JULI 2018
Erfolgreiche Auktionen in Wien- Sammlung Herbert Looser 18. Art Bodensee- David Claerbou- Bodies of Work- 'type brut' Olaf Nicolai- 100 beste Plakate 17- ‚Viennacontemporary‘
KUNST.INVESTOR Editorial
Liebe Leserinnen und Leser!
Heute halten Sie die aktuelle Ausgabe des e-Magazin KUNSTINVESTOR in „Händen“. Innovativ, exklusiv und stets mit dem richtigen Riecher für aktuelle Entwicklungen informieren wir Sie rund um alle wichtigen Themen, die nationalen und internationalen Kunstmärkte betreffend. So spannend war der Kunstmarkt noch nie- besonders dieser Monat wird turbulent: Die Kalender der Sammler und Kunstinvestoren sind voll. Auktionen, Ausstellungen und Previews, ein Termin jagt den nächsten. Und dem Geschäft mit den schönen Dingen mangelt es keineswegs an Härte, ganz im Gegenteil, auf der Suche nach neuen Kunden und Märkten bedarf es Flexibilität und Wandlungsfähigkeit. Der österreichische Kunstmarkt mit seiner prosperierenden Galerieszene boomt und Österreichs Auktionshäuser legen an Internationalität kräftig zu. Kunst ist ein interessantes Portfolio und unbestritten die schönste Beimischung für Ihr Invest-
ment. Inspirierend, nicht allein in ideeller Hinsicht. Auch der ganz „normale“ Kunstliebhaber, der ein Bild bei sich zuhause an die Wand hängt, wird damit zu einem Überzeugungstäter. Er kultiviert später einen sehr selektiven Blick. Er wird daran gemessen; es ist seine ganz persönliche Visitenkarte. Mit diesem Bild zeigt er ein Stück von sich, ein Stück von dem, woran er glaubt, ein Stück von seinen Gefühlen, Hoffnungen, Ängsten. Eine intensive Auseinandersetzung mit Kunst ist ohne emotionale Beteiligung nicht möglich…….. Weil es bei allen Dingen des Lebens immer auf den richtigen Mix ankommt, wollen wir Sie nicht nur mit fundierten Hintergrundberichten, präzise recherchierten Topstories, wichtigen Nachrichten und aktuellen Themen begeistern. Lesen Sie die aktuelle Ausgabe KUNSTINVESTOR, wo Sie sich ein aktuelles Bild über den Kunst- & Geldmarkt verschaffen können- eine wirklich gute Investition. Viel Lesespaß wünscht Ihnen
Michael Ruben Minassian IMPRESSUM: Medieneigentümer, Chefredakteur & Herausgeber: Michael Ruben Minassian, Mail: michael.minassian@kunstinvestor.at , Telefon: +43 1/ 236 53.1312 Verlagsadresse: MN Online & Content GmbH, 1110 Wien, Brehmstrasse 10/4.OG, Geschäftsführung: Markus Bauer, ATU 65091955, FN 330453k, Tel: +43 1/ 919209045 DW, Fax: +43 1/2981298, Website:www.kunstinvestor.at, Cover-Foto: © MAK Wien, „100 Beste Plakate 17“, Grafik: Alex Large, Liane Sommers und Jürgen Fehrmann (Gestaltung), "Keep It Real, Plakat Avatar", Druck: Medialis Offsetdruck GmbH, Deutschland, © Alex Large, Liane Sommers, Jürgen Fehrmann/100 Beste Plakate e.V.
KUNST.INVESTOR News
JINY LAN THE WORLD IS SOMETIMES FLAT, SOMETIMES ROUND
Jiny Lan- „left, right?“, 2014-17
Berlin- In einer Welt in der Wahrheit und Wahrhaftigkeit immer wieder durch Wahrheitsclaims und Wahrheitsverdrehungen irregeführt werden, sind Wahrheit und Scheinwahrheit kaum zu unter-scheiden. Jiny Lan kreiert in ihren Gemälden eine Narration, die zwischen eigener fiktionaler Erzählung und gegenwärtigen oder historischen Bezügen changiert. In ihren neuen bildnerisch gestalteten Szenerien unter dem Titel The World is Sometimes Flat, Sometimes Round, zu sehen im Projektraum schultz contemporary, scheint nichts real zu sein im Sinne von wahrhaftig. Alles scheint der Phantasie zu entspringen. Doch bei näherer Betrachtung flicht die, 1970 in Xiuyan im Osten Chinas geborene Künstlerin Reales in ihre surrealen Welten. Beim Betrachten ihrer Gemälde scheint das ein oder andere Motiv vertraut. Dies kann zum einen an Jiny Lans Bildprotagonisten liegen, zum anderen an ihren medienwirksamen Bildern, die es bis in die New York Times schaffen, wie ihr Selbstportrait als Frau von Mao Zedong. Oder an ihrer systematischen Arbeitsweise, denn jedes Bild übernimmt Elemente seines Vorgängerbildes und gibt Elemente wiederum an das nachfolgende weiter – in etwa wie Gene, die geerbt oder vererbt werden. So entstehen Serien und ganze Epen. Die Motive sind sorgfältig gewählt und dienen oft
als Symbol, das die östliche mit der westlichen Kulturgeschichte verbindet. In Who is the Ruler of This World zeigt sie Mao Zedong als süßes, unschuldiges Baby und visualisiert gleichzeitig den Schrecken der Geschichte, der noch immer virulenten MaoVergangenheit. Das Baby hält ein Tablett in der rechten Hand. Darauf steht ein tapferer Soldat mit hocherhobenem Arm, wie wir ihn von Anselm Kiefers heroischen Sinnbildern aus den Jahren 1967-70 kennen. Kiefer bezieht sich auf die grausame deutsche Nazi-vergangenheit. Vielleicht lässt es sich so formulieren: Beide Künstler erkunden auf ihre Weise das Trauma eines verheerenden Pathos, das die Hybris einer Vorstellung von weltbeherrschender Macht erfand und schließlich einen ganzen Kontinent an den Rand des Abgrunds stürzte und der noch immer nicht ganz gebannt ist. Jiny Lan studierte von 1991-94 an der Academy of Fine Arts in Zhejiang, China. 1995 emigrierte sie nach Deutschland und pendelt seither zwischen China und Europa. Sie ist Gründungsmitglied der Bald Girls, der ersten chinesischen feministischen Künstlerinnengruppe und stellt u.a. in Beijing, Berlin, Düsseldorf, Hongkong, New York und Paris aus. [Foto:© Galerie Michael Schultz Berlin]
KUNST.INVESTOR News
BERND KIRSCHNER RESONANZ
BERND KIRSCHNER- THE OTHER SIDE OF THE HORIZON, 2018
Berlin- Wasser ist das zentrale Element – heute, in Zeiten von Klimawandel und Ressourcenknappheit, sowie vor Hunderten von Jahren in den Schöpfungsmythen fast aller Kulturen. Wasser repräsentiert Leben, aber auch Tod. Der 1980 im bayerischen Memmingen geborene Künstler greift in seiner Malerei die Macht des Wassers auf. Reminiszenzen an den Ozean und seinen ständigen Wandel, scheinen Kirschner zu leiten. Öl- oder Acrylfarbe und Leinwand sind seine Materialien; Rot und Blau seine dominanten Farben; das Wechselspiel von Figuration und Abstraktion sein Stilmittel. In seinen Bildräumen zeigt er Darstellungen von Seen und Pfützen, Oberflächen und Unterwelten, Wellen und Kreisen, Menschen über der See und Gestalten unter der See. Seine Werke erzählen von Mythologien, Legenden und manchmal auch vom Zwiegespräch mit dem unendlichen Bildervorrat älterer Kunstwerke. Das Bild als Resonanzraum. Parallel zur Natur erschafft es sich aus der Erinnerung immer wieder neu, Elemente werden gespiegelt, Wesen erscheinen und verschwinden, selbständige Zellen zirkulieren unter der Oberfläche wie aufplusternde Quallen, die sich im Rhythmus bewegen. Auf Nichts ist Verlass; lässige Momente der Zweisamkeit verflüchtigen sich im Nebel oder werden vom Fluss der Farben verdrängt. Der
Künstler beginnt seine Arbeitsweise immer mit dem Aufspannen der Leinwand, mit einer vagen Stimmung im Kopf, verdünnte Farbe auf die Leinwand auftragend, nicht überall, aber Schicht für Schicht, bis die Tonalität stimmt, er aus dem Bild heraus Platzierungen vornimmt, experimentiert, bis durch den Malakt selbst Bilder entstehen. Erst dann setzt der Intellekt ein, hier allerdings sehr bewusst und mit höchster Anspannung, bearbeitet der Künstler seinen Vorrat an Formen, nimmt Reduktionen und Verdichtungen vor bis das Schemenhafte zum realen Bild wird – Abstraktes und Figuratives den Resonanzraum bestimmen. Da gibt es lesbare Bilder mit verschwommenen Welten, die beim Betrachten ganz einfach zu verstehen scheinen, doch dann wird aus einer amorphen Komposition plötzlich ein Wesen, das sich einschmeichelt in die Unterwasserwelt, beunruhigt und Fragen aufwirft. Am Ende unseren Blick schärft, der suchend weitere Entdeckungen macht. Bernd Kirschner studierte freie Malerei an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart. Für sein Werk wurde er zahlreich ausgezeichnet. 2016 erhielt er eine Gastprofessur in Hangzhou, China. Er stellt in Galerien und Kunsthallen aus in Budapest, Istanbul, New York, Paris, Dresden, Berlin, Peking und Seoul. [Foto:© Galerie Michael Schultz Berlin]
http://www.kunsthallewien.at/#/de
KUNST.INVESTOR News
David Claerbout
The Pure Necessity, 2017, Ausstellungsansicht Unlimited Basel, Foto: Andrea Rosetti Courtesy of David Claerbout und Galerie Esther Schipper, Berlin | Bildrecht, Wien, 2018
Die Sommerausstellung im Kunsthaus Bregenz widmet sich dem Belgier David Claerbout. Claerbout gehört zu den renommiertesten und wichtigsten Videokünstlern weltweit. Durch seine Auseinandersetzung mit Fotografie und Film entwickelte er ein besonderes Interesse an Zeit. Seine Werke, in denen sich Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zu überwältigenden Momenten in zeitlicher Ausdehnung verbinden, stellen tiefgreifende philo-sophische Überlegungen zu unseren Vorstellungen über Zeit und Realität, Erinnerung und Erfahrung sowie über Wahrheit und Fiktion dar. Charakteristisch sind seine extrem verlangsamten Bild-sequenzen: Bewegte Bilder kommen nahezu zum Stillstand. Claerbout erreicht diese Effekte über Diaserien oder über computergenerierte Methoden, die Bewegtbilder zu Stand-bildern gefrieren lassen. Das Resultat ist eine erhöhte Aufmerksamkeit der Betrachter/innen, die sich der ver-langsamten Zeit ausliefern und sich ihr anpassen. Das Kunsthaus Bregenz ist – mit seiner auratischen Präsenz und sensiblen Lichtführung – ein idealer Ort für diese Form der Wahrnehmung. Für Die reine Notwendigkeit / The Pure Necessity (2016),
unterzieht Claerbout den Kinderbuch- und Filmklassiker Das Dschungelbuch von 1967 einer Überarbeitung. Tiere werden nicht menschengleich, sondern durch Computer-animation in ihrem artgerechten Verhalten dargestellt. Besucher/innen der Sommerausstellung David Claerbout können Die reine Notwendigkeit / The Pure Necessity (2016) als Außenprojektion vor dem Kunsthaus Bregenz erleben. Olympia (The real-time disintegration into ruins of the Berlin Olympic stadium over the course of a thousand years) (2016) ist eine digitale Rekonstruktion des Olympiastadions in Berlin. David Claerbout scannte jeden Stein des berühmten Nazi-Gebäudes und fertigte eine täuschend echte 3DVersion an. Seine Darstellung in Realzeit ist auf tausend Jahre berechnet. Steine erodieren, Pflanzen sprießen. Selbst die aktuelle Wettersituation wird über die Daten einer Webcam simuliert – ist der Himmel über Berlin wolkenlos, so ist er es auch im Film. Claerbout errechnet und rendert die Zukunft, aber auch das Jetzt. Olympia ist eine Reflexion über Zeit und Wahrnehmung, Impressionismus im digitalen Zeitalter. [Kunsthaus Bregenz, Dauer bis 7. Oktober 2018- Foto: © KUB]
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Bodies of Work
Katharina Gruzei, aus der Serie Bodies of Work, 2017, © Bildrecht, Wien, 2018
Die Auseinandersetzung mit Arbeit ist ein zentrales Thema der Künstlerin Katharina Gruzei. In der Serie Bodies of Work befasst sie sich mit der Linzer Schiffswerft (ÖSWAG). Gruzei begleitete über einen Zeitraum von zwei Monaten mit ihrer Kamera den Bau eines großen Fährschiffs. Mann und Maschine erweisen sich im industriellen Schaffensprozess als perfekt aufeinander abgestimmt. Gruzei sieht den „Arbeiterkörper“ in diesem Zusammenhang als „Verhandlungsort für die stets aktuellen Diskurse um den Stellenwert und die Veränderung von Arbeit.“ Die Künstlerin fotografierte auch außerhalb der Betriebszeiten in der Werft. Wenn sich die Dunkelheit über das Firmenareal legt und der Lärm der Maschinen
verhallt, zeigen sich die Motive in einem anderen Licht. Die fremdartig wirkenden Szenarien erweitern den repräsentierten Realitätsausschnitt um neue Zeit- und Raumbezüge. Der fotografische Befund dieser Serie reicht demnach weit über einen dokumentarischen Ansatz hinaus. Katharina Gruzei wurde 1983 in Klagenfurt geboren. Sie studierte an der Universität für künstlerische und industrielle Gestaltung Linz, an der University of California, Santa Barbara und an der Universität der Künste, Berlin. Die Künstlerin arbeitet neben Fotografie mit Film, Video, Installationen, Sound und Projekten im öffentlichen Raum. [ Kuratorin: Brigitte Reutner, Ausstellungsdauer: 15. Juni bis 19. August 2018 - Foto © LENTOS]
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KUNST.INVESTOR News
KUNST.INVESTOR News
Continuum
Stanisław Drożdż, Continuum, 1973/2018, mural
Berlin- Mit der Gruppenausstellung Continuum werden zum ersten Mal die Werke von Stanisław Dróżdż, On Kawara, Jarosław Kozłowski, Roman Opałka, Barbara Schmidt Heins und Gabriele Schmidt Heins präsentiert. Das Gefühl von Fortdauer, Zeit und Raum, das den Menschen von Anbeginn der Zivilisation begleitet, erlaubt es uns, hier und jetzt bewusst unsere Existenz zu definieren. Zu glauben, dass wir Teil eines Prozesses sind, dessen Kontinuität ein Sinn ergibt. Das Konzept des Raum-Zeit-Kontinuums wurde im frühen
Zwanzigsten Jahrhundert von den Physikern Albert Einstein und Hermann Minkowski entwickelt. Es scheint, dass das Thema seitdem erschöpft wurde. Interessanterweise jedoch, haben in den 1970er Jahren viele Konzeptkünstler versucht, das Continuum auf ihre Weise zu visualisieren und sich dem Thema intuitiv anzunähern. In dieser Zeit wurde das Prozessuale zur untrennbaren Komponente der künstlerischen Praxis. [Ausstellungsdauer bis 8. September - Foto: GALERIE ŻAK | BRANICKA]
KUNST.INVESTOR News
Raumbezogen 02
Resonanz (Work in progress), 2018 © Stefan Wischnewski
Die für diese Ausstellung entstandene raumgreifende Installation Resonanz bezieht sich auf die besonderen architektonischen Vorgaben der großflächigen Wand von 14 x 6,6 m. Darüber hinaus will sie auch die Strömungen, Schwingungen und Strukturveränderungen verkörpern, denen ein Gebäude – besonders auch dieses historisch bedeutsame Jugendstilhaus – im Wandel der Zeit ausgesetzt ist. Die markante Wand ist überzogen mit einem Netzraster, der sich in den Raum hinein bis zur Treppe ausdehnt – wodurch eine Entgrenzung der Wandoberfläche stattfindet. Auf der extrahierten Resonanzfläche wird ein geschichteter Farbverlauf sichtbar, der eine reliefartige Struktur erkennen lässt und dadurch den Eindruck einer formhaften, lebendig wirkenden Wandoberfläche vermittelt, die den Betrachter/die Betrachterin weiter durch den Raum führt. Sämtliche Arbeiten, die in dieser Ausstellung zu sehen sein werden, sind gefertigt aus kleineren oder größeren Ballsportnetzen, wie sie beim Tennis, beim Basketball oder für Fußballtore verwendet werden. Sie zeigen die Vorliebe Stefan Wischnewskis für dieses ursprünglich bewegliche, in sich zusammenfallende Material, das er
durch ein spezielles Auftragen vieler Farbschichten bildhauerisch zu eigenständigen Skulpturen entwickelt und verfestigt – wie die kleinen Objekte der Serie weave (englisch für „weben“), die als amorphe Gebilde an der Wand hängen oder als Mobiles im Raum schweben. Wischnewskis Arbeit Empire – schon der Name dieses Objekts verweist auf eine andere Zeitepoche – stellt einen aus 53 vom Künstler individuell verknoteten und verschweißten Ballnetzen gebildeten imperialen Kronleuchter dar, der im Eingangsbereich des Kunstraums hängen wird, ein Kunstraum, der in einem Jugendstilhaus von 1898 eingerichtet und 2016 neu gestaltet wurde. Somit werden nicht nur Räume, sondern auch Zeiten miteinander verwoben. Stefan Wischnewski ist in Neumünster geboren und hat in der Akademie der Bildenden Künste in München Bildhauerei studiert. Nach Studienaufenthalten an verschiedenen Kunstuniversitäten lebt und arbeitet er heute in München. [Ausstellungsdauer: 14. Juni bis 6. September - Foto: © Kunstraum Nestroyhof]
KUNST.INVESTOR News
Collector’s World
Ein Blick in die Sammlung Hilger. Von Beuys bis Warhol
ERRÓ, Opus Mao (Hollande), 1989- Acryl auf Leinwand,Hilger Collection
Im Juni zeigt das Museum Angerlehner eindrucksvolle Werke aus der Hilger Collection. Unter dem Titel „Collector’s World“ wird eine künstlerische Weltenlandschaft dargeboten. Unterteilt wird diese Welt in vier Kategorien: Pop, Mythos, Wirklichkeit und Vision. Werke von KünstlerInnen wie Erró, Jeff Koons, Oswald Oberhuber, Sara Rahbar, Andy Warhol und Erwin Wurm werden dabei präsentiert. The Hilger Collection umfasst Werke der österreichischen Moderne und der internationalen zeitgenössischen Kunst: Malerei, Zeichnungen, Skulpturen, Installationen, sowie Videound Fotoarbeiten. Geprägt ist der Bestand vor allem auch durch die vielen Reisen und daraus resultierenden internationalen Kontakte, die Ernst Hilger knüpfte. Dabei interessiert sich der Sammler nicht nur für herausragende und oft außergewöhnliche Positionen österreichischer Kunst, sondern seit langem auch für die Kunst aus den osteuropäischen Ländern und für deren politisches und sozialkritisches Potential. Ebenso geht sein Blick über die Grenzziehungen der „westlichen Kunst“ hinaus. So gelangten iranische
Malerei, chinesische Fotografie, salvadorianische Skulpturen und südafrikanische Videoarbeiten früh in die Sammlung, noch bevor die jeweilige künstlerische Strömung großes Echo in Museen oder Presse fand. Die Auswahl der KünstlerInnen von Oswald Oberhuber bis Gérard Fromanger, von Sara Rahbar bis Kosta Tonev zeigt auch, dass es Ernst Hilger kein Anliegen war den Mainstream der jüngsten Kunstgeschichte abzubilden, sondern, dass er besondere, oft widerspenstige und nicht leicht kategorisierbare Positionen große Bedeutung beimisst. Im Vordergrund der von der Kuratorin Katarzyna Uszynska präsentierten Auswahl stehen visionäre, mythologische, aber auch politisch-gesellschaftliche Themen in der Kunst, die über nationale und kulturelle sowie mediale und formale Zuordnungen hinausreichen. Dabei wurden von der Kuratorin wesentliche Aspekte und Interessen der Sammlung gebündelt, um einen Blick auf die für einen Sammler wichtige künstlerische Welt zu eröffnen.
KUNST.INVESTOR News
Leo Zogmayer, 0`00``,2017, Gummi, 22x33x4cm
Schwarz-weiß aber auch grau
Mit der jährlichen Präsentation von Mitgliedern der 18 niederösterreichischen Kunstvereine, die mit dem Landesverband verschränkt sind, wird dem Auftrag auch heimische Positionen zu zeigen Rechnung getragen. Dies soll auch auf die lokalen Szenen zurückwirken und macht das Dokumentationszentrum für Moderne Kunst in St. Pölten zu einem Player mit lokaler und regionaler Relevanz. Damit wird insbesondere die niederösterreichische Kunstszene mit einer entsprechenden Präsentationsmöglichkeit unterstützt. Angestrebt wird somit ein stärkerer Austausch einzelner Künstlerinnen und Künstler aus
Niederösterreich sowie den diversen Kunstszenen im Bundesland. Die Ausrichtung dieser jährlichen Ausstellung orientiert sich dabei an spezifischen Themen und künstlerischen Fragestellungen. Jeder Kunstverein entsendet eine Vertreterin oder ein Vertreter, die mit einem spezifischen Werkblock in den Fokus gestellt werden. Dies soll durch die Einbindung heimischer Künstlerinnen und Künstler in eine besonders ausgerichtete Programmatik gewährleistet sein, Das Thema der diesjährigen Ausstellung der Kunstvereine steht unter dem Motto „schwarz_weiß aber auch grau“. (Foto: © NOEDOK)
KUNST.INVESTOR Messe
18. Art Bodensee in Dornbirn
Copyright: Thomas Feuerstein
Die Art Bodensee wird diesen Sommer noch internationaler. Unter den rund 60 Galerien der Sommerkunstmesse vom 13. bis 15. Juli in Dornbirn sind Neuzugänge aus Spanien, Italien und Deutschland. Eine Sonderschau der Galerie Hollenstein, ein Skulpturenschwerpunkt des Kunstraum Dornbirn und eine Installation des Künstlerinnen-Duos Fulterer/Scherrer ergänzen das Angebot. Die Übersiedelung der Art Bodensee in die neuen Messehallen der Architekten Marte.Marte im vergangenen Jahr hat dem Format viel positives Echo beschert. Klein und fein präsentiert sich der Kunstsalon auch in diesem Sommer. „Die Art Bodensee ist eine Verkaufsmesse und steht für Handel, aber auch für entspannten Kunstgenuss. Auch auf 5000 Quadratmetern neuer Messearchitektur bleibt die Atmosphäre persönlich. Das wissen Besucher und
Sammler, die gern hier kaufen, zu schätzen“, bestätigt Messe-Geschäftsführerin Sabine Tichy-Treimel. Fixstarter und Newcomer: Rund 60 Galerien hat das neue dreiköpfige Beraterinnen-Team aus Projektleiterin Isabella Marte, Architektin Marina Hämmerle und Kulturvermittlerin Ingrid Adamer ausgewählt. „Es sind heuer mehrere spanische Galerien neu vertreten. Die Messe bekommt mehr internationales Flair“, freut sich Isabella Marte. Neuzugänge gibt es auch aus Deutschland und Italien. Die Mischung von überregionalen und heimischen Ausstellern, von namhaften Galerien und spannenden Newcomern, prägt das Profil der Art Bodensee. Fixstarter aus der Region sind unter anderem die Galerien Arthouse, Feurstein, Maximilian Hutz, am Hofsteig und die Galerie.Z.
KUNST.INVESTOR Messe
Copyright: Lukas Hämmerle
Sonderschau mit textiler Installation: Inmitten der Präsentationen der Galerien ist die Sonderschau eine der Attraktionen der Kunstmesse. Als nichtkommerzielle Institution wurde die Galerie Hollenstein – Kunstraum und Sammlung aus Lustenau – eingeladen, eine prominente Fläche in der Halle 11 zu bespielen. Die textile Installation „Epoca 7“ ist die erste Kooperation der Künstlerin Selina Reiterer (geboren 1985 in Bregenz) und der Gestalterin Daniela Fetz (geboren 1981 in Au/Bregenzerwald). Ausgehend von einem alten Stickmuster, entwerfen Reiterer/Fetz mit Formen, Farben und Stoffbahnen inmitten der Halle eine textile Landschaft als begehbaren Bereich. „Epoca 7“ ist sowohl Kommentar zur Standardisierung von kreativen Produktionsprozessen, als auch Reaktion auf die spezifische, kleinteilige Architektur einer solchen Messe. Zeitgenössische Skulptur: Der Kunstraum Dornbirn ist mit Skulpturen von zwei prominenten Tiroler Künstlern vertreten. Parallel zu seiner Ausstellung „Clubcannibal“ im Kunstraum zeigt Thomas Feuerstein auf der Messe das Edelstahl-Duroplast-Objekt „Deep and Hot“. Das Werk des Konzept- und Medienkünstlers
ist an der Schnittstelle von Wissenschaft und Philosophie angesiedelt. Eine Vorschau auf die HerbstAusstellung im Kunstraum bietet der Bronzeguss von Elmar Trenkwalder. In den monumentalen Objekten des 1959 geborenen Künstlers verschmelzen architektonische Gebilde mit organischen Formen aus der Natur. Hellsbells: Durch ihre Wandmalereien von überdimensional gezeichneten Frauenkörpern wurde das Künstlerinnenduo Gabriele Fulterer und Christine Scherrer bekannt. Für die Art Bodensee realisieren die seit 2007 kooperierenden Künstlerinnen die Installation „hellsbells. vanité. neijiaquan“ auf der elliptisch geformten Glasfassade der Halle 10. Das Motiv einer geballten Faust, mit Ringen bewehrt, streckt sich den Besuchern beim Eingang entgegen. Die Geste ist zweideutig – zum Schlag geballt oder geschlossen einen inneren Kampf austragend? Für Projektleiterin Isabella Marte präsentiert sich die Art Bodensee in diesem Jahr wieder als spannende Plattform: „Das umfangreiche Rahmenprogramm und die KooperationsFormate machen die Messe für Aussteller und Besucher noch attraktiver.“ (Foto: Messe Dornbirn)
KUNST.INVESTOR ‚Viennacontemporary‘
Ashley Hans Scheirl, Grünes Ohr, 2018, Courtesy Galerie Crone
KUNST.INVESTOR ‚Viennacontemporary‘
Man About Town magazineJuergen Teller, Beatrice Dalle No.12, Man About Town Magazine Cover Spring/Summer 2017 Paris, 2017, Courtesy Christine König Galerie
Viennacontemporary 27.–30. September 2018
„Wiens Kunstszene ist über nur alte kunsthistorische Schätze hinausgewachsen und ich bin sehr glücklich, dass viennacontemporary zu dieser neuen, vor frischer Energie strotzenden Generation gehört. Besonders dankbar bin ich für die Unterstützung der zahlreichen bedeutenden Institutionen, die ihr umfangreiches Wissen so großzügig mit uns teilen. Die Messe hat einen einzigartigen Charakter entwickelt und, wie auch in den vorangegangenen Jahren, wollen wir das Beste aus Österreich und der CEE-Region zeigen. Durch die weltweit höchste Konzentration an osteuropäischen Galerien und dank ihrer kontinuierlich anwachsenden internationalen Reichweite – mit besonderem Fokus auf die aufstrebenden Kunstmärkte – sticht viennacontemporary im kompetitiven Kunstmarkt hervor“, sagt Christina Steinbrecher-Pfandt, künstlerische Leiterin von viennacontemporary. Von 27.
bis 30. September 2018 versammelt viennacontemporary einmal mehr über 100 Galerien und Institutionen aus 23 Ländern unter dem Dach der historischen Marx Halle. Als einzige Kunstmesse, die den Osten und Westen in sorgfältig kuratierten Ausstellungen vereint, sticht viennacontemporary als Ort aufregender Neuentdeckungen hervor. Die Aussteller, die von Wiens wichtigsten Galerien über internationale Top-Player bis zu aufstrebenden Junggalerien reichen, präsentieren ihre besten KünstlerInnen – etablierte Größen ebenso wie aufstrebende Entdeckungen. Ein dichtes Angebot von Sonderschauen, wie ZONE1 und Explorations, sowie anspruchsvolle Begleitveranstaltungen, wie das Talks Programm und Spezialführungen, runden das reiche Kunstangebot ab und machen es allen Besuchergruppen zugänglich.
KUNST.INVESTOR ‚Viennacontemporary‘
Ekaterina Shapiro-Obermair, Targets, 2017, Courtesy of Ani Molnár Gallery
KUNST.INVESTOR ‚Viennacontemporary‘
„Wir freuen uns, viennacontemporary 2018 im Rahmen unseres kulturellen Engagements in osteuropäischen und südosteuropäischen Ländern zu unterstützen. Als die führende Bank der CEE-Region ist es unsere Verantwortung, die Zivilgesellschaft und kulturelle Entwicklung in der Region zu unterstützen. viennacontemporary, die sich in unbekannte Traditionen und überraschende Praktiken der zeitgenössischen Kunst in CEE-Regionen vorwagt, ist eine passende Plattform für diese Bestrebungen. Eine lebendige und freie Kunstszene ist unentbehrlich für moderne Demokratien”, meint Boris Marte, Leiter des Erste Innovation HUB. „Wir sind hocherfreut darüber, dass wir die Marx Halle als Standort für viennacontemporary sicherstellen und bereits die Messetermine für die kommenden zehn Jahre fixieren konnten. Dies beweist unser beharrliches Engagement und ermöglicht uns volle Konzentration auf ein hohes Dienstleistungsniveau für unsere Gäste”, so Renger van den Heuvel, Geschäftsführer von viennacontemporary. ZONE1: Solopräsentationen junger österreichischer KünstlerInnen: ZONE1, kuratiert von Victoria Dejaco (IT/AT), ist eines der unbestrittenen Highlights der Messe. Dieser Sonderteil widmet sich ausschließlich den Solopräsentationen österreichischer KünstlerInnen unter 40 Jahren. Dejaco, eine junge, in Österreich lebende Kuratorin, stellt sich der Herausforderung, die besten ihrer Altersgenossen auszuwählen. ZONE1 rückt frische und aufregende Positionen in den Mittelpunkt und enttäuscht nie als Ort der Neuentdeckungen und Überraschungen. Explorations: Der neue Programmpunkt Explorations zeigt kuratierte Standpräsentationen bei ausgewählten Galerien. Er vereint ein breites Spektrum künstlerischer Praktiken unter dem Aspekt herausragender Qualität
und unkonventioneller Ansätze. Der Programmpunkt wird vom in Berlin lebenden kuratorischen Berater Nadim Samman (UK/DE) geleitet, dessen frischer Zugang zur Kunst bereits bei zahlreichen internationalen Ausstellungen und Biennalen für Begeisterung sorgte. Talks: Das tägliche viennacontemporary Talks Programm, kuratiert von Kimberly Bradley (DE/AT), behandelt die drängendsten Fragen der zeitgenössischen Kunstszene – von Politik und Eventkultur über Wirtschaftsfragen bis zu Zukunftsspekulationen. Hochkarätige internationale KünstlerInnen, KuratorInnen, KritikerInnen, MuseumsdirektorInnen und SammlerInnen teilen ihr umfangreiches Wissen und beleuchten die hochkomplexen Hintergründe der globalisierten Kunstwelt. Collectors Talks: Die „A-live” Interview-Serie der Plattform Artload gewährt im Rahmen der viennacontemporary exklusive Einblicke in die Herausforderungen und Strategien im Aufbau einer bedeutsamen Kunstsammlung, zeigt individuelle Ansätze von Sammlungen auf und erwägt Möglichkeiten, private Kunstsammlungen zum Dienste der Gesellschaft einzusetzen. Durch Interviews mit den einflussreichsten SammlerInnen des internationalen Kunstkreises bietet Artload sowohl lokale als auch globale kritische Perspektiven auf zeitgenössische Kunst. Media Talks: Bereits zum dritten Mal bietet viennacontemporary einer beeindruckenden Bandbreite von Medien, die ihre Sicht auf die zeitgenössische Kunstwelt verlautbaren, eine Bühne. (Foto: © viennacontemporary)
KUNST.INVESTOR ‚Viennacontemporary‘
Christoph Schirmer, 0-DREI-18, 2018, Courtesy Bechter Kastowsky Galerie
KUNST.INVESTOR ‚Viennacontemporary‘
Irmina Stas, Untitled, 2017, Photo Piotr Bekas, Courtesy of the artist and Le Guern Gallery
Bösendorfer Flügel – Modell 200 „Dragonfly“ Prachtvolle Gärten – Perfektes Handwerk Die Verwendung von verschiedenen Holzarten zur Gestaltung von Ornamenten, Blumen- und Tiermotiven sind seit jeher ein Symbol für Extravaganz und Luxus. Dies zeigt die Vielzahl der historischen Möbel und Klaviere die mit kostbaren Intarsien verziert sind. Kaiserin Maria Theresia und ihr Mann Franz I. Stephan sammelten leidenschaftlich gerne Pflanzen für ihre prachtvollen Gärten und monumentalen Glashäuser. Die Kaiserin machte Schloss Schönbrunn zu einer imperialen Sommerresidenz und zum glanzvollen Mittelpunkt höfischen Lebens. Führende Staatsmänner und große Persönlichkeiten aus Kunst und Kultur waren hier zu Gast. Der barocke Garten Schönbrunns diente der herrschaftlichen Repräsentation und war Fortsetzung der imposanten Innenräume nach außen. Der im 18. Jahrhundert berühmte Maler Johann Wenzel Bergl schmückte einige Innenräume im Erdgeschoss mit detailverliebten Pflanzen- und Tiermotiven. Auch die naturverbundene Kaiserin Elisabeth (Sissi) erfreute sich in späteren Jahren an den prachtvollen Gärten und Wandmalereien. Die von Bergl gestalteten Räume zählen bis heute zu den drei kostbarsten Raumensembles des Schlosses. Dieses Instrument ist eine Hommage an die prachtvollen Gärten und Wandmalereien des Imperialen Luxus und eine verzaubernde Momentaufnahme der Natur. Limitiert auf 18 Flügel in der Größe 200 schwarz poliert, ist jedes Instrument dieser Serie mit einer individuell nummerierten Messingplakette versehen.
Features Intarsien in traditioneller Sandschattierungstechnik Bösendorfer Grand Piano 200 Limitiert auf 18 Flügel Konzertflügel Mechanikgeometrie gewährleistet optimale Spielart & Kontrollierbarkeit Feinste Verarbeitung wertvoller Furniere und Materialien Resonanzboden aus österreichischem Fichtenklangholz Handgesponnene Bösendorfer Bass Saiten Einzelsaitenaufhängung Handgefertigt in Österreich
KUNST.INVESTOR Dorotheum
Philip Guston, ohne Titel, 1957, Öl auf Papier auf Hartfaserplatte, 63,5 x 88,9 cm, erzielter Preis € 470.860
Traditionell stark! Resümee erstes Auktionshalbjahr 2018 im Dorotheum Nach dem besten Geschäftsjahr in der Geschichte des Dorotheum konnte das Auktionshaus auch 2018 ein hervorragendes erstes Halbjahr für sich verbuchen. Zeitgenössische Kunst brillierte im ersten Halbjahr 2018, mit vielen Preisen weit über den Erwartungen. Bei der Auktion am 16. Mai erreichte das aus der Sammlung des Objektkünstlers Gianni Colombo stammende Wandobjekt „Untitled (Escritura)“ des Brasilianers Jesús Rafael Soto 491.000 Euro. Zwei
Versionen von Lucio Fontanas berühmten „Concetto spaziale“ aus den 1960er Jahren wechselten für 552.000 und 539.800 Euro ihre Besitzer. Eine unbetitelte Arbeit des US-amerikanischen abstrakten Expressionisten Philip Guston kam auf ausgezeichnete 470.860 Euro. Nach dem Weltrekord im Vorjahr für Emilio Vedova setzte das Dorotheum mit 430.000 bzw. 234.800 Euro für zwei Arbeiten dieses Künstlers weitere Maßstäbe für dessen Marktwert.
KUNST.INVESTOR Dorotheum
Balthasar van der Ast (1593/904 - 1657), Stillleben, Öl auf Holz, 64 x 102,3 cm, erzielter Preis € 369.000
KUNST.INVESTOR Dorotheum
1960 Mercedes-Benz 300 SL Roadster, Ausstellungswagen der London Motor Show 1960, erzielter Preis € 899.000
Weitere Highlights kamen von Yayoi Kusama, Hans Hartung, Victor Vasarely, Asger Jorn, Maria Lassnig, Carla Accardi oder von Katharina Grosse. Zwischen Gegenwartskunst und Design angesiedelt ist der seltene Tisch von Giacomo Manzù, ein 1963 für die eigene Wohnung angefertigtes Unikat. 271.400 Euro war er einem Design-Liebhaber bei der Auktion „Design First“ wert. Bei den österreichischen Künstlern der Moderne reüssierten Arbeiten von Kolo Moser, Oskar Laske, Alfons Walde und Gustav Klimt mit hohen Ansteigerungen. Traditionell stark präsentierte sich bei der Auktion „Gemälde des 19. Jahrhunderts“ am 25. April 2018 die österreichische Kunst, unter anderem mit Werken von Johann Baptist Reiter und den
Stimmungsimpressionisten wie Marie Egner, Olga Wisinger-Florian, Tina Blau. Eine Sensation für sich waren die 1,425 Millionen Euro für eine historische Holzskulptur aus Papua-Neuguinea aus der berühmten Sammlung Carlo Monzino. Der so genannte Monzino Uli, 17./19. Jahrhundert, war am 21. Juni 2018 Star-Los der Auktion „African and Oceanic Art“ gewesen. An die Spitze der Verkäufe des ersten Halbjahres katapultierten sich auch Klassische Fahrzeuge, die perfekt Schönheit wie praktischen Nutzen mit Investment verbinden. 899.000 Euro wurden am 23. Juni 2018 für einen 1960 Mercedes-Benz 300 SL Roadster, 663.800 Euro für den Maserati Mistral Spyder 3700 bewilligt. (Foto: © Dorotheum)
Jesús Rafael Soto (Ciudad Bolívar 1923–2005 Paris). Ohne Titel (Escritura), 1974, auf der Rückseite signiert, datiert 1974 und gewidmet, Holz, Draht, Farbe und Nylonsaiten, 102 x 172 x 30 cm, erzielter Preis € 491.000
KUNST.INVESTOR Dorotheum
Lucio Fontana, Concetto Spaziale, Attesa, 1964/65, Dispersionsfarbe auf Leinwand, 46 x 38 cm, erzielter Preis € 552.000
KUNST.INVESTOR Dorotheum
1966 Maserati Mistral Spyder 370, einer von nur 125 Mistral Spyder, erzielter Preis € 663.800
Mercedes und Maserati…….. 93 Prozent Verkaufsquote, großartige Preise bei Auktion „Klassische Fahrzeuge“ am 23. Juni im Dorotheum Wien Vösendorf
Schnell bewegen sich die Old- und Youngtimer auf der Straße - lange dauerten am 23. Juni im Fahrzeug und Technik Zentrum Wien in Vösendorf bei der Dorotheum-Auktion „Klassische Fahrzeuge“ die vielen Bietgefechte im randvollen Saal und am Telefon: Die meisten der 103 angebotenen Fahrzeuge wechselten den Besitzer, allen voran der Mercedes-Benz 300 SL Roadster von 1960. 899.000 Euro war diese in sensationell unrestauriertem Zustand befindliche Autolegende einem Oldtimer-Fan am Telefon wert. Einen der besonders kräftigen Szenenapplause an diesem Nachmittag erntete zu Recht der seltene, schwarze 1966 Maserati Mistral Spyder 3700, um den zwei Saalbieter minutenlang kämpften und der
schließlich hervorragende 663.800 Euro erlöste. Bei 350.200 Euro klingelte die Auktionsglocke für den MilleMiglia-Gewinner von 1947, den 1938 Lancia Aprilia Spider Touring. Mit sensationellen 294.200 Euro, weit über den Erwartungen, wurde das BMW 327/28 SportKabriolett von 1939, zugeschlagen. Unter den weiteren Top-Preisen: 260.600 Euro für den 2011 Porsche 997 Speedster (der Nummer 333 von 356 gebauten), € 103.500 für den 1960 Jaguar XK Roadster, € 143.000 für die Rekonstruktion eines Pur Sang Bugatti Type 51 von 1931. Und für den 1975 Renault Alpine (€ 66.700) gab es obendrauf gleich einen Kuss im Auktionssaal. (Foto: Dorotheum)
KUNST.INVESTOR Dorotheum
1960 Mercedes-Benz 300 SL Roadster, Ausstellungswagen der London Motor Show 1960, erzielter Preis â‚Ź 899.000
KUNST.INVESTOR Dorotheum
1938 Lancia Aprilia Spider Touring, erzielter Preis € 350.200
KUNST.INVESTOR Dorotheum
1939 BMW 327/28 Sport-Kabriolett, deutsche Auslieferung, seit 1948 in Österreich, erzielter Preis € 294.200
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KUNST.INVESTOR Dorotheum
VON KOPF BIS FUSS AUF SISI EINGESTELLT Schirm und Schuhe von Kaiserin Elisabeth bei Kaiserhaus-Auktion des Dorotheum erfolgreich versteigert
Der Hype um Kaiserin Elisabeth ist ungebrochen – bis nach Asien eilt Sisis Ruf. Dementsprechend hoch gesteigert wurden am 18. Juni 2018 bei der Kaiserhaus-Auktion des Dorotheum Dinge aus dem persönlichen Besitz der legendären Kaiserin. Von Kopf bis Fuß auf Sisi eingestellt war die Schloss Schönbrunn Kultur- und Betriebsgesellschaft, die Sisis schwarze Satinschuhe und deren schwarzen SeidenSonnenschirm für 21.250 sowie 18.750 Euro wieder nach Schönbrunn heimholte. Fast ebenso hoch in der
Gunst der Sammler sind Artefakte aus dem persönlichen Besitz von Kaiser Franz Joseph. So fanden die aus feinstem Leder gearbeiteten Hausschuhe des Kaisers, bestätigt von Leibkammerdiener Eugen Ketterl, für 11.250 und 6.250 Euro neue Besitzer. Das Titellos der Auktion, das hervorragende, von Julius von Blaas angefertigte Porträt Kaiser Franz Josephs I. zu Pferd, erlöste 22.500 Euro. (Foto: © Dorotheum)
KUNST.INVESTOR Dorotheum
Kaiserin Elisabeth von Österreich: Persönlicher Sonnenschirm als Königin von Ungarn, schwarze Seide, durchbrochen gearbeitete Seidenstickerei mit floralen Motiven, elfenbeinfarbiger Griff mit gravierter Initiale "E" mit St. Stephanskrone, um 1890, erzielter Preis € 18.750
Kaiserin Elisabeth von Österreich: Paar persönliche Satinschuhe, schwarze Seide, Perlenstickerei, Maschendekoratoin, Ledersohle, Länge 25 cm, dazu gesiegelte Karte und Unterschrift des Leibkammerdieners Eugen Ketterl, erzielter Preis € 21.250
KUNST.INVESTOR Ressler Kunst Auktionen
Arnulf Rainer, Ohne Titel (Proportionsstudie), Öl und Collage auf Papier auf dünnem Karton aufkaschiert, 64 x 51,5 cm (Karton: 100 x 70 cm), 1953, Ausrufpreis € 55.000
KUNST.INVESTOR Ressler Kunst Auktionen
RAINER – WEILER – BOECKL 9. Kunstauktion der RESSLER KUNST AUKTIONEN - 24. September 2018
212 Kunstwerke mit einer Rufpreissumme von 1,4 Millionen Euro wurden gesammelt. Obwohl der Schwerpunkt des Angebots nach wie vor auf zeitgenössischer österreichischer Kunst liegt, fällt die hohe Zahl an Werken internationaler Größen des Kunstmarkts auf: Pablo Picasso, Andy Warhol, A. R. Penck, Markus Lüpertz, Damien Hirst, Pierre Alechinsky, Martin Kippenberger u.v.a. sind in der Auktion vertreten. Die größte Aufmerksamkeit werden aber doch Highlights der heimischen Kunstentwicklung finden: ARNULF RAINER, Proportionsstudie: Die Proportionsstudien von 1953 und 1954 sind deshalb so rar, weil der Künstler die meisten in einem Anflug von Verzweiflung nach dem großen Misserfolg seiner Ausstellung in der Galerie Würthle (1954) vernichtet hat. Trotzdem nehmen sie in seinem Oeuvre eine wichtige Position ein. Mit ihnen unternahm Rainer erste ernsthafte Versuche mit kräftiger Farbe, nachdem er bis dahin vor allem zeichnerisch gearbeitet hatte. Seine Übermalungen sind ohne die intensive Auseinandersetzung mit den Proportionen von Farbgewichten bzw. Flächenverteilungen nicht vorstellbar. Auch die Kreuzform, längst eines der Markenzeichen Rainers, entwickelte sich in dieser Zeit. Die Proportionsstudie Arnulf Rainers startet in der Auktion bei € 55.000. MAX WEILER, Durchblick Chromoxydgrün: Es ist kein Zufall, dass Peter Weiermair als Cover für sein 1980 erschienenes Buch „Über Max Weiler“ dieses Bild ausgewählt hat – es ist eines seiner eindrucksvollsten Werke. Wer sich heute für die wunderbaren Gemälde Weilers begeistert, kann kaum nachvollziehen, wie umstritten der Künstler seinerzeit war. Seine Fresken für die Theresienkirche auf der Innsbrucker Hungerburg
gerieten zum Skandal, weil Weiler die Kreuzigungsszene mit Tiroler Bauern bevölkert hat. Auch um seine zwei großen Wandmalereien für den Innsbrucker Bahnhof gab es wilde Auseinandersetzungen. Das in Eitempera auf Leinwand 1977 ausgeführte Werk startet in der Auktion bei € 65.000. HERBERT BOECKL, Maler und Modell III: Um das weite Spektrum eines der wichtigsten österreichischen Maler des 20. Jahrhunderts zu erfassen, muss man sich vergegenwärtigen, dass Boeckl bereits 1913 gemeinsam mit Schiele und Klimt ausstellte, also voll anerkannt war. Im 2. Weltkrieg etablierte er den Abendakt an der Akademie, der bis heute mit dem Zusatz „legendär“ geschmückt wird, um seine Bedeutung verständlich zu machen. Mit dem Fresko „Apokalypse“ in der Engelkapelle der Abtei Seckau setzte Boeckl einen letzten künstlerischen Meilenstein. Unser Bild entstand 1964, also durchaus in zeitlicher (und künstlerischer) Nähe zu Seckau, und war mehrfach im Belvedere ausgestellt. Das 120 x 148 große Gemälde startet in der Auktion bei € 65.000. Die Auktion weist aber viele andere hervorragende Kunstwerke auf: Arnulf Rainer ist in der Auktion etwa mit sieben Arbeiten vertreten, darunter „Fischen“ aus den 1970er Jahren. Von Hermann Nitsch gibt es ein Schüttbild, ein Triptychon und ein im Umfeld der Herodiade-Inszenierung entstandenes Gemälde. Von Franz West wird eine frühe (1972) Zeichnung offeriert. Es gibt mehrere frühe Plastiken von Oswald Oberhuber, eine „Hose“ von Erwin Wurm, mehrere Ölbilder von Hans Staudacher aus verschiedenen Schaffensperioden, ein großartiges Werk von Markus Prachensky und eine Gemeinschaftsarbeit von Herbert Brandl und Loys Egg, um nur einige zu nennen. (Foto: © Ressler Kunst Auktionen) Mehr Info
KUNST.INVESTOR Ressler Kunst Auktionen
Max Weiler, Durchblick Chromoxydgrün, Eitempera auf Leinwand, 86,5 x 91 cm, 1977, Ausrufpreis € 65.000
KUNST.INVESTOR Ressler Kunst Auktionen
Herbert Boeckl, Maler und Modell III, Öl auf Leinwand, 120 x 148 cm, 1964, Ausrufpreis € 65.000
KUNST.INVESTOR Galerie Gugging
Josef Wittlich, 1975, Erzherzog Eugen, Tempera auf Papier, 101,7 x 73 cm, Courtesy Wasserwerk Galerie Lange
KUNST.INVESTOR Galerie Gugging
„type brut“ „Durch Meditation und Kunst können wir uns mit Mutter Erde verbinden und unsere kooperative Natur bekräftigen, in dem wir die Umwelt als einen Teil unserer selbst erkennen.“ (Sulak Sivaraksa)
Am Beginn der Kunstgeschichte steht die Höhlenmalerei, die erstmalig Abbildungen des Menschen – zumeist in Jagdszenen – zeigt. Seitdem ist die Darstellung des Menschen in der Kunst eine Konstante. In jeder Epoche hat man sich mit diesem Thema auseinandergesetzt, ob in der Bildhauerei, der Malerei und heutzutage auch in den neuen Medien. Die Art der Darstellung wurde vom jeweilig herrschenden Zeitgeist bestimmt, welcher wiederum von herausragenden Künstlern wie z. B. Leonardo Da Vinci, Pablo Picasso … geprägt wurde. Ein „Typ“ ist umgangssprachlich im besten Fall ein interessanter Mensch, der etwas Originelles an sich hat und einfach so ist, wie er ist. Es kann sein, dass sein Verhalten manchmal „roh“ bzw. „ungehobelt“ erscheint. Die Ausstellung „type brut“ zeigt Werke der Künstler aus Gugging, ihrer internationalen KollegInnen und autodidaktischer KünstlerInnen. Es werden Arbeiten von insgesamt 38 KünstlerInnen gezeigt, die sich auf völlig unterschiedliche Art und Weise der
Menschendarstellung widmen. Es erwarten Sie Raritäten und Besonderheiten, angefangen bei den Menschendarstellungen der Künstlerin Karoline Rosskopf, dem Einladungsmotiv “Mensch” von Oswald Tschirtner, der zu den wichtigsten Vertretern der Art Brut zählt, der “Frau” von Johann Hauser aus Navratils Künstlergästebuch, den menschlichen Keramikköpfen in Kombination mit Tierpräparaten der Wiener Bildhauerin Julia Hanzl, bis hin zu den poppigen Figuren von Josef Wittlich. Der Mensch ist ein sinnliches Wesen und durch diese Ausstellung, welche das Kunstprojekt Hoky- Poky II von Müller-Divjak beheimatet, werden 4 der 5 Sinne angesprochen: Hören, Riechen, Sehen, und Tasten. Hoky-Poky II tritt als temporäre Architektur für die Sinne mit den ausgestellten Werken der Art Brut in Dialog und erlaubt einen anderen Blick, eine veränderte Wahrnehmung. [Galerie Gugging. Ausstellungsdauer: 17. Mai bis 17. September 2018(Vernissage am Mittwoch, 16. Mai 2018 um19:00 Uhr) - Foto: © Galerie Gugging ]
KUNST.INVESTOR Galerie Gugging
x2014, She-He, Kat.Nr. 2014-008, Mischtechnik auf Hartfaserplatte/mixed media on hardboard, 50 x 71 cm, Courtesy Shaul Knaz
KUNST.INVESTOR Galerie Gugging
1988, Menschen/Humans, Kat.Nr. 88-009, Wachskreide, Deckfarben/crayons, topcoat paint, 43,8 x 62 cm, © Privatstiftung – Künstler aus Gugging
KUNST.INVESTOR Galerie Gugging
August Walla, 1999, WALLA GUSTI, Acryl auf Leinwand, 120 x 160 cm, © Art Brut KG
KUNST.INVESTOR Galerie Gugging
Julia Hanzl, 2017, Horned god, Objekt, 105 x 76 cm, Courtesy galerie gugging
KUNST.INVESTOR Galerie Gugging
Gérard Sendrey, 2017, Couple, Temperafarbe, 32 x 23,7 cm, Courtesy galerie gugging
KUNST.INVESTOR Galerie Gugging
Oswald Tschirtner, 1984, Mensch, Deckfarbe, 88 x 62,5 cm, © Privatstiftung - Künstler aus Gugging
KUNST.INVESTOR Kunsthalle Krems
PICASSO – GORKY – WARHOL SAMMLUNG HUBERT LOOSER
Hubert Looser mit Pablo Picasso, © Succession Picasso / Bildrecht, Wien, 2018, Foto: Brechbühl
„Hinter jedem Werk spürt man die Leiden- und Kennerschaft des Sammlers Hubert Looser. Eine markante Konstante seiner Sammlung ist die Linie, die sich sowohl in der Zeichnung als auch in der Skulptur niederschlägt. Dieses Kapitel machen wir in Krems zum Ausstellungsthema, veranschaulicht in den Meisterwerken von Pablo Picasso, Arshile Gorky, Andy Warhol und vielen anderen.“ Florian Steininger
Die Schweizer Sammlung Hubert Looser zählt zu den herausragenden europäischen Privatsammlungen moderner und zeitgenössischer Kunst, die Surrealismus, abstrakten Expressionismus, Minimal Art und Arte povera zum Schwerpunkt haben. Die Ausstellung in der Kunsthalle Krems, die im Anschluss in das Kunsthaus Zürich wandert, veranschaulicht mit über 150 Werken aus der Sammlung, die von der Moderne bis in die Gegenwart reichen, das spannungsreiche Verhältnis zwischen Skulpturen und Arbeiten auf Papier. Ein großer, mannigfaltiger Bestand von Arbeiten auf Papier bildet den Grundstein der Sammlung Hubert Looser, eindrücklich ergänzt durch Gemälde und Skulpturen. Darunter finden sich etwa Werke von Arshile Gorky, Willem de Kooning, Cy Twombly, Andy Warhol, Agnes Martin, Roni Horn und Richard Serra sowie ein Werkblock von Schweizer Positionen, mit denen Hubert Looser seine Sammlung begründete. Vor allem die Linie und mit ihr die Zeichnung ist für ihn ein visuell-ästhetisches Manifest, ein Appell, sich intuitiv und feinfühlend mit Kunst auseinanderzusetzen. Die Zeichnungen zeigen in gewisser Weise das Concetto der Künstlerinnen und Künstler, sie sind der unmittelbare grafische
Niederschlag ihrer prima idea, die auch fallweise ins Skulpturale oder in die großformatige Malerei weiterentwickelt wird. Oder die Zeichnung steht als solitäre Behauptung für sich: Puristische Linien markieren das Blatt Papier – ob figurativ bei Henri Matisse und Andy Warhol oder abstrakt bei Cy Twombly oder Brice Marden. Die frühen Schweizer Ankäufe der Sammlung Hubert Looser aus den 1960erund 1970er-Jahren sind zumeist Arbeiten auf Papier. Diese Zeichnungen von Vertreter/innen des Surrealismus und des Informel werden Werken internationaler kunsthistorischer Größen wie Gorky oder de Kooning gegenübergestellt. So kommt es etwa zur spannenden Konfrontation einer Tuschzeichnung von Gorky aus den 1930er-Jahren mit Blättern von Serge Brignoni oder von Lenz Klotz’ kreiselnden Linien mit Twomblys kritzeligen Spuren auf dem Papier. Eigens für die Kunsthalle Krems schuf die französische Künstlerin Fabienne Verdier ein neues Werk. Die Ausstellung wirft einen frischen Blick auf die Werke und rückt das weniger Beachtete in den Fokus, um neue Erkenntnisse zu gewinnen. [Kunsthalle Krems, Dauer bis 4. November 2018 - Kurator: Florian Steininger, Foto © Kunsthalle Krems]
KUNST.INVESTOR Kunsthalle Krems
© The Andy Warhol Foundation for the Visual Arts, Inc./ Licensed by Bildrecht, Wien, 2018, Foto / Photo: Sammlung Hubert Looser
KUNST.INVESTOR Kunsthalle Krems
© Succession Picasso / Bildrecht, Wien / Vienna, 2018, Foto / Photo: Fondation Hubert Looser
KUNST.INVESTOR Kunsthalle Krems
Yves Klein ANT 37, ca. 1960 reines Pigment und Kunstharz auf Papier auf Leinwand / pure pigment and synthetic resin on paper on canvas 79 x 29,5 cm Š The Estate of Yves Klein c/o Bildrecht, Wien / Vienna, 2018, Foto / Photo: Fondation Hubert Looser
KUNST.INVESTOR Kunsthalle Krems
© The Estate of Magdalena Abakanowicz, Foto / Photo: Fondation Hubert Looser
KUNST.INVESTOR Kunsthalle Krems
© The Willem de Kooning Foundation / Bildrecht, Wien / Vienna, 2018, Foto / Photo: Fondation Hubert Looser
KUNST.INVESTOR Kunsthalle Wien
Performance “Olaf Nicolai – Escalier du Chant” in der Pinakothek der Moderne, 30. Jänner 2011, Courtesy Olaf Nicolai und Galerie EIGEN + ART Leipzig/Berlin, © BILDRECHT GmbH 2018 und Pinakothek der Moderne, Bayerische Staatsgemäldesammlungen,Foto: Haydar Koyupinar
KUNST.INVESTOR Kunsthalle Wien
Olaf Nicolai, Trauer und Melancholie, 2009/2012, Courtesy Galerie EIGEN + ART Leipzig/Berlin, & VG Bild-Kunst, Bonn 2018
Olaf Nicolai – ‚There Is No Place Before Arrival‘ Die Kunsthalle Wien widmet dem deutschen Künstler Olaf Nicolai mit ‚There Is No Place Before Arrival‘ eine umfangreiche Ausstellung. Nicolai arbeitet mit verschiedenen Materialien und schafft konzeptionelle Werke von großer inhaltlicher und sinnlicher Dichte. Er entwickelt vielfältige interdisziplinäre Projekte, die die elementaren Erfahrungen von Raum, Zeit und Körperlichkeit thematisieren.
There Is No Place Before Arrival stellt Fragen einer speziellen „Methode“ ins Zentrum – einer Praxis, die nicht nur Nicolais künstlerische Arbeitsweise bestimmt, sondern auch selbst Werkcharakter annimmt. Für die Kunsthalle Wien Museumsquartier entsteht eine temporäre, ortsspezifische Installation, für die Nicolai Auftragsmaler verpflichtet, Bilder nach Vorlagen aus Zeitungsausschnitten auf dem Boden der Ausstellungshalle nachzuzeichnen. Auf diese Weise bildet sich eine begehbare Abfolge von Motiven; ein Tableau, das aus evokativen Bildern mit sowohl politischen als auch poetischen Konnotationen besteht. Im Laufe der Ausstellung wird es weiter wachsen. Die
Besucher/innen sind zudem eingeladen, sich auf dem bemalten Fußboden zu bewegen, so dass auch sie das Prozesshafte der Arbeit zum Vorschein bringen: Die Kreidebilder verwischen, werden unkenntlich, bis sie am Ende nur mehr fragmentarisch sichtbar sind. Ein weiterer Aspekt von Nicolais methodischer Herangehensweise an seine Arbeit ist die Auseinandersetzung mit dem Ort, an dem seine Werke gezeigt werden. Um diesen zu reflektieren und zu hinterfragen, führt er seine Ausstellung mit interdisziplinären Projekten außerhalb der Institution weiter und vervielfältigt so die Bezüge der Arbeiten untereinander und zu ihrer jeweiligen Umgebung.
KUNST.INVESTOR Kunsthalle Wien
Olaf Nicolai, Hier wird heute Abend ein Mensch wie ein Auto ummontiert / Ohne dass er irgendetwas dabei verliert. Brecht in der AutoWerkstatt, 2018, Courtesy Olaf Nicolai und Galerie EIGEN + ART Leipzig/Berlin, © BILDRECHT GmbH, 2018, Foto: Moritz Haase
Olaf Nicolai, Trauer und Melancholie, 2009/2012, Courtesy Galerie EIGEN + ART Leipzig/Berlin, & VG Bild-Kunst, Bonn 2018
KUNST.INVESTOR Kunsthalle Wien
Für Wien plant der Künstler Kollaborationen mit dem Georg Fritsch Antiquariat, dem ZOOM Kindermuseum, dem Sigmund Freud Museum und dem museum in progress. Er lässt außerdem Helene Weigels Mercedes Benz Ponton tageweise in der Nähe vom Burgtheater und Volkstheater parken. Die Ehefrau Bertolt Brechts kaufte das Auto 1967 in ihrer Funktion als Direktorin des Berliner Ensembles. Auch das Deserteursdenkmal am Ballhausplatz ist Schauplatz für seine breit angelegten Ausstellungsaktivitäten. Es wurde 2014 nach einem Entwurf des Künstlers als Mahnmal für die Verfolgten der NS-Militärjustiz errichtet. Als ein elementarer Bestandteil des Projekts wird das Monument neu aktiviert, indem GesangsPerformer/innen a capella Stücke aufführen. Es handelt sich dabei um eine Fortsetzung des Projekts Escalier Du Chant, das Nicolai 2011 für die Pinakothek der Moderne in München umgesetzt hat. Das Konzept sieht vor, dass der Künstler Komponist/innen einlädt, jeweils kurze Werke ausgehend von aktuellen Ereignissen zu schreiben, die dann von den Neuen Vocalsolisten (Stuttgart) musikalisch interpretiert werden. Nicolais methodische Herangehensweise führt auch dazu, andere Blickweisen auf und Bezüge zu seinem Werk herzustellen und künstlerische Arbeiten vordergründig manchmal gar nicht als solche zu erkennen zu geben. Häufig stellt der Künstler bekannte Motive in neue Kontexte oder versucht sich am Wiederholen von Bildern aus der Erinnerung. Er greift Fragen der Naturund Geisteswissenschaft auf und macht sie in einem ästhetisch konstruierten und damit neuen Kontext
erfahrbar.Der Ausstellungstitel There Is No Place Before Arrival geht zurück auf ein Werk des Künstlers mit dem Titel Don’t spend time searching the colorful layered flood of leaking information, or: There is no place before arrival. Dieses besteht aus einer großen Steinplatte aus präkambrischen Quarzsandstein, der aus einer Zeit noch vor dem ersten Aufkommen von Lebewesen auf der Erde stammt. There Is No Place Before Arrival verweist darauf, dass es keinen Ort vor der Ankunft gibt: Gedanken, Worte, Bilder und Gesten, die übermittelt werden, finden, wenn sie ankommen, ihren Ort nicht als solchen schon vor, sondern schaffen ihn allererst. Gleichzeitig handelt es sich um eine poetische Paraphrase über die Dialektik des Wunsches, „die erhoffte Dauer und den permanenten Aufschub in der Bewegung“, so der Künstler über den Titel seiner Ausstellung in Wien. Olaf Nicolai zeigt mit There Is No Place Before Arrival nicht nur seine Methode: Er verbindet vielmehr performative Elemente, sich im Laufe der Ausstellung transformierende Werke, Verfremdungen bekannter Alltagsgegenstände und popkulturelle Motive in einem dichten Feld aus Verweisen auf ikonische Momente in Politik und Geistesgeschichte. Zugleich inszeniert die Ausstellung ein Ensemble sich wandelnder Situationen, in dem sich die Besucher/innen bewegen. Dieses ist gleichermaßen für eine zerstreute, eher nomadische Rezeption wie für eine sehr persönliche Aneignung der Arbeiten offen. [Kunsthalle Wien, Kurator Luca Lo Pinto. Dauer Von 13. Juli bis 7. Oktober 2018. Foto © Kunsthalle Wien]
Olaf Nicolai (*1962) lebt und arbeitet in Berlin. Nach dem Studium der Germanistik an den Universitäten Leipzig, Budapest und Wien arbeitet er seit 1990 als bildender Künstler. Neben der Teilnahme an zahlreichen internationalen Einzel- und Gruppenausstellungen war er auf der documenta X (1997) und documenta 14 (2017) vertreten sowie auf der 49., 51. und 56. Venedig Biennale (2001, 2005 und 2015). Für seine von der documenta 14 in Auftrag gegebene Arbeit In The Woods There Is A Bird... erhielt Olaf Nicolai 2017 den Karl-Sczuka-Preis für Hörspiel als Radiokunst.
KUNST.INVESTOR Kunsthalle Wien - Karlsplatz
Kate Newby, Swift little verbs pushing the big nouns around, 2018, Foto: Alex North, Courtesy die Künstlerin und Michael Lett, Auckland
Kate Newby – ‚I can’t nail the days down‘ Die Kunsthalle Wien präsentiert mit I can’t nail the days down die erste institutionelle Einzelausstellung von Kate Newby in Österreich. Die Arbeiten der Künstlerin entstehen in Auseinandersetzung mit konkreten Orten und stehen in enger Verbindung zum räumlichen und zeitlichen Kontext ihrer Präsentation. Ihre Werke bringen das Draußen in den Ausstellungsraum, überschreiten dessen räumlichen Grenze und laden auch die Betrachter/innen ein, das Außen zu entdecken und neu zu sehen. Für ihre Ausstellung in der Kunsthalle Wien Karlsplatz entwirft Newby neue installative Arbeiten, die die Grenzen zwischen dem Werk und seinem Umfeld unscharf werden lassen. Basierend auf Beobachtungen der Künstlerin und Recherchen vor Ort stellen Newbys Arbeiten eine Verbindung zum gebauten wie belebten Raum her. In direkter Auseinandersetzung mit der Architektur des Glaspavillons und dem unmittelbaren Umfeld am Karlsplatz entstehen diskrete Arbeiten, die auf konventionelle Baumaterialien zurückgreifen. Newby
setzt Mauerziegel als künstlerisches Material für eine großformatige Bodenarbeit ein, die den Großteil des Raums im Glaspavillon einnimmt. Dafür bearbeitet die Künstlerin ungebrannte Ziegel und fügt gefundene Elemente bei, wie etwa zurückgelassene Glassplitter von Passant/innen des Karlsplatzes, Münzen oder Restbestände jenes Tons, der während des UBahnbaus aus dem Erdreich gewonnen wurde. Durch den nachträglichen Brennprozess verbinden sich die Glasscherben und Tonstücke mit den Ziegeln und lassen unerwartete Formationen entstehen. Ergänzt werden diese durch weitere kleine Einzelstücke aus Keramik und Bronze, die sich erst bei genauem Hinsehen als handgefertigte Objekte der Künstlerin erweisen. Im weiteren Verlauf entfaltet die Installation eine materielle Textur, die die Besucher/innen einlädt, Details im Begehen zu entdecken. Subtil integriert sich Newbys Arbeit in den Ausstellungsraum, lässt das einfallende natürliche Licht Teil der Installation werden und lenkt den Blick bewusst auch nach draußen.
KUNST.INVESTOR Kunsthalle Wien - Karlsplatz
Kate Newby, I’m actually weirdly exciting (Detail), 2018, Installationsansicht: 21st Biennale of Sydney at Cockatoo Island, Foto: silversalt photography, Courtesy die Künstlerin; Michael Lett, Auckland & Fine Arts, Sydney
KUNST.INVESTOR Kunsthalle Wien
Mit einer Intervention führt die Künstlerin die Installation im Außenraum weiter – eine Vertiefung im Boden erinnert an Ablaufrinnen in urbanen Räumen. Newby greift häufig architektonische Sonderheiten und unauffällige Details auf und setzt sie in einen neuen Kontext. Dabei bleibt oft unklar, was durch die Künstlerin hinzugefügt wurde und was Teil der realen Umgebung ist. Bezug nehmend auf Arbeiten der Land Art, die in den 1960er und 1970er Jahren in den USA entstanden sind, fügen sich Newbys ebenso minimale wie radikale Gesten in den bestehenden Ort ein und lassen Veränderung über die Zeit zu. Ihre Arbeit im Freien wird, abhängig von den Jahreszeiten und umgebenden alltäglichen Aktivitäten, Rückstände aus der Umwelt wie Schutt, Blätter und Regenwasser aufnehmen. Im Gegensatz zu objektbezogenen Praktiken integriert sich das Werk in die bestehende Umgebung, wird Teil davon und verweist auf die darunter liegende Infrastruktur: die U-Bahn und das Kanalsystem am Karlsplatz. Newby bringt Ideen künstlerischer Bewegungen wie der Land Art in einen urbanen Kontext und spürt Verbindungen zu Zeit, Ort und Zusammenleben nach, die einen Bezug zu unserem zeitgenössischen Umfeld und alltäglichem Leben herstellten. Indem das Alltägliche als allgegenwärtiger, aber wandelbarer Horizont erscheint, in dem wir leben (und der mit uns lebt), ist es gleichzeitig Ausdruck gesellschaftlicher Verhältnisse. Als kapitalistisch besetzter Raum (angelehnt an Henri Lefebvre) werden Alltag und Freizeit zu Orten des Konsums, der wirkliche Selbstbestimmung verhindert; und ist dadurch entscheidend für das Verständnis von gesellschaftlichen Wirkungskräften. Newbys künstlerische Auseinandersetzungen greifen diese Themen auf. Ihre Kritik nimmt dabei ebenso unaufdringliche wie ästhetische Formen an. Sie schafft Kunstwerke, die nicht von kommerziellen Interessen
geleitet sind, und die die poetische Qualität des Gewöhnlichen zum Ausdruck bringen. Newbys Kunst bezieht die Besucher/innen direkt mit ein. Ihre Arbeiten wollen nicht nur durch bloßes Betrachten, sondern durch eine körperliche Auseinandersetzung erfahren werden. In früheren Arbeiten etwa bat die Künstlerin Bekannte, von ihr hergestellte Keramiksteine übers Wasser springen zu lassen und winzige Objekte in der Hosentasche mitzutragen; oder aber sie installierte Windspiele aus Keramik in entlegenen Landschaften, wo erst das vom Wind erzeugte Geräusch den Weg zu ihnen erahnen ließ. Auch die Spuren der Herstellung bleiben in Newbys Werken meist sichtbar. Objekte aus Ton und Glas entstehen oftmals in Handarbeit und bewahren trotz teils komplexer Bearbeitungsprozesse einen informellen wie dynamischen Charakter. Der Bezug auf das Vergängliche in Newbys Arbeiten spiegelt sich auch im Ausstellungtitel I can’t nail the days down wider. Der direkte, unvermittelte Schreibstil von Autor/innen der sogenannten New York School wie James Schuyler, ebenso wie Alice Notley und Eileen Myles stellen einen wichtigen Bezugspunkt für die Arbeitsweise der Künstlerin dar. Kate Newby zieht ortsbezogene, alltägliche Details heran, um Werke zu schaffen, die gleichzeitig außerhalb, aber auch im Kontext zeitgenössischer künstlerischer Diskurse gelesen werden können. Ihre Kunst ist Teil eines Prozesses, der mit der unmittelbaren Umgebung verbunden ist und sich im Laufe der Zeit verändern kann. In Auseinandersetzung mit gegenwärtigen Produktionsweisen und Kunst im erweiterten Feld erscheinen Newbys Beschäftigungen mit dem Ort als Raum des Alltäglichen als glaubwürdig und sensibel(Kuratorin: Juliane Bischoff). [Kunsthalle Wien Karlsplatz. Ausstellungsdauer: 16. Mai – 2. September 2018 – Foto: © Kunsthalle Wien]
KUNST.INVESTOR Kunsthalle Wien
Kate Newby, The Promise, Installationsansicht: Index - Contemporary Swedish Art Foundation, Stockholm, Sweden, 2017 Foto: Johan Wahlgren, Courtesy die Künstlerin
Kate Newby, A rock in this pocket. (Detail), 2018, Installationsansicht: 21st Biennale of Sydney at Cockatoo Island, Foto: silversalt photography Courtesy die Künstlerin; Michael Lett, Auckland & Fine Arts, Sydney
KUNST.INVESTOR MAK
Atelier: Beton, Grafik: Benjamin Buchegger, Daniel Car, Oliver Hofmann, Performing New Europe 2018 Auftraggeber: Szene Salzburg, Druck: Offset 5020, Drucktechnik: Offsetdruck, Österreich, © Beton/100 Beste Plakate e.V.
KUNST.INVESTOR MAK
100 BESTE PLAKATE 17 Deutschland- Österreich- Schweiz
Von humorvollen Werbebotschaften bis zu gesellschaftskritischen Statements bietet die MAKAusstellung zum Wettbewerb 100 BESTE PLAKATE 17 Deutschland Österreich Schweiz ein facettenreiches Spektrum an zeitgenössischem Plakatdesign. Die jährlich von einer internationalen Fachjury gekürten einhundert gleichberechtigten Gewinnerplakate reichen von studentischen Projekten bis zu Auftragsarbeiten etablierter GrafikdesignerInnen und Werbeagenturen. Im Jahr 2017 zeigt sich bei den Siegerprojekten ein starker Trend zu seriellen Plakatkombinationen und unkonventionellen grafischen Lösungsansätzen. Der fünfköpfigen Jury des bereits zur Tradition gewordenen Grafikdesignwettbewerbs, bestehend aus dem Kommunikationsdesigner Jens Müller (Düsseldorf, Vorsitz), dem Plakatkünstler Peter Bankov (Prag), den Grafikdesignern Albert Exergian (Wien) und Michael Kryenbühl (Bern/Luzern) sowie dem Gestalter Daniel Wiesmann (Berlin) lag eine Rekordzahl von 2 293 Plakaten von 657 verschiedenen TeilnehmerInnen vor. .
Im Zuge des zweistufigen Auswahlverfahrens wurden – nach Ländern gegliedert – 45 Sujets aus Deutschland, 50 aus der Schweiz, eine Deutschland-SchweizKooperation und vier Einsendungen aus Österreich prämiert. Zu den österreichischen SiegerInnen des Wettbewerbs zählt bereits zum vierten Mal das österreichische Designstudio Beton. Daniel Car, Oliver Hofmann und Benjamin Buchegger reüssierten mit ihrer rein typografischen Interpretation Performing New Europe für das International Performing Arts Festival in der SZENE Salzburg. Ihr Plakat schließt grafisch an die künstlerische Tradition der Decollage, einer Kunstform des Nouveau Réalisme der frühen 1960er Jahre, an. Mit gleich zwei Plakaten schaffte es das Studio Es in die Auswahl der 100 BESTEN PLAKATE 17. Für die Diagonale – Festival des österreichischen Films in Graz schufen Es das Eröffnungsplakat in rot-weiß-roten Farben, während sie in ihrem Plakat für das Vienna Humanities Festival 2017 scheinbar zur Revolution aufrufen.
KUNST.INVESTOR MAK
Atelier: Studio Es, Grafik: Verena Panholzer (Art Direction), David Einwaller (Junior Art Direction), Anne Eitze (Design), Carina Stella (Design) unter Verwendung einer Illustration von Bráulio Amado, REVOLUTION, Auftraggeber: Wien Museum, IWM, Time to Talk, Druck: Gerin Druck GmbH, Drucktechnik: Offsetdruck, Österreich, © Studio ES/100 Beste Plakate e.V.
KUNST.INVESTOR MAK
Die Veranstaltung thematisierte die sozialen, künstlerischen und medialen Umwälzungen der Geschichte. Passend dazu erinnert die erhobene Faust daran, dass eine laute Stimme auch andere inspirieren und so der Auslöser für weitreichende Veränderungen sein kann. Martin Lorenz, Stefan Salcher, Tobias Schererbauer und Markus Wagner – die laut Eigendefinition aus der „Alprepublic Austria“ stammende Crew von LWZ – überraschten die Jury mit einer medienübergreifenden Plakatserie. Für FM4, den Jugendkultur- Radiosender des ORF, gestaltete das in Wien ansässige Design- und Animationskollek- tiv Plakate, die direkt aus einem seiner Animationsfilme entsprungen zu sein scheinen. Zu den Siegerarbeiten aus Deutschland zählt heuer die Gestaltung eines Plakats für die traditionelle Segelveranstaltung „Kieler Woche“, einer der renommiertesten und wich- tigsten Aufträge für Plakatdesign im deutschsprachigen Raum. Der Heidelberger Grafi- ker Götz Gramlich überzeugte die Jury mit einem prägnanten Plakat in Blau und Weiß,
das in einem Wechselspiel der Umrisse alle klassischen Kiel-, Schwert- und Finnen- formen zeigt. Ein kongeniales Design schuf der Schweizer Erich Brechbühl für die von Oktober 2015 bis März 2016 auch im MAK gezeigte multimediale Ausstellung STEFAN SAGMEIS- TER: The Happy Show im Museum für Gestaltung in Zürich. Mit seiner typografischen Interpretation sonnengelber Luftballons dringt Brechbühl förmlich in Sagmeisters Welt der Glücksassoziationen ein. Brechbühl bezieht sich hier auf einen Ausschnitt aus The Happy Film, in dem Stefan Sagmeister vergeblich versucht, mithilfe von 6000 Luftballons in die Lüfte zu steigen. Seit dem Jahr 2006 wird der Wettbewerb 100 BESTE PLAKATE. Deutschland Österreich Schweiz im MAK präsentiert, heuer erstmals im MAK DESIGN LABOR. Die prämierten Arbeiten gehen auch in diesem Jahr als Neuzugänge in die MAK- Kunstblättersammlung ein. [MAK, Dauer bis 23. September 2018 - Foto: MAK]
KUNST.INVESTOR MAK
Atelier: LWZ zusammen mit Michael Wittmann (Text), FM4, Plakat Für Musik gegen Musik, aus einer Serie von drei Plakaten Auftraggeber Client: Radio FM4, Druck: Schreier & Braune GmbH, Drucktechnik: Offsetdruck, Österreich, © LWZ/100 Beste Plakate e.V.
KUNST.INVESTOR MAK
Atelier: Raffinerie AG für Gestaltung, Grafik: Thomas Imbach unter Verwendung eines Porträts von Camille Rutherford als „Mary Queen of Scots“, 53. Solothurner Filmtage, italienisches Plakat, aus einer Serie von vier Plakaten, Auftraggeber: Solothurner Filmtage Druck: Serigraphie Uldry AG, Drucktechnik: Siebdruck, Schweiz, © Thomas Imbach/100 Beste Plakate e.V.
KUNST.INVESTOR MAK
Atelier: Studio Tillack Knöll und Studio Terhedebrügge, Grafik: Steffen Knöll, Antonia Terhedebrügge, Architekturnovember 2017, Plakat Veranstaltungsankündigung, aus einer Serie von drei Plakaten Auftraggeber: Bund Deutscher Architekten BDA, Landesverband BadenWürttemberg e. V., Druck: Offizin Scheufele Druck und Medien GmbH & Co. KG, Drucktechnik: Offsetdruck Deutschland, © Steffen Knöll, Antonia Terhedebrügge/100 Beste Plakate e.V.
KUNST.INVESTOR MAK
Atelier: Studio Flux, Grafik: Nils Braun, shnit Worldwide Shortfilmfestival, Auftraggeber: shnit Worldwide Shortfilmfestival Druck: Serigraphie Uldry AG, Drucktechnik: Siebdruck, Schweiz, © Nils Braun/100 Beste Plakate e.V.
KUNST.INVESTOR Fotografie
JULIAN SCHNABEL Polaroids
Ohne Titel (Selbstporträt), 2008, © Julian Schnabel
Die Galerie OstLicht präsentiert erstmals in Österreich Julian Schnabels fotografisches Werk in einer umfassenden Einzelausstellung. Der amerikanische Maler, Bildhauer und Filmemacher fertigt seit mehr als einem Jahrzehnt fotografische Unikate mit einer sehr seltenen Polaroid 20x24-Inch-Kamera aus den 1970erJahren. »Es war nie meine Intention diese Polaroids öffentlich zu zeigen. Sie sind Dokumente von Orten und Skulpturen, die ich geschaffen habe, Menschen, die ich kenne, sie sind ein Prozess des Malens. Die Kamera nutzte ich als Medium. Wegen ihr machte ich die Erfahrung. Anomalien, Idiosynkrasien, Lichtflecke und technische Zufälligkeiten prägen den Charakter der Fotografien – ich drücke nur instinktiv auf den Knopf. Mit dieser Kamera ist es wie mit einem guten Pferd, man hält sich einfach an den Zügeln fest und lässt es laufen. Ich habe sonst keine Kamera. Ich gehe nicht herum und fotografiere. Es war diese eine spezielle Kamera, die mich fesselte.« – Julian Schnabel, 2018
Viele der hier gezeigten Werke sind Porträts von Familie und Freunden des Künstlers – Skizzen aus Schnabels Leben. Zu sehen sind charismatische Porträts von Lou Reed, Plácido Domingo, Mickey Rourke und Max von Sydow; Privatzimmer im Palazzo Chupi in New York; seine Studios in Montauk und Manhattan. Es sind Bilder der Freundschaft, der Liebe, eines engagierten Lebens und auch der Melancholie. Sie zeugen von der Verwandlung des Lebens in Kunst. Neben den Polaroids zeigt die Galerie OstLicht zwei Malereien des Künstlers von 2010. Bei diesen Werken handelt es sich um Polaroidaufnahmen von Fotografien aus dem späten 19. Jahrhundert, die Schnabel in Frankreich gefunden, auf eine Polyesterleinwand transferiert und mit violetter Tinte bemalt hat. [Ausstellungsdauer von 7. Juni bis 4. August .2018 Foto: © Galerie OstLicht]
KUNST.INVESTOR Fotografie
Ohne Titel (Olmo), 2008, © Julian Schnabel
KUNST.INVESTOR Fotografie
Ohne Titel (Lou Reed, Montauk), 2002 - © Julian Schnabel
KUNST.INVESTOR Fotografie
Ohne Titel (Atelier Montauk), 2004 © Julian Schnabel
KUNST.INVESTOR Fotografie
Vivian Maier
Vivian Maier - Selbstporträt New York 1953
Die Entdeckung des Werks von Vivian Maier (1926– 2009) schlug 2009 ein wie eine Bombe. Die Geschichte der bis dato völlig unbekannten Fotografin, die sich ihren Unterhalt zeitlebens als Kindermädchen verdient hatte und deren zu großen Teilen aus Negativen bestehendes Archiv auf einer Zwangsauktion eher zufällig in die Hände eines jungen Sammlers geraten war, begeisterte die Öffentlichkeit weit über die klassischen Fotozirkel hinaus. „Ein Jahrhundertfund – und eine Geschichte, die man sich besser nicht hätte ausdenken können“, so WestLicht-Gründer Peter Coeln. Der Wiener Schauplatz für Fotografie holt die Arbeiten der US-amerikanischen Fotografin mit väterlichen Wurzeln in der k.u.k. Monarchie zum ersten Mal nach Österreich. Gleichsam über Nacht wurde Vivian Maier zum Star, in einem Atemzug genannt mit Größen wie Henri Cartier-Bresson, Robert Frank, Lee Friedlander oder Diane Arbus und gehandelt von den renommiertesten Galerien. Die hollywoodreife Erzählung wurde 2013 in einer Dokumentation verarbeitet, die weltweit in den Kinos lief und bei den Academy Awards 2014 für einen Oscar als Best Documentary Feature nominiert war. Vivian Maier selbst hat den späten Welterfolg nicht mehr erlebt. Sie
starb 2009, zwei Jahre nachdem ihre Negative, Abzüge, 8 mm-Filme und Tonbänder versteigert worden waren, weil sie den Mietzins der Lagerräume schuldig geblieben war, in einem Altersheim an den Folgen eines Sturzes – nur wenige Tage, bevor der Sammler ihren letzten Wohnsitz ausfindig machen sollte. „Die vielfach kolportierte – und ja tatsächlich fantastische – Erzählung einer ‚Mary Poppins mit Kamera‘ darf nicht den Blick auf Maiers Werk verstellen. Ihr Platz in der Fotogeschichte gebührt ihr wegen der Qualität ihrer Fotografie“, so WestLicht Chef-Kuratorin Rebekka Reuter. Viele von Maiers seit den 1950er-Jahren insbesondere in den Straßen von New York und Chicago entstandenen Arbeiten wirken wie unmittelbare Klassiker. Mit ihrem Gespür für den Moment und ihren souveränen Kompositionen beansprucht Maier nachhaltig einen Sitz im traditionell männlich dominierten Olymp der Street Photography. Ihre zahlreichen Selbstporträts in Spiegeln und Schaufenstern im Stadtraum brechen dabei mit der oft entlang archaischer Jäger-Beute-Schemata und konventioneller Geschlechterrollen konstruierten Erzählung des Genres. [WestLicht. Dauer 29. Mai–19. August .2018 – Foto © WestLicht)
KUNST.INVESTOR Fotografie
Vivian Maier - New York 10. April 1955
KUNST.INVESTOR Fotografie
Vivian Maier - Selbstporträt 1978
KUNST.INVESTOR Fotografie
Vivian Maier - Mai 1979
KUNST.INVESTOR MAK
300 Jahre Wiener Porzellanmanufaktur
Mit der umfassenden Jubiläumsausstellung 300 JAHRE WIENER PORZELLANMANUFAKTUR beleuchtet das MAK die Geschichte und Bedeutung der zweitältesten europäischen Porzellanmanufaktur. Gegründet im Mai 1718 durch Vergabe eines kaiserlichen Privilegiums zur Porzellanerzeugung an Claudius Innocentius Du Paquier setzte die Wiener Porzellanmanufaktur in den folgenden Jahrzehnten ästhetische Maßstäbe. Rund 1 000 Objekte aus den Beständen des MAK sowie aus nationalen wie internationalen Sammlungen bieten einen eindrucksvollen Überblick über Wiener Entwicklungen im Kontext asiati- scher Vorläufer und europäischer Konkurrenten. Seit seinen Gründungsjahren bewahrt das MAK den Nachlass der ab 1744 kaiserlich geführten, 1864 geschlossenen Wiener Porzellanmanufaktur und widmet sich der Erforschung des Porzellans. Mit Beispielen aus allen Epochen der Produktion gibt der Nachlass einen Überblick über rund 150 Jahre Porzellanherstellung in Wien. Die Wiener Porzellanproduktion deckte ein breites keramisches Spektrum ab: von Tafelservice und Vasen über Uhren, qualitätsvolle Porzellanskulpturen, szenische und florale Miniaturen, Porzellanmalereien mit Reliefgolddekor und Kobaltblau bis hin zu großformatigen Porzellanbildern mit Blumenstillleben. Über viele Jahrhunderte galt Porzellan in Europa als kostspieliger, aus China und Japan importierter Luxusartikel. Erst nach der Entdeckung des Geheimnisses der Porzellanerzeugung durch den Chemiker und späteren Gründer der Manufaktur Meißen, Johann Friedrich Böttger, wurde das Porzellan in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts zur bevorzugten europäischen Luxusware. Die Gründung der Wiener Porzellanmanufaktur setzt den Kulturtransfer zwischen Asien und Europa voraus. Die
Ausstellung 300 JAHRE WIENER PORZELLANMANUFAKTUR rollt die faszinierende Geschichte der Wiener Produk- tion im Kontext der Manufakturen in Meißen, Nymphenburg, Berlin und Fran- kenthal (Deutschland) sowie Doccia (Italien) und Sèvres (Frankreich) und auch im Spiegel asiatischer Porzellane und Silberarbeiten auf. Nur so kann eine historischkritische Einschätzung ihres gestalterischen Vermächtnisses und ihrer Rolle als Vorbild für nachfolgende Manufakturen geboten werden. Bis heute gelten die Erzeugnisse von Claudius Innocentius Du Paquier und aus der kaiserlichen Periode als wertvolle Sammlerobjekte.Stil und Geschmack der Produkte der Wiener Porzellanmanufaktur setzten in der Frühzeit und im Laufe des 18. und 19. Jahrhunderts immer wieder Standards. Wie rege der Austausch mit anderen europäischen Porzellanmanufakturen war, wird unter anderem an zahlreichen Meißner Dekormalern – darunter Christian Daniel Busch und Johann Gottfried Busch, Samuel Hitzig, Johann Gottfried Klinger oder Ludwig von Lücke – deutlich, die Mitte des 18. Jahrhunderts nach Wien wechselten. Zu Hauptwerken der Wiener Porzellanmanufaktur, wie dem Porzellanzimmer aus dem Brünner Palais Dubsky (um 1740) oder dem Tafelaufsatz aus dem Stift Zwettl (Wien, 1767/68), liefert die Ausstellung 300 JAHRE WIENER PORZEL- LANMANUFAKTUR mit bis dato unveröffentlichten Dokumenten neueste wissenschaftliche Erkenntnisse. Sowohl das „DubskyZimmer“, eine der ersten Zimmerausstattungen mit europäischem Porzellan, als auch der Tafelaufsatz aus dem Stift Zwettl sind permanent in der von Donald Judd gestalteten MAK- Schausammlung Barock Rokoko Klassizismus ausgestellt. [MAK. Ausstellungsdauer 16. Mai – 23. September 2018 – Foto: © MAK]
KUNST.INVESTOR MAK
La belle Chocolatière de Vienne - Foto: © MAK
KUNST.INVESTOR MAK
Deckeldose Schildkröte - Foto: © MAK
Tafelaufsatz aus dem Stift Zwettl - Foto: © MAK
KUNST.INVESTOR MAK
Musterpokal Kaiserliche Porzellanmanufaktur Wien - Foto: © MAK
KUNST.INVESTOR Genusskunst
Aux Gazelles – Savoir Vivre in Wien Le Restaurant, Le Club, Le Design Mit "mehr Funktion und weniger Folklore" ist das gemeinsam entwickelte Design-Konzept von Christine Ruckendorfer und Architekt Alberto Bach perfekt definiert. Bach zeichnet mit seinem Büro Albertoni für viele internationale Prestigebauten verantwortlich und hält Nichts von unnötigem Chi Chi, lauten Farben und orientalischen Klischees. Beide wollten dem Aux Gazelles mehr Spielraum und Bewegung geben. Das Licht wird durch die Neugestaltung tief in den Raum geholt. Auch die Séparées wurden neu interpretiert. "Ich wollte zwei unterschiedliche, elegante Welten kreieren, das Restaurant mit dem großzügigen Gastgarten ist eine helle frische Sommerwelt von großer Klarheit", erklärt Bach. "Verbindend dazu finden sich Designelemente, die klar und schwungvoll sind, mit klassisch marokkanischen Elementen." Eine Formsprache, die in Abwandlungen immer wieder zum Einsatz kommt. Ruckendorfer Für Ruckendorfer ist das Ergebnis "ein zeitgemäßes Lokal auf internationalem Niveau, ohne folkloristisch zu sein." Auf 2000 Quadratmeter wird "Savoir Vivre in Wien" geboten: Essen, Trinken, Tanzen, Verwöhnen, Entspannen & Genießen. Neue Features, wie "Lunch Bazaar", "Signature Drinks", "After Work-Shower" und anderes mehr erwarten den Gast. "Orient Light" nennt sich das frische Food-Konzept, vielfältig, spannend und ideal für die heißen Sommermonate in der City. Im "Lunch Bazaar" werden mittags feine Variationen in Form von libanesischen MezzeGerichten und marokkanischen Vorspeisen das Aux in Form eines All You Can Eat-Buffets angeboten. Abends können diese auch à la Carte bestellt werden. Als Mittagsmenü gibt es Rindsbrochettes mit gratinierten Zucchini, Lammköfte im Tomaten-Zimtfonds mit Dijon Senf und gegrillte Calamari & Garnelen mit Spargel-Fenchel-Salat. Abends kommt regional-österreichisches zum Einsatz, wie bei der Tajine mit Mariazeller Saibling, knusprigem Rinderprosciutto und Granatapfel, einem zarten Kalbsgulasch, Couscous und Kichererbsen. Vegetarier werden mit Gemüse-Tajine oder gebackenen Kartoffeln mit Arganöl, Koriander mit Limetten-Sauerrahmdip verwöhnt.
KUNST.INVESTOR Genusskunst
Wüstentee on the Rocks meets Bloody Mary Eine schöne Bar braucht exzellente Drinks! Daher hat sich das Aux Gazelles-Team gleich mehrere feine SignatureDrinks überlegt. So wird der berühmte marokkanische Minztee, an dem bereits Winston Churchill im La Mamounia schlürfte, im Sommer "on the rocks" serviert. Zum Feierabend gibt es eine alkoholische Version des Traditionsgetränks aus der Sahara, gemixt mit Gin. Oder ein Gimlet, das berühmt, berüchtigte Getränk der Britischen Navy, favorisiert von Ernest Hemingway und bekannt aus den Philip Marlowe-Krimis. Apropos Hemingway: Zu Beginn einer heißen BarNacht darf ein perfekter Bloody Mary nicht fehlen. Dieser Klassiker wird im Aux Gazelles nach einer klandestinen Rezeptur eines jamaikanischen Barmans gemixt. After Work-Shower Raus aus dem Job und rein in den Feierabend! Doch wo bitte, machen Mann und Frau sich nach einem anstrengenden Arbeitstag frisch und fein? Nicht jeder wohnt im City-Loft um die Ecke. Hammam und Salon de Beauté schaffen Abhilfe. Für 15,- Euro können sich Aux Gazelles-Gäste von 17 bis 20 Uhr duschen, entspannen und für den Abend zu Recht machen. Im Preis inkludiert sind: Handtuch, Erfrischungsgetränk (hausgemachte Limonaden und Eistees). Verwöhnprogramm für Body & Soul Eine alte Hammam-Tradition besagt: Politik, Geld und Sorgen bleiben draußen! Insofern sind Hammam & Salon de Beauté nicht gerade der geeignete Ort für das nächste Business Meeting, wohl aber um sich von Kopf bis Fuß verwöhnen zu lassen und zu entspannen. Auf 500 Quadratmetern befinden sich ein klassisches Dampfbad, Behandlungs- und Entspannungsräumlich-keiten in bester Orient-Manier. Hammamcis verwöhnen mit Waschungen, Peelings, wohlriechenden Salben und einer Haarwäsche – falls gewünscht. Mehr Info unter www.auxgazelles.at
Die Seejungfrau Eingebettet im Naturschutzgebiet, umringt von ewigem burgenländischen Schilfrohr und weißem Kiesstrand, erwacht die Seejungfrau in frühlingshaftem Glanz. Auch wenn die zarte Schneeschicht scheinbar noch Ruhe einfordert, so täuscht das. In ihrem Inneren wird sie bereits liebevoll für den Start in die neue Saison ausgerichtet. Da steht sie – in ihrem nordic schicken Kleid – ganz zart – und auch sie weiß, die ersten wirklich warmen Sonnenstrahlen sind nicht mehr fern. So kann man den einen oder anderen Frühlingsboten schon erahnen, das Zwitschern der brütenden Vogelschar in ihrer ganzen Buntheit beinahe schon hören und die Vorfreude auf glitzernde Sonnenuntergänge ist ganz berechtigt.... so manch einer hat in letzter Zeit in seinem Sinnen auf Genuss und Wärme sehnsüchtig an sie gedacht Es ist soweit! Wir sind täglich ab 11:30 Uhr offen mit gewohnten und neuen Gaumenfreuden, mit belebenden Tropfen von nah und fern, für Euch die Pforten. Kommt und genießt mit uns den Frühling, in eurer Seejungfrau.
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BÖRSE EXPRESS
ZERTIFIKATE-NEWS MARKT I
WISSEN II
Viel Anlage, wenig Hebel
Produkttransparenz im Video-Format
er Open Interest (Volumen des Gesamtmarktes) des österreichischen Zertifikatemarktes für Privatanleger stieg im Mai um 0,3 Prozent bzw. 33,5 Mio. Euro und erreichte zum Monatsende 13,2 Mrd. Euro. Seit Jahresbeginn wurde damit ein Anstieg des Open Interest um 3,1 Prozent bzw. 394,1 Mio. Euro verzeichnet. Der Markt setzt sich per Ende Mai zu 98,9 Prozent aus Anlage- und zu 1,1 Prozent aus Hebelprodukten zusammen.
D
Open Interest nach Produktkategorien. Das ausstehende Volumen strukturierter Zinsprodukte ging im Mai um 1,7 Prozent zurückund erreichte mit Ende des Berichtsmonats 3,1 Mrd. Euro. Seit Jahresbeginn ist ein Rückgang um 6,1 Prozent bzw. 199,6 Mio. Euro zu verzeichnen. Der Open Interest von Zertifikaten auf Aktien, Indizes und Rohstoffe, der von den vier meldenden Mitgliedern des Zertifikate Forum Austria emittiert wurde, stieg um 1,4 Prozent. Dieser Anstieg ist ausschließlich auf Anlageprodukte zurückzuführen. Das Volumen von Zertifikaten auf Aktien, Indizes und Rohstoffe betrug Ende Mai 5,4 Mrd. Euro. Seit Jahresbeginn ist ein Anstieg um 9,1 Prozent festzustellen. Handelsvolumen nach Produktkategorien. Das Handelsvolumen von Zertifikaten der vier meldenden Mitglieder des Zertifikate Forum Austria betrug im Mai 250,8 Mio. Euro und stieg damit um 11,7 Prozent. Seit Jahresbeginn wurden rund 1,3 Mrd. Euro umgesetzt. Die Umsätze aller Anlageprodukte insgesamt stiegen im Mai um 11,9 Prozent auf 222,5 Mio. Euro. Die Umsätze von Hebelprodukten stiegen um 10,2 Prozent auf 28,3 Mio. Euro. <red>
WISSEN I
Was bedeutet „Cash Settlement“? n der Regel kommt es bei der Ausübung von Optionsscheinen nicht zu einer effektiven Lieferung und Abnahme des zugrunde liegenden Basiswerts. Es werden also grundsätzlich keine Aktien, Indizes, Fremdwährungen oder gar Goldbarren physisch geliefert. Stattdessen werden die Ansprüche des Optionsscheininhabers durch einen Barausgleich abgegolten. Dieser ergibt sich – neben anderen Einflussfaktoren – maßgeblich aus der Differenz des festgestellten Kurses und dem Basispreis des Optionsscheins. Diesen Barausgleich bezeichnet man auch als Cash Settlement. Diese Vorgehensweise gilt sowohl für Call- als auch für PutOptionsscheine. Eine Nachschusspflicht aufgrund eines negativen Differenzbetrags besteht bei Optionsscheinen grundsätzlich nicht. <red>
I
ie Derivate-Liga, Produktklassifizierung des Deutschen Derivate Verbands, präsentiert sich zur Fußball-WM im neuen Gewand. Hierzu wurden kurzweilige Erklärfilme produziert, die den privaten Anlegern die Funktionsweise und Ausgestaltungsmerkmale der einzelnen Produkttypen näherbringen. Die DerivateLiga lehnt sich an eine Fußballmannschaft an, wobei jeder Spieler eine Produktkategorie repräsentiert. Dabei werden die Anlagezertifikate und Hebelprodukte je nach ChanceRisiko-Profil in Defensiv- und Offensiv-Positionen unterteilt, farblich abgestuft von blau über grün bis orange und rot. Diese Erklärfilme sind somit ein wesentlicher Baustein in der breiten Wissensvermittlung zum Thema strukturierte Wertpapiere in Deutschland. „Finanzprodukte sind komplex. Das lässt sich nicht ändern. In ihrer Klarheit und Einfachheit helfen die Erklärfilme der Derivate-Liga, die Einstiegshürde in die Welt der Zertifikate zu überspringen und Wissenslücken zu schließen. Analog zur DDV-Broschüre der Derivate-Liga verfügen interessierte Anleger nun zusätzlich über diese animierten Hilfsmittel, so dass ihnen ein leicht verständlicher Informationszugang zu der vielschichtigen Produktwelt gewährt wird. Die Produktklassifizierung des DDV ist ein Meilenstein unserer andauernden Bemühungen um Transparenz und verbesserten Anlegerschutz“, so Lars Brandau, Geschäftsführer des DDV. <red>
D
MARKT II
Starkes Wachstum ie Bo ̈ rsenumsätze der Anlagezertifikate und Hebelprodukte sind an den europäischen Finanzmärkten zum Ende des ersten Quartals gestiegen. Die Umsätze gingen im Vergleich zum vierten Quartal um 12,0 Prozent auf 32,5 Mrd. Euro nach oben. Auch im Jahresvergleich bedeutete das ein Plus von 14,0 Prozent. Das lässt sich den aktuellen Marktdaten entnehmen, die von der European Structured Investment Products Association (EUSIPA) bei ihren Mitgliedern erhoben und von der Derivative Partners AG ausgewertet wurden. Die Umsätze mit Anlagezertifikaten lagen an den europäischen Bo ̈rsen im ersten Quartal bei 13,4 Mrd. Euro. Das entsprach einem Anteil am Gesamtumsatz von 41,2 Prozent. Die Börsenumsätze verbuchten ein Minus von 6,0 Prozent zum Vorquartal. Im Vergleich zum Vorjahresquartal entsprach dies jedoch einem Anstieg um 8,0 Prozent - mehr zu den Zahlen gibt’s hier. <red>
D
BÖRSE EXPRESS
ZERTIFIKATE VERGLEICH
Aktienanleihen & Bonus zeigen ihre Stärken Robert Gillinger
robert.gillinger@boerse-express.com
Der Börse Express rechnet hier für Sie regelmäßig nach. Zertifikat, oder doch besser das Direktinvestment? Und wenn Zertifkat, welcher Typ aus der umfangreichen Produktpalette? ie schneidet ein strukturiertes Retail-Produkt gegen das direkte Investment ab? Wir möchten es genau wissen und vergleichen allmonatlich an dieser Stelle die Performance diverser Zertifikate-Typen mit jener des Basiswerts - und nehmen hierfür den EuroStoxx 50 als den europäischen Aktienbenchmark-Index. Dieser liegt nach einem sehr guten April (+5,2%) und einem durchwachsenem Mai (-3,7%) seit Jahresbeginn mit etwa zwei Prozent im Minus. Und war damit im Vergleich das schlechtere Investment, als der Umweg über ein strukturiertes Produkt. Was aber in Summe zu erwarten war: in stark steigenden
W
Foto: Pixabay/Alexas_Fotos
Märkten werden Anlageprodukte aus dem Zertifikatebereich nicht ganz bei der Performance mithalten können, sobald es aber nicht mehr nur sonnig ist... ‘Logische Gewinner’. Da sich die Kursrückgänge an den Märkten in Grenzen hielten, hielten auch bei Bonus-Zertifikaten die Barrieren, womit die in Aussicht gestellten Bonuszahlungen fällig wurden. Ähnlich der Fall bei Aktienanleihen: der Zinsertrag milderte den Verlust des Aktienindex deutlich ab. Unterm Strich sind diese beide Produktkategorien seit Jahresbeginn sogar im Plus. <
Im bisherigen Jahresverlauf schlugen alle Zertifikate-Typen das Direktinvestment (in %)
(Quelle: DDV/Bloomberg/BE)
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BÖRSE EXPRESS
ANLAGE STUDIE
Die Gebühren machen Schritt nach unten
D
ie laufenden Kosten, die für Anleger in osterreichischen Investmentfonds pro Jahr anfallen, betragen im Durchschnitt 1,15 Prozent des Fondsvermogens. Die maximalen Ausgabeaufschläge, die beim Erwerb von Fondsanteilen anfallen, liegen im Durchschnitt bei 3,66 Prozent. Das ergab eine von der FMA durchgefuhrte Marktstudie uber 1134 osterreichische Publikumsfonds, die per Jahresende 2017 in Summe ein Fondsvermogen von 96,4 Mrd. Euro verwalteten. Die Gebuhren unterscheiden sich dabei deutlich, je nach Veranlagungsstrategie und Risikokategorie der Fonds. Untersucht wurden alle osterreichischen Publikumsfonds – das sind Investmentfonds, die an das breite Publikum von Anlegern vertrieben werden können. „Diese Marktstudie der FMA, die in dieser Form kunftig jahrlich erstellt und veroffentlicht wird, tragt zur Transparenz am Fondsmarkt bei. Sie versetzt Anleger in die Lage, Fondsgebuhren am Markt besser zu vergleichen und zu beurteilen“, so die Vorstande der FMA, Helmut Ettl und Klaus Kumpfmuller. „Anleger konnen damit sehr einfach sehen, wie hoch die Gebuhren ihres Fonds im Vergleich zum Durchschnitt am Markt liegen.“ Zum 31.12.2017 betrugen die jahrlichen laufenden Kosten im volumengewichteten Mittel 1,15%, bei einem Ma-
ximalbetrag von 4,3 Prozent. Der maximale Ausgabeaufschlag machte uber alle Publikumsfonds hinweg im volumengewichteten Mittel 3,66% aus, wobei hier die Spannweite bis 10% reichte. Damit waren die Kosten 2017 im Vergleich zum Vorjahr um durchschnittlich 1,37% und 3,71% niedriger. Die nach Veranlagungsstrategie geringsten Fondsgebuhren weisen Geldmarktfonds und kurzfristige Rentenfonds, gefolgt von Rentenfonds, Immobilienfonds, Mischfonds und Aktienfonds auf. Das gilt sowohl fur die laufenden Kosten, als auch den maximalen Ausgabeaufschlag. So waren Rentenfonds im Vergleich zu Aktienfonds gunstiger bei den laufenden Kosten (0,70% zu 1,76%) und den maximalen Ausgabeaufschlagen (3,42% zu 4,39%). Im europaischen Vergleich liegen die von osterreichischen Fonds verrechneten laufenden Kosten im Mittelfeld. Weiters zeigt sich, dass die Gebuhren tendenziell mit der Risikoklassifizierung des Fonds (gemessen am „Synthetic Risk and Reward Indicator“ SRRI) ansteigen. Wahrend in der geringsten Risikoklasse 1 die laufenden Kosten im Schnitt bei 0,82% liegen, belaufen sie sich bei der hochsten Risikoklasse 7 auf 1,87 Prozent. Die Gebuhren von Publikumsfonds sind – neben Zielen und Anlagepolitik, sowie Risiko- und Ertragsprofil eines Fonds – in dem gesetzlich vorgeschriebenen Kundeninformationsdokument (KID) anzugeben.< Die gesamte Marktstudie finden Sie auf der FMA-Website<
Fondsgebühren in Österreich)
Quelle: FMA
Österreichische Publikumsfonds zum 31.12.2017
Fonds
Fondsvermögen
Laufende Kosten lt. KID (in %)
Max. Ausgabeaufschlag lt. KID (in %)
Fondskategorie
Anzahl
Mio. EUR
Mittelwert
Max
Mittelwert
Max
Geldmarktfonds & kurzfrS Rentenfonds Rentenfonds
31
2.964
0,39
1,50
0,41
1,13
1,41
7,00
329
39.971
0,76
2,40
0,70
3,00
3,42
10,00
Mischfonds
484
27.982
1,26
3,10
1,50
4,30
3,88
10,00
Aktienfonds
273
18.306
1,51
3,00
1,76
3,60
4,39
10,00
Immobilienfonds
7
6.921
1,00
1,80
1,05
1,66
3,14
5,00
Sonstige Fonds
10
265
1,34
2,40
1,66
2,82
4,47
5,00
1.134
96.409
1,05
3,10
1,15
4,30
3,66
10,00
Gesamt
Max. Verwaltungsgebühr lt. Fondsbestimmungen (in %) Mittelwert Max
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FONDS STUDIE
Risikovorteil ESG
N
achhaltigkeit ist längst kein Randthema mehr für institutionelle Investoren. Im Jahr 2012 gab bereits knapp die Hälfte der befragten institutionellen Anleger an, Nachhaltigkeitskriterien bei ihren Anlageentscheidungen zu berücksichtigen. Dieser Trend hat sich merklich verstärkt: Mittlerweile liegt der aktuelle Wert laut Umfrage (der Union Investment) bei 65 Prozent. Bei manchen Anlegergruppen wie Kapitalanlagegesellschaften, Stiftungen und Kirchenbanken sowie bei Versicherungen liegt der Wert sogar noch um einiges höher. Ökonomische Kriterien sind Treiber für Nachhaltigkeit. Das Hauptmotiv für nachhaltige Kapitalanlagen sind für viele institutionelle Investoren ökonomische Aspekte. Während die einzelnen ESG-Kriterien als Motiv eine leichte Zunahme bei den befragten Anlegern verzeichneten, spielen die wirtschaftlichen Kriterien die größte Rolle: 75 Prozent der Befragten halten diese für wichtig oder sogar für sehr wichtig (Vorjahr 64 Prozent). Bemerkenswert ist dabei auch, dass rund zwei Drittel derjenigen befragten Anleger (64 Prozent), die konventionell und nachhaltig investiert haben, mit beiden Portfolios ähnliche Renditen erzielt haben. 70 Prozent der Anleger mit Erfahrung in beiden Portfolio-Ausrichtungen gaben außerdem an, dass sich ein nachhaltiges Portfolio ähnlich oder sogar deutlich besser in Bezug auf das Risiko entwickelt hat als ein konventionelles Vergleichsportfolio. In der Praxis ist die Zufriedenheit mit einem nachhaltigen Portfolio weiter gewachsen. Über die Hälfte der befragten Anleger (56 Prozent) sind außerordentlich zufrieden mit den eigenen nachhaltigen Kapitalanlagen. Im Vorjahr lag der Wert noch bei 46 Prozent. Gerade einmal 15 Prozent aller Befragten können sich noch einen Ausstieg aus nachhaltigen Anlagen vorstellen. Nachholbedarf bei Informationen zur Klimawirkung des Portfolios. Vor dem Hintergrund der Beschlüsse des Weltklimagipfels von 2015 in Paris und der Begrenzung der Erderwärmung wird es auch für Investoren zunehmend wichtig, welchen CO2-Fußabdruck das eigene Portfolio hinterlässt. In diesem Punkt stellte die Studie allerdings einen erheblichen Nachholbedarf fest, denn nur 28 Prozent der befragten Investoren gaben an, Informationen über die Klimawirkung ihres Portfolios zu besitzen. Die Umfrage ermittelte auch eine hohe Nachfrage nach Messung und zum Nachweis der Nachhaltigkeitswirkung des Portfolios. 78 Prozent der Befragten gaben an, bei einem solchen Nachweis eher nachhaltig investieren zu wollen. 2015 war ein Meilenstein für Nachhaltigkeit als Megatrend. Denn neben dem Weltklimagipfel in Paris wurde bei den Vereinten Nationen in New York von allen 193 Mitgliedstaaten
Foto: Pixabay geralt
die Agenda 2030 mit insgesamt 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, SDGs) verabschiedet. Die Umsetzung der SDGs hinterlässt auch bei der Kapitalanlage schon deutliche Spuren. So haben einige der größten institutionellen Investoren der Welt bereits begonnen, ihr Kapital nach SDG-Kriterien anzulegen. Und auch in Deutschland wird dieser Trend spürbar. So gaben 37 Prozent der befragten institutionellen Investoren mit SDG-Kenntnissen an, die SDG-Ziele bei ihrer Kapitalanlage zu berücksichtigen (Vorjahr 20 Prozent). Allerdings zeigt die Erhebung auch in diesem Punkt noch Nachholbedarf: 47 Prozent der Befragten gaben an, keine oder nur geringe Kenntnisse über die UNNachhaltigkeitsziele zu besitzen. Immerhin hat sich dieser Wert im Vergleich zum Vorjahresergebnis (67 Prozent) erheblich verbessert. ESG-Fakten 1. 65 Prozent der befragten Anleger berücksichtigen bereits Nachhaltigkeitskriterien bei Anlageentscheidungen im eigenen Haus. Kapitalanlagegesellschaften (91 Prozent), Stiftungen/Kirchenbanken (88 Prozent) und Versicherungen (70 Prozent) liegen dabei über dem Durchschnitt. ESG-Fakten 2. Insgesamt 49 Prozent der insgesamt investierten Assets sind nach Nachhaltigkeitskriterien angelegt. Das ist eine deutliche Steigerung zum Vorjahr (37 Prozent). Besonders hoch ist der Anteil nachhaltiger Kapitalanlagen bei Stiftungen und Kirchen (80 Prozent). ESG-Fakten 3. Die Motivation, nachhaltig zu investieren, ist eindeutig wirtschaftlich begründet. So spielen ökonomische Kriterien für 75 Prozent der Befragten eine (sehr) starke Rolle bei Anlageentscheidungen. Die ESG-Aspekte selbst, ob ökologisch, ethisch, sozial oder die Governance-Kriterien, sind erst danach ein Entscheidungskriterium für nachhaltige Kapitalanlagen. ESG-Fakten 4. Bei einer ähnlichen Renditeentwicklung können nachhaltige Anlagen helfen, Risiken zu reduzieren. Nach überwiegender Meinung der Befragten, die konventionell und nachhaltig investiert haben, entwickeln sich nachhaltige Anlagen nämlich in Bezug auf das Risiko meist ähnlich oder sogar deutlich besser als konventionelle Anlagen. 70 Prozent der Befragten teilen diese Meinung.<
BÖRSE EXPRESS
FONDS STUDIE
Nachhaltigkeit erklimmt immer neue Höhen
M
it einem Anlagevolumen von rund 15,2 Milliarden Euro hat die Summe Nachhaltiger Geldanlagen in Österreich einen neuen Rekordwert erreicht. Gegenüber dem Vorjahr wuchs das unter Berücksichtigung von strengen sozialen, ökologischen und auf eine gute Unternehmensführung bezogene Kriterien angelegte Vermögen um 16 Prozent. Insgesamt wurden zum 31.12.2017 in Österreich rund 39 Milliarden Euro unter Nutzung von Nachhaltigkeitsstrategien und -kriterien verwaltet. Dies sind die Kernergebnisse des Marktberichts 2018, den das FNG – Forum Nachhaltige Geldanlagen in Berlin vorstellte. Verbesserte Transparenz durch neue Erhebungsmethodik. Im Zuge einer Harmonisierung der Erhebungsmethodik mit europäischen Standards unterscheidet der aktuelle Marktbericht erstmals zwischen Nachhaltigen Geldanlagen und verantwortlichem Investieren. Während bei Nachhaltigen Geldanlagen entsprechende Anlagestrategien und -kriterien auf Produktebene definiert und festgelegt werden, also beispielsweise für Nachhaltigkeitsfonds, werden beim verantwortlichen Investieren nachhaltige Anlagestrategien auf alle Anlagen angewendet und auf Ebene des jeweiligen Instituts, etwa eines Vermögensverwalters, verankert. „Durch die Anpassung der Methodik erreichen wir zwei Dinge“, erklärt FNG-Vorstandsvorsitzender Volker Weber. „Zum einen können wir die unterschiedlichen Ansätze besser erfassen und beschreiben, zum anderen greift das FNG bereits jetzt proaktiv die steigenden Anforderungen der EU zum verantwortlichen Investieren auf.“
Nachhaltiger Anlagemarkt erreicht Rekordniveau. Entsprechend dieser neuen Systematik lag das Gesamtvolumen verantwortlichen Investierens per Ende 2017 bei 39 Milliarden Euro. Gut 15,2 Milliarden Euro werden aufgrund ihres umfassenden Nachhaltigkeitsansatzes den Nachhaltigen Geldanlagen zugeordnet. Unter den Nachhaltigen Geldanlagen konnten 2017 insbesondere die nachhaltigen Investmentfonds kräftig zulegen. Ihr Volumen stieg um 18 Prozent auf nunmehr rund 8,3 Milliarden Euro. Auch die nachhaltigen Mandate erreichten mit einem Gesamtvolumen von 6,3 Milliarden Euro (+14%) einen neuen Höchststand. Die Nettozuflüsse beliefen sich 2017 auf knapp 1,7 Mrd. Euro und sind damit für den weit überwiegenden Teil des Wachstums verantwortlich. Die nachhaltigen Investmentfonds und Mandate haben damit in Österreich einen Marktanteil von 8,3 Prozent. „Der österreichische Markt ist weiter auf dem Wachstumspfad und führt mit seinem Marktanteil Nachhaltiger Geldanlagen die deutschsprachigen Länder an“, konstatiert Wolfgang
Wolfgang Pinner
Foto: Youtube
Pinner, Stellvertretender Vorstandsvorsitzender und Leiter des FNG-Österreich, „Die Offenheit der österreichischen Marktakteure für Transparenz, Standards und Zertifizierungen zeigen so Wirkung“. Beispielhaft stehen dafür die Vorsorgekassen die mit 68 Prozent, die mit großem Abstand wichtigsten institutionellen Investoren sind. Ausschlüsse wieder wichtigste nachhaltige Anlagestrategie. Mit einem Anlagevolumen von rund 14,4 Milliarden Euro sind Ausschlüsse bei nachhaltigen Investmentfonds und Mandaten die am weitesten verbreitete nachhaltige Anlagestrategie, knapp gefolgt vom Best-in-Class-Ansatz (14,0 Milliarden Euro). Auf den weiteren Rängen folgen das normbasierte Screening (9,9 Milliarden Euro) und der direkte Dialog mit den Unternehmen, das Engagement (8,7 Milliarden Euro). Unter den Ausschlusskriterien für Unternehmen kommen der Kernenergie sowie Waffen und Rüstungsgütern eine besondere Bedeutung zu, wichtigste Ausschlusskriterien bei Staaten sind die Anwendung der Todesstrafe und die Einschränkung von Bürger- und Menschenrechten in Diktaturen. Wachstumsimpulse durch EU-Aktionsplan erwartet. Für das laufende Jahr erwartet die Mehrheit der befragten Experten ein Wachstum des nachhaltigen Anlagemarktes von bis zu 30 Prozent. Wichtige Wachstumsimpulse gehen dabei nach ihrer Einschätzung von der Nachfrage institutioneller Investoren und der Änderung der gesetzlichen Rahmenbedingungen aus. Hier kommen nach Einschätzung des FNG dem EU-Aktionsplan „Finanzierung nachhaltigen Wachstums“ eine besondere Bedeutung zu. Dem aktuell veröffentlichten Vorschlag der EU-Kommission zum stärkeren Ausbau der Pflichten für institutionelle Investoren kann bereits heute schon eine zentrale Rolle bei der Transformation zu einem nachhaltigeren Finanzmarkt zugeordnet werden, erläutert Claudia Tober, FNG-Geschäftsführerin. <
BÖRSE EXPRESS
FONDS-RANKING Die besten in Österreich zugelassenen ESG/Umwelt-Fonds mit zumindest 3jähriger ‘Lebenszeit’ Name
Anlagefokus
ISIN
IMPAX ENVIRONMENTAL MARKETS
Erneuerbare Energien
GB0031232498
LO FUNDS-GENERATION GL-CH-NA
ESG
LU0428702772
OSO SUSTAINABILITY FUND JUPITER GLOBAL VALUE-LUSD VF-MTX SUST ASIA L XJ ARABESQUE SYSTEMATIC-USD PARVEST AQUA-PRIV EUR UBS ETF MSCI USA SRI UCITS UBS ETF MSCI EMU SRI LGT SUSTAIN EQTY GLB EUR-B LBBW GLOBAL WARMING FST ST-STEWART WLDWD SU-BGBA QUEST CLEANTECH FUND-C PICTET-GLOBAL ENVIRONMENT-IE
Perf. 1a
Perf. 3a/a
Kosten
AA*
8,016
13,041
1,05
N.A.
5,739
11,522
1,2
3
Sozialverträglich
IDN000163508
8,042
9,935
N.A.
2
ESG
LU0425094421
11,997
9,811
N.A.
N.A.
Sozialverträglich
LU0384409180
4,013
9,771
2,12
5
ESG
LU1023699983
8,586
9,131
1,34
0
ESG
LU1165135879
2,011
9,073
N.A.
N.A.
Sozialverträglich
LU0629460089
5,445
8,914
0,33
0
Sozialverträglich
LU0629460675
4,164
8,669
0,28
0
Sozialverträglich,Umwelth
LI0106892966
2,466
8,528
1,79
5
Umweltfreundlich
DE000A0KEYM4
7,085
8,455
1,68
5
Sozialverträglich
GB00B7W30613
4,077
7,992
N.A.
4
EE,Klimawandel,Umwelt
LU0346063406
4,555
7,932
1,13
0,625
Umweltfreundlich
LU0503631631
4,629
7,035
1,22
5
INSIGHT RENEWABLE ENRGY FUND EE,Klimawandel,Umwelt
IDN000116902
0,624
6,935
1,92
1
UBS ETF MSCI WORLD SRI
LU0629459743
3,937
6,855
0,38
0
Sozialverträglich
KEPLER ETHIK AKTIENFD-BV A MAM TERRA NOVA SPARINVEST-EHTICAL GL VAL-RE
Sozialverträglich
AT0000675657
1,366
6,693
1,82
4
Umweltfreundlich
FR0000970949
1,264
6,646
N.A.
2
Sozialverträglich
LU0362355355
2,246
6,464
2
N.A.
VANGUARD-SRI GLOBAL STOCK-I Indexfonds,Sozialverträglich
IE00B5456744
4,501
6,424
0,35
0
ARABESQUE SICAV PRIME-USD
ESG
LU1023699801
5,509
6,406
0,89
0
UBS L E-GLB SUS INNOV EUR-PA
Sozialverträglich,EE,Umwelt
LU0130799603
5,006
6,264
2,12
3
Erneuerbare Energien,Umwelt IE00B04R3307
1,898
6,202
1,25
5
-2,67
6,176
1,81
5
IMPAX ENVIR MKTS IRL-A GBP
NORDEA 1 EMRG STARS EQ-BPUSD TERRASSISI AKTIEN I AMI DPAM INV B FUND-EQY WRL -A
ESG
LU0602539602
Sozialverträglich,ESG
DE0009847343
3,777
6,124
1,49
4,5
Sozialverträglich,Umwelt,ESG BE0058651630
6,423
6,074
1,74
N.A.
Die schlechtesten ESG/Umwelt-Fonds mit zumindest 3jähriger ‘Lebenszeit’ Name
Anlagefokus
ISIN
Perf. 1a
AVRIST EQUITY AMAR SYARIAHIslamisch,Religionsverträglich,SozialIDN000165008 -8,081 JSS ML-NEW ENERGY FUND EUR-BSozialverträglich,EE,Umwelt MAP-GLOBAL BDS CHF-I PIML ISLAMIC EQUITY FUND
JUPITER RESPONSIBLE INC-INC
Kosten
AA*
-5,791
N.A.
1
LU0121747215
-2,962
-5,206
1,98
3
Sozialverträglich,Umwelt,ESG LU1121107129
-1,119
-5,077
N.A.
N.A.
N.A.
-1,78
-4,478
N.A.
2
LU0121751324
0,548
-4,257
1,1
3
Sozial,Umweltfreundlich,ESG GB00B0KV5D09
2,204
-3,745
1,71
0
Islamisch,Religionsverträglich,Sozial
JSS SUSTAINABLE BOND CHF C
(Quelle: 2x Bloomberg per 05.Juni)
Perf. 3a/a
Sozialverträglich
KBC RENTA CANARENTA-CAP
Sozialverträglich
LU0054025654
-0,45
-3,298
N.A.
2,5
KBC RENTA STERLINGRENTA-DIS
Sozialverträglich
LU0054027197
1,736
-2,928
N.A.
2,5
FISCH CB SUSTAINABLE MC
Sozialverträglich
LU1099412550
2,61
-2,696
0,15
0
KBC RENTA SEKARENTA-CAP
Sozialverträglich
LU0082560987
-3,223
-2,557
N.A.
2,5
VF-MTX SUST GL L-AUSD
Sozialverträglich
LU0848325295
1,765
-2,503
1,91
0
KBC RENTA NOKRENTA B-CAP
Sozialverträglich
LU0166237098
2,848
-2,485
N.A.
2,5
SWISSCANTO LU GRN IN YIE AT
Sozialverträglich
LU0343771621
0,032
-2,318
1,41
0
LIGA-PAX-CATTOLICO-UNION
Sozialverträglich
LU0152554803
1,648
-2,316
1,19
1,75
Umweltfreundlich
DE000A1JDV87
-2,735
-2,231
N.A.
5
LUPUS ALPHA STR SUST EMMK
BÖRSE EXPRESS
INTERVIEW TOMAS PACKA
„Kein kurzlebiger Trend“ Redaktion
redaktion@boerse-express.com
Interview mit Tomas Packa, Regional Head of Passive Sales Specialists for Austria and CEE das Trendthema ESG. Wie definiert es die DWS - und ist das Thema mehr als eine wohl bald wieder verglühende Sternschnuppe? BÖRSE EXPRESS: Der Begriff ESG taucht immer häufiger in Verbindung mit Investments auf. Wie definieren Sie den Ansatz? TOMAS PACKA: Der Environment Social Governance-Ansatz, kurz ESG, ist die gebräuchlichste Terminologie, um „verantwortungsvolles Investieren“ zu definieren. Dieser geht der Frage nach, ob bei der Entscheidung von Unternehmen ökologische und sozial-gesellschaftliche Aspekte sowie die Art der Unternehmensführung mitberücksichtigt werden. Warum beschäftigt sich eine Fondsgesellschaft wie DWS mit dem Thema? Wir gehen davon aus, dass das Investieren nach ESG-Kriterien kein kurzlebiger Trend „Mittlerweile ist, sondern einen immer größeren Teil des Kapitalmarktes gilt der ESGbeeinflusst. Ein Beleg dafür ist, Ansatz als zuver- dass die Regulierungsbehörsichtlicher den die Pflicht zu Nachhaltigkeitsberichten eingeführt Indikator der Erhaben, in denen Unternehmen tragsvolatilität.” den Stand ihrer ESG-Aktivitäten darlegen müssen. Innerhalb der verschiedenen ESG-Themen sehen wir Governance, also die verantwortungsvolle Unternehmensführung, als besonders wichtig an und zwar aus folgendem Grund: Wenn die Unternehmensführung die richtigen Prioritäten setzt, dann hat das auch positive Auswirkungen auf soziale und ökologische Aspekte. Governance ist sozusagen am Anfang der Wertschöpfungskette für nachhaltiges Investieren. Schließlich können verschiedene Aspekte wie Korruption, Kinderarbeit, Umweltschäden, Insiderhandel oder geschlechtsspezifische Lohnunterschiede die Reputation von Unternehmen dauerhaft beeinträchtigen. Daher macht es Sinn, Unternehmen mit starken Ratings in den Bereichen Umwelt, Soziales und Unternehmensführung überzugewichten und Unternehmen mit schlechter Bonität niedriger zu gewichten, beziehungsweise ganz auszuschließen. Wir bieten unseren Anlegern Produkte und Strategien, die ESG-Kriterien beinhalten.
Tomas Packa, Regional Head of Passive Sales Specialists for Austria and CEE Foto: beigestellt
Gibt es Belege, dass sich die Einhaltung von ESG-Kriterien positiv auf die Anlageentscheidung auswirkt? Seit den 1970er-Jahren wurden zahlreiche wissenschaftliche Studien über den Zusammenhang zwischen der Einhaltung hoher ESG-Standards sowie der Performance von Unternehmen durchgeführt. Laut einer 2015 von der DWS unterstützten Analyse, sehen die meisten der Studien einen positiven Zusammenhang zwischen ESG-Kriterien und der Unternehmensperformance. Mittlerweile gilt der ESG-Ansatz als zuversichtlicher Indikator der Ertragsvolatilität, weshalb immer mehr Anleger ihr Kapital in verschiedene ESG-Indexfonds anlegen. Welcher Aspekt ist im Zusammenhang mit ESG am wichtigsten? Wie bereits erwähnt, ist die verantwortungsvolle Unternehmensführung ein zentraler Bestandteil der ESG-Kriterien. Es gibt deutliche Hinweise, dass es gerade auch aus Investorensicht sinnvoll sein kann, wenn Unternehmen einen stärkeren Fokus auf eine nachhaltige Unternehmensführung legen. Studien zeigen, dass sich dies positiv auf die Entwicklung des Aktienkurses niedergeschlagen hat, gerade im Vergleich zu Unternehmen, die Governance-Aspekte vernachlässigen. Ein übergreifendes Thema, das mehrere Aspekte betrifft, ist der Klimawandel. Aktuell werden zahlreiche Anlagestrategien untersucht, um dem Übergang zu einer kohlenstoffarmen Wirtschaft sowie der Bedrohung der Anlagerenditen durch die Intensität extremer Wetterereignisse adäquat zu begegnen. Dabei schützt die Minimierung der Portfoliobestände von Unternehmen mit hohen CO2-Emissionen oder fossilen Brennstoffreserven nicht vor allen Klimarisiken. Zahlreiche Innovationen in der Investmentbranche
BÖRSE EXPRESS
INTERVIEW sollen neue Methoden zur Bewertung aller Aspekte des Klimawandels schaffen. Bis es eine umfassendere Übereinstimmung und Verfügbarkeit solcher Methoden zur Klimarisikobewertung in Anlageportfolios gibt, könnten Anleger Portfolios auswählen, die hoch bewertete ESG-Unternehmen bevorzugen, die auch Unternehmen mit sehr hohen CO2-Emissionen und fossilen Brennstoffreserven ausschließen. Das im letzten Jahr veröffentlichte Research Material der DWS zum Thema Klimarisiko in Anlageportfolios, kam zu dem Schluss, dass sich physische Klimarisi„Schließlich ken höchstwahrscheinlich auf können eine große Bandbreite von verschiedene Sektoren auswirken werden.
Aspekte wie Korruption, Kinderarbeit, Umweltschäden, Insiderhandel oder geschlechtsspezifische Lohnunterschiede die Reputation von Unternehmen dauerhaft beeinträchtigen.”
Anhand welcher Anlagestile lassen sich nachhaltige Indizes definieren? Das große Anlegerinteresse hat dazu geführt, dass in den letzten Jahren eine wachsende Anzahl von nachhaltigen Aktienindizes auf den Markt gebracht wurde. Dabei können nachhaltige Indizes in allen Fällen nach drei Anlagestilen klassifiziert werden. Der älteste und traditionellste Anlagestil „Exclusion“ schließt, wie der Name bereits impliziert, diverse Unternehmen oder Sektoren vom Anlageuniversum aus. Darunter z.B. Rüstungsgüter und insbesondere Streubomben und Landminen. Der „Best-inClass“-Investmentansatz fokussiert sich auf Unternehmen, die in der Vergangenheit in einer bestimmten Branche oder einem bestimmten Sektor in Bezug auf die Themen Umwelt, Soziales und Unternehmensführung besser abgeschnitten haben als ihre Vergleichsgruppe. Der kleine, aber zunehmend wachsende Anlagestil des „thematisch fokussierten Investierens“ umfasst gezielte Investitionen, die in der Regel auf privaten Märkten getätigt werden, um spezifische ökologische oder soziale Probleme zu lösen. Wohin geht der Trend auf dem ETF-Markt? In Europa liegt die Präferenz aktuell auf Ansätzen, die auf Negativ-Ausschlüssen beruhen. Wir denken aber, dass eine Kombination der verschiedenen Ansätze sinnvoll sein kann. Neben dem Ausschluss von Unternehmen aus kontroversen Branchen hat auch ein Best-in-Class-Ansatz seine Berechtigung, um die Unternehmen mit einem besonders hohen ESG-Rating zu bevorzugen. Dies kann schließlich mit einem Filter kombiniert werden, der zu
Foto: Pixabay geralt
einem Ausschluss von Unternehmen mit den höchsten CO2-Emissionen führt. So können die Risiken in Bezug auf den Klimawandel gesenkt werden. Dieses Vorgehen ermöglicht eine standardisierte Lösung, das den Präferenzen von vielen Kundengruppen entspricht. Ich nehme an, die Produktpalette der DWS umfasst den Bereich nachhaltig ausgerichteter Sektoren? Wir erachten das ESGThema innerhalb der DWS als immens wichtig und als eines der zentralen Zukunftsthemen. Wir bieten bereits seit mehreren Jahren für große Investoren Mandats- und Spezialfondslösungen an, in denen das Portfolio nach ESG-Gesichtspunkten angepasst wird. Hier spielen natürlich auch die individuellen Anforderungen des einzelnen Kunden eine große Rolle. Daneben wurden bereits mehrere aktiv verwaltete Fonds mit ESG-Schwerpunkt aufgelegt. Nun wird in einem weiteren Schritt das Portfolio an Xtrackers ETFs ausgebaut, die auf ESG-Indizes basieren. Wir haben vier Xtrackers ETFs aufgelegt und an der Deutschen Börse und an der London Stock Exchange gelistet, die MSCI ESG-Indizes mit Fokus auf Europa, Japan, die USA und den globalen Aktienmarkt abbilden. Diese Indizes wenden strikte Filter basierend auf dem MSCI ESG-Research an. Dies bedeutet, dass diese Unternehmen strenge Vorgaben in Bezug auf ESG-Kriterien und den Ausstoß von CO2-Emissionen erfüllen müssen.<
„Governance ist sozusagen am Anfang der Wertschöpfungskette für nachhaltiges Investieren.”
BÃ&#x2013;RSE EXPRESS
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BÖRSE EXPRESS
ZERTIFIKATE ZERTIFIKAT DES MONATS - NOMINIERUNG IX
Andritz in diverse Risiko-Tranchen geteilt Robert Gillinger
robert.gillinger@boerse-express.com
Commerzbank nominiert ein Bündel an Aktienanleihen auf die Andritz-Aktie als Zertifikat des Monats Juni. Die gebotenen Zinskupons liegen zwischen sicherheitsorientierten 3,75 und riskanteren 8,75%. eht es nach Meinung der Analysten, kann mit einem Investment in die Andritz-Aktie derzeit eigentlich nichts schief gehen. Immerhin notiert die Aktie mit rund 43 Euro um zwei Euro unter dem tiefsten aller Kursziele für den Titel. Neun Euro sind es bis zum durchschnittlichen Ziel (entspricht einem Potenzial von 22 Prozent), 15 Euro bis zum größten Optimisten. So wundert es auch nicht, dass kein Analyst die Aktie auf seiner Liste der Verkaufsempfehlungen stehen hat. Mit einem Konsensrating von 4,21 (bei maximal 5,0 Punkten) ist der Anlagenbauer die Nummer 3 innerhalb des Top-Segments der Wiener Börse, unter den ATX-Mitgliedern. Dass die Aktie unter ihrem gesehenen Wert notiert liegt auch daran, dass sich die Anleger zuletzt ein wenig am Ergebnis des 1. Quartals gestoßen haben - und es im Vergleich zur Analysteneinschätzung möglicherweise zu einer Überreaktion kam: Der Gewinn unter Strich sank um 30,2 Prozent auf 44,0 Mio. Euro, der Umsatz um 6,9 Prozent auf 1,29 Mrd. Euro. Damit könnte nun aber der Tiefpunkt bereits erreicht sein. „Der niedrigere Umsatz im ersten Quartal 2018 sollte aufgrund des seit dem zweiten Quartal 2017 steigenden Auftragseingangs der Gruppe aus heutiger Sicht in den kommenden Monaten wieder aufgeholt werden”, heißt es dazu im Quartalsbericht. Womit es auch beim Ergebnis unterm Strich eine Verbesserung geben müsste. Hier kommt die Commerzbank ins Spiel. Diese nominiert diesmal ein Bündel an neu emittierten Aktienanleihen auf Andritz. Dabei ist für beinahe jeden Anleger-Typ etwas dabei. Die Range der Angebote reicht von sehr renditestark (8,75% Zinskupon), aber auch riskanter (ein Basispreis näher am Ist-Kurs) bis hin zu sichereren Varianten mit zwar nur noch 3,75% Zinskupon, dafür aber auch einen größeren Polster gegen Kursverluste in der Aktie.
G
So funktioniert’s. Aktienanleihen sind für risikobewusste
Andritz in diversen Aktienanleihen verpackt.
Foto: Andritz
Anleger geeignet, die in leicht steigenden oder seitwärts tendierenden Märkten auf interessante Zinszahlungen setzen wollen und gleichzeitig dafür bereit sind, ein Aktienrisiko einzugehen. Die Ertragschancen sind auf den Kupon begrenzt. Am Ende der Laufzeit (Bewertungstag ist der 19. Juli 2019) wird vergleichen, wie der Basiswert (Andritz) im Vergleich zum Start notiert. Notiert die Aktie unter dem Basispreis, wird nicht die Nominale zurückgezahlt, sondern die Aktie zum Basispreis geliefert. Diese ist bei Lieferung weniger wert als zum Zeitpunkt der Emission der Aktienanleihe. Der Anleger kann dann selbst entscheiden, ob er den Verlust realisiert, also die gelieferten Aktien zum niedrigen Kurs verkauft, oder ob er an einen neuerlichen Anstieg der Aktie glaubt und sie im Depot behält. Notiert die Aktie über dem Basispreis, gibt’s die komplette Nominale wieder retour - plus den Zinskupon.<
INFO CLASSIC AKTIENANLEIHEN AUF ANDRITZ Basiswert: Andritz
Ausgabetag: 21.06.2018
Produkt: Aktienanleihe
Fälligkeit: 26.07.2019
Nennbetrag: 1000 Euro
mehr zu den Produkten
ISIN: DE000CA2JK30
ISIN: DE000CA2JK48
Zinskupon: 3,75%
Zinskupon: 4,75%
Basispreis: 36,86 Euro
Basispreis: 38,34 Euro
ISIN: DE000CA2JK55
ISIN: DE000CA2JK63
Zinskupon: 5,75%
Zinskupon: 6,75%
Basispreis: 39,65 Euro
Basispreis: 40,85 Euro
ISIN: DE000CA2JK71
ISIN: DE000CA2JK89
Zinskupon: 7,75%
Zinskupon: 8,75%
Basispreis: 41,96 Euro
Basispreis: 42,99 Euro
BÖRSE EXPRESS
ZERTIFIKATE ZERTIFIKAT DES MONATS - NOMINIERUNG VIII
Chance des Underdogs Robert Gillinger
robert.gillinger@boerse-express.com
Societe Generale nominiert ein Faktor Zertifkat auf die Deutsche Bank mit Hebel 8 als Zertifikat des Monats Juni. Geht die Rechnung auf, peppt der Faktor den üblichen Options-Hebel für die Rendite auf. m Fußballer-Jargon gibt es den Trainer-Effekt. Denn wird ein erfolgloser Trainer entlassen, werden sich die Spieler beim Nachfolger noch mehr anstrengen als zuvor - wenn dann auch noch das Quäntchen Psychologie im Spiel ist... Wenn man jedoch von dauernden Trainer-Wechseln bei einer Mannschaft hört, liegt der Verdacht nahe, dass die Ergebnisse nachhaltig nicht den Geschmack der Eigentümer treffen. Ohne Trainer-Effekt zum Krisenklub. Wie es wohl auch bei der Deutsche Bank ist, wo nun Christian Sewing das Amt des CEO inne hat. Die Vorgänger waren so kurz, dass man sich teils kaum erinnert: den Investmentbanker Anshu Jain, das Deutsche-Bank-Urgestein Jürgen Fitschen oder den britische Sanierungsexperten John Cryan. Diesen drei ist eines gemein: die eingeleiteten Restrukturierungsschritte gingen den Eigentümern jeweils nicht weit genug - was an der Börse mit fallenden Kursen quittiert wurde. Womit die Deutsche Bank mittlerweile im einstelligen Kursbereich notiert - so tief wie noch nie. Auch Christian Sewing wird wenig zugetraut, blickt man auf die Kursentwicklung seit Amtsantritt. Was aber wiederum auch Chance sein kann. Denn Sewing geht ein Kapitel an, dass seine Vorgänger eher außen vor ließen: den Personalstand. 97.000 Vollzeitstellen gibt es im Konzern derzeit, angeblich wird mehr als jede 10. Stelle gestrichen. Auch auf der Kostenseite will Sewing keine Kompromisse machen und konzernweit die Ausgaben schneller und vor allem entschiedener senken. Gehen die Pläne auf, und wird der Kapitalmarkt positiv überrascht, könnte die Deutsche Bank ansetzen, die Underperformance gegen die Branche aufzuholen. Immerhin liegt diese ausgehend vom Nachlehman-Tief mit rund 75% im Plus. Die Deutsche Bank liegt 30% darunter. Anlegern, die es spekulativer angehen möchten, bietet die Societe Generale ihr Nominierungsprodukt für das Zertifikat das Monats Juni: Ein Long Faktor-Zertifikat auf die Deutsche Bank mit dem Hebel 8, ohne Laufzeitbeschränkung.
I
Foto: Deutsche Bank
neue Möglichkeit, gehebelt in verschiedene Märkte zu investieren. Dabei kann auf steigende oder fallende Notierungen gesetzt werden. Produkte, die von steigenden Kursen des Referenzwertes profitieren, erhalten den Zusatz Long, während diejenigen, deren Gewinne auf fallende Kurse ausgerichtet sind, mit Short gekennzeichnet sind. Neu bei diesen Produkten ist, dass die Hebelwirkung tagtäglich konstant bleibt. Um dies zu erreichen, liegt den Produkten als Basiswert an sich nicht die Aktie, der Index oder Rohstoff selbst zugrunde, sondern ein Referenzindex, den die emittierende Bank berechnet und auf den sich das Produkt bezieht. Volatilität spielt im Gegensatz zu Optionsscheinen keinen Einfluss auf die Preisbildung der Produkte. Beispiel: Ein Anleger erwirbt ein 4xLong-Faktor-Zertifikat auf einen Basiswert beim Stand von 100 Euro. Der Referenzkurs Der Basiswert gewinnt am Tag ein 1 Prozent auf 101 Euro, am Tag zwei sind es 2 Prozent auf 103,02 und am Tag 3 dann 3 Prozent auf 106,11 Euro. Wie entwickelt sich das Faktor-Zertifikat? Zu erwarten wäre ein Wert von 6,11 x 4 = 24,44 Prozent. Wir rechnen nach: Am Tag 1 schließt das Zertifikat mit 104 Euro. Plus 8 Prozent am Tag 2 ergeben 112,32 Euro und am Tag 3 sind es nach plus 12 Prozent 125,80 Euro. Durch die tägliche Neujustierung der Basis, ergibt sich in steigenden Märkten somit ein Renditevorteil für Faktor-Produkte, gegenüber dem ‘üblichen’ Vergleich zwischen Ist- und Startkurs, der per z.B. Optionsschein gehebelt wird. Dieser Effekt gilt aber natürlich nach unten auch. Sollte sich der Preis des Basiswertes extrem stark in die für den Anleger negative Richtung bewegen, so greift ein Anpassungsmechanismus, durch den ein neuer Handelstag simuliert wird. Dabei wird der Basiswertkurs, der als letztes vor Beginn des starken Kursrückgangs ermittelt wurde, als neue Berechnungsgrundlage verwendet. Damit wird jedenfalls verhindert, dass eine Position auch nicht theoretisch unter Null fallen kann. <
INFO FAKTOR ZERTIFIKAT LONG AUF DEUTSCHE BANK ISIN: DE000HVB2MD8
Laufzeit: endlos
Basiswert: Deutsche Bank
Letzter Schlusskurs Aktie: 9,56 Euro
Produkt: Faktor-Zertifikat Faktor: 8x
So funktioniert’s. Faktor-Zertifikate bieten dem Anleger eine
Richtung: long
KO-Schwelle dazu: 8,37 Euro mehr zum Produkt
BÖRSE EXPRESS
ZERTIFIKATE ZERTIFIKAT DES MONATS - NOMINIERUNG VII
voestalpine: Geschützt zur vollen Rendite Robert Gillinger
robert.gillinger@boerse-express.com
UniCredit onemarkets nominiert ein Express Zertifkat auf die voestalpine, das deren gesamtes Aufwärtspotenzial inkludiert - und dies selbst bei einem Kursvelust von bis zu 40 Prozent. ie Diskussion um US-Strafzölle auf Stahlimporte aus der EU hat den Branchenvertretern nicht gut getan: der entsprechende Branchenindex von Unternehmen wie ArcelorMittal, thyssenkrupp oder voestalpine zählte seit Jahresbeginn zu den Underperformern des Gesamtmarktes. Mittlerweile ist aber z.B. die voestalpine mit rund 42 Euro je Aktie auf ein Niveau gefallen, das dem tiefsten aller Kursziele für den Titel von Analystenseite entspricht. Im Schnitt wird der faire Wert um rund 20 Prozent höher taxiert. Anlegern, die diese 20 Prozent gern für sich vereinnahmen würden, bietet die HVB ein Emissionsprodukt an, das diese 20 Prozent bietet, auch wenn die Aktie 40 Prozent fallen sollte. Geschäftlich läuft’s für den Konzern derzeit jedenfalls rund. Das kürzlich präsentierte Vorjahresergebnis (schiefes Geschäftsjahr mit Ende März) zeigte beim Ergebnis nach Steuern einen Sprung von 55 Prozent auf 817,9 Mio. Euro der Umsatz erhöhte sich um 14 Prozent auf 12,9 Mrd. Euro. Gegen Ende des Geschäftsjahres habe die zunehmend protektionistische Wirtschaftspolitik der US-Regierung die weltweite ökonomische Stimmung zwar beträchtlich belastet, die Entwicklung der Realwirtschaft sei davon aber im abgelaufenen Geschäftsjahr unbeeinträchtigt geblieben, heißt es im Geschäftsbericht. Heuer will der Konzern laut Guidance ein operatives Ergebnis in etwa auf dem Niveau des Vorjahres erzielen. Dabei steht beim oberösterreichischen Stahlerzeuger und -verarbeiter im heurigen Geschäftsjahr turnusmäßig eine Hochofen-Großreparatur mit den entsprechenden Ergebnisausfällen an. Wie breit die voestalpine mittlerweile für einen Stahlkonzern aufgestellt ist, zeigt der kürzlich erfolgte Einstieg als Sponsor der Elektroauto-Rennserie Formel E, wobei die Österreicher für die Europarennen sogar Hauptsponsor sind und hier ‘voestalpine European Races’ heißen wird. Schon jetzt produziert die voestalpine Elektrobänder für E-Moto-
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voestalpine sieht im E-Auto Zukunft.
Foto: voestalpine / Courtesy of Formula E
ren und ist in Verhandlungen mit 14 Herstellern, die Halterungen für Batterien zu erzeugen. So funktioniert’s. Beim ‘HVB Express Plus Zertifikat auf die Aktie der voestalpine AG’ handelt es sich um ein klassisches Express-Produkt mit Spezial-Zusatz. Heißt: An den jährlichen Bewertungstagen haben Anleger während der 4jährigen Laufzeit die Chance auf vorzeitige Rückzahlung des Produkts, wenn der Aktienkurs der voestalpine an diesem Tag über ihrem Startwert notiert. Dann gibt’s die Nominale in Cash plus die jährliche Express-Zahlung von 5,3 Prozent. Nach der Rückzahlung erlischt die Chance auf weitere Zins/ExpressZahlungen. Notiert die Aktie hingegen unter ihrem Startkurs verlängert sich die Laufzeit automatisch um ein Jahr und das gleiche Procedere beginnt: Start- und Jetzt-Kurs werden verglichen... Das Ganze geht über maximal vier Jahre. An diesem letzten Bewertungstag kommt dann das Plus der Express Anleihe zu tragen: die Barriere für die Rückzahlung des Produkts zu 100 Prozent der Nominale sinkt von den zuvor geforderten 100 auf nun 60 Prozent. Heißt: Notiert die voestalpine dann nicht um zumindest 40 Prozent unter ihrem Startniveau, gibt’s die Nominale plus die vier Zins/Express-Zahlungen. Notiert die Aktie aber um mehr als 40 Prozent im Minus, wird diese statt der Nominale ins Depot eingebucht. <
INFO HVB EXPRESS PLUS ZERTIFIKAT AUF DIE AKTIE DER VOESTALPINE AG ISIN: DE000HVB2MD8 Basiswert: voestalpine Produkt: Express-Zertifikat Plus Nennbetrag: 1000 Euro Emissionstag: 25.07.2018 Basispreis: 100%
Erster Bewertungstag: 18.07.2019 Letzter Bewertungstag: 18.07.2022 Barriere: 60% Express/Zins-Kupon: 5,3% mehr zum Produkt
BÖRSE EXPRESS
ZERTIFIKATE ZERTIFIKAT DES MONATS - NOMINIERUNG VI
Versicherer mit dem gewissen Plus Robert Gillinger
robert.gillinger@boerse-express.com
Vontobel nominiert eine Aktienanleihe mit diversen Features als Zertifikat des Monat Juni: 6% Zinskupon, 20% Schutz vor Kursverlusten - plus Partizipation an steigenden Kursen. wei mal bereits in diesem Jahr ging die bis dahin aufgebaute Outperformance der europäischen Versicherungsbranche gegen den Gesamtmarkt wieder flöten. Zuletzt war es die Sorge um einen möglichen Anti-EU-Kurs der neuen italienischen Regierung, was Erinnerungen an die Euro-Krise rund um die PIGS-Staaten wachrief. Und da Versicherer per Reglements einen erheblichen Teil ihrer Gelder in ‘sicheren Staatsanleihen’ halten müssen... Der Grund für die jeweils vorher gesehene Outperformance bleibt aber: die Aussicht auf steigende Zinsen. Denn allgemein gilt zwar, dass steigende Zinsen (ab einem gewissen Niveau) für Aktien Gift sind - das aber nicht für alle. Denn manche Branchen sehnen höhere Renditeniveaus herbei. Etwa die Versicherer, die sich für ihre Anlage-Portfolios höhere Erträge erwarten. Die EZB tritt bei den Leitzinsen zwar weiter auf der Stelle und nicht wenige Marktstrategen rechnen hier nicht vor Ende 2019 mit ersten Schritten - doch erstens blickt die Börse immer in die Zukunft und zweitens sorgen die zuletzt doch gestiegenen Inflationsdaten zumindest dafür, dass in die Renditen längerlaufender Anleihen ein wenig Bewegung (nach oben) kam. Binnen Jahresfrist stieg die Rendite 10jähriger deutscher Staatsanleihen von 0,25 auf 0,35 Prozent, in Italien ging’s von 1,9 auf 2,6 Prozent. Dazu kommt, dass die Branche in der zurückliegenden Niedrigzinsphase ihre Kosten durchforstet hat - und ab nun etwa in den Bereichen der Sachversicherung nachhaltig höhere Ergebnisse erwirtschaften dürfte. Dazu die noch kaum vorhersehbaren Auswirkungen der Fintech-Offensiven von Allianz und Co - mit entsprechendem Kostensenkungspotenzial? Es gibt also durchaus Gründe, Versicherungsaktien als Investmentmöglichkeit im Auge zu behalten. Anlegern, die prinzipiell von den positiven Aussichten überzeugt sind, aber auch bei eventuellen Kursrücksetzern, wie rund um die Italien-Wahl gesehen, überdurchschnittliche Renditen erzielen
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Vier Versicherer in einem Produkt gebündelt.
Foto: CC0 / geralt
möchten, bietet Vontobel gerade sein Nominierungsprodukt als Zertifikat des Monats Juni zur Emission an. Eine Aktienanleihe, die sich auf die 4 Versicherer Allianz, AXA, sowie Hannover und Münchener Rück bezieht. So funktioniert’s. Beim 6,00% p.a. Protect Multi Aktienanleihen mit Part. auf Allianz / AXA / Hannover Rück / Münchener Rück handelt es sich um eine Aktienanleihe mit Spezial-Zusätzen. Heißt: An den jährlichen Zinstagen erhalten Anleger unabhängig von der Wertentwicklung der zugrunde liegenden Aktien den Zinskupon von 6 Prozent. Zusatz Multi, da sich das Produkt auf mehrere Einzeltitel bezieht. 2020 wird dann eruiert, wie die eingesetzte Nominale rückgezahlt wird. Zusatz Protect, da für die Laufzeit ein Schutz von 20% gegen Kursverluste eingebaut ist. Wird dieser verletzt, erhalten Anleger am Ende jene der vier Aktien mit der schlechtesten Performance statt der Nominale ins Depot gebucht. Andernfalls (Zusatz Partizipation) gibt’s zumindest die Nominale, plus die durchschnittliche (positive) Performance der vier Versicherungsaktien: Das wären in den vergangenen zwei Jahren 27 Prozent gewesen, 6 Prozentpunkte mehr als der Gesamtmarkt - die gibt’s als Zinskupon noch oben drauf’... <
INFO 6,00% P.A. PROTECT MULTI AKTIENANLEIHEN MIT PART. AUF ALLIANZ / AXA / HANNOVER RÜCK / MÜNCHENER RÜCK ISIN: DE000VA3BW25
Nennbetrag: 1000 Euro
Zeichungsschluss: 09.07.2018
Zinskupon: 6,0% p.a.
Basiswerte: Allianz, AXA, Hannover Rück, Münchener Rück
Basispreis: 100%
Laufzeit: open end Produkt: Protect Multi Aktienanleihe mit Partizipation
Barriere: 80% Barrierebeobachtung: laufend Bewertungstag: 09.07.2020 mehr zum Produkt
BÖRSE EXPRESS
ZERTIFIKATE ZERTIFIKAT DES MONATS - NOMINIERUNG V
Überm Atlantik endet für Anleger die Zins-Armut Robert Gillinger
robert.gillinger@boerse-express.com
Während Europas Währungshüter, Anleger im kurzfristigen Bereich weiter mit einem Nullzinsumfeld konfrontieren, zeigen die US-Renditen deutlich nach oben. Anleger, die Europas Zinstristesse entfliehen möchten, könnten einen Blick auf das Nominierungsprodukt der BNP Paribas werfen. it einem gewissen Neid blicken sicher einige Anleger über den großen Teich - vor allem jene, die sich gern auf der sicheren Seite des Anlegens bewegen - und sich im Tagesgeldbereich aufhalten. Denn während die EZB mit ihrer Nullzinspolitik nach wie vor auch für ebensolche Renditen DAS PRODUKT auf Sparbüchern und im Tagesgeldbereich sorgt, zollte Dieses Zertifikat entspicht dem Investment in ein Taihr US-Pendant den starken gesgeldkonto auf US-DolKonjunkturdaten von überm lar. Aktuell gibt es hier Teich Tribut und hob die Zin1,78 Prozent an Zinsen. sen zuletzt weiter an: Das BIPWachstum in Q2 dürfte bei annualisiert 4,0% liegen; Die Arbeitslosigkeit ist auf 3,8% gefallen und damit auf ein 18Jahrestief; Die Löhne ziehen mit mehr als 2,7% kräftig an und die Inflation hat das 2%-Ziel übertroffen. Die Zinsen könnten, nach Meinung der Analysten von BNP Paribas, noch zwei weitere Male in 2018 angehoben werden. Auch 2019 sollen sie noch drei Mal steigen. Zu diesem Zeitpunkt sind Sparer und kurzfristig veranlagende Investoren in Euro-Land froh, wenn die erste Zinserhöhung durch ist... Doch wie in einen US-Zins investieren? Eine Möglichkeit ist das Nominierungsprodukt der BNP Paribas als Zertifikat des Monats Juni.
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So funktioniert’s. Mit einem USD-Zinszertifikat können Anleger von weiter steigenden US-Zinsen profitieren. Der Kurs des USD Zins Zertifikats (ISIN: DE0009187294) partizipiert an der Wertentwicklung des US-Dollar und der über die Anlagedauer anfallenden Zinsen. Die Zinsen werden dabei in den Basiswert reinvestiert. Da der Basiswert in US-Dollar gerechnet wird, das Zertifikat aber in Euro
Lieber US-Dollar und US-Zinsen im Depot?
Foto: Pixabay-kalhh
notiert, besteht für Anleger ein FX-Risiko. Währungsgeschützt ist das Produkt nicht, heißt ein gegenüber dem Euro steigender US-Dollar erhöht den Ertrag aus den Zinsen, ein schwächerer Greenback reduziert diesen. Das ohne Laufzeitbegrenzung ausgestattete Zertifikat simuliert eine Investition in Tagesgeldzinsen in US-Dollar. Das Produkt bildet 1:1 die Wertentwicklung des BNP Paribas Money Market Total Return Index USD ab. Es hat keine Laufzeitbegrenzung. Der Zins wird in das Produkt reinvestiert. Der Kurs des Zins Zertifikats wird durch zwei Komponenten bestimmt: die Wertentwicklung der jeweiligen Währung und die über die Anlagedauer anfallenden Zinsen. Die Höhe des Zinses kann sich täglich ändern und ist abhängig von den aktuellen Tagesgeldzinsen in den USA. Und da zeigte sich zuletzt das untere Band des Fed-Zinsziels als gute Richtschnur. Nach der letzten Zinserhöhung liegt die Spanne für den Leitzins bei 1,75 auf 2,0 Prozent: 1,78% an Zins bietet aktuell das USD-Zinszertifikat der BNP Paribas. Ein Blick in die Bloomberg-Datenbank zeigt, dass dies beständig mehr werden dürfte. So wird laut Analystenkonsens die Marke von 2,0% im Spätherbst überschritten, zur Jahresmitte 2019 werden in etwa 2,5 Prozent erwartet. Das ist in jenes Niveau, das derzeit spanische Staatsanleihen mit 30jähriger Laufzeit zahlen, in Deutschland sind’s 1,1 Prozent. <
INFO US-DOLLAR (EUR/USD) FX ZINS ZERTIFIKAT ISIN: DE0009187294
aktueller Zinssatz p.a.: 1,78%
Produkt: Zins Zertifikat
Währungsgesichert: nein
Basiswert: BNP Paribas Money Market Total Return Index USD
Erster Börsetag: 18.05.2015
Laufzeit: open end
Managementgebühr: 0,15% mehr zum Produkt
BÖRSE EXPRESS
ZERTIFIKATE ZERTIFIKAT DES MONATS - NOMINIERUNG IV
Der günstigste EinstiegsZeitpunkt: garantiert Robert Gillinger
robert.gillinger@boerse-express.com
Den richtigen Einstiegszeitpunkt in ein Investment zu finden ist eine Krux. Die RCB hilft bei diesem Problem mit einer Neuemission. ‘Best Entry’ steht für die günstigste aller Kaufmöglichkeiten mit Blick nach vorne. Das Thema: Dividendenaktien. ie Statistiken sind bekannt: Langfristig machen Dividenden bis zu 50 Prozent der Wertentwicklung einer Aktie aus. In Zeiten kaum vorhandener Erträgen aus Anleihen oder Spareinlagen sind es auch immer mehr konservative Anleger, die Dividenden als Alternative entdecken. Dividendenstarke Aktien wird der Vorteil zugesagt, dass sie zuDAS PRODUKT meist höhere Eigenkapitalund stabilere Bei einer fünfjährigen Lauf- quote zeit besteht die Chance Kapitalströme haben, als ‘norauf einen Gewinn von bis male’ Unternehmen. Das zu 50 Prozent. Das Risiko macht die ausschüttungsstarist auf 10 Prozent beken Gesellschaften weniger schränkt. krisenanfällig und deshalb schwanken deren Kurse auch weniger stark als die anderer Werte. Bekannt ist aber auch die Börsenweisheit, dass der Gewinn im Einkauf liegt. Heißt möglichst günstig gekauft zu haben. Und jene vom „Sell in May and go away, but remember to come back in September“. Diese basiert auf der jahrzehntelangen Erfahrung am Aktienmarkt, wonach im Sommerhalbjahr weniger Renditen erwirtschaftet werden als im Winterhalbjahr. Was diesmal einige Strategen durchaus für möglich halten, gibt es doch Unsicherheitsfaktoren, wie die Gefahr eines Handelskonfliktes zwischen China und den USA.
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Problemlöser. Genau hier kommt das Nominierungsprodukt der RCB zur Wahl zum Fonds des Monats Juni ins Spiel. Denn der Best Entry Dividendenaktien Winner 90% löst dieses Timing-Problem und bietet eher sicherheitsorientierten Anlegern eine interessante Veranlagungsmöglichkeit. Grund: Der Best Entry Mechanismus sichert
Dividendenaktien gelten als weniger volatil, denn der Gesamtmarkt. Foto: Pixabay geralt
automatisch den besten Einstiegszeitpunkt während des 3-monatigen Best Entry-Zeitraumes im Sommer - der tiefste Kurs wird als Referenzstand für den Anleger als Kaufkurs festgelegt. Das Kapitalschutz-Zertifikat eignet sich somit für Anleger, die weiter von einer positiven Entwicklung der globalen Dividendenkaiser (globale Aktientitel mit hoher Dividendenrendite) ausgehen, gleichzeitig aber einen Großteil ihres investierten Kapitals abgesichert wissen wollen. So funktioniert’s. Anleger profitieren an Kursgewinnen des STOXX Global Select Dividend 100 Index von bis zu plus 50 Prozent (der Cap beträgt 150%). An Kursverlusten partizipieren Anleger bis zu 10 Prozent, da bei negativeren Wertentwicklungen der Kapitalschutz von 90% der nominale am Laufzeitende (Sept. 2023) greift. Mit Emission dieses Zertifikats beginnt die 3-monatige Best Entry-Phase. Der niedrigste Schlusskurs des zugrundeliegenden STOXX Global Select Dividend 100 Index während dieses Zeitraums (29.06. - 28.09.2018) wird am Ersten Bewertungstag als Startwert (Referenzkurs) festgehalten.<
INFO BEST ENTRY DIVIDENDENAKTIEN WINNER 90% ISIN: AT0000A219Q4
27.09.2023
Produkt: Kapitalschutz-Zertifikat
Nennbetrag: 1000 Euro
Basiswert: STOXX Global Select Dividend 100 EUR Price Index Emissionstag: 29.06.2018 1. Bewertungstag: 28.09.2018 Letzter Bewertungstag:
Basispreis: 90% des anfänglichen Referenzstands = 90% Kapitalgarantie Cap: 150% Rückzahlung: Cash mehr zum Produkt
BÖRSE EXPRESS
ZERTIFIKATE ZERTIFIKAT DES MONATS - NOMINIERUNG III
Gut abgesicherte Chance am Sekundärmarkt Robert Gillinger
robert.gillinger@boerse-express.com
Der deutschen Top-Aktie Adidas wird noch weiteres Kurspotenzial bescheinigt. Anlegern, die auch bei einem allfälligen Kursrückgang die Chance auf Ertrag haben möchten, können diese Aktie nun um 15% unter Börsekurs kaufen. er deutsche Sportartikelkonzern Adidas zählt im bisherigen Jahresverlauf zu den 3 Top-Aktien am Frankfurter Börsenparkett. Mehr als 10 Prozent waren mit der Aktie bis dato zu verdienen, während der Gesamtmarkt im Minus liegt. Nicht nur die Fußball WM in Russland entfachte das Interesse der Anleger, auch die jüngste Konzernentwicklung wurden positiv aufgenommen. So liegt das durchDAS PRODUKT schnittliche Kursziel der Analysten derzeit auch bei Bei einer halbjährigen Laufzeit besteht die knapp 220 Euro, was rund 30 Chance auf einen Gewinn Euro über der aktuellen Notiz von bis 3,1 Prozent. Dies liegt. Immerhin stattet Adidas bei einem Risikopuffer von dieses Jahr zwölf Mannschaf10 Prozent. ten mit Trikots aus, soviel wie kein anderer Sportartikler, darunter die Favoriten Deutschland, Spanien und Argentinien. Adidas-Chef Kasper Rorsted geht davon aus, dass der Konzern in diesem Jahr mehr als jene acht Mio. Trikots verkaufen wird, die 2014 abgesetzt wurden. Die Firma PR Marketing prognostiziert allerdings, dass Adidas nur 10 Mio. offizielle Spielbälle verkaufen wird, gegenüber den letztmaligen 14,5 Millionen Bällen in 2014. Im Heimmarkt Deutschland dürfte es für Adidas jedenfalls rund laufen: Denn Fußballfans sitzt bei unserem nördlichen Nachbarn bei dieser Weltmeisterschaft das Geld für Trikot, Fähnchen und Schals lockerer als noch vor vier Jahren. Im Schnitt sind die Fans bereit, 22,75 Euro für WM-Devotionalien zu zahlen, sagt Benjamin Zimmermann, Co-Leiter einer von der Stuttgarter Universität erstellten Studie. Während der WM 2014 waren es 11,26 Euro. Gut waren bereits die Zahlen zum Jahresauftakt: Das Betriebsergebnis legte im Vergleich zum Vorjahr um gut 17 Prozent auf 746 Mio. Euro zu. Der Umsatz wuchs wegen
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Mit Discount-Zertifikaten kann eine Aktie günstiger gekauft werden, als diese an der Börse notiert. Foto: Adidas
des starken Euro nur um 1,9 Prozent auf 5,5 Mrd. Euro. Währungsbereinigt lag das Plus bei 10 Prozent. Unter dem Strich blieben dem im deutschen Börsenindex DAX notierten Konzern 542 Mio. Euro - um 17,4 Prozent mehr als im ersten Quartal 2017. Der häufigere Verzicht auf Rabattaktionen und der starke Absatz bei höherwertigen, meist teuren Produkten hat in Verbindung mit Kostensenkungen den starken Währungseffekt weitgehend wettgemacht - und die Ertragssituation zum Jahresbeginn weiter verbessert, heißt es im Quartalsbericht. Chance Zweitmarkt. Ein sich bereits seinem Laufzeitende näherndes Produkt wird von HSBC als Zertifikat des Monats Juni nominiert. Die Story: Das Discount-Zertifikat auf die Adidas-Aktie notiert unter seinem aus heutiger Sicht voraussichtlichem Rückzahlungs-Kurs. Hier steht es 164,9 zu 170 Euro. Denn dieses Zertifikat verfügt über einen eingebauten Cap bei 170 Euro - an Kursgewinnen darüberhinaus partizipieren Anleger nicht. Den aktuell über dem Rückzahlungskurs liegenden Kurs der AdidasAktie - rund 20 Euro - können Anleger somit als Sicherheitspuffer sehen. Heißt: Solange die Aktie Ende des Jahres nicht um mehr als 10% unter dem aktuellen Niveau notiert, gibt’s eine aufs Jahr hochgerechnete Rendite von 5,9 Prozent.<
INFO DISCOUNT-ZERTIFIKAT AUF ADIDAS ISIN: DE000TD8L765
Bewertungstag: 21.12.2018
Produkt: Kapitalschutz-Zertifikat
Erster Börsetag: 13.03.2017
Basiswert: adidas
Puffer zum Cap: 10,4%
Cap: 170 Euro
Max. Rendite: 3,1% / Kurs Produkt: 164,9 Euro
Bezugsverhältnis: 1:1
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ZERTIFIKATE ZERTIFIKAT DES MONATS - NOMINIERUNG II
Mit dem Leder rollt auch der Rubel Robert Gillinger
robert.gillinger@boerse-express.com
Das Thema der Stunde ist wohl die Fußball WM in Russland. Folgedessen schickte die Erste Group eine Aktienanleihe auf drei Unternehmen, die auf den Werbewert der WM hoffen: die Teamausrüster Adidas, Nike und Puma - Fallschirm inklusive. eit Mitte Juni dreht sich die halbe Welt um König Fußball, die WM-Endrunde in Russland ist in vollem Gange. Auch die Sportartikelkonzerne freuen sich auf das Ereignis der Superlative: Umgerechnet rund 16 Mrd. Euro hat Russland offiziellen Regierungsangaben zufolge in die Vorbereitung gesteckt. Unter anderem wurden zwölf Stadien in elf Städten neu gebaut bzw. moIM VERGLEICH dernisiert und die Infrastruktur verbessert. Adidas Mit dem größten Werbeeffekt Umsatz 2017: 21,22 Mrd. € durch die WM kann die SportGewinn 2017: 1,42 Mrd. € artikelindustrie rechnen. Dabei Unternehmenswert: 41,1 Mrd. steht Adidas schon jetzt als Sieger fest - zumindest im Duell der Ausrüster. Denn gleich zwölf Teams laufen in Russland mit den drei Streifen des deutschen Konzerns auf. Erzrivale und Weltmarktführer Nike aus den USA kommt auf zehn Mannschaften, Puma auf drei. Als offizieller Partner des Weltfußballverbands FIFA stellt Adidas auch den Spielball und rüsIM VERGLEICH tet die Schiedsrichter aus. Auf diese drei Größen der Nike Sportartikelkonzerne gibt es von der Erste Group eine neue Umsatz 2017: 31,53 Mrd. € Protect Multi-Aktienanleihe, die Gewinn 2017: 3,89 Mrd. Euro auch als Nominierung für die Unternehmenswert :75,4 Mrd. Wahl zum Zertifikat des Monats Juni ins Rennen geschickt wird.
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So funktioniert’s. Die Schlusskurse der Adidas-, der Pumaund der Nike-Aktie vom 28.6.18 werden als Startkurs für die Protect Multi Sport-Anleihe fixiert. Bei 60 Prozent davon befinden sich die während des Betrachtungszeitraums (durchgehend, Schlusskursbasis) aktivierten Barrieren. Unabhängig
Adidas ist im WM-Finale jedenfalls zu sehen, egal welche Mannschaften es schaffen - des Balls wegen Foto: Adidas
vom Kursverlauf der Aktien und wo die Aktien in einem Jahr notieren, erhalten Anleger am Ende der Laufzeit einen Zinskupon in Höhe von 6,70 Prozent pro Jahr gutgeschrieben. Wenn alle drei Aktien während des gesamten Betrachtungszeitraums oberhalb der jeweiligen Barriere (60%) notieren, wird die Anleihe am Schluss der Laufzeit mit ihrer Nominale von 100 Prozent zurückbezahlt. Auch dann, wenn alle drei Aktienkurse nach einer zwischenzeitlichen Barriereberührung eines Titels am BeIM VERGLEICH wertungstag, (24. Juni 2019), wieder oberhalb der StartPuma kurse notieren, wird die AnUmsatz 2017: 4,14 Mrd. Euro leihe mit 100 Prozent Gewinn 2017: 137,0 Mio. Euro zurückbezahlt. Unternehmenswert : 7,17 Mrd. Befindet sich hingegen eine oder mehrere Aktie(n) nach der Barriereberührung im Vergleich zum Startkurs am Schluss im Minus, erfolgt die Tilgung der Aktienanleihe entsprechend der negativen prozentuellen Wertentwicklung der am schlechtesten gelaufenen Aktie. Kurz nach eine Zahl für die Branche an sich: Der globale Sportartikelmarkt wird von Analysten bis Ende 2023 auf mehr als 210 Milliarden US-Dollar geschätzt. Dies entspricht einer jährlichen Wachstumsrate von rund 4 Prozent.<
INFO 6,70 % ERSTE GROUP PROTECT MULTI SPORT 2018-2019 ISIN: DE000DS8BAT5 Produkt: Aktienanleihe Basiswerte: Adidas, Nike Puma Kursfixierung: 28.06.2018 Bewertungstag: 24.06.2019 Kupon: 6,7 Prozent Barriere: 60 Prozent
Barrierebeobachtung: durchgehend Währung: Euro Nominale: 1000 Euro Rückzahlung: Cash mehr zum Produkt
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ZERTIFIKATE ZERTIFIKAT DES MONATS - NOMINIERUNG I
Angriff aus dem Fernen Osten Robert Gillinger
robert.gillinger@boerse-express.com
Deutsche Bank X-markets schickt ein IndexZertifikat mit Chinas Antwort auf Amazon, Google und Co ins Rennen um das Zertifikat des Monats. Denn BAT ist das neue FANG. er frisch aufgeflammte Zollstreit zwischen den USA und China zeigt schlussendlich wohl eines: so ganz kampflos möchte die aktuelle (Wirtschafts-)Supermacht den Thron für den heranstürmenden Herausforderer aus dem Fernen Osten IM VERGLEICH nicht überlassen. Ähnliches zeigt sich, wenn man von der Umsatz Makroin die Mikroökonomie Alibaba 2017: 37,83 Mrd. $ herabsteigt - egal woher der Amazon 2017: 177,87 Mrd. $ bisherige Marktführer kam Baidu 2017: 13,4 Mrd. $ (zumeist die USA), er sieht sich nun mit einem HerausGoogle 2017: 110,86 Mrd. $ forderer konfrontiert, der aus Tencent 2017: 35,22 Mrd. $ dem Land mit dem größten Facebook 2017: 40,65 Mrd. $ künftigen Wachstumspotenzial kommt - und Stück für Stück zum wichtigsten Absatzmarkt aller multinationaler Konzerne wird: China. Picken wir uns die zuletzt erfolgreichste Branche der Mikroökonomie heraus: das Internet. Und dort das erfolggewordene Synonym für den Aufstieg des Sektors: FANG. Die Kombination aus Facebook, Amazon, Netflix und Google. Das entsprechende Zertifikat der Deutsche Bank X-markets legte seit der Emission im Februar 2016 auf Euro-Basis rund 160 Prozent zu. IM VERGLEICH Bei Alibaba, Tencent und Co Gewinn waren es im gleichen Zeitraum Alibaba 2017: 10,11 Mrd. $ sogar etwa 200 Prozent. Und damit ist das Ende der Fahnen- Amazon 2017: 2,48 Mrd. $ stange zumindest langfristig si- Baidu 2017: 2,11 Mrd. $ cher nicht erreicht, so das Google 2017: 24,47 Mrd. $ Urteil des Gros’ der Branchen- Tencent 2017: 8,79 Mrd. $ analysten. Womit wieder die Deutsche Bank X-markets ins Facebook 2017: 18,19 Mrd. $
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Foto: Alibaba
Spiel kommt - und deren Nominierung zur Wahl des Zertifikat des Monats Juni: ein frisch emittiertes Index-Zertifikat auf den BAT-Index, Synonym für ein gleichgewichtetes Portfolio aus den chinesischen Tech-Aktien Baidu (Suchmaschine), Alibaba und Tencent - die Pendants zu den US-FANG-Größen (wobei Alibaba Chinas führender Online-Händler ist und seine Tochtergesellschaft Ant Financial führend IM VERGLEICH im Bereich mobile Bezahlsysteme. Tencent ist vor allem in Unternehmenswert den Bereichen Soziale NetzAlibaba: 524,89 Mrd. $ werke, Spiele und digitales Amazon: 579,18 Mrd. $ Bezahlen unterwegs. Der Baidu: 87,92 Mrd. $ Konzern hält zudem einen großen Anteil am zweitgrößGoogle: 704,98 Mrd. $ ten Online-Händler JD.Com. Tencent: 502,42 Mrd. $ Alibaba und Tencent treiben Facebook: 523,17 Mrd. $ auch das Geschäft mit Cloud Computing stark voran). Mit dem neuen Zertifikat können Anleger eins zu eins an der Wertentwicklung dieser drei Aktien ohne Laufzeitbegrenzung und ohne Managementgebühren teilnehmen. Der BAT-Index wird von der ICF BANK AG als Net Total Return Index berechnet, Nettodividenden werden also in den Index reinvestiert. <
INFO BAT-INDEX ZERTIFIKAT ISIN: DE000DS8BAT5
Währung Basiswert: Euro
Produkt: Index-Zertifikat
Quanto: nein
Basiswerte: BAT-Index (Alibaba, Baidu, Tencent)
Emissionstag: 24.05.2018
Laufzeit: endlos Währung Produkt: Euro
Bezugsverhältnis: 1:1 Gebühren: 0,0% mehr zum Produkt
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ERSTE Smart Invest Garant Innovativ investieren. Mit der Garantie der Erste Group • Anleihe mit globalem, breit gestreutem Anlagemix • Kapitalgarantie am Laufzeitende • Emittentenrisiko beachten • Kursschwankungen während der Laufzeit möglich
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Dies ist eine Werbemitteilung. Die vollständigen Informationen zum jeweiligen Finanzprodukt [Basisprospekt, Endgültige Bedingungen, allfällige Nachträge, ggf. Basisinformationsblatt („BIB“)] liegen am Sitz der Emittentin Erste Group Bank AG, Am Belvedere 1, 1100 Wien während der üblichen Geschäftszeiten kostenlos auf bzw. sind auf der Website www.erstegroup.com/emissionen abrufbar. Stand: März 2018 Anzeige