeitet Rachel Rose mit dem New Yorker Architekturbüro MOS zusammen, die die USA neben anderen auf der Architekturbiennale 2016 in Venedig vertreten haben. [Kunsthaus Bregenz. Ausstellungsdauer: 4. Februar 2017 bis 17. April 2017 – Foto: © Kunsthaus Bregenz]
Grand Piano 214VC Klängliche Brillanz in seiner elegantesten Form
Basierend auf
dem großen Erfolg des Bösendorfer Konzertflügels 280VC
Vienna Concert , der für großes Aufsehen auf vielen namhaften Bühnen sorgte, präsentiert Bösendorfer nun auch die einzigartigen Qualitäten der VC Technologie auf
2.14 Metern
Länge. Würde man ausschließlich dem
hörbaren Klangeindruck folgen, so überrascht größeren schier
dieser
Flügel so
manchen
Konzertflügel mit Bösendorfer Strahlkraft. Atemberaubende Dynamik,
unbegrenzte Klangfarben und strahlende Brillanz: der neue
214VC
verkörpert das musikalische Erbe Bösendorfer in zeitgemäßer Perfektion. Ein Klangerlebnis purer Emotion.
KUNST.INVESTOR Buchtipp
Michael Schultz
(Un)zensiert
Edition Braus 629 Seiten 48,00 € ISBN 978-3-86228-155-8
(Un)zensiert - die Bekenntnisse über Kunst, Künstler. Über Gott. Den Islam. Über Sex, Fußball und die Tragödien unserer Zeit. Zusammengestellt in Tagesbriefen, die als Daily News vier Jahre lang einen ausgewählten Kreis von Empfängern erreichte. Von montags bis freitags, Woche für Woche, Jahr für Jahr. Dazu gehörte viel Durchhaltevermögen, aber auch Verzicht. Auf Alkohol am Abend und Zärtlichkeit am Morgen. Immer on duty. Geschrieben von, erschienen in der Edition Braus.
KUNST.INVESTOR Buchtipp
Alfred Zellinger
Flash Poetry Karl Kraus: Die letzten Tage in 100 tweets Arnold Schönberg im Café Museum Doktor Faustus in London James Joyce in Triest
Unsere Zeit bedarf schneller Kommunikation, ihre Kunst sollte dabei vorangehen. Postings, Slams, Jazz Slams – die Zeiteinheiten werden immer kürzer; alles lässt sich heute twittern, sogar "Die letzten Tage der Menschheit" und wie Kraus auch Joyce, ein neuer Faust oder Börsenstrategien – wofür in diesem Buch der Beweis angetreten wird. Das neue Jahrtausend begann mit der 5-Minuten-Regel für Poetry Slams ebenso wie für die Pitches von Start-ups und beschleunigte indessen zum "Elevator Pitch": 30 Sekunden, die Dauer einer Aufzugsfahrt. Alfred Zellinger beschleunigt seine Prosa, rhythmisch und minimalistisch, in Blitzlichtern fragmentiert zur "Flash Poetry", zu interpretieren wie ein Blues oder eine Ballade – vom Elevator-Pitch zur Minimal Prose. Karl Kraus: Die letzten Tage in 100 tweets / Arnold Schönberg im Café Museum / Giacomo Casanova auf dem Wiener Graben / Doktor Faustus in London / James Joyce in Triest /City Boys /Droge-Leben / BörsenBeben Alfred Zellinger, geb. 1945, lebt als Schriftsteller in Wien und Gmunden. Während seiner, wie er es nennt, "40 Jahre im Auge des Kapitalismus" arbeitete er für Konzerne wie Unilever und Procter & Gamble, für die englische Werbeagentur Masius, war Marketingleiter bei Philips, Professor an der Kunstuniversität Linz; Werbechef und Bankdirektor der BAWAG-PSK und CEO von Bösendorfer
edition pen Bd. 45 12,5 x 20,5 cm | Broschur © 2016 Löcker Verlag Ca. 200 Seiten | € 19,80 ISBN 978-3-85409-816-4
KUNST.INVESTOR Buchtipp
Otto Hans Ressler
Soshana
Als Susanne Schüller, wie Soshana eigentlich hieß, elf Jahre alt war, musste sie mit ihrer Familie aus Österreich flüchten. Über Paris und London gelangte sie nach New York. Sie war siebzehn, als sie die Schule verließ und mit ihrem Lebensgefährten, dem Maler und Bildhauer Beys Afroyim, durch Amerika zog und mit Porträts prominenter Emigranten erste Lorbeeren als Künstlerin erwarb. In New York verkehrte sie mit den (damals noch unbekannten, mittlerweile weltberühmten) Künstlern des Abstrakten Expressionismus und der Pop Art. Sie ging nach Paris und schloss Freundschaft mit Constantin Brancusi, Frantisek Kupka, Yves Klein, Jean Paul Sartre und vor allem mit Alberto Giacometti. 1953 lud Pablo Picasso sie nach Vallauris ein, die beiden hatten eine kurze, heftige Affäre, aus der Soshana floh, weil sie befürchtete, von Picasso völlig vereinnahmt und erdrückt zu werden. Sie bereiste, längst eine etablierte Künstlerin, die ganze Welt. 1999 hatte sie ihre letzte große Ausstellung im Musée Matisse in Nizza. Soshana starb im Dezember 2015 in Wien. „Wie in meinen letzten Büchern habe ich Soshanas Lebensgeschichte aus der Sicht der Künstlerin aufgezeichnet. Dabei konnte ich mich auf tausende Tagebuchseiten stützen, die sich in der Österreichischen Nationalbibliothek befinden. Trotzdem ist Soshana keine Biografie, sondern ein Künstlerroman.“ Otto Hans Ressler
Edition Va Bene (Verlag) 2016 Buch | Hardcover Preis: 21,90 Euro 304 Seiten ISBN 978-3-85167-302-9
KUNST.INVESTOR Buchtipp
Adolf Krischanitz
Das Inventar ist das Ergebnis der Inventur
Basierend auf den Entwürfen für zahlreiche Gebäude aus den Bereichen Kultur, Wohnen, Gewerbe, Bildung etc. hat Adolf Krischanitz Innenausstattungen entworfen, die sich mit wenigen Ausnahmen jeweils aus den laufenden Bauaufgaben entwickelt haben. Die im Zuge der architektonischen Arbeit entstandenen Interieurs sind in der Regel nicht nur Sessel, Tisch, Liege und Lichtobjekte, sondern sind konstitutiver Teil des räumlichen Aufbaus und der Gestion des integralen architektonischen Raumes. Alles in allem liefert er durch sein Werk einen bemerkenswerten Beitrag zu einem wichtigen Aspekt der jüngeren österreichischen Architekturgeschichte. Die Entwicklung dieser Arbeiten ist anfänglich durch historisierende postmoderne Tendenzen gekennzeichnet, um schließlich in radikalere direkte Versuche zur Anknüpfung an die inzwischen fast verloren gegangene Entwurfstradition des regionalspezifischen Ausstattungshandwerks in Wien zu münden. Außerdem werden Kooperationen mit anderen Architekten (Otto Kapfinger, Hermann Czech), mit Künstlern (Oskar Putz, Gilbert Bretterbauer, Helmut Federle, Gerwald Rockenschaub) gesucht und zu spezifischen Entwurfsergebnissen gebracht, die sich jenseits aller modischen Tendenzen trotz oder gerade wegen ihrer zeithältigen Materialität heute wie zeitlos gerieren. Adolf Krischanitz, * 1946 in Schwarzach / Pongau gründete 1970, gegen Ende seines Studiums an der Technischen Universität Wien, zusammen mit Angela Hareiter und Otto Kapfinger die Architektengruppe Missing Link. 1979 zählte er zu den Begründern der Zeitschrift UmBau der Österreichischen Gesellschaft für Architektur und übernahm 1982 den Vorsitz dieser Gesellschaft. Als Mitglied und schließlich Präsident der Wiener Secession (1991–1995) verantwortete er die Gestaltung und Organisation zahlreicher Ausstellungen zeitgenössischerKunst. Als Gastprofessor war er 1989 an der Technischen Universität München sowie an den Sommerakademien in Karlsruhe (1990), Neapel (1994/95) und Wien (1996) tätig. 1992–2011 war er Professor für Stadterneuerung und Entwerfen an der Universität der Künste Berlin. Seit 1979 arbeitet Krischanitz als freischaffender Architekt mit Ateliers in Wien und Zürich.
Herausgeber: Edelbert Köb Texte: Sebastian Hackenschmidt, Otto Kapfinger, Adolf Krischanitz und Marcel Meili ALBUM VERLAG, Wien 2016- Auflage: 1.000 Stück 224 Seiten, 210 x 260 mm, Preis: 46,- Euro ISBN: 978-3-85164-196-7
KUNST.INVESTOR Buchtipp
Heinz Adamek „KUNSTAKKORDE – diagonal“
Essays zu Kunst, Architektur Literatur und Gesellschaft
Heinz P. Adamek stellt mit diesem Essay-Band beispielhaft „Kunstschritte vom 19. ins 21. Jahrhundert“ vor: Er beleuchtet Persönlichkeiten aus bildender und angewandter Kunst, Architektur, Literatur, Theater und Film. Als vormaliger Universitätsdirektor der Universität für angewandte Kunst Wien gewährt er in Beiträgen über Hermann Heller, Anton Kenner, Bertold Löffler, Otto Niedermoser, Michael Powolny, Grete Rader-Soulek, Elli Rolf und Heinrich von Tessenow - durchwegs prägenden Gestalten der „Angewandten“ - profunde Einblicke in deren Schaffen, anderseits gilt sein Engagement als jahrelangem Initiator bzw. Kurator von Ausstellungen dem Oeuvre Giovanni Segantinis ebenso wie Arbeiten internationaler Künstler der Gegenwart zum Thema Rezeption des Werkes von Gustav Klimt. Sein Interesse für das Fin de Siècle und die frühe Moderne drückt sich auch in der Stückwahl für die Theateraufführungen des Wiener European Studies Program der Central University of Iowa aus, für die der Autor als Dramaturg und Regisseur eineinhalb Jahrzehnte verantwortlich zeichnete. Nicht zuletzt durchleuchtet der Arthur Schnitzler-Kenner Adamek in zwei Essays wenig bekannte Seiten des prominenten Dichters. Heinz Adamek „KUNSTAKKORDE – diagonal“ 250 Seiten, 107 Abbildungen Hardcover, Schutzumschlag Preis 30,- Euro Verlag Böhlau Wien, Köln, Weimar ISBN 978-3-205-20250-9
KUNST.INVESTOR Genusskunst
Aux Gazelles – Savoir Vivre in Wien Le Restaurant, Le Club, Le Design Mit "mehr Funktion und weniger Folklore" ist das gemeinsam entwickelte Design-Konzept von Christine Ruckendorfer und Architekt Alberto Bach perfekt definiert. Bach zeichnet mit seinem Büro Albertoni für viele internationale Prestigebauten verantwortlich und hält Nichts von unnötigem Chi Chi, lauten Farben und orientalischen Klischees. Beide wollten dem Aux Gazelles mehr Spielraum und Bewegung geben. Das Licht wird durch die Neugestaltung tief in den Raum geholt. Auch die Séparées wurden neu interpretiert. "Ich wollte zwei unterschiedliche, elegante Welten kreieren, das Restaurant mit dem großzügigen Gastgarten ist eine helle frische Sommerwelt von großer Klarheit", erklärt Bach. "Verbindend dazu finden sich Designelemente, die klar und schwungvoll sind, mit klassisch marokkanischen Elementen." Eine Formsprache, die in Abwandlungen immer wieder zum Einsatz kommt. Ruckendorfer Für Ruckendorfer ist das Ergebnis "ein zeitgemäßes Lokal auf internationalem Niveau, ohne folkloristisch zu sein." Auf 2000 Quadratmeter wird "Savoir Vivre in Wien" geboten:
Essen, Trinken, Tanzen, Verwöhnen, Entspannen & Genießen. Neue Features, wie "Lunch Bazaar", "Signature Drinks", "After Work-Shower" und anderes mehr erwarten den Gast. "Orient Light" nennt sich das frische Food-Konzept, vielfältig, spannend und ideal für die heißen Sommermonate in der City. Im "Lunch Bazaar" werden mittags feine Variationen in Form von libanesischen Mezze-Gerichten und marokkanischen Vorspeisen das Aux in Form eines All You Can EatBuffets angeboten. Abends können diese auch à la Carte bestellt werden. Als Mittagsmenü gibt es Rindsbrochettes mit gratinierten Zucchini, Lammköfte im Tomaten-Zimtfonds mit Dijon Senf und gegrillte Calamari & Garnelen mit Spargel-Fenchel-Salat. Abends kommt regional-österreichisches zum Einsatz, wie bei der Tajine mit Mariazeller Saibling, knusprigem Rinderprosciutto und Granatapfel, einem zarten Kalbsgulasch, Couscous und Kichererbsen. Vegetarier werden mit Gemüse-Tajine oder gebackenen Kartoffeln mit Arganöl, Koriander mit Limetten-Sauerrahmdip verwöhnt.
KUNST.INVESTOR Genusskunst
Wüstentee on the Rocks meets Bloody Mary Eine schöne Bar braucht exzellente Drinks! Daher hat sich das Aux Gazelles-Team gleich mehrere feine Signature-Drinks überlegt. So wird der berühmte marokkanische Minztee, an dem bereits Winston Churchill im La Mamounia schlürfte, im Sommer "on the rocks" serviert. Zum Feierabend gibt es eine alkoholische Version des Traditionsgetränks aus der Sahara, gemixt mit Gin. Oder ein Gimlet, das berühmt, berüchtigte Getränk der Britischen Navy, favorisiert von Ernest Hemingway und bekannt aus den Philip Marlowe-Krimis. Apropos Hemingway: Zu Beginn einer heißen Bar-Nacht darf ein perfekter Bloody Mary nicht fehlen. Dieser Klassiker wird im Aux Gazelles nach einer klandestinen Rezeptur eines jamaikanischen Barmans gemixt. After Work-Shower Raus aus dem Job und rein in den Feierabend! Doch wo bitte, machen Mann und Frau sich nach einem anstrengenden Arbeitstag frisch und fein? Nicht jeder
wohnt im City-Loft um die Ecke. Hammam und Salon de Beauté schaffen Abhilfe. Für 15,- Euro können sich Aux Gazelles-Gäste von 17 bis 20 Uhr duschen, entspannen und für den Abend zu Recht machen. Im Preis inkludiert sind: Handtuch, Erfrischungsgetränk (hausgemachte Limonaden und Eistees). Verwöhnprogramm für Body & Soul Eine alte Hammam-Tradition besagt: Politik, Geld und Sorgen bleiben draußen! Insofern sind Hammam & Salon de Beauté nicht gerade der geeignete Ort für das nächste Business Meeting, wohl aber um sich von Kopf bis Fuß verwöhnen zu lassen und zu entspannen. Auf 500 Quadratmetern befinden sich ein klassisches Dampfbad, Behandlungsund Entspannungsräumlichkeiten in bester Orient-Manier. Hammamcis verwöhnen mit Waschungen, Peelings, wohlriechenden Salben und einer Haarwäsche – falls gewünscht. Mehr Info unter www.auxgazelles.at