KUNSTINVESTOR AUSGABE DEZEMBER 2018

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DEZEMBER 2018

Auktionen im Dezember Millionenpreise im Dorotheum- Preis der Kunsthalle Wien 2018 Sagmeister & Walsh- Tacita Dean- Lichtbilder-







Bösendorfer Flügel – Modell 200 „Dragonfly“ Prachtvolle Gärten – Perfektes Handwerk Die Verwendung von verschiedenen Holzarten zur Gestaltung von Ornamenten, Blumen- und Tiermotiven sind seit jeher ein Symbol für Extravaganz und Luxus. Dies zeigt die Vielzahl der historischen Möbel und Klaviere die mit kostbaren Intarsien verziert sind. Kaiserin Maria Theresia und ihr Mann Franz I. Stephan sammelten leidenschaftlich gerne Pflanzen für ihre prachtvollen Gärten und monumentalen Glashäuser. Die Kaiserin machte Schloss Schönbrunn zu einer imperialen Sommerresidenz und zum glanzvollen Mittelpunkt höfischen Lebens. Führende Staatsmänner und große Persönlichkeiten aus Kunst und Kultur waren hier zu Gast. Der barocke Garten Schönbrunns diente der herrschaftlichen Repräsentation und war Fortsetzung der imposanten Innenräume nach außen. Der im 18. Jahrhundert berühmte Maler Johann Wenzel Bergl schmückte einige Innenräume im Erdgeschoss mit detailverliebten Pflanzen- und Tiermotiven. Auch die naturverbundene Kaiserin Elisabeth (Sissi) erfreute sich in späteren Jahren an den prachtvollen Gärten und Wandmalereien. Die von Bergl gestalteten Räume zählen bis heute zu den drei kostbarsten Raumensembles des Schlosses. Dieses Instrument ist eine Hommage an die prachtvollen Gärten und Wandmalereien des Imperialen Luxus und eine verzaubernde Momentaufnahme der Natur. Limitiert auf 18 Flügel in der Größe 200 schwarz poliert, ist jedes Instrument dieser Serie mit einer individuell nummerierten Messingplakette versehen.

Features Intarsien in traditioneller Sandschattierungstechnik Bösendorfer Grand Piano 200 Limitiert auf 18 Flügel Konzertflügel Mechanikgeometrie gewährleistet optimale Spielart & Kontrollierbarkeit Feinste Verarbeitung wertvoller Furniere und Materialien Resonanzboden aus österreichischem Fichtenklangholz Handgesponnene Bösendorfer Bass Saiten Einzelsaitenaufhängung Handgefertigt in Österreich


KUNST.INVESTOR Editorial

Kunst als globale Ersatzwährung von hohem Prestige

Ein Jahr geht zu Ende, und sagen wir- es war ein gutes Jahr- Anlass zur Freude… oder!? Doch die vorliegende Ausgabe ist kein Jahresrückblick und Wirtschaftsreport. Heute halten Sie die aktuelle Ausgabe des e-Magazins KUNSTINVESTOR in „Händen“. Innovativ, exklusiv und stets mit dem richtigen Riecher für aktuelle Entwicklungen informieren wir Sie rund um alle wichtigen Themen, die nationalen und internationalen Kunstmärkte betreffend. Kunst ist ein interessantes Portfolio und unbestritten die schönste Beimischung für Ihr Investment- inspirierend, nicht allein in ideeller Hinsicht. Besonders in Zeiten, da Bullen auf sich warten lassen und Renditen an der Nulllinie kratzen, etablieren sich Kunstwerke als stabile, vor allem aber als rentable Assets. Eine Tatsache, der sich selbst hartgesottene Aktionäre nicht entziehen können. Außenseiter der Kunstgeschichte profitieren davon nicht substanziell in Kunst interessiert zu sein, weil die zeitlichen Intervalle

von einer Aktienbaisse zur nächsten immer wieder kürzer werden- wäre auch zu erwarten, dass die persönliche Entscheidung dieser Käufer weniger zählt. Wie schade. Und wie bezeichnend. Viele Sammler scheinen in Bilder wie in Aktien zu investieren. Käufer haben eben nicht nur wieder viel Geld, sie kultivieren auch einen sehr selektiven Blick. Mehr noch: Dieser Boom ist noch lange nicht an seine Grenzen gestoßen. Bilder, Antiquitäten und andere Sammelobjekte nehmen im Rahmen der Veranstaltungen einen immer höheren Stellenwert ein. Dies bestätigen die hervorragenden Ergebnisse der Auktionshäuser. Weil es bei allen Dingen des Lebens immer auf den richtigen Mix ankommt, wollen wir Sie nicht nur mit fundierten Hintergrundberichten, präzise recherchierten Topstorys sonder auch mit wichtigen Nachrichten begeistern. Viel Spaß wünscht Ihnen Michael Ruben Minassian

IMPRESSUM: Medieneigentümer, Chefredakteur & Herausgeber: Michael Ruben Minassian Mail: michael.minassian@kunstinvestor.at , Telefon: +43 1/ 236 53.1312 Verlagsadresse: MN Online & Content GmbH, 1110 Wien, Brehmstrasse 10/4.OG, Geschäftsführung: Markus Bauer, ATU 65091955, FN 330453k, Tel: +43 1/ 91920- 9045 DW, Fax: +43 1/2981298, Website:www.kunstinvestor.at, Cover-Foto: © Dorotheum, weibliche Kopfskulptur, Werkstätte Hagenauer, Wien- Auktion Jugendstil und Kunsthandwerk des 20. Jahrhunderts am 12.12.2018, Schätzwert EUR 7.000 ,- bis 12.000 ,-



KUNST.INVESTOR News

Fritz Steinkellner Was kommt

Was kommt ist nicht nur der Titel eines der Bilder, die in der Ausstellung zu sehen sind, sondern formuliert zugleich die Grundeinstellung des Künstlers, denn für Fritz Steinkellner ist Kunst ein offenes Experimentierfeld, in dem er in immer neuen Versuchsanordnungen Bedingungen und Möglichkeiten seines künstlerischen Tuns auslotet. Bei der Schaffung der in der Ausstellung gezeigten großformatigen Bilder geht Steinkellner sehr planmäßig vor, er baut, wie er selbst sagt, seine Bilder wie der Architekt ein Haus. Der Entwurf ist jeweils eine kleinformatige Collage, deren Versatzstücke er sorgfältig aus Zeitschriften und ähnlichem Fotomaterial auswählt und zu Szenen zusammenstellt. Damit ist der narrative Teil der Bildfindung abgeschlossen und der Künstler konzentriert sich nun auf die visuelle Umsetzung, die für ihn oberste Priorität hat. Die Collage wird in Aquarelltechnik auf einen großformatigen Papieruntergrund übertragen – quasi als gemalte Collage. Auf dieses Aquarellbild werden seine „Fingerprints“ appliziert: kleine Papierstücke, die mit Farbstiften gefertigte Abstraktionen aufweisen und dem Bild durch Verdecken und Hinweisen auch einen verstörenden Charakter verleihen können. Auf dem Bild Schauen, schweben hat der Künstler seine Fingerprints in Form eines Organigramms miteinander verbunden und somit deren Ambivalenz zwischen Exaktheit und

Unbestimmtheit noch stärker akzentuiert. Als letzte Schicht werden große Teile des Bildes mit Ölfarben weiterentwickelt. Aquarell und Ölmalerei bilden ein homogenes Zusammenspiel und sind kaum voneinander zu unterscheiden. Fritz Steinkellners Bildkompositionen haben zumeist etwas Geheimnisvolles – ein Eindruck, der nicht zuletzt auf die Verrätselung der räumlichen Strukturen und der sich darin bewegenden Personen zurückzuführen ist. Dem Betrachter/der Betrachterin wird viel Raum gelassen für eigene Assoziationen. Im Gegensatz zu den großformatigen Bildern sind die Collagen der Werkgruppe Neue Überlegungen – variabel ungegenständlich und, wie der Titel schon besagt, im Unterschied zu einem statischen Bild auch beweglich. Sie bestehen aus gezeichneten und bemalten Papieren, die durch aufgeklebte Fingerprints miteinander verbunden sind und mittels Magneten auf einem bemalten Jute-Untergrund befestigt werden. Durch die Anordnung der einzelnen Elemente bewirkt der Künstler den Eindruck des Hineinschauens in einen weiten Raum – wie überhaupt für Fritz Steinkellner die Beschäftigung mit dem Raum eine Konstante in seinem vielschichtigen Schaffen ist. [Kunstraum Nestroyhof. Dauer: 15. November 2018 bis 5. Jänner 2019 Foto: - © Jutta M. Pichler]


KUNST.INVESTOR

FOTO & VIDEO REPORTAGE Blickfang 2018 – Die internationale Designmesse in Wien

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Blickfang 2018 – Die internationale Designmesse in Wien

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KUNST.INVESTOR

FOTO & VIDEO REPORTAGE „living a dream…“

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‚VOKA – Farbwelten‘

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KUNST.INVESTOR

FOTO & VIDEO REPORTAGE viennacontemporary 2018

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Parallel Vienna 2018

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KUNST.INVESTOR News

MALGOSIA JANKOWSKA PANTA RHEI

MALGOSIA JANKOWSKA, DIE BADENDE, 2018

Berlin- Alles fließt. Von Natur und Kultur, vom Leben und der Kunst erzählen die Tuschezeichnungen von Malgosia Jankowska und fragen dabei, was sich über die Jahrhunderte trotz aller Bewegungen und Weiterentwicklungen in der Essenz des Lebens und seiner großen Erzählungen eigentlich verändert hat? Sie kreiert in ihren Zeichnungen kleine Erzählstränge, die immer wieder anders zu Ende gedacht werden können. Anspielungen, Verweise und Metaphern reihen sich aneinander, öffnen Assoziationsräume und initiieren Prosa, ohne tatsächlich ein Geschehen darzustellen. Malgosia Jankowska konstruiert zeichnerische Parallelwelten, in denen sie die klassischen Themen der Kunstgeschichte in die Gegenwart übersetzt, mit dem eigenen alltäglichen Sein in der Natur verbindet und mit Traumbildern spickt.

Die Tradition der Zeichnung in ihrer Funktion als festgehaltenes Moment oder Skizze einer Realität wird damit in autonome Narrative überführt, die üblicherweise Gemälden vorbehalten sind. Mit der Finesse Farbe setzt sie unterstützend die Pigmente ihrer eigens zusammengestellten Palette als Stimmungsträger ein. Dabei stärkt die Reduktion des Kolorits den immanenten Symbolgehalt der Farben, der nie nur eine Deutungsebene zulässt. Diese Ambivalenzen der Lesbarkeit gehen einher mit ihren gezeichneten Sujets. Malgosia Jankowska wurde 1978 in Sochaczew/Polen geboren. Sie studierte Malerei an der Akademie der Schönen Künste in Warschau sowie an der Hochschule der Künste in Berlin. Seit 2001 lebt und arbeitet sie in Berlin. [Galerie Michael Schultz Berlin, Foto Galerie Michael Schultz]



KUNST.INVESTOR News

RICHARD KAPLENIG ON STAGE

RICHARD KAPLENIG, ZV V3, 2018

Berlin- Auf den ersten, schnellen Blick erschließt sich sofort, was die Bilder von Richard Kaplenig in Ölfarbe auf Leinwand zeigen: Glühbirnen, Laborgläser, Zündkerzen, Zahnräder, Schraubenmuttern etc. Kaplenig schafft mit einer schmalen Palette, reduziert auf Schwarz, Grau, Indigo und wenige andere Farben, fotografisch anmutenden Formulierungen. Technisch perfekt, platziert er seine Motive auf einer offenen, leeren Bühne. Kühl und nüchtern, vordergründig von Sachlichkeit bestimmt, entwickeln die perspektivisch exakt erfassten, übergroß in Szene gesetzten Gegenstände eine eigene Körperlichkeit und gewinnen zugleich ästhetischen Eigenwert. Kaplenig hievt seine Sujets in den Status von Kultobjekten. Sie erscheinen schlicht schön, anmutig und begehrenswert. Damit überschreitet, tilgt und verfremdet seine Malerei einen zunächst naheliegenden Realitätsbezug. Es ist also nicht die Wiedergabe von Alltagsgegenständen, welche die Präsenz in Kaplenigs Bildern begründet, sondern das Brechen mit der Realität. Bei seiner künstlerischen Erfassung von Banalitäten darf man eben – mit einem Wort des Kunsttheoretikers E. Gombrich – „nicht mit

einem ‚unschuldigen Auge‘ rechnen.“ Wer seiner Erkundung der Wirklichkeit folgt, wird sich vorerst von dieser Wirklichkeit in einem gewissen Maße loszulösen haben, um in den irgendwie magischen Raum der Kunst einzutreten. Von dort aber wird Kunst, auf einem ihr eigenen Umweg, wieder zur Wirklichkeit zurückführen. Bei Kaplenig mithilfe von Landkarten. Auf die Leinwand geklebt, bilden sie nicht nur einen weiteren Maluntergrund, sondern bringen eine zusätzliche Wirklichkeit als Abstraktion ins Bild. Es ist die in Kartografie erfasste Landschaft, die deutlich lesbar aus den Malschichten herausbricht. Höhenlinien, topografische Beschriftungen, Höhenangaben etc. mutieren nicht nur zu subtilen Gestaltungselementen, sondern verschränken die abstrakte Darstellung von Regionen mit überdimensionierter, realitätsbezogener Gegenständlichkeit. Es ist Kaplenigs raffinierte Methode zur „Vermessung der Welt“. Seine Bilder referieren auf zwei Ebenen das Dazwischen von Schein und Sein. [Galerie Michael Schultz Berlin, Foto Galerie Michael Schultz]



KUNST.INVESTOR News

Preis der Kunsthalle Wien 2018, Porträt Hui Ye Foto: Kunsthalle Wien, © Louise Linsenbolz

Preis der Kunsthalle Wien 2018, Porträt Ting-Jung Chen Foto: Kunsthalle Wien, © Leonhard Hilzensauer

Preis der Kunsthalle Wien 2018 Keep me close to you Ting-Jung Chen & Hui Ye

Der Preis der Kunsthalle Wien 2018 geht an zwei Künstlerinnen, die in der Ausstellung Keep me close to you aktuelle wie auch historische Kommunikationsformen über die jeweiligen politischen und ideologischen Grenzen ihrer Herkunftsländer Taiwan und Volksrepublik China hinaus erörtern. Mit ihrer Soundinstallation You Are the Only One I Care About (whisper) veranschaulicht Ting-Jung Chen das Phänomen propagandistischer Strategien: Ausgehend von haushohen „Broadcast Walls“, die in ostasiatischen Grenzgebieten zwischen sozialistischen und kapitalistischen Ländern die jeweils andere Seite mit Parolen und Liedern aus der „besseren“ Welt beschallten, schafft die Künstlerin durch deren skulpturale und musikalische Um- und Neukomposition eine an Reflexionsmöglichkeiten reiche Transformation orts- und zeitgebundener Ideologieverbreitung in unseren globalisierten, kommerzialisierten Raum. Mit

aktuellen digitalen Kommunikationsmöglichkeiten und deren Grenzen setzt sich die Medien- und Soundkünstlerin Hui Ye in ihrer 32-minütigen Videoarbeit Quick Code Service auseinander. Über WeChat, der im heutigen China wichtigsten Kommunikationsplattform, und ihren dort verwendbaren QR-Code „konstruiert“ die Künstlerin aus großer räumlicher Distanz ihre eigene – digitale – Identität in diesem Netzwerk. Dazwischen liegt die Great Firewall, durch die die Regierung der VR China den Datenverkehr reguliert. Zwischen Dokumentation und Fiktion oszillierend, macht Hui Yes Video auf die manipulativen Potenziale von digitalen Medien aufmerksam und erzählt zugleich von dem Versuch, der Distanz zur eigenen Herkunft zu begegnen. [Kunsthalle Wien-Karlsplatz- Dauer der Ausstellung bis 27. Jännert 2019]



KUNST.INVESTOR News

The Montafon Letter, 2017, Kreide auf Schiefer, 9 Tafeln, 366 x 732 cm, Foto: Fredrik Nilsen Studio, Courtesy of the artist, Glenstone Museum, Potomac, Maryland, Marian Goodman Gallery, New York / Paris, und Frith Street Gallery, London, © Tacita Dean

Tacita Dean Geschichte, Erinnerung und Einfühlung, Naturgewalten und Menschenspuren sind die Themen im Werk Tacita Deans, eine der wichtigsten Künstlerinnen der Gegenwart. Ihr Werk umfasst eine Vielzahl von Medien, am bekanntesten ist sie jedoch für ihre Auseinandersetzung mit dem photochemischen Film. Als Teil der Gruppenausstellung Remind... mit Eija-Liisa Ahtila, Anri Sala sowie Jane und Louise Wilson war sie bereits 2003/2004 im Kunsthaus Bregenz zu sehen. Verteilt auf alle vier Stockwerke zeigt die umfangreiche Ausstellung im Kunsthaus Bregenz drei ihrer wichtigsten Filmarbeiten sowie zwei monumentale Zeichnungen in Kreide. Mit Kreide auf schwarzen Tafeln gemalt, zeigt das Werk Chalk Fall (2018) den Einsturz einer Kreideklippe. Die Weißtöne der Kreide spiegeln den Lawinendunst im zweiten Werk The Montafon Letter (2017). Für diese Arbeit ließ sich Tacita

Dean von einer historischen Geschichte inspirieren: Ein Lawinenabgang im 17. Jahrhundert erschüttert das Montafon, ein Bergtal im Süden Vorarlbergs. Der Legende zufolge wird der Geistliche, der die Toten segnet, von einer zweiten Lawine verschüttet und von einer dritten wieder freigelegt. Jedes der drei Obergeschosse im Kunsthaus Bregenz ist einer großen Filmarbeit Tacita Deans gewidmet. Antigone (2018) ist Deans aktuellstes und aufwendigstes Filmprojekt. Das erste Mal wurde sie im Frühjahr 2018 in der Royal Academy in London der Öffentlichkeit präsentiert. Sie war eine von drei Ausstellungen, die gleichzeitig auch in der National Gallery und in der National Portrait Gallery zu sehen waren – ein beispielloser Zusammenschluss der Londoner Institutionen. Ausstellungsdauer: [KUB. 20. November bis 6 Jänner 2019 – Foto Kunsthaus Bregenz]


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KUNST.INVESTOR News

Hüseyin Işık, Live Broadcast from my coffin, detail, 2018

LIVESENDUNG AUS MEINEM SARG HÜSEYIN IŞIK

Die Ausstellung zeigt eine raumgreifende Installation bestehend aus großformatigen Zeichnungen und ca. 10.000, teilweise kolorierten, Duplikaten. Die Zeichnungen sind an der Wand angebracht (tapeziert) und liegen am Boden wie schwerelose Blätter im Herbst. Zu sehen ist der heutige chaotische Zustand

der Welt aus der Sicht einer Ratte, die in einem Sarg lebt und den Blick ihrer kreisenden Augen live an uns weiterleitet. [Sammlung Friedrichshof STADTRAUM. Dauer: 07. Dezember.2018 bis 22. Februar .2019 – Foto: Friedrichshof]



KUNST.INVESTOR News

Nan Goldin, Jimmy Paulette and Tabboo! in the Bathroom, New York City 1991 © Nan Goldin

MODEL ARBUS GOLDIN

Mit Lisette Model (1901–1983), Diane Arbus (1923– 1971) und Nan Goldin (* 1953) präsentiert WestLicht drei große amerikanische Fotografinnen, deren Bilder den Blick auf die menschliche Gesellschaft radikal erweiterten – um das Andere, das Außergewöhnliche, um soziale Randfiguren und exzentrische Persönlichkeiten. Sie hielten das gesellschaftliche Leben Amerikas, in dem sich als Einwanderungsland bis heute die Welt spiegelt, in unterschiedlichen Phasen des 20. Jahrhunderts fest. Über drei Generationen, angefangen mit der in Wien geborenen Model, formulierten sie den Dialog zwischen Fotografin und Porträtierten auf eigene Weise jeweils neu und

verbanden das Dokumentarische mit dem Subjektiven. Ihre persönliche Sicht auf den Menschen und seine disparaten Lebenswelten, ihr Zugang zum Existentiellen und ihr Einsatz des Mediums Fotografie gingen mit einer Kritik bestehender Normen einher, die kulturelle und ästhetische Konventionen konsequent in Frage stellte. So sind ihre Werke – über 100 von ihnen sind nun im WestLicht zu sehen – einerseits Ausdruck ihrer Zeit und der verschiedenen Milieus, in denen sie sich bewegten, andererseits Hommagen an die Vielfalt des Seins. [WestLicht, Dauer: 6. Dezember 2018 bis 24. März 2019 –Foto: © WestLicht]



KUNST.INVESTOR News

Foto: Lola Gonzàlez, Videostill aus "Veridis Quo", 2016 Courtesy Lola Gonzàlez und Galerie Marcelle Alix, Paris

Der Wert der Freiheit Welchen Stellenwert hat die Freiheit in unserer Gesellschaft heute? Werke von über fünfzig Künstlerinnen und Künstlern beleuchten dieses komplexe Thema aus psychologischer, sozialer, kultureller, religiöser, politischer und rechtlicher Perspektive. Die Schau zeigt mit überlappenden Themenbereichen und Querverbindungen ein Geflecht aus Abhängigkeiten und Wechselwirkungen: zwischen Mensch und Gesellschaft, Demokratie und Ökonomie, Arbeit und Freizeit, Körper und Geist, Natur und Kultur. Freiheit steht immer im Verhältnis zu anderen Faktoren und muss daher ständig neu verhandelt werden. Dabei wird deutlich, dass individuelle Selbstbestimmung stets auch mit sozialer Verantwortung verbunden ist. Mit Arbeiten von Zbynĕk Baladrán, Dara Birnbaum, The Centre for Postnormal Policy & Future Studies, Jordi Colomer, Carola Dertnig, Simon Dybbroe Møller, Harun

Farocki, Karin Ferrari, Forensic Oceanography, John Gerrard, Johannes Gierlinger, Lola Gonzàlez, Johan Grimonprez, Igor Grubić, Eva Grubinger, Marlene Haring, Hiwa K, Leon Kahane, Šejla Kamerić, Alexander Kluge, Nina Könnemann, Laibach, Lars Laumann, Luiza Margan, Teresa Margolles, Isabella Celeste Maund, Anna Meyer, Aernout Mik, Matthias Noggler, Josip Novosel, Julian Oliver, Trevor Paglen, Christodoulos Panayiotou, Ivan Pardo, Oliver Ressler, Lili Reynaud-Dewar, Ashley Hans Scheirl, Christoph Schlingensief, Andreas Siekmann, Eva Stefani, Superflex, Pilvi Takala, Philipp Timischl, Milica Tomić, Betty Tompkins, Amalia Ulman, Kostis Velonis, Kara Walker, Stephen Willats, Anna Witt, Hannes Zebedin, Zentrum für politische Schönheit, Tobias Zielony und Artur Żmijeweski. Die Ausstellung ist bis 10. Februar 2019 zu sehen. (Foto: © Belvedere 21)




KUNST.INVESTOR Dorotheum

Weltrekord für ein Bild von Carla Accardi Einen Weltrekordpreis von 295.800 Euro konnte das Dorotheum bei der Auktion von „Post-War und Zeitgenössische Kunst“ am 27. November 2018 für das frühe bedeutende Bild „Integrazione Ovale“ (1958) von Carla Accardi erzielen. Großes Interesse gab es für Werke der Nachkriegs-Avantgarde Italiens und Deutschlands. Besonders hoch kletterten die Preise für Werke von Uecker und Hartung: „Feld“, eines der reliefartigen Nagelbilder von Günther Uecker, war mit 491.000 Euro erfolgreich; mit 344.600 Euro reüssierte sein Johannes-Zyklus. Ein tachistisches Gemälde von

Hans Hartung aus 1963 erreichte 247.000 Euro, ein Werk des Jahres 1989 hervorragende 259.200 Euro – beide Preise lagen weit über den Erwartungen. Bei der österreichischen Kunst punkteten vor allem die „Blasse Hockende“ von Maria Lassnig (€ 216.784) und Werke von Alfons Schilling (€ 75.000) oder Arnulf Rainer (€ 45.000). Klassische Moderne, eine weitere Zeitgenossen-Auktion, Juwelen und Uhren stehen noch am Programm in dieser großen Auktionswoche im Dorotheum. (Foto: Dorotheum)

Carla Accardi (1924 - 2014) Integrazione Ovale, 1958, Kasein auf Leinwand, 131 x 197 cm, erzielter Preis € 295.800


KUNST.INVESTOR Dorotheum

Günther Uecker (Wendorf geb. 1930) Feld, Nagelrelief, 2012/2013, signiert, datiert, mit Widmung: für den Engel, Nägel, Dispersion, Graphit auf Leinwand auf Holz, 100 x 80 x 15 cm,erzielter Preis € 491.000


KUNST.INVESTOR Dorotheum

1955 Mercedes-Benz 300 SL, erzielter Preis € 1.492.600

STERN-STUNDE 5 Millionen Euro für 13 Mercedes-Benz der Sammlung Wiesenthal im Dorotheum, 1,5 Mio für „Flügeltürer“ Die Fachwelt war sich einig, dass es sich bei dieser Dorotheum-Auktion vom 1. Dezember 2018 um die beste Sammlung von Mercedes-Benz-Modellen nach 1945 handelt. Dies bestätigte eine rasante einstündige Auktion im randvollen Camineum der Österreichischen Nationalbibliothek: Vor dieser imposanten Kulisse wechselten 13 Top-Mercedes-Benz der Sammlung der legendären Wiener Autohändlerdynastie Wiesenthal für rund 5 Millionen Euro jeweils unter Szenenapplaus die Besitzer. Als begehrtestes Modell erwies sich

erwartungsgemäß der 1955 Mercedes-Benz 300 SL, der "Flügeltürer", bei dem ein internationaler Telefonbieter mit 1.492.600 Euro erfolgreich blieb. Einen weiteren Millionenpreis, 1.123.000 Euro, gab es für den 1957 Mercedes-Benz 300 SL Roadster. Der einzigartige 1964 Mercedes-Benz 600 Pullman – einzigartig, weil er als österreichische Staatslimousine gleich drei Bundespräsidenten diente – sicherte sich ein Saalbieter für 383.800 Euro. (Foto: Dorotheum)


KUNST.INVESTOR Dorotheum

1957 Mercedes-Benz 300 SL Roadster, erzielter Preis € 1.123.000

1964 Mercedes-Benz 600 Pullman, erzielter Preis € 383.800


KUNST.INVESTOR Dorotheum

MILLIONENPREISE IM DOROTHEUM Gemälde von Artemisia Gentileschi und Anthonis van Dyck bei Auktion "Alte Meister" im Dorotheum erfolgreich versteigert Für einen Sensationspreis von 1,885 Millionen Euro wurde am 23. Oktober 2018 eines der extrem seltenen Gemälde der italienischen Barockmalerin Artemisia Gentileschi (1593 – 1654), „Lucretia“, im Dorotheum versteigert. Ein Saalbieter konnte sich unter Applaus gegen mehrere Interessenten am Telefon durchsetzen. Das begehrte Bild kommt in eine australische

Sammlung. Ein weiterer Millionenpreis von 1,425 Millionen Euro wurde einem Porträt von Anthonis van Dyck (1599 – 1641) zugesprochen. Ein Telefonbieter ersteigerte das „Bildnis einer Adeligen mit einem Papagei“, einen bis dato nicht dokumentierten Neuzugang zum Werkkorpus des zu Lebzeiten berühmtesten und gefragtesten Porträtmaler Europas. (Foto: © Dorotheum)


KUNST.INVESTOR Dorotheum

Artemisia Gentileschi (1593 - 1654) Lucretia, Öl auf auf Leinwand, 133 x 106 cm, erzielter Preis € 1.885.000


KUNST.INVESTOR Dorotheum

Anthonis van Dyck (1599 - 1641) Bildnis einer Dame mit einem Papagei, Öl auf Holz, 121 x 88 cm, erzielter Preis € 1.425.000


KUNST.INVESTOR Dorotheum

John William Godward (1862 - 1922) Süße Träume, 1904, Öl auf Leinwand, 56 x 42,5 cm, erzielter Preis € 259.200

Gefragte Damen Beste Dorotheum-Herbstauktion für Gemälde des 19. Jahrhunderts Porträts von jungen Frauen belegten die Spitzenplätze bei der bis dato besten Herbstauktion des Dorotheum auf dem Gebiet der Gemälde des 19. Jahrhunderts. Am 24. Oktober 2018 war Abram Jefimovich Arkhipovs Porträt einer jungen Bäuerin in geblümtem Kleid mit einem Preis von 442.200 Euro, weit über den Erwartungen, besonders erfolgreich. Ebenfalls über dem Schätzwert, mit 259.200 Euro, wurde das

Gemälde „Süße Träume“ von John William Godward versteigert. „Dis mois tout!“, ein weiteres prächtiges Bild der Belle Epoque von Vittorio Corcos, erreichte 222.600 Euro. Die Nachfrage für Italien-Motive war traditionell hoch. Auch österreichischen Stimmungsimpressionisten, wie Emil Jakob Schindler, Olga Wisinger-Florian oder Marie Egner, reüssierten mit guten Preisen. (Foto: © Dorotheum)


KUNST.INVESTOR Dorotheum

Abram Efrimovich Arkhipov (1862 - 1930) Junge Bäuerin in geblümten Kleid, Öl auf Leinwand, 103 x 82 cm, erzielter Preis € 442.200


KUNST.INVESTOR Dorotheum

A. E. Köchert, Kaiserliches Hochzeitsdiadem mit Diamanten, zusammen ca. 40 ct., Anfertigung im Auftrag der Erzherzogin Marie Valerie von Österreich anlässlich der Hochzeit ihrer Tochter Erzherzogin Hedwig mit Bernhard Graf zu Stolberg-Stolberg, Arbeit um 1918, das Diadem ist auch in 7 Broschen teilbar, dazu 3 handschriftliche Karten, signiert Hedwig Gräfin zu Stolberg-Stolberg, erzielter Preis € 186.000

GLÄNZENDER PREIS FÜR HABSBURG-DIADEM Juwelen-Auktion im Dorotheum: 186.000 Euro für Hochzeitsschmuck von Sisi-Enkelin Ein Diadem aus dem Hause Habsburg, ein Hochzeitsgeschenk von Kaiserin Sisis Lieblingstochter Marie Valerie an ihre Tochter Hedwig, erreichte hervorragende 186.000 Euro bei der Juwelen-Auktion des Dorotheum am 24. Oktober 2018. Dieses mit ca. 40 ct. Diamanten besetzte, in sieben einzelne Broschen

aufteilbare absolute Spitzenstück von A. E. Köchert, Hof- und Kammerjuwelier des österreichischen Kaiserhauses, wurde 100 Jahre nach der Hochzeit Hedwigs mit Bernhard Graf zu Stolberg-Stolberg versteigert. Siegreich war ein Bieter am Telefon. (Foto:© Dorotheum)


KUNST.INVESTOR Dorotheum

Hervorragende, komplette Nkishi Figur der Songye (Kongo), Höhe 102 cm, Schätzwert € 220.000 - 240.000


KUNST.INVESTOR Dorotheum

Tribal-Art Sammlung Franco Monti bei Auktion im Dorotheum am 4. Dezember 2018

Den Vier Elementen teilt Experte Joris Visser die Objekte zu, die bei der Dorotheum-Auktion „Tribal Art“ am 4. Dezember 2018 versteigert werden. Das Element Erde setzt sich vorwiegend aus Objekten zusammen, die aus Terrakotta oder Stein bestehen. Sie stehen hier für den Beginn der Menschheit. Das Element Feuer wird meist durch Bronze-Skulpturen dargestellt. Der Ofen, der für die Herstellung von Eisen benötigt wird, symbolisiert die Kreation des Lebens. Wasser als treibende Kraft aller Natur ist die Grundlage des pazifischen Weltbildes. Diese Kraft beschränkt sich nicht nur auf Einzelpersonen, Orte oder Völker, sie kann auch in vielen Kunstobjekten vorhanden sein. Geister und unsichtbare Wesen bewegen sich in der afrikanischen Mythologie in der Erde und im Äther. Durch die Herstellung von Skulpturen können, so der Glaube, diese Geister durch Heiler kontrolliert werden. 130 Objekte unterschiedlicher internationaler Sammlungen bietet die Auktion – ein Großteil der Artefakte stammt aus der Sammlung des italienischen

Bildhauers Franco Monti (Mailand 1931 – 2008 Ibiza). Schon in seiner Jugend übten afrikanische Skulpturen eine besondere Faszination auf ihn aus. Ab den 1950er Jahren begann er in Paris Ethnologie zu studieren, es begann eine lange Zeit des Forschens, des Reisens, er kuratierte Ausstellungen, gab Kurse und er begann selbst zu sammeln. Die afrikanische Skulptur war gleichzeitig auch Inspiration für seine eigenen Kunstwerke. Er war befreundet mit den wichtigsten Künstlern seiner Zeit: Alberto Giacometti, Marino Marini, Lucio Fontana, Giorgio de Chirico, Giorgio Morandi, Mario Negri und mit bedeutenden Persönlichkeiten aus der Kunstwelt wie Peggy Guggenheim. 85 Stück aus seiner Sammlung finden sich nun in der Dorotheum-Auktion. Die Objekte spiegeln das Leben und Wirken eines der größten Experten afrikanischer Kunst wider, sie wurden mit großem Respekt und Verständnis der Kulturen gesammelt.


KUNST.INVESTOR Dorotheum

Zur Dorotheum-Auktion gelangt auch jenes Objekt, das u. a. 1967 bei der Ausstellung der Retrospektive der Sammlung Monti in der Kunsthalle Darmstadt das Katalogcover zierte, ebenso ist es am Cover des Dorotheum Auktionskataloges zu sehen: Es handelt sich um eine außergewöhnliche, monumentale 202 Zentimeter große Bedu-Maske aus Holz, eine männliche Tanzmaske der Nafana, Kulango und benachbarter Gruppen rund um Bondouko in der Elfenbeinküste und Ghana. Derartige Zeremonienmasken – in geometrischer Form, beschnitzt und ausdruckstark bemalt - sind mit dem Mondkreis verbunden. Der Schätzwert beträgt 40.000 bis 50.000 Euro. Schon für 2.200 bis 2.600 Euro ist eine geheimnisvolle Tierfigur aus Terrakotta der Lobi, Abouno-Burkina Faso, zu haben. Großartige kubistische Proportionen finden sich auf einer 113 Zentimeter hohen seltenen Januskopf-Skulptur der Senufo, Elfenbeinküste (Schätzwert € 8.000 – 10.000). Wertvollstes Objekt der Auktion ist eine Nkishi HolzKraftfigur der Songye (Kongo) aus der Kollektion von Josef Christians, 1969 erworben. Es handelt sich um

eine Statue mit enormer kultureller und historischer Bedeutung – und ist gleichzeitig ein Kunstwerk. Diese 102 Zentimeter große Figur wurde früher ausschließlich von Dorfschamanen berührt und ist eine der wenigen, die ihre magischen Substanzen behalten hat. 220.000 bis 240.000 Euro beträgt der Schätzwert für diese seit fünfzig Jahren noch nie ausgestellte Figur, die ein Gemeinde-Oberhaupt in der Subsahara darstellt. Eine bedeutende Malangan-Schnitzerei, New Ireland, 19. Jahrhundert, stellt einen Kopf dar, der von einem Urwesen umgeben ist, der Naga-Schlange. Diese magische Skulptur soll die Energie von einer Generation auf die nächste übertragen. Der Vogel auf dem Kopf repräsentiert den Clan und soll auch mit den Ahnengeistern kommunizieren. Diese ZeremonienFigur ist mit 8.000 bis 10.000 Euro geschätzt. Weiters im Angebot: Ein 194 Zentimeter großer Haida Totem aus British Columbien, beschnitzt mit Wappenfiguren (€ 90.000 – 100.000) und ein Oratoriums-Stuhl aus Holz von dem Volksstamm der Sepik, Papua Neuguinea. (€ 50.000 – 55.000). Foto: Dorotheum


KUNST.INVESTOR Dorotheum

Krieger, Figur aus Eisen, der Bambara, Mali, Höhe 22 x 10 x 10 cm, Sammlung Franco Monti, Schätzwert € 5.000 - 6.000






KUNST.INVESTOR Dorotheum

Josef Hoffmann Brotkorb, Wiener Werkstätte, vor 1909, Silber, Dekor: Efeu gebuckelt, Griff zum Teil aus Elfenbein, Schätzwert € 25.000 – 40.000

Schritt in die Moderne Wiener Werkstätte-Arbeiten von Josef Hoffmann & Co bei Jugendstil-Auktion am 12. Dezember 2018 im Dorotheum Die Auktion „Jugendstil und angewandte Kunst des 20. Jahrhunderts“ am 12. Dezember 2018 im Dorotheum bietet neben internationalen Objekten sehr schöne Beispiele von Wiener-Werkstätte-Arbeiten. Josef Hoffmann und Koloman Moser gründeten im Jahr 1903 die Wiener Werkstätte mit dem Impetus das Kunstgewerbe grundsätzlich zu erneuern. Wien sollte zu einem Zentrum des Kunsthandwerkes werden. Alltagsgegenstände, Schmuck und Möbel wurden mit der Prämisse höchster Qualität in exquisiter handwerklicher Verarbeitung hergestellt. Dafür garantierten eine Reihe namhafter Persönlichkeiten der Jahrhundertwende. Neben Josef Hoffmann und Koloman Moser waren es unter anderem Otto

Prutscher, Dagobert Peche oder die Keramikerinnen Gudrun Baudisch und Vally Wieselthier. Mit der Verwendung geometrisch-abstrakter Linien war der Schritt in die Moderne vollzogen. Josef Hoffmann zeichnet für den Entwurf von zwei Broschen verantwortlich. Um ein Einzelstück handelt es sich bei einer runden Brosche mit Schmucksteingirlanden von 1908 (Schätzwert € 60.000 – 80.000). Eine weitere Hoffmann-Brosche aus dem Jahr 1911 in rechteckiger Form mit Malachit stammt aus der Familie des Wiener Bildhauers Anton Sinn, der gute Kontakte zu Hoffmann aber auch zu Gustav Klimt pflegte (€ 15.000 – 30.000). Mit 30.000 bis 50.000 Euro bewertet ist eine JosefHoffmann-Tischuhr mit Hammerschlagdekor.


KUNST.INVESTOR Dorotheum

Josef Hoffmann, Brosche in originaler Schmuckschatulle, Wiener Werkstätte, 1911, Silber, Malachit, 4,8 x 3,9 cm Provenienz: Familie des Bildhauers Anton Sinn, Schätzwert € 15.000 – 30.000

Josef Hoffmann, Brosche in originaler Lederschatulle, Wiener Werkstätte, 1908, Silber, vergoldet, 15 originale Schmucksteine, runde Form mit Schmucksteingirlanden, Durchmesser 3,6 cm Diese Brosche ist nur einmal ausgeführt worden.Schätzwert € 60.000 – 80.000


KUNST.INVESTOR Dorotheum

Otto Prutscher, achtteiliges Toiletteset, Wiener Werkstätte um 1920, Silber, reliefiert, geschnitztes Elfenbein Schätzwert € 50.000 – 80.000

Angeboten wird auch ein silberner Brotkorb aus 1909 (€ 25.000 – 40.000), oder ein silbernes HoffmannTeeservice aus der Zeit vor 1910, mit dem Dekor von Eduard Josef Wimmer-Wisgrill (€ 20.000 – 30.000). Otto Prutscher war Schüler von Josef Hoffmann an der Kunstgewerbeschule. Mit ihm zieht ein dekorativer Stil in die Wiener Werkstätte ein. Beispiel dafür ist sein achtteiliges, silbernes Toiletteset aus der Zeit um 1920 (€ 50.000 – 80.000). Dagobert Peche zeigt mit seinem Spiegel aus geschnitztem Lindenholz, ausgeführt von der Firma Max Welz für die Wiener Werkstätte 1922, sein Talent für prächtige Gestaltung (€ 30.000 – 50.000). Koloman Moser, der auch als Maler und Graphiker reüssierte, ist mit einem silbernen Bonbonkörbchen aus 1906 in der Auktion vertreten (€ 12.000 – 20.000). Fast einen Meter misst die Großplastik des Glücksdrachen „Gute Zeiten“. Es handelt sich dabei um die Figur der Ausstattung des Leipziger Porzellan-Palais, das zur Frühjahrsmesse 1921 eröffnet wurde. Für den Entwurf zeichnet Hugo Meisel verantwortlich, ausgeführt wurde dieser Drachen, einer von fünf bekannten aus dem Leipziger Porzellan-Palais, von der Aeltesten Volksteder Porzellanmanfaktur (€ 35.000 – 45.000). Zwei der

weiteren Figuren gehören zu den Beständen des Hetjens Museums in Düsseldorf, ein "Glücksdrache" befindet sich in japanischem Privatbesitz und ein weiterer ebenso in Privatbesitz. Emile Gallé ist in der Auktion neben seinen bekannten mehrfach überfangenen Glasvasen diesmal mit einem Paar außergewöhnlichen Nussholz-Stühlen „Ombelles“ vertreten. Die Stuhlbeine erinnern an Blütenstängel, während die Rückenlehne als Dolde geschnitzt ist (€ 22.000 – 30.000). Demetre Chiparus ist für seine Bronzen bekannt und beliebt bei Sammlern. Mit seiner „Ayouta“, einer Tanzenden, verweist der Künstler ins Art déco. 18.000 bis 25.000 Euro erwartet sich das Dorotheum für diese Figur aus Bronze mit Elfenbein. Das „Frankreich“-Angebot bietet auch Möbel von Leleu oder Majorelle. Glaskunst in höchster Vollendung präsentiert die Auktion mit einer Anzahl von Gläsern, beispielsweise mit einem Paar Rheinweingläsern, entworfen und ausgeführt von Karl Massanetz für Lobmeyr Wien 1914 (€ 5.000 – 7.000), oder mit zwei Kelchgläsern, entworfen um 1907 von Otto Prutscher, ausgeführt von Meyr’s Neffe (€ 14.000 – 20.000). (Foto: © Dorotheum)


KUNST.INVESTOR Dorotheum

Hugo Meisel (1887 – 1966) Großplastik Glücksdrache „Gute Zeiten“, Figur der Ausstattung des Leipziger „Porzellan Palais“, die zur Frühjahrsmesse 1921 eröffnet wurde. Ausführung: Aelteste Volkstedter Porzellanmanufaktur, Höhe 99,3 cm, Schätzwert € 35.000 – 45.000


KUNST.INVESTOR ‚Ressler Kunst Auktionen‘

Marc Adrian, U2, Relief hinter Edelitglas, Hinterglasmontage, 136 x 212 cm, 1972/2005

10. Auktion der ‚Ressler Kunst Auktionen‘ Am 28. Jänner 2019 (18.30 Uhr) findet die 10. Kunstauktion der ‚Ressler Kunst Auktionen‘ in der Galerie OstLicht statt. Das mag noch kein Grund zum Feiern sein – außer mit einer Auktion, die Höhepunkte zu generieren verspricht. Diesmal stehen 238 Kunstwerke mit einer Rufpreissumme von fast 1,3 Millionen Euro zur Auswahl bereit. Der Angebotsreigen reicht von Attersee bis Zechyr, weist – von Rainer bis Lassnig – alle bedeutenden österreichischen Künstlerpersönlichkeiten der Zeit nach 1945 auf und, darunter 15 Werke von Hans Staudacher. Ein Höhepunkt der Auktion wird wohl die größte Hinterglasmontage sein, die Marc Adrian je geschaffen hat. „U2“ misst 136 x 212 cm und entstand 1972. Das

Werk wurde auch in der Aufsehen erregenden Retrospektive der Neuen Galerie des Joanneums in Graz ausgestellt. Der Ausrufpreis für eines der absoluten Hauptwerke dieses so bedeutenden universellen Künstlers liegt bei € 75.000. Gleich mit zwei herausragenden Werken ist Hubert Scheibl in der Auktion vertreten: „Rubikali“, eine drei Meter breite Arbeit aus 1999 startet um € 28.000, das etwas frühere, immerhin auch 160 x 200 cm große Werk aus 1989/1990 um € 25.000. Bei der Vernissage am 24. Jänner (18.30 Uhr) verlosen wir unter den Besuchern eine Gouache von Josef Bramer. (Foto: © ‚Ressler Kunst Auktionen‘)


KUNST.INVESTOR ‚Ressler Kunst Auktionen‘

Otto Mühl, Palmenmädchen, Acryl auf Leinwand, 190 x 130 cm, 1986


KUNST.INVESTOR ‚Ressler Kunst Auktionen‘

Hubert Scheibl, RUBALKALI-Q, Öl auf Leinwand, 190 x 300 cm, 1998


KUNST.INVESTOR ‚Ressler Kunst Auktionen‘

Hubert Scheibl, ohne Titel, Öl auf Leinwand, 160 x 200 cm, 1989/1990


KUNST.INVESTOR Galerie Gugging

Lichtbilder 3 variationen Lejo / Leopold Strobl / August Walla

Das „Lichtbild“ steht im Fokus dieser Ausstellung und so können Werkgruppen von drei Künstlern, die unterschiedlicher nicht sein könnten, in anregender Weise zusammenfinden. Collagen von Lejo, Überzeichnungen von Leopold Strobl und Vintage Fotografien sowie Dokumentarfotos von August Walla werden gemeinsam präsentiert und zeigen drei verschiedene Zugangsweisen zum „Lichtbild“ auf. Zum ersten Mal gezeigt werden die eigenwilligen, neuen Collagen von Lejo. Bereits voriges Jahr entstand die Serie „Zirpe“, die, wie die heuer entstandene Serie „aufeinander“, auf besondere Weise gefertigt wurde; zwei großartige Triptychons, denen ein System zugrunde liegt. „aufeinander 1“ besteht aus acht, „aufeinander 2 & 3“ aus neun, etwa vier Millimeter breiten Fotostreifen, die sich von links oben nach rechts unten auf einer Aluplatte Streifen für Streifen

aneinanderreihen. Jeder achte bzw. neunte in gleicher Höhe geklebte Streifen entstand aus demselben Foto und so kann man diese mit geübtem Blick wieder zusammenfügen bzw. als Ganzes erkennen. Diese beiden Serien, deren Betrachtung sehr herausfordernd für das Auge sind, stehen den ruhigeren, „weißen“ Arbeiten zur Seite. Dafür verwendet Lejo die Ränder von alten Vintage Fotografien. Es ist faszinierend, wie vielseitig das Medium Fotografie ist, und diese drei Künstler stehen exemplarisch für den vielseitigen, teilweise überraschenden Umgang damit. Es ist faszinierend, wie vielseitig das Medium Fotografie ist, und diese drei Künstler stehen exemplarisch für den vielseitigen, teilweise überraschenden Umgang damit. Vernissage: Mittwoch, 21. November 2018 um 19:00 Uhr. [Galerie Gugging. Ausstellungsdauer: 22. November 2018 bis 17. Februar 2019]


KUNST.INVESTOR Galerie Gugging

Lejo, aufeinander 1, 2018, Fotocollage auf Aluplatte, 120,1 x 75,1 cm, Courtesy galerie gugging


KUNST.INVESTOR Galerie Gugging

Leopold Strobl, Ohne Titel, 2018, Bleistift, Farbstifte, 9,7 x 16,6 cm, Courtesy galerie gugging

Leopold Strobl, dessen Werke mittlerweile weltweit auf Messen und in privaten und öffentlichen Sammlungen, wie zB dem MoMA in New York zu finden sind, überzeichnet Fotografien. Vor ungefähr dreieinhalb Jahren, begann er diese aus Zeitungen auszuwählen, auszuschneiden und sie zu überarbeiten. Dazu verwendet er Stifte in den Farben Schwarz, Grün und in drei verschiedenen Gelbtönen – die Farbe Rot nur für

eine Uhr, falls eine solche auf dem Foto vorkommt. Leopold Strobl ist ein Meister darin, Gegenstände und Personen durch seine schwarzen Formen „unsichtbar“ zu machen und Licht ins Bild zu bringen. Verschiedenste Formen dienen ihm dazu, „Störendes“ verschwinden zu lassen. Mit dem Licht „spielt“ Strobl auf gekonnte Art und Weise und nicht nur deshalb sind seine Werke voller Magie.


KUNST.INVESTOR Galerie Gugging

August Walla, Tafel ASAP RUGI, undatiert, Fotografie, 30 x 40 cm, © Art Brut KG

August Walla, der als einer der vielseitigsten Art Brut Künstler weltweit gilt, liebte es, selbst zu fotografieren. Ihm diente die Fotografie unter anderem auch dazu, seine eigenen Werke in Szene gesetzt zu dokumentieren. Wohl überlegt positionierte er seine Werke. Viele seiner Fotografien zeigen die alte Schrebergartenhütte, in der er in seiner Kindheit lebte und die es schon lange nicht mehr gibt. Die Fotos von August Walla ermöglichen einen kleinen Einblick in die äußerst vielseitige Welt des Künstlers, der seiner Zeit

mit seinem Schaffen weit voraus war. Wallas Fotografiekunst ist von einem eigenen Stil gekennzeichnet, der weit über die Dokumentation hinausgeht. Sein fotografisches Werk ist hoch angesehen, überzeugend durch die dem gesamten Œuvre innewohnende absolute Eigenständigkeit. 2019 widmet das museum gugging dem Künstler eine Ausstellung, in der bisher nicht gezeigte und publizierte Fotografien, Schriften und Stoffarbeiten gezeigt werden.


KUNST.INVESTOR Kunsthalle Wien

Annette Kelm Tomato Target

Annette Kelm, Versuchsanstalt für Wasserbau und Schiffbau, Berlin, 2018, Courtesy Annette Kelm, König Galerie, Berlin und Gió Marconi, Mailand

Annette Kelms Fotografien zeigen scheinbar einfache, zugleich aber widerspenstige Motive, die auf Genres wie das Stillleben, auf Objekt- oder Studiofotografie zurückgreifen. Ihr Blick auf die Realität ebnet Dinge in die Zweidimensionalität ein oder vervielfacht sie im Prinzip der Serie. Häufig frontal und mit großer Detailschärfe abgebildet, betonen die minimalen, visuell jedoch durchaus opulenten Objektwelten ihre Übersetzung in den zweidimensionalen Raum der Fotografie. Kelms konzeptueller Ansatz, gepaart mit einer hohen Bildschärfe und neutralem Licht, verleiht den abgebildeten Dingen eine prägnante Präsenz. Die Betonung des Faktischen schließt jede Symbolik aus, zugleich tritt jedoch die kulturelle oder ideologische Aufladung bestimmter Objekte in den Vordergrund. Irritiert werden diese Ausrichtung an formalen Kriterien und der Verzicht auf alles Erzählerische auch durch das punktuelle Einfügen von Requisiten, die in keiner unmittelbaren Beziehung zum zentralen Bildgegenstand stehen. Die Ausstellung in der Kunsthalle Wien konzentriert sich auf solche Werke, in denen Architektur, Design oder Konstellationen scheinbar alltäglicher Dinge sich als visuelle Manifestation komplexer Genealogien erweisen. Die

Versuchsanstalt für Wasserbau und Schiffsbau in Berlin, ein prägnanter Bau, der für Versuche zur Strömungs- und Schiffstechnik genutzt wird, präsentiert sich in Kelms gleichnamiger Fotografie als abstrakter architektonischer Farbkörper. Die Zielscheiben der Serie Friendly Tournament mit ihren Löchern und kleinen Kratern, wo sie von Pfeilen getroffen wurden, erinnern an die perforierten Leinwände eines Lucio Fontana und thematisieren das Verhältnis von Objekt und Hintergrund, dreidimensionaler Wirklichkeit und ihrer Repräsentation intellektuell und lakonisch zugleich. Ein rätselhafter Rest bleibt jedoch auch hier bestehen. Nicht nur in Werken wie diesen sind Annette Kelms Bildwelten auf faszinierende Weise paradox: Die Zeichen und Motive sind absolut lesbar, aber was sie erzählen wollen, bleibt häufig bewusst rätselhaft. Es gibt Spuren, denen wir folgen, Referenzen, die wir lesen können, aber am Ende ist es der präzise fotografische Blick auf die Dinge, der uns über die Wirklichkeit und die Möglichkeiten ihrer Repräsentation nachdenken lässt. [Kunsthalle Wien, Kurator: Nicolaus Schafhausen. Dauer: 14. Dezember 2018 bis 24. März 2019 – Foto © Kunsthalle Wien]


KUNST.INVESTOR Kunsthalle Wien

Annette Kelm, Tomato Target, 2018, Courtesy Annette Kelm und Kรถnig Galerie, Berlin


KUNST.INVESTOR Kunsthalle Wien

Annette Kelm, Still Life with Spring, 2017, Courtesy Annette Kelm, Kรถnig Galerie, Berlin, Andrew Kreps, Gallery, New York und Giรณ Marconi, Mailand


KUNST.INVESTOR Kunsthalle Wien

Annette Kelm, 500 Euro, 2018, Courtesy Annette Kelm und Kรถnig Galerie, Berlin


KUNST.INVESTOR MAK

MAK-Ausstellungsansicht, 2018, SAGMEISTER & WALSH: Beauty, Sagmeister & Walsh, Color Room, 2018 In Kooperation mit Backhausen, MAK DESIGN LABOR, © MAK/Aslan Kudrnofsky

SAGMEISTER & WALSH: Beauty Mit ihrem faszinierenden Ausstellungsprojekt Beauty liefern Stefan Sagmeister und Jessica Walsh ein multimediales, höchst sinnliches Plädoyer für die Lust am Schönen. Nahezu im gesamten 20. und 21. Jahrhundert war und ist Schönheit im Designdiskurs eher negativ besetzt. Dieser Antipathie setzen Sagmeister & Walsh beeindruckende Argumente entgegen und machen Schönheit als einen zentralen, funktionalen Aspekt ansprechender Gestaltung erlebbar. Die das gesamte MAK am Stubenring durchfluten- de Ausstellung spielt mit allen Sinnen der BesucherInnen und zeigt deutlich auf: Schönheit ist mehr als eine rein oberflächliche Strategie. Ein Mix aus eigens für die Ausstellung produzierten Installationen und Beispielen aus Produktdesign, Stadtplanung, Architektur und Grafikdesign animiert in der MAKSäulenhalle, im MAK DESIGN LABOR, in der MAK GALERIE, im MAK- Kunstblättersaal und in der MAKSchausammlung Gegenwartskunst zum Sehen, Riechen und Fühlen. Unterstützt von Erkenntnissen aus der psychologischen Ästhetik treten Sagmeister &

Walsh den Beweis an, dass schön gestaltete Arbeiten die menschliche Wahrnehmung stimulieren und damit besser funktionieren. Gegliedert in sechs Ausstellungsthemen – „Was ist Schönheit?“, „Die Geschichte der Schönheit“, „Im Auge des Betrachters“, „Schönheit erleben“, „Transformierende Schönheit“ und „Das Schönheitsarchiv“ – entfachen rund 70 Objektgruppen einen ästhetischen Diskurs zur Schönheit als Paradigma für hochwertige Gestaltung. Als ein Herzstück der Ausstellung spielt der gemeinsam mit Swarovski gestaltete Sensory Room mit allen Sinnen der BesucherInnen. Ein sinnlich inszenierter White Cube lädt zum Betreten ein. In enger Zusammenarbeit mit dem Kreativteam von Swarovski entstand die Außenhülle dieser Installation im MAK DESIGN LABOR: Tau- sende Swarovski-Kristalle funkeln in einem von Sagmeister & Walsh entworfenen Or- nament und verleihen dem Raum einen besonderen Zauber. Im Inneren treffen die BesucherInnen – in Nebel gehüllt – auf ständig wechselnde Farben des Sonnenuntergangs.


KUNST.INVESTOR MAK

MAK-Ausstellungsansicht, 2018, SAGMEISTER & WALSH: Beauty, Bildmitte: Nils Völker, Two Hundert and Seventy, 2018 MAK-Säulenhalle, © MAK/Aslan Kudrnofsky


KUNST.INVESTOR MAK

Als „schön“ empfundene Gerüche wie Zitrusduft und ein Klangteppich von Ge- sängen des Malaysischen Sumpffrosches ermöglichen ein unvergleichliches Erleben von Schönheit. Wer diesen Raum der Ausstellung verlässt, fühlt sich wohl und gut. Der spektakuläre, mit Projektionen bespielte Nebelvorhang Fog Screen inszeniert den MAK-Haupteingang am Stubenring und führt schon beim Betreten des Museums zur zentralen Frage: „Was ist Schönheit?“. Die von unzähligen PhilosophInnen und WissenschaftlerInnen diskutierte Frage, was Schönheit ausmacht, beantworten Sagmeister & Walsh mit Fakten: Schönes wirkt unmittelbar auf die Dopaminrezeptoren und auf das Empfinden, somit kann schöne Gestaltung als funktionell verstanden werden. Symmetrie definieren Sagmeister & Walsh als universelle Komponente des Schönheits- empfindens. Diese These untermauern sie mit mehreren Installationen: Unter anderem können BesucherInnen mit einer interaktiven App symmetrische Strukturen generie- ren und via App eine damit bedruckte Tote Bag bestellen. Ein auf eine Großleinwand projizierter Vogelschwarm, der sich in seiner Dichte und Geschwindigkeit kontrollieren lässt, belegt, dass ausbalancierte Muster tendenziell bevorzugt werden. Schönheit ist seit jeher ein bestimmendes Moment für die PartnerInnenwahl, die Re- produktion und die Evolution. Wir empfinden positive Emotionen, wenn wir Schönes sehen. Beispiele aus allen Epochen der Menschheitsgeschichte lassen im Ausstellungsbereich „Die Geschichte der Schönheit“ keinen Zweifel am Begehren nach Schönheit. Sexuell anziehend ist nicht nur physische Schönheit, sondern auch die Fähigkeit, schöne Dinge zu kreieren. Das war schon in der Prähistorie so: Für den symmetrischen Schliff von Steinäxten gab es keine Begründung, allerdings gewannen die Hersteller dieser Werkzeuge mit ihrem

Gefühl für symmetrische Gestaltung feinmotorischem Können an Attraktivität.

und

mit

Auch das Negieren von Schönheit wird im Rahmen dieses Ausstellungsbereichs umfassend thematisiert. Das ästhetische Empfinden ist weniger subjektiv als gemeinhin angenommen. Im Kapitel „Im Auge des Betrachters“ werden bemerkenswerte Ähnlichkeiten in verschiedenen Kulturen und Zeitepochen aufgespürt. Wie universell das Schönheitsempfinden ist, verdeutlicht unter anderem die Visualisierung von Untersuchungen von Chris McManus, Psychologe am University College London: 85 Prozent der ProbandInnen können auf Anhieb ein Werk von Piet Mondrian von der leicht abgeänderten Fälschung unterscheiden. Einmal mehr laden Sagmeister & Walsh hier zur Interaktion: Die Eintrittskarte ist mit geprägten Münzen versehen, die auch zum Abstimmen über Lieblingsformen eingesetzt werden können. Um Farbwahrnehmung geht es in The Color Room. Der mit intensiven, blau- rosafarbenen Mustern überzogene Raum wird regelmäßig mit einem speziellen Licht beleuchtet, das bestimmte Farbtöne grau erscheinen lässt. Farbigkeit wird gemeinhin als schöner empfunden. Schönheit hat das transformatorische Potenzial, die Welt zu verbessern, wie im Ausstellungsbereich „Transformierende Schönheit“ deutlich wird. Unter anderem zeigt die Installation From Garbage to Functional Beauty, wie der unkonventionelle französische Designer Thierry Jeannot gemeinsam mit mexikanischen Müllsammlerinnen einen wunderschönen Kronleuchter aus Plastikmüll schafft. Beauty schließt mit einem von Sagmeister & Walsh kuratierten „Schönheitsarchiv“ mit den formal schönsten Exponaten des MAK: ein Best-of von museal als schön bewerteten Objekten. Ausstellungsdauer bis 31. März 2019 (Foto: MAK)


KUNST.INVESTOR MAK

MAK-Ausstellungsansicht, 2018, SAGMEISTER & WALSH: Beauty, Sagmeister & Walsh, Fog Screen, 2018, Die Installation wurde in Kooperation mit der ERSTE Stiftung produziert. MAK-Säulenhalle, © MAK/Aslan Kudrnofsky

MAK-Ausstellungsansicht, 2018, SAGMEISTER & WALSH: Beauty, Sagmeister & Walsh, Sensory Room, 2018, In Kooperation mit Swarovski, MAK DESIGN LABOR, © MAK/Aslan Kudrnofsky


KUNST.INVESTOR Albertina

Erwin Wurm | blue head grey gun, 2017 | © Studio Erwin Wurm

Erwin Wurm | Staubsauger, 2017 | © Studio Erwin Wurm

Erwin Wurm Peace & Plenty

Erwin Wurm zählt längst zu den Weltstars der zeitgenössischen Kunst. Die ALBERTINA widmet dem österreichischen Ausnahmekünstler nun eine Ausstellung seiner thematisch wie technisch sehr vielseitigen Zeichnungen der letzten Jahre. Ob daheim oder unterwegs: Erwin Wurm zeichnet fast täglich. Dabei arbeitet er mit dem vor Ort verfügbaren Papier, in verschiedenen Qualitäten und Formaten, mit Bleistift, Farbstift, Kugelschreiber oder auch Wasserfarbe. Die Zeichnungen sind Reflexion, Weltkommentar sowie Ideenspeicher und umfassen den gesamten Werkkosmos des Künstlers. Thematisch gleichen sie

einem Tagebuch, tauchen darin neben Selbstporträts doch vor allem Menschen auf, mit denen Erwin Wurm in Kontakt ist - Künstlerfreundinnen und –freunde sowie Familienmitglieder. Darüber hinaus beschäftigen ihn in seinen Arbeiten auf Papier auch bekannte Persönlichkeiten aus Politik, Kunstund Kulturgeschichte. Gemeinsam ist den Zeichnungen Wurms bissig-humorvoller Blick auf die Welt und den Menschen mit all seinen Unzulänglichkeiten sowie sein Sinn für Situationskomik und prekäre Momente. Die Ausstellung ist bis 10. Februar 2019 zu sehen. (Foto: © Albertina)


KUNST.INVESTOR Albertina

Erwin Wurm | 4 Gummibänder 2 Hände Wittgenstein 1990 | © Studio Erwin Wurm


KUNST.INVESTOR Bank Austria Kunstforum

Emil Orlik, Japanisches Mädchen unterm Weidenbaum, 1901, Farbholzschnitt auf Japanpaier, 18,5 x 35,9 cm, Sammlung Dr. E. Otto, Wien

„Faszination Japan“ Die Herbstausstellung des Bank Austria Kunstforum Wien widmet sich der „Japomanie“ – der Begeisterung der westlichen Welt für die Ästhetik und die Bilderwelt des Fernen Ostens. Sie verfolgt die Entwicklung von der Faszination für das Fremdartige, Neue, von den Anfängen in den 1860er-Jahren bis weit nach der Jahrhundertwende, bis zu dessen Amalgamation in das Formenvokabular der westlichen Malerei, den Einfluss seiner Ästhetik auf die Entwicklung der Moderne um 1900. Nach der Öffnung Japans zum Westen 1854 erobern die fernöstliche Objekte mit ihrer elegantexotischen Ästhetik und die phantasievollen und erzählfreudigen Ukiyo-e – die leuchtend bunten Farbholzschnitte – den europäischen Markt und erfüllen die Sehnsüchte des Publikums nach einer unbekannten und geheimnisvoll-fremden Kultur. Vor allem Künstler beginnen zu sammeln und die neuartige Bildsprache der Ukiyo-e in ihre eigene Malerei zu integrieren. Monet, Manet, Van Gogh und Degas sind die ersten, ihnen folgen die jüngeren – Toulouse-Lautrec, Bonnard,

Vuillard, Vallotton oder Franz Marc und Wassily Kandinsky, um nur die Wichtigsten zu nennen. Von Paris aus verbreitet sich die Japomanie in ganz Europa und auch in Österreich entwickelt sich ein regelrechter Hype um die Schätze des Fernen Ostens, an denen sich auch Künstler wie Gustav Klimt oder Josef Hoffmann inspirieren. In mehr als 150 Exponaten illustriert „Faszination Japan“, wie die Anregungen aus dem Fernen Osten zu einer neuartigen Formensprache umgesetzt werden, in der die Tendenzen zur Abstraktion, zur Überwindung des traditionellen Bildraumes und der unkonventionellen Figurenauffassung eigenständig weiterentwickelt werden. Aktuelle, eigens entwickelte Reflexionen zum Motiv des Teehauses der österreichischen Künstlerinnen Margot Pilz, Eva Schlegel und Stephanie Pflaum konterkarieren in der Ausstellung die patriarchalisch geprägte Kultur des historischen Japans. [Dauer 10. Oktober 2018 bis 20. Jänner 2019 Foto: Bank Austria Kunstforum]


KUNST.INVESTOR Bank Austria Kunstforum

Katsushika Hokusai, Seltene Ansichten berühmter Brücken in verschiedenen Provinzen: Die achtteilige Brücke bei Mikawa, um 1831/32, Farbholzschnitt, 23 x 34,5 cm, Privatsammlung, Wien

Kasushika Hokusai, 36 Ansichten des Berges Fuji: Unter der Welle bei Kanagawa, um 1830, Farbholzschnitt, 25,3 x 37,5 cm MAK – Österreichisches Museum für angewandte Kunst/Gegenwartskunst, Wien, © MAK/Georg Mayer


KUNST.INVESTOR Kunsthistorisches Museum Wien

Pieter Bruegel d. Ä., Turmbau zu Babel 1563, Öl auf Holz, 114 x 155 cm Kunsthistorisches Museum, Gemäldegalerie © KHM-Museumsverband

PIETER BRUEGEL Das Kunsthistorische Museum Wien zeigt die weltweit erste große monografische Ausstellung zum Werk des bedeutendsten niederländischen Malers des 16. Jahrhunderts: Pieter Bruegel der Ältere (1525/30– 1569). Anlass dafür ist der 450. Todestag des Künstlers. Pieter Bruegel der Ältere war schon zu seinen Lebzeiten einer der begehrtesten Künstler, weshalb seine Werke bereits damals ungewöhnlich hohe Preise erzielten. Nur knapp über vierzig Gemälde und sechzig Grafiken haben sich überhaupt von der Hand des Meisters erhalten. Mit 12 Tafelbildern besitzt das Kunsthistorische Museum die weltweit größte Sammlung an Bruegel-Gemälden. Dies liegt

darin begründet, dass Habsburger Sammler schon im 16. Jahrhundert die außerordentliche Qualität und Originalität der Bildwelten Bruegels zu schätzen wussten und sich bemühten, prestigeträchtige Werke des Künstlers zu erwerben. Das Werk Pieter Bruegels des Älteren, der die Landschafts- und Genremalerei revolutionierte, ruft immer noch vielfältige und kontroverse Deutungen hervor. Der Reichtum seiner Bilderwelt sowie seine scharfsinnige Beobachtungsgabe der menschlichen Spezies üben bis heute eine besondere Faszination auf die BetrachterInnen aus.


KUNST.INVESTOR Kunsthistorisches Museum Wien

Pieter Bruegel d. Ä., Die Anbetung der Könige, 1564, Eichenholz, 112,1 × 83,9 cm, National Gallery, London, U.K. © The National Gallery, London 2018


KUNST.INVESTOR Kunsthistorisches Museum Wien

Die Ausstellung – once in a lifetime: In Museen und Privatsammlungen zählen die Werke Bruegels zu den kostbarsten und fragilsten Beständen. Die meisten Holztafeln sind bislang noch nie verliehen worden. Mit rund 90 seiner Werke zeigt die Ausstellung in Wien nun zum ersten Mal einen Überblick über das Gesamtwerk von Pieter Bruegel dem Älteren: Mit fast 30 Gemälden (das sind drei Viertel des erhaltenen malerischen Œuvres) sowie der Hälfte der erhaltenen Zeichnungen und Grafiken bietet die Schau eine Jahrhundertchance, in die komplexe Bildwelt des Künstlers einzutauchen, seine stilistische Entwicklung und seinen kreativen Schaffensprozess nachzuvollziehen sowie seine Arbeitsmethoden, seinen Bildwitz und seine einzigartige Erzählgabe kennenzulernen. Unter den Highlights, die in der Ausstellung zu sehen sein werden, sind etwa der Hafen von Neapel aus der Galleria Doria Pamphilj in Rom, Zwei angekettete Affen aus den staatlichen Museen zu Berlin, der Triumph des Todes aus dem Prado in Madrid, die Dulle Griet aus dem Museum Mayer van den Bergh in Antwerpen, der Turmbau zu Babel aus dem Museum Boijmans van Beuningen in Rotterdam, die Anbetung der Könige im Schnee aus der Sammlung Oskar Reinhart „Am Römerholz“ in Winterthur, die Anbetung der Könige aus der National Gallery in London, die Zeichnungen Die Imker aus den Staatlichen Museen, Berlin, und Maler und Kenner aus der Albertina in Wien. Durch die Kombination einer sowohl chronologischen als auch thematischen Präsentation von Bruegels Kunst wird das Publikum die stilistische Entwicklung und Vielseitigkeit seines Werkes nachvollziehen können. Die großen Galeriesäle werden die Meisterwerke Bruegels zeigen, sowie Serien und Gruppen wieder zusammenführen, die über Jahrhunderte getrennt waren, während die daran anschließenden Kabinetträume die Ergebnisse

der neuesten umfangreichen technologischen Untersuchungen präsentieren und tiefe Einblicke in den Schaffensprozess der Werke ermöglichen. Die Anfänge von Bruegels Karriere als Zeichner und Grafiker werden ebenso nachvollziehbar sein wie seine Innovationen für die Landschaftsmalerei. Ein weiterer Teil der Schau ist seinen religiösen Werken gewidmet, mit einer Fülle an Meisterwerken wie Triumph des Todes und Dulle Griet, die eigens in Hinblick auf die Ausstellung restauriert wurden. Als Besonderheit wird Kreuztragung Christi als größte und im Format unveränderte Tafel Bruegels ohne Rahmen und beidseitig sichtbar ausgestellt, als würden die BetrachterInnen dem Maler über die Schulter schauen und sich von der Fragilität und Beschaffenheit der Holztafel und der Qualität der Malschicht, deren Perfektion auch für den Erhaltungszustand der Bilder über die letzten 450 Jahre eine grundlegende Rolle spielt, überzeugen zu können. In einem intimeren Raum werden die Gemälde mit Miniatur- Charakter ausgestellt und Bruegels Ausbildung als Miniaturmaler thematisiert, wobei das Zentrum der Präsentation von der einzigartigen Zusammenführung beider TurmbauGemälde gebildet wird, die einst in der Sammlung Rudolfs II. vereint waren. Eine Auswahl von Objekten aus der Zeit Bruegels, die im Kampf zwischen Fasching und Fasten dargestellt sind, soll die BetrachterInnen dazu animieren, die Detailvielfalt dieses sogenannten Wimmelbildes wahrzunehmen. Die Bedeutung der einzelnen Szenen sowie Bruegels unübertroffene Gabe, die Materialität der Objekte malerisch festzuhalten, wird für den Betrachter so unmittelbar erfahrbar. Die traditionell moralistisch geprägte Interpretation des Gemäldes wird hinterfragt und Bruegels scharfer Blick als Gesellschaftskritiker herausgestellt. [Kunsthistorisches Museum Wien, Dauer bis 13. JÄNNER 2019 -- Foto: © KHM]


KUNST.INVESTOR Kunsthistorisches Museum Wien

Pieter Bruegel d. Ä., Zwei angekettete Affen, 1562, Eichenholz, 19,8 × 23,3 cm, Staatliche Museen zu Berlin Gemäldegalerie, © Staatliche Museen zu Berlin, Gemäldegalerie / Christoph Schmidt


KUNST.INVESTOR Belvedere

Portrait Donna Huanca, © Adrian Parvulescu


KUNST.INVESTOR Belvedere

Donna Huanca EPITHELIAL ECHO, 2016, © Julia Stoschek Collection

DONNA HUANCA. PIEDRA QUEMADA Mit Donna Huanca lädt das Belvedere eine aufstrebende Künstlerin ein, in den historischen Räumen des Hauses einen multisensorischen Kosmos aus Skulptur, Malerei, Videoarbeiten, Klangund Geruchselementen, sowie Liveperformances zu erschaffen. Die bolivianisch-amerikanische Künstlerin führt Besucherinnen und Besucher vom artifiziellen Licht hin zur Dunkelheit. In ihrer Inszenierung stellt Donna Huanca im ehemaligen Privatbereich des Prinzen Eugen von Savoyen der selbstbewussten Zurschaustellung männlicher Macht und Potenz ein weibliches Universum gegenüber. Das barocke Schloss wird Schauplatz einer Reise, die als Weg vom Hellen ins Dunkle symbolisch für die Bewegung von oberflächlicher Wahrnehmung zu Einsicht und Erkenntnis führt. Stella Rollig, Generaldirektorin des Belvedere und Kuratorin der Ausstellung, über ihre Beweggründe, dieses innovative Projekt zu zeigen: „Das Renommee und die Anziehungskraft des Belvedere sehen wir auch als Auftrag, experimentellen Künstlerinnen und Künstlern am Anfang ihrer Karriere

eine große Bühne zu geben. Es ist gerade das Flüchtige in Donna Huancas Arbeit, das Vergängliche, das ich mit dem historischen Bauwerk in einen spannenden Kontrast setzen wollte. In einer Zeit, in der darstellende Mittel in der bildenden Kunst große Bedeutung haben, ist Huanca aktuell ebenso radikal und wegweisend wie Tino Sehgal in den Nullerjahren.“ Modelle, deren Körper mit Farben und textilen Elementen gestaltet sind, bewegen sich, lebenden Bildern gleich, konzentriert und meditativ durch die Ausstellung. Sie werden mit historischen Pendants in Form von lebensgroßen weißen weiblichen Skulpturen konfrontiert. Ein Klangteppich unterstreicht den meditativen Charakter der multisensorischen Szenerien. Der ephemere Charakter der Performances steht im unmittelbaren Dialog mit den Gemälden und Plastiken, die konstanter Bestandteil der Schau sind. Diese Gegenüberstellung von klassischer Skulptur und Liveperformance erzeugt ein Spannungsfeld zwischen Statik und Bewegung, Vergangenheit und Gegenwart.


KUNST.INVESTOR Belvedere

Die an den Wänden hinterlassenen Farbspuren der Modelle machen Zeit sichtbar und sorgen für eine kontinuierliche Transformation des Raums. „Raum ist aktivierbare Vergänglichkeit. Darin sehe ich die Bedeutung der Modelle: Sie sind Vermittler eines flüchtigen Prozesses, bei dem Raum gemorpht und entwickelt wird. Für die Dauer der Ausstellung existieren die Modelle als ein Atmungssystem, das sich um Zeitlichkeit und Dekonstruktion dreht. Sie vernarben den Raum und lassen danach die Umgebung verändert zurück“, so Donna Huanca. Modelle als „Originalgemälde“: Die Künstlerin bezeichnet ihre Modelle als „Originalgemälde“. Sie fertigt von ihnen Fotografien an und überträgt diese auf Leinwandbilder, die sie im Anschluss nochmals mit Farbe überarbeitet. Dabei greift Huanca jene Farben und Formen wieder auf, die sie auf die nackten Körper der Performerinnen gemalt hat. So entsteht eine tatsächliche Verbindung zwischen Bildern und Performerinnen. Die menschliche Gestalt kehrt auch in ihren Plastiken und Assemblagen wieder. In der Wahl ihrer Materialien, wie Samt, Latex oder Leder, verweist Huanca auf die Vergänglichkeit körperhafter Existenz. Ihre Videoarbeiten lenken die Aufmerksamkeit auf die menschliche Haut als vielschichtige Oberfläche, durch die wir die Welt erfahren. Durch das Verschmelzen von Modell, Farbe und Materialien in Nahaufnahmen entstehen sich bewegende Bilder. Der Titel Piedra Quemada, frei übersetzt mit „brennender oder verbrannter Stein“, verweist auf Huancas Auseinandersetzung mit ihrer bolivianischen Herkunft und den Weltvorstellungen der Inka. Die widersprüchliche Kombination der beiden Begriffe „piedra“ und „quemada“ thematisiert die Dualität, die sich durch das gesamte Ausstellungskonzept zieht: Helligkeit versus Dunkelheit, Unwissenheit versus Weisheit, Jugend versus Alter. Diese Gegensätze sind wichtige Aspekte ihrer Arbeit. Sie finden sich auch in den Fresken des

Belvedere wieder. Huanca bezieht sich in ihrer Arbeit in vielerlei Hinsicht auf das Gebäude. So entdeckt man etwa Szenen und Motive von Übergang und Wandel in Huancas Arbeiten ebenso wie in den Räumlichkeiten des ehemaligen Lustschlosses. Ausgehend von den Besonderheiten der barocken Architektur gestaltet die Künstlerin die Abfolge ihrer Arbeiten analog zum spiegelgleichen Grundriss des Gebäudes symmetrisch vom Marmorsaal aus. Donna Huanca, 1980 in Chicago geboren, studierte Malerei an der Städelschule in Frankfurt am Main, der Skowhegan School of Painting and Sculpture in Maine und der University of Houston in Texas. Piedra Quemada ist Donna Huancas erste große Einzelpräsentation in Österreich, bisherige Museumsausstellungen fanden etwa 2016 in der Zabludowicz Collection in London oder 2018 im Yuz Museum in Schanghai statt. Die Künstlerin lebt und arbeitet in Berlin. Ihr multidisziplinäres Schaffen verbindet Elemente aus Musik, Performance oder Malerei und umkreist die Themen Weiblichkeit und Geschlechteridentitäten sowie die damit verbundenen Stereotype und Vorurteile. Die Beschäftigung mit dem menschlichen Körper, seiner Präsenz im Raum, sowie sein Einsatz als Material und Medium der Kunst sind zentrale Aspekte in Huancas multidisziplinären Werken. Wiederkehrend in ihren Arbeiten ist auch der Bezug auf ihre bolivianischen Wurzeln, den sie unter anderem über Elemente wie Wall Rubbing oder die Körperbemalung herstellt. „Was ich an meinen Arbeiten besonders mag, ist das Erleben der Performance, diesen Augenblick, in dem man noch nicht weiß, wo die Grenzen liegen, wo sich alles abspielen wird, ob man den Performerinnen nahekommen kann oder nicht. Ich mag diese unangenehme Spannung, die aus der Situation des Live Events entsteht.“ (Donna Huanca) – [ Belvedere. Dauer 6. Jänner 2019 – Foto: © Belvedere]


KUNST.INVESTOR Belvedere

Ausstellungsansicht Donna Huanca. Piedra Quemada, Foto: Johannes Stoll Š Belvedere, Wien


KUNST.INVESTOR Forum Frohner

Fritz Simak, Gelatinsilbermalerei Nr. 3, 1975 © Landessammlungen Niederösterreich, Foto Christoph Fuchs

Fotografie+Malerei! im Werk von Adolf Frohner Die Ausstellung Fotografie+Malerei! im Werk von Adolf Frohner zeigt mit 50 Werken erstmals einen Querschnitt aus der fotografischen Bilderwelt Adolf Frohners, die Strukturen und Muster im Alltäglichen entdeckt. Im Dialog mit Adolf Frohners fotografischem Blick stehen aktuelle Interpretationen, die mit der materiellen Qualität im Grenzbereich von Fotografie und Malerei experimentieren. Seit der Erfindung des fotografischen Mediums stehen Fotografie und Malerei in reger Wechselwirkung. Orientierte sich die Fotografie zunächst an der Malerei und ihrer atmosphärischen Wirkung, so nutzte die Malerei umgekehrt fotografische Motive als Vorbild. Im 20. Jahrhundert wurde das Ende der Malerei heraufbeschworen und mit der zunehmenden Bedeutung des Mediums Fotografie begründet. Doch brachen die Grenzen zwischen den Kunstdisziplinen immer mehr auf und das fotografische Bild wurde Teil malerischer Strategien und vice versa. Heute bedient man sich selbstverständlich am Repertoire aller Medien: Bild, Fotografie, digitales Bild.

Dass auch Adolf Frohner wesentliche Impulse seines Werkes der Auseinandersetzung mit dem fotografischen Medium verdankt, wurde durch die Aufarbeitung seines Archives sichtbar. Die Ausstellung zeigt erstmals den Zusammenhang zwischen Adolf Frohners Fotografie und seiner Malerei auf. Frohner begab sich seit den 1960er-Jahren mit seinem Fotoapparat – einer Kiev 88 – auf Spurensuche und interessierte sich für Strukturen und Zeichen an Wänden ebenso wie für Unscheinbares und Zufälliges. Frohners kaleidoskopische Sammlung an fotografischen Studien von Oberflächenstrukturen – Wänden, Ritzungen, Zeichnungen, Farbverläufen, Rissen, Sprüngen und Figuren – belegen seine andauernde Suche. Seine Aufmerksamkeit richtete sich auf Unbemerktes und erfasste die ästhetische Qualität des Allgegenwärtigen. Viele seiner Fotografien bildeten die Grundlage für eine Überarbeitung mit Farbe, Sand und Grafit zum Bildobjekt. Andere bestanden als autonome fotografische Werke.


KUNST.INVESTOR Forum Frohner

Adolf Frohner, Tag und Nacht, 1984, Foto_ Christian Redtenbacher


KUNST.INVESTOR Forum Frohner

Zu Frohners Hauptwerken in diesem Zusammenhang zählen die in der Ausstellung gezeigten Werke Wandbild bei der Arena (1965) und Epitaph (1963) sowie eine Reihe von fotografischen „Mauerbildern“. Die Konzentration auf die sinnliche Qualität des Materials bildet bei dieser Werkphase einen entscheidenden Zugang. Die haptische Qualität der Oberflächen stand zunächst im Zentrum. „Zum Hingreifen“ dem Abbild nahe verschwimmen Grenzen zwischen Realem und Bild. Frohner leistete mit dieser Integration des fotografischen Bildes einen entscheidenden Beitrag zur Erweiterung des Tafelbildes und den Diskurs um Abbild und Realität, der in den 1960er-Jahren die Kunstwelt bestimmte und heute durch den Einbruch des fotografischen Bildes in aktuelle Formen der Kommunikation allgegenwärtig ist. Frohners Interesse am Material begründet sich auch aus seiner Vorgeschichte im Wiener Aktionismus. In dieser Hinsicht zeigt sich eine Verwandtschaft zu Heinz Cibulkas Rosenbild (1976), das in der Tradition seiner Teilnahme an vielen Aktionen mit Hermann Nitsch und Rudolf Schwarzkogler steht, benützt es doch als Malgrund ein im Format gleiches Leinen. Subtil spielt Cibulka mit dem Moment von Körperlichkeit sowie mit der Erotik des Materials und Sujets. Bei den Arbeiten Reaktion a (1978) und Reaktion b (1978) aus der Serie „Verletzungen“ experimentiert Gerhard Kaiser mit der

Dekonstruktion von Material und Form. Schneiden, Brechen und Reißen, Kratzen und Störung sind wesentliche Aspekte dieses sehr sinnlichen Zuganges zu Bild und Fotografie. Das Malerische am fotografischen Material thematisiert hingegen die Serie Gelatinsilbermalerei (1975) von Fritz Simak. Wie die Qualität der Oberfläche, das Spiel mit Täuschung und materiellen Aspekten in der Gegenwart interpretiert wird, zeigen signifikante Statements von Michael Part, Wolfgang Raffesberger und Andreas Dworak, deren divergenter Ansatz im Spannungsfeld von Immaterialität, Transzendenz und Romantik steht. Die Fotografie blieb für Adolf Frohner bis in die späten 1980er-Jahre maßgebend. So entsteht in späteren Werken durch die Integration von Abbildungen, Fotografien, Kopien und Bildfragmenten eine vielschichtige Narration wie etwa bei der Arbeit Tag und Nacht (1984), die gleichsam als eine thematische Reise durch den Kosmos Adolf Frohners lesbar ist. Anders als bei Arnulf Rainers Übermalungen von Fotografien, der die Auslöschung herkömmlicher Bildformen avisiert, entwickelt Frohner eine vielschichtige Ebene des Erzählens. Die Ausstellung vollzieht einen Perspektivenwechsel in der Betrachtung von Adolf Frohners Schaffen und stellt seinen fotografischen Blick ins Zentrum. [Forum Frohner. Dauer: 21. Oktober 2018 bis 7. April 2019 – Foto: © Forum Frohner]

Mit Werken von Heinz Cibulka (*1943 in Wien), Andreas Dworak (*1957 in Wien), Adolf Frohner (*1934 in Großinzersdorf; †2007 in Wien), Gerhard Kaiser (*1955 in Bad Vöslau), Michael Part (*1979 in Wien), Wolfgang Raffesberg (*1957 in Wien), Arnulf Rainer (*1929 in Baden), Fritz Simak (*1955 in Wien). Kuratorin: Elisabeth Voggeneder


KUNST.INVESTOR Forum Frohner

Adolf Frohner, Wandstrukturen, frühe 1960er Jahre © Landessammlungen Niederösterreich, Foto Christoph Fuchs


KUNST.INVESTOR Forum Frohner

Wolfgang Raffesberg, SOME SERIOUS STUDIES ON CULTURAL IDENTITY, 1993


KUNST.INVESTOR Forum Frohner

Adolf Frohner, Ohne Titel, o. D., Foto_ Adolf Frohner


KUNST.INVESTOR Genusskunst


KUNST.INVESTOR Genusskunst

Genussvoller Winter bei Meinl am Graben Meinl am Graben Catering – zu jedem Anlass das passende Brötchen! Vom Brötchen bis zum Schnitzel, von Petit Fours bis Torte – wer das perfekte Essen für sich und seine Gäste sucht, ist bei Julius Meinl am Graben gut beraten. Auf Wunsch werden Speis und Trank natürlich auch direkt nach Hause geliefert. Es ist eine gewaltige Auswahl an liebevoll dekorierten Brötchen, die das Meinl 2 You Catering seinen Kunden anbieten kann. Das Angebot reicht von bodenständigen Brötchen mit Beinschinken und Kren über exklusive Canapés mit Beef Tatar bis hin zu warmen Schmankerln wie Schnitzelsemmel und Mini-Burger. Die Fäden in der Catering-Abteilung zieht René Bizour. Der Mann hat ein Händchen für die Vorlieben seiner Kunden und passt das Sortiment an ihre Wünsche an. Bizour: „Es gibt keinen Wunsch, den ich meinen Kunden nicht erfüllen kann, keine Bestellung, die nicht über meinen Tisch läuft. Mir ist diese Kundenbindung extrem wichtig und das wird auch geschätzt“, verrät der Gourmet mit französischen Wurzeln. Natürlich gibt es eine CateringListe mit den klassischen Produkten, das heißt aber nicht, dass nicht auch individuelle Wünsche erfüllt

werden können. „Es gibt immer wieder Anfragen nach Speisen, die wir nicht auf unserer Karte haben. Das ist aber kein Problem für uns. Was geordert wird, kann auch geliefert werden. Unser Catering ähnelt einem Baukastensystem. Alles ist individuell zusammenstellbar“, unterstreicht René Bizour. Kein Wunder, dass Julius Meinl am Graben hier im Vergleich zur Konkurrenz die Nase vorne hat. Die Gastronomie des Hauses kann auf ein ausgezeichnet sortiertes Angebot des Handels zurückgreifen. Und noch ein weiteres Service bietet das Meinl-Catering: BrötchenBestellungen werden in jeglicher Größenordnung entgegengenommen – auch hier gilt, dass 24 Stunden Vorlaufzeit für die Produktion genügen. Geliefert wird innerhalb von Wien und zu den Öffnungszeiten des Hauses. Events werden aber, außer an Sonn- und Feiertagen, auch außerhalb dieser Zeiten ausgerichtet – wahlweise auch mit Service. Der Kunde ist König. Bestellt wird einfach über die Homepage unter dem Link: Meinl 2 You Catering oder direkt bei der Information von Julius Meinl am Graben.


KUNST.INVESTOR Genusskunst


KUNST.INVESTOR Genusskunst

Immer frisch: Die Produktion von Brötchen, Canapés, Jourgebäck & Co ist eine kleine Wissenschaft für sich. René Bizour: „Bei uns wird alles frisch gemacht – von den Brötchen selbst bis hin zur Mayonnaise. Wir kaufen keine vorgefertigten Produkte zu und verzichten auch auf jegliche Art von Chemie.“ Für die Küchenbesatzung bedeutet das Arbeit in Akkordzeit. Allein das Anrühren der Mayonnaise – täglich werden rund zehn Liter gebraucht – nimmt jede Menge Zeit in Anspruch. Auch die Tramezzini werden nach einer ganz eigenen Rezeptur gemacht. Für jede Sorte wird eine eigene Creme angefertigt, damit die kleinen Happen einerseits an Geschmack gewinnen und andererseits nicht ihre Form verlieren. Das heißt, in jedem Tramezzini befindet sich neben dem eigentlichen Produkt wie Thunfisch, Lachs oder Schinken zusätzlich noch eine geschmacklich angepasste Creme. Neu im Sortiment sind neben den besagten Tramezzini auch kleine Burger und Schnitzelsemmeln. Auch hier gilt es nur die beste Qualität zu verarbeiten und sich von der Konkurrenz klar abzuheben. So wird für die panierte Leibspeise der Wiener beispielsweise nur traditionellerweise Kalbfleisch und nicht – wie sonst üblich – Schweinefleisch verwendet.

Winter: Advent & Weihnachten: Der Winter ist die Genusszeit schlechthin bei Meinl am Graben. Es ist die Adventzeit, in der sich die Tische bei Meinl am Graben sprichwörtlich biegen. Panettone in einer Auswahl die österreichweit ihres gleichen sucht: von den bekannten Varianten mit Arancini und Rosinen bis hin zu mit Schokolade-, Pistazien oder Vanillecreme gefüllten, mit Olivenöl zubereiteten oder veganen – jeder Liebhaber der italienischen Spezialität wird hier fündig werden. Adventkalender bringen nicht nur Kinderaugen zum Leuchten. Die exklusive Auswahl bei Meinl am Graben lässt auch Erwachsene gerne zu dieser vorweihnachtlichen Nascherei greifen. Lebkuchen in Hülle und Fülle und allen erdenklichen Varianten erwarten die Kunden. Und was eignet sich besser als ein Geschenkkorb von Meinl am Graben, um den Gourmets unter den Freunden eine besondere Freude zu machen. Gewählt werden. kann aus dem großen Sortiment, der bereits fertig zusammengestellten Körbe, oder man lässt sich von den versierten Meinl Mitarbeitern in der Zusammenstellung beraten. www.meinlamgraben.at/geschenke




KUNST.INVESTOR Genusskunst

Aux Gazelles – Savoir Vivre in Wien Le Restaurant, Le Club, Le Design Mit "mehr Funktion und weniger Folklore" ist das gemeinsam entwickelte Design-Konzept von Christine Ruckendorfer und Architekt Alberto Bach perfekt definiert. Bach zeichnet mit seinem Büro Albertoni für viele internationale Prestigebauten verantwortlich und hält Nichts von unnötigem Chi Chi, lauten Farben und orientalischen Klischees. Beide wollten dem Aux Gazelles mehr Spielraum und Bewegung geben. Das Licht wird durch die Neugestaltung tief in den Raum geholt. Auch die Séparées wurden neu interpretiert. "Ich wollte zwei unterschiedliche, elegante Welten kreieren, das Restaurant mit dem großzügigen Gastgarten ist eine helle frische Sommerwelt von großer Klarheit", erklärt Bach. "Verbindend dazu finden sich Designelemente, die klar und schwungvoll sind, mit klassisch marokkanischen Elementen." Eine Formsprache, die in Abwandlungen immer wieder zum Einsatz kommt. Ruckendorfer Für Ruckendorfer ist das Ergebnis "ein zeitgemäßes Lokal auf internationalem Niveau, ohne folkloristisch zu sein." Auf 2000 Quadratmeter wird "Savoir Vivre in Wien" geboten: Essen, Trinken, Tanzen, Verwöhnen, Entspannen & Genießen. Neue Features, wie "Lunch Bazaar", "Signature Drinks", "After Work-Shower" und anderes mehr erwarten den Gast. "Orient Light" nennt sich das frische Food-Konzept, vielfältig, spannend und ideal für die heißen Sommermonate in der City. Im "Lunch Bazaar" werden mittags feine Variationen in Form von libanesischen MezzeGerichten und marokkanischen Vorspeisen das Aux in Form eines All You Can Eat-Buffets angeboten. Abends können diese auch à la Carte bestellt werden. Als Mittagsmenü gibt es Rindsbrochettes mit gratinierten Zucchini, Lammköfte im Tomaten-Zimtfonds mit Dijon Senf und gegrillte Calamari & Garnelen mit Spargel-Fenchel-Salat. Abends kommt regional-österreichisches zum Einsatz, wie bei der Tajine mit Mariazeller Saibling, knusprigem Rinderprosciutto und Granatapfel, einem zarten Kalbsgulasch, Couscous und Kichererbsen. Vegetarier werden mit Gemüse-Tajine oder gebackenen Kartoffeln mit Arganöl, Koriander mit Limetten-Sauerrahmdip verwöhnt.


KUNST.INVESTOR Genusskunst

Wüstentee on the Rocks meets Bloody Mary Eine schöne Bar braucht exzellente Drinks! Daher hat sich das Aux Gazelles-Team gleich mehrere feine SignatureDrinks überlegt. So wird der berühmte marokkanische Minztee, an dem bereits Winston Churchill im La Mamounia schlürfte, im Sommer "on the rocks" serviert. Zum Feierabend gibt es eine alkoholische Version des Traditionsgetränks aus der Sahara, gemixt mit Gin. Oder ein Gimlet, das berühmt, berüchtigte Getränk der Britischen Navy, favorisiert von Ernest Hemingway und bekannt aus den Philip Marlowe-Krimis. Apropos Hemingway: Zu Beginn einer heißen BarNacht darf ein perfekter Bloody Mary nicht fehlen. Dieser Klassiker wird im Aux Gazelles nach einer klandestinen Rezeptur eines jamaikanischen Barmans gemixt. After Work-Shower Raus aus dem Job und rein in den Feierabend! Doch wo bitte, machen Mann und Frau sich nach einem anstrengenden Arbeitstag frisch und fein? Nicht jeder wohnt im City-Loft um die Ecke. Hammam und Salon de Beauté schaffen Abhilfe. Für 15,- Euro können sich Aux Gazelles-Gäste von 17 bis 20 Uhr duschen, entspannen und für den Abend zu Recht machen. Im Preis inkludiert sind: Handtuch, Erfrischungsgetränk (hausgemachte Limonaden und Eistees). Verwöhnprogramm für Body & Soul Eine alte Hammam-Tradition besagt: Politik, Geld und Sorgen bleiben draußen! Insofern sind Hammam & Salon de Beauté nicht gerade der geeignete Ort für das nächste Business Meeting, wohl aber um sich von Kopf bis Fuß verwöhnen zu lassen und zu entspannen. Auf 500 Quadratmetern befinden sich ein klassisches Dampfbad, Behandlungs- und Entspannungsräumlich-keiten in bester Orient-Manier. Hammamcis verwöhnen mit Waschungen, Peelings, wohlriechenden Salben und einer Haarwäsche – falls gewünscht. Mehr Info unter www.auxgazelles.at



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Sonderausgabe für KunstInvestor

02.12.2018

BÖRSE EXPRESS

Seite 1

Empfehlungen auf www.boerse-express.com Die aktuellen Analysen von heute ! Trading-News und -Ideen ! IMPRESSUM !

STUDIE

Reich nicht trotz sondern wegen ihrer Milliarden-Spenden - Bill Gates und Warren Buffett

Wer den Cent nicht ehrt, ist jeden Euro wert

02

Immobilien Preise am Wiener Wohnungsmarkt steigen weiter

Foto: Daniel Acker/Bloomberg

Passend zur Weihnachtszeit, denn Selbstlosigkeit toppt Egoismus: Reich werden vor allem jene, die auch an andere denken, so eine auf American Psychological Association veröffentlichten Studie. Bill Gates und Warren Buffett sind sicher in diese Kategorie einzureihen. Kurzum, die weit verbreitete Ansicht, dass wer materiell erfolgreich sein und ganz nach oben kommen will, der muss vor allem an sich selbst denken, und nicht an andere, ist falsch.

09

Financial Literacy Die hohe Kunst des Bilanzlesens


02.12.2018

Seite 2

BÖRSE EXPRESS

BRANCHE IMMOBILIEN STUDIE ÖSTERREICH

Wiener Wohnungsmarkt die Preise steigen weiter

D

er Bedarf an Wohnraum in Wien steigt – und dieser Bedarf wird (zumindest teilweise) durch eine gesteigerte Neubautätigkeit gedeckt: ca. 12.000 Wohneinheiten wurden im Jahr 2018 in Wien errichtet, um 72% mehr als im Jahr 2017. Im Jahr 2019 soll ungefähr auf dem Niveau von 2018 – ca. 12.000 Wohneinheiten – gebaut werden, für 2020 sind ca. 15.500 neue Wohneinheiten geplant. 2018 sind die Eigentums- bzw. Vorsorgewohnungen mit 48% aller fertiggestellten Wohneinheiten noch sehr dominant, was sich in den nächsten beiden Jahren relativieren sollte. Das stärkste Wachstumssegment bilden frei finanzierte Mietwohnungen, deren Fertigstellungen sich im Vergleich zum Jahr 2017 mehr als verdreifacht haben. Durch das anhaltend starke Wachstum in diesem Segment, könnten 2020 erstmals mehr frei finanzierte Mietwohnungen als Eigentumswohnungen fertiggestellt werden. Laut Statistik Austria stand Wienern im Jahr 2017 pro Kopf eine ähnliche Wohnfläche zur Verfügung wie zehn Jahre davor: durchschnittlich 36,7m². Ebenso konstant ist die Anzahl der Räume – 3,3 Zimmer - der durchschnittlich 74,6m² großen Wohnungen in Wien, die von durchschnittlich 2 Personen bewohnt werden. Die 905.000 Hauptsitzwohnungen in Wien werden hauptsächlich – knapp 77% - in Miete bewohnt, wobei der Großteil der Mieten reguliert ist. Die Neubauwohnungen sind in Wien durchschnittlich 65m² groß, wodurch man auf eine zunehmende Verdichtung in Neubaugebieten schließen kann. Diesen Trend verdeutlichen auch die zunehmenden Projektgrößen – 2017 waren es noch durchschnittlich 71 Wohneinheiten pro Projekt, 2018 bereits 92. Der aktivste Bauträger in Wien für Neubauwohnungen ist zurzeit die Buwog mit 760 (2018) bzw. 840 (2019) Wohneinheiten, gefolgt vom Bauträger Wien Süd, der im selben Zeitraum 1340 Wohneinheiten errichtet. Die meisten Neubauten entfallen im Zeitraum 2017 bis 2019 auf die Flächenbezirke Südost (11.800 Wohneinheiten) sowie die Flächenbezirke Nordost (9800 Wohneinheiten), wo auch die Mieten mit 9,50–13,00 Euro/m²/Monat am niedrigsten sind. „Durchschnittlich zahlen Mieter in Wien 10,50 Euro/m²/Monat im Neubau, um ca. 1,0 Euro mehr als noch im Jahr 2017. Die höchsten Mietpreise werden in den Inneren Bezirken sowie in der Villenlage – also in den Gebieten entlang des Wienerwaldes – mit durchschnittlich 12,50–16,00 Euro/m²/Monat erzielt. Dort wird allerdings auch am wenigsten errichtet – im Zeitraum 2017 bis 2019 sind es rund 1700 Neubauwohnungen in den Villenlagen“, sagt Patrick Schild, Head of Agency CBRE, der

Wohnimmobilien gerankt nach Kurs/Buchwert Dividendenrendite*

Name

HISPANIA ACTIVOS INMOBILIARI

8,11

ICADE

6,60

NEXITY

6,23

VGP

5,23

GRAND CITY PROPERTIES

3,75

LEG IMMOBILIEN AG

3,63

VONOVIA SE

3,51

WALLENSTAM AB-B SHS

2,41

GRAINGER PLC

2,36

DEUTSCHE WOHNEN SE

2,16

Median

1,79

ST. MODWEN PROPERTIES PLC

1,79

ZUG ESTATES HOLDING AG-B SHR

1,67

ADO PROPERTIES SA

1,63

CAPITAL & COUNTIES PROPERTIE

0,57

HEMBLA AB

0,00

NEINOR HOMES SA

0,00

METROVACESA SA

0,00

Wohnimmobilien gerankt nach Empfehlungskonsens Name

Konsens**

ST. MODWEN PROPERTIES PLC

5,00

NEINOR HOMES SA

4,57

HEMBLA AB

4,33

VGP

4,33

GRAINGER PLC

4,29

ADO PROPERTIES SA

4,27

LEG IMMOBILIEN AG

4,22

VONOVIA SE

4,21

DEUTSCHE WOHNEN SE

4,04

NEXITY

4,00

Median

3,93

METROVACESA SA

3,86

GRAND CITY PROPERTIES

3,74

ICADE

3,65

ZUG ESTATES HOLDING AG-B SHR

3,00

CAPITAL & COUNTIES PROPERTIE

2,88

WALLENSTAM AB-B SHS

2,86

HISPANIA ACTIVOS INMOBILIARI

2,50

GAG IMMOBILIEN AG-PRF

0,00 Quelle: Bloomberg; Stand 21. November 2018 * Kurs zu Buchwert ** von 1 bis 5, je höher desto besser


02.12.2018

Seite 3

BÖRSE EXPRESS

BRANCHE IMMOBILIEN Neubautätigkeit Wien

(Quelle: CBRE Research 2x)

Foto: Pixabay-mynemesis

Investmentvolumen Wohnen Österreich

die Lage am Wohnungsneubaumarkt in Wien prinzipiell positiv sieht: „Projektentwickler reagieren auf die hohe Nachfrage nach Wohnraum. Wir gehen davon aus, dass das Fertigstellungsvolumen in den kommenden Jahren noch einmal kräftig anziehen wird – allerdings bei gleichzeitig immer kleiner werdenden Wohnungsgrößen“. Kaufpreise auf hohem Niveau. Ein Quadratmeter Wohnraum in Neubauwohnungen kostet in Wien rund 4730 Euro. Mit 5910 Euro pro Quadratmeter ist die Villenlage am teuersten, gefolgt von den Inneren Bezirken. Unter dem registrierten Wiener Durchschnitt liegen die Flächenbezirke im Nordosten – 4120,00 Euro/m² - sowie im Südosten – 3.970,00 Euro/m², wo die Preise im Vergleich zum Vorjahr annähernd stabil sind. „Die Renditen gaben in fast allen Wohnlagen im Vergleich zum Vorjahr nach und liegen zurzeit bei 2,50 bis 4,10%, wobei die besten Renditen dort erzielt werden, wo die Mieten am höchsten sind“, so Georg Fichtinger, Head of Investment Properties CBRE. Im Rekordjahr 2017 wurden rund fünf Milliarden Euro in Immobilien in Österreich investiert, wobei ca. 11% auf Wohnimmobilien entfielen. Im ersten Halbjahr 2018 waren Wohnimmobilien mit ca. 33% bzw. 760 Millionen Euro die zweitstärkste Assetklasse in Österreich. Der Verkauf von Projektentwicklungen im Rahmen von Forward

Deals ist mittlerweile die Regel, im ersten Halbjahr 2018 wurden bereits rund 85% aller institutionellen Wohntransaktionen als Forward Deals abgewickelt. Für das Gesamtjahr 2018 wird erstmals ein institutionelles Investmentvolumen von über einer Milliarde Euro im Bereich Wohnen erwartet. „Vor allem deutsche institutionelle Investoren sind am Wohnungsneubau in Wien sehr interessiert, rund 71% des bisher im ersten Halbjahr 2018 investierten Volumens entfiel auf diese“, so Fichtinger, der aus den steigenden Investmentvolumina und der hohen Zahl an Forward Deals ein hohes Interesse ausländischer, institutioneller Investoren am österreichischen Wohnungsmarkt ableitet. „Klassische Wohninvestments sowie Investments in Wohn-Sonderformen – wie z.B. Studentenheime oder Mikro-Appartements – werden meist als Forward Deals abgewickelt. Die Projektpipeline in diesem Bereich ist gut gefüllt und 2020 ist mit einer Reihe von Fertigstellungen zu rechnen. Daher gehen wir davon aus, dass sich dies auf das Investmentvolumen 2019 positiv auswirken wird“, so Fichtinger. Ausblick. Für die kommenden Jahre erwartet CBRE weiterhin leicht steigende Mieten sowie einen geringfügigen Anstieg bei den Kaufpreisen in Wohnungsneubauten. „Im internationalen Vergleich sind die Mieten in Wien auf niedrigem Niveau, wodurch wir noch etwas Potenzial für einen leichten Anstieg sehen, der allerdings stärker als in den vergangenen Jahren durch Lage und Ausstattung gerechtfertigt sein muss. Hier müssen Entwickler Überzeugungsarbeit leisten“, so Patrick Schild. <

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02.12.2018

Seite 4

BÖRSE EXPRESS

AKTIEN IMMOFINANZ

STRABAG

D

E

Soll/Ist

Soll/Ist

Die höhere Dividende bleibt das Ziel ie Immofinanz im dritten Quartal die Erwartungen der Analysten zwar nicht auf allen Ebenen erreicht (siehe Soll/Ist), der Markt zeigte sich aber mit der deutlich nach oben gerichteten Ergebnisentwicklung trotzdem zufrieden - die sich auch in Summe der ersten drei Quartale des laufenden Geschäftsjahrs zeigt. So hat der Büro- und Handelsimmobilienspezialist in den ersten drei Quartalen das operative Er3. QUARTAL gebnis und die Vermietungsrentabilität auf mehr als das Doppelte erhöht. Dazu ein geringerer Finanzierungsaufwand und ein Buchgewinn Der APA/Bloomberg-Konsens aus dem Verkauf des CArechnete bei den Mieteinnahmen mit 56,5 Millionen Immo-Anteils (66,2 Mio. Euro) Euro (minus 1,1%), das das -, unterm Strich drehte der GeEBIT wurde mit 33,9 Milliowinn signifikant ins Plus. Benen (plus 14,4%) veranlastet haben hingegen die schlagt und der FFO I mit zuletzt tieferen Kurse bei der 16,9 Millionen (plus 220%). Beteiligung s Immo (mit 25,1 Mio.). Grund: Bei AnschafGeworden sind es 56,7 Milfungskosten von 20,0 Euro je lionen bei den Mieterlösen, Aktie liegt der bilanzierte das EBIT erreichte 26 MillioBuchwert bei 18,7 Euro (durch nen und der FFO I 14,6 Millionen. Paketaufschlag auf den effektiven Kurs). Weiters kam ‘erschwerend’ hinzu, dass der Vorjahreszeitraum durch die starken Aktienkurssteigerungen der damaligen Beteiligungen CA Immo und Buwog stark positiv beeinflusst war. Die es nun nicht mehr gibt. Dafür: Die wechselseitige Beteiligung mit der s Immo biete eine sehr gute Ausgangslage für eine mögliche Zusammenführung der beiden Unternehmen, heißt es im Immofinanz-Quartalsbericht (die s Immo hält rund 12 Prozent an der Immofinanz, diese 29,14%...). Operativ verdiente die Immofinanz 149,7 Mio. Euro, nach 66,2 Mio. Euro ein Jahr davor. Die VermietungsrentabilitätsMaßzahl FFO 1 (vor Steuern, ohne CA Immo) stieg von 31,5 auf 63,0 Mio. Euro. 2019 soll der FFO 1 mehr als 100 Mio. Euro erreichen, bekräftigte die Immofinanz im Ausblick. Das Konzernergebnis drehte mit 135,0 Mio. Euro deutlich ins Plus, nach minus 59,1 Mio. Euro ein Jahr davor. Heißt wiederum: Für das laufende Geschäftsjahr ist weiter die Erhöhung der Dividende von 0,7 auf 0,8 Euro je Aktie geplant. Das Immo-Portfolio umfasste Ende September 223 Objekte mit 4,3 Mrd. Euro Buchwert. Der Vermietungsgrad stieg per Ende September auf 94,5 Prozent, die Bruttorendite betrug 6,2 Prozent.<

Neben der Nachfrage helfen IFRS-Regeln in dynamisches Geschäft in unserem mit Abstand größten Markt Deutschland, die weiterhin gute Nachfrage in den zentral- und osteuropäischen Ländern, ein allerorts günstiges Bauwetter und der Wegfall von Ergebnisbelastungen aus dem internationalen Geschäft kennzeichnen das bisherige Geschäftsjahr. All dies veranlasst uns dazu, unseren Ausblick auf das Gesamtjahr 2018 anzupassen: Die Leistung dürfte nun 3. QUARTAL auf spürbar über 15,0 Mrd. Euro steigen, und bei der operativen EBIT-Marge wollen wir zumindest den Wert des Vorjahrs von 3,3% erreichen. Der Bloomberg-Konsens Damit stehen wir voraussichtrechnet beim Umsatz mit 3943 Millionen Euro (plus lich erneut vor einem Rekord6,4%), das EBITDA wurde mit jahr“, stellt Thomas Birtel, CEO 353,0 Mio. Euro veranschlagt der Strabag nach den Zahlen (plus 18,8%), das EBIT mit zum dritten Quartal in Aus269,0 Millionen (plus 32,4%) sicht. Und weist zudem darauf, und der Überschuss mit 179,0 Millionen (plus 33,4%). dass in der operativen Marge ein nicht-operativer, einmaliger Aufwertungsgewinn im Geworden sind es 4374 Milzweistelligen Millionen-Eurolionen beim Umsatz, das Bereich, der sich aus der VollEBITDA erreichte 371,1 Millionen, das EBIT 278,9 Mio. konsolidierung einer und der Überschuss liegt bei Konzessionsgesellschaft in 178,9 Millionen. Deutschland ergibt, nicht inkludiert ist. Anmerkung: Die Prognose der Analysten zur EBIT-Marge liegt aktuell bei 3,38 Prozent. Bisher sprach Birtel von mindestens 15 Milliarden und zumindest 3 Prozent. Nach drei Quartalen verdiente die Strabag heuer unter dem Strich mehr als doppelt so viel wie in der Vorjahresperiode. Das Konzernergebnis erhöhte sich von 82,1 auf 178,3 Mio. Euro, die Bauleistung um 12 Prozent auf 11,65 Mrd. Euro. Der konsolidierte Konzernumsatz stieg um 14 Prozent auf 10,68 Mrd. Euro. Der Auftragsbestand weitete sich dank zahlreicher Großaufträge - etwa in Deutschland, Polen und Ungarn - um 13 Prozent auf 18,16 Mrd. Euro aus. Das EBITDA stieg um 27 Prozent auf 571,43 Mio. Euro. Darin enthalten ist ein nicht-operativer, bilanzieller Einmaleffekt, der sich aus der Vollkonsolidierung der deutschen Konzessionsgesellschaft Pansuevia, der Betreiberin der BAB A8 in Deutschland ergibt. Denn laut IFRS-Bilanzierungsvorschriften musste der bisherige 50-Prozent-Anteil erfolgswirksam aufgewertet werden. Bereinigt um diesen Effekt beträgt das EBITDA 516,1 Mio. Euro - ein Plus von 15 Prozent.<


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BÖRSE EXPRESS

AKTIEN SBO

VIENNA INSURANCE GROUP

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Soll/Ist

Soll/Ist

Am eingeschlagenen Kurs wird nicht gerüttelt

Deutlich besseres Ergebnis als erwartet einen Restrukturierungsertrag wie im Vorjahrszeitraum (2 Mio. Euro), höhere Zinsaufwendungen (500 Mio.), dafür aber auch keinen Aufwand aus Optionsverpflichtungen sondern sogar einen Ertrag (Differenz 92 Mio. Euro) - SBO schaffte im 3. Quartal diesmal nicht nur den Sprung retour in die Gewinnzone, das Ergebnis war auch deutlich besser als von Analysten vorhergesagt (siehe Soll/Ist). Die Börse zeigte sich 3. QUARTAL jedenfalls zufrieden, die Aktie des Ölfeldzulieferers setzte sich an die Spitze des ATXFelds an der Wiener Börse. In Summe der ersten drei Bloomberg-Konsens rechQuartale legte der Umsatz um nete beim Umsatz mit 115,7 Millionen Euro (plus 25,8%), mehr als ein Drittel auf 310,8 das das EBIT wurde mit 20,6 Mio. Euro zu. Der Nettogewinn Millionen (plus 41%) veranlag bei 33 Mio. Euro, nach schlagt und der Überschuss einem Verlust von 86,2 Mio. mit plus 13,9 Millionen (im Euro in der Vorjahresperiode. Vorjahr minus 80 Millionen Euro). Den aktuellen Ölpreisrückgang sieht CEO Gerald Grohmann nicht als Gefahr für das Geworden sind es 110,8 Millionen beim Umsatz, das EBIT Unternehmen - die USA- und Nordamerika-Aktivitäten seien erreichte 22,2 Millionen und der Überschuss plus 19,8 anhaltend stark und auch das Millionen. andere internationale Geschäft habe angezogen. Den Rückgang an sich begründet Grohmann damit, dass die USÖlproduktion über den Erwartungen angestiegen ist. Zudem haben Ausnahmeregelungen von den US-Sanktionen zumindest vorübergehend mehr iranisches Öl auf dem Markt zugelassen, als ursprünglich angenommen: „Ein Überangebot sollte dennoch nicht entstehen, wenn die Fördermenge der OPEC wie angekündigt reduziert wird. Das sollte die Ölpreise wieder stabilisieren.” Der SBO-Chef rechnet auch für 2019 mit einem guten Geschäftsverlauf, da die Auftragsbücher gut gefüllt sind. Der Auftragseingang kletterte um 52,4% auf 368,1 Mio. Euro, der Auftragsstand erhöhte sich per Ende September auf 93,2 Mio. Euro. Ende Dezember ‘17 waren es 37,6 Mio. Euro.<

Foto: SBO

it diesem positiven Geschäftsverlauf sind wir sehr zuversichtlich, unsere gesetzten Ziele für 2018 zu erreichen. Wir peilen für 2018 weiterhin ein Prämienvolumen in der Höhe von 9,5 Mrd. Euro und ein Ergebnis (vor Steuern) in einer Bandbreite von 450 bis 470 Mio. Euro an”, sagt Vienna Insurance Group-CEO Elisabeth Stadler anlässlich der Veröffentlichung der Zahlen zum 3. Quartal. Auch die mittelfristigen Ziele 3. QUARTAL werden nicht angetastet - bis 2020 soll es ein Prämienwachstum auf mehr als 10 Mrd. Euro und ein Ergebnis vor Steuern in einer Bandbreite von 500 Mio. Der Bloomberg-Konsens bis 520 Mio. Euro sein. Bis zu rechnete beim Gewinn vor Steuern mit 114,4 Millionen den Steuern verdiente die VIG (plus 3,4%), der Überschuss auch mehr als gedacht - trotz wurde mit 71,3 Millionen einer Rückstellungsbildung für (plus 4,3%) veranschlagt ein laufendes marktweites Wettbewerbsverfahren und Geworden sind es 119,6 Mileiner Stärkung der Reserven in lionen beim Gewinn vor den Kfz-Sparten. Etwas höher Steuern, der Überschuss erals gedachte Steuerzahlungen reichte 70,3 Millionen Euro. führten aber zu einer minimalen Verfehlung beim Überschuss. Was an der Börse mit einer unterdurchschnittlichen Kursentwicklung im Vergleich zum Gesamtmarkt quittiert wurde. In Summe der ersten drei Quartale verbesserte sich die Combined Ratio - Schäden und Kosten gemessen an den Einnahmen - wegen niedriger Naturkatastrophenschäden um einen Prozentpunkt auf 96,3 Prozent. Die Prämieneinnahmen stiegen um 2,9 Prozent auf rund 7,4 Mrd. Euro. Das Finanzergebnis stieg um 8,7 Prozent auf 795,9 Mio. Euro. Der Anstieg ist vorwiegend auf Erträge aus dem Verkauf der Beteiligung an der s Immo und aus dem Immobilienbereich zurückzuführen. „Einzig in Rumänien verläuft die Entwicklung des Kfz-Versicherungsgeschäfts wenig erfreulich, womit wir diese Marktsituation weiterhin genau beobachten”, heißt es. In den ersten drei Quartalen gab es dort einen Verlust von 72,2 Mio. Euro. Fortgesetzt wird der Ausbau der Assistance-Leistungen mit eigenen Servicegesellschaften. In Polen wurde im August eine eigene Global Assistance-Gesellschaft gegründet. Seit 1. Oktober ist die 2017 gegründete ‘Global Assistance Romania’ in Rumänien im Kfz-Bereich operativ tätig. In Zukunft wird die Global Assistance in den jeweiligen Ländern den Support sämtlicher Assistance-Leistungen der Sparten Kfz, Reise, Haushalt und Gesundheit übernehmen. Derzeit ist die VIG in fünf Ländern mit einer eigenen Assistance-Gesellschaft tätig.<


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BÖRSE EXPRESS

RUND UM AIRLINES VON NICOLAS KNEIP ANALYST WIENER PRIVATBANK

Holzklasse, aber oho

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ieses Motto verfolgt der britische Billigfluganbieter easyJet der in dieser Woche seine Zahlen zum Geschäftsjahr 2017/18 präsentiert hat. Zugegeben, ein Flug mit einer Billigairline versprüht in etwa so viel Romantik wie Herbert Prohaska nach einer Fußballübertragung wenn er ein Busserl und „Gute Nacht“ in die Kamera haucht, jedoch sind und bleiben die Preise teilweise unschlagbar. Dafür nimmt man dann auch mal gerne einen schlechteren Service und niedrigen Komfort in Kauf. EasyJet fährt mit dieser Taktik derzeit sehr gut, wie die aktuellen Zahlen beweisen. Bei der zweitgrößten europäischen Billigfluglinie konnte die Anzahl der Passagiere um 10% auf 88,5 Mio. und der Umsatz um 17% auf 5,9 Mrd. Pfund gesteigert werden. Einen unerwartet wichtigen Beitrag dazu „Die Preise eines lieferte der neue StandFlugs mit einer Bil- ort Berlin-Tegel (teilweise Übernahme der lig-Fluglinie sind insolventen Air Berlin), und bleiben teilder erstaunlich gute Erweise unschlagbar.“ gebnisse lieferte. Zusätzlich möchte man sich deutlich von der noch billigeren Konkurrenz abheben. Den Werbeslogan „Es gibt billigere Airlines - Weil wir dich günstig, aber nicht um jeden Preis fliegen” kann man nur als deutlichen Seitenhieb gegenüber einem von Michael O’Leary geführten Konzern aus Dublin interpretieren! EasyJets Investoren konnten sich jedoch in den letzten Jahren nicht über besonders ergiebige Erträge freuen. Im Gegenteil, im Zeitraum der letzten 5 Jahre lag der Gesamtertrag samt Dividenden bei nur rund +1%. Im aktuellen Jahr konnte man nicht an eine vielversprechende erste Jahreshälfte anknüpfen. Auf einen 22%igen Anstieg des Aktienkurses seit Beginn des Jahres folgte seit Ende Juni ein Rückgang um rund 35% bis zum jetzigen Zeitpunkt. Neben den gestiegenen Kosten aufgrund des hohen Ölpreises herrscht vor allem große Unsicherheit, welchen Effekt ein möglicher Brexit auf das Unternehmen haben könnte. Bis dato musste man jedoch noch keine negativen Auswirkungen verkraften, derzeit liegen die Buchungen für die kommende Sommersaison für Strecken zwischen der EU und Großbritannien (machen insgesamt 35% aller Flüge aus) sogar leicht über dem Vorjahresniveau. Auf lange Sicht will man bei easyJet vor allem mit Verlässlichkeit punkten und so weitere Marktanteile gewinnen. Um diese Verlässlichkeit zu garantieren, werden im Vergleich zu so manchem Konkur-

Wachstumsmarkt Airlines

Foto: Pixabay WikimediaImages

renten höhere Löhne bezahlt, was sich naturgemäß negativ auf die Gewinnmargen auswirkt. Jedoch, so das Kalkül des Unternehmens, wird man dadurch laufend interessanter für enttäuschte Kunden der Mitbewerber und kann die schwächeren Margen durch ein größeres Wachstum kompensieren. Der europäische Fluglinien-Markt wird zumindest auf den Kapitalmärkten neben easyjet von Ryanair, IAG (British Airways, Iberia), Air France KLM und Lufthansa bestimmt. Der Hauptkonkurrent im Billigflugsegment ist definitiv Ryanair. Die iri„Dafür nimmt man schen Mitbewerber hatten insbesondere in dann auch mal letzter Zeit mit einigen gerne einen Unruhen, wie etwa Flugschlechteren Serausfällen aufgrund von vice und niedrigen Streiks der eigenen Belegschaft, zu kämpfen. Komfort in Kauf.“ Zudem waren die Diskussionen über die Einstellung des Freigepäcks und die „Hungerlöhne“ der eigenen Mitarbeiter nicht gerade förderlich für die Wahrnehmung in der Öffentlichkeit. Der Aktienkurs ging seit dem Hoch im August 2017 um rund 35% zurück. Nach dem rasanten Wachstum der letzten Jahre, musste das Unternehmen zuletzt sinkende Erträge und Gewinne verzeichnen. Auf einer 5-Jahresbasis konnte die Ryanair Aktie mit einem Gesamtertrag von +128% jedoch alle Konkurrenten aus der Vergleichsgruppe deutlich outperformen. Diese konnten für ihre Investoren Erträge von 85% (IAG), 46% (Lufthansa) bzw. 33% (Air France KLM) erwirtschaften. Der Index, der die europäische Flugindustrie abbildet ist der STOXX Europe 600 Travel & Leisure. Dieser setzt sich aus 19 Komponenten zusammen, wobei Großbritannien mit mehr als 50% besonders stark gewichtet ist. Seit November 2015 hat der Index zuerst deutlich nachgegeben, performt jedoch seit Mitte 2016 deutlich besser und


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RUND UM AIRLINES liegt somit knapp im Plus. In Österreich gibt es mehrere gelistete Unternehmen die in direkter oder indirekter Weise abhängig von den Fluglinien sind. Hierzu zählen der Flughafen Wien, Do&Co, sowie FACC. Der Flughafen und Do&Co stehen in einem direkten Geschäftsverhältnis zu den verschiedenen Fluglinien. Während der Flughafen Wien Gebühren von den Fluglinien einzieht, organisiert Do&Co das Catering für mehrere Airlines (AUA, Turkish Airlines, vor kurzem wurden auch weitere Großaufträge für Iberia und British Airways gewonnen). FACC liefert Flugzeugkomponenten an die großen Flugzeugproduzenten und profitiert von steigenden Auftragsbüchern bei Boeing oder Airbus, die wiederum stark von der Nachfrage der Fluglinien abhängig sind. Aktuelle Investmentstrategie. Wir denken, dass die in den letzten Wochen beobachtete Rückkehr der Volatilität in den Markt nur normal ist und sich dadurch an der langfristig ausgezeichneten Investmentperspektive der Assetklasse „Aktie“ nichts geändert hat. Wir glauben nicht an eine unmittelbar bevorstehende globale Rezession und lassen uns deshalb nicht von den Kursschwankungen verunsichern: Aktien gefallen uns nach wie vor bewertungstechnisch deutlich besser als Anleihen! Deshalb haben wir in letzter Zeit auch vermehrt zugekauft. Auf der Equity-Seite sind wir – verglichen mit dem MSCI World – in Europa übergewichtet, in Nordamerika hingegen aus Bewertungsgründen vergleichsweise unterinvestiert und in Schwellenländern nur wenig allokiert. Auf der Bond-Seite gefallen uns flexible „Total Return“Produkte, die sich auf dynamische Art und Weise verschiedensten Marktgegebenheiten anpassen können, am besten. In klassischen Staatsanleihen von Industrienationen sind wir hingegen schon seit geraumer Zeit deutlich untergewichtet, das Risiko-/Ertragsprofil erscheint uns hier nur äußerst begrenzt attraktiv. Wenn wir in diesem Marktsegment investiert sein müssen, dann bevorzugen wir inflationsindexierte Bonds, diese erscheinen uns vor dem Szenario einer potentiell steigenden Inflation auf relativer Basis noch einigermaßen attraktiv.<

DO&CO, FACC, FLUGHAFEN WIEN

Ein Blick auf die Bewertung Das sagen die Analysten Empfehlungen

Quelle: (Bloomberg 5x/BE)

Kaufen

Halten

Verkaufen

5

2

0

Kurspotenzial

+2%

Konsensrating*: 4,29 Kursziel

79,9 Euro

Quelle: Bloomberg: * von 1 bis 5, je höher desto besser

Do&Co vs. Travel-Index seit 2017

Das sagen die Analysten Empfehlungen

Quelle: (Bloomberg 5x/BE)

Kaufen

Halten

Verkaufen

4

0

0

Kurspotenzial

+30%

Konsensrating*: 5,00 Kursziel

20,33 Euro

Quelle: Bloomberg: * von 1 bis 5, je höher desto besser

FACC vs. Travel-Index seit 2017

Flughafen Wien vs. Travel-Index seit 2017

Das sagen die Analysten Empfehlungen

Quelle: (Bloomberg 5x/BE)

Kaufen

Halten

Verkaufen

4

2

1

Kurspotenzial

+4%

Konsensrating*: 3,71 Kursziel

35,1 Euro

Quelle: Bloomberg: * von 1 bis 5, je höher desto besser


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KOMMENTAR / AKTIEN VON STEFAN RISZE, KAPITALMARKTSTRATEGE ACATIS INVESTMENT KAPITALVERWALTUNGSGESMBH

Auto fahren der nächsten Generation jetzt viel billiger

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anche Anleger blicken wahrscheinlich angsterfüllt auf die Märkte. Und in der Tat sieht es derzeit alles etwas wackelig aus. Gut möglich, dass die Jahresendrallye ausfällt und wir zunächst noch weitere Kursverluste hinnehmen müssen. Sie sind aber auch ein Geschenk für diejenigen, die noch Cash haben oder wieder aufgebaut haben. Denn in viele spannende Aktien kommt man jetzt viel günstiger hinein. Dazu gehören vor allem auch Unternehmen, die vom autonomen Fahren profitieren. Denn das Thema wird kommen. Und ich durfte mich vor einigen Wochen selbst davon überzeu„Continental hat gen, wie weit die Technik neben dem Reibereits ist. Ein Kollege, der fengeschäft einen einen Tesla fährt, nahm hohen Elektroni- mich mit. Wenn es nicht gesetzlich in Deutschland vorkanteil und ist wäre, dass alle einer der führen- geschrieben 30 Sekunden der Fahrer das den Anbieter für Lenkrad berühren muss, hätte uns der Wagen zuminFahrassistenzdest auf der Autobahn wohl technik.“ ganz allein von Stuttgart nach München gefahren. Leider gehören die deutschen Automobilhersteller nicht zu den Unternehmen, die man hier kaufen muss. So wie sie die Elektromobilität verschlafen haben, liegen sie auch hier weit zurück. Das räumte jüngst der Volkswagen-Chef Herbert Dies offen ein. Zwei Jahre liege man etwa hinter der Google-Tochter Waymo zurück. Doch es sieht nicht ganz so düster für die deutsche Automobilindustrie in diesem Bereich aus, wie es auf den ersten Blick erscheinen mag. Denn es gibt ja nicht nur deutsche Automobilhersteller, sondern auch deutsche Zulieferer mit Weltbedeutung wie Bosch oder Continental. Diese sind in den Bereichen Elektromobilität und autonomes Fahren teilweise hervorragend aufgestellt. Continental hat neben dem Reifengeschäft einen hohen Elektronikanteil und ist einer der führenden Anbieter für Fahrassistenztechnik. Mit der jüngst von einer chinesischen Tochtergesellschaft vorgestellten offenen Entwicklerplattform für das selbstfahrende vernetzte Auto, die das Sehen – optisch wie mit Lidar und Radar - und das Kommunizieren mit Ampeln und anderen Autos ermöglicht, ist Conti perfekt aufgestellt, um hier einer der Weltmarkt-

Foto: Continental

führer zu werden. Vor zwei Wochen wurde mit Dirk Abendroth außerdem ein weiterer Spezialist für diesen Bereich an Bord geholt, der bisher für den chinesischen Hersteller Byton tätig war, die zur Future Mobility Corporation gehört. Bekanntermaßen sind die Chinesen auch in diesem Bereich leider dem Automobilland Deutschland schon voraus. Das Bild wird mit dem Kauf des Antennenspezialisten Kathrein Automotive noch kompletter. Schließlich sei Vernetzung nur mit Antennen möglich, so Continental. Elektromobilität ist ein weiterer Zukunftsbereich von Conti, der ebenfalls kräftig wachsen sollte. So stellte Continental schon vor knapp „Und auch wenn einem Jahr ein induktives es wegen der Bör- Ladesystem vor. Dieses ermöglicht es Antriebsbattesenturbulenzen rien ohne Kabel nochmals weiter vollautomatisch zu laden. abwärts geht, an Das System ‘AllCharge’ bildet verschiedene Eigenden langfristig schaften ab. Es erlaubt guten Aussichten E-Mobilen die Nutzung wird dies nichts jeder Ladesäule- unabhängig von Stromart, Spannungsändern.“ lage und Ladeleistung. Mit einem KGV von neun auf Basis der Schätzungen von 2019 und einer Dividendenrendite von 3,4 Prozent ist die Aktie aus unserer Sicht jetzt günstig bewertet und mehr als 40 Prozent unter seinem Höchststand vom Januar dieses Jahres zu haben. Und auch wenn es wegen der Börsenturbulenzen nochmals weiter abwärts geht, an den langfristig guten Aussichten wird dies nichts ändern. In unserem Flaggschiff-Fonds Acatis Aktien Global haben wir Continental allokiert. <

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FINANCIAL LITERACY

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KENNZAHLENANALYSE

Der Cash Flow, das gänzlich “unbekannte Wesen” Harald Fercher

harald.fercher@boerse-express.com

In der Medienberichterstattung wird der Cash Flow nur selten erwähnt. Zu Unrecht, denn speziell der Free Cash Flow ist - unter anderem - für Aktionäre eines Unternehmens eine der entscheidensten Kennziffern.

M

anchmal können die Erklärungen für betriebswirtschaftliche Fachbegriffe ziemlich trocken sein. Doch lesen Sie selbst: „Überschuss der Einzahlungen über die Auszahlungen einer Unternehmung, der je nach Abgrenzung der betrachteten Zahlungsgrößen unterschiedlich ermittelt wird. Der Net Operating Cashflow bezieht sich nur auf Zahlungen aus der Produktions- und Absatztätigkeit der Unternehmung, der gesamte Cashflow berücksichtigt zusätzlich Zahlungen aus Finanzierungs-, Investitions- und Aus1. Musterrechnung: Ermittlung des Free Cash Flow Indirekte Cash Flow Ermittlung in Mio. Euro Konzernjahresüberschuss Abschreibungen (+)/Zuschreibungen (-) auf Vermögenswerte des Anlagevermögens Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen (+)/Erträge (-) Zinsaufwendungen (ohne Zinsaufwendungen aus Pensionsverpflichtungen) Gewinn (-)/Verlust (+) aus Abgängen von Vermögenswerten des Anlagevermögens Zunahme (-)/Abnahme (+) der Vorräte Zunahme (-)/Abnahme (+) der Forderungen und sonstigen Vermögenswerte Zunahme (+)/Abnahme (-) der Rückstellungen Zunahme (+)/Abnahme (-) der Verbindlichkeiten (ohne Finanzschulden) A. Cash Flow aus der lfd. Geschäftstätigkeit

2017

2016

881,00

851,00

601,00

589,00

-91,00

-95,00

222,00

201,00

-281,00 87,00

-301,00 -34,00

-132,00 89,00

65,00 -57,00

-99,00 1.277,00

37,00 1.256,00

Einzahlungen aus Abgängen von Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten 409,00 Einzahlungen aus Abgängen von Finanzanlagen 167,00 Auszahlungen für Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte -621,00 Auszahlungen für Investitionen in Finanzanlagen sowie für an Dritte gewährte Kredite und Darlehen -52,00 B. Cash Flow aus der Investitionstätigkeit -97,00 Free Cash Flow (A+B)

1.180,00

279,00 76,00 -451,00 -99,00 -195,00 1.061,00

Quelle: Eigene Berechnung auf Basis Muster (www.controllingportal.de)

FINANCIAL LITERACY SERIE POWERED BY

Free Cash Flow liefert Anhaltspunkte dafür, wie hoch die Dividende ausfallen kann. Foto: pixabay

2. Musterrechnung: Ermittlung des Free Cash Flow Direkte Cashflow Ermittlung in Mio. Euro Einzahlungen von Kunden für den Verkauf von Erzeugnissen, Waren und Dienstleistungen Auszahlungen an Lieferanten und Beschäftigte Sonstige Einzahlungen, die nicht der Investitionsoder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind Ein- oder Auszahlungen aus außerordentlichen Posten A. Cash Flow der laufenden Geschäftstätigkeit

2017

2016

888,00 -511,00

788,00 -501,00

21,00 -33,00 365,00

36,00 -75,00 248,00

27,00

11,00

-31,00

-8,00

38,00

32,00

Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Sachanlagevermögens/immateriellen Vermögens Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen / immaterielle Anlagevermögen Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Finanzanlagevermögens Auszahlungen für Investitionen in das Finanzanlagevermögen Einzahlungen und Auszahlungen aus dem Erwerb und dem Verkauf von konsolidierten Unternehmen und sonstigen Geschäftseinheiten Cash Flow aus der Investitionstätigkeit

-72,00

-58,00

0,00 -38,00

0,00 -23,00

Free Cash Flow (A+B)

327,00

225,00

Quelle: Eigene Berechnung auf Basis Muster (www.controllingportal.de)


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FINANCIAL LITERACY schüttungsentscheidungen.” Alles, klar? Zugegeben, die Definition klingt kompliziert. Im Grunde geht es - vereinfacht dargestellt - darum festzustellen, wie viel Geld ins Unternehmen eingezahlt wurde (von Kunden, etc.) und wie viel Geld das Unternehmen ausgegeben hat (zur Begleichung von Rechnungen, etc.). Das Ergebnis dieser Gegenüberstellung nennt man Cash Flow oder auch cashflow, kommt ja aus dem Englischen und bedeutet so viel wie “Geldfluss, Kapitalfluss, oder Kassenzufluss”. Weil das Geld aber auf mehreren Ebenen “fließt” unterscheidet man zwischen dem Net Operating Cashflow - zu Deutsch auch Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit -, dem Cashflow aus der Investitionstätigkeit und jenem aus der Finanzierungstätigkeit. Die am Anfang stehende Definition stammt übrigens aus dem Gabler Wirtschaftslexikon. Sie ist zwar kurz, aber leider eben auch ein wenig trocken: 45 Wörter oder 396 Zeichen, inklusive Leerzeichen. Es geht auch umfangreicher: Auf der Internetseite wirtschaftslexikon24.com wird das Thema Cash Flow mit Hilfe von 4.591 Wörtern, oder 38.703 Zeichen (inkl. Leerzeichen) erläutert. Umgerechnet auf Seiten lassen sich mit den fast 5000 Wörtern ganze dreizehn A4-Seiten füllen. Sie sehen also: Man kann das Thema Cash Flow durchaus abendfüllend behandeln. Cash Flow geht in Berichterstattung unter. Was Wunder also, dass die meisten Wirtschafts- und auch zahlreiche Finanzjournalisten der Kapitalflussrechnung, dem dritten großen tabellarischen Teil eines Jahresabschlusses, wenig bis gar keine Aufmerksamkeit schenken. Zu Unrecht eigentlich, denn hier geht es, wie der Name schon sagt, ums Geld - oder genauer gesagt um die liquiden Mitteln eines Unternehmens. Geld, das bei börsenotierten Unternehmen wie der A1 Telekom Austria Group dafür eingesetzt “werden kann”, um den Aktionären eine Dividende zukommen zu lassen. Warum “werden kann”? Nun ja, man muss seinen Aktionären keine Dividende zahlen. In Zeiten, als die “New Economy” hip war (um die Jahrtausendwende), galten Unternehmen, die eine Dividende ausgeschüttet haben, sogar als heillos veraltet. Geld wurde schließlich gebraucht, um schnelles Wachstum zu finanzieren. Und solange die Aktienkurse stiegen war alles in Ordnung, die Aktionäre konnten sich ja an ihren ständig steigenden Depotwerten ergötzen. Erst als die Kurse einbrachen und die Börsen crashten war die Dividende wieder in aller Munde. Frei nach dem Motto “lieber den Spatz in der Hand, als die Taube am Dach” schielten die Investoren wieder auf die Dividende bzw. machten sich ans Ausrechnen der entsprechenden Dividendenrendite (davon mehr im nächsten Teil unserer Serie). Drei Arten von Cash Flow. Doch das ist lange her, deshalb zurück zu unserem eigentlichen Thema: dem “Cash Flow” bzw. wie er sich ermitteln lässt. Prinzipiell unterscheidet man - wie bereits erwähnt - drei Arten von Cash Flow. Beim ersten, dem operativen Cash Flow, oder auch dem Cash Flow aus FINANCIAL LITERACY SERIE POWERED BY

3. Telekom Austria AG - Konzern-Kapitalflussrechnung in Tsd. Euro Ergebnis vor Steuern – EBT

2017 348.474

Zahlungsunwirksame und sonstige Überleitungsposten: Abschreibung Sachanlagen 532.354 Abschreibung immaterielle Vermögenswerte 421.082 Wertminderung immaterieller Vermögenswerte 0 Ergebnis aus Beteilig. an assoziierten Unternehmen 678 Ergebnis aus dem Abgang von Finanzinvestitionen – 76 Ergebnis aus dem Abgang von Sachanlagen 5.684 Nettoaufwand Personal- und Restrukturierungsrückstellungen – 5.511 Wechselkursdifferenzen, netto 2.594 Zinsertrag – 14.329 Zinsaufwand 99.100 Sonstige Anpassungen – 10.807 Veränderung Bilanzposten: Forderungen: Kunden, Händler und sonstige abzüglich Wertberichtigungen Aktive Rechnungsabgrenzungsposten Forderungen an nahestehende Unternehmen Vorräte Sonstige Vermögenswerte Personal- und Restrukturierungsrückstellungen Verbindlichkeiten und Rückstellungen Verbindlichkeiten gegenüber nahestehenden Unternehmen Kurzfristige passive Rechnungsabgrenzungen

2016 359.690

546.732 318.538 2.319 – 1.427 – 3.851 – 2.743 23.050 – 10.013 – 13.841 144.679 – 1.927

– 40.049 6.696 – 19 – 5.919 – 15.772 – 108.450 – 264

– 12.201 5.536 – 46 – 3.640 – 16.111 – 111.476 2.900

– 5.864 – 6.629

4.590 – 517

Erhaltene Zinsen Bezahlte Ertragsteuern Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit

14.329 – 42.491 1.174.810

13.841 – 48.550 1.195.531

Sachanlagen und immat. Vermögenswerte, bezahlt Dividenden von assoziierten Unternehmen Abgang von Sachanlagen Erwerb von Finanzinvestitionen Abgang von Finanzinvestitionen Erwerb von Tochtergesellschaften, netto Verkauf von Anteilen an assoziierten Unternehmen Cashflow aus Investitionstätigkeit

– 705.422 –0 15.141 – 45 2.620 – 86.731 4.052 – 770.386

– 816.463 1.264 18.944 – 7.285 6.017 – 26.024 0 – 823.546

Aufnahme langfristiger Finanzverbindlichkeiten Tilgung langfristiger Finanzverbindlichkeiten Bezahlte Zinsen Veränderung kurzfristiger Finanzverbindlichkeiten Dividendenausschüttung Erwerb nicht beherrschender Anteile Zahlung ausstehender Kaufpreis für Unternehmenszusammenschlüsse Cashflow aus Finanzierungstätigkeit Auswirkungen von Wechselkursschwankungen Nettoveränderung der liquiden Mittel Liquide Mittel am Beginn des Jahres Liquide Mittel am Ende des Jahres

248.762 – 522.000 – 99.841 1.857 – 166.885 – 1.235

494.248 – 1.083.305 – 166.047 – 1.944 – 67.242 0

– 120.000 – 659.342 – 152 – 255.070 457.460 202.390

0 – 824.290 589 – 451.716 909.176 457.460

Quelle: A1 Telekom Austria Group Kombinierter Jahresbericht 2017; Rudungsdifferenzen möglich.

der laufenden Geschäftstätigkeit geht es darum zu ermitteln, ob das Unternehmen in der abgelaufenen Periode einen Zahlungsmittelüberschuss erzielt hat, und wenn ja in welcher Höhe. Zu diesem Zweck wird der Jahresüberschuss (oder auch das EBT) um alle Größen bereinigt, die nicht zu Zahlungsströmen geführt haben bzw. nicht dem operativen Geschäft zuzuordnen sind (siehe Tabelle 1 Musterrechnung). Deshalb


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FINANCIAL LITERACY werden in der Kapitalflussrechnung unter anderem Abschreibungen auf Sachanlagen oder andere Vermögenswerte (z.B. immaterielle) zum Jahresüberschuss hinzugezählt. Logisch: Abschreibungen beeinflussen zwar das Ergebnis in der G&V-Rechnung (siehe Teil 1 unserer Serie) negativ, ihnen liegt aber - zumindest in der aktuellen Periode - kein Geld- oder Kapitalfluss zugrunde. Das eben Gesagte gilt übrigens für die indirekte Ermittlung des Cash Flow (siehe Tabelle 1), wie sie die meisten börsenotierten Unternehmen u.a. auch die A1 Telekom Austria Group anwenden. Eine andere Möglichkeit wäre die direkte Ermittlung des (Brutto-) Cash Flows. Diese ergibt sich aus der Differenz aller zahlungswirksamen Erträge und den zahlungswirksamen Aufwendungen. In der Praxis ist diese direkte Ermittlung des Cash Flows (siehe Beispiel in der Tabelle 2) für externe Investoren aber nur schwer durchführbzw. nachvollziehbar. Nicht zuletzt deshalb wird die indirekte Methode auch die Praktikermethode genannt. Hat man den Cash Flow aus der laufenden Geschäftstätigkeit ermittelt, geht es weiter zum Cash Flow aus der Investitionstätigkeit. Wie dieser ermittelt wird sehen Sie ebenfalls in der Musterrechnung (Tabelle 1). Wozu das Ganze? Nun denn, der Cash Flow aus der laufenden Geschäftstätigkeit und jener aus der Investititionstätigkeit ergeben zusammengerechnet den Free Cash Flow. Und dieser Free Cash Flow ist vor allem für Aktionäre eines Unternehmens eine entscheidende Kennziffer. Mit den Mitteln aus dem Free (freien) Cash Flow können Unternehmen Dividende zahlen, oder eigene Aktien zurück kaufen. Während Ersteres - also die Dividende

- direkt in die Tasche der Aktionäre (= Eigentümer des Unternehmens) wandert, wirkt sich Zweiteres nur indirekt auf das Vermögen des Aktionärs aus. Der Rückkauf eigener Aktien wird als kursstützende Maßnahme betrachtet und wird vor allem im angloamerikanischen Sprachraum zu eben diesem Zweck eingesetzt. Der Aktionär erhält in diesem Fall nicht sofort Geld sondern profitiert vom Kursanstieg seiner Aktien. Übrigens: Wird eine Dividende gezahlt freut sich nicht nur der Aktionär, sondern auch Vater Staat, der jedesmal die Hand aufhält wenn Dividenden ausbezahlt werden. Kapitalertragssteuer nennt man das dann. Nicht manipulierbar. Apropos Free Cash Flow: Warum diese Kennziffer sich auch bei Analysten größter Beliebtheit erfreut ist einfach erklärt: Sie kann durch Bilanztricks praktisch nicht manipuliert werden. Oder wie es auf der Seite der Wiener Börse zu dem Thema heißt: „You can hide earnings, but you can not hide cash.” Um herauszufinden wie hoch der Free Cash Flow je Aktie ist, wird der gesamte Free Cash Flow durch die Anzahl der Aktien dividiert. Damit erhält man die Kennziffer Free Cash Flow/Aktie. Im Fall der A1 Telekom Austria Group lag der Wert im Jahr 2017 bei 0,58 Euro, um 65,8% höher als im Jahr davor (siehe Seite 2 des Jahresberichts). Demgegenüber steht die Dividende für 2017, die bei 0,20 Euro lag. Das bedeutet das die A1 Telekom Austria Group rund 35% ihres Free Cash Flow an die Aktionäre ausgezahlt hat. Ein durchaus vernünftiges Verhältnis, denn ein “ordentlicher Kaufmann” sollte prinzipiell Liquiditätsreserven im Talon haben.<

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ANLAGE FONDS / ANLEIHEN

ESG-Rating – ein Muss für High Yield Corporate Bonds „Im Kreditmanagement geht es darum, Risiken zu identifizieren bzw. Verlierer zu vermeiden’, heißt’s bei Carl Berthold, Partner und Portfoliomanager bei JAR Capital. Die britische Investmentboutique ist auf Fonds für europäische Unternehmensanleihen im Hochzinsbereich spezialisiert, der leitende Fondsmanager Kerrin Tansley ist seit 1996 im High Yield Bereich tätig.

S

eit den Zeiten der Finanzkrise, als Junk Bonds und Ramsch-Anleihen berühmt-berüchtigt waren, hat sich das Image von Hochzinsanleihen stark gebessert. Mit einem Volumen von mehreren Billionen US-Dollar nimmt das High-Yield-Segment mittlerweile wieder einen wichtigen Teil des Anleihemarkts ein. War der Markt früher auf wenige Branchen beschränkt, ist die Diversifikation heute um einiges größer. Dazu kommt, dass Unternehmen die Erträge aus Anleiheemissionen nicht mehr so oft in riskante Übernahmen stecken, sondern diese zur Bereinigung der Bilanzen oder der Senkung des Fremdkapitalanteils nutzen. Dies hat in der Folge zu einer Erhöhung der Bonität und einem Rückgang des Ausfallrisikos geführt.

Rating 2.0. Doch wie identifiziert man überhaupt potenzielle Default-Kandidaten? Dabei halfen bisher ausschließlich Ratingagenturen wie z.B. Standard & Poor’s oder Moody’s mit ihren Bonitätsratings, deren Skala von AAA/Aaa (ausgezeichnet) bis D (Zahlungsausfall) reicht. Zur Beurteilung und Einstufung der zu bewertenden Schuldner oder Emissionen arbeitet man dabei mit quantitativen Faktoren, also betriebswirtschaftlichen Kennzahlen, ebenso aber mit qualitativen Kriterien bezüglich Management, Unternehmensstrategie, Organisationsstruktur usw. JAR Capital hat sich in seinen Unternehmensanalysen seit jeher zusätzlich auf andere Risikofaktoren fokussiert: „Wir haben uns natürlich gefragt, woher die Risiken eines Zahlungsausfalls kommen. Und dabei ist uns aufgefallen, dass bei den meisten großen Ausfällen in der Unternehmensgeschichte in erster Linie Rechtssicherheits-, Reputations-, Umweltrisiken oder ein Versagen im Corporate Governance-Bereich - also u.a. Kriterien eines E (Environ-

Carl Berthold, JAR Capital

Foto: beigestellt

mental) S (Social) G (Governance)-Ratings - die Ursachen waren. Als uns dann zugleich noch Investoren und Wealth Management-Kunden signalisierten, dass ihnen eine Integration von Nachhaltigkeitsratings in das Auswahlverfahren der Emittenten wichtig ist, haben wir 2014 unseren ersten nachhaltigen High Yield Corporate Bond Fonds emittiert“, erläutert Fondsmanager Kerrin Tansley die Motive für die Auflage des JAR Capital Sustainable Income UI (siehe Fonds des Monats-Präsentationen am Montag im Börse Express). Erfreuliche Studienergebnisse. In der Zwischenzeit haben Studien wie z.B. die von Fidelity International sogar gezeigt, dass höhere ESG-Faktoren die Anlageergebnisse von Unternehmensanleihen steigern. Die Untersuchung von insgesamt 1500 Anleihen aus dem Universum der ICEBofAML (Bank of America Merrill Lynch)-Indizes kam zu interessanten Ergebnissen: Anleiheemittenten, die bei Umweltschutz, sozialen Belangen und Unternehmensführung über hohe Standards verfügen, können ihre Verbindlichkeiten mit einer größeren Wahrscheinlichkeit bedienen als Gesellschaften mit entsprechend niedrigeren Anforderungen. Die Ausfallwahrscheinlichkeit bei Gesellschaften mit höheren ESG-Werten ist also niedriger. „Auffällig ist, dass der Faktor Governance der mit Abstand wichtigste Bestandteil eines hohen ESG-Werts ist. Eine robuste Aufstellung in diesem Teilbereich wirkt sich in der Regel positiv auf Umweltschutz und soziale Belange aus“, betont dazu Annika Milz, Leiterin institutionelles Asset Management bei Fidelity International. Daten der Bank J. Safra Sarasin und der BofAML belegten zudem, dass sich die Risikoreduktion durch ESG-Analyse im Hochzinsanleihesegment noch stärker auszahlt. Und 2016 kam Barclays in einer Studie zum Schluss, dass bei Anleihen mit


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ANLAGE besseren ESG-Kennzahlen zugleich die Performance höher ausfällt. Ausbaufähiger Prozess. JAR Capital wollte bei der ESGAnalyse professionell vorgehen und sah sich im Bereich der Nachhaltigkeitsratingagenturen um. „Wir dachten zunächst, wir können uns das Research einkaufen, haben aber bald festgestellt, dass keine der damaligen Agenturen bis dahin den High Yield-Bondmarkt analysiert und geratet hatte. Daher haben wir den Spieß umgedreht und als ersten Schritt gewisse Sektoren bzw. Industrien wie beispielsweise Alkohol, Rüstung, Glücksspiel, Pornografie, Atomenergie und ähnliche ausgeschlossen“, erinnert sich Tansley an die Anfangsschwierigkeiten. Dabei stellte sich heraus, dass das europäische Investmentuniversum dadurch nicht sehr eingeschränkt wurde, weil viele dieser Unternehmen gar nicht im High Yield-Bereich vertreten waren. Der Ausschluss der Bankbranche fiel und fällt wesentlich stärker ins Gewicht, so Berthold. „Bankbilanzen sind für uns eine Black Box, weil sie zu wenig transparent sind. Das Universum reduziert sich so um ca. 27 Prozent.“ Mit der Überprüfung der verbleibenden Emittenten, die zumindest über ein Bonitätsrating von B- verfügen müssen, wurde ISS-oekom - damals noch oekom research - beauftragt. Das Ergebnis der international renommierten Firma, die zu den weltweit führenden Ratingagenturen im Bereich des nachhaltigen Investments zählt und im März 2018 Teil der amerikanischen Institutional Shareholder Services Inc. - weltweit größter Anbieter von Corporate Governance und Responsible Investment-Lösungen - wurde, war laut Berthold ernüchternd. „Der Großteil unseres damaligen Portfolios bekam die Nachhaltigkeitsratingnote D, die schlechteste Bewertung. Weil viele für das Rating notwendigen Informationen entweder gar nicht vorlagen oder nicht in einem für die Analyse geeigneten Format.“ Engagement hilft. Rund 60 Prozent der Emittenten im High Yield Markt Europas sind nämlich nicht börsengelistet und stehen in der öffentlichen Wahrnehmung an zweiter oder dritter Stelle. Gläubigerfragen zur Nachhaltigkeit sind daher Neuland für sie. „Aus diesem Grund haben wir uns entschieden, auch einen Engagement-Ansatz zu verfolgen und den Dienstleister GES (Global Engagement Service) einzuschalten. GES vertritt Asset Owners mit einem Vermögen von einer Billion Euro und berät Unternehmen in Sachen Nachhaltigkeit“, erklärt Berthold. „Wir als bestehende Bondinvestoren fungieren dabei als Türöffner und machen den Emittenten bewusst, dass bereits Kapitaleigner, Vermögensverwalter und Finanzdienstleister mit einem weltweiten Vermögen von ca. 70 Billionen US-Dollar die ‚Grundsätze für verantwortliches Investieren‘ der Vereinten Nationen (United Nations Prin-

ciples for Responsible Investment, kurz: UN PRI) unterzeichnet haben. Und dass ohne überarbeitetes Nachhaltigkeitsrating die Finanzierungskosten steigen können. Spätestens dann werden CFOs in der Regel hellhörig.“ Die Dialoge mit den Unternehmen zeigten jedenfalls bis dato fast immer Wirkung. Schwachstellen bei der Bereitstellung von Infos für das NachhaltigKerrin Tansley, JAR Capital Foto: keitsrating in den Unter- beigestellt nehmen konnten aufgezeigt, Ziele vereinbart und das Rating zumeist stufenweise upgegraded werden. Innerhalb des Portfolios ist der durchschnittliche ISSoekom Performance Score des Investmentuniversums von 18 auf knapp unter 30 gestiegen, wobei ein Score von 50 für das Erreichen des Prime Status (Nachhaltigkeitsleader) innerhalb des respektiven Sektors steht. Wo notwendig, wird nachgehakt und nach Beendigung eines Bondinvestments bleibt man im proaktiven Dialog mit den Emittenten. „So erweitert sich peu à peu das geratete Universum, aus dem wir schöpfen können“, bleibt Berthold optimistisch, auch hinsichtlich des zukünftigen Endziels im ESGRatingprozess, die Anwendung des Best-In-Class-Ansatzes. Spreu und Weizen. Derzeit erstaunt das zunehmende Angebot an nachhaltigen High Yield Bond-Fonds, meint Berthold. Die ebenfalls steigende Anzahl an verantwortlichen Investoren würde so einer Flut an - oft selbst ernannten Nachhaltigkeitsexperten gegenüber stehen. Was die Fonds-Auswahl schwierig macht. Ohne objektive Qualitätskennzeichnung, die die Spreu vom Weizen trennt, geht es da nicht. Wie gut, dass es im deutschsprachigen Raum das Siegel des Forums für Nachhaltige Geldanlagen (FNG) gibt und dass JAR Capital diese Auszeichnung für den Teilfonds JAR Capital Sustainable Income UI mit zwei Sternen verliehen bekommen hat - und zwar als erster und einziger High Yield Fonds. Dabei hob FNG explizit die institutionelle Glaubwürdigkeit, Produktstandards sowie die Selektions- und Dialogstrategien des Investmenthauses hervor. „Wir freuen uns sehr, dass unser EngagementAnsatz Anerkennung findet. Wir zielen damit auf eine Verbesserung bei den betroffenen Unternehmen und nicht nur auf Erhalt des Status quo ab“, sieht Berthold das Siegel als weiteren Meilenstein für JAR Capital. <


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Schneller ans Ziel Mit den Express Anleihen der Erste Group Bank AG • Chance auf interessante Verzinsung • Risikopuffer vorhanden Mehren! r • Emittentenrisiko beachten erfah • Kapitalverlust möglich

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KOMMENTAR / STEUER VON CHRISTOPH HOFER, SENIOR MANAGER, DELOITTE ÖSTERREICH

Deloitte Steuertipps zum Jahresende

D

as Jahresende 2018 rückt immer näher. Für Arbeitgeber und Arbeitnehmer ist nun der richtige Zeitpunkt, um steuerliche Angelegenheiten zu erledigen. Gerade im Hinblick auf Prämien oder die Absetzbarkeit diverser Ausgaben lohnt es sich, offene Steuerfragen noch vor 2019 abzuarbeiten. Um entspannt in die Weihnachtsfeiertage starten zu können, empfiehlt sich die frühzeitige Auseinandersetzung mit steuerlichen Belangen. Sowohl Arbeitnehmer als auch Arbeitgeber profitieren, wenn sie rechtzeitig die richtigen Schritte setzen.

„Sowohl Krankheits- als auch Pflegekosten sind zum Teil als außergewöhnliche Belastungen steuerlich absetzbar.“

Als Arbeitnehmer Kosten sparen. Wenn Arbeitnehmer ihre Aufwendungen rechtzeitig geltend machen, schont das die Geldbörse. Das zeigt sich vor allem bei Kinderbetreuungskosten. Heuer können letztmalig Kosten für die Kinderbetreuung von bis zu 2.300 Euro pro Kind und Kalenderjahr abgesetzt werden. Ab 1.1.2019 wird die Abzugsfähigkeit der Kinderbetreuungskosten und der Kinderfreibetrag dann durch den neuen Familienbonus Plus ersetzt. Im Rahmen der laufenden Lohnverrechnung kann das entsprechende Formular zur Berücksichtigung des Familienbonus Plus bereits im noch laufenden Jahr vom Arbeitnehmer an den Dienstgeber übermittelt werden. Der Familienbonus Plus wirkt sich dann schon ab Jänner 2019 aus. Auch Fortbildungs-, Ausbildungs- und Umschulungskosten sollten noch vor Jahresende geltend gemacht werden. Darunter fallen neben Studien- und Kursgebühren auch Fachliteratur oder Reisekosten. Spenden an begünstigte Organisationen in der Höhe von maximal 10% der Jahreseinkünfte lassen sich ebenfalls steuerlich absetzen. Da die Spendenempfänger eingegangene Spenden beim Finanzamt melden müssen, sollte man die der jeweiligen Spendenorganisation vorliegenden personenbezogenen Daten einem kurzen Check unterziehen. Die Checkliste für Arbeitnehmer gibt’s hier Guter Investitionszeitpunkt für Arbeitgeber. Unternehmen, die noch vor 2019 abnutzbares Anlagevermögen anschaffen und in Betrieb nehmen, profitieren von der

Foto: Pixabay geralt

Halbjahres-Abschreibung für Abnutzung. Für den Kauf von Büroeinrichtung, Computern oder Kraftfahrzeugen ist jetzt also ein strategisch guter Zeitpunkt. Zudem sollte auch das Sachanlagevermögen auf Abschreibungserfordernisse überprüft werden. Geringwertige Wirtschaftsgüter im Wert von maximal 400 Euro können sofort abgeschrieben werden. Auf der Agenda stehen jetzt auch bilanzsteuerrechtliche Themen sowie das Einleiten von steuerlichen Liquiditätsmaßnahmen. Auf Basis einer Prognoserechnung kann ein Herabsetzungsantrag für Vorauszahlungen für 2019 gestellt werden. Punkte wie die Beantragung von FFG-Jahresgutachten und Forschungsprämien gehören ebenfalls auf die Steuer-Checkliste. Zudem müssen sich die Unternehmen jetzt um die Rückvergütung von Energieabgaben kümmern.

„Dafür müssen sie allerdings den einkommensabhängigen Selbstbehalt zwischen 6% und 12% übersteigen.“

Steuerlich relevante Fristen für Unternehmen. Zur Begründung einer Unternehmensgruppe muss der Gruppenantrag nachweislich vor Ablauf des Wirtschaftsjahres gestellt werden und die Einreichung innerhalb eines Monats

beim Finanzamt erfolgen. Mit 31.12.2018 endet grundsätzlich die siebenjährige Aufbewahrungspflicht für Geschäftsunterlagen des Jahres 2011 (UStG: bei Gebäuden bis zu 22 Jahre). Mit 31.12.2018 tritt die absolute Verjährung für Abgaben des Jahres 2008 ein. Bis 31.12.2018 kann die Energieabgabenvergütung 2013 noch eingefordert werden.<

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STANDORT FRANKREICH

Das Buhlen um Gelder aus Österreich

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ine Gruppe osterreichischer Industrieller mit Frankreich-Erfahrung und Wirtschaftstreibender tauschten einander beim gemeinsamen Fruhstuck in der Franzosischen Botschaft uber den Investitionsstandort Frankreich in Anwesenheit des Gastgebers, Botschafter Francois Saint-Paul, aus. Auf Initiative der Agentur Business France und der Wirtschaftsabteilung der Franzosischen Botschaft, wurden die Vorzüge des InvestitionsstandZAHLEN orts Frankreich und die richtungsweisenden Reformen der Ca. 300 österreichische Unternehmen sind in FrankRegierung Macron erläutert reich prasent und (die Präsentation gibt’s hier). beschaftigen uber 11.000 Diese InformationsveranstalPersonen. In 2017 war tungen finden zurzeit in 40 Frankreich das 10. Zielland fur österreichischen Investo- von Frankreich ausgewahlten ren. 20 neue Projekte wurLändern statt, darunter Österden in 2017 konkretisiert. reich, als Vorbereitung zum Business Gipfel in Paris (VerFranzosische Unternehmen sind mit etwa 300 Tochterge- sailles) im Janner 2019. sellschaften und 18.000 Be„Die Effizienz der Infrastrukschaftigten in Osterreich tur, der Bildung und der Austatig. Frankreich war in 2017 bildung der Fuhrungselite sind das 8. Entsendeland fur Invein Frankreich ein wahres stitionen in Österreich Atout“, waren sich Bernd Eder (Vice President Finance & Integrated Management Systems, Kapsch CarrierCom und Christoph Salzer (Senior Vice President M&A, Managing Director Frankreich und Deutsch-

Der Herr Botschafter hat geladen

Foto: beigestellt

Frankreich - ein Top-10-Zielland für österreichische Investoren wie Mayr-Melhof, Warimpex, Kapsch... Foto: Pixabayericviequist

land, Warimpex) einig. Die Kapsch AG, die seit 2010 mit Standorten in Frankreich vertreten ist, profitiert von den ausgezeichneten Strom- und Bahnnetzen, sowie der Qualität der Transportmittel. Auslandische Investoren profitieren von der Top-Ausbildung der Ingenieure im Bereich Forschung und Entwicklung. Das Fiskalsystem (CTR) kommt dem Unternehmen sehr entgegen. Die franzosische Innovations- und Fortschrittskultur bieten den Unternehmen alles, was sie für ihre Entwicklung benotigen, so der Tonus der Gesprachsrunde allgemein. Die Lockerung der Arbeitsgesetze durch die Regierung Macron ist bereits spurbar fur Warimpex. Unbefristete Arbeitsvertrage werden jetzt leichter abgeschlossen, was das Personal besser an das Unternehmen bindet. Durch die typisch osterreichische Fuhrungskultur und Dialogbereitschaft der Fuhrungsetage mit den Arbeitern und Angestellten, ist in den Betrieben der osterreichischen Investoren in Frankreich die Streikgefahr kein Thema. Der europaische Marktfuhrer in der Kartonverpackung MayrMelnhof, fur den Frankreich mit 930 Mitarbeitern der zweitwichtigste Standort ist (anwesend CEO Wilhelm Hörmanseder), hatte bewusst landliche Gegenden quer durch Frankreich gewahlt, da dort die „intimere“ Struktur eine verbesserte Identifizierung der Arbeitnehmer mit dem Betrieb ermoglicht. Das Unternehmen schätzt zudem Frankreich auch als Brückenkopf fur den Westafrikanischen Markt. Im Gegensatz zur ausgezeichneten Ausbildung der Ingenieure, war die Verfugbarkeit von Fachkraften ein Kritikpunkt bei den Gesprachen. Das osterreichische Modell der Lehrlingsausbildung in den Betrieben wunschen sich alle drei anwesenden Investoren. Die Regierung Macron unternimmt allerdings große Anstrengungen, diese Lucke, in Anlehnung an das osterreichische Dualsystem, zu schließen, versicherte der Botschafter der Republik Frankreich. Abschließend bemerkte Botschafter Saint-Paul, dass auch der Großraum Paris an Attraktivitat gewinnt. Paris profitiert von Infrastrukturprojekten im Zusammenhang mit der Austragung der olympischen Spiele 2024 und von der zunehmenden Wichtigkeit des Finanzplatzes.<


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BÖRSE EXPRESS BILINGUALE SERIE IN KOOPERATION MIT HOWMUCH.NET

Putting the Bitcoin crash into perspective

Bitcoin-Absturz in die richtige Perspektive bringen

The latest Bitcoin crash has some investors believing the “end of days” are near. Once bullish “hodlers” and committed individuals now voice their concerns and fears that this crash indicates that the cryptocurrency market may be faced with a new normal. While the latest crash has been painful, it is best to step back and assess the current state of Bitcoin relative to its past. Bitcoin has “crashed” many times over the past several years, but how does this latest downturn compare to past steep sell offs?

Der letzte Bitcoin-Crash lässt einige Investoren glauben, dass das Ende des Tages nahe ist. Engagierte Individuen äußern Bedenken und befürchten, dass dieser Crash darauf hindeutet, dass der Kryptowährungsmarkt mit einer neuen Normalität konfrontiert sein könnte. Obwohl der letzte Absturz schmerzhaft war, ist es am besten, einen Schritt zurückzutreten und den aktuellen Status von Bitcoin im Verhältnis zu seiner Vergangenheit zu beurteilen. Bitcoin ist in den letzten Jahren oft „abgestürzt“, aber wie steht dieser jüngste Abschwung im Vergleich zu den steilen Abfällen der Vergangenheit?

https://howmuch.net/articles/bitcoin-all-major-crashes

Visualising last Bitcoin crashes - Grafik der letzten Bitcoin Abstürze


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BÖRSE EXPRESS BILINGUALE SERIE IN KOOPERATION MIT HOWMUCH.NET

The World's Most Valuable Retail Brands 2018

Wertvollste Handelsmarken der Welt in 2018

Our data come from the Brand Finance Retail 50, a ranking from the world’s leading brand strategy and valuation consulting company. Brand Finance deploys two key metrics that we adapted into our visualization. The color of each circle corresponds to their brand rating, very similar to a credit rating, where AAA is exceptionally strong. The size of the circle represents the combined monetary value of the company’s retail brands. We also included the countries where these brands originate, letting you quickly and easily see which companies and countries dominate the retail world.

Die Daten stammen aus dem Brand Finance Retail 50, dem Ranking eines weltweit führenden Markenstrategie- und Bewertungsberatungsunternehmens. Brand Finance setzt zwei Schlüsselkennzahlen ein, die wir in unsere Grafik übernommen haben. Die Farbe jedes Kreises entspricht ihrer Markenbewertung, die einer Bonitätsbewertung sehr ähnlich ist, wobei AAA außergewöhnlich stark ist. Die Größe des Kreises stellt den kombinierten Geldwert der Handelsmarken des Unternehmens dar. Wir haben die Länder mit einbezogen, in denen diese Marken ihren Ursprung haben. So können Sie schnell feststellen, welche Unternehmen und Länder den Einzelhandel dominieren.

https://howmuch.net/articles/the-worlds-most-valuable-retail-brands-2018

Marken Rating.


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BĂ–RSE EXPRESS

Unser Nachhaltigkeitsbericht: Nur Online - fĂźr unsere Umwelt. schelhammer.at/de/nachhaltigkeit

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Gesehen von BÖRSE EXPRESS EXPERTIN und BLOGGERIN Michelle Yan

LEBENSLUST & LIFESTYLE Die Rote Küvee von Groszer Wein Die Rote Küvee vom Weingut Groszer Wein aus dem Südburgenland ist ein wahrer Crowd Pleaser und für Weinliebhaber aller Nationen sorgfältig kreiert. Die Trauben stammen aus den Hängen des Eisen- und Königsberges, welche dem Wein ein mineralisches und würziges Aroma verleihen. Sie wird aus einer Kombination von 60% regionalen und 40% internationalen Rebsorten hergestellt: Zweigelt, Blaufränkisch, Syrah, Cabernet Sauvignon und Merlot. Geschmacklich erinnert die Rote Küvee an saftig-frische Kirschen und Brombeeren mit schöner Mineralik und weicher Vollmundigkeit. Falstaff verlieh dem Wein 90 Punkte im aktuellen Rotwein-Guide. Vom Wine Enthusiast bekam die Rote Küvee 2015 sogar 92 Punkte. Modern, würzig, mineralisch und elegant!

Fleischgenuss bei Klaghofer

Fotos: Flaticon, Groszer Wein, Klaghofer

Ein Geheimtipp für ein ausgezeichnetes Steakfleisch ist die traditionelle Fleischerei Klaghofer in Ottakring, bei der man die Leidenschaft für Fleisch schmeckt. Das Geheimnis für den tollen Geschmack, laut den zwei Klaghofer Brüder und Fleischmeister, liegt in der respektvollen, artgerechten Tierhaltung in bäuerlichen Betrieben. Besonders wichtig ist hier auch der stressfreie Weg zur Schlachtung, weshalb hier nur Rinder von ausgesuchten lokalen Bauern in Niederösterreich bezogen werden. In Kombination mit traditionellem Handwerk produziert Klaghofer seit Gereationen hochwertige Lebensmittel mit einzigartigem Geschmack.

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Gesehen von BÖRSE EXPRESS EXPERTIN und BLOGGERIN Michelle Yan

LEBENSLUST & LIFESTYLE Nicht nur ein Schuh ... Maßschuhe sind ohne ein fachkundiges Maßnehmen undenkbar, denn nicht nur die Maße spielen hierbei eine Rolle, auch die individuellen Vorstellungen von Tragekomfort fließen in die Fertigung des Schuhs ein. In der Maßkonfektionen kann man hier aus dem Weitensystem kostenlos die besten Leisten wählen. In der Maßoption sind darüber hinaus nicht nur links und rechts unterschiedliche Leisten möglich, sie archivieren diese auch für spätere Bestellungen unter unseren Namen. Eine handfeste fachliche Ausbildung im Schuhmacherhandwerk, eine langjährige Berufspraxis, der Wille zur Herausforderung und die Begeisterung für den Herrenschuh sind essenzielle Voraussetzungen, um am Ende einen Schuh von höchster Güte herzustellen. Nur die Begeisterung reicht nicht, nur das fachliches Können auch nicht. Diese Elemente müssen sich zu einer beruflichen Leidenschaft verbinden. Nichts weniger als das ist deren Anspruch an sich, an die Mitarbeiter und Partner. Ein handwerkliches Unternehmen mit Qualität, das man nicht mehr oft findet.

Fotos: Flaticon, Schuhmanufaktur, Thalia

Buchtipp: Machtbeben Crash oder Jahrhundertchance? Dirk Müller ist sich sicher: Wir stehen vor der nächsten Weltwirtschaftskrise und einer gigantischen Umverteilung. Ob China, Russland, Nordkorea, Naher und Mittlerer Osten oder USA und Europa – Müller erklärt in seiner gewohnt verständlichen Art Hintergründe, Zusammenhänge und Konsequenzen der aktuellen Konflikte. Klug und glaubhaft schildert er den voraussichtlichen Ablauf dieser kommenden Weltwirtschaftskrise. Er zeigt, welche Rolle Digitalisierung und Automatisierung spielen, wo die Zukunft des Geldes, der Arbeit und der Gesellschaft liegt, und gibt wertvolle Tipps, wie wir diesen Umbruch nicht nur unbeschadet überstehen, sondern auch noch davon profitieren können - aktuell und hochspannend! Die Welt vor der größten Wirtschaftskrise aller Zeiten!

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