KUNSTINVESTOR AUSGABE NOVEMBER 2017

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NOVEMBER 2017

November-Auktionen in Wien

Publishing as an Artistic - Robert Frank 10 Jahre MUSA - Vitra Design Museum






KUNST.INVESTOR Editorial

Liebe Leserinnen und Leser!.

Heute halten Sie die aktuelle Ausgabe des Magazins KUNSTINVESTOR in „Händen“. Innovativ, exklusiv und stets mit dem richtigen Riecher für aktuelle Entwicklungen informieren wir Sie rund um alle wichtigen Themen, die nationalen und internationalen Kunstmärkte betreffend. Kunst ist ein interessantes Portfolio und unbestritten die schönste Beimischung für Ihr Investment- inspirierend, nicht allein in ideeller Hinsicht. Besonders in BREXIT-Zeiten, da Bullen auf sich warten lassen und Renditen an der Nulllinie kratzen, etablieren sich Kunstwerke als stabile, vor allem aber als rentable Assets. Eine Tatsache, der sich selbst hartgesottene Aktionäre nicht entziehen können. Außenseiter der Kunstgeschichte profitieren davon nicht substanziell in Kunst interessiert zu sein, weil die zeitlichen Intervalle von einer Aktienbaisse zur nächsten immer wieder kürzer werden- wäre auch zu erwarten, dass die per-

sönliche Entscheidung dieser Käufer weniger zählt. Wie schade. Und wie bezeichnend. Viele Sammler scheinen in Bilder wie in Aktien zu investieren. Käufer haben eben nicht nur wieder viel Geld, sie kultivieren auch einen sehr selektiven Blick. Mehr noch: Dieser Boom ist noch lange nicht an seine Grenzen gestoßen. Bilder, Antiquitäten und andere Sammelobjekte nehmen im Rahmen der Veranstaltungen einen immer höheren Stellenwert ein. Dies bestätigen die hervorragenden Ergebnisse der Auktionshäuser mit Weltrekorden. Weil es bei allen Dingen des Lebens immer auf den richtigen Mix ankommt, wollen wir Sie nicht nur mit fundierten Hintergrundberichten, präzise recherchierten Topstorys und wichtigen Nachrichten begeistern. Lesen Sie den aktuellen KUNSTINVESTOR, wo Sie sich ein aktuelles Bild über den Kunstmarkt verschaffen können- eine wirklich gute Investition. Viel Spaß wünscht Ihnen Michael Ruben Minassian

IMPRESSUM: Medieneigentümer, Chefredakteur & Herausgeber: Michael Ruben Minassian, Mail: michael.minassian@kunstinvestor.at , Telefon: +43 1/ 236 53.1312 Verlagsadresse: MN Online & Content GmbH, 1110 Wien, Brehmstrasse 10/4.OG, Geschäftsführung: Markus Bauer, ATU 65091955, FN 330453k, Tel: +43 1/ 91920- 9045 DW, Fax: +43 1/2981298, Website:www.kunstinvestor.at, Cover-Foto: © Dorotheum-Auktion: 22.11.2017, Imi Knoebel, Schätzwert EUR 30.000,- bis 35.000,-




KUNST.INVESTOR Kommentar – Otto Hans Ressler

Was ist Kunst

‚…es geht gar nicht um Bewertung, sondern darum, ob und was das Kunstwerk für mich bedeutet.‘

Foto: © Ressler Kunst Auktionen

Ein Kunstwerk kann ein Bild sein oder eine Skulptur, aber ebenso ein Autowrack, eine Ansammlung von Steinen, eine halbverkohlte Geige, eine schmutzige Badewanne oder eine auf einen Zettel gekritzelte Notiz. Es gibt keine allgemein gültige Definition für Kunst. Gäbe es eine, würde wohl schon am nächsten Tag ein Künstler darangehen und etwas machen, das diese Definition ad absurdum führt. Das bedeutet freilich nicht, dass Kunst pure Subjektivität und jeder Deutungsversuch von Anfang an zum Scheitern verurteilt wäre. Vor allem kann man für sich selbst durchaus Qualitätskriterien finden. Und da wir soziale Lebewesen sind, ließen sich im Meinungsaustausch mit anderen, an Kunst interessierten Menschen fraglos übereinstimmende Überzeugungen finden. Das passiert auch permanent. Im Grunde ist der Kunstmarkt nichts anderes als ein Ort des ständigen Austauschs von Argumenten und Einschätzungen. Wenn ich von Kunst spreche, meine ich bildende Kunst – also die Ergebnisse einer Tätigkeit, die aus einem kreativen Prozess entstehen und nicht eindeutig durch Funktionen festgelegt sind. Ich meine Bilder, Plastiken, Installationen, Fotos, Filme, Grafiken; also ganz konkrete Objekte. Ich meine nicht die Kochkunst, nicht die Baukunst, nicht die Liebeskunst und was es da sonst noch an Künsten gibt. Und ich meine auch nicht das Kunstgewerbe. Im 20. Jahrhundert wurde mit der Entwicklung neuer Medien der Kunstbegriff sehr viel weiter gefasst als zuvor. Das bis dahin vor allem visuell und haptisch erfahrbare Kunstwerk konnte nun zur

reinen Idee werden oder existierte überhaupt nur als Handlungsanweisung. Auch diese Kunst meine ich nicht. Ich habe mir überlegt, was denn nun die – für mich – gültigen, essentiellen Eigenschaften eines Kunstwerks sind. An die Spitze meiner Anforderungsliste an die Kunst möchte ich einen Begriff stellen, den viele Kunstinsider meiden, als würde es sich um etwas Anstößiges, um etwas Peinliches handeln: Schönheit. Schönheit, meinen sie, stehe für Kitsch, nicht für Kunst. Adorno hat hier ganze Überzeugungsarbeit geleistet. Aber für mich ist die ästhetische Qualität eines Kunstwerks ganz entscheidend. Schönheit – und damit meine ich nicht das oberflächlich Schöne (das sehr wohl fragwürdig sein kann), nicht das Schöne der Farben und Formen allein, sondern das Schöne, bei dem man spürt, dass es uns betrifft, unser Leben, unsere Hoffnungen und Ängste, unsere Leidenschaften und unsere Urteilskraft. Das Schöne, das neue Erkenntnisse bringt, neue Erfahrungen, neue Empfindungen. Schönheit ist eine Grundbedingung der Kunst. Fehlt sie einem Werk, handelt es sich in meinen Augen gar nicht um Kunst. Ich finde es nicht zuletzt deshalb so schade, dass die ästhetische Qualität aus dem Diskurs über Kunst ausgeklammert wird, weil sich darüber wunderbar streiten ließe. Denn was schön ist, darüber gab es zu allen Zeiten und in allen Weltgegenden sehr unterschiedliche Vorstellungen. Von ganz wesentlicher Bedeutung ist für mich auch, dass ein Kunstwerk authentisch ist.



KUNST.INVESTOR Kommentar – Otto Hans Ressler Darunter verstehe ich nicht nur, dass es echt sein muss, also von dem Künstler geschaffen, dem es zugeordnet wird. Ich verstehe darunter die unverwechselbare Handschrift des Künstlers. Auf Authentizität fußt letzten Endes das Vertrauen aller Beteiligten am Kunstmarkt und ist damit die Voraussetzung für sein Funktionieren. Der Künstler muss etwas Neues, Unverwechselbares, Einmaliges schaffen. Er muss an sich glauben (anders steht er die zumeist in Jahrzehnten zu messende Durststrecke, bis er Anerkennung findet, gar nicht durch). Der Galerist wieder muss an den Künstler glauben (und diese Überzeugung vermitteln können, sonst überlebt auch er nicht). Denn der Sammler kauft letztlich im Vertrauen auf die Glaubwürdigkeit des Künstlers, des Galeristen, der Kuratoren, der Kritiker und nicht zuletzt im Vertrauen auf all die anderen Sammler, die Werke des Künstlers erwerben. Dieses Vertrauen kann sich nur entwickeln, wenn das, was der Künstler macht, in Einklang steht mit dem, wie er denkt und fühlt. Kunst muss auch den Geist der Zeit, in der sie entsteht, repräsentieren. Sie kann nach vorwärts blicken als Utopie, aber niemals zurück. Wer heute impressionistisch malt und dem Impressionismus nichts Neues hinzufügt, produziert keine Kunst, sondern ist im Grunde nur ein Kopist. Im Grunde sind, was er macht, Fälschungen. Kunst braucht auch, um Kunst zu sein, Öffentlichkeit. Kunst braucht den Betrachter, also Sie und mich. Solange die Idee zu einem Kunstwerk nur im Kopf des Künstlers herumspukt, solange sich ein Werk nur in seinem Atelier befindet, ist es nicht Kunst. Kunst verlangt Auseinandersetzung. Der Künstler kann noch so tolle Ideen haben, noch so viele Bilder horten, noch so viele Skulpturen bei sich zuhause auftürmen: Zur Kunst wird das alles erst, wenn es in die Öffentlichkeit gehoben wird. Eine weitere, für mich wesentliche Voraussetzung ist das Handwerkliche der Kunst. Karl Valentin hat einmal gesagt, Kunst komme zwar von können; aber wenn man’s könne, sei es eigentlich gar keine Kunst. Das Handwerkliche der Kunst – sorgfältige, fachgerechte Ausführung, die Verwendung der besten Materialien, Dauerhaftigkeit – scheint für viele Künstler kein Thema mehr zu sein. Aber Kunst ist Handwerk, ihr Inhalt ist, wie es Josef Mikl einmal

ausgedrückt hat, bloß der Auftrag für den jeweiligen Ausführenden. Ob daraus Kunst werde, hänge von seinem Charakter und seiner Begabung ab. Mir ist durchaus bewusst, dass ich mich hier auf ein glattes Parkett begebe: Das Handwerkliche steht derzeit nicht hoch im Kurs. Aber für mich ist die Beherrschung des Handwerks eine Grundvoraussetzung. Ich will Malerei sehen, keine Schmiererei. Ich will eine gediegene Ausführung, keinen Wegwerfmüll. Kunst, das ist für mich abwechselnd und zusammenwirkend Handwerkerfleiß, Konzentration, Qualitätsgefühl und Erfindergeist. Übrigens: Auch über das Handwerkliche ließe sich herrlich streiten. Und auch hier ließen sich Qualitätskriterien herausarbeiten. Noch etwas: Kunst repräsentiert geistige Zeitströmungen: Wenn Kunst eine Sprache ist, dann muss sie auch verstanden werden. Auch hier geht es nicht ohne uns und die Assoziationen, die wir einbringen, wenn wir das Kunstwerk betrachten. Das Kunstwerk muss also interpretierbar sein, und unsere Interpretation beruht auf den gemeinsamen Vorstellungen und Werten einer Epoche. Ein Kunstwerk muss in meinen Augen auch innovativ sein. Das heißt: Der Künstler muss einen originären Stil finden, eine eigene Formensprache entwickeln. Erst Form und Gestaltung machen eine Thematik zum Kunstwerk. Das Thema und der Inhalt, von vielen Kunstinsidern zum wichtigsten Kriterium ernannt, sind in meinen Augen sekundär. Denn die Vermittlung des bloßen Inhalts ist noch kein KunstEreignis, sondern kann genauso gut eine Sache der Wissenschaft sein, eine Reportage, pure Information oder eine Dokumentation. Bei der Kunst kommt es nicht auf das Was an, sondern auf das Wie. Und nicht zuletzt: Ein Kunstwerk, für das ich mich begeistere, ist immer widersprüchlich. Ohne zwiespältige Emotionen gibt es keine nachhaltige Wirkung. Kitsch, und daran könnte man ihn leicht erkennen, ist hingegen immer eindeutig. Es gibt keinen Anlass, keine Herausforderung, keinen Grund, Kitsch zu hinterfragen. Kitsch bestätigt gemütvoll das bis zum Überdruss Bekannte. Es braucht also sehr viel, um in meinen Augen als Kunstwerk zu gelten, mit dem ich mich auseinandersetzen will.



KUNST.INVESTOR Kommentar – Otto Hans Ressler Und wenn Sie für sich einen Kriterienkatalog aufstellen, werden Sie schnell entdecken, dass auch Ihre Anforderungsliste recht umfangreich ist. Und Sie werden feststellen, dass das, was Sie suchen, wenn Sie in eine Ausstellung gehen, sehr oft nicht erfüllt wird. Viele Künstler weisen häufig jegliche an Sie gestellte Ansprüche zurück. Sie verweigern sich mit ihrer Kunst als Medium geistiger Strömungen, Utopien und gesellschaftlicher Gegenentwürfe. Sie verhalten sich, als wäre schon die Idee, alles Wesentliche unserer Existenz, unsere Sehnsüchte, Ängste und Bedürfnisse, zur Anschauung zu bringen, hoffnungslos romantisch und vorgestrig. Sie streben weder eine Verdichtung und Zusammenfassung des Lebens und seiner Erscheinungen an, noch wollen sie der Fülle der Ereignisse eine verbindende Form geben. Sie negieren geradezu demonstrativ den Gedanken, eine Gesellschaft könne sich in ihrer Kunst festigen oder rechtfertigen, geschweige denn feiern. Nicht selten verlassen sie sogar das der Kunst angestammte Feld, Kritik an den herrschenden Zuständen zu üben, Protest zu erheben oder Impulse für Veränderungen zu geben. Auch das Sinnliche der Kunst scheint ihnen suspekt geworden zu sein. Es passiert jedenfalls nicht selten, dass ich enttäuscht werde, wenn ich in eine Ausstellung gehe. Ich vermisse etwas, und ich vermisse es schmerzlich. Wie alle anderen Menschen auch bin ich von meinen ganz persönlichen Erfahrungen, Vorbildungen und Vorlieben geprägt. Wenn ich in ein Museum gehe, in eine Galerie, suche ich ein sinnliches Erlebnis – und bin enttäuscht, wenn ich mit etwas Sprödem, Indifferentem konfrontiert werde, das mich ratlos zurücklässt. Ich suche noch immer die alten Ideale und meine ganz private, persönliche Vorstellung von Schönheit – und finde sie viel zu selten. Mag sein, dass ich schon zu alt bin, um mich dem Neuen noch stellen zu können. Aber allzu oft stehe ich vor Werken, die ich für belanglos und unausgegoren halte. Allzu oft ärgere ich mich über die wenig überzeugende Inszenierung einer Ausstellung, allzu oft über Kuratoren, deren akrobatische Interpretationen etwas versprechen, das die präsentierten Werke nicht halten. Allzu oft ziehe ich ein ernüchterndes Resümee nach der Begegnung mit Kunst. Allzu oft vermisse ich, so richtig gepackt, ergriffen, berührt zu werden – etwas,

das mir unverzichtbar scheint. Allzu oft vermisse ich das Erlebnis, etwas wirklich Neues, Überraschendes, Mitreißendes zu entdecken. Allzu oft vermisse ich, mit einem Wort, die Kraft der Kunst. Und darauf kommt es mir an: Ich will, dass mich ein Kunstwerk berührt, dass es mir unter die Haut geht, dass es mich dazu bringt, über etwas intensiver nachzudenken. Ich schaue mir Kunstwerke, die mich sofort begeistern, immer mehrmals an und beobachte die sich verändernde Wirkung, die sie auf mich haben. Ja, ich will, dass ein Kunstwerk schön und sinnlich ist. Ich will, dass es authentisch ist, also echt in jedem Wortsinn. Aber um die Handschrift eines bestimmten Künstlers von der jedes anderen unterscheiden zu können, muss ich einiges von diesem Künstler gesehen haben. Ich halte deshalb überhaupt nichts davon, wenn sich jemand ein Kunstobjekt ansieht und nach zwei Minuten ein Urteil abgibt. Ich bin überzeugt, dass eine Bewertung seriöser Weise gar nicht möglich ist, wenn man dem Künstler halbwegs gerecht werden will. (Wobei es um Bewertung gar nicht geht, sondern darum, ob und was das Kunstwerk für mich bedeutet.) Und ja, ich schätze das Handwerkliche eines Kunstwerks. Ich will die Ernsthaftigkeit nachvollziehen können, mit der der Künstler vorgegangen ist. Ich will noch immer glauben, dass die Kunst über uns hinausweist, dass sie für die Ewigkeit gemacht ist. Ich will die Chance haben, mich lange genug mit dem Kunstwerk beschäftigen zu können, um irgendwann zu verstehen, worum es dem Künstler ging. Ich will keine Wegwerf-Kunst, die nach der Ausstellung schnurstracks auf den Müll geworfen wird. Und ich will, dass der Künstler etwas macht, das neu ist, das innovativ ist, das mich herausfordert. Es ist zwar immer schön, in eine Ausstellung zu gehen, in der die Werke der Impressionisten, der Fauves, der ersten Abstrakten oder der Neuen Wilden präsentiert werden. Es ist, als würde man alten Freunden begegnen. Aber von einem Künstler, der heute lebt, erwarte ich mir etwas ganz anderes: Von ihm will ich überrascht werden. Ich will verblüfft werden. Ich will irritiert werden. Ich will spüren, dass da etwas im Entstehen ist, das es bis dahin noch nicht gegeben hat. Und ich will durchaus auch aus meinem privaten Dornröschenschloss herausgerissen werden durch seine Kunst.


UNST.INVESTOR News

An Eames Celebration Vitra Design Museum

Charles und Ray Eames, © Eames Office LLC, Fotomontage: Boros, Berlin

Weil am Rhein/Basel- Charles und Ray Eames zählen zu den bedeutendsten Designern des 20. Jahrhunderts. Mit ihren Möbeln, Filmen, Büchern, Ausstellungen und Medieninstallationen beeinflussten sie Generationen von Gestaltern und prägen auch heute noch unsere Alltagskultur. Kein anderer Designername steht so sehr für technische Perfektion und Zeitlosigkeit, aber auch für die spielerische StartUp-Kultur der amerikanischen Westküste, die die Eames’ maßgeblich prägten. Bis zum 25. Februar 2018 präsentiert das Vitra Design Museum unter dem Titel »An Eames Celebration« parallel vier Ausstellungen, die das Werk des legendären Designerpaares so umfassend wie nie zuvor vorstellen. Im Zentrum des Ausstellungsparcours steht die große Retrospektive »Charles & Ray Eames. The Power of Design«, die im

Hauptgebäude des Vitra Design Museums gezeigt wird. Im Feuerwehrhaus wird unter dem Titel »Ideas and Information. Die Eames-Filme« eine Auswahl der über 100 Filme der Eames’ präsentiert, während in der Vitra Design Museum Gallery die Ausstellung »Play Parade. Eine Eames- Ausstellung für Kinder« dazu einlädt, die vielen Spielobjekte des Designerpaares zu entdecken und auszuprobieren. Im Vitra Schaudepot wiederum ist die Ausstellung »Kazam! Die Möbelexperimente von Charles & Ray Eames« zu sehen. Pünktlich zum 110. Geburtstag von Charles Eames wird auch die Sammlung des Eames Office in ihrer ganzen Breite vorgestellt. Diese befindet sich seit 1988 im Vitra Design Museum und umfasst sämtliche Prototypen und Entwicklungsmodelle der Eames’. (Foto: © Vitra Design Museum)






KUNST.INVESTOR News

Helge Leiberg

HELGE LEIBERG, SO LONG, 2017 BRONZE, 140 X 25 X 18 CM

Berlin- Helge Leiberg widmet sich auch in seiner neuen Bronzeserie den Klassischen Themen. Martin Stather schreibt über seine Werke: „Eine Frauenfigur, sich umwendend („Daphne“), eine weitere, im tänzerischen Schritt, die Beine über Kreuz, die Linke erhoben, die Rechte abwartend ausgestreckt („Diagonal“), eine andere, das linke Bein erhoben, auf den Zehenspitzen des linken Beins das Gesamtgewicht ruhend, die Arme das Gleichgewicht haltend („Take it“). Helge Leibergs Bronzefiguren legen den Fokus auf a) den Menschen

und nichts als den Menschen und b) zeigen am liebsten transitorische Zustände, einen signifikanten Augenblick inmitten der Bewegung. Menschliche Figuren mit gelängten Gliedern, die Ausdrucksmittel einer expressiven Gestaltung sind, werden zu Metaphern der Bewegung, des Tanzes. Wie Noten in einer Partitur bewegen sich die Gestalten, der Schwerkraft beinahe enthoben, im Raum, den sie durch ihre Anwesenheit erst definieren.“ (Foto: © Galerie Schultze)



KUNST.INVESTOR News

Foto: © Kunsthaus Bregenz, Gerda Steiner- Jörg Lenzlinger

‚Dear to me‘ Peter Zumthor

Unter diesem Titel eröffnet Kunsthaus Bregenz die Ausstellung von Peter Zumthor. Das KUB ist ein besonderer Ort: „Seine Atmosphäre macht wachsam, sie öffnet Augen, Ohren und Poren“. Der PritzkerPreisträger entschloss sich, keine Ausstellung im gewöhnlichen Sinne einzurichten, sondern Denk-, Schau- und Hörkästen seiner künstlerischen Vorlieben

und Inspirationen zu verwirklichen: Dear to Me – was ihm lieb ist. Das Kunsthaus Bregenz wird somit für die Ausstellungsdauer bis 7. Januar auch zum Austragungsort für über 160 Veranstaltungen. Auf dem Programm stehen Lesungen, Konzerte, Dialoge und Vorträge. (Foto: © Kunsthaus Bregenz)





KUNST.INVESTOR News

Foto: Albertina © Robert Frank "14th Street White Tower – New York City, 1948"

Robert Frank

Die Albertina zeigt ausgewählte Werkgruppen, die Robert Franks künstlerischen Werdegang nachzeichnen: Von seinen frühen, auf Reisen in Europa entstandenen Fotografien über The Americans bis hin zu seinen späten introspektiven Oeuvre werden zentrale Aspekte seines Werks beleuchtet. Robert Franks zwischen 1955 und 1957 aufgenommene Werkgruppe The Americans schrieb Fotogeschichte: Während eines Road Trips durch die USA aufgenommen, beleuchtet Frank in grimmigen schwarz-

weiß Bildern den „American way of life“ der Nachkriegszeit, den er als von Rassismus, Gewalt und Konsumkultur geprägt zeigt. Seine Fotos entsprechen damit nicht dem Selbstbild der USA, das gleichnamige Buch kann zunächst nur in Europa veröffentlicht werden. Mit The Americans gelingt Robert Frank eine der einflussreichsten Foto-Arbeiten der Nachkriegszeit, die die Street-Photography nachhaltig erneuerte. [Albertina, Dauer bis 21. Jänner 2018 – Foto © Albertina]



KUNST.INVESTOR News

‚Spuren.Elemente‘

© Friedrich Erhart, Tanz der Spurenelemente

Friedrich Erhart beschäftigt sich mit fotografischen Techniken und dem Medium Fotografie als Form der Kunst. Seine Werke sind von Einflüssen der klassischen Fine Art Fotografie und der abstrahierenden Malerei geprägt. Die Kamera benützt Erhart wie einen Lichtpinsel, um malerische Bildeffekte zu erzeugen - sein unverwechselbares Stilmittel und Markenzeichen. Die Ausstellung SPUREN.ELEMENTE von Friedrich Erhart zeigt Fotografie der besonderen

Art, Kratzspuren auf dem Eis erzeugen chaotisch wirkende Strukturen, und werden, verstärkt durch intensive Lichtreflexionen zum Gestaltungsmittel. Die eigentlichen Protagonisten hingegen mutieren in ihrer Bewegung zu stilisierten, abstrakten Bildelementen – ihre Verweildauer ist noch flüchtiger als die ihrer Spuren. [Studio Wolf, Perchtoldsdorf. Ausstellungsdauer: 16. bis 19. November 2017]





KUNST.INVESTOR News

ba ≠ b+a | 10 Jahre MUSA Aus der Sammlung der Stadt Wien

Dejan Dukic, Storage Painting Nr. 10, 2011, Mischtechnik auf Leinwand © MUSA

Wie spiegelt sich die Tätigkeit eines Museums in den Werken der eigenen Sammlung wider? Die Ausstellung ba ≠ b+a fragt danach, wie die Mechanismen, Funktionsweisen und Logiken einer Sammlung zeitgenössischer Kunst sprichwörtlich wie buchstäblich ins Bild kommen. Ziel ist es, die Handlungsfelder eines Museums innerhalb der eigenen Voraussetzungen zu reflektieren. Zum 10-jährigen Bestehen des MUSA Museum Startgalerie Artothek wird eine selbstreflexive Schleife in das Ausstellungs- und Publikationsprogramm eingezogen, die nicht nur die Spezifika der seit den 1950er-Jahren entstandenen Kunstsammlung der Stadt Wien beleuchtet, sondern die anhand der ausgewählten Werke auch allgemeine Fragen über die Institution des Museums aufwirft. Ausgangspunkt ist die Annahme, dass Museen ganz grundlegend von jenen Gegenständen geprägt werden, die sich in ihren Sammlungen befinden. Zwar handelt es sich dabei um Einzelteile, die meist unzählig und oft willkürlich ausgewählt erscheinen, doch das Wesen des

jeweiligen Museums, sein Charakter und sein Profil, werden von mehr als nur dem Nebeneinander all dieser Fragmente bestimmt. „Das, was in der Weise zusammengesetzt ist, dass das Ganze Eines ist“, schreibt Aristoteles in der Metaphysik, „ist nicht wie ein Haufen, sondern wie eine Silbe. Die Silbe aber ist nicht dasselbe wie ihre Buchstaben, BA ist nicht dasselbe wie B und A, ebenso Fleisch nicht dasselbe wie Feuer und Erde.“ Das Ganze ist also mehr als die Summe der einzelnen Teile – ein Mehr, das in den ständig neu verhandelbaren Konstellationen seiner Versatzstücke und den wechselnden Bedeutungszusammenhängen entsteht. Denn erst die Verschränkung der einzelnen Teile einer Kunstsammlung, ihre Schichtung und ihr Potenzial, sich neu zu konfigurieren, bringen jene Dichte hervor, die notwendig ist, um ein Museum als Einheit zu begreifen – eine Einheit, die jedoch nicht unverrückbar ist, sondern die es erlaubt, mit ihren Elementen als modularer Baukasten, als lebendiges Archiv zu hantieren.(Foto: © MUSA)



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Mehr Kunst-Kompetenz für Wien Durch den Zusammenschluss von „Kunsthandel Florian und Nikolaus Kolhammer“ mit „Lilly’s Contemporary Art Exclusive Antiques“ entsteht in der Dorotheergasse das größte Kunst- Kompetenzzentrum in der Wiener Innenstadt. Zur Eröffnung am 19. Oktober des neuen Showrooms, mit dem kirchlichen Segen kamen Toni Faber, Dompfarrer St. Stephan, sowie Propst Bernhard Backovsky, Generalabt des Stiftes Klosterneuburg. Vier Größen des Wiener Kunsthandels ziehen gemeinsam an einem Strang. Die Gebrüder Florian und Nikolaus Kolhammer von „Kunsthandel Kolhammer“, „Uhrenpapst“ Prof. Kristian Scheed sowie die Gerichtssachverständige Lieselotte Setzer von „Lilly’s Contem-

porary Art Exclusive Antiques“, präsentierten im Oktober den gemeinsamen Showroom für exklusive Kunstgegenstände in Wien. In diesem epochenübergreifende Kunst- Kompetenzzentrum in der Wiener Innenstadt vereinen die beiden Unternehmen Dynamik, Leidenschaft und Professionalität, fachlicher Kompetenz und unabdingbarer Seriosität. Gezeigt wurden antike „Meister-Werke“ der Wiener Uhrenkunst, bedeutende Originale des Wiener Jugendstils (Wiener Werkstätte, Hagenauer, Lötz u.v.a.) sowie wichtige bildnerische Kunst aus Österreich, von Waldmüller bis Prachensky. (Foto: © Robin Consult)





KUNST.INVESTOR News

Bankmanager Herbert Stepic wurde für sein Lebenswerk als Sammler ausgezeichnet Bereits zum 13. Mal ehrte der Wiener Kunsthandel Persönlichkeiten und Institutionen für ihre Verdienste rund um die Vermittlung von Kunst mit dem viennaARTaward. Vergeben wurde der Preis am 17. Oktober im Novomatic Forum in folgenden Kategorien: Klassischer Kunsthändler, Zeitgenössischer Kunsthändler, Museumswesen und Sonderpreis für Kunstvermittlung. Der viennaARTaward für sein „Lebenswerk als Sammler“ ging in diesem Jahr an den Bankmanager Herbert Stepic. Entdeckt hat Stepic seine Sammelleidenschaft vor mehr als drei Jahrzenten, als er einem Händler an der Elfenbeinküste drei Masken abgekauft hat. Seitdem gilt der 70jährige als leidenschaftlicher Kollektor afrikanischer Kunst und besitzt mehrere hundert moderne, aber auch tausende

Jahre alte Stücke aus Holz, Metall und Terrakotta sowie zahlreiche Webe- und Perlenarbeiten. Stepic reiht sich damit in eine lange Riege renommierter Sammler ein. Den viennaARTaward erhielten bis dato u.a. auch die Unternehmer Agnes und Karlheinz Essl sowie die scheidende Generaldirektorin des Kunsthistorischen Museums, Sabine Haag. Am 17. Oktober wurde im Novomatic Forum einer der wichtigsten und renommiertesten Kunstpreise Österreichs, der viennaARTaward, vergeben. Das Wiener Landesgremium des Kunst-, Antiquitätenund Briefmarkenhandels würdigt damit Persönlichkeiten und Institutionen, die sich um das Vermitteln, Bewerten, Bewahren und Fördern von alter und neuer Kunst verdient gemacht haben. (Foto © Robin Consult)





KUNST.INVESTOR News

Anton Kolig

Anton KoliG, "Stillleben mit Schildkröte" 1913, © Leopold Museum, © Bildrecht, Wien, 2016

Anton Kolig (1886–1950) zählt zu den bedeutendsten Malern in Österreich in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Kolig ist ein exponierter Vertreter einer für seine Zeit vielfach typischen dynamisierten figuralen Malerei. Seine Bilder sind von einer virtuosschwungvollen Handschrift und einer leuchtendschillernden Farbigkeit gekennzeichnet. Hauptthemen von Koligs Gemälden sind Porträts und figurale Allegorien. Die Ausstellung im Leopold Museum ist

nach über fünfzig Jahren die erste große Personale, die zum Werk von Anton Kolig in Wien stattfindet. Das Leopold Museum ist dafür besonders prädestiniert, verfügt das Museum mit über 20 Gemälden doch über den umfangreichsten musealen Bestand von Werken dieses Künstlers. Die Ausstellung umfasst insgesamt rund 60 Gemälde und 50 Arbeiten auf Papier. [Leopold Museum. Dauer bis 8. Jänner 2018 – Foto © Leopold Museum]


KUNST.INVESTOR News

David Shrigley, ‘Life Model II’, 2016, Courtesy David Shrigley, Stephen Friedman Gallery, London, Anton Kern Gallery, New York, Galleri Nicolai Wallner, Copenhagen, and BQ, Berlin, © David Shrigley

Christine Hill, Small Business Model, 2012, Foto: Achim Kukulies, Düsseldorf Installationsansicht Museum Morsbroich, Leverkusen


KUNST.INVESTOR News

Duett mit Künstler_in Partizipation als künstlerisches Prinzip

Rirkrit Tiravanija, untitled 2015 (MORGEN IST DIE FRAGE), 2015 Courtesy der Künstler und neugerriemschneider, Foto: Lisa Rastl

Im Zentrum der Ausstellung „Duett mit Künstler_in“ im 21er Haus steht das Publikum und seine Rolle beim Entstehen eines Kunstwerks. Historische und aktuelle Positionen zeigen, wie Künstlerinnen und Künstler Menschen aktivieren und zur Handlung auffordern. Kunst als wesentlichen Teil des Lebens zu denken, an dem „alle“ teilhaben können, ist nicht nur grundlegend für das Kunstverständnis des 20. und 21. Jahrhunderts, sondern gehört zu den fundamental demokratischen Werten unserer Gesellschaft. „Duett mit Künstler_in“ etabliert das Museum als zentralen Ort der Partizipation und zeigt über 20 internationale künstlerische Positionen, die Interaktion, Kooperation und bisweilen auch Kollaboration einfordern. Die

Ausstellung thematisiert und fordert die aktive Mitarbeit der Besucher_innen und regt zu einer kritischen und schöpferischen Haltung an. In manchen Situationen lösen die Betrachter_innen eines Werkes eine künstlerische Handlung aus oder werden selbst zum Kunstobjekt. So können von bestimmten Arbeiten evozierte Vorstellungen genauso zum Kunstwerk werden, wie das Ausführen von Handlungsanweisungen oder die Kollaboration mit anderen. Die Ausstellungssituation öffnet die Institution Museum, indem sie soziales Handeln einfordert und Raum für Begegnungen schafft. [21er Haus, Kuratiert von Axel Köhne, Dauer von 27. September 2017 bis 4. Februar 2018 – Foto ©21er Haus]



KUNST.INVESTOR News

Helmut Ditsch, Spiegelung II, Öl und Eitempera auf Holz, 130 x 150 cm, 1999

Ergebnisse der 7. Kunstauktion der ‚Ressler Kunst Auktionen‘ „Es war ein erfolgreicher Abend, bei der Auktion am 2. Oktober in der Galerie OstLicht wurde ein Umsatz von annähernd einer Million Euro erzielt, so Otto Hans Ressler der Geschäftsführer des Auktionshauses. Teuerstes Werk der Auktion war erwartungsgemäß „Spiegelung II“ (der Traunsee mit dem Traunstein) von Helmut Ditsch: Das geradezu photorealistische Bild war einem österreichischen Sammler € 128.500 (Rufpreis € 80.000) wert. Der argentinische Maler mit österreichischen Wurzeln studierte an der Akademie in Wien und arbeitete immer wieder mit Reinhold Messner zusammen. Zu Studienzwecken überquerte er sogar das patagonische Inland-Eis. Die höchsten Steigerungen erfuhren ein frühes Schüttbild von Hermann Nitsch, das von € 12.000 auf € 21.000 (Kaufpreis € 27.090) gehoben wurde. Auch Herbert

Brandl verdoppelte von € 8.000 auf € 15.000 (Kaufpreis € 19.350). Den Vogel schoss hier allerdings ein weiblicher Rückenakt des ungarischen Malers Karoly Patko ab: Bei einem Rufpreis von € 12.000 wurde am Telefon und im Saal bis € 38.000 gesteigert – Kaufpreis € 47.500. Wie immer gut nachgefragt war Franz West, dessen Gipsplatte „Bigi“ um € 15.000 zugeschlagen wurde, der Rufpreis war € 10.000. Seine kleine Malerei auf dem Rezeptblock seiner Mutter wurde von € 10.000 auf € 13.000 angesteigert. Franz Grabmayrs „Kornmandeln“ wurden um € 20.000 verkauft, Arnulf Rainers „Kreuz“ von € 12.000 auf € 18.000 nach oben korrigiert. Gerhard Richter hingegen scheiterte knapp an seinem Limit von € 35.000. (Foto: © Ressler Kunst Auktionen)


KUNST.INVESTOR Auktionshaus ‚im Kinsky‘

Topergebnisse in de 119. Kinsky-Kunstauktion

Auferstandener, um 1400 Lindenholz, H. 142 cm verkauft um € 30.200

Triumph des Kunsthandwerks, Glas, Keramik und ein Narwalzahn Die Sammlung war vom Feinsten: Formglas aus der Glashütte von Kramsach in Tirol in den schillerndsten Farben von Grün über Blau bis hin zum Bernstein und in den typischen Formen der Nabel-, Warzen- und Noppenflaschen bot ein selten qualitätvolles Angebot und lieferte ein eindrucksvolles Ergebnis von rund € 180.000 (Kaufpreis € 220.000)! Spitzenlose waren wie erwartet der makellose Krautstrunk aus dem 16. Jhd. (MB € 17.000/ KP €21.400), eine seltene bernsteinfarbene Nabelflasche (MB €18.000/ KP 22.700), sowie eine herrlich facettenreiche bernsteinfarbene Wabenflasche (MB € 14.000/ KP € 17.600). Großen Seltenheitswert bot auch die Sammlung an Keramikkrügen des 16. Jhd. aus dem süddeutschen Raum, aus der berühmten Werkstatt von

Paul Preuning in Nürnberg sowie die sogenannten Habaner-Krüge aus der heutigen Slowakei des 17. Jhd.! Top-Zuschläge von € 8.000 bis € 19.000 zollten diesem bemerkenswerten Kunsthandwerk den verdienten Respekt.Ebenso erkannt und geschätzt wurde die Qualität gotischer und barocker Skulptur. Die aus Lindenholz fein gearbeitete Rundplastik eines Auferstandenen mit originaler Fassung, aus Tirol um 1400 datiert, wurde auf € 24.000 (KP € 30.200) gesteigert; die Madonna auf der Mondsichel, eine Meisterarbeit aus der Werkstatt Hans Spindler in Oberösterreich erzielte € 20.000 (KP € 25.200). Den Schätzpreis verdoppeln konnte auch ein „Großer Narwalzahn“ mit € 20.000 / KP € 25.200, der nicht nur wegen seiner Makellosigkeit begeisterte sondern wohl auch wegen seiner kulturhistorischen Besonderheit: Stellt er doch eine Erinnerung an die Polarexpedition von 1872 auf der SMS Admiral Tegetthoff dar.


KUNST.INVESTOR Auktionshaus ‚im Kinsky‘

Habaner Achtkantflasche Slowakei, datiert 1668 Fayence, H. 23,5 cm verkauft um € 24.000

Krautstrunk, Deutsch, 16. Jahrhundert hellgrünes Glas; H. 10,4 cm verkauft um € 21.400


KUNST.INVESTOR Auktionshaus ‚im Kinsky‘

Franz von Defregger Auf dem Schulweg, 1890, Öl auf Leinwand, 65 × 50 cm verkauft um € 56.700

Topergebnisse für Sonnenlicht und Kinderlächeln, Gemälde 19. & 20. Jahrhundert – Alte Meister Die Leichtigkeit seiner Malerei, sein so wunderbares Einfangen von Licht, Farben, Atmosphäre sind einmalig und unvergleichlich: Rudolf von Alts Aquarelle gehören zu den Meisterwerken europäischer Malerei und sind nach wie vor von Sammlern sehr begehrt. Gleich vier große Aquarelle konnten in der Auktion des 19. Jahrhunderts angeboten werden und alle lockten spielend über den unteren Schätzpreis hinaus: der

frühe, nämlich 1835 genommene Blick in den Innenraum des Petersdomes in Rom wurde mit € 21.000 /KP €26.500 zugeschlagen, für die Erinnerung an die nicht mehr existente Villa Hügel mit ihren fantastischen türkischen Salon musste der jetzige Besitzer aber bis € 38.000 / KP € 47.880 warten. Noch weiter zogen erwartungsgemäß die prachtvollen Landschaften und Architekturen: der Blick von der Torre del Mangia in Siena erzielte €40.000 /KP € 50.400 , der Hof des Dogenpalastes in Venedig gar €55.000 /KP € 69.300!


KUNST.INVESTOR Auktionshaus ‚im Kinsky‘

Franz von Defregger Auf dem Schulweg, 1890, Öl auf Leinwand, 65 × 50 cm verkauft um € 56.700

Norbertine Bresslern-Roth Ruhende Hirsche, 1944 Öl auf Jute, 120 x 140 cm verkauft um € 201.600


KUNST.INVESTOR Auktionshaus ‚im Kinsky‘

Foto: Auktionshaus ‚im Kinsky‘

120. Kinsky-Kunstauktionen

Auktionstage Klassische Moderne – Jugendstil und Zeitgenössische Kunst - 5. bis 6. Dezember 2017 Es sind klingende Namen wie Oskar Kokoschka, Egon Schiele, Werner Berg, Herbert Boeckl, die das Auktionshaus ‚im Kinsky‘ vom 5. – 6. Dezember 2017 zum Abschluss eines sehr erfolgreichen Jahres anbieten kann. Die Highlights der Auktion klassische Moderne führt das Aquarell eines Mädchens von Oskar Kokoschka aus dem Jahr 1907 an, das sich über Jahrzehnte in Privatbesitz befand. In der gleichen Technik aber auch Japanpapier malte Emil Noldein den 1930er Jahren einen „Mohn und Sonnenhut“, exemplarisch für diese meisterhafte und neuartige Handhabung dieses Malens mit Wasser und Farbe. Gleich vier Zeichnungen von Gustav Klimt, ein frühes Ölbild von Egon Schiele und von Carl Moll sowie ein Hauptwerk vom Mitbegründer der Secession, Josef Engelhart,setzen die Liste fort. Großes Interesse verdient auch die „Winternacht“ von Werner Berg mit

seiner unglaublich suggestiven Bildkraft oder die mit viel Vehemenz und Leidenschaft gemalte Ansicht aus dem „Steinbruch bei Töschling“ von Herbert Boeckl. Farbkräftige Stillleben von Gerhild Diesner rezipieren die französische Malerei der Moderne und leiten wie die grandiose „Karyatide“ in Bronze von Fritz Wotruba in die Kunst der Avantgarde nach 1945 über. Zeitgenössische Kunst bietet wie immer ein breites Spektrum. Besondere Erwähnung verdient eine Sammlung von „Bild-Dichtungen“ von Günther Brus, darunter der 10er Zyklus „Nabelstromdelta“ von 1997. Der anhaltenden Nachfrage für Werke der international gefragten österreichischen Malerin Maria Lassnig kommt das Angebot eines Doppelbildnisses der „Messnerleute“ aus dem Jahr 1999, sowie das ungewöhnliche Porträt einer guten Freundin der Malerin vor der Skyline von New York entgegen.


KUNST.INVESTOR Auktionshaus ‚im Kinsky‘

Emil Nolde, Mohn und Sonnenhut, 1930er Jahre, Schätzpreis: 70.000 - 140.000 €


KUNST.INVESTOR Auktionshaus ‚im Kinsky‘

Zeitgenössische Kunst bietet wie immer ein breites Spektrum. Besondere Erwähnung verdient eine Sammlung von „Bild-Dichtungen“ von Günther Brus, darunter der 10er Zyklus „Nabelstromdelta“ von 1997. Der anhaltenden Nachfrage für Werke der international gefragten österreichischen Malerin Maria Lassnig kommt das Angebot eines Doppelbildnisses der „Messnerleute“ aus dem Jahr 1999, sowie das ungewöhnliche Porträt einer guten Freundin der Malerin vor der Skyline von New York entgegen. Mit der für die Malerin so typischen überaus prägnanten, abgehakten und vielfarbigen Strichführung erfährt die Darstellung des jungen Paares, wie die im Dirndl gekleidete mondäne Dame, eine feinfühlige wie dynamische Charakterisierung. Die Bildhauerei wird dieses Mal von einer besonderen Figur des spanischen Bildhauers Baltasar Loboangeführt,der in Paris ab 1940 mit Picasso, Brancusi und Jean Arp befreundet war. Unter deren Einfluss perfektionierte Bobo die Kunst der reduzierten, aber perfekt modellierten Form, wie es die Figur eines sitzenden Mädchens in weißem Marmor im Auktionsangebot exemplarisch vorführt. Fremd wie auf ganz eigene Art vertraut erscheinen die Bildfindungen

des Kärntner Ausnahmekünstlers Bruno Gironcoli. Wie eine „fliegende Untertasse“ erscheint einer seiner letzten Skulpturen in Aluminiumguss, bei der Naturähnliche bewegte Formen in einen irritierenden Kontrast zur technoiden, die Dynamik einfrierenden Ausführung gesetzt werden. Einen eigenen Schwerpunkt legt die Sparte Jugendstil & Design. Dieses Mal auf das Glas des böhmischen Unternehmens Johann Lötz Witwe in Klostermühlen, dasu.a auch für die Weltausstellung von 1900 in Paris spezielle Exemplare geliefert hat. Zeitgleich zur Auktion wird eine neue Publikation über diese Weltausstellungsobjekte vom im Kinsky-Experten und Geschäftsführer Ernst Ploil präsentiert. Eine Freude für Liebhaber des Wiener Jugendstil stellt das Angebot an gleich fünf großen makellosen Keramikskulpturen von Michael Powolnyaus einer deutschen Privatsammlung dar. Neben vier Varianten seiner beliebten Jahreszeitenputti bietet der große „Afrikaner“ eine weitere seltene Attraktion. Skulpturen von Demeter Chiparus und Bruno Zach präsentieren die Kunst des internationalen Art Déco. (Foto: Auktionshaus ‚im Kinsky‘)


KUNST.INVESTOR Auktionshaus ‚im Kinsky‘

Oskar Kokoschka, Mädchenakt mit umgehängtem Mantel , 1907, Bleistift, Aquarell auf Papier , 45,4 x 31,6 cm, Schätzpreis € 100.000 – 200.000


KUNST.INVESTOR Auktionshaus ‚im Kinsky‘

Carl Moll, Interieur mit Blumenstrauß, vor 1905, Öl auf Leinwand, 45 x 42 cm, Schätzpreis: 35.000 - 70.000 €


KUNST.INVESTOR Auktionshaus ‚im Kinsky‘

Maria Lassnig, Blick auf New York aus dem Atelier der Künstlerin, 1976 Öl auf Leinwand; gerahmt, 110 x 124 cm, Schätzpreis: 120.000 - 240.000 €


KUNST.INVESTOR Auktionshaus ‚im Kinsky‘

Josef Engelhart, Der Windhund, 1891, Öl auf Leinwand, 111 x 130 cm, Schätzpreis: 50.000 - 100.000 €


KUNST.INVESTOR Auktionshaus ‚im Kinsky‘

Baltasar Lobo (1910 – 1993), Jeunefilleassise, mains croisées, 1976, Weißer Marmor aus Mijas, Spanien; Unikat, Schätzpreis 62 x 35 x 28 cm, Schätzpreis € 50.000 – 100.000

Franz Hofstötter, Vase, Johann Lötz Witwe, Klostermühle, 1899, H. 17,3 cm


KUNST.INVESTOR Dorotheum

1961 Alfa Romeo Giulietta Sprint Zagato € 350.200 - 1952 Mercedes-Benz 300 S Cabriolet € 563.000 - 1973 BMW 3.0 CSL € 210.200

Top-Umsatz und hohe Quote

Großer Erfolg für die Dorotheum-Auktion „Klassische Fahrzeuge“

Mit einem Umsatz von 4,3 Millionen Euro und einer Verkaufsrate von 95 Prozent geriet die am 21. Oktober 2017 im Rahmen der Classic Expo Salzburg abgehaltene Dorotheum-Auktion „Klassische Fahrzeuge“ zu einem großen Erfolg. Spitzenlos des Abends war das 1952 Mercedes-Benz 300 S Cabriolet, das sich ein Oldtimer-Fan für 563.000 Euro sicherte. Das charmante Aushängeschild der Auktion, der knallrote Alfa Romeo Giulietta Sprint Zagato, wechselte für 350.200 Euro den Besitzer. Porsche war in dieser Auktion gut vertreten, darunter ein richtiges Rennauto, der schnellste frühe 911er im historischen Motorsport,

Ex-Armin Zumtobel, Ex-Walter Röhrl. Das Gefährt aus dem Jahre 1965 erzielte hervorragende 165.400 Euro. Mit 148.600 Euro war der 1960 produzierte MercedesBenz 190 SL einer der Verkäufe im Spitzenfeld. Die höchsten Ansteigerungen gab es für ein Juwel der Klassischen Fahrzeuge: Bei 9.000 Euro Rufpreis kletterten die Gebote für den Volkswagen Käfer „Ultima Edicion“ (2003) - mit nur 28,1 km am Tacho – auf 42.550 Euro. Mit dieser Auktion konnte der Umsatzrekord vom Vorjahr eingestellt werden. Insgesamt ist das Jahr 2017 das bis dato beste bei den Klassischen Fahrzeugen. (Foto: © Dorotheum)


KUNST.INVESTOR Dorotheum

1952 Mercedes-Benz 300 S Cabriolet, erzielter Preis € 563.000

1961 Alfa Romeo Giulietta Sprint Zagato, erzielter Preis € 350.200


KUNST.INVESTOR Dorotheum

Imposante Hausbar/Barschrank, Entwurf Oswald Haerdtl, Ausführung Fa. Max Welz, 1952 Schätzwert € 20.000 - 30.000

Design-Zeitreisen

Design-Auktion im Dorotheum Ob rare Einzelstücke, Prototypen oder form-schöne Möbel und Objekte des 20. Jahrhunderts bis heute – bei der Design-Auktion des Dorotheum am 2. November kommen Fans auf ihre Rechnung. Die Auktion führt auch zurück zu den Wurzeln des modernen Designs, Anfang 1900. In die Moderne verweist etwa Adolf Loos Tisch und Stühle aus dem Café Museum oder seine Dodekaeder-Lampe (€ 15.000 – 20.000, € 20.000 – 25.000). Dass Lampen jener Zeit nichts an Aktualität einbüßen, demonstrieren etwa Entwürfe von Ettore Sottsass mit seiner Serie „Vienna“ (€ 5.000 – 7.000). Möbel, die wie ein Architekturdetail aussehen, das könnten die beiden für ein Haus in Brünn entworfenen und 1914 bei der Werkbundausstellung präsentierten Armlehnsessel von Otto Prutscher sein (je € 38.000- 70.000). Überzeugend auch zwei Fauteuils und eine seltene Tischlampe, die

Adolf Loos einst in seine Interieurs integrierte (€ 22.000 – 34.000, € 40.000 – 50.000). Prominent vertreten sind Möbel der 20er und 30er Jahre aus Österreich und Deutschland, den Jahren vor der Diaspora von Künstlern und Intellektuellen. Arbeiten von Oskar Wlach, Oskar Strnad, Marcel Kammerer, Josef Frank, Margarethe Schütte-Lihotzky oder vom Deutschen Bruno Paul zeugen von großer Qualität. Von Oswald Haertl wird, wir befinden uns nun in den 1950er-Jahren, neben einem großen Luster auch eine imposante Hausbar, eine detailverliebte Einzelanfertigung, angeboten (€ 20.000 – 30.000). Das einst in den 50ern exotische Medium Fernsehen verbindet „Kuba Komet“ mit Space-Age-Fantasien: Exakt 60 Jahre ist es her, dass dieses Kombinations-Tonmöbel vom Deutschen Gerhard Kubetschek entworfen und mit modernster Technik ausgestattet wurde.


KUNST.INVESTOR Dorotheum

Kombinations-Tonmöbel "Kuba Komet" mit Radio, Fernseher, Plattenspieler, Tonbandgerät und Lautsprechern, Entwurf Gerhard Kubetschek 1957, Schätzwert € 10.000 - 15.000

Ein schmucker Dinosaurier des vorigen Jahrt-ausends angesichts des Internet-Zeitalters. Der Toast Hawaii schmeckt davor auch heute noch (€ 10.000 – 15.000). Sehr zeitgemäß-digital mutet eine mit 7.000 bis 10.000 Euro bewertete kinetische Leuchte von Gaetano Pesce von 1963 an, zeitlos „bio“ sind die beliebten Messinglampen mit stilisierten Pflanzenblättern von Tommaso Barbi (z. B. Stehlampe € 8.500 – 14.000). Skandinavisches Design ist u. a. mit zwei Möbeln mit Säbelbeinen vom dänischen Design-Gottseibeiuns Hans J. Wegner mit in der Auktion (je € 3.000 – 5.000). Französische Spitzen-designer dürfen ebenfalls nicht fehlen. Von Serge Mouille gibt es Tischlampen, von Jean Prouvé einen kleinen Tisch, von Charlotte Perriand ein „Cansado-Sideboard“, state of the art (€ 5.500 - 8.000, € 3.000 - 5.000, € 7.500 – 12.000). Zaha

Hadids Entwürfe sind aus keiner Design-Auktion wegzudenken. Neben einem rasanten Woosh-Sofa wird diesmal eine außergewöhnliche Arbeit der berühmten Architektin angeboten, ein ca. zweieinhalb Meter langes Glasformteil von der 2007 neu errichteten „Hungerburg“-Bahn in Inns-bruck. Zaha Hadid ließ sich nach eigenen Aussagen von den Eis-, Gletscher- und Schneelandschaften der Region inspirieren (€ 20.000 – 30.000). Kunst und Design verbinden zwei österreichische Einzelstücke - ein von Oswald Oberhuber 1987 konzipierter Schrank, Schätzwert 10.000 bis 16.000 Euro, sowie die mit 7.000 – 10.000 Euro taxierte Hans Hollein Stehlampe für die Zentralsparkasse. Entworfen 1990, als man noch an Banken glaubte. An Design darf man zum Glück immer noch glauben. (Foto: Dorotheum)


KUNST.INVESTOR Dorotheum

Von Schiele bis Kippenberger

Auktionswoche des Dorotheum mit moderner und zeitgenössischer Kunst, Juwelen und Uhren (21. bis 24. November 2017)

Wegbereiter der Moderne-Auktion Moderne am 21. November 2017

Klassische

Egon Schiele gilt als der bedeutendste und radikalste Zeichner des 20. Jahrhunderts. Bereits im Vorfeld seines 100. Todesjahres bietet das Dorotheum in seiner Auktion „Klassische Moderne“ am 21. November 2017 zwei Zeichnungen des großen Protagonisten der Moderne an: Die „Liegende Frau“ von 1917 präsentiert sich selbstbewusst dem Betrachter, Schieles raffiniertes Linienspiel, seine diffizilen Verkürzungen und Überschneidungen sprengen die Grenzen des Zeichenblatts. Das hervorragende Blatt, das sich seit mehr als 85 Jahren in Privatbesitz befand, demonstriert beispielhaft, wie Schiele die Zeichnung aus der

Tradition der Studie herauslöst und zum autonomen Kunstwerk erhebt (€ 700.000 – 1.200.000). Das aus der gleichen Sammlung kommende Frauenportrait (€ 200.000 – 300.000) entstand einige Monate vor Schieles frühem Tod mit erst 28 Jahren. Das Lenbachhaus in München widmet Gabriele Münter ab Ende Oktober 2017 eine eigene Ausstellung. Das Dorotheum versteigert von dieser bedeutenden Künstlerin, die in diesem Jahr ihren 140. Geburtstag hätte, einen „Blick aufs Gebirge“ um 200.000 bis 250.000 Euro Schätzwert. Zu den weiteren Spitzenwerken der Auktion zählen eine KitzbühelAnsicht von Alfons Walde (€ 220.000 – 320.000) sowie Werke von Carl Moll und Emil Fila.


KUNST.INVESTOR Dorotheum

Egon Schiele (1890 - 1918) Liegende Frau, 1917, Gouache, schwarze Kreide auf Papier, Blattgröße 45 x 29,7 cm Schätzwert € 700.000 bis 1.200.000 - Auktion 21. November 2017


KUNST.INVESTOR Dorotheum

Dinosaurier-Ei und Lichtfächer - Auktion Zeitgenössische Kunst am 22. November 2017 Ein riesiges Dinosaurier-Ei steht im Mittelpunkt des 1996 entstandenen Gemäldes von Martin Kippenberger, einem der Top-Lose der Auktion „Zeitgenössische Kunst“ am 22. November 2017. Das Ei mit allen seinen körperlichen, sexuellen, und mythologischen Implikationen spielt in Kippenbergers Bildern eine wichtige motivische Rolle. Unter dem Titel „Der Eiermann und seine Ausleger“ war dem Thema im Museum Abteiberg Mönchengladbach eine ganze Ausstellung gewidmet. Die Darstellung des Urzeitmonsters in pränatalem Zustand, für die eine Abbildung aus der Zeitschrift „National Geographic“ Vorlage war, lässt sich als vielschichtiges Selbstporträt des zur Entstehungszeit schon schwer kranken Künstlers lesen (€ 250.000 – 350.000). Licht ist das beherrschende Element bei den Arbeiten des ZEROKünstlers Heinz Mack, es verwandelt sie zu einzigartigen kinetischen Objekten. Der mit 200.000 bis 300.000 Euro geschätzte „Lichtfächer im Raum“ aus dem Jahr 1965 akzentuiert durch das feinmaschige, flexible Streckmetallgewebe die feine Struktur in den Lichtflügeln – Je nach Standpunkt des Betrachters wird die Oberfläche auf unterschiedliche Weise zum Schillern gebracht. Maria Lassnig, die Grande-Dame

der zeitgenössischen österreichischen Malerei, ist mit zwei großformatigen Arbeiten „Innerhalb und Außerhalb der Leinwand I und II“ (jeweils € 180.000 –320.000) vertreten, Franz West mit einer Skulptur (€ 120.000 – 220.000), Georg Baselitz unter anderem mit dem „Kleinen Feuer“ von 2003 (€ 180.000 – 250.000). Kreative Wut steht am Beginn ihrer fantastischen Abstraktionen, die ebenso fröhlich stimmen wie verstören: Asger Jorns Ölbild „Brokit brak-Patchy quarrel“ aus dem Jahr 1964 (€ 150.000 – 200.000 Euro) ist ein Beispiel für eine Reihe von Arbeiten der Künstlergruppe CoBrA, die in dieser Auktion vertreten sind. Eine kraftvolle Arbeit, „die mit ihren breiten scharf gesetzten Pinselstrichen, den schillernden Farbkontrasten und ihrer geradezu aggressiven Intensität eine ebenso traumgleiche wie ‚kindliche‘ Atmosphäre erzeugt“, so Dorotheum-Experte Alessandro Rizzi. Schon traditionell punktet die Auktion wieder mit herausragenden Arbeiten italienischer Avantgardekünstler der 1960er Jahre. Beispielhaft seien Werke von Lucio Fontana, Rodolfo Aricò, Agostino Bonalumi oder Enrico Castellani erwähnt. Ein besonderes Highlight ist die blaue „Zone riflesse“ von Paolo Scheggi von 1964 (€ 280.000 – 360.000). (Foto: Dorotheum)


KUNST.INVESTOR Dorotheum

Martin Kippenberger (1953 - 1997) Ohne Titel, 1996, Öl auf Leinwand, 120 x 120 cm Schätzwert € 250.000 bis 350.000 - Auktion 22. November 2017


KUNST.INVESTOR Dorotheum

Maria Lassnig (1919 - 2014) Innerhalb und Außerhalb der Leinwand I, 1984/85, Öl auf Leinwand, 120 x 100 cm Schätzwert € 180.000 bis 320.000 - Auktion 22. November 2017


KUNST.INVESTOR Dorotheum

Georg Baselitz, Schätzwert EUR 170.000 bis 220.000 - Auktion 22. November 2017


KUNST.INVESTOR Dorotheum

Giuseppe Uncini, Schätzwert EUR 150.000 bis 200.000 - Auktion: 22.11.2017


KUNST.INVESTOR Dorotheum

Paolo Scheggi (1940 - 1971) Zone riflesse, 1964, blaue Acrylfarbe auf drei übereinander gelegten Leinwänden, 100,5 x 100 x 70 cm Schätzwert € 280.000 - 360.000 - Auktion 22. November 2017


KUNST.INVESTOR Dorotheum

Rinaldo Giudici (1853 - 1921) Ankunft des Besuches, signiert Rinaldo Giudici, Öl auf Leinwand, 95 x 140 cm, erzielter Preis € 137.200 (Weltrekord)

Ankunft eines Weltrekords

Top-Preis für Venedig-Bild von Rinaldo Giudici und starke österreichische Kunst bei der Auktion Gemälde des 19. Jahrhunderts

Die Mode ist heute zwar anders, aber das VenedigMotiv einer „Ankunft eines Besuchs“ mit einer Gondel sieht noch so aus: Bei Rinaldo Giudicis gleichnamigem Großformat läuteten am 19. Oktober 2017 bei der Dorotheum-Auktion mit Gemälden des 19. Jahrhunderts erst bei 137.200 Euro die Auktionsglocken – das ist mit Abstand Weltrekord für ein Werk dieses Künstlers. Einen weiteren Weltrekord mit 75.000 Euro gab es für eine Küstenlandschaft des österreichisch-kroatischen Malers Menci Clement Crncic. Weit über den Erwartungen wurden drei seltene Gemälde von Nicolae Grigorescu zugeschlagen, dem

Wegbereiter der rumänischen Moderne. Für die „Die Spinnerin“ etwa legte ein Kunstenthusiast 173.800 Euro aus. Eine weitere Dame, diesmal aus der italienischen Oberschicht, in Öl von Salonmaler Vittorio Matteo Corcos meisterhaft in Szene gesetzt, ließ mit 186.000 Euro aufhorchen. Von der österreichischen Kunst reüssierten vor allem Werke von Ferdinand Georg Waldmüller („Die Kranzljungfer“, € 247.000), Markus Pernhart, Jacob Alt, Friedrich Gauermann, Franz Xaver Kosler, Tina Blau und Olga Wisinger-Florian. Foto: © Dorotheum


KUNST.INVESTOR Dorotheum

Vittorio Matteo Corcos (1859 - 1933) Porträt von Diane de la Bouchère, 1903, Öl auf Leinand, 225 x 148 cm, erzielter Preis € 186.000

Nicolae Grigorescu (1838 - 1907) Die Spinnerin, signiert, Öl auf Leinwand, 51 x 42 cm, erzielter Preis € 173.800


KUNST.INVESTOR Dorotheum

Stars und Neuentdeckungen Top-Preise für Alte Meister bei Auktion im Dorotheum

Giovanni Paolo Castelli, Lo Spadino (1659 - ca. 1730), Allegorie des Frühlings, des Sommers, des Herbstes und des Winters, Öl auf Leinwand, je 131 x 94 cm erzielter Preis (für 4) € 430.742

Alte Meister haben immer Saison. Das bewies einmal mehr die Auktion im Dorotheum am 17. Oktober 2017, wo im vollen Auktionssaal und bei reger Bietertätigkeit ausgezeichnete Gemälde die Besitzer wechselten. Seine bemerkenswerte Geschichte und die Tatsache, dass sich das Bild des Florentiner Malers Felice Ficherelli jahrhundertelang in Familienbesitz befand, wurde honoriert: Sensationelle 350.508 Euro legte ein Kunstenthusiast für „Die Heilige Praxedis“ aus. Es soll den Malergiganten Jan Vermeer so tief beeindruckt haben, dass er, wie Dorotheum-Nachforschungen ergaben, diese Version kopierte. Die von Giovanni Paolo Castelli („Lo Spadino“) umgesetzte präsurrealistische, mit Früchten und Pflanzen dargestellte Allegorie-Serie der vier Jahreszeiten erreichte insgesamt 430.742 Euro. Simon Vouets Bild eines hochrangigen Offiziers wurde für hervorragende

295.800 Euro von einem internationalen Museum erworben. Weit über den Erwartungen, mit 137.200 Euro, wurde eine Neuentdeckung zugeschlagen: Guercinos in Öl auf Kupfer gemalte Skizze zum Gemälde „Der auferstandene Christus erscheint der Jungfrau Maria“. Sehr hohe Ansteigerungen, die erst bei 186.000 Euro endeten, gab es auch für „Adam und Eva“, flämische Schule des 17. Jahrhunderts. Unter den weiteren Höhepunkten: Jusepe de Riberas Bildnis des Philosophen Heraklit, Salomon van Ruysdaels „Flussmündung an einem befestigten Uferwall“ (jeweils € 222.600), die Sebastian Vrancx zugeschriebene „Winterlandschaft mit Karnevalsszene vor der Kipdorppoort-Bastei in Antwerpen“ und VenedigAnsicht von Giuseppe Bernadino Bison (je € 161.600). Foto: © Dorotheum


KUNST.INVESTOR Dorotheum

Felice Ficherelli (1603 - 1660) Die heilige Praxedis, Öl auf Leinwand, 115 x 90 cm, erzielter Preis € 350.508

Simon Vouet (1590 - 1649) Porträt eines Gentleman mit seinem Hund, Öl auf Leinwand, 199,2 x 114,5 cm, erzielter Preis € 295.800




KUNST.INVESTOR Lehner Kunstauktionen

Dieter Roth, Übermalte Postkarten, 1.12.1977, Schätzpreis: € 3.000 – 4.000,-- / Rufpreis: € 1.500,Ölfarbe auf Postkarte; Monogrammiert und datiert rechts unten sowie Verso mit Text versehen, 10 x 15,1 cm

Poeten der Malerei, kraftvoller Ausdruck und spirituelle Grazie In der, am 16. November 2017 um 19 Uhr, stattfindenden 14. Auktion der Lehner Kunstauktionen wird ein breiter Bogen von Alten Meistern bis zu zeitgenössischen Skulpturen und Gemälden gespannt. Die Highlights der Contemporary Art bilden Werke von Christian Ludwig Attersee, Franz Grabmayr und Ernst Fuchs, während unter den Alten Meistern ein großformatiges Gemälde von Sebastiano Ricci besondere Bedeutung genießt. Christian Ludwig Attersee ist in der Auktion mit zwei hochwertigen Ölbildern aus zwei künstlerischen Schaffensperioden vertreten (Ruf: € 11.000,-- bzw. € 16.000,--). In den dargebotenen Arbeiten präsentiert sich Attersee als assoziationsreicher Poet und gleichsam als Gratwanderer zwischen Phantasie und Wirklichkeit, der in seinen letztlich durchaus kritischen, kollektiv verbindlichen Bildern an Zustände und Symptome rührt, mit denen wir tagtäglich konfrontiert sind. Sebastiano Ricci, der in Wien ein Altarbild in der Karlskirche

gestaltete sowie die Blaue Stiege im Schloss Schönbrunn malte, ist demgegenüber mit einem von spiritueller Grazie getragenen und meisterhaftem ausgeführten Werk (Ruf: € 30.000,--) vertreten. Hervorragend präsentieren sich auch die plastischen Werke von Ernst Fuchs, dessen stetige Auseinandersetzung mit erotischen Themen vor Allem in den drei Skulpturen Papageno & Papagena (2014), Tanz der Salome (2013) und Wiener Sphinx (2013) (Ruf jeweils € 1.500,--) zum Ausdruck kommen. Eine besondere Rarität stellen in dieser Auktion fünf bemalte Postkarten Dieter Roths dar, die von seiner Zeit in den USA und von dem regen Austausch des Künstlers mit Freuden in Europa zeugen (Ruf jeweils € 1.500,--). Eine Reihe grafischer Arbeiten von Fritz Aigner (Ruf von € 350,- bis 1.200,-) runden das stilistische Spektrum der in der 14. Auktion dargebotenen Werke ab. (Foto: © Lehner Kunstauktionen)


KUNST.INVESTOR Lehner Kunstauktionen

Sebastiano Ricci, Die Singende Heilige Cäcilia, Schätzpreis: € 60.000 – 80.000,-- / Rufpreis: € 30.000,-Öl auf Leinwand; 95,5 x 82 cm; gerahmt


KUNST.INVESTOR Lehner Kunstauktionen

Christian Ludwig Attersee, Arbeit, 2002, Schätzpreis: € 22.000 – 35.000,-- / Rufpreis: € 11.000,Lack und Acryl auf Leinwand bemalter Holzrahmen; Signiert, datiert und betitelt rechts unten; 95 x 72 cm / 109 x 86 cm; gerahmt


KUNST.INVESTOR Lehner Kunstauktionen

Christian Ludwig Attersee, Zierrechnung, 1984, Schätzpreis: € 32.000 – 45.000,-- / Rufpreis: € 16.000,--, Acryl und Lack auf grundierter Leinwand, bemalter Holzrahmen; Signiert und datiert rechts unten, betitelt links unten; 105 x 80 cm / 121 x 96 cm; gerahmt


KUNST.INVESTOR Lehner Kunstauktionen

Fritz Aigner, Der Froschkönig. Aus dem Zyklus "The Beauty and The Beast", 1970, Schätzpreis: € 700 – 900,-- / Rufpreis: € 350,-Aquatintaradierung auf Kupferplatte; Signiert und datiert, nummeriert links unten: 56/99; Blattgröße: 50 x 65 cm / Plattengröße: 30 x 37,5 cm


KUNST.INVESTOR Lehner Kunstauktionen

Ernst Fuchs, Tanz der Salome, 2013, Schätzpreis: € 3.000 – 4.000,-- / Rufpreis: € 1.500,--, Bronze patiniert ; Signiert und nummeriert: 13/300; H: 42,5, B: 23, T: 15 cm;


KUNST.INVESTOR Lehner Kunstauktionen

Ernst Fuchs, Wiener Sphinx, 2013, Schätzpreis: € 3.000 – 4.000,-- / Rufpreis: € 1.500,--, Bronze mit Steinsockel; Signiert und nummeriert: 17/500; H: 29 cm, B: 17 cm, T: 40 cm;


KUNST.INVESTOR Lehner Kunstauktionen

Ernst Fuchs, Papageno & Papagena, 2014, Schätzpreis: € 3.000 – 4.000,-- / Rufpreis: € 1.500,- Bronze; Papageno: Signiert und nummeriert: 15/999, Papagena: Signiert und nummeriert: 15/999; Papgeno: H: 13cm, B: 25 cm, T:11cm / Papagena: H: 25 cm, B: 15 cm, T: 6 cm;


KUNST.INVESTOR Kunsthalle Wien

FAQ, Le Dictateur, 2016, Foto: Kunsthalle Wien 2017

Publishing as an Artistic Toolbox: 1989–2017

Offprint London in der Tate Modern, La Art Book Fair im MOCA in Los Angeles, Editionale in Köln, MIA Miami international Art Fair, NY Art Book Fair – in den letzten Jahren haben internationale Kunstbuchmessen genauso zugenommen wie die KunstbuchSammlungen in den Museen zeitgenössischer Kunst. Inspiriert davon und als Gegenposition zur allgegenwärtigen Digitalisierung, zu eBooks und eReadern, widmet die Kunsthalle Wien dem Kunstbuch bzw. von Künstler/innen herausgegebenen und gestalteten Zeitschriften eine umfangreiche Ausstellung. Welche Rolle spielen Kunstbücher heute? Wie haben sich Künstler/innen das Publizieren für ihre spezifische Praxis zu eigen gemacht? Und wie hat sich die Wahrnehmung von Kunstbüchern verändert? Das Ausstellungsprojekt Publishing as an Artistic Toolbox: 1989–2017 zielt darauf ab, die Potenziale des Publizierens – in Form von Büchern, Zeitschriften, Journalen, künstlerischen Interventionen oder Websites

– als Medium und Kontext zu erforschen, in dem Information distribuiert und Kunst produziert wird. Seit den 1960er Jahren ist das Veröffentlichen von Büchern zu einem beliebten künstlerischen Experimentierfeld geworden. Es hat sich zudem als alternativer Raum eines uneingeschränkten individuellen oder kollektiven Diskurses etabliert. Statt das Augenmerk auf die bereits historisierte und erforschte Periode der 1960er und 1970er Jahre zu richten, vermittelt die Ausstellung, wie eine junge Generation von Künstler/innen das Verlegen als produktives Werkzeug in ihre eigene Praxis integriert. Der Schwerpunkt liegt auf der Zeit von 1989 bis 2017, wobei 1989 als symbolisches Datum verstanden wird, das die Umstellung vom Analogen zum Digitalen markiert, gilt 1989 doch als das Geburtsjahr des World Wide Web. Auf politischer Ebene wird die Zäsur durch den Fall der Berliner Mauer markiert.


KUNST.INVESTOR Kunsthalle Wien

Le Dictateur, 2006/2016, Foto: Kunsthalle Wien 2017

West Studio, Foto: Nathan Murell - Foto: Kunsthalle Wien 2017


KUNST.INVESTOR Kunsthalle Wien

Publishing as an Artistic Toolbox: 1989–2017 entfaltet sich in einem Zusammenspiel von elf verschiedenen Sektionen, die sich sowohl im Ausstellen materieller Exponate als auch in einem Off-Site-Projekt und einer Vielzahl von Veranstaltungen manifestieren: So wurden für einen Bereich der Ausstellung Künstler/innen, in deren Werk das Publizieren eine bedeutende Rolle spielt, eingeladen, Titel zu nennen, die ihre Wahrnehmung von Büchern sowie ihre künstlerische Praxis beeinflusst haben. In den Erklärungen zur jeweiligen Auswahl finden sich so intime Passagen wie die von Michael Dean, der über das Collins Mini Gem English Dictionary von 1989, das als Promo-Giveaway Waschpulverboxen beigelegt war, meinte: „Ganze Nachmittage verbrachte ich damit, an den Seifenduftgeschwängerten Seiten zu schnüffeln … dieses Lexikon war das einzige Stück Literatur, das ich in die Finger kriegen konnte. Eine ganze Scheiß-Ewigkeit lang.“ Martin Beck wiederum führt Die Passion nach G.H. (aus Clarice Lispector, The Complete Stories, New Directions, New York 2015) an und erklärt „… verwirrend und auf seltsame Weise faszinierend – tatsächlich berauschend. Ich markierte Phrasen, Sätze und Passagen und verwendete einen Auszug in einem zeitschriftenartigen Kunstwerk, an dem ich damals arbeitete.“ Und Nathalie Du Pasquier hebt in allen genannten Publikationen die Parallelen bzw. spannenden Abweichungen zwischen dem Präsentieren von Kunst im Ausstellungsraum und zwischen zwei Buchdeckeln hervor. Die Bibliothek als Medium sowie als Porträt einer Persönlichkeit wird in einer kleinen, temporär

zugänglichen Satelliten-Ausstellung thematisiert: Franz West hatte seine Bibliothek im Wiener Studio in selbst gebauten Regalen untergebracht. Die dort gesammelten Bücher dienten in vielen Fällen auch als Notizbücher. Für die Ausstellung wurde eine Gruppe von Künstler/innen eingeladen, eines dieser Bücher zu wählen und – ganz im West‘schen Sinne – diesem eine künstlerische Intervention hinzuzufügen. Ein vom Sammler/Verleger Gregorio Magnani kuratierter Buchladen ist ebenso Teil der Ausstellung wie eine vom Kunstbuch-Sammler Christoph Schifferli ko-kuratierte Sektion, die sich der Geschichte künstlerischer Interventionen in Zeitschriften und Zeitungen widmet. Denn neben dem Kunstbuch sind auch die von Künstler/innen herausgegebenen Zeitschriften für das Thema relevant. Hat doch die Zeitschrift als wichtiges Instrumentarium künstlerischer Produktion bereits eine lange Tradition. Die Autorin und Journalistin Filipa Ramos lädt vor Ort zur Diskussion mit Verleger/ innen von Zeitschriften, die ihren Arbeitsbereich auf das Verlegen von Büchern erweitert haben. In einem separaten Bereich der Ausstellung stellt Filipa Ramos Projekte vor, die zwischen Druck und Digitalität oszillieren und Mischformen zwischen Kunstbuch und kuratorischem Experiment darstellen. Publishing as an Artistic Toolbox: 1989–2017 verwandelt den Ausstellungsraum nicht in eine Bibliothek, einen Lesesaal oder eine begehbare Enzyklopädie, sondern versteht sich als räumlicher Index, der die Besucher/innen einlädt, die ausgestellten Materialien in der Ausstellung zu erleben. [Kunsthalle Wien. Dauer: 8.11 - 28/1 2018]


KUNST.INVESTOR Kunsthalle Wien

THE THING Quarterly Issue 24, 2014, Foto: Kunsthalle Wien 2017

THE THING Quarterly Issue 28, 2015, Foto: Kunsthalle Wien 2017


KUNST.INVESTOR Kunsthalle Wien

Florian Hecker

Halluzination, Perspektive, Synthese

© Foto: J. Phipps

Florian Hecker ist Künstler, der mit synthetischen Sounds akustische Erfahrungsräume schafft und den Hörprozess des Betrachters als Material einsetzt. Seine computergenerierten, räumlichen Kompositionen dramatisieren Fragestellungen der Psychoakustik, objektiv-physikalischer Reize und deren individueller, psychischer wie physischer Wirkung. Mehr-KanalInstallationen entfalten eine skulpturale Präsenz, die die Vorstellung einer kohärenten, kontinuierlichen Welt aus identifizierbaren Koordinaten und Bezugspunkten ins Wanken geraten lässt. Der Ausstellungsraum der Kunsthalle Wien präsentiert sich im Rahmen von Halluzination, Perspektive, Synthese als pointiert ausgeleuchtete, auf ihre Architektur reduzierte Halle. Sie ist Aufführungsort, Resonanzraum und Bühne für Klangereignisse, die sich einer sprachlichen Beschreibung und Kategorisierung entziehen. Größten Raum nimmt Resynthese FAVN ein, eine umfangreiche Weiterentwicklung von FAVN, das 2016 in der Alten Oper in Frankfurt präsentiert wurde. FAVN, eine Abstraktion zum Komplex der Psychophysik des späten 19. Jahrhunderts sowie Debussys Prélude à l’aprèsmidi d’un faune, das seinerseits eine musikalische Auseinandersetzung mit Stéphane Mallarmés Gedicht L’après-midi d’un faune ist, bilden die Ausgangssituation zu Resynthese FAVN. Resynthese FAVN ist das Resultat einer minutiösen, computergesteuerten Analyse, Umformung und anschließenden Resynthese von Heckers ursprünglicher Arbeit. Bereits Mallarmés Dichtung, aber auch Debussys Komposition spüren der unscharfen Grenze von Realität und Imagination, sensorischer Empfindung und halluziniertem Ereignis nach. Resynthese FAVN schreibt diese Ambivalenz fort und zwingt die Hörer/innen über einen algorithmisch

gesteuerten Prozess der Klangerzeugung zu einer Auseinandersetzung mit der eigenen Wahrnehmung akustischer Realität. Während der Ausstellung sind im Laufe eines jeden Tages acht verschiedene Versionen zu hören – graduelle, sich immer mehr kristallisierende Ausführungen der Arbeit. Signifikant ist die konzeptuelle Zuspitzung der von Debussy verdichteten Tendenzen des ausgehenden 19. Jahrhunderts: Quantifizierung der Sinne, pointierter Einsatz von Timbre und Klangfarbe. Inmitten einer reduzierten Bühnensituation präsentiert sich der komplexe Sound als etwas, das sich auf keine bekannte Quelle zurückführen lässt. Letztlich realisiert unsere auditive Wahrnehmung die Klänge als sensorische Objekte mit unterschiedlicher Verortung. Damit problematisiert Resynthese FAVN auch den Begriff einer singulären oder in sich geschlossenen Perzeption. Ähnlich verhält es sich in zwei weiteren Arbeiten, die in kleineren Räumen präsentiert werden. Affordance (2013) widersetzt sich mit seinen ansteigenden Arpeggios, verzerrten Glissandos, gänzlich statischen Tönen und Eruptionen von Noise jeder Erwartung, die aus dem zuvor Gehörten resultiert. Es basiert in seiner vollständig synthetischen Qualität buchstäblich auf „unerhörten“ Sounds und begründet damit eine musikalische Ontologie, die kein Hörprozess vollständig erkunden kann. Auch bei dem zweiten, für Halluzination, Perspektive, Synthese entstandenen und auf einem hoch formalisierten Stimmsystem basierenden Werk steht die Frage, welche Intensitäten bestimmte akustische Verhältnisskalen bei dem sie empfangenden Zuhörer auslösen, im Zentrum. [Kunsthalle Wien. Dauer von 17. November 2017 bis 14. Jänner 2018 - Foto © Kunsthalle Wien]


KUNST.INVESTOR Kunsthalle Wien

Florian Hecker, 3 Channel Chronics (Performance), Push & Pull, Mumok, Wien, 12. Oktober 2010, Processed Performance Still, Original Photography © Manuel Gorkiewicz, 2010

Florian Hecker, FAVN Alte Oper Frankfurt, Foto: © Alte Oper Frankfurt, Norbert Miguletz, 2016, Copyright der Künstler, Courtesy Sadie Coles HQ, London


KUNST.INVESTOR Galerie Gugging

"birdman" Hans Langer, 2015, Alles Vogel/All Birds, Mischtechnik/mixed media, 88 x 108 cm, © by pixelstorm wien


KUNST.INVESTOR Galerie Gugging

"birdman" Hans Langer, 2017, Golden Times, Mischtechnik

„Mehr als einen Vogel“

25 Jahre künstlerfreundschaft Hans Langer und Jens Mohr "Der beste Weg, einen Freund zu haben, ist der, selbst einer zu sein.“ Dieses Zitat von Ralph Waldo Emerson erscheint uns in Bezug auf die Freundschaft von „birdman“ Hans Langner und Jens Mohr als sehr passend. Alles begann im Jahre 1992, als Hans Langner einen Atelierplatz in Bonn, Deutschland, zu vergeben hatte. Der Erste, der sich auf die Annonce meldete, war Jens Mohr. Sie waren sich von Anfang an sympathisch und inspirieren sich bis heute gegenseitig. Das Atelier war eine frühere Backstube, in der die beiden Künstler Utensilien aller Art verarbeiteten und gemeinsame Kunstwerke schafften, die sich heute im Museum Dr. Guislain, Belgien, befinden. Bereits nach zwei Jahren wurde das gemeinsame Atelier aufgelöst, da sich „birdman“ entschied, nach Hong Kong zu ziehen; der Kontakt blieb aber fortan bestehen und die beiden verloren sich nicht aus den Augen. Die Galerie Gugging widmet nun den Künstlerfreunden 25 Jahre nach ihrer ersten Begegnung eine eigene Ausstellung, die erste dieser Art. Auf Malta haben die beiden Künstlerfreunde den Titel der Ausstellung „mehr als einen vogel - 25 Jahre künstlerfreundschaft birdman und jens mohr“ kreiert. Er bezieht sich mit einem

Augenzwinkern auf das Vogel-Motiv, das für beide ein künstlerisches Thema ist, aber auch auf ihren „Schaffensdrang“, der nicht zu bändigen ist, wenn sie gemeinsam auf der ganzen Welt arbeiten. Gerade das gemeinschaftliche Arbeiten an den verschiedensten Orten und die Harmoniebedürftigkeit verbinden und lösen diesen regelrechten Schaffensdrang aus, um es in den Worten des birdman zu beschreiben: „Es ist Erfüllung, ein Sog! Oft arbeiten wir den ganzen Tag, manchmal 12, 14 Stunden und machen nichts anderes. Wir bereichern, befruchten und ergänzen uns sehr gut.“ Die Ausstellung, die gemeinsam mit den Künstlern aufgebaut wird, zeigt das umfassende Œuvre der beiden, wobei die Übereinstimmung und Überschneidung ihrer Arbeitsweise wesentlich ist. Sie arbeiten mit Gefundenem, Gesammeltem, einfach mit dem, was da ist, und schaffen aus der Fülle heraus. Sie lassen sich nicht vom Zeitgeschehen leiten. Jeglicher Gegenstand ist potenzielles Material und soll und darf transformiert werden. Das bereits Gegebene, ein fertiges Kunstwerk oder ein Alltagsgegenstand, wird in etwas Neues verwandelt.


KUNST.INVESTOR Galerie Gugging

Jens Mohr, 2017, Ameise / Ant, Objekt/object, 63 x 45 x 32 cm, © by pixelstorm wien


KUNST.INVESTOR Galerie Gugging

Jens Mohr, 2017, Kuh / Cow, Objekt/object, 67 x 31 x 7 cm, © by pixelstorm wien

Die Bestrebung dabei ist es, die Essenz des Bildes bzw. des Objekts noch mehr hervorzuheben, es noch schöner und kostbarer wirken zu lassen. Miteinander gemein haben sie außerdem, dass ihre Kunst spontan und ohne Entwürfe oder Skizzen entsteht. Ähnlich intuitiv arbeiten sie an ihrer „Instant Art“, wie sie ihre Sofortkunst nennen, die meist vor Publikum praktiziert wird. Trotz alledem darf nicht außer Acht gelassen werden, dass die beiden eigenständige Künstler sind und auch unabhängig voneinander tätig sind. Birdman Hans Langner arbeitet seit 2015 fast ausschließlich an der Übermalung von Tapisserien und Gobelins, die immer dichter, goldener, üppiger, ja fast schon „barock“ werden. Dabei werden die unsichtbaren Vögel, die darin verborgen sind, sichtbar gemacht, indem der Hintergrund bemalt wird. Einen weiteren Schwerpunkt setzt der Künstler auf die Übermalung und Überarbeitung religiöser Kunst mit einer Botschaft: Liebe. In erster Linie widmet er sein Schaffen der Schönheit und Ästhetik; er lebt und arbeitet auch nach diesem Credo. Jens Mohr auf der anderen Seite zaubert aus vermeintlich Nutzlosem skurril humorvolle Wesen aus Fundstücken und Gebrauchsgegenständen aller Art. Seine Objekte sind vordergründig ohne

Botschaft und leben von der Verbindung von Gegensätzen, indem er beispielsweise für eher „weichere“, anschmiegsamere Tiere eisernes, kaltes Material verwendet. Sie dürfen frei von Gedankenlast existieren, wie es das Privileg der Tiere im Allgemeinen zu sein scheint. Bei differenzierter Betrachtung mischen sich bei seinen Charakteren menschliche und tierische Züge. Über die besondere Freundschaft zu birdman Hans Langner sagt Jens Mohr: „Das Außergewöhnliche an uns ist, dass wir auf vielen Ebenen zusammen und nicht nebeneinanderher arbeiten und das ist selten.“ Den Besucher der Ausstellung „mehr als einen vogel 25 jahre künstlerfreundschaft birdman und jens mohr“ erwartet eine interessante Mischung von birdman Hans Langner's Werken, die von Gobelins und goldenen, üppigen Wandobjekten bis hin zu mit Tusche gefertigten "Black Birds" reicht, und auf erfrischend originell gestaltete Assemblagen von Jens Mohr, wie zum Beispiel die „Schafherde“ oder „Alle meine Entchen“ (Vernissage: Mittwoch, 27. September 2017, 19:00 Uhr). [Galerie Gugging- Ausstellungsdauer: 27. September bis 15. November 2017- Foto: © Galerie Gugging]


UNST.INVESTOR Albertina

Raffael

Porträt des Bindo Altoviti, ca. 1514-1515, Öl auf Holz

Raffael bildet mit Leonardo da Vinci und Michelangelo das große Dreigestirn der Renaissance. Mit seinen weltberühmten Zeichnungen zählt der jung verstorbene Meister darüber hinaus zu den größten Zeichnern der Kunstgeschichte. In diesem Herbst würdigt die Albertina Raffael mit 150 Gemälden und Zeichnungen eine groß angelegte Ausstellung. Ausgehend von den bedeutenden Beständen der Albertina und ergänzt um die schönsten und wichtigsten Zeichnungen bedeutender Museen wie den Uffizien, der Royal Collection der britischen Königin, dem British Museum, dem Louvre, den Vatikanischen Museen und dem Ashmolean Museum in Oxford stellt die monografische Schau das Denken und die Konzeption Raffaels ins Zentrum: Sie reicht von den ersten spontanen Ideenskizzen, virtuose Detailstudien, über Kompositionsstudien bis zu den ausgeführten Gemälden. Ob als Maler und Architekt in Florenz und Rom oder im Auftrag von Päpsten und Fürsten – Raffael ist ein wahres Universalgenie der Hochrenaissance, stets auf

der Suche nach dem Equilibrium zwischen Naturnachahmung und Idealität. Die Ausstellung zeigt mit rund 130 Zeichnungen und 18 Gemälden sämtliche bedeutende Projekte des Künstlers: Von der frühen umbrischen Periode (bis 1504) über die Jahre des Florenz-Aufenthaltes (1504/1505–1508) bis hin zur römischen Zeit (1508/1509–1520) sind beeindruckende Werke aus allen Schaffensphasen zu sehen. Doch nicht nur Raffael steht diesen Herbst in der Albertina im Fokus, auch einem der größten niederländischen Künstler des 16. Jahrhunderts ist parallel eine umfangreiche Ausstellung gewidmet: Pieter Bruegel. Mit zwei großen Meistern der Kunstgeschichte stehen sich zwei völlig verschiedene Weltbilder gegenüber. Die Albertina bietet die Gelegenheit, den ästhetischen Idealismus Raffaels mit dem schonungslosen Realismus des Moralisten zu erleben. [Albertina. Dauer bis 7. Jänner 2018] Foto © Albertina


KUNST.INVESTOR Albertina

Raffael, Madonna dell’Impannata, 1511, Öl auf Holz © Galleria Palatina, Palazzo Pitti, Uffizi, Florenz: Opificio delle Pietre Dure, Florenz


KUNST.INVESTOR MAK

Thomas Bayrle

Wenn etwas zu lang ist – mach es länger

MAK-Ausstellungsansicht, 2017, Foto: © MAK/Georg Mayer

Überdimensional! Eine aus unzähligen iPhones bestehende „Superform“ – iPhone meets Japan (2017) – in der MAK-Säulenhalle ist die zentrale Arbeit und zugleich der Auftakt der ersten in Österreich gezeigten institutionellen Einzelausstellung des deutschen Zeichners, Grafikers, Malers und Bildhauers Thomas Bayrle (* 1937), der am 7. November 2017 seinen 80. Geburtstag feiert. Unter dem Titel Wenn etwas zu lang ist – mach es länger, nach einem Zitat des Architekten Eero Saarinen (1910–1961), entwickelt Bayrle, der sich mit zeitaktuellen Medien auseinandersetzt, eine Erzählung zur Interaktion zwischen Kommunikationsdesign, Individuum und Gesellschaft. Im Rahmen der Ausstellung beleuchtet Bayrle die MAK-Sammlung am Beispiel von Objekten, die die konzeptuelle Vorbildersammlung der 1863 als k. k. Österreichisches Museum für Kunst und Industrie gegründeten Institution prägen. Mit grafischen, skulpturalen, malerischen, textilen wie installativen Arbeiten verwebt er mehrere Räume – MAK-Säulenhalle, MAK DESIGN LABOR, MAK GALERIE und MAK- Schausammlung Gegenwartskunst – zur Projektionsfläche für seine Interpretation von „Social Fabric“, soziale Verflechtungen, die er an die Kunst des Webens anlehnt. Weben, Vernetzen, Wiederholungen und das Prinzip des Seriellen sind bestimmende Momente in

Bayrles Œuvre. Vor seinem Studium der Gebrauchsund Druckgrafik selbst zum Musterzeichner und Weber ausgebildet, überträgt er die Faszination für Maschinelles konsequent in seine künstlerische Produktion. Mit Metaphern des Fär- bens, Webens und Programmierens untersucht er die Ambivalenz von Kunst, Handwerk, Industrie und lässt kaleidoskopartige Formen – Ornamente der Masse entstehen. Beeinflusst von Op-Art (Victor Vasarely, 1906–1997) und Pop-Art (Andy Warhol, 1928–1987), verband Bayrle als einer der Ersten manuelle Techniken mit computergenerierter Kunst des digitalen Zeitalters. Themen für seine Grafiken, Fotografien, Collagen und Objekte bezieht er aus der All- tagskultur und politischen Kontexten. Seine legendären „Superformen“ – Collagen aus einer unendlichen Anzahl von Miniaturbildern – ergeben im Zusammenspiel ihrer Einzelteile einen Mikro- und Makrokosmos. Durch die Vervielfältigung von „Zellen“, Bildern und ornamentalen Formen analoger wie digitaler Dimension können seine Arbeiten als Statements zu Masse und Massenproduktion gelesen werden, so der Künstler. Mit Bayrles Projekt wird das MAK zum Schauplatz einer neu aufgenommenen Interaktion zwischen Kunst und Handwerk, KünstlerIn und WeberIn. (Foto © MAK)


KUNST.INVESTOR MAK

MAK-Ausstellungsansicht, 2017, Foto: © MAK/Georg Mayer

MAK-Ausstellungsansicht, 2017, Foto: © MAK/Georg Mayer


KUNST.INVESTOR MAK

Grafik: Benjamin Buchegger, Atelier: Beton Mai Frische, Auftraggeber: Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig Druck: Onlineprinters GmbH, Neustadt a. d. Aisch, Drucktechnik: Offsetdruck Österreich, © Benjamin Buchegger/100 Beste Plakate e. V.


KUNST.INVESTOR MAK

Grafik: Cybu Richli, Atelier: C2F, Echo Orgelfestival 2016 (aus einer Serie von zwei Plakaten), Auftraggeber: ECHO-Orgelfestival, Luzern Druck: DRUCKLABOR AG, Wettingen, Drucktechnik: Digitaldruck Schweiz, © C2F/100 Beste Plakate e. V.

100 BESTE PLAKATE 16

Deutschland-Österreich-Schweiz Zeitgenössisches Plakatdesign hat deutlich mehr zu bieten, als Inhalte publikumswirksam für öffentliche Werbeflächen zu illustrieren. Wie avanciert konsumentenorientierte Gestaltung aussehen kann und wie viel Spielraum für subtilen Humor und versteckte Kritik grafische Umsetzungen am Plakat bieten, stellt100 BESTE PLAKATE 16. Deutschland Österreich Schweiz auch 2017 unter Beweis. Mit der Ausstellung des beliebten Grafikdesignwettbewerbs, der heuer mit 2 116 Plakaten von 632 EinreicherInnen einen Beteiligungs-Rekord verzeichnet, liefert das MAK wieder einen Querschnitt der aktuellen Trends und Codes des Grafikdesigns Hundert heterogene Sujets und EinreicherInnen – vom studentischen Projekt bis zur Auftragsarbeit etablierter GrafikdesignerInnen und Agenturen – stehen sich als gleichwertige Gewinner gegenüber. Die von einer international renommierten Fachjury prämierten Plakate und Plakatserien gehen auch heuer als Neuzugänge in die MAK-Sammlung ein. Nach Ländern gliedern sich die Gewinner in 52 Projekte

aus der Schweiz, 46 aus Deutschland und – trotz abermaliger Steigerung der EinreicherInnen – nur zwei aus Österreich. Juryvorsitzender Alain Le Quernec resümiert: „Die Talente, die eine neue Ästhetik durchsetzen, indem sie Jahr um Jahr wieder ausgewählt werden, entwickeln sich ihrerseits zu Vertretern einer neuen Form der Klassik. Neue Trends kennen keine Grenzen, jede Generation schuldet es sich selbst, die Normen der Vorgängergeneration zu sprengen, neue Codes zu erfinden, sich mit dem Bruch zu identifizieren – selbst wenn diese Revolutionen mit Abstand betrachtet letztlich nur Entwicklungen sind.“ Die Palette der hundert prämierten Projekte reicht von vorrangiger Produktwerbung bis zur Affiche mit pointiertem Witz oder politischem Hintergrund. Teils überraschen unkonventionelle grafische Lösungsansätze mit ihrer Interpretation klassischer Sujets. Bildflächen werden zu Crossovers, in denen historische Bildwelten zitiert, neu interpretiert und somit erlebbar gemacht werden.


KUNST.INVESTOR MAK

Grafik: Wolfgang Ortner, Thomas Steiner, Sarah Oos, Atelier: OrtnerSchinko, Daedelus, The Future Sound (Serie von zwei Plakaten) Auftraggeber: Kulturverein Stadtwerkstatt, Linz, Druck: Onlineprinters GmbH, Neustadt a. d. Aisch Österreich © OrtnerSchinko/100 Beste Plakate e. V.


KUNST.INVESTOR MAK

Grafik: Vinzent Britz, "Brexit", Auftraggeber: Eigenauftrag, Druck: Centralstation Druck + Kopie GmbH, Berlin Drucktechnik: Digitaldruck, Deutschland, © Vinzent Britz/100 Beste Plakate e. V.

Neben der großen stilistischen Vielfalt, die die Ausstellung auch dieses Jahr wieder charakterisiert, sind heuer einige GewinnerInnen zu verzeichnen, die mit ihren hochqualitativen Einreichungen an Erfolge der Vorjahre anknüpfen konnten. Unter den beiden Siegerprojekten aus Österreich findet sich ein im Wettbewerb schon bekanntes Gesicht: bereits zum dritten Mal konnte Benjamin Buchegger vom Atelier Beton (Wien, Salzburg, Leipzig) die Fachjury überzeugen. Buchegger, der an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig studiert, hat für sein Plakat Mai Frische – getreu dem titelgebenden Motto – eine erfrischend bunte Farbgestaltung gewählt. Die dabei verwendeten kontrastierenden Farben der Typografie – Gelb, Blau und Rot – überschneiden sich und verlaufen ineinander. Ein alternatives Motto für dieses Plakat könnte daher auch „Vorsicht, frisch gestrichen!“ lauten. Das Linzer Studio OrtnerSchinko hat mit seinen Plakaten für den Kulturverein Stadtwerkstatt eine Serie von zwei Konzertankündigungen für The Future Sound geschaffen. Die beiden in Schwarz und Weiß gehaltenen Plakate erinnern in ihrer Aufmachung an die

Covergestaltung von Magazinen. Der Name des Top Acts des Abends wird durch Silbentrennung beziehungsweise Silbenvertauschung typografisch so gesetzt, dass der Schriftzug gegen unsere Lesegewohnheit erscheint. Beinahe zu einer Tradition geworden sind die in den letzten Jahren mehrmals prämierten Plakate der – laut Eigendefinition – „hochkreativen Denkzellen“ Rocket & Wink für die Getränkemarke fritz-kola. Der cartoonhafte Witz ihrer Plakate ist irritierend, aber dennoch allgemein verständlich. Ihr in kindlicher Manier gesetzter Duktus ist mit subtilem Humor durchsetzt, Produkt und Zielgruppe finden sich in harmonischem Einklang. Dass ein politisch motiviertes Plakat kaum Gestaltungsmittel benötigt, stellt das Plakat Brexit von Vinzent Britz unter Beweis. Er stellt die Farbe Blau, die an die EU-Flagge erinnert, aus der britischen Flagge einfach frei und gibt somit ein eindeutiges politisch motiviertes Statement ab, das leicht dechiffriert werden kann. Im Rahmen einer Ausstellungstournee wird die Schau an insgesamt sieben Orten in Deutschland, Österreich und der Schweiz gezeigt. [MAK. Ausstellungsdauer: 18. Oktober 2017 – 25. Februar 2018 – Foto © MAK]


KUNST.INVESTOR Genusskunst


KUNST.INVESTOR Genusskunst

Julius Meinl am Graben

Genuss auf allen Ebenen - Speisen vom Feinsten bei Julius Meinl am Graben

Genuss ist in erster Linie eine Lebenseinstellung, die vor allem die unabdingbare Bereitschaft dazu und natürlich auch die entsprechende Muße erfordert – dies verkörpert Julius Meinl am Graben wie wohl kaum ein anderes österreichisches Unternehmen als Österreichs erste Adresse für Gourmets und Genießer. Hier versteht man Genuss als eine Art Gesamtkunstwerk für alle Sinne, dazu gehören Gaumenfreuden ebenso wie eine stimmungsvolle Atmosphäre, die passende akustische Untermalung und angeregte Gespräche. In den gastronomischen Outlets werden Ihnen bei Julius Meinl am Graben hierzu mannigfaltige Möglichkeiten geboten. Überzeugen Sie sich in Meinl’s Restaurant von einer internationalen, höchst innovativen Luxusküche mit unvergleichlich schönem Blick auf Graben und Kohlmarkt! Begeben Sie sich unter der Führung unserer Sommeliers auf eine spannende Weinreise in Meinl’s Weinbar oder erleben Sie unvergleichlichen Kaffeegenuss in Form einer anregenden Melange im beliebten Meinl Café. „Wählen Sie aus“ – hier wird jeder Genusswunsch mit Kompetenz und kulinarischem Know-how ermöglicht!

Meinls Restaurant: Von Anbeginn vermochte das Restaurant mit der schönsten Aussicht Wiens, Gourmets aus dem In- und Ausland mit seiner spannenden Küche, seinem unprätentiösen und charmanten Service und seiner wunderbaren Weinkarte zu begeistern. Hier werden von früh bis spät durchgehend kulinarische Köstlichkeiten und luxuriöse Gaumenfreuden in einer stilvollen und doch legeren Atmosphäre angeboten. Am Morgen bieten eine Vielzahl an Frühstücksvarianten den idealen Start in den Tag, mittags verwöhnen wir Sie mit einem exquisiten und doch raschen Business-Lunch, am Nachmittag verlocken Wiener Kaffeeund Teespezialitäten und die süßen Köstlichkeiten aus unserer hauseigenen Patisserie und am Abend findet der Tag bei einem leichten Dinner oder einem exzellenten Menü zu einem hervorragenden Glas Wein einen gelungenen Ausklang. Meinls Restaurant kann selbstverständlich für Weihnachtsfeiern und besondere Anlässe auch exklusiv gebucht werden.


KUNST.INVESTOR Genusskunst


KUNST.INVESTOR Genusskunst

Die Küche begeistert durch einen individuellen Stil, der mediterran geprägt ist und sich der Saisonalität und Hochwertigkeit der Grundprodukte verpflichtet. Das an Vielfalt und Frische unüberbietbare Sortiment von Julius Meinl am Graben tut sein Übriges, um zu einer internationalen Küche zu inspirieren, die von einer beispiellosen Authentizität und Leichtigkeit gekennzeichnet ist und getrost auf Firlefanz und Pomp verzichten kann. Als unabdingbar für die kulinarische Performance erweist sich das distinguierte, umsichtige Service, das auch den anspruchsvollsten Gast verwöhnt. Der außerordentliche Ruf des Restaurants liegt sicherlich auch in der Weinkarte begründet, die mit ihren über 750 Weinpositionen und einem Angebot an Bränden, das sich wie das „Who is Who“ der heimischen Top-Destillerie liest, für jeden Gang die perfekte Begleitung bereithält. Meinls Weinbar: Weinkenner und all jene, die es werden wollen, schätzen die stimmungsvolle Atmosphäre, das atemberaubende Sortiment und die exzellente Weinberatung von Seiten des Weinbar Teams. Die Umfangreiche Weinkarte umfasst nicht nur etwa 30 offene Weine aus Österreich und dem Ausland, sondern ebenso verschiedene Schaumweine, Süßweine und Portweine, die das Angebot abrunden. Außerdem können Sie noch aus ca. 2000 verschiedenen Weinen aus aller Welt und etwa 20 unterschiedlichen Champagner wählen und diese gegen einen 10%igen Bedienungsaufschlag (Mindestaufschlag € 3,00) flaschenweise genießen. Neben zahlreichen internationalen Raritäten, die bis ins Jahr 1961 zurückreichen, sind es vor allem die österreichischen Raritätenweine, welche Sie auf einer eigens kreierten Raritätenkarte finden, die Meinls Weinbar für Weinkenner einzigartig machen. Egal ob Sie einen gereiften Weißwein oder einen Rotwein aus den Spitzenjahrgängen wie 1999, 2000 oder 2003 suchen. Hier werden Sie fündig. Auch der kleine

Hunger lässt sich in Meinls Weinbar stillen: neben einem täglich wechselnden Mittagsmenü werden auf der Speisekarte auch klassische Spezialitäten wie Antipasti-Variationen, Beef Tartar, Roastbeef oder Räucherlachs angeboten. Wer den Weingenuss zuhause bevorzugt und seinen Einkauf nicht zu den Geschäftszeiten von Meinl am Graben erledigen kann, hat hier in Meinls Weinbar bis zur mitternächtlichen Sperrstunde die Gelegenheit, aus dem Top-Angebot unter fachkundiger Beratung auszuwählen und zu Handelspreisen einzukaufen. Außerdem bieten die Räumlichkeiten von Meinls Weinbar, die natürlich auch exklusiv buchbar sind, das ideale Ambiente für Ihre Weihnachtsfeier, eine Geburtstagsparty, Hochzeitsoder Firmenfeier. Meinls Café: Das "Meinls Cafe" mit angeschlossenem Gastgarten auf dem Kohlmarkt zählt mittlerweile zu den beliebtesten Innenstadttreffs, denn hier wird die Altwiener Kunst des Kaffeekochens zelebriert. Auf der Kaffeekarte finden sich an die 35 Rezepturen: von der klassischen Melange über Kapuziner, Einspänner und Kaffee verkehrt bis hin zum Mazagran. Das "Meinls Café"-Team begeistert seine Kunden kontinuierlich mit neuen Kreationen der braunen Bohne; Mandorlino (mit Mandelmilch verfeinerter kalter Espresso), Melange Orangina, die kongeniale Verbindung von Großem Braunen und Orangenlikör und Greco haben schon zahlreiche Anhänger gefunden. Die Mitarbeiter stehen vor Ort mit Rat und Tat bei der Auswahl des gewünschten Kaffees zur Seite und geben Einblick in die faszinierende Welt des beliebten Genussmittels. Ein einladendes Angebot an Kipferln & Croissants und Tartes aus der hauseigenen Patisserie verspricht zu jeder Kaffeespezialität die passende Begleitung. Somit garantiert ein Besuch im "Meinls Café" aufgrund der fachkundigen Beratung und exzellentem Service uneingeschränkten Kaffeegenuss in klassisch-stilvoller Atmosphäre.


KUNST.INVESTOR Genusskunst

Aux Gazelles – Savoir Vivre in Wien Le Restaurant, Le Club, Le Design Mit "mehr Funktion und weniger Folklore" ist das gemeinsam entwickelte Design-Konzept von Christine Ruckendorfer und Architekt Alberto Bach perfekt definiert. Bach zeichnet mit seinem Büro Albertoni für viele internationale Prestigebauten verantwortlich und hält Nichts von unnötigem Chi Chi, lauten Farben und orientalischen Klischees. Beide wollten dem Aux Gazelles mehr Spielraum und Bewegung geben. Das Licht wird durch die Neugestaltung tief in den Raum geholt. Auch die Séparées wurden neu interpretiert. "Ich wollte zwei unterschiedliche, elegante Welten kreieren, das Restaurant mit dem großzügigen Gastgarten ist eine helle frische Sommerwelt von großer Klarheit", erklärt Bach. "Verbindend dazu finden sich Designelemente, die klar und schwungvoll sind, mit klassisch marokkanischen Elementen." Eine Formsprache, die in Abwandlungen immer wieder zum Einsatz kommt. Ruckendorfer Für Ruckendorfer ist das Ergebnis "ein zeitgemäßes Lokal auf internationalem Niveau, ohne folkloristisch zu sein." Auf 2000 Quadratmeter wird "Savoir Vivre in Wien" geboten: Essen, Trinken, Tanzen, Verwöhnen, Entspannen & Genießen. Neue Features, wie "Lunch Bazaar", "Signature Drinks", "After Work-Shower" und anderes mehr erwarten den Gast. "Orient Light" nennt sich das frische Food-Konzept, vielfältig, spannend und ideal für die heißen Sommermonate in der City. Im "Lunch Bazaar" werden mittags feine Variationen in Form von libanesischen MezzeGerichten und marokkanischen Vorspeisen das Aux in Form eines All You Can Eat-Buffets angeboten. Abends können diese auch à la Carte bestellt werden. Als Mittagsmenü gibt es Rindsbrochettes mit gratinierten Zucchini, Lammköfte im Tomaten-Zimtfonds mit Dijon Senf und gegrillte Calamari & Garnelen mit Spargel-Fenchel-Salat. Abends kommt regional-österreichisches zum Einsatz, wie bei der Tajine mit Mariazeller Saibling, knusprigem Rinderprosciutto und Granatapfel, einem zarten Kalbsgulasch, Couscous und Kichererbsen. Vegetarier werden mit Gemüse-Tajine oder gebackenen Kartoffeln mit Arganöl, Koriander mit Limetten-Sauerrahmdip verwöhnt.


KUNST.INVESTOR Genusskunst

Wüstentee on the Rocks meets Bloody Mary Eine schöne Bar braucht exzellente Drinks! Daher hat sich das Aux Gazelles-Team gleich mehrere feine SignatureDrinks überlegt. So wird der berühmte marokkanische Minztee, an dem bereits Winston Churchill im La Mamounia schlürfte, im Sommer "on the rocks" serviert. Zum Feierabend gibt es eine alkoholische Version des Traditionsgetränks aus der Sahara, gemixt mit Gin. Oder ein Gimlet, das berühmt, berüchtigte Getränk der Britischen Navy, favorisiert von Ernest Hemingway und bekannt aus den Philip Marlowe-Krimis. Apropos Hemingway: Zu Beginn einer heißen BarNacht darf ein perfekter Bloody Mary nicht fehlen. Dieser Klassiker wird im Aux Gazelles nach einer klandestinen Rezeptur eines jamaikanischen Barmans gemixt. After Work-Shower Raus aus dem Job und rein in den Feierabend! Doch wo bitte, machen Mann und Frau sich nach einem anstrengenden Arbeitstag frisch und fein? Nicht jeder wohnt im City-Loft um die Ecke. Hammam und Salon de Beauté schaffen Abhilfe. Für 15,- Euro können sich Aux Gazelles-Gäste von 17 bis 20 Uhr duschen, entspannen und für den Abend zu Recht machen. Im Preis inkludiert sind: Handtuch, Erfrischungsgetränk (hausgemachte Limonaden und Eistees). Verwöhnprogramm für Body & Soul Eine alte Hammam-Tradition besagt: Politik, Geld und Sorgen bleiben draußen! Insofern sind Hammam & Salon de Beauté nicht gerade der geeignete Ort für das nächste Business Meeting, wohl aber um sich von Kopf bis Fuß verwöhnen zu lassen und zu entspannen. Auf 500 Quadratmetern befinden sich ein klassisches Dampfbad, Behandlungs- und Entspannungsräumlich-keiten in bester Orient-Manier. Hammamcis verwöhnen mit Waschungen, Peelings, wohlriechenden Salben und einer Haarwäsche – falls gewünscht. Mehr Info unter www.auxgazelles.at


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Alfred Zellinger DOKTOR FAUSTUS IN LONDON BANKER, OLIGARCH

Ein Faust dieser Zeit als Prometheus der Moderne - zwischen den Themen Globalisierung, virtuelle Ökonomie, Demagogie und künstliche Intelligenz. I DOKTOR FAUSTUS IN LONDON: Doktor Faustus, Mann des Geldes, angesehener Banker, strebt nach Erfolg, den er von Bilanz zu Bilanz zu übertreffen sucht. Doch Bank und Vermögen sind verspielt, er denkt an Selbstmord. Da naht Rettung: der Börsentrader Mephisto, aus dem Schattenreich der Schattenbanken, ein Mann von zweifelhaftem Ruf, schlägt ihm einen Deal vor: Mit Hilfe ungedeckter Leerverkäufe soll Fausts Vermögen auferstehen. II DOKTOR FAUSTUS OLIGARCH: Nach dem Drama mit Margret, dem Zusammenbruch seiner Börsenspekulation und einem Aufenthalt im Gefängnis ist

Faust motiviert zu neuen Taten. McKinsey entsendet ihn als Konsulent, Mephisto ist sein Assistent. Mit finanziellen Tricks bewahren sie einen Konzern vor dem Niedergang und einen Pleitestaat vor der Pleite. Seine große Liebe, Helena, die schönste Frau der Antike in Gestalt des Londoner Escort-Girls Bea, verlässt ihn, als ihr gemeinsamer Sohn Euphorion stirbt. Worauf Faust sich auf sein „Weltprojekt“ konzentriert: eine neue Gesellschaft „auf freiem Grund mit freiem Volke“. Er stirbt, hochbetagt, als schwerreicher Oligarch; die Entelechie, das Streben selbst, bleibt bis zuletzt sein „höchstes Glück“. Beide Teile jeweil als Slam und als Drama.

345 Seiten Broschur 345 Seiten Euro 24,90 ISBN 978-3-85409-892-8 Löcker Verlag


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KUNST.INVESTOR Buchtipp

Hans Hornyik

„Ein Kunstverein in Baden – vom Gestern ins Morgen“ Hundert Jahre Kunstverein

Zum Thema Kunst in Baden wurde viel geschrieben. Musik, Theater, Literatur prägten das kulturelle Leben im 19. Jahrhundert. Die Namen von Mozart, Beethoven, Lanner, Strauß zieren Gedenktafeln und Erinnerungskultur. Während Mozarts Bezug zu Baden maßlos überschätzt wird, war die Stadt Beethovens Lieblingskurort, wo er viele Sommer nach Heilung für seine zahlreichen Krankheiten suchte.…“ Inhaltsverzeichnis: 7 Ein Kunstverein in Baden – vom Gestern ins Morgen- Hans Hornyik, 13 Kurze Anmerkungen zu den Ritualen der Kunst- Alexandra Schantl, 17 Die Blüte der Kunstvereine im 19. Jahrhundert- Cornelia König, 29 Die Gründungszeit des Kunstvereins- Regina Hadraba, 41 Die temporäre Vereinigung des Kunstsinns- Wolfgang Müller-Funk, 49 100 Jahre Kunstverein Baden- Leo Hemetsberger, 57 Artists in Residence- Hartwig Knack, 65 Künstler des

Kunstvereins Baden, 148 Galerieprogramm 1995 – 2016, 156 Biografien. Auszug aus „Ein Kunstverein in Baden – vom Gestern ins Morgen, Hundert Jahre Kunstverein“: Das ist eigentlich eine Spätgeburt. In den Jahren ab 1793 begann der steile Aufstieg der kaiserlichen Kurstadt. Wiener Adel und Großbürgertum entdeckten die hohe Lebensqualität Badens und ab 1842, dem Jahr des Anschlusses an die Südbahn, reihte sich Villa an Villa der Reichen und Schönen. Diese Entwicklung verwandelte die Kleinstadt in ein gründerzeitliches Arkadien mit großzügigen Parkanlagen, Alleen und allen urbanen Annehmlichkeiten, die den „Weltkurort“ zur einer der führenden Fremdenverkehrsdestinationen der k. k. Monarchie machte. Vor diesem Hintergrund erscheint die Gründung des Kunstvereins im Jahr 1915 als späte Geburt.

Hans Hornyik „Ein Kunstverein in Baden-vom Gestern ins Morgen“ 160 Seiten, Größe: 240 x 290 mm Gebunden, Leineneinband Preis: € 18,00 Verlag Kunstverein Baden















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