KUNSTINVESTOR AUSGABE SEPTEMBER 2017

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SEPTEMBER 2017

Auktionen in Wien- Partizipation als kĂźnstlerisches Prinzip Vennacontemporary 2017- Blickfang 2017 Mehr als einen Vogel- 100 BESTE PLAKATE 16 Ineke Hans- World Press Photo 17






KUNST.INVESTOR Editorial

Liebe Leserinnen und Leser!.

Heute halten Sie die aktuelle Ausgabe des Magazins KUNSTINVESTOR in „Händen“. Innovativ, exklusiv und stets mit dem richtigen Riecher für aktuelle Entwicklungen informieren wir Sie rund um alle wichtigen Themen, die nationalen und internationalen Kunstmärkte betreffend. Kunst ist ein interessantes Portfolio und unbestritten die schönste Beimischung für Ihr Investment- inspirierend, nicht allein in ideeller Hinsicht. Besonders in BREXIT-Zeiten, da Bullen auf sich warten lassen und Renditen an der Nulllinie kratzen, etablieren sich Kunstwerke als stabile, vor allem aber als rentable Assets. Eine Tatsache, der sich selbst hartgesottene Aktionäre nicht entziehen können. Außenseiter der Kunstgeschichte profitieren davon nicht substanziell in Kunst interessiert zu sein, weil die zeitlichen Intervalle von einer Aktienbaisse zur nächsten immer wieder kürzer werden- wäre auch zu erwarten, dass die per-

sönliche Entscheidung dieser Käufer weniger zählt. Wie schade. Und wie bezeichnend. Viele Sammler scheinen in Bilder wie in Aktien zu investieren. Käufer haben eben nicht nur wieder viel Geld, sie kultivieren auch einen sehr selektiven Blick. Mehr noch: Dieser Boom ist noch lange nicht an seine Grenzen gestoßen. Bilder, Antiquitäten und andere Sammelobjekte nehmen im Rahmen der Veranstaltungen einen immer höheren Stellenwert ein. Dies bestätigen die hervorragenden Ergebnisse der Auktionshäuser mit Weltrekorden. Weil es bei allen Dingen des Lebens immer auf den richtigen Mix ankommt, wollen wir Sie nicht nur mit fundierten Hintergrundberichten, präzise recherchierten Topstorys und wichtigen Nachrichten begeistern. Lesen Sie den aktuellen KUNSTINVESTOR, wo Sie sich ein aktuelles Bild über den Kunst-markt verschaffen können- eine wirklich gute Investition. Viel Spaß wünscht Ihnen Michael Ruben Minassian

IMPRESSUM: Medieneigentümer, Chefredakteur & Herausgeber: Michael Ruben Minassian, Mail: michael.minassian@kunstinvestor.at , Telefon: +43 1/ 236 53.1312 Verlagsadresse: MN Online & Content GmbH, 1110 Wien, Brehmstrasse 10/4.OG, Geschäftsführung: Markus Bauer, ATU 65091955, FN 330453k, Tel: +43 1/ 91920- 9045 DW, Fax: +43 1/2981298, Website:www.kunstinvestor.at, Cover-Foto: © Thierry Bongard/100 Beste Plakate 16 e. V. (Auftraggeber: Projektauftrag an der Hochschule der Künste Bern, Betreuung: Andréas Netthoevel, Christoph Stähli Weisbrod, Bern)




KUNST.INVESTOR Kommentar – Otto Hans Ressler

Kunst ist die Freude am Schönen … der Mensch sei zunächst ein ästhetisches und erst dann ein ethisches Wesen.

Foto: © Ressler Kunst Auktionen

Henri Poincaré, einer der bedeutendsten Mathematiker seiner Zeit, hat die Behauptung aufgestellt, nicht Wissensdurst motiviere Wissenschaftler, sondern die Freude am Schönen: „Ich spreche hier nicht von der Schönheit, die aus der harmonischen Ordnung der Teile hervorgeht. Diese harmonische Ordnung gibt den schwankenden Erscheinungen, die unseren Sinnen schmeicheln, ein Rückgrat, und ohne diesen Halt wäre die Schönheit dieser flüchtigen Träume nur unvollkommen, weil sie unbestimmt und vergänglich wäre. Die intellektuelle Schönheit hingegen genügt sich selbst, und ihretwegen, mehr vielleicht als um des künftigen Wohles der Menschheit, verurteilt sich der Gelehrte zu langem und mühsamem Arbeiten.“ Man kann nicht umhin, zur Auffassung zu gelangen, dass die Gegensätze zwischen Wissenschaft und Kunst viel kleiner sind als zumeist unterstellt. Künstler (und auch Sammler) suchen nach neuen Formen, nach neuen Bildern, nach neuen Vorstellungen der Welt, weil sie sie schön finden, und weil sie an dieser Schönheit Vergnügen haben. Und ihre Schönheit erhalten diese Formen, diese Bilder, diese Vorstellungen, weil sie aus einem Nachdenkprozess entspringen, der aus purer Freude um seiner selbst betrieben wird. Dieses intellektuelle Vergnügen, verbunden mit einer Obsession für neue Fragestellungen, ist, wie ich glaube, das stärkste Motiv, das Künstler antreibt. Aber nicht nur sie: Freude und Vergnügen an dem, was wir tun, und Neugier für das, was wir dabei zu entdecken

vermögen, sind Ansporn für jeden von uns. Für Victor Frankl ist es die grundsätzliche Konstellation des Menschen, ja des Menschlichen schlechthin: „Wovon der Mensch zutiefst und zuletzt durchdrungen ist, das ist weder Wille zur Macht noch Wille zur Lust, sondern Wille zum Sinn. Und auf Grund eben dieses seines Willens zum Sinn ist der Mensch darauf aus, Sinn zu finden und zu erfüllen.“ Künstlerinnen und Künstler finden und erfüllen diesen Sinn in ihren sinnlichen Werken. Aber das scheint ihnen nicht zu genügen. Es scheint ihnen nicht zu genügen zu wissen, dass es diesen Sinn gibt. Sie wollen ihn auch mit anderen Mitteln als jenen ihrer Kunst ergründen, sie wollen ihn in seine Einzelteile zerlegen, sie wollen ihn verbalisieren, sie wollen genau wissen, woher er kommt und wie er wirkt. Der gute Sammler, hat Josef Mikl einmal gesagt, lese nicht zufällig die besseren Bücher und höre nicht zufällig die bessere Musik. Wer sich mit Kunst auseinandersetze, komme nicht umhin, auch in der Literatur, in der Musik, in der Politik, ja selbst im Alltag höhere Ansprüche zu stellen. Und das geschehe nicht aus intellektueller Eitelkeit, sondern weil es als Vergnügen empfunden werde, den Dingen den richtigen Stellenwert zu geben. Kennerschaft bestehe nicht allein im Erkennen von Künstlern und Stilen und Epochen und ihrer Qualität; Kennerschaft bedeute, in der Lage zu sein, das Wesentliche vom Unwesentlichen zu trennen.



KUNST.INVESTOR Kommentar – Otto Hans Ressler

Sammler besitzen ein ausgeprägtes Sensorium für Werte; sie kennen das ebenso sinnliche wie intellektuelle Vergnügen, den Dingen auf den Grund zu gehen. Sie entwickeln eine immer stärker werdende Begeisterung für das, was sie tun. Sammler sind Genussmenschen; sie genießen die intellektuellen Herausforderungen von Kunst und sie genießen das Erlebnis der Schönheit von Kunst. Josef Popper, ein von Albert Einstein besonders geschätzter Sozialreformer aus Wien, formulierte 1901 in einer Schrift seinen Kulturbegriff als die Summe aller Äußerungen und Betätigungen von Menschen, die eine Erhöhung des Glücks zur Folge haben. Was er über den technischen Fortschritt schrieb, stellte er nicht zufällig der Kunst und ihrer Bedeutung gegenüber: „Man sagt, die Fortschritte in der Wissenschaft …. seien eine Forderung der Vernunft, jene der Technik eine Forderung unseres Nutzens und unserer Bequemlichkeit; aber …. ich behaupte: Beide, sowohl die wissenschaftliche wie auch die technische Tätigkeit, dienen auch zur Befriedigung unserer Empfindungen, und zwar unserer ästhetischen Empfindungen, wie das seit jeher die Kunst zu bewirken imstande war.“ Diese ästhetischen, sinnlichen, das Gemüt bewegenden Aspekte sind allein schon deshalb so wichtig, weil sich daraus moralische und ethische Konsequenzen ableiten. Die Gemeinsamkeiten zwischen Kunst und Wissenschaft mögen überraschen; aber neben den offensichtlichen Unterschieden – vor allem jenen der praktischen Anwendung – gibt es eben auch wesentliche Parallelen. Natürlich ist jedem von uns klar, dass man mit einem Gedicht niemanden töten kann, was sich von vielen technischen Errungenschaften nicht behaupten lässt. Aber es hat sich mehr als einmal in der Geschichte erwiesen, dass eine spitze Feder tödlicher als das schärfste Messer sein kann, und ein Wort oder ein Bild mächtiger als eine Waffe. Und deshalb gibt es so etwas wie eine (moralische) Verantwortung nicht nur auf Seiten der Wissenschaft, sondern ebenso auf Seiten der Kunst; auch und gerade

weil die Kunst „alles darf und nichts muss“. Denn „jede neue ästhetische Realität präzisiert die ethische. Denn die Ästhetik ist die Mutter der Ethik. Die Begriffe schön und hässlich sind ästhetische Begriffe, die den Kategorien gut und böse vorausgehen. In der Ethik ist gerade deshalb nicht alles erlaubt, weil in der Ästhetik nicht alles erlaubt ist.“ Josef Brodsky, der 1996 verstorbene russisch-amerikanische Dichter, spricht hier etwas von sehr weit reichender Bedeutung aus: Am Anfang unseres wahrnehmenden und sinnlichen Lebens stehe eine ästhetische Wahl, und bei dieser Wahl orientierten wir uns an der Schönheit, die wir erfassen. Und erst diese Art der Wahrnehmung werde zur Quelle unserer Moral. Was läge daher näher, als uns auf diese Fähigkeit zur sinnlichen Erkenntnis der Wirklichkeit zu besinnen: „Je reicher die ästhetische Erfahrung eines Individuums, desto unbeirrbarer sein Geschmack, desto präziser sein moralisches Urteil, desto größer seine Unabhängigkeit.“ (Brodsky) Der Zusammenhang zwischen Geschmacksbildung aufgrund ästhetischer Erfahrungen und der Fähigkeit, souveräne moralische Entscheidungen zu treffen, mag im ersten Augenblick überraschen, ja sogar erschrecken. Aber wenn er stimmt, bedeutete es, dass alle Erziehung viel stärker darauf abzielen sollte, unsere ästhetische Wahrnehmungsfähigkeit zu vertiefen. Und das geschieht auf keine Weise eindringlicher, nachhaltiger und besser als in der Auseinandersetzung mit Kunst. Kunsterziehung sollte unter diesem Gesichtspunkt einen ganz neuen Stellenwert erhalten. Denn anthropologisch gesehen, erklärte Josef Brodsky, sei der Mensch zunächst ein ästhetisches und erst dann ein ethisches Wesen. Deshalb sei die Kunst auch nicht ein Nebenprodukt der Entwicklung der Art, sondern es sei genau umgekehrt: Wenn das, was uns von den übrigen Spezies unterscheide, die Schriftsprache sei, die Kunst sei, so müssen Literatur und Kunst die höchsten Formen unseres Ausdrucks sein. Oder, vereinfacht gesagt: Die Bestimmung unserer Art.



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Nationalrats-Sitzungssaal im österreichischen Parlament

Ein Stück österreichische Demokratie-Geschichte ersteigern 5.-19. September 2017: Dorotheum-Online-Auktion mit historischem Mobiliar aus dem österreichischen Parlamentsgebäude

Nie war es leichter, einen Parlaments-Sitz zu ergattern – zwar ohne Stimmrecht, dafür mit demokratiegeschichtlichem Bezug. Fündig wird man bei der am 5. September 2017 anlaufenden und am 19. September, ab 14 Uhr endenden Dorotheum-Online-Auktion „Ein Stück Demokratiegeschichte. Mobiliar des Parlaments“. Versteigert werden rund 350 Möbelstücke, die zum Teil 60 Jahre in Verwendung waren, nicht dem Denkmalschutz unterliegen und im generalsanierten Parlamentsgebäude nicht mehr benötigt werden. Allen voran die Stühle und Pulte des NationalratsSitzungssaales, aber auch die knapp zwölf Meter lange Regierungsbank samt Stühlen. Alle Sitzgelegenheiten und Pulte sind nicht nummeriert im Katalog abgebildet, d.h. es ist nicht möglich, den Sitz eines gewünschten Abgeordneten zu ersteigern. Die Rufpreise der Objekte sind ab 15 Euro (für einen Beistelltisch) angesetzt. Der Reinerlös der Auktion fließt in das Bundesbudget.Durch

die Bank günstige Rufpreise Das Rad der Zeit drehte (manchmal sehr) sichtbar an den Stühlen, die durchwegs mit 50 Euro beziffert sind. Da sie direkt im Boden verankert waren, sollte sie der neue Be-Sitzer mit einer Standfläche ergänzen. Es besteht auch die Möglichkeit, einen heuer dafür von einer privaten Schlosserei konzipierten Metallfuß zu erwerben. Die unterschiedlich langen Pulte aus dem Nationalratsaal werden zwischen 50 und 80 Euro ins Rennen gehen. Die in den 1990erJahren entstandenen Bänke und Drehsessel des Bundesratsaals sind u.a. ebenfalls Teil der Auktion. Mit 200 Euro starten die Gebote für die 15-sitzige Regierungsbank. Sämtliche Objekte sind im OnlineKatalog abgebildet, werden aber nicht ausgestellt. Die Abholung der Möbel erfolgt extern bei einer Spedition am Wiener Stadtrand, wo die Exponate eingelagert sind. (Foto ©Dorotheum)





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TERRA INCOGNITA

im Rahmen von curated by_vienna 2017 kuratiert von Matthias Arndt

Patricia Piccinini- 'unfurled' – Foto: © Galerie Hilger

Die Hilger BROTKunsthalle präsentiert im Rahmen von curated by_vienna 2017: „image/reads/text. Sprache in der zeitgenössischen Kunst“ Werke von zeitgenössischen Künstlerinnen und Künstlern aus Südostasien und der Pazifikregion vorzustellen. Zum ersten Mal wird eine umfassende Schau dieser Art mit Fokus auf Malerei und Skulptur in Österreich gezeigt. „Terra Incognita“ wird kuratiert von einem der führenden Experten für zeitgenössische südostasiatische und australische Kunst, Matthias Arndt. Vorgestellt werden 18 ausgewählte Kunstpositionen von Jumaldi Alfi (geb. 1972, Indonesien), Khadim Ali (geb. 1978, Pakistan), Del Kathryn Barton (geb. 1972, Australien), Zean Cabangis (geb. 1985, Philippinen), Jigger Cruz (geb. 1984, Philippinen), Marina Cruz (geb. 1982, Philippinen), FX Harsono (geb. 1949, Indonesien), Mit Jai Inn (Geb. 1960, Thailand), Eko Nugroho (geb. 1977,

Indonesien), Patricia Piccinini (geb.1965, Australien), José Santos III (geb. 1970, Philippinen), Svay Sareth (geb. 1972, Kambodscha), Yudi Sulistyo (geb. 1972, Indonesien), Melati Suryodarmo (geb. 1969, Indonesien), Agus Suwage (geb.1959, Indonesien), Rodel Tapaya (geb. 1980, Philippinen), Entang Wiharso (geb.1967, Indonesien), Kaa Yeo (geb. 1989, Philippinen). Als der österreichische Literaturwissenschaftler Oskar Walzel 1917 eine „wechselseitige Erhellung der Künste“ forderte und damit eine Zusammenlegung kunstund literaturwissenschaftlicher Begrifflichkeiten meinte, konnte er kaum ahnen, wie sehr die beiden künstlerischen Disziplinen nur 100 Jahre später ineinander verwachsen sein würden: Kunst und Sprache stehen heute in einem vielschichtigen und regen Dialog.



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Die Ausstellung „Terra Incognita“ versucht, die Liaison von Sprache und Kunst, den Moment des Narrativen und die Bedeutung von identitätsstiftenden Symbolen für die zeitgenössische Kunst mit einer Reihe von Arbeiten indonesischer, philippinischer, pakistanischer, kambodschanischer und australischer Künstlerinnen und Künstler zu ergründen. Der Name der Schau spielt auf die weiterhin vorherrschende Unterrepräsentation südostasiatischer und australischer Künstler in der eurozentrischen und nordamerikanisch geprägten Kunstwelt an. Fernab von einem westlichen Kanon der Ästhetik und Bildkultur haben sich besonders in Südostasien über Jahrtausende Bildsprachen herausgebildet, die auf den ersten Blick neu, streckenweise gar fremd erscheinen mögen. Aus den Codes und Symbolen, die sich in den gezeigten Arbeiten finden, lassen sich dabei etliche Verweise, Referenzen und Narrative lesen. Helden und Legenden aus Texten, die unter anderem aus dem heutigen Iran stammen, werden von Khadim Ali (Pakistan) scheinbar spielend leicht in ein System der visuellen Poetik übersetzt. Mithilfe von traditionellen Methoden wie dem „neem rang“ färbt der Künstler Teppiche ein und erzählt identitätsstiftende Sagen mit seiner liebevollen, eleganten Ästhetik nach. Eko Nugroho (Indonesien) verarbeitet Elemente aus Street Art, Comic-Kultur und Fotografie zu einer medialen Vermischung, die auf

subtile Art von der Spannung zwischen islamischhierarchisch geprägter Gesellschaft und westlichem Einfluss in seiner Heimat Indonesien erzählt. Typografische Elemente transportieren humorvolle, pointierte Botschaften, die nicht nur zentraler, sondern auch vollkommen natürlicher Bestandteil der Arbeiten von Nugroho sind. Entang Wiharso (Indonesien) trägt für seine Arbeiten Autolack auf Aluminium auf, was selbst die surrealistische, manchmal tieftraurige Ästhetik, derer er sich bedient, nach Pop und Hedonismus aussehen lässt. In einer Zeit, in der die Gesellschaft von der Kunst eine zunehmende Politisierung und klare Positionierung fordert, sind mit FX Harsono (Indonesien) und Patricia Piccinini (Australien) außerdem ein Künstler und eine Künstlerin Teil von „Terra Incognita“, die Kritik am politischen System und an aktuellen Entwicklungen in Wissenschaft und Wirtschaft nicht scheuen. Ihre Arbeiten stoßen Dialoge und Diskussionen an, sie erzählen traurige, manchmal auch aufrüttelnde Geschichten, arbeiten mit Narrativen und wiederkehrenden Symbolen und machen damit letztlich all das, was gemeinhin der Sprache zugeschrieben wird. Der Übergang zwischen den Disziplinen wird fließend, und das nicht nur in Europa. (Text: Matthias Arndt) [HilgerBROTKunsthalle. Dauer der Ausstellung: 15.9– 28.10.2017- Foto: Galerie Hilger]





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Klimt und die Antike Erotische Begegnungen

© Belvedere Wien, Gustav Klimt, Die Poesie (Detail Beethovenfries), 1901/02

Die Ausstellung „Klimt und die Antike. Erotische Begegnungen” widmet sich dem faszinierenden Dialog zwischen Gustav Klimts Werk und der antiken Kunst. In einem interdisziplinären Ansatz verschränkt die von Tobias G. Natter kuratierte Schau Archäologie und Kunstgeschichte. Ausgewählte Belege aus dem Schaffen des Jugendstilkünstlers zeigen den zentralen Wandel in seinem Antikenverständnis. Ein Herzstück der Ausstellung bildet die von den Wiener Werkstätten gestaltete, mit Zeichnungen Gustav Klimts illustrierte Neuauflage der Hetärengespräche des Lukian. Die Gegenüberstellung antiker Vasenmalerei zeigt überraschende Übereinstimmungen zwischen Klimts Linienkunst und den antiken Bildwelten. Die Antike bildete für Gustav Klimt während seiner gesamten künstlerischen Laufbahn eine wichtige Inspirationsquelle. Die ersten Einflüsse auf sein Schaffen sind in den Dekorationen im Wiener Burgtheater oder im Kunsthistorischen Museum zu erkennen, die reich an klassischen allegorischen Darstellungen sind. In seinem vom Historismus geprägten Frühwerk waren es motivische Details, die den Künstler interessierten. Nach 1900 ist

es dann vor allem der „Geist der Antike“, den er in seine eigene Formensprache überträgt. Die Ausstellung veranschaulicht Klimts Entwicklung zu einem freieren Umgang mit der Antike durch die Gegenüberstellung mit antiken Vorbildern, die der Künstler aus der Vasenmalerei oder den Abgüssen nach antiken Skulpturen bezog. Ein prominentes Beispiel für die freiere Auslegung der Antike in Klimts Werk stellt auch das Beethovenfries (1902) dar, dessen Replika als Referenz in der Ausstellung gezeigt wird. „In Klimts Oeuvre finden sich an unvermutet vielen Stellen Reminiszenzen an die Antike, die sich teilweise erst auf den zweiten Blick offenbaren. Die Ausstellung verfolgt die spannende, in der Kunstwissenschaft viel diskutierte Frage nach dem Unterschied zwischen bewusster Anleihe und unbewusster ‚Migration der Form‘. Das Dekor einer antiken Vase entpuppt sich als formverwandt zu einer Zeichnung von Klimt, und diese Entdeckung kann Funken der Erkenntnis schlagen“, so Stella Rollig, Generaldirektorin des Belvedere. [Belvedere. Dauer bis 8. Oktober 2017 – Foto: Belvedere]



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Dokumentation und Archiv des zeitgenössischen Kunstgeschehens in Österreich

Anlässlich ihrer Gründungsjubiläen laden das ZADIK Zentralarchiv für deutsche und internationale Kunstmarktforschung e.V. (gegr. 1992) in Kooperation mit dem Kunsthistorischen Institut der Universität zu Köln, die basis wien - Dokumentationszentrum für zeitgenössische Kunst (gegr. 1997) und das Institut für moderne Kunst Nürnberg (gegr. 1967) - alle Partner im european-art.net - zu einer Konferenz internationaler Kunstarchive ein. In kurzen Präsentationen stellen die gastgebenden und eingeladenen Archive ihre Institutionen, die jeweiligen Sammlungsschwerpunkte, die eigene Arbeit wie auch ihre Arbeitsmöglichkeiten vor, die sie Forschenden bieten. Sie reflektieren dabei die Entwicklung und Bedeutung der Kunstarchive, die im Zuge der Cultural Turns für die Kunstgeschichte jene neuen Sammlungs- und Forschungsgebiete erschließen, die beginnend mit den Paradigmenwechseln der Moderne erwachsen sind. Mit digitaler Erschließung und Publikation gewinnt die Arbeit der Kunstarchive zunehmend an internationaler Wahrnehmung und Wirksam-keit und setzt neue Impulse für die Kunstwissenschaft, wie unter anderen für das

dynamisch wachsende Gebiet der Kunstmarktforschung als auch zunehmend der Ausstellungspraxis selbst. Seit der Jahrtausendwende und vor allem im letzten Jahrzehnt mehren sich die Kunstausstellungen, die mit kulturhistorisch dokumentarischen Teilen auf die Quellendokumente der Kunstarchive zurückgreifen und damit eine Rekontextualisierung der Kunstwerke sichtbar machen. Die Konferenz bietet Archivarinnen, KunstwissenschaftlerInnen (auch Studierende), JournalistInnen und der interessierten (Fach-) Öffentlichkeit die Möglichkeit, durch Kurzvorträge die verschiedenen Archive mit ihren jeweiligen Besonderheiten und die von ihnen gebotenen Forschungsmöglichkeiten kennenzulernen. Die Referate und anschließenden Diskussionen in deutscher und englischer Sprache werden simultan übersetzt. Ebenso übersetzt werden zwei moderierte Diskussionen / Workshops zur (1.) qualitativen und (2.) quantitativen Kunstmarktforschung auf der Basis von Archivbeständen, zu denen sich jeweils zwanzig Interessierte bei der Registrierung anmelden können, um ihre spezifischen Wissensbedürfnisse zu formulieren.





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Art Berlin 2017

Die erste Ausgabe der neuen Kunstmesse art berlin findet vom 14. – 17. September 2017 statt und startet mit rund 100 Galerien aus dem Bereich der modernen und zeitgenössischen Kunst. Veranstaltet von der Koelnmesse GmbH, wird Maike Cruse, Direktorin des Gallery Weekend Berlin, die Messe leiten und

gemeinsam mit ihrem Team umsetzen; Daniel Hug, Direktor der Art Cologne und sein Team werden die art berlin in allen Bereichen unterstützen. Nach neun Jahren abc soll die art berlin von der Art Cologne und der abc gemeinsam und langfristig als neue Messe in Berlin etabliert werden.



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Art Cologne 2018 Die älteste und wichtigste Kunstmesse in Deutschland findet im kommenden Jahr vom 19. bis 22. April wie gewohnt in den Messehallen der Koelnmesse statt. Die Besucher der Vernissage können sich den Vortag vor offiziellem Messebeginn, Mittwoch, 18. April 2018, vormerken. Damit findet die ART COLOGNE 2018 eine Woche vor dem Gallery Weekend Berlin (27. bis 29. April 2018) statt und kehrt zu ihrer alten Tagefolge von Mittwoch bis Sonntag zurück.Auch in 2018 versammeln sich wieder rund 200 weltweit renommierte Galerien und zeigen Arbeiten von rund 2.000 Künstlern aus den Angebotssegmenten der Klassischen Moderne, Nachkriegskunst und zeitgenössischen Kunst. Der offizielle Bewerbungsstart für die Galerien wird rechtzeitig kommuniziert. Die ART COLOGNE als Messe für Klassische Moderne, Nachkriegskunst und

zeitgenössische Kunst geht zurück auf den 'Kunstmarkt Köln '67', der am 15. September 1967 im Gürzenich, dem mittelalterlichen Tanz- und Kaufhaus der Stadt Köln, eröffnet wurde und den internationalen Kunstmarkt für immer verändern sollte. Heute ist die ART COLOGNE eine der ersten Adressen, wenn es um das Betrachten, Genießen und Kaufen erstklassiger Kunstwerke geht, aber auch eine experimentelle Plattform für jungen Galeristen. Kunstliebhaber und sammler finden hier ein breites Angebot moderner und zeitgenössischer Kunst aller Preissegmente und Bewegungen. Rund 200 führende internationale Galerien exponieren eine sorgfältig ausgewählte und kuratierte Reihe hochwertiger Kunstwerke des 20. und 21. Jahrhunderts. 2016 feierte die Messe ihr 50. Jubiläum.





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„Blickfang 2017“ wenn beim Ankleiden die Haut prickelt, wenn das Auge das Essgeschirr verschlingt und wenn Schmuck einem zuwispert, dass man alles erreichen kann: Dann ist es ein blickfang-Moment. Vom27. bis 29. Oktober präsentiert die internationale Designmesse blickfang erneut Möbel, Mode und Schmuck abseits der Stangenware im Wiener MAK. „Als Ergänzung zu den Modemessen in Paris, Mailand und Berlin ist die blickfang eine super Plattform für aufstrebende Brands, um mit interessierten End- sowie Fachkunden in Kontakt zu treten. Für meine Marke sind die blickfangMessen stets ein Highlight!", sagt Pauline Treis, die mit ihrem Label Jungle Folk den Designpreis der blickfang

Wien 2015 gewann - und zu den 150 Designern zählt, die vom 27. bis 29. Oktober das Wiener Publikum zum Schlendern, Staunen und Shoppen ins MAK laden. Die Jury-Auswahl ist getroffen und blickfangGeschäftsführerin Jennifer Reaves schwärmt: "Ich bin begeistert über die diesjährige Vielfalt der blickfang Wien! Besonders gespannt bin ich aufMaestrokatastrof, ihr extravagentes Geschirr hat mich vom ersten Moment überzeugt." Neben dem tschechischen Label warten beispielsweise das 2016 gegründete Wiener Modelabel Vis à Vis und präziser Schweizer Schmuck von Felix Doll auf Stilliebhaber, Designenthusiasten und Szenekenner. (Foto: © Blickfang - Soffa mag)


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David Shrigley, ‘Life Model II’, 2016, Courtesy David Shrigley, Stephen Friedman Gallery, London, Anton Kern Gallery, New York, Galleri Nicolai Wallner, Copenhagen, and BQ, Berlin, © David Shrigley

Christine Hill, Small Business Model, 2012, Foto: Achim Kukulies, Düsseldorf Installationsansicht Museum Morsbroich, Leverkusen


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Duett mit Künstler_in Partizipation als künstlerisches Prinzip

Rirkrit Tiravanija, untitled 2015 (MORGEN IST DIE FRAGE), 2015 Courtesy der Künstler und neugerriemschneider, Foto: Lisa Rastl

Im Zentrum der Ausstellung „Duett mit Künstler_in“ im 21er Haus steht das Publikum und seine Rolle beim Entstehen eines Kunstwerks. Historische und aktuelle Positionen zeigen, wie Künstlerinnen und Künstler Menschen aktivieren und zur Handlung auffordern. Kunst als wesentlichen Teil des Lebens zu denken, an dem „alle“ teilhaben können, ist nicht nur grundlegend für das Kunstverständnis des 20. und 21. Jahrhunderts, sondern gehört zu den fundamental demokratischen Werten unserer Gesellschaft. „Duett mit Künstler_in“ etabliert das Museum als zentralen Ort der Partizipation und zeigt über 20 internationale künstlerische Positionen, die Interaktion, Kooperation und bisweilen auch Kollaboration einfordern. Die

Ausstellung thematisiert und fordert die aktive Mitarbeit der Besucher_innen und regt zu einer kritischen und schöpferischen Haltung an. In manchen Situationen lösen die Betrachter_innen eines Werkes eine künstlerische Handlung aus oder werden selbst zum Kunstobjekt. So können von bestimmten Arbeiten evozierte Vorstellungen genauso zum Kunstwerk werden, wie das Ausführen von Handlungsanweisungen oder die Kollaboration mit anderen. Die Ausstellungssituation öffnet die Institution Museum, indem sie soziales Handeln einfordert und Raum für Begegnungen schafft. [21er Haus, Kuratiert von Axel Köhne, Dauer von 27. September 2017 bis 4. Februar 2018 – Foto ©21er Haus]



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Kunstrauum Innsbruck – ‚GONN MOSNY‘

Die Malerei im Werk von Gonn Mosny ist nicht gegenständlich und ist Ausdruck seiner Vorstellung von Metaphysik. Der 1930 in Hamburg geborene Künstler gehört zu den letzten lebenden Schülern von Willi Baumeister und lebt seit 2005 in Tirol. 1952 wurde er an der Kunstakademie Stuttgart in die BaumeisterKlasse aufgenommen und studierte fortan intensiv bis zu dessen Tod 1955 seine Auffassung von Malerei. Zeitlebens beeinflusste Gonn Mosny Baumeisters spezielle Bildauffassung, die sich durch ein spirituelles Erleben gänzlich von einem Kunstwollen befreit und im Sinne des Zen-Buddhismus die Praxis der Malerei neu

definiert. Baumeister veröffentlichte diesbezüglich 1947 das Buch „Das Unbekannte in der Kunst“, in dem er auf die Verwandtschaft zwischen dem Unbekannten und den Naturkräften hinweist. Er ist der Meinung, dass das Schaffen eines Kunstwerks das Handlungsvermögen des Menschen übersteigt und Teil von Prozessen in der Natur ist. Auch Eugen Herrigels Buch „Zen in der Kunst des Bogenschießens“ aus dem Jahr 1948 ist bis heute ein maßgeblicher Einfluss für seine Kunstauffassung geblieben. [Kunstraum Innsbruck, Ausstellungsdauer bis 2.9.2017, Foto: Kunstraum Innsbruck]



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33⅓ – Cover Art

33⅓ – Cover Art, Foto: Juan Maiquez

Derzeit erfährt die Schallplatte trotz des digital bestimmten Zeitalters eine Renaissance. Früher war sie der dominierende analoge Tonträger, der die verschiedensten musikalischen Genres in die Haushalte von Musikliebhabern brachte. Das Plattencover hatte dabei einen entscheidenden Anteil daran, dass die LP geradezu der Inbegriff des populären Musikmediums im 20. Jahrhundert wurde. Musik traf auf Fotografie, Grafik-Design und bildende Kunst, wodurch viele fruchtbare spartenübergreifende Verbindungen zwischen KünstlerInnen entstanden. So arbeitete zum Beispiel Robert Frank mit den Rolling Stones, die ihrerseits wiederum mit Andy Warhol kooperierten, Patti Smith wurde von ihrem Freund Robert Mapplethorpe gleich für mehrere Alben fotografiert, Debbie Harry inspirierte den Schweizer Maler HR Giger zur Gestaltung eines Plattencovers und immer wieder gab es MusikerInnen, die Cover auch selbst entworfen haben. Die Schau „33⅓ – Cover Art“ im Kunstraum Nestroyhof blickt mit über 250 ausgewählten Exponaten zurück auf die Geschichte der

Plattenhülle. Dabei werden Cover von so unterschiedlichen MusikerInnen wie Sonny Rollins, Janis Joplin, Bob Dylan, Grace Jones oder André Heller vorgestellt, FotografInnen wie Lee Friedlander und Annie Leibovitz, aber auch Designergruppen wie Hipgnosis oder bildende KünstlerInnen wie Roger Dean und Bridget Riley. Ein weiteres Augenmerk gilt den legendären Plattenfirmen Blue Note und ECM, die auf ein einheitliches künstlerisch gestaltetes Erscheinungsbild ihrer Albumhüllen Wert legten. Die Ergebnisse der Zusammenarbeit visualisieren kongenial die Musik und verdeutlichen oft den Zeitgeist. Viele der in der Ausstellung präsentierten Plattencover gelten heute als Kunst- und Kultobjekte. Die Plattencover werden als Leihgaben zur Verfügung gestellt von MusikliebhaberInnen, Plattensammlern, Musikjournalisten, Plattenläden, dem Jazzinstitut Darmstadt, dem Klaus-Kuhnke-Archiv für Populäre Musik Bremen sowie Musikern und KünstlerInnen. [Kunstraum Nestroyhof, Ausstellungsdauer 22. Juni bis 7. Oktober 2017 - Foto: © Kunstraum Nestroyhof]



KUNST.INVESTOR News

Erwin Wurm, House Attack, Performance, 2012 - © Gerald Y Plattner

Erwin Wurm Performative Skulpturen Erwin Wurm ergründet seit über 30 Jahren die Ausdrucksmöglichkeiten der Bildhauerei. Sein vielfältiges, tiefgründiges und zugleich ironisches Œuvre umfasst nahezu alle Gattungen und erweitert den Skulpturbegriff um interaktive, soziale sowie zeitliche Aspekte. Selbst das Folgen von Handlungsanweisungen kann bei Wurm zur Skulptur werden. In der Radikalität seines Strebens nach Ausdehnung der herkömmlichen Kategorisierungen erinnert Erwin Wurm an Marcel Duchamp, der das experimentelle, visuelle Denken zum künstlerischen Programm erklärte und damit der Kunst neue Wege öffnete. Um 1990 fand der Künstler mit den Performativen Skulpturen – ein Begriff, den Wurm für sich allein beansprucht – eine neue Ausdrucksform. Die Einzelausstellung im 21er Haus umfasst rund 40

performative Skulpturen und Plastiken, darunter eine Reihe neuer Werke, die Wurm eigens für die Schau erarbeitet hat. In seinen jüngsten Arbeiten setzt sich Erwin Wurm mit herausragenden Beispielen der Architektur und Objekten des täglichen Gebrauchs auseinander. Ausgangsbasis sind Modelle und Blöcke aus Ton, die in der Regel von Wurm selbst oder von Personen, die er instruierte, gezielt bearbeitet werden. Spannung entsteht im Dialog zwischen der Urform und den Spuren, die die performativen Eingriffe hinterlassen. Der Körper wird dabei zum Material und Medium von Handlungsvollzügen. Den Werken aus Ton stehen in der Ausstellung Abgüsse aus Bronze, Aluminium, Eisen oder Polyester gegenüber. Kuratiert von Severin Dünser und Alfred Weidinger. [21er Haus. Dauer: bis 10. September 2017 – Foto: © Belvedere]


KUNST.INVESTOR Dorotheum

Anrichte/Buffet, Entwurf Dagobert Peche, um 1920, Wiener Werkstätte, Höhe ca. 103 cm Breite ca. 142 cm Tiefe ca. 59,5 cm, Schätzwert € 20.000 - 30.000

Hofstätter die Zweite Teil II der Sammlung des Kunsthändlers Reinhold Hofstätterin der Dorotheum-Auktion am 26. September 2017 mit Jugendstil-Schwerpunkt

Es ist der zweite und gleichzeitig der letzte Teil- der erste wurde erfolgreich im Mai 2017 im Dorotheum versteigert- der Sammlung des Wiener Kunsthändlers Reinhold Hofstätter, die am 26. September 2017 im Wiener Dorotheum zum Aufruf kommt. Versteigert werden insgesamt knapp 400 Objekte: die Ausstattung seines eleganten Wohnpalais an der Strudlhofstiege sowie das Inventar seines ehemaligen Geschäftslokals in der Wiener Innenstadt. Alte Meister, Gemälde des 19. Jahrhunderts, Skulpturen von der Gotik bis zum Barock sind die Klassiker in dieser Auktion. Ein Schwerpunkt liegt jedoch diesmal auf einer eher unbekannten Seite von Reinhold Hofstätters Sammelleidenschaft: Dem Jugendstil, der mit Josef Frank, Josef Hoffmann, Dagobert Peche oder Otto

Prutscher prominent repräsentiert ist. Der in Wien geborene Architekt Josef Frank steht für klare und funktionale Formen. In der Auktion wird eine 1912 entworfene Kommode angeboten. 22.000 bis 30.000 Euro beträgt die Schätzung für dieses Möbel, das 1912 bei der Ausstellung der Kunstgewerbeschule 1912 im Raum XIII, der Wohnhalle in einem Landhaus im ÖMKI (Österreichisches Museum für Kunst und Industrie, heutiges MAK) ausgestellt war. Dagobert Peche ist mit einer phantasievoll gestalteten Anrichte aus der Zeit um 1920 vertreten: Die Front des gelb lackierten Möbels ist mit farbiger floraler Ornamentik geziert, ebenso mit als Relief ausgearbeiteten floralen Schnitzarbeiten sowie silberfarbener Bemalung (€ 20.000 – 30.000).


KUNST.INVESTOR Dorotheum

Brunnen, Entwurf Otto Prutscher, Ausführung Wienerberger Keramik, um 1926, Höhe ca. 185 cm, Durchmesser ca. 245 cm Der Brunnen befand sich ehemals in der Villa des Burgschauspielers Josef Meinrad, Schätzwert € 30.000 - 40.000

Ein Lot dieser Auktion stammt aus dem Vorbesitz eines bekannten österreichischen Schauspielers: In der Villa des Burgschauspielers Josef Meinrad (1913 – 1996) befand sich jener Brunnen aus der Zeit um 1926, der von Otto Prutscher entworfen und von Wienerberger Keramik ausgeführt wurde (€ 30.000 – 40.000). Zwei Stühle aus weiß bemaltem Holz, entworfen von niemand Geringerem als Josef Hoffmann um 1910, sollen 5.000 bis 8.000 Euro bei der Auktion einbringen. Ein Exemplar dieses Modells wurde für die Ausstattung des Schlafzimmers der Schauspielerin Mimi Marlow verwendet. In die Op-Art entführt eine Tapisserie von

Victor Vasarely, ausgeführt vom Atelier Tabard Freres & Soeurs (€ 8.000 – 10.000). Im Bereich Malerei des 19. und 20. Jahrhunderts sind zwei Arbeiten herausragend: Von Hans Makart wird „Ein Sommernachtstraum“ versteigert. 50.000 bis 70.000 Euro beträgt die Schätzung für dieses 187 x 285 cm große Ölgemälde. Gleich viel wie für Oskar Laskes Tempera-Arbeit „Der jüngste Tag“ aus dem Jahr 1927. Es existieren insgesamt drei Fassungen dieser LaskeArbeit, eine befindet sich im Besitz der Ostdeutschen Galerie in Regensburg, eine weitere in Wiener Privatbesitz. (Foto: © Dorotheum)

Sammlung Reinhold Hofstätter: Der in Wien geborene Reinhold Hofstätter (1927 – 2013) eröffnete 1953 sein erstes Geschäft in der Dorotheergasse, Ende der 1960er Jahre seinen zweiten Standort in der Bräunerstraße. Das Dorotheum versteigerte im Herbst 2016 äußerst erfolgreich Bestände aus seinem privaten Landsitz Schloss Schwallenbach sowie im Mai 2017 ebenso hervorragend den ersten Teil seiner Sammlung. „Die Auktionen haben gezeigt, dass antike Möbel nach wie vor sehr gefragt sind, wenn die Kriterien von hoher Qualität und namhafter Provenienz zusammenspielen“, so Dorotheum-Experte Alexander Doczy zur Auktion im Mai 2017.


KUNST.INVESTOR Dorotheum

Buccellati variable Diamant-Schmuckgarnitur, mit zwei Altschliffbrillanten, 6,60 ct und 6,40 ct, bestehend aus 1 Ring und 2 Ohrgehänge, aus altem europäischen Adelsbesitz, Arbeit um 1920/30 Schätzwert € 90.000 - 150.000


KUNST.INVESTOR Dorotheum

Mailänder Juwelierkunst und hochkarätige Diamanten Dorotheum-Auktion mit frühen Buccellati-Arbeiten

Buccellati Diamantarmband, zus. ca. 17 ct, aus altem europäischen Adelsbesitz, Arbeit um 1920/30, Schätzwert € 14.000 - 20.000

Feinste Juwelier-Handwerkskunst spiegelt sich in den Arbeiten des Mailänder Traditionsunternehmens Buccellati wider. Zahlreiche hochkarätige Stücke dieses bemerkenswerten Schmuckherstellers, allesamt aus europäischem Adelsbesitz, finden sich im Angebot der Juwelen-Auktion im Wiener Dorotheum am 19. Oktober 2017.Diamanten und Farbsteine in zarten Fassungen, die an Tüll oder feinen Damast erinnern, sind das Erkennungszeichnen des italienischen Nobeljuweliers. 16.000 bis 20.000 Euro sollen zum Beispiel ein Paar Ohrgehänge mit Brillanten (ca. 6 ct) und Smaragden (ca. 3,30 ct) einbringen. Ein ebenso fein gearbeiteter Ring ist mit 7.000 bis 10.000 Euro bewertet. Aus der Zeit um 1920 bis 1930, stammt eine frühe Arbeit der italienischen Schmuckfirma, die 1919 gegründet wurde: Eine variable Garnitur mit 14,70 ct Diamanten, bestehend aus Ohrringen und Ring ist mit 90.000 bis 150.000 Schätzwert das wertvollste Buccellati-Lot der

Auktion. Beachtenswert ist auch ein Armband aus dieser Zeit besetzt mit 17 ct Diamanten (€ 14.000 – 20.000). Hochkarätige Diamanten: Ein weiterer Schwerpunkt der Auktion gilt hochkarätigen und qualitätvollen Diamanten. 130.000 bis 190.000 erwartet sich das Dorotheum für einen Ring mit einem 6,21 ct Diamanten im Smaragdschliff in sehr hoher Qualität. 4,66 ct bringt ein Fancy Intense Yellow Diamant auf einem Clip auf die Waage, umrahmt von mehreren Diamanten, zusammen ca. 4 ct. 50.000 bis 80.000 beträgt die Schätzung der Dorotheum-Experten für dieses außergewöhnliche Stück. Außergewöhnlich ist auch ein Paar Ohrclipgehänge mit insgesamt ca. 16 ct Diamanten in unterschiedlichen Schliffarten (€ 130.000 – 200.000). (Foto: © Dorotheum)


KUNST.INVESTOR Dorotheum

Buccellati Brillant Smaragd Ohrgehänge, aus altem europäischen Adelsbesitz, Brillanten zus. ca. 6 ct, Smaragde im Tropfenschliff, zus. ca. 3,30 ct, Schätzwert € 16.000 - 20.000

Fancy Intense Yellow Natural Color Diamantclip, 4,66 ct, Diamanten im Marquise- und Topfenschliff, Brillanten, zus. ca. 4 ct, GIA Gutachten: Shape: Round Brilliant, Color Grade: Fancy Intense Yellow, Even, Clarity Grade: vvs2, Polish: very good, Symmetry: good; Fluorescence: none Schätzwert € 50.000 - 80.000

Buccellati Brillantring, zus. ca. 2,30 ct, aus altem europäischen Adelsbesitz, Schätzwert € 7.000 - 10.000


KUNST.INVESTOR Dorotheum

Diamant Ohrclipgehänge, zus. ca. 16 ct, GIA Gutachten Carat weight: 3,37 ct Shape pear Brillant ,Color Grade: D, Clarity Grade vvs2, Polish: very good, Symmetry: good, Fluorescence: none;Carath weight 3,42 ct, Shape: pear brillant, Color Grade: E, Clarity Grade: vvs2, Polish: very good, Symmetry: very good, Fluorescence: none, Schätzwert € 130.000 - 200.000


KUNST.INVESTOR Dorotheum

Apollonio di Giovanni (1416 - 1465), Schlacht von Pharsalos, Tempera und Gold auf Holz, 40 x 157 cm, erzielter Preis € 674.000

Dorotheum auf Erfolgskurs Das Dorotheum konnte in der ersten Jahreshälfte 2017 zahlreiche Spitzenergebnisse erzielen. Die enorme Bandbreite des Hauses, das das Vertrauen der Kunden weltweit genießt, spiegelt sich in den drei Top-Zuschlägen der Frühjahrssaison.

Bei den Gemälden des 19. Jahrhunderts am 27. April 2017 gab es mit 1,54 Mio. Euro das beste Ergebnis, das je in dieser Sparte im Dorotheum erreicht wurde, und zwar für das Gemälde zur Verlobung der späteren Kaiserin Elisabeth von Österreich. 60 Jahre lang war das von Carl Theodor von Piloty und Franz Adam gemalte historisch bedeutsame Porträtbild „Kaiserin Elisabeth von Österreich als Braut zu Pferd in Possenhofen“ über dem Bett von Kaiser Franz Joseph in der Hofburg gehangen. Weltrekord waren auch die 792.500 Euro für Emilio Vedovas 1959 datiertes Großformat „Tensione“ bei der Auktion „Zeitgenössische Kunst“ am 31. Mai 2017. Mit dem Schwerpunkt Informel setzte das Dorotheum neue Akzente. Bei einer der besten Altmeister-Auktionen in der Geschichte des Dorotheum führte das ursprünglich auf einer Hochzeitstruhe angebrachte Meisterwerk der

Frührenaissance die Verkaufscharts an: „Die Schlacht von Pharsalos“ von Apollonio di Giovanni erreichte am 25. April 2017 hervorragende 674.000 Euro. Unter den Spitzenpreisen des ersten Halbjahres 2017 waren weiters sensationelle 466.600 Euro für ein Bilderpaar der Antwerpener Schule, altmeisterliche Porträts eines Mannes und einer Frau. Ein kleines Wunder im wahrsten Sinne des Wortes war die Skulptur eines bizarren, beinahe vom Pferd fallenden Reiters. „Piccolo Miracolo“ von Marino Marini schaffte es auf wundervolle 405.600 Euro. Bei der klassischen Moderne konnte das Dorotheum auch ausgezeichnete Verkaufserfolge bei Kunst aus Österreich verbuchen. So wurden Gemälde von Carl Moll (Praterszene, € 247.000), Alfons Walde („In Tirol“, € 198.200) und Albin Egger-Lienz („Ruhender Hirte“, € 186.000) weit über ihren Schätzwerten versteigert.


KUNST.INVESTOR Dorotheum

Carl Theodor von Piloty (1826 - 1886) und Franz Adam (1815-1886) Elisabeth von Österreich als Braut zu Pferd in Possenhofen 1853, Öl auf Leinwand, 128 x 108 cm, erzielter Preis € 1.540.000

Besonders der Auktionsschwerpunkt „Art Informel“ erfreute sich großer Nachfrage. Das pastose Bild „Komposition“ von Nicolas de Stael aus 1950 erzielte 405.600 Euro, „Vegetaux“ (1957) von Jean Fautrier 295.800 Euro. Herausragend waren auch 515.400 Euro für Josef Albers “Study for Homage to the Square: Earthen I” (1955). Klassische Fahrzeuge sind beim Dorotheum immer in der höchsten Liga präsent. Bei der Auktion am 24. Juni setzte sich ein Horch 853 Sportcabriolet aus dem Jahre 1938 mit knapp 500.000 Euro an die Spitze der fast restlos ausverkauften Veranstaltung. Mit der etappenweisen Versteigerung der an Kunst- und Dekorationsgegenstände vieler Epochen reichen Sammlung des legendären Wiener Kunsthändlers Reinhold Hofstätter ließ das Dorotheum ebenso aufhorchen. Nach der Session im Vorjahr mit dem Inventar von Schloss Schwallenbach wurde im

Frühjahr 2017 erfolgreich der erste Teil einer insgesamt 600 Stück umfassenden Sammlung aus den Beständen von Hofstätters Wohndomizil aus der Strudlhofstiege und seiner Antiquitätengeschäfte versteigert. Im Herbst 2017 folgen Objekte des Jugendstils, die eine weniger bekannte Seite von Hofstätters Sammelleidenschaft zeigen. Die Bücher-Auktion am 28. Juni konnte mit einer absoluten Rarität, einem Grundlagenwerk der neuzeitlichen Anatomie, aufwarten. Die 1543 erschienene kolorierte Erstauflage „De humani corporis fabrica libri septem“ (Über den Bau des menschlichen Körpers) des in Padua lehrenden Arztes Andreas Vesalius ging für sensationelle 367.237 Euro an einen Saalbieter. Es ist der höchste Preis, der je im Dorotheum für ein Buch erzielt wurde. (Foto: © Dorotheum)


KUNST.INVESTOR Auktionshaus ‚im Kinsky‘

KOLOMAN MOSER, Schwertlilien, 1911/14- verkauft um € 588.600


KUNST.INVESTOR Auktionshaus ‚im Kinsky‘

EGON SCHIELE, Häuser in Krumau, 1917- verkauft um € 340.200

118. Kinsky-Kunstauktion Neuer Rekordpreis für Koloman Moser und eine neue Preisdimension für Bruno Gironcoli Klassische Moderne: Koloman Moser war bis 1907 v.a. für die Wiener Werkstätte tätig, bevor er sich ganz der Malerei widmete und in zehn Jahre 205 bislang bekannte Werke schuf. Im Garten seiner Villa auf der Hohen Warte fand er genügend Motive, die seinem Anspruch auf Naturnähe und symbolischer Erhöhung entsprachen. Die Schwertlilien, die er 1911 begann und 1914 vollendete, markieren den Endpunkt seiner Beschäftigung mit Blumen, die er in einem engen Ausschnitt dokumentierte und trotz aller Naturnähe eine symbolhafte Erhöhung verlieh. Es kommt nun in eine bedeutende Sammlung österreichischer Malerei mit einem neuen Weltrekordpreis von € 480.000 / € 604.800. Egon Schiele war wie zu erwarten der „Star des Abends“. 100 Jahre nach seinem allzu frühen Tod ist die Leidenschaft für seine Werke ungebrochen hoch, v.a. wenn sie quasi „marktfrisch“ aus alten privaten Sammlungen angeboten werden. Eines seiner ersten Ölgemälde, bei denen seine unverkennbare Handschrift zwischen nervöser Kalligraphie und malerischer Dichte zum Ausdruck kommt, schildert Futter suchende

Hühner an einem grünen Zaun im Hof von Klosterneuburg. Die hohen Preiserwartungen bei Schiele werden dementsprechend überholt, der Zuschlag erfolgte erst bei € 420.000 / KP 529.200. Neben diesem Frühwerk reüssierten auch die beiden Blätter aus seinem letzten Lebensjahr, die beide aus der Sammlung Otto Stoessl, einem späten Freund des Malers stammen: die bislang am Markt einzigartige Ansicht von Krumau aus einer irritierenden Vogelperspektive erzielte € 270.000 / KP 340.200, der reizvolle weibliche Rückenakt verdoppelte den Schätzpreis auf € 250.000 /KP 315.000. Gustav Klimt konnte in der Sammlung Otto Stoessl auch nicht fehlen und mit sicherem Blick wählte er einen besonders reizvollen liegenden Akt auf weichem Tuch, der nun für € 240.000 / KP 302.400 den Besitzer wechselt. Überaus erfolgreich verlief der Abend für die Grazer Malerin Norbertine Bresslern-Roth, um deren zehn angebotenen Bilder sich Sammler heftig stritten. Ihre „Stille Gasse“ endete gar nicht leise, sondern mit dem Toppreis von € 110.000 / KP 138.600. (Foto: im Kinsky)


KUNST.INVESTOR Auktionshaus ‚im Kinsky‘

JOSEF HOFFMANN, Teeservice, 1928- verkauft um € 132.300

118. Kinsky-Kunstauktion Im Bann des Schönen – Jugendstil

Josef Hoffmann war nicht nur der Mitgründer der Wiener Werkstätte, er war und ist eine eigene „Marke“ für sich! Das konnte auch wieder bei dieser Auktion bestätigt werden, bei der Arbeiten aus dem vielfältigen und sich über drei Jahrzehnte erstrecken-dem Oeuvre angeboten wurden. Das Toplos, ein silbernes Teeservice von Josef Hoffmann von 1928, ent-worfen zum Anlass des 30jährigen WW-Jubiläumsjahres, konnte den unteren Schätzpreis von € 50.000 leicht verdo-ppeln und geht nun für € 105.000/ KP 132.300 an einen internationalen Bieter. Zwei Broschen wiederum markierten den Beginn von Hoffmanns beispielloser Karriere, beide aus langjäh-rigem privatem Eigentum. Auch hier schlugen wieder internationale Bieter zu, die das achteckige Schmuckstück mit seinen bunten, an Klimts Blumenwiesen erinnernden Steinen für € 60.000/ KP 75.600 für sich gewannen und den zarten, mit vegetabilen Mustern versehenen Silberanhänger für € 40.000 / KP 50.400. Reges Interesse wurde auch

Dagobert Peches Spiegel gezollt, den er für die Firma Max Welz. 1922 entworfen hatte. In diesem weniger bekannten Modell, paraphrasierte das Dekorationsgenie barocke Blattelemente und schuf eine geniale Verbindung von streng geometrischer Anordnung und verspielten Blattornamenten. Ein Modell, das seinen Preis von € 40.000 / KP 50.400 verdiente. Ein Unikat wurde Kennern und Sammlern der WW noch mit einer Vase in „Zebradekor“ von Koloman Moser geboten. Diese wohl noch vor Gründung des Unternehmens in der Manufaktur Johann Lötz Witwe hergestellte Glasvase besticht durch seine elegante Lösung zwischen strengem Dekor und einem weich geschwungenem Auslauf. Es verdiente den Bieterkampf bis zum Zuschlag von € 35.000 / KP 44.100. Der 20. Juni war der Abend der Rekorde und brachte ein neues Rekordergebnis von rund € 4,3 Millionen ein. (Foto: im Kinsky)


KUNST.INVESTOR Auktionshaus ‚im Kinsky‘

Eine neue Preisdimension für Bruno Gironcoli

BRUNO GIRONCOLI, Hutnadel II, 1989-1991, verkauft € 126.000

€ 100.000 / 126.000 für die Skulptur „Hutnadel II“ von Bruno Gironcoli setzte für diesen eigenwilligen wie kraftvollen Künst-ler mit seiner rätselhaften Bildsprache einen neuen Preisstandard. Die monu-mentale Skulptur aus vergoldetem Alu-miniumguss in schwarzer Rahmen-Vitrine stellt die erste von insgesamt vier Fassungen dar und verdient als épreuve d’artiste Unikatstatus. Der Kärntner Bildhauer ist nun auch am Preismarkt endgültig in den Rang der bedeutendsten Künstler des Landes angekommen. Ein beeindruckenden Preissprung von bisherigen Resultaten konnten auch die monumentalen Papierarbeiten aus den späten 1980er Jahren des Künstlers erzielen, wo er sich mit der Surrealität der Träume aber auch mit dem Thema Fruchtbarkeit, Geburt, Leben auseinandersetzte. € 70.000 /€ 88.200 sind ein absoluter Rekordpreis für Papierarbeiten Gironcolis. Mit Hans Bischoffshausen setzte sich die beeindruckende Performance der Kärntner Künstler weiter! Das große Angebot aus seinem Oeuvre fand durchgehend Interesse und bemerkenswerte Steigerungen und auch die fast quadratische Variante seiner Serie der „Champ d’energie“ – in den 1960er Jahren in Paris entwickelt – konnte wie schon vor einem Jahr den Marktwert von € 100.000 / 126.000 bestätigen. Ungebrochenes Interesse fand das Angebot

an Papierarbeiten und Eitempera von Max Weiler. Das Gemälde „Baum mit violettem Stamm“ mit seiner dynamisch tänzerischen Farbsymphonie wurde am heftigsten umworben und endete erst bei € 70.000 /€ 88.200. (Foto: © Auktionshaus im Kinsky) Schätze in Wort und Bild: Die Bibliothek aus Schloss Pfannberg aus dem Nachlass von Graf Carl-Anton Goess-Saurau und Marie, geb. Mayr-Melnhof war Anlass zu einer Sonderauktion im Kinsky von alten Büchern und Autographen. Das Gesamtergebnis von rund € 430.000 kann durchaus als Würdigung für die Kunst des Buches verstanden werden, um die auch fest geboten wurde. Der höchste Zuschlag wurde dem voluminösen Exemplar der umfangreichen Schilderung über „Adeliche Weydwercke“ von 1661 mit € 28.000 / 35.280 zugestanden, gefolgt von dem mit herrlichen Kupferstichen ausgestatteten Band über die „Nürnbergischen Hesperiden“ von Johann Christoph Volckamer für € 25.000 / 31.500. Mehr als verdoppeln konnte den Preis auch ein lateinisches Exemplar der berühmten Schedelschen Weltchronik von 1493: der Rufpreis von € 10.000 erhöhte sich bis zu € 25.000 / 31.500. Das Gebetbuch aus dem Besitz des Freiheitskämpfers Andreas Hofer war dem Letztbieter schließlich € 10.000 wert. (Foto: im Kinsky)




KUNST.INVESTOR Ressler Kunstauktionen

Heimo Zobernig (Mauthen 1958 geb.): Ohne Titel, Öl auf Leinwand, 120 x 95 cm, 1987 Rufpreis: 12.000 Euro


KUNST.INVESTOR Ressler Kunstauktionen

Franz Grabmayr (Pfaffenberg bei Obervellach 1927 - 2015 Wien): Kornmandeln Öl auf Leinwand, 101 x 141 cm, 1982 Rufpreis: 15.000 Euro

7. Kunstauktion der RESSLER KUNST AUKTIONEN Am 2. Oktober startet das Auktionshaus in der Anker Brotfabrik in seine nächste Saison Auffallend viele Werke internationaler Größen des Kunstmarkts befinden sich diesmal im Angebot: Das beginnt bei einem „Strich auf Rot“ von Gerhard Richter (Rufpreis € 28.000), setzt sich über fünf Zeichnungen von Raymond Pettibon fort (darunter „MaybePresident Reagan“ um € 4.000), findet Höhepunkte mit einer großartigen Arbeit von Herbert Zangs(€ 15.000), der im Zuge der Begeisterung für ZERO eine deutliche Aufwertung am Markt erfahren hat, und einer Abstraktion von Maria Elena Vieira da Silva (€ 12.000), einer Künstlerin, die in kaum einem internationalen

Museum fehlt. Teuerstes Werk der Auktion wird wohl „Spiegelung II“ (des Altausseer Sees) von Helmut Ditsch werden. Der argentinische Maler mit österreichischen Wurzeln hat an der Akademie in Wien studiert und immer wieder mit Reinhold Messner zusammengearbeitet. Zu Studienzwecken überquerte er das patagonische Inland-Eis. Die Preise für Werke des Künstlers haben mittlerweile am Markt die Millionengrenze überschritten. „Spiegelung II“ startet um € 80.000.


KUNST.INVESTOR Ressler Kunstauktionen

Herbert Brandl (Graz 1959 geb.): Ohne Titel, Öl auf Leinwand, 120,5 x 100,5 cm, 2000 Rufpreis: 8.000 Euro


KUNST.INVESTOR Ressler Kunstauktionen

Helmut Ditsch (Buenos Aires 1962 geb.): Spiegelung II, Öl und Eitempera auf Holz, 130 x 150 cm, 1999 Rufpreis: 80.000 Euro

Den Schwerpunkt des Angebots bilden natürlich österreichische Künstler, und hier ist alles vertreten, was am heimischen Kunstmarkt Rang und Namen hat: Franz West (u. a. die Gipsplatte „Bigi“ um € 10.000), Hermann Nitsch (mit 9 Werken, darunter eine Architektur-Zeichnung aus 1978 um € 15.000 und ein Schüttbild aus 1983 um € 12.000), Arnulf Rainermit einer übermalten Radierung (€ 12.000), Günter Brus (mit „Entweihungsstätte“ um € 6.500), Franz Grabmayr, von dem eines seiner berühmten Kornmandelbilder offeriert wird (€ 15.000) Hans Staudacher(mit einem 300 x 200 cm großen Bild um € 25.000), Markus Prachensky (Luxor Swing 1997, € 25.000) undHerbert

Brandl(€ 25.000), um nur einige zu nennen. Und auch die aufstrebende Generation nach diesen „Großen“ derKunstwelt kommen nicht zu kurz, ganz im Gegenteil: Peter Marquant dominiert mit einem 200 x 480 cm großen Ölbild eine ganze Wand (€ 12.000), Gottfried Mairwöger steht ihm mit seinem 240 x 128 cm großen „Mare Crisium“ um nichts nach (€ 14.000), und auch von Rudi Stanzel fällt das Statement wuchtig aus: 159 x 278 cm misst seine Arbeit aus 51 frühen Digitaldrucken auf Öl auf Leinwand (€ 8.000). Die Ausstellung zur Auktion wird am Abend des 27. September eröffnet und läuft bis zur Auktion am 2. Oktober, um 18.30 Uhr in der Galerie OstLicht. (Foto © Ressler Kunst Auktionen)

Gerhard Richter (Dresden 1932 geb.): Strich (auf Rot), Öl auf Karton, 3,3 x 47,5 cm, 1979 Rufpreis: 28.000 Euro


KUNST.INVESTOR viennacontemporary

Liliane Tomasko, all is simple, all is bright, 2017, courtesy bechter kastowsky galerie

Nina Rike Springer, Bildbauer geschmeidig, 2016, courtesy backerstrasse4


KUNST.INVESTOR viennacontemporary

viennacontemporary 2017

„In den letzten beiden Jahren haben wir die besten Voraussetzungen für eine kontinuierliche Weiterentwicklung von viennacontemporary geschaffen. Mit der Marx Halle als Ort mit besonderem Flair und einer hochkarätigen Auswahl an Galerien werden wir auch im Jahr 2017 ein Programm präsentieren, das sowohl für Kunstinteressierte vor Ort als auch für internationale KunstsammlerInnen einen interessanten Mix aus etablierter Kunst bis hin zu Neuentdeckungen speziell bei junger Kunst und wichtigen künstlerischen Positionen aus Osteuropa bietet“, umreißt Christina Steinbrecher-Pfandt, künstlerische Leiterin von viennacontemporary, das diesjährige Programm Österreichs wichtigster internationaler Kunstmesse. Vom 21. bis 24. September 2017 werden rund 100 Galerien und Institutionen aus 26 Ländern ihre KünstlerInnen und Programme in der Marx Halle präsentieren. Mit den Sonderschauen ZONE1, Solo & Sculpture, Focus: Hungary und Nordic Highlights unterstreicht viennacontemporary ihre Bedeutung nicht nur als Marktplatz, sondern als Ort der Präsentation junger und etablierter KünstlerInnen und der Information über die Entwicklung der Kunstszene in den Schwerpunktländern des Programms. Die Begleitveranstaltungen wie die Film- und Videopräsentationen im Rahmen von Cinema, die Gespräche und Diskussionen in den Talks und die Kunstvermittlung mit den Führungen zu ausgewählten Themen bieten einen lustvollen und unkomplizierten Zugang zu Kunst für alle Altersgruppen. Mit ihrem umfangreichen Programm und ihrer ausgewogenen TeilnehmerInnenliste, die sowohl die wichtigsten Galerien aus Österreich als auch junge wie etablierte Galerien aus der westlichen und östlichen Hemisphäre umfasst, gehört viennacontemporary zu den aufstrebenden Kunstmessen weltweit. „Die Stadt Wien ist nicht nur ein wichtiger Ort des Austausches und der Vermittlung von Kunst und Kultur,

sondern sie ist in den vergangenen Jahren auch zu einem Zentrum für Entwicklung und Fortschritt in Mitteleuropa geworden. Mit unseren vielfältigen Kooperationen mit PartnerInnen aus Kultur, Wirtschaft und der Kreativszene wollen wir diese Tendenz stärken und in Zukunft weiter ausbauen“, betont Dmitry Yu. Aksenov, Vorsitzender von viennacontemporary, die aktive Rolle von viennacontemporary bei der Vernetzung der Kultur- und Kreativszene Wiens. Sonderpräsentationen 2017: Die ZONE1 hat sich als bewährtes Format für die Präsentation junger KünstlerInnen etabliert und bietet auch dieses Jahr eine Reihe innovativer Projekte. Die Auswahl der KünstlerInnen erfolgt durch Marlies Wirth, Kuratorin am MAK – Österreichisches Museum für angewandte Kunst / Gegenwartskunst in Wien, und zeigt die gesamte Bandbreite junger zeitgenössischer Kunstproduktion: Fotografie, erweiterte Malerei und Skulptur bis zu Installation und Performance werden bei viennacontemporary in jeweils eigenen Sektionen zu sehen sein. Das Bundeskanzleramt Österreich unterstützt, so wie in den letzten Jahren, die Teilnahme junger KünstlerInnen aus Österreich in der ZONE1. Solo & Sculpture: Skulptur als diesjähriges Thema: Mit Solo & Sculpture, kuratiert von Miguel Wandschneider, setzt viennacontemporary mit der Präsentation hochwertiger Skulpturen internationaler KünstlerInnen ein neues „Solo“ Thema. Mit zehn künstlerischen Statements zeigt Miguel Wandschneider seine Auswahl der bedeutendsten und etabliertesten VertreterInnen im Feld der Skulptur. Die Einzelpräsentationen bilden einen Gegenpol zur Geschäftigkeit der Kunstmesse und geben Raum zum individuellen Erleben und zur Konzentration auf fundamentale künstlerische Aussagen.


KUNST.INVESTOR viennacontemporary

Tato Akhalkatsishvili,Back Home, 2017,courtesy ERTI Gallery

Heimo Zobernig, Ohne Titel, 2016, courtesy Galerie Meyer Kainer


KUNST.INVESTOR viennacontemporary

Focus Hungary: Rethinking the Hungarian neo-avantgarde: the rediscovery of artistic positions from the 1960s and 1970s Konzipiert wird die Sonderpräsentation von den drei Budapester Galerien acb Gallery, Kisterem und Vintage Gallery. Als Kurator konnte der ungarische Kunsthistoriker und Kritiker József Mélyi gewonnen werden. Die diesjährige Sonderschau widmet sich der ungarischen NeoAvantgarde der 1960er- und 1970er-Jahre, die bis heute kaum Anerkennung gefunden hat. Ausgehend von der Entwicklung der inoffiziellen Kunstszene der Neo-Avantgarde in Ungarn der frühen 1960er-Jahre unternimmt die Präsentation den Versuch, die unterschiedlichen Strömungen, die in dieser Zeit in Ungarn vorhanden waren, wieder bewusst zu machen. Anstatt lineare Entwicklungen aufzuzeigen, sollen die künstlerischen Wurzeln herausgearbeitet werden, die bis in die zeitgenössische Kunstproduktion wirken – mit dem Ziel, den Diskurs über die Neo-Avantgarde sowohl in Ungarn als auch in Zentral- und Osteuropa neu zu beleben. Bereits letztes Jahr haben die BesucherInnen sehr positiv auf die Sonderpräsentation Nordic Highlights reagiert. Ausgewählte Galerien aus Finnland, Dänemark und Schweden zeigen auch in diesem Jahr sowohl internationale Kunst wie spezifische junge und etablierte Positionen aus dem reichen künstlerischen Feld der nordischen Länder. Im Programm Cinema präsentiert Kurator Olaf Stüber Filme und Videos österreichischer und internationaler KünstlerInnen, die von den an viennacontemporary teilnehmenden Galerien eingereicht wurden. Die ausgewählten Filme und Videos werden in Form eines täglich wiederholten Programms mit festen Spielzeiten der einzelnen Arbeiten präsentiert. Für viennacontemporary 2017 hat Stüber das Thema Mein kleines Glück ausgesucht: Unter diesem Motto hat er KünstlerInnenfilme und Videoarbeiten zusammengestellt, die sich mit dem Thema Glück und der Suche nach den kleinen Glücksmomenten auseinandersetzen – oder die das Scheitern der Glückssuche zum Inhalt

haben. Cinema wird mit der freundlichen Unterstützung des Bundeskanzleramts Österreich realisiert. Erstmals bei viennacontemporary: der viennacontemporary Cinema Preis in Kooperation mit dem Mumok Zum ersten Mal wird bei viennacontemporary im Rahmen des Cinema Programms und in Kooperation mit dem mumok – Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien, eine der bedeutendsten Institutionen zeitgenössischer Kunst in Europa, ein Preis vergeben. Die/der GewinnerIn erhält eine Sonderpräsentation im mumok kino. Die prämierte Arbeit wird bei freiem Eintritt im mumok zu sehen sein. Mit dem Foto-Print-Labor Artproof können KünstlerInnen ihre Visionen genau so umsetzen, wie sie es selbst gerne möchten. Zur Unterstützung junger KünstlerInnen, die mit dem Medium der Fotografie arbeiten, hat Artproof bisher Produktionsstipendien in Estland (seit 2012), Finnland (seit 2014) und Deutschland (seit 2016) vergeben. 2016 konnte Artproof zum ersten Mal bei viennacontemporary Ulrike Königshofer (Galerie Reinthaler, Wien) mit einem Produktionsstipendium auszeichnen. Auch 2017 wird eine hochkarätige Jury bei viennacontemporary eine/n FotokünstlerIn für ein Produktionsstipendium auswählen. Das Stipendium beinhaltet die Produktion und Rahmung von Fotoarbeiten im Wert von 5.000 Euro und einer Residency von einer Woche in Tallinn, Estland, inklusive Flug und Unterkunft, sodass die/der StipendiatIn die Produktion überwachen kann. Artproof ist ein internationales Kunst-Print-Labor mit Filialen in Tallinn, Stockholm und Berlin. Das Unternehmen produziert jährlich mehr als 60 Ausstellungen für KünstlerInnen weltweit. Die GewinnerInnen des „Artproof Produktionsstipendiums für Fotografie“ werden im Rahmen der Pressekonferenz von viennacontemporary am 20. September 2017 in der Marx Halle bekanntgegeben. (Foto: © viennacontemporary / A. Murashkin)


KUNST.INVESTOR Galerie Gugging

"birdman" Hans Langer, 2015, Alles Vogel/All Birds, Mischtechnik/mixed media, 88 x 108 cm, © by pixelstorm wien


KUNST.INVESTOR Galerie Gugging

"birdman" Hans Langer, 2017, Golden Times, Mischtechnik

„Mehr als einen Vogel“ 25 Jahre künstlerfreundschaft Hans Langer und Jens Mohr "Der beste Weg, einen Freund zu haben, ist der, selbst einer zu sein.“ Dieses Zitat von Ralph Waldo Emerson erscheint uns in Bezug auf die Freundschaft von „birdman“ Hans Langner und Jens Mohr als sehr passend. Alles begann im Jahre 1992, als Hans Langner einen Atelierplatz in Bonn, Deutschland, zu vergeben hatte. Der Erste, der sich auf die Annonce meldete, war Jens Mohr. Sie waren sich von Anfang an sympathisch und inspirieren sich bis heute gegenseitig. Das Atelier war eine frühere Backstube, in der die beiden Künstler Utensilien aller Art verarbeiteten und gemeinsame Kunstwerke schafften, die sich heute im Museum Dr. Guislain, Belgien, befinden. Bereits nach zwei Jahren wurde das gemeinsame Atelier aufgelöst, da sich „birdman“ entschied, nach Hong Kong zu ziehen; der Kontakt blieb aber fortan bestehen und die beiden verloren sich nicht aus den Augen. Die Galerie Gugging widmet nun den Künstlerfreunden 25 Jahre nach ihrer ersten Begegnung eine eigene Ausstellung, die erste dieser Art. Auf Malta haben die beiden Künstlerfreunde den Titel der Ausstellung „mehr als einen vogel - 25 Jahre künstlerfreundschaft birdman und jens mohr“ kreiert. Er bezieht sich mit einem

Augenzwinkern auf das Vogel-Motiv, das für beide ein künstlerisches Thema ist, aber auch auf ihren „Schaffensdrang“, der nicht zu bändigen ist, wenn sie gemeinsam auf der ganzen Welt arbeiten. Gerade das gemeinschaftliche Arbeiten an den verschiedensten Orten und die Harmoniebedürftigkeit verbinden und lösen diesen regelrechten Schaffensdrang aus, um es in den Worten des birdman zu beschreiben: „Es ist Erfüllung, ein Sog! Oft arbeiten wir den ganzen Tag, manchmal 12, 14 Stunden und machen nichts anderes. Wir bereichern, befruchten und ergänzen uns sehr gut.“ Die Ausstellung, die gemeinsam mit den Künstlern aufgebaut wird, zeigt das umfassende Œuvre der beiden, wobei die Übereinstimmung und Überschneidung ihrer Arbeitsweise wesentlich ist. Sie arbeiten mit Gefundenem, Gesammeltem, einfach mit dem, was da ist, und schaffen aus der Fülle heraus. Sie lassen sich nicht vom Zeitgeschehen leiten. Jeglicher Gegenstand ist potenzielles Material und soll und darf transformiert werden. Das bereits Gegebene, ein fertiges Kunstwerk oder ein Alltagsgegenstand, wird in etwas Neues verwandelt.


KUNST.INVESTOR Galerie Gugging

Jens Mohr, 2017, Ameise / Ant, Objekt/object, 63 x 45 x 32 cm, © by pixelstorm wien


KUNST.INVESTOR Galerie Gugging

Jens Mohr, 2017, Kuh / Cow, Objekt/object, 67 x 31 x 7 cm, © by pixelstorm wien

Die Bestrebung dabei ist es, die Essenz des Bildes bzw. des Objekts noch mehr hervorzuheben, es noch schöner und kostbarer wirken zu lassen. Miteinander gemein haben sie außerdem, dass ihre Kunst spontan und ohne Entwürfe oder Skizzen entsteht. Ähnlich intuitiv arbeiten sie an ihrer „Instant Art“, wie sie ihre Sofortkunst nennen, die meist vor Publikum praktiziert wird. Trotz alledem darf nicht außer Acht gelassen werden, dass die beiden eigenständige Künstler sind und auch unabhängig voneinander tätig sind. Birdman Hans Langner arbeitet seit 2015 fast ausschließlich an der Übermalung von Tapisserien und Gobelins, die immer dichter, goldener, üppiger, ja fast schon „barock“ werden. Dabei werden die unsichtbaren Vögel, die darin verborgen sind, sichtbar gemacht, indem der Hintergrund bemalt wird. Einen weiteren Schwerpunkt setzt der Künstler auf die Übermalung und Überarbeitung religiöser Kunst mit einer Botschaft: Liebe. In erster Linie widmet er sein Schaffen der Schönheit und Ästhetik; er lebt und arbeitet auch nach diesem Credo. Jens Mohr auf der anderen Seite zaubert aus vermeintlich Nutzlosem skurril humorvolle Wesen aus Fundstücken und Gebrauchsgegenständen aller Art. Seine Objekte sind vordergründig ohne

Botschaft und leben von der Verbindung von Gegensätzen, indem er beispielsweise für eher „weichere“, anschmiegsamere Tiere eisernes, kaltes Material verwendet. Sie dürfen frei von Gedankenlast existieren, wie es das Privileg der Tiere im Allgemeinen zu sein scheint. Bei differenzierter Betrachtung mischen sich bei seinen Charakteren menschliche und tierische Züge. Über die besondere Freundschaft zu birdman Hans Langner sagt Jens Mohr: „Das Außergewöhnliche an uns ist, dass wir auf vielen Ebenen zusammen und nicht nebeneinanderher arbeiten und das ist selten.“ Den Besucher der Ausstellung „mehr als einen vogel 25 jahre künstlerfreundschaft birdman und jens mohr“ erwartet eine interessante Mischung von birdman Hans Langner's Werken, die von Gobelins und goldenen, üppigen Wandobjekten bis hin zu mit Tusche gefertigten "Black Birds" reicht, und auf erfrischend originell gestaltete Assemblagen von Jens Mohr, wie zum Beispiel die „Schafherde“ oder „Alle meine Entchen“ (Vernissage: Mittwoch, 27. September 2017, 19:00 Uhr). [Galerie Gugging- Ausstellungsdauer: 27. September bis 15. November 2017- Foto: © Galerie Gugging]


KUNST.INVESTOR Galerie Gugging

Jens Mohr, 2017, Ente / Duck, Objekt/object, 19,5 x 26,5 x 7,5 cm

Jens Mohr, 2017, Schnecke / Snail, Objekt/object, 29 x 19 x 10 cm, © by pixelstorm wien


KUNST.INVESTOR Galerie Gugging

"birdman" Hans Langer,2017, Der Stammbaum / Family Tree, Tusche auf Druck/indian ink on print, 37 x 29 cm


KUNST.INVESTOR MAK

Grafik: Benjamin Buchegger, Atelier: Beton Mai Frische, Auftraggeber: Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig Druck: Onlineprinters GmbH, Neustadt a. d. Aisch, Drucktechnik: Offsetdruck Österreich, © Benjamin Buchegger/100 Beste Plakate e. V.


KUNST.INVESTOR MAK

Grafik: Cybu Richli, Atelier: C2F, Echo Orgelfestival 2016 (aus einer Serie von zwei Plakaten), Auftraggeber: ECHO-Orgelfestival, Luzern Druck: DRUCKLABOR AG, Wettingen, Drucktechnik: Digitaldruck Schweiz, © C2F/100 Beste Plakate e. V.

100 BESTE PLAKATE 16 Deutschland-Österreich-Schweiz Zeitgenössisches Plakatdesign hat deutlich mehr zu bieten, als Inhalte publikumswirksam für öffentliche Werbeflächen zu illustrieren. Wie avanciert konsumentenorientierte Gestaltung aussehen kann und wie viel Spielraum für subtilen Humor und versteckte Kritik grafische Umsetzungen am Plakat bieten, stellt100 BESTE PLAKATE 16. Deutschland Österreich Schweiz auch 2017 unter Beweis. Mit der Ausstellung des beliebten Grafikdesignwettbewerbs, der heuer mit 2 116 Plakaten von 632 EinreicherInnen einen Beteiligungs-Rekord verzeichnet, liefert das MAK wieder einen Querschnitt der aktuellen Trends und Codes des Grafikdesigns Hundert heterogene Sujets und EinreicherInnen – vom studentischen Projekt bis zur Auftragsarbeit etablierter GrafikdesignerInnen und Agenturen – stehen sich als gleichwertige Gewinner gegenüber. Die von einer international renommierten Fachjury prämierten Plakate und Plakatserien gehen auch heuer als Neuzugänge in die MAK-Sammlung ein. Nach Ländern gliedern sich die Gewinner in 52 Projekte

aus der Schweiz, 46 aus Deutschland und – trotz abermaliger Steigerung der EinreicherInnen – nur zwei aus Österreich. Juryvorsitzender Alain Le Quernec resümiert: „Die Talente, die eine neue Ästhetik durchsetzen, indem sie Jahr um Jahr wieder ausgewählt werden, entwickeln sich ihrerseits zu Vertretern einer neuen Form der Klassik. Neue Trends kennen keine Grenzen, jede Generation schuldet es sich selbst, die Normen der Vorgängergeneration zu sprengen, neue Codes zu erfinden, sich mit dem Bruch zu identifizieren – selbst wenn diese Revolutionen mit Abstand betrachtet letztlich nur Entwicklungen sind.“ Die Palette der hundert prämierten Projekte reicht von vorrangiger Produktwerbung bis zur Affiche mit pointiertem Witz oder politischem Hintergrund. Teils überraschen unkonventionelle grafische Lösungsansätze mit ihrer Interpretation klassischer Sujets. Bildflächen werden zu Crossovers, in denen historische Bildwelten zitiert, neu interpretiert und somit erlebbar gemacht werden.


KUNST.INVESTOR MAK

Grafik: Wolfgang Ortner, Thomas Steiner, Sarah Oos, Atelier: OrtnerSchinko, Daedelus, The Future Sound (Serie von zwei Plakaten) Auftraggeber: Kulturverein Stadtwerkstatt, Linz, Druck: Onlineprinters GmbH, Neustadt a. d. Aisch Österreich © OrtnerSchinko/100 Beste Plakate e. V.


KUNST.INVESTOR MAK

Grafik: Vinzent Britz, "Brexit", Auftraggeber: Eigenauftrag, Druck: Centralstation Druck + Kopie GmbH, Berlin Drucktechnik: Digitaldruck, Deutschland, © Vinzent Britz/100 Beste Plakate e. V.

Neben der großen stilistischen Vielfalt, die die Ausstellung auch dieses Jahr wieder charakterisiert, sind heuer einige GewinnerInnen zu verzeichnen, die mit ihren hochqualitativen Einreichungen an Erfolge der Vorjahre anknüpfen konnten. Unter den beiden Siegerprojekten aus Österreich findet sich ein im Wettbewerb schon bekanntes Gesicht: bereits zum dritten Mal konnte Benjamin Buchegger vom Atelier Beton (Wien, Salzburg, Leipzig) die Fachjury überzeugen. Buchegger, der an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig studiert, hat für sein Plakat Mai Frische – getreu dem titelgebenden Motto – eine erfrischend bunte Farbgestaltung gewählt. Die dabei verwendeten kontrastierenden Farben der Typografie – Gelb, Blau und Rot – überschneiden sich und verlaufen ineinander. Ein alternatives Motto für dieses Plakat könnte daher auch „Vorsicht, frisch gestrichen!“ lauten. Das Linzer Studio OrtnerSchinko hat mit seinen Plakaten für den Kulturverein Stadtwerkstatt eine Serie von zwei Konzertankündigungen für The Future Sound geschaffen. Die beiden in Schwarz und Weiß gehaltenen Plakate erinnern in ihrer Aufmachung an die

Covergestaltung von Magazinen. Der Name des Top Acts des Abends wird durch Silbentrennung beziehungsweise Silbenvertauschung typografisch so gesetzt, dass der Schriftzug gegen unsere Lesegewohnheit erscheint. Beinahe zu einer Tradition geworden sind die in den letzten Jahren mehrmals prämierten Plakate der – laut Eigendefinition – „hochkreativen Denkzellen“ Rocket & Wink für die Getränkemarke fritz-kola. Der cartoonhafte Witz ihrer Plakate ist irritierend, aber dennoch allgemein verständlich. Ihr in kindlicher Manier gesetzter Duktus ist mit subtilem Humor durchsetzt, Produkt und Zielgruppe finden sich in harmonischem Einklang. Dass ein politisch motiviertes Plakat kaum Gestaltungsmittel benötigt, stellt das Plakat Brexit von Vinzent Britz unter Beweis. Er stellt die Farbe Blau, die an die EU-Flagge erinnert, aus der britischen Flagge einfach frei und gibt somit ein eindeutiges politisch motiviertes Statement ab, das leicht dechiffriert werden kann. Im Rahmen einer Ausstellungstournee wird die Schau an insgesamt sieben Orten in Deutschland, Österreich und der Schweiz gezeigt. [MAK. Ausstellungsdauer: 18. Oktober 2017 – 25. Februar 2018 – Foto © MAK]


KUNST.INVESTOR MAK

Grafik: Rebecca Wey, Elena Gabriel, Ida Lupino, Auftraggeber: Filmpodium der Stadt Zürich, Projektauftrag an der Zürcher Hochschule der Künste, Druck: Serigraphie Uldry AG, Hinterkappelen/Bern, Drucktechnik: Siebdruck Schweiz © Rebecca Wey, Elena Gabriel/100 Beste Plakate e. V.


KUNST.INVESTOR MAK

Grafik: Uwe Loesch, l’air de la ville rend libre, [Stadtluft befreit], Auftraggeber: Fête du Graphisme, Paris Drucktechnik: Digitaldruck, Druck: DruckDiscount24.de, Köln, Deutschland, © Uwe Lösch/100 Beste Plakate e. V.


KUNST.INVESTOR Kunsthalle Wien- Karlsplatz

Porträt Ineke Hans, 2017, Foto: Lennard Heijer

Ineke Hans Was ist Loos? Mit Was ist Loos? präsentiert die Kunsthalle Wien die erste institutionelle Einzelausstellung der Designerin Ineke Hans in Österreich. Die Designobjekte und Möbelentwürfe der Niederländerin entstehen als Antworten auf konkrete Bedürfnisse an Raum, Funktion und Interaktion. Faltbare Stühle, multifunktionale (monochrome) Tische, grafische Muster, ungewöhnliche Materialien sowie spielerische Formen und Farben – Ineke Hans‘ Designs zeichnen sich mehr durch einen zeitgemäßen wie humorvollen Umgang mit den Herausforderungen gegenwärtigen Wohnens und Arbeitens aus als durch einen charakteristischen Stil. Der Titel der Ausstellung verknüpft die Frage nach zeitgemäßer Gestaltung mit einer Anspielung auf den stilprägenden österreichischen Architekten und Kritiker Adolf Loos. Das Denken Loos‘ beeinflusste die Entwicklung der modernen Architektur und des Möbeldesigns auch deshalb maßgeblich, weil er öffentlich als Kommentator seiner Zeit auftrat. Nicht ohne Übertreibung übte er Kritik an bestehenden ökonomischen wie gesellschaftlichen Verhältnissen und

stellte dabei Forderungen in Bezug auf Gestaltung auf, die eine radikal neue Epoche einleiten sollten. In der Ausstellung Was ist Loos? wirft Ineke Hans einen Blick auf den Status quo des internationalen Designs sowie auf dessen Verknüpfung mit Fragen des aktuellen Zeitgeschehens und Alltagslebens. Dabei spricht sie Designer/innen eine gesellschaftspolitische Verantwortung zu, gegenwärtige Problemstellungen in der eigenen Arbeit zu berücksichtigen. Was ist Loos? wird jüngere Arbeiten von Ineke Hans unter drei thematischen Schwerpunkten zeigen, die sich mit globalen Entwicklungen auseinandersetzen. Dabei werden Produktionsmethoden ebenso angesprochen wie die zunehmende Digitalisierung und die Verknappung von Ressourcen und Wohnraum. Exemplarisch für letztere stehen zwei für die Ausstellung entwickelte Designobjekte: ein gemeinsam mit Gebrüder Thonet Vienna produzierter Stuhl sowie der Entwurf eines Tisches, der über eine OnlinePlattform verfügbar ist.


KUNST.INVESTOR Kunsthalle Wien- Karlsplatz

Ineke Hans, Making: Handmade series, 2017, Foto: Studio Ineke Hans

Ineke Hans, Less resources: Re-use, 2017, Foto: Studio Ineke Hans


KUNST.INVESTOR Kunsthalle Wien- Karlsplatz

Ineke Hans, Digital daily: Home office 24/7, 2017, Foto: Studio Ineke Hans

Das im 19. Jahrhundert für seine Möbel aus gebogenen Holz berühmt gewordene Unternehmen Thonet arbeitete immer wieder mit bedeutenden österreichischen Künstlern, Architekten oder Kunsthandwerkern wie Otto Wagner, Josef Hoffmann und Koloman Moser zusammen. Adolf Loos gestaltete gemeinsam mit Thonet den zur Ikone gewordenen Kaffeehausstuhl für das gegenüber der Kunsthalle Wien Karlsplatz gelegene Café Museum. Ineke Hans‘ Interesse für konventionelle wie innovative Produktionsmethoden und die regionalen Eigenheiten innerhalb der Designgeschichte spiegeln sich in ihrer Gestaltung des neuen Stuhls wider. Sie greift die Bugholz-Technik von Thonet auf und verbindet diese mit der Praktikabilität von stapelbaren Stühlen, die für Konferenzen und Veranstaltungen genutzt werden können. Als Kunsthalle Wien Chair bleibt der Stuhl mit dem Ort seiner Entstehung verbunden. Mit dem Instant Desk reagiert Ineke Hans auf den Einfluss von digitalen Technologien und globaler Vernetzung auf die Möbelproduktion. Als digitale Datei kann das Design über die Online-Plattform Opendesk weltweit bezogen und lokal von kooperierenden Produzenten hergestellt

werden. Die Plattform gibt einerseits Designer/innen neue Möglichkeiten der globalen Distribution ihrer Entwürfe und fördert andererseits die lokale Produktion vor Ort. Neben den neuentwickelten Arbeiten zeigt Ineke Hans eine Auswahl an existierenden Möbelstücken und Objekten, welche sich wandelnde gesellschaftliche Bedingungen für die Designwirtschaft, -produktion und -entwicklung aufzeigen bzw. darauf reagieren. Der Bereich Making and Making Sense thematisiert Produktionsmethoden, von traditionell gefertigten Objekten über industrielle Verfahren bis zu innovativen Herstellungsweisen. Ineke Hans stellt Fragen danach, was, warum und vor allem wie produziert wird. Durch die Massenproduktion ist vielmals auch das Wissen über traditionelle Produktionsmethoden und Materialien verlorengegangen, welches in einem zeitgenössischen Kontext wieder sinnstiftend eingesetzt werden kann. Ineke Hans geht es dabei um die sinnvolle und sozial engagierte Auseinandersetzung mit verfügbaren Methoden der Herstellung, die über die grundlegende Frage nach Funktion und Stil hinausgehen.


KUNST.INVESTOR Kunsthalle Wien- Karlsplatz

Ineke Hans, Kunsthalle Wien Chair, 2017, Foto: Studio Ineke Hans

Dealing with the Digital setzt sich mit der zunehmenden Digitalisierung unserer Lebenswelten auseinander. Dies betrifft zum einen unseren Alltag, der durch eine omnipräsente Vernetzung mit dem Internet geprägt ist, zum anderen aber auch Möglichkeiten der technologischen Innovation sowie Online–Distribution und Marketing von Ideen und Entwürfen. In einer nachindustriellen Gesellschaft ist die Verfügbarkeit theoretischen Wissens wichtiger geworden, welches sich über das Internet einfacher denn je teilen lässt. Kooperation und Austausch erlangen neue Bedeutung. Gleichzeitig führt die ständige Erreichbarkeit von Personen auch zur Verschiebung von Arbeits- und Privatleben. Eine von Mobilität und Flexibilität geprägte Lebensführung verändert den Anspruch an Gebrauchsgegenstände. Heute sind oftmals Multifunktionalität und Hybridität von entscheidender Bedeutung. Das Thema Less beschäftigt sich mit der Verknappung von Ressourcen. Dabei sind sowohl natürlich vorkommende Ressourcen als Ausgangmaterial für die Produktion gemeint als auch die Ressource Wohnraum. Entwicklungen hinsichtlich Klima und Umwelt verlangen ökologisch verträgliche

Produktionen und nachhaltige Nutzung. Recycling und die Reduktion von Abfall rücken in den Fokus. Verstädterung trägt zur Verdichtung von urbanen Gebieten bei und lässt Wohnraum verknappen. Mit dem Rückgang der Quantität des Raum werden Aspekte wie Qualität und Aneignung von öffentlichem Raum als Raum der Gemeinschaft wieder wichtiger. Im Gegensatz zum monofunktionalen Bauen der Moderne geht es heute um kollektiv nutzbare Räume und hybride Objekte. Indem sie unsere Wohn-, Arbeits- und öffentlichen Räume strukturieren, können funktionale Objekte und Einrichtungsgegenstände soziale Situationen mitgestalten. Diese drei Themen sind auf das Engste miteinander verknüpft und demonstrieren die Herausforderungen, denen Design heute gegenübersteht. Mit ihren Entwürfen reagiert Ineke Hans auf gesellschaftliche Bedürfnisse und entwickelt Objekte, die in ihrer Funktionalität soziale Dimensionen einbeziehen. Was ist Loos? zeigt Objekte, die als gestalterische Lösungen für aktuelle Anforderungen gelesen werden können. [Kunsthalle Wien ‚Karlsplatz‘, Kuratorin: Juliane Bischoff, Dauer 28. September – 12. November 2017 - Foto Kundthalle Wien]


KUNST.INVESTOR Fotomuseum WestLicht

© Burhan Ozbilici, The Associated Press, "Mord in der Türkei": Mevlüt Mert Altıntaş nach seinem Mord an Andrey Karlov, dem russischen Botschafter in der Türkei, in einer Galerie in Ankara, Türkei, 19. Dezember 2016


KUNST.INVESTOR Fotomuseum WestLicht

World Press Photo 17

Mit der Wahl der Aufnahme des türkischen Associated Press Fotografen Burhan Ozbilici zum World Press Photo des Jahres traf die Jury heuer eine besonders kontrovers und hitzig diskutierte Entscheidung. Das Bild vom 19. Dezember 2016 zeigt die Ermordung des russischen Botschafters in der Türkei, Andrey Karlov, durch den 22- jährigen Polizeibeamten Mevlüt Mert Altintas bei der Eröffnung einer Fotoausstellung in Ankara. „Es war eine äußerst schwierige Entscheidung, aber schließlich war die Mehrheit der Auswahlkommission von der Explosivität des Bildes überzeugt“, so Jury-Mitglied Mary F. Calvert. „Es bringt den derzeit verbreiteten Hass auf den Punkt und jedes Mal, wenn das Foto auf unseren Bildschirmen auftauchte, wichen wir unwillkürlich ein Stück zurück, weil es eine solche Sprengkraft besitzt. Wir hatten den Eindruck, dass dieses Bild wirklich verkörpert, worum es beim World Press Photo des Jahres geht“. Ab 15. September präsentiert das Fotomuseum WestLicht bereits zum sechzehnten Mal in Folge das World Press Photo. Die prämierten Einzelbilder und Fotoserien lassen als Ikonen der Zeitgeschichte das vergangene Jahr Revue passieren und zeigen auf eindringliche Weise Ereignisse aus den Bereichen Politik, Gesellschaft, Sport und Natur. Zu den dominierenden Themen im Wettbewerb gehören die Konflikte in der islamischen Welt, insbesondere der Krieg in Syrien und der Kampf gegen den IS im Norden Iraks, ebenso wie das Schicksal der Flüchtlinge auf den gefährlichen Transitrouten nach Europa. Jenseits des Atlantiks, auf einer Demonstration in Baton Rouge im US-

Bundesstaat Louisiana, schoss der Fotograf Jonathan Bachman ein schon jetzt ikonisches Bild für den zivilen Widerstand und die Proteste gegen die wiederholte Polizeigewalt gegen Afroamerikaner in den USA und belegte damit den ersten Platz in der Kategorie Aktuelle Themen. Das Bild zeigt die 27-jährige Aktivistin Ieshia Evans, die sich allein einem Kordon von schwer gepanzerten Polizisten in den Weg stellt. Gleich zwei ausgezeichnete Projekte beschäftigen sich mit dem brutalen Anti-Drogen-Krieg, den der im Juni 2016 angetretene Präsident Rodrigo Duterte auf den Philippinen entfesselt hat. Seit seiner Amtseinführung wurden über 2.000 Menschen von der Polizei getötet, darüber hinaus zählt die Statistik mehr als 3.500 ungeklärte Morde an vorgeblichen Abhängigen und Kleindealern. In der Kategorie Natur belegte die amerikanische Fotojournalistin Ami Vitale einen zweiten Platz mit ihrer Geschichte über Aufzucht- und Forschungsstationen für Pandas in der chinesischen Provinz Sechuan. Im vergangenen Jahr konnte der Große Panda von der Liste der vom Aussterben bedrohten Tierarten genommen werden – die Population gilt zwar nach wie vor als fragil, hat sich aber auch dank des Einsatzes des chinesischen Staates zum Schutz des natürlichen Lebensraums der Bären stark erholt. Insgesamt wurden im Wettbewerb 45 FotografInnen aus 25 Ländern in acht Kategorien ausgezeichnet. Beworben hatten sich 5.034 KandidatInnen aus 125 Nationen mit über 80.000 Fotografien. [Fotomuseum WestLicht. Dauer: 15. September bis 22. Oktober 2017 - Foto Westlicht]


KUNST.INVESTOR Fotomuseum WestLicht

© Laurent Van der Stockt, Getty Images Reportage for Le Monde, "Angriff auf Mosu": In Gogjali, einem der östlichen Bezirke von Mosul, durchsuchen Mitglieder irakischer Spezialeinheiten am 2. November 2016 die Häuser nach IS- Kämpfern, Ausrüstung und Spuren.

© Valery Melnikov, Rossiya Segodnya, "Schwarze Tage in der Ukraine": Nach einem Luftangriff in Luhansk, Ukraine, fliehen Zivilisten aus einem zerstörten Haus, in dem Feuer ausgebrochen ist, 2. Juli 2014


KUNST.INVESTOR Fotomuseum WestLicht

© Hossein Fatemi, Panos Pictures, "Eine iranische Reise": Iranerinnen beim Poolspiel in einer für Frauen verbotenen Billardhalle, Iran, 28. April 2013

© Jonathan Bachman, Reuters, "Stellung beziehen in Baton Rouge": Während einer Protestveranstaltung gegen Polizeigewalt vor dem Police Department von Baton Rouge, Louisiana, USA, am 9. Juli 2016, stellt sich die Aktivistin Ieshia Evans den vorrückenden Polizisten entgegen und streckt ihre Hände aus, bereit, sich verhaften zu lassen.


KUNST.INVESTOR Genusskunst

Aux Gazelles – Savoir Vivre in Wien Le Restaurant, Le Club, Le Design Mit "mehr Funktion und weniger Folklore" ist das gemeinsam entwickelte Design-Konzept von Christine Ruckendorfer und Architekt Alberto Bach perfekt definiert. Bach zeichnet mit seinem Büro Albertoni für viele internationale Prestigebauten verantwortlich und hält Nichts von unnötigem Chi Chi, lauten Farben und orientalischen Klischees. Beide wollten dem Aux Gazelles mehr Spielraum und Bewegung geben. Das Licht wird durch die Neugestaltung tief in den Raum geholt. Auch die Séparées wurden neu interpretiert. "Ich wollte zwei unterschiedliche, elegante Welten kreieren, das Restaurant mit dem großzügigen Gastgarten ist eine helle frische Sommerwelt von großer Klarheit", erklärt Bach. "Verbindend dazu finden sich Designelemente, die klar und schwungvoll sind, mit klassisch marokkanischen Elementen." Eine Formsprache, die in Abwandlungen immer wieder zum Einsatz kommt. Ruckendorfer Für Ruckendorfer ist das Ergebnis "ein zeitgemäßes Lokal auf internationalem Niveau, ohne folkloristisch zu sein." Auf 2000 Quadratmeter wird "Savoir Vivre in Wien" geboten: Essen, Trinken, Tanzen, Verwöhnen, Entspannen & Genießen. Neue Features, wie "Lunch Bazaar", "Signature Drinks", "After Work-Shower" und anderes mehr erwarten den Gast. "Orient Light" nennt sich das frische Food-Konzept, vielfältig, spannend und ideal für die heißen Sommermonate in der City. Im "Lunch Bazaar" werden mittags feine Variationen in Form von libanesischen MezzeGerichten und marokkanischen Vorspeisen das Aux in Form eines All You Can Eat-Buffets angeboten. Abends können diese auch à la Carte bestellt werden. Als Mittagsmenü gibt es Rindsbrochettes mit gratinierten Zucchini, Lammköfte im Tomaten-Zimtfonds mit Dijon Senf und gegrillte Calamari & Garnelen mit Spargel-Fenchel-Salat. Abends kommt regional-österreichisches zum Einsatz, wie bei der Tajine mit Mariazeller Saibling, knusprigem Rinderprosciutto und Granatapfel, einem zarten Kalbsgulasch, Couscous und Kichererbsen. Vegetarier werden mit Gemüse-Tajine oder gebackenen Kartoffeln mit Arganöl, Koriander mit Limetten-Sauerrahmdip verwöhnt.


KUNST.INVESTOR Genusskunst

Wüstentee on the Rocks meets Bloody Mary Eine schöne Bar braucht exzellente Drinks! Daher hat sich das Aux Gazelles-Team gleich mehrere feine SignatureDrinks überlegt. So wird der berühmte marokkanische Minztee, an dem bereits Winston Churchill im La Mamounia schlürfte, im Sommer "on the rocks" serviert. Zum Feierabend gibt es eine alkoholische Version des Traditionsgetränks aus der Sahara, gemixt mit Gin. Oder ein Gimlet, das berühmt, berüchtigte Getränk der Britischen Navy, favorisiert von Ernest Hemingway und bekannt aus den Philip Marlowe-Krimis. Apropos Hemingway: Zu Beginn einer heißen BarNacht darf ein perfekter Bloody Mary nicht fehlen. Dieser Klassiker wird im Aux Gazelles nach einer klandestinen Rezeptur eines jamaikanischen Barmans gemixt. After Work-Shower Raus aus dem Job und rein in den Feierabend! Doch wo bitte, machen Mann und Frau sich nach einem anstrengenden Arbeitstag frisch und fein? Nicht jeder wohnt im City-Loft um die Ecke. Hammam und Salon de Beauté schaffen Abhilfe. Für 15,- Euro können sich Aux Gazelles-Gäste von 17 bis 20 Uhr duschen, entspannen und für den Abend zu Recht machen. Im Preis inkludiert sind: Handtuch, Erfrischungsgetränk (hausgemachte Limonaden und Eistees). Verwöhnprogramm für Body & Soul Eine alte Hammam-Tradition besagt: Politik, Geld und Sorgen bleiben draußen! Insofern sind Hammam & Salon de Beauté nicht gerade der geeignete Ort für das nächste Business Meeting, wohl aber um sich von Kopf bis Fuß verwöhnen zu lassen und zu entspannen. Auf 500 Quadratmetern befinden sich ein klassisches Dampfbad, Behandlungs- und Entspannungsräumlich-keiten in bester Orient-Manier. Hammamcis verwöhnen mit Waschungen, Peelings, wohlriechenden Salben und einer Haarwäsche – falls gewünscht. Mehr Info unter www.auxgazelles.at


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KUNST.INVESTOR News

Raffael

Porträt des Bindo Altoviti, ca. 1514-1515, Öl auf Holz

Raffael bildet mit Leonardo da Vinci und Michelangelo das große Dreigestirn der Renaissance. Mit seinen weltberühmten Zeichnungen zählt der jung verstorbene Meister darüber hinaus zu den größten Zeichnern der Kunstgeschichte. In diesem Herbst würdigt die Albertina Raffael mit 150 Gemälden und Zeichnungen eine groß angelegte Ausstellung. Ausgehend von den bedeutenden Beständen der Albertina und ergänzt um die schönsten und wichtigsten Zeichnungen bedeutender Museen wie den Uffizien, der Royal Collection der britischen Königin, dem British Museum, dem Louvre, den Vatikanischen Museen und dem Ashmolean Museum in Oxford stellt die monografische Schau das Denken und die Konzeption Raffaels ins Zentrum: Sie reicht von den ersten spontanen Ideenskizzen, virtuose Detailstudien, über Kompositionsstudien bis zu den ausgeführten Gemälden. Ob als Maler und Architekt in Florenz und Rom oder im Auftrag von Päpsten und Fürsten – Raffael ist ein wahres Universalgenie der

Hochrenaissance, stets auf der Suche nach dem Equilibrium zwischen Naturnachahmung und Idealität. Die Ausstellung zeigt mit rund 130 Zeichnungen und 18 Gemälden sämtliche bedeutende Projekte des Künstlers: Von der frühen umbrischen Periode (bis 1504) über die Jahre des Florenz-Aufenthaltes (1504/1505–1508) bis hin zur römischen Zeit (1508/1509–1520) sind beeindruckende Werke aus allen Schaffensphasen zu sehen. Doch nicht nur Raffael steht diesen Herbst in der Albertina im Fokus, auch einem der größten niederländischen Künstler des 16. Jahrhunderts ist parallel eine umfangreiche Ausstellung gewidmet: Pieter Bruegel. Mit zwei großen Meistern der Kunstgeschichte stehen sich zwei völlig verschiedene Weltbilder gegenüber. Die Albertina bietet die Gelegenheit, den ästhetischen Idealismus Raffaels mit dem schonungslosen Realismus des Moralisten zu erleben. [Albertina. Dauer 29. September 2017 bis 7. Jänner 2018 – Foto © Albertina]


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Isa Rosenberger, Espiral, 2010/13, (Tänzerin: Amanda Piña, Setfoto: Reinhard Mayr) Setfoto: © Reinhard Mayr, © Artothek des Bundes

Spiegelnde Fenster Reflexionen von Welt und Selbst Spiegelnde Fenster zeigt rund sechzig zeitgenössische Werke und einzelne historische Exponate aus der Sammlung des Belvedere, die allesamt um Erfahrungen von Selbst und Welt kreisen. Die Arbeiten handeln von Utopien und Krisen, dem Grauen des Alltäglichen, Phänomenen des Spirituellen, der Politisierung des Körpers ebenso wie von Soziophysik

und Psychonautik, von surrealen Welten und individuellen Mythologien. Im Sinne der Bedeutung von Kunst als Fenster zur Welt wirft die Ausstellung einen Blick auf das Spannungsfeld zwischen Individuum und Gesellschaft und reflektiert zugleich Auswirkungen auf Körper und Geist. [21er Haus. Dauer bis 14. Januar 2018 – Foto:© Belvedere Wien]

KünstlerInnen: Marc Adrian, Martin Arnold, Vittorio Brodmann, Georg Chaimowicz, Adriana Czernin, Josef Dabernig, Gunter Damisch, VALIE EXPORT, Judith Fegerl, Michael Franz / Nadim Vardag, Padhi Frieberger, Bernhard Frue, Walter Gamerith, Bruno Gironcoli, Samara Golden, Judith Hopf, Alfred Hrdlicka, Iman Issa, Martha Jungwirth, Jesper Just, Tillman Kaiser, Johanna Kandl, Joseph Kosuth, Susanne Kriemann, Friedl Kubelka/Peter Weibel, Luiza Margan, Till Megerle, Henri Michaux, Muntean Rosenblum, Walter Pichler, Tobias Pils, Arnulf Rainer, Ugo Rondinone, Isa Rosenberger, Gerhard Rühm, Markus Schinwald, Toni Schmale, Anne Schneider, Richard Teschner, Simon Wachsmuth, Rudolf Wacker, Anna Witt (Kuratiert von Luisa Ziaja und Severin Dünser)


KUNST.INVESTOR Buchtipp

Hans Hornyik

„Ein Kunstverein in Baden – vom Gestern ins Morgen“ Hundert Jahre Kunstverein

Zum Thema Kunst in Baden wurde viel geschrieben. Musik, Theater, Literatur prägten das kulturelle Leben im 19. Jahrhundert. Die Namen von Mozart, Beethoven, Lanner, Strauß zieren Gedenktafeln und Erinnerungskultur. Während Mozarts Bezug zu Baden maßlos überschätzt wird, war die Stadt Beethovens Lieblingskurort, wo er viele Sommer nach Heilung für seine zahlreichen Krankheiten suchte.…“ Inhaltsverzeichnis: 7 Ein Kunstverein in Baden – vom Gestern ins Morgen- Hans Hornyik, 13 Kurze Anmerkungen zu den Ritualen der Kunst- Alexandra Schantl, 17 Die Blüte der Kunstvereine im 19. Jahrhundert- Cornelia König, 29 Die Gründungszeit des Kunstvereins- Regina Hadraba, 41 Die temporäre Vereinigung des Kunstsinns- Wolfgang Müller-Funk, 49 100 Jahre Kunstverein Baden- Leo Hemetsberger, 57 Artists in Residence- Hartwig Knack, 65 Künstler des

Kunstvereins Baden, 148 Galerieprogramm 1995 – 2016, 156 Biografien. Auszug aus „Ein Kunstverein in Baden – vom Gestern ins Morgen, Hundert Jahre Kunstverein“: Das ist eigentlich eine Spätgeburt. In den Jahren ab 1793 begann der steile Aufstieg der kaiserlichen Kurstadt. Wiener Adel und Großbürgertum entdeckten die hohe Lebensqualität Badens und ab 1842, dem Jahr des Anschlusses an die Südbahn, reihte sich Villa an Villa der Reichen und Schönen. Diese Entwicklung verwandelte die Kleinstadt in ein gründerzeitliches Arkadien mit großzügigen Parkanlagen, Alleen und allen urbanen Annehmlichkeiten, die den „Weltkurort“ zur einer der führenden Fremdenverkehrsdestinationen der k. k. Monarchie machte. Vor diesem Hintergrund erscheint die Gründung des Kunstvereins im Jahr 1915 als späte Geburt.

Hans Hornyik „Ein Kunstverein in Baden-vom Gestern ins Morgen“ 160 Seiten, Größe: 240 x 290 mm Gebunden, Leineneinband Preis: € 18,00 Verlag Kunstverein Baden


KUNST.INVESTOR Buchtipp

Alfred Zellinger

Flash Poetry

Karl Kraus: Die letzten Tage in 100 tweets Arnold Schönberg im Café Museum Doktor Faustus in London James Joyce in Triest

Unsere Zeit bedarf schneller Kommunikation, ihre Kunst sollte dabei vorangehen. Postings, Slams, Jazz Slams – die Zeiteinheiten werden immer kürzer; alles lässt sich heute twittern, sogar "Die letzten Tage der Menschheit" und wie Kraus auch Joyce, ein neuer Faust oder Börsenstrategien – wofür in diesem Buch der Beweis angetreten wird. Das neue Jahrtausend begann mit der 5-Minuten-Regel für Poetry Slams ebenso wie für die Pitches von Start-ups und beschleunigte indessen zum "Elevator Pitch": 30 Sekunden, die Dauer einer Aufzugsfahrt. Alfred Alfred Zellinger, geb. 1945, lebt als Schriftsteller in Wien und Gmunden. Während seiner, wie er es nennt, "40 Jahre im Auge des Kapitalismus" arbeitete er für Konzerne wie Unilever und Procter & Gamble, für die

Zellinger beschleunigt seine Prosa, rhythmisch und minimalistisch, in Blitzlichtern fragmentiert zur "Flash Poetry", zu interpretieren wie ein Blues oder eine Ballade – vom Elevator-Pitch zur Minimal Prose. Karl Kraus: Die letzten Tage in 100 tweets / Arnold Schönberg im Café Museum / Giacomo Casanova auf dem Wiener Graben / Doktor Faustus in London / James Joyce in Triest /City Boys /Droge-Leben / BörsenBeben

englische Werbeagentur Masius, war Marketingleiter bei Philips, Professor an der Kunstuniversität Linz; Werbechef und Bankdirektor der BAWAG-PSK und CEO von Bösendorfer

edition pen Bd. 45 12,5 x 20,5 cm | Broschur © 2016 Löcker Verlag Ca. 200 Seiten | € 19,80 ISBN 978-3-85409-816-4

















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