FEBRUAR 2015
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Top Auktionen; "Surreale Welten & politische Karikatur 21er Haus "Schlaflos"-Edward Steichen "In High Fashion- Schmuck 1970 bis 2015- Galerie Gugging "Birdman Hans langner"-The future of Memory Petra von Kazinyan- Aboriginal Art-"be INVESTOR“; Automobilbranche
6 | KUNST.INVESTOR Editorial
Liebe Leserinnen und Leser!
Heute halten Sie die aktuelle Ausgabe des Magazins KUNSTINVESTOR in „Händen“. Innovativ, exklusiv und stets mit dem richtigen Riecher für aktuelle Entwicklungen informieren wir Sie rund um alle wichtigen Themen, die nationalen und internationalen Kunstmärkte betreffend. Kunst ist ein interessantes Thema und unbestritten die schönste Beimischung für Ihr Investmentportfolio- inspirierend, nicht allein in ideeller Hinsicht. Besonders in Zeiten, da Bullen auf sich warten lassen und Renditen an der Nulllinie kratzen, etablieren sich Kunstwerke als stabile, vor allem aber als rentable Assets. Eine Tatsache, der sich selbst hartgesottene Aktionäre nicht entziehen können. Mehr noch: Dieser Boom ist noch lange nicht an seine Grenzen gestoßen. Bilder, Antiquitäten und andere Sammelobjekte nehmen im Rahmen der Veranstaltungen einen immer höheren Stellenwert ein. Jährlich werden bis zu 30 Milliarden US-Dollar in Kunst investiert. Weil es bei allen Dingen des Lebens immer
auf den richtigen Mix ankommt, wollen wir Sie nicht nur mit fundierten Hintergrundberichten, präzise recherchierten Topstorys, wichtigen Nachrichten und aktuellen Interviews begeistern. Zusätzlich wollen wir dieses Magazin auch mit dem Sonderteil Geld & Anlage-Investor, „be INVESTOR“- ein Styria BörseExpress-Medienprodukt- als moderne Plattform zum Austausch wichtiger Investitionsinformationen anbieten. Die aktuelle Ausgabe des be INVESTOR widmet sich dem Thema; Automobilbranche Lesen Sie den aktuellen KUNSTINVESTOR, wo Sie sich ein aktuelles Bild über den Kunstmarkt verschaffen können- eine wirklich gute Investition. Viel Spaß Wünscht Ihnen Michael Ruben Minassian Chefredakteur & Herausgeber
IMPRESSUM: Medieneigentümer, Chefredakteur & Herausgeber: Michael Ruben Minassian. Mail: michael.minassian@kunstinvestor.at , Telefon: +43 1/ 236531318 Verlagsadresse: MN Online & Content GmbH, 1110 Wien, Brehmstrasse 10/4.OG, Geschäftsführung: Markus Bauer, ATU 65091955, FN 330453k, Tel: +43 1/ 91920- 9045, Fax: + 43 1/29 81 298, Website:www.kunstinvestor.at, Cover-Foto : © Petra Von Kazinyan - „a private Venus“ (After Botticelli), 2014
8 | KUNST.INVESTOR Galerie Gugging
© Courtesy Galerie Gugging, Privatweg, 2014, Holzkasten, Mischtechnik
Birdman Hans langner - privat „Künstlername und Motiv bekam ich 1997 von den Chinesen in Hongkong geschenkt.Sie sind mir im wahrsten Sinne zugeflogen.“ Zitat Birdman Der mit zwei Kulturpreisen* ausgezeichnete Multimediakünstler Birdman Hans Langner, geb. 1964 in Karlsruhe, begann mit 25 Jahren künstlerisch zu arbeiten und stellt seit 1994 seine Werke in zahlreichen Ausstellungen in Europa, Taiwan, Japan und China aus. Seit einer Performance 1996 in Hongkong, wobei er sich binnen kürzester Zeit in einen Vogel verwandelte, wird Langner Birdman genannt und widmet sich seither immer wieder der „Vogelperformance“. Die Darstellung von Vögeln mit verschiedensten Medien wurde zu seinem Hauptthema. 2000 vermachte er seine raumfüllende Installation „Forever Friends“ an das Museum de Stadshof in
Zwolle, NL, die nun permanent im Museum Dr. Guislain in Gent, Belgien, ausgestellt wird. Die Installation seiner Bad Tölzer Hausfassade ist bis 2017 vor der villa gugging zu bestaunen. " Kunst ist mein Lebenselixier. Der tägliche Schaffensdrang erfüllt & befriedet mich." so Birdman. Hans Langners Oeuvre ist vielseitig und geprägt von einer einfachen, einzigartigen Formensprache, welche er stets weiterentwickelt. Die Vögel des Birdman entstehen oftmals durch seine erfrischend andere Sicht auf ein Objekt und werden mit wenigen Pinselstrichen kreiert. Sie leben von der Klarheit und Einfachheit: zumeist ein Dreieck für den Schnabel, ein Kreis für den Körper, ein Punkt für die
9 | KUNST.INVESTOR Galerie Gugging
© Courtesy Galerie Gugging, Verliebt ins eigene Spiegelbild, Tusche auf chinesischem Papier
© Courtesy Galerie Gugging, Kuchensucher, Acryl auf Papierkuchenteller
10 | KUNST.INVESTOR Galerie Gugging
© Courtesy Galerie Gugging, Erfüllung, Acryl auf Landkarte
11 | KUNST.INVESTOR Galerie Gugging
© Courtesy Galerie Gugging, First Kiss, Acryl
Pupille und ein paar Striche für die Beine. So entstehen mit Acryl bemalte Leinwände, zarte Tuschezeichnungen auf Papieren verschiedenster Art, Edding und Acryl verwendet er auf Holz. Er betrachtet sich als Jäger und Sammler und findet seine Materialien auf Flohmärkten, auf E-Bay, im Sperrmüll, in ntiquitätengeschäften, Flüssen und diversen Kellern. Jeglicher Gegenstand ist für Hans Langner potentielles Material. " birdman hans langner - privat" zeigt einen Querschnitt seines Oeuvres der letzten 15 Jahre und gibt einen Überblick über die Vielseitigkeit seines Schaffens. Seit 2 Jahren bringt Hans Langner immer wieder Werke, die er gerne ausgestellt haben möchte,
in die Galerie Gugging. Mit einer „Vogelperformance“ von Birdman findet am 15. April die Vernissage statt. Dabei transformiert sich Birdman vor Publikum vom Menschen zum Vogel oder umgekehrt. Jede Performance ist abgestimmt und inspiriert auf die jeweilige Umgebung und somit einzigartig. „Instant Art“ ist eine von Birdman geschaffene Kunstform, bei der es um Spontanität und Improvisation geht. "Improvisationstheater in der Kunst" nennt er es, wenn er von Gästen mitgebrachte Materialien und Themen binnen kürzester Zeit in ein Kunstwerk verwandelt. (Foto: © Galerie Gugging)
12 | KUNST.INVESTOR Auktionshaus Kinsky
Ty Waltinger (Wien, 1962 geb.), Dynamisches Rot, 2005, 145 x 245 cm, KP € 25.200
104. Kinsky-Auktion - Ein viel versprechender Start ins Auktionsjahr „Kostbarkeiten“ haben sich einmal mehr als ein gelungener Start ins neue Auktionsjahr bewährt. Nach einem Marathon über zwei Tage setzten die verschiedenen Objekte aus allen Sparten einen beachtlichen Gesamtumsatz von € 1,1 Mio (€ 1,5 Mio Kaufpreis) um! Das Geheimnis lag zumeist in den sehr moderaten Preisen, die Sammler anlockten und auch interessante Steigerungen brachten! In der Sparte des 19. Jahrhunderts führten besonders die Miniaturbildnisse reizender Damen aus der Hand großer Künstler zu hartnäckigen Bietgefechten: Heinrich Friedrich Fügers und Ferdinand Georg Waldmüllers Porträts wurden erst bei € 8.000 (KP € 10.100) freigegeben, Moritz Michael Daffingers auf Elfenbein gemalte junge Frau aber erst bei fantastischen € 14.000 (KP € 17.600)! Und auch Peter Fendis entzückende Geschwister-Studie wird dem erzielten Preis von € 6.000 (KP € 7.500) zweifellos gerecht. Bei den Antiquitäten sorgte einmal mehr das Glas für einen starken Beginn. € 18.000 (KP € 22.700) für eine sogenannte „Rosoglio-Flasche“, € 14.000 (KP € 17.600) für eine grüngefärbte Branntweinflasche , € 22.000 (€ 27.700) für eine der seltenen Warzenflaschen aus blauem Glas und € 24.000 (€ 30.200) für eine makellose oktogonale Flasche des 17. Jahrhunderts
lassen keinen Zweifel über die Bedeutung dieser Kunsttechnik. Die wie immer eleganten Designs der Wiener Werkstätte im Jugendstil & Design waren mit den niedrig angesetzten Preisen erwartungsgemäß gefragt sowie auch die letzten Stücke aus dem Nachlass Hagenauer seine Sammler fanden. Die Klassische Moderne präsentierte in dieser Auktion eine Reihe von Zeichnungen und Graphiken, die sonst weniger im Angebot zu finden sind. Das wurde von den Sammlern durchwegs honoriert, wobei einmal mehr Alfons Waldes Tempera Bilder das Preisniveau deutlich anhob: seine Schifahrer um 1925 wurden erst bei € 50.000 (€ 63.000), die Almhütten bei € 20.000 (KP € 25.200) und das lustvolle Liebesspiel bei € 28.000 (€ 35.300) zugeschlagen. Bei vollem Saal beendeten die Zeitgenossen die Auktionstage mit einem fast ausverkauften Abend. Auch hier dominierten Graphiken und Aquarelle, die bis zu € 7.000 gesteigert wurden. Markus Prachenskys Umbria Variante schloss mit €28.000 (€ 35.300) als teuerstes Ölbild ab, gefolgt vom international erfolgreichen Wiener Ty Waltinger, mit seinem „Dynamisches Rot“ für € 20.000 (€ 25.200) und einem großformatigen Staudacher für € 16.000 (€ 20.200). (Foto: © ‚im KINSKY‘ - Katalog)
13 | KUNST.INVESTOR Auktionshaus Kinsky
Alfons Walde (1891 – 1958), Schifahrer am Horn, um 1925, Tempera, 12 x 10 cm, KP € 63.000
14 | KUNST.INVESTOR Auktionshaus Kinsky
Hans Staudacher (St. Urban 1923 geb.), o.T., 2000, 130 x 99,5 cm, KP â‚Ź 20.200
15 | KUNST.INVESTOR Auktionshaus Kinsky
Oktogonale Flasche, Mitte 17. Jhd., grünes Glas, H 27 cm, KP € 30.200
16 | KUNST.INVESTOR Auktionshaus Kinsk
Moritz Michael Daffinger (Wien 1790-1849 Wien), Porträt einer jungen Dame, Miniaturmalerei auf Elfenbein,8,5 x 7 cm, KP € 17.600
17 | KUNST.INVESTOR Auktionshaus Kinsky
Surreale Welten und politische Karikatur ZEITGENÖSSISCHE KUNST im Kinsky - 24. März 2015
Die Märzauktion für Zeitgenössische Kunst kann mit zwei bedeutenden Sammlungen aufwarten: dem Nachlass von Helmut Leherb und einem Konvolut von 289 Karikaturen des österreichischen Meisterzeichners Paul Flora. Helmut Leherb (1933-1997) war ein ungewöhnlicher, vielseitiger Künstler, ein präziser Zeichner und Maler, aber auch einer der ersten, surrealistischen Installationskünstler. Eine besondere Auswahl dieser Gruppen präsentiert der Nachlass mit Graphiken, Ölbildern und, als kleine Sensation, mit Skulpturen, bestehend aus mit Vögeln und Perlen bestickten Modellpuppen, Blumentöpfen aus Keramikköpfen oder Tische auf Händen und Füßen. Dieses umfangreiche Konvolut wird nun erstmals zum Verkauf angeboten und bringt das Werk dieser schillernden Künstlerpersönlichkeit seit langem wieder auf dem Markt. Die Preise rangieren zwischen € 3.000 und € 27.000. Leherb gehörte zu den Gründungsmitgliedern der Phantastischen Realisten, löste sich aber davon und sah sich selbst als einzigen Surrealisten Österreichs. Seine Karriere begann in Paris, wo er mit seiner Frau, der Malerin Lotte Profohs in den 1960er und 1970er Jahren lebte und die skurril, surrealistische Kunstavantgarde kennenlernte. Früh war er international erfolgreich, in Österreich sorgte er u.a. für einen der ersten Kunstskandale, nachdem seine Einladung zur Biennale in Venedig 1964 kurzfristig abgesagt wurde. Nach seiner Rückkehr nach Österreich sorgte er vor allem mit monumentalen Wandkeramiken, wie jene in der ehemaligen Wirtschaftsuniversität in Wien, für Aufsehen.
Mit spitzem Bleistift und noch schärferer Pointe verstand es Paul Flora (1922 – 2009) wie kein anderer, das allzu Menschliche und die politischen Untiefen im Besonderen zu Papier zu bringen. Legendär sind seine Karikaturen, die er zwischen 1957 und 1964 für die Hamburger ZEIT und für die Tiroler Tageszeitung wöchentlich veröffentlicht hatte. Die Originalzeichnungen in Bleistift und teilweise Tusche für die Redaktion der Tiroler Tageszeitung aus den Jahren 1958 – 1964 werden nun aus einer Sammlung angeboten und in Positionen von je rund 15 Stück zum Schätzpreis ab € 3.000 bzw. 5.000 angeboten. Die Themen rufen die politisch spannenden Zeiten des Kalten Krieges hervor, mit den Auseinandersetzungen vor der Teilung Berlins, den Nahostkonflikt und als bis heute bleibende Konstante die Querelen der rotschwarzen Koalition. Die originalen Zeichnungen werden erstmals am Kunstmarkt angeboten und ergänzen mit ihren humorvollen wie geistreichen statements das Werk dieses bedeutenden Zeichners. Aus dem internationalem Spektrum ragen Mischtechniken von Franz West (je € 10.000 – 20.000), ein in leuchtendes Blau getränkte Bildskulptur auf Gummibasis von Rudolf Stingel (€ 25.000 – 50.000), sowie ein hervorragende Arbeit von 1974 des erst 2012 verstorbenen, abstrakten Expressionisten Paul Jenkins („Phenomena Saladin’s Robe; € 15.000 – 30.000) hervor. Noch nie am Markt war bisher der Entwurf für „Figur II“ aus dem Jahr 1961 von Fritz Wotruba. Angeboten wird noch dazu eine der nur zweimal ausgeführten Künstlergüsse (€ 25.000 – 50.000). (Foto: Auktionshaus im Kinsky) Download:Online-Katalog(klicke.hier)
18 | KUNST.INVESTOR Auktionshaus Kinsky
Helmut Leherb, Kattowitzer Madonna, Öl auf Leinwand, 93 x 64 cm, Schätzpreis € 20.000 – 40.000
19 | KUNST.INVESTOR Auktionshaus Kinsky
Abbildung 1 Helmut Leherb (1933-1997), Le roi c’est moi, Öl auf Leinwand, 101 x 75 cm, Schätzpreis € 20.000 – 40.000
20 | KUNST.INVESTOR Auktionshaus Kinsky
Rudolf Stingel, Ohne Titel, 1994, Mischtechnik, 33,5 x 23,5 cm, Schätzpreis € 25.000 -50.000
21 | KUNST.INVESTOR Auktionshaus Kinsky
Paul Jenkins, Phenomena Saladin’s Robe, 1974, Acryl auf Leinwand, 152 x 136 cm Schätzpreis € 15.000 -30.000
23 | KUNST.INVESTOR Galerie Hassfurther
Handel mit Kunst, kunstvoll handeln!
Der Galerist und Auktionator Wolfdietrich Hassfurther ist seit über 40 Jahren in der Wiener Galerieszene ein Inbegriff und mischt mit seiner berühmten Galerie im Herzen Wiens in der oberen Liga der Galeristen und Auktionshäuser mit. Begonnen hat Wolfdietrich Hassfurther als Antiquar und Autografenhändler, als der Markt in Europa jedoch von den Amerikanern leer gekauft war, entdeckte er die wunderbare Welt der bildenden Kunst und gründete seine eigene Galerie. Seither hat er sich auf Gemälde, Meisterzeichnungen, Skulpturen, Miniaturen, Aquarelle und Druckgrafiken spezialisiert. Bis zum heutigen Tage lässt er sich von der Liebe zu einer großartigen Kunst antreiben; inspirierend ist für ihn aber auch die Schönheit des Lebens, die der feinfühlige Galerist auch im Alltäglichen erkenne, "ich bin immer wieder von der Schönheit des Lebens hingerissen." Beständigkeit und Kampfgeist hat der Galerist bis zum heutigen Tage bewiesen, seine eigenwillige Persönlichkeit ist sein Markenzeichen und sein unbändiges Engagement brennt bis heute. Gemeistert hat er so die Krisenzeiten, die seit den 1990er-Jahren nicht nur die Finanzmarkt schütteln, sondern auch den Kunstmarkt: "Wien ist eine Stadt der Halbseligen, und Halbselige meistern Krisen besser", glaubt Wolfdietrich Hassfurter, der zum Synonym für fairen Kunsthandel geworden ist. Er hat es auch nicht verabsäumt, seine Fühler auszustrecken in Richtung
Mittlerer Osten und Orient, bis nach Indien, China und Russland gehen seine Kontakte. Der Galerist konnte sich so ein weltweites Netzwerk aufbauen und ist überzeugt: "In diesen Ländern wächst eine neue europäische Sammlergeneration heran, die ein großes Interesse an europäisch klassischer Moderne hat." Die Galerie Hassfurther hat sich so zu einem international agierenden Player entwickelt. Das Erfolgsrezept der One-Man-Galerie: Fachliche Kompetenz mit Schwerpunkt Klassische Moderne, Alte Meister und Biedermeier gepaart mit Aufrichtigkeit. Seine vielen Stammkunden schätzen seine Ehrlichkeit, sein Wissen und sein Talent besondere Meisterwerke aufzuspüren; sein berühmtester und treuerster Kunde war der Sammler Rudolf Leopold, der 1973 sein erstes Bild bei Hassfurther erstand und seither immer wieder kam. Bekannt wie beliebt ist Hassfurther weiters für seine kostenlose Beratung und Schätzungen von KunstObjekten. Vielbeachtet ist dabei sein unschätzbares Wissen in den Kunstepochen Alte Meister, Biedermeier sowie die Klassische Moderne. Wolfdietrichs Geheimrezept hat somit mehrere Ingredienzien: Zum Einen seine weltweiten Kontakte und zum Anderen seine Liebe für die Kunst und sein Geschick diese zu finden. Auf sein Alter angesprochen sagt er: "Es macht mir einfach Freude älter und weiser zu werden, wer will schon sterben." (Foto: © Galerie Hassfurther)
30 | KUNST.INVESTOR ARTCURIAL
Collection Baillon © Artcurial
Französisches Auktionshaus entdeckt verborgene Automobilsammlung des Unternehmers Roger Baillon aus den 1950er Jahren. Das Auktionshaus Artcurial gibt einen Sensationsfund bekannt. In einer Scheune in Westfrankreich wurde die 60 Autos umfassende Oldtimersammlung des Logistikunternehmers Roger Baillon entdeckt. Sie beinhaltet Modelle aus den frühen Zeiten des Automobils bis zu Modellen aus den 1970er Jahren von allen bekannten Herstellern. „Diese schlummernden Schönheiten tragen die Patina einer goldenen Ära. Die Entdeckung ist einzigartig und wird die Herzen aller Auto- und Geschichtsliebhaber höher schlagen lassen“, betont ARTCURIAL WienDirektorin Caroline Messensee. Das Prunkstück der Sammlung ist ein 1961 Ferrari 250 GT SWB California Spider aus dem Besitz von Alain Delon, den ihm sein Schauspielerkollege Gérard Blain abkaufte, mit einem Schätzwert von 9,5 bis 12 Millionen Euro. Das Auto erlangte weltweite Berühmtheit, als sich Delon während der Dreharbeiten zu „Les Félins“ mit Shirley MacLaine 1964 gemeinsam mit Jane Fonda davor ablichten ließ. Ein weiteres Highlight ist ein 1956
Maserati A6G Gran Sport Frua mit einem Schätzwert von 800.000 bis 1,2 Millionen Euro. Ebenso sind seltene Modelle von Bugatti, Hispano-Suiza, TalbotLago, Panhard-Levassor, Maserati, Ferrari, Delahaye oder Delage vertreten. Die Sammlung wird am 6. Februar 2015 von ARTCURIAL im Rahmen des Retromobile Salons in Paris (Frankreich) auktioniert werden. Die Sammlung wurde in den 1950er Jahren von Baillon gegründet, um Autos aus der Vorkriegszeit für die Nachwelt in einem museums-ähnlichen Umfeld zu konservieren. Als großer Enthusiast zeigte er auf der renommierten Paris Auto Show in den 1950er Jahren auch einen Roadster, den er selbst entwarf und baute. In den 1970er Jahren war er durch geschäftliche Rückschläge gezwungen, rund 50 Autos aus seiner Sammlung zu verkaufen. Die restliche Sammlung verblieb seither an jenem Ort in Westfrankreich, wo sie nun von den ARTCURIAL Cars-Experten Matthieu Lamoure und Pierre Novikoffentdeckt wurde. (Foto: © Artcurial)
312 | KUNST.INVESTOR ARTCURIAL
1956 Maserati A6G Gran Sport Frua , Collection Baillon © Artcurial
, Collection Baillon, 7 -© Artcurial
33 | KUNST.INVESTOR ARTCURIAL
, Collection Baillon, 9 -速 Artcurial
34 | KUNST.INVESTOR 21er Haus
Meister der Divisio Apostolorum, Geburt Mariens, um 1490/95 Malerei auf Fichtenholz 78 x 73,5 cm Š Belvedere, Wien
35 | KUNST.INVESTOR 21er Haus
Cecil Beaton, Eileen Dunne im Krankenhaus für kranke Kinder, 1940 Silbergelatine-Abzug 45,7 x 45,7 cm © The Cecil Beaton Studio Archive at Sotheby`s
SCHLAFLOS - DAS BETT IN GESCHICHTE UND GEGENWARTSKUNST Als Schauplatz von Geburt, Liebe, Krankheit und Tod sowie als Ort der Einsamkeit, der Gewalt und geschichtsträchtiger Momente gehört das Bett zu den in der bildenden Kunst am häufigsten reproduzierten Gegenständen. Nicht selten hat es metaphorische Bedeutung – als Veranschaulichung der Bedingungen menschlicher Existenz. Ein Großteil der Menschheit wird darauf geboren – das Wunder des Lebens nimmt hier Anfang und Ende. Das 21er Haus widmet sich dem Bett als vielfältig gebrauchtem Motiv in Gemälden, Zeichnungen, Fotografien und Videoarbeiten, als Readymade sowie als Ausgangspunkt für Installationen und Skulpturen. Anhand ikonografischer Schlüsselwerke der Kunstgeschichte und historischer Originalobjekte werden thematische und assoziative Gesichtspunkte des Bettes gegenübergestellt. Mit Arbeiten von Diane Arbus, Pierre Bonnard, Agostino Carracci, Gustave
Courbet, Tracey Emin, Lucian Freud, Artemisia Gentileschi, Philip Guston, Damien Hirst, Yayoi Kusama, Maria Lassnig, Robert Rauschenberg, Thomas Ruff, Egon Schiele, Antoni Tàpies, Franz West u. v. m. Vor nahezu 50 Jahren gingen Yoko Ono und John Lennon zusammen ins Bett, um gegen den Krieg zu protestieren. Das damals berühmteste Künstlerpaar der Welt machte seine Flitterwochen öffentlich und verkündete aus dem Bett heraus: „Make love, not war!“ Mit dieser Performance von Ono und Lennon wurde das Bett in der bildenden Kunst zum politischen Instrument. Seit jeher hat das Bett verschiedene Zwecke erfüllt – als Schlaf- und Ruhestätte, aber auch als Schauplatz von Geburt und Tod; von Erotik, Sex und Gewalt; von Krankheit und Einsamkeit. Es begleitet den Kreislauf des Lebens in allen entscheidenden Phasen, die die Entwicklung eines Menschen und einer Kultur prägen und beeinflussen.
36 | KUNST.INVESTOR 21er Haus
Maria Lassnig, Krankenhaus, 2005, Öl auf Leinwand, 150 x 200 cm © Privatsammlung, Courtesy Hauser & Wirth
Pierre Bonnard, Liegender Akt, um 1909, Öl auf Leinwand 60 x 65 cm, Städel Museum, Frankfurt am Main, © U. Edelmann - Städel Museum - ARTOTHEK / © Bildrecht, Wien, 2015
37 | KUNST.INVESTOR 21er Haus
Die Ausstellung Schlaflos - Das Bett in Geschichte und Gegenwartskunst, die vom 30. Jänner bis 7. Juni 2015 im 21er Haus zu sehen ist, hat das Bett als Motiv in der Kunstgeschichte im Fokus. Sie umfasst Gemälde, Skulpturen, Zeichnungen, Fotografien und Videoarbeiten, deren Bandbreite sich von Werken alter Meister bis zu Arbeiten der Gegenwartskunst spannt und die einander thematisch und assoziativ gegenübergestellt werden. Das Bett als jener Gegenstand, den wir üblicherweise mit dem Schlaf in Verbindung bringen, hat die Menschheitsgeschichte stets begleitet. Als Objekt reagiert es auf die Physiognomie des menschlichen Körpers, es abstrahiert und stilisiert diese in einer Form, die dessen aufrechte, gestreckte Haltung nachahmt. Die Darstellung und die Rolle des Bettes in der Kunst entwickelten sich vom Hintergrund- oder Kulissenobjekt zum unabhängigen Bildgegenstand, und das stets mit metaphorischem und/oder anthropomorphem Gehalt. Ein Großteil der Menschen wird in einem Bett geboren, man könnte sagen, dass das Wunder des Lebens darin seinen Anfang nimmt. Ein Werk der Ausstellung ist ein Gemälde von Lavinia Fontana aus dem 16. Jahrhundert, das ein Kind in einer Wiege zeigt – die wahrscheinlich erste Umsetzung dieses Sujets in der Kunstgeschichte. Die Tradition der Darstellung der Geburt setzt sich bis heute fort, beispielsweise bei Robert Gober oder Sherrie Levine. Zahlreiche Künstler der Gegenwart, von Nobuyoshi Araki, Diane Arbus, Lucian Freud, Yayoi Kusama über Jannis Kounellis, Antoni Tàpies, Rosemarie Trockel bis Juergen Teller, Franz West oder Rachel Whiteread, haben sich der Form des Bettes bedient oder – wie Tracey Emin, Mona Hatoum, Damien Hirst, Jim Lambie und Sarah Lucas – das Bett als Readymade verwendet. Auch Arbeiten der Künstler Pierre Bonnard, Agostino Carracci, Jota Castro, Artemisia Gentileschi, Nan Goldin, Maria Lassnig, Bettina Rheims und Erwin Wurm stellen das Bett ins Zentrum. „Ausgehend von einem der alltäglichsten Dinge begeben wir uns in dieser
Ausstellung auf eine Reise durch die Geschichte der Menschheit und der Kunst, geht es doch um einen Gegenstand, auf dem die normalsten und wichtigsten Ereignisse des Lebens stattfinden und der so universell ist, dass jeder Mensch ihn in den unterschiedlichsten Formen benützt, und so trivial, dass seine Omnipräsenz in Leben und Kunst als selbstverständlich gilt“, beschreibt Agnes Husslein-Arco, Direktorin des Belvedere und des 21er Haus, die Ausstellung. „Das Bett als Gegenstand bzw. als Topos hat die Menschheitsgeschichte stets begleitet, und das von ihren Anfängen an und in allen Kulturen der Welt. Als Ort, als Raum ist es dialektisch und ständig im Werden begriffen. Auf dem Bett und um das Bett herum ereignen sich einige der bedeutendsten und entscheidendsten Dinge in unserem Leben“, erläutert Mario Codognato, Chefkurator des 21er Haus, die Schau. Die Ausstellung zeigt Werke vom pompejischen Fresko, das als „Werbetafel“ vor Bordellen angebracht wurde, über Agostino Carraccis Kupferstiche, japanische Farbholzschnitte und Artemisia Gentileschis Judith köpft Holofernes bis zu zeitgenössischen Darstellungen des Bettes als Schauplatz erotischer, gewalttätiger, humorvoller, sarkastischer und kritikvoller Szenen. Der italienische Fotograf Oliviero Toscani bildet in Adam und Eva in Cybereden ein junges Paar in eindeutiger Stellung im Bett ab, es lässt sich jedoch von technischen Geräten wie iPod und Laptop ablenken. Kritische Stimmen kommen auch in den Werken Mikhael Subotzkys oder Lucinda Devlins auf, die menschenunwürdige Schlafstätten in Gefängnissen in Südafrika oder Hinrichtungsstätten in amerikanischen Todeszellen dokumentieren. Darüber hinaus wird das Bett als Stätte von Krankheit, Elend, Einsamkeit und Einkehr auf unterschiedliche Weise dargestellt, beispielsweise durch Menschen in Spitalsbetten, wie in Werken von Maria Lassnig, Inge Morath und Josef Karl Rädler; oder aber durch die Frau allein im Bett – vielleicht wartend oder die Ruhe genießend, vielleicht einsam –, wie etwa von Pablo Picasso, Lucian Freud,
38 | KUNST.INVESTOR 21er Haus
Bettina Rheims, Madonna laughing and holding her breasts, New York, September, 1994, C-Print
39 | KUNST.INVESTOR 21er Haus
Johann Baptist Reiter, Schlummernde Frau, 1849 Öl auf Leinwand 55 x 68 cm © Belvedere, Wien
Pierre Bonnard und Otto Dix abgebildet. Historische Originaldokumente, z. B. aus der Österreichischen Nationalbibliothek oder dem Heeresgeschichtlichen Museum, werden mit zeitgenössischen Szenefotografien, die das Bett als Schauplatz würdigen, konfrontiert. Ablichtungen von berühmten Persönlichkeiten oder historischen Begebenheiten, die sich natürlich alle im Bett abspielen, werden einander gegenübergestellt: Marilyn Monroe trifft beispielsweise auf eine junge Kate Moss, die letzten Abbildungen von wichtigen Persönlichkeiten auf dem Totenbett stehen zum Vergleich, ebenso jene von berühmten Künstlern,
die sich auf dem Bett porträtieren ließen. Schlaflos. Das Bett in Geschichte und Gegenwartskunst liefert einen historischen und multimedialen Exkurs über das Bett und seine Geschichte in der Kunst und analysiert das Bett und seine Verwendung im individuellen, aber auch im sozialen, im medizinischen und im geografischen Kontext. Die Ausstellung veranschaulicht all jene Bereiche des Lebens und der Kunst, die auf dem Bett, darunter, daneben oder damit passieren, in neun Kapiteln: „Geburt“, „Liebe“, „Einsamkeit“, „Krankheit“, „Tod“, „Gewalt“, „Politik“, „Mythos“ und „Anthropomorph“. (Foto: 21er Haus)
40 | KUNST.INVESTOR WestLicht
EDWARD STEICHEN, Vogue, Juli 1932, Covermotiv von Edward Steichen, Courtesy Condé Nast Archive © 1932 Condé Nast Publications
41 | KUNST.INVESTOR WestLicht
EDWARD STEICHEN, Auf George Bahers Yacht. June Cox, in unbekanntem Design; E. Vogt in, Chanel, mit einem Hut von Reboux;Lee Miller in einem Kleid von Mae und Hattie Green und einem Chanel-Schal; Hanna-Lee Sherman in unbekanntem, Design, 1928, © 1928 Condé Nast Publications
EDWARD STEICHEN - IN HIGH FASHION
Greta Garbo, Marlene Dietrich, Winston Churchill, Katherine Hepburn, Charlie Chaplin, Joan Crawford, Gloria Swanson, Cecil B. De Mille, George Gershwin, Fred Astaire, Gary Cooper, Maurice Chevalier – sie alle und viele mehr hat Edward Steichen (1879–1973), einer der bedeutendsten Fotopioniere des 20. Jahrhunderts, für Vogue und Vanity Fair vor seiner Kamera in Szene gesetzt. Das Fotomuseum WestLicht widmet sich mit der Ausstellung Edward Steichen. In High Fashion den Jahren von 1923 bis 1937, in denen Steichen als Cheffotograf des Condé Nast Verlags die Mode- und Magazinfotografie revolutionierte. Rund 200 seltene Vintage-Prints aus dem Condé Nast Archiv führen das eindrucks-voll vor Augen. Bereits zu Beginn seiner Laufbahn war Steichen einer der wichtigsten Proponenten des
Piktorialismus, jener vom Impressionismus beeinflussten Strömung, die mit Edeldruckverfahren die Fotografie als vollwertiges künstlerisches Ausdrucksmedium der Malerei an die Seite zu stellen suchte. In den Jahren des Ersten Weltkriegs etablierte er sich als Vorreiter einer sachlichen Fotografie. 1923 trat er dann als Cheffotograf von Vogue und Vanity Fair eine Stelle an, die zu den renommiertesten im Bereich der kommerziellen Fotografie zählte. In den kommenden 15 Jahren setzte er gänzlich neue Maßstäbe in diesem Metier. Für die Condé Nast Magazine fotografierte Steichen die bekanntesten Persönlichkeiten aus Film, Theater, Musik, Literatur, Journalismus, Tanz, Sport und Politik, vor allem aber auch die Kreationen der Haute Couture, und schuf so ein einzigartiges Oeuvre.
42 | KUNST.INVESTOR WestLicht
EDWARD STEICHEN, Marlene Dietrich, 1934, Courtesy Condé Nast Archive © 1934 Condé Nast Publications
43 | KUNST.INVESTOR WestLicht
EDWARD STEICHEN, Schauspielerin Gloria Swanson, 1924 Courtesy Condé Nast Archive, © 1924 Condé Nast Publications
Selbstbewusst setze er durch, dass seine Arbeiten nur unter Nennung seines Namens, als Autorenfotografie, publiziert werden durften. Die Zeit der 1920er- und 1930er-Jahre gilt heute als Steichens wichtigste Schaffensphase, die viele der bekanntesten Fotografien des 20. Jahrhunderts hervorbrachte. Steichen verzichtete dabei, anders als etwa Man Ray und Erwin Blumenfeld, auf avantgardistische Stilelemente und ließ die künstlerischen Einflüsse seines Frühwerks wie Impressionismus, Jugendstil und Symbolismus hinter sich. Er entwickelte eine ganz neuartige, professionelle Bild-sprache, die sich weltmännisch, elegant und mit oft unterkühlter Erotik ganz im Geist des Art déco präsentierte. Wie auf einem Filmset arbeitete er dabei mit einem großen Team von Mitarbeitern, das für Bühnenaufbau und Ausleuchtung, Styling und Makeup
verantwortlich war. Steichen komponierte bildnishaft, dekorativ verfremdend, schnappschussartig oder nüchtern realistisch. Das am Modell wie an einer Modepuppe drapierte Kleid hatte bei ihm ausgedient. Er arrangierte Situationen, inszenierte Settings, in denen die Persönlichkeit des Modells in den Mittelpunkt rückte, die Mode nur noch als Attribut zur Wirkung kam. Fashionaufnahmen wurden so zu Porträtfotografie. Indem er die bis dato anonymen Mannequins als wiedererkennbare Persönlichkeiten ins Bild rückte, ebnete er auch jenen Supermodels den Weg, die dann spätestens ab den 1990er-Jahren ins große Rampenlicht der Modewelt traten. DAUER DER AUSSTELLUNG bis 19.04.2015 (Foto: Fotomuseum WestLicht )
44 | KUNST.INVESTOR WestLicht
EDWARD STEICHEN, Marion Morehouse in einem Kleid von, Vionnet, 1930 Courtesy Condé Nast Archive © 1930 Condé Nast Publications
45 | KUNST.INVESTOR WestLicht
EDWARD STEICHEN, Model Margaret Horan in, einem schwarzen Kleid von Jay-Thorpe, 1935 Courtesy Condé Nast Archive, © 1935 Condé Nast Publications
46 | KUNST.INVESTOR WestLicht
EDWARD STEICHEN, Winston Churchill, 1932, Courtesy Condé Nast Archive, © 1932 Condé Nast Publications
47 | KUNST.INVESTOR WestLicht
EDWARD STEICHEN, Schauspieler Gary Cooper, 1930, Courtesy Mathieu Humery Collection, © 1930 Condé Nast Publications
48 | KUNST.INVESTOR MAK
Foto: MAK, Ramon Puig Cuyas, Brosche, 1990er Jahre, © MAK/Nathan Murrell
49 | KUNST.INVESTOR MAK
SCHMUCK 1970–2015 - SAMMLUNG BOLLMANN FRITZ MAIERHOFER – Retrospektive Einen Überblick über den formalästhetischen und materialspezifischen Reichtum des internationalen zeitgenössischen Schmucks präsentiert die Ausstellung SCHMUCK 1970–2015: SAMMLUNG BOLLMANN. FRITZ MAIERHOFER – Retrospektive, die seit 14. Januar 2015 im MAK zu sehen ist.
Die Schau gewährt erstmals einen tiefen Einblick in die exquisite, mehr als 1.000 Objekte zählende Schmucksammlung des österreichischen Ehepaars Bollmann. Stilbildende Unikate und experimentelle Formen prägen die Ausstellung, die neben den Exponaten aus der Sammlung Bollmann auch das Œuvre des international anerkannten österreichischen Schmuckkünstlers Fritz Maierhofer zeigt. Insgesamt 454 Exponate aus der Sammlung Bollmann werden im MAK der Öffentlichkeit präsentiert. Heidi und Karl Bollmann wählten Arbeiten von 206 KünstlerInnen, die einen Bogen über unterschiedlichste kulturelle Regionen spannen. Schmuckstücke aus den USA, Mexiko, Israel, Japan, Australien, Neuseeland, Südafrika, Korea, Vietnam und China sind ebenso zu sehen wie Exponate aus Österreich und nahezu allen europäischen Ländern. „Schmuck wird auch heute noch überwiegend als ein nach der Konvention zu lesendes Zeichen der gesellschaftlichen Position gesehen. Etwa Mitte der 1960er Jahre kam es jedoch in Europa, auch nahezu gleichzeitig in Japan und in den USA, zu einem radikalen Neubeginn. Die Freiheit der Kunst sollte auch für den Schmuck gelten. Wir sehen den Sinn der Ausstellung darin, jede Besucherin und jeden Besucher mit der Vielfalt der Objekte zu einer freien und lustvollen Bestimmung der eigenen Position einzuladen. Deswegen soll auch die grundlegende Einheit der Schmuckstücke gezeigt werden“, so Karl Bollmann. Zu den herausragenden gezeigten KünstlerInnenpositionen zählen etwa Manfred Bischoff
(geb. 1947 in Deutschland, lebt und arbeitet in Italien und Deutschland), Yasuki Hiramatsu (1926–2012, Japan), Bruno Martinazzi (geb. 1923, Italien), Philip Sajet (geb. 1953, Niederlande, lebt und arbeitet in Deutschland), Annamaria Zanella (geb. 1966, Italien) sowie die Österreicher Helfried Kodré (geb. 1940, Österreich), Manfred Nisslmüller (geb. 1940, Österreich) und Peter Skubic (geb. 1935 in Serbien, lebt und arbeitet in Österreich). Seit mehr als 40 Jahren verfolgt das Ehepaar Bollmann die Entwicklung der zeitgenössischen Schmuckkunst. „Von Anbeginn an waren meine Frau und ich von der ungemeinen Vielfalt und dem Abwechslungsreichtum des neuen Schmucks fasziniert. Peter Skubic war da ein selbstloser Mentor. Auch die immer mit Zweifeln verbundene Frage, was Schmuck eigentlich ist, und das Suchen nach der allgemein gültigen Qualität haben zu einem enzyklopädischen und geografisch weltweiten Ansatz geführt“, kommentiert Karl Bollmann sein Sammlerinteresse. Im Rahmen des Projekts Schmuck zur Jahrtausendwende – die Möglichkeit, die Wirklichkeit, der Mensch lud Karl Bollmann prominente internationale SchmuckkünstlerInnen ein, ein Schmuckstück für seine Ehefrau Heidi Bollmann zu fertigen. Alle 61 Arbeiten, darunter 16 österreichische, werden in einem eigenen Bereich der in drei Zeitabschnitte gegliederten Ausstellung (1970 bis 1999, 2000 und 2001 bis 2015) erstmals gemeinsam ausgestellt. (Foto: © MAK)
50 | KUNST.INVESTOR MAK
Foto: MAK, © Fritz Maierhofer, Brosche, 1987
FRITZ MAIERHOFER. Retrospektive:
Die Präsentation des Œuvre von Fritz Maierhofer, einem der führenden österreichischen Schmuck- und Objektkünstler, bildet den zweiten Bereich der MAKAusstellung SCHMUCK 1970–2015. Seine Werkschau umfasst Schmuck und Skulpturen von den 1960er Jahren bis heute. Ausgestellt werden insgesamt an die 200 Objekte, die durch ungewöhnliche Materialkombinationen und eine avantgardistische Auffassung von Schmuck gekennzeichnet sind. Maierhofer, der seine Ausbildung bei Juwelier Heldwein in Wien erhielt, erzeugt aus Acrylglas, Stahl, Zinn, Aluminium und dem synthetischen Material Corian einzigartige Objekte. Der Künstler, der schon früh eine Neigung zur Bildhauerei erkennen ließ, war in den 1960er und 1970er Jahren von der revolutionären Popkultur Englands geprägt. „Die folgenden Jahrzehnte sahen vielfältige Veränderungen im Schaffen Maierhofers, vor allem durch sein Experimentieren mit den unterschiedlichsten Materialien. Trotz der formalen Vielfalt bleiben die strukturellen Anhaltspunkte konstant: Es sind die Struktur, die Regeln des extremen Minimalismus und die aufwendigen abstrakten
geometrischen Kombinationen aus Balken, Achsen und Traversen, alles Formen, die scheinbar aus architektonischen Installationen extrapoliert sind“, analysiert Graziella Folchini Grassetto einen Teil seiner künstlerischen Entwicklung im Katalog zur Ausstellung. Maierhofers erste Arbeiten aus den 1960er und 1970er Jahren bestechen durch die ungewöhnliche Verbindung der Materialien Acryl und Metall. Broschen und Ringe seiner Anfangsphase ruhen auf quadratischen Sockeln und Rahmen, die von Stahldrähten gehalten werden. Diese dreidimensionalen Werke finden ihre Fortsetzung in den Arbeiten der nächsten Jahrzehnte, in denen der Künstler Skulpturen für Plätze, Gärten und Parks realisierte. In seinen jüngst entstandenen skulpturalen Arbeiten erstellt er zunächst rechteckige Modelle aus gefaltetem Papier, die er dann in farbige Metallflächen übersetzt und damit dreidimensionale Effekte erzielt. Zur Ausstellung erscheint in der Arnoldschen Verlagsanstalt ein reich illustrierter Katalog in deutscher und englischer Sprache mit einem Vorwort von Christoph Thun-Hohenstein sowie Beiträgen von Karl Bollmann und Graziella Folchini Grassetto. (Foto: © MAK)
52 | KUNST.INVESTOR Essl Museum
Queenie McKenzie Nakarra, Untitled, ca. 1993, Erdpigmente und natürliche Bindemittel auf Leinwand, 80 x 100 cm, © Sammlung Essl Privatstiftung, Fotonachweis: Graham Baring, Melbourne
ESSL MUSEUM – ABORIGINAL ART Mit Aboriginal Art präsentiert das Essl Museum ab 30. Jänner 2015 eine umfangreiche Ausstellung mit Werken der Aboriginal Art, der Kunst der Ureinwohner Australiens. Es werden Werke der Sammlung Essl von bedeutenden und einflussreichen Künstlerinnen und Künstlern zu sehen sein, darunter Arbeiten von Emily Kame Kngwarreye, Rover Julama Thomas und Queenie McKenzie Nakarra sowie auch jüngere Positionen, wie Destiny Deacon. Das Essl Museum besitzt eine der bedeutendsten Sammlungen von Aboriginal Art in Europa. Die Grundlagen dazu bilden mehrere Reisen des Sammlers Karlheinz Essl nach Australien, im Rahmen derer er sich mit der Kunst und Kultur der Aboriginal People intensiv auseinandersetzte. Das Essl Museum gab mit den von
Michael Eather kuratierten Ausstellungen „Dreamtime“ (2001) und „Spirit & Vision“ (2004) bereits tiefe Einblicke in die zeitgenössische Aboriginal Art. „Aboriginal Art“ zeigt erstmals ausschließlich Werke aus Sammlungsbeständen in einem neuen inhaltlichen Kontext: Der besondere Fokus wird auf das Spannungsfeld zwischen Tradition, Überlieferung und künstlerischer Innovation vor dem Hintergrund der großen spirituellen Kraft der Arbeiten gelegt. Die Ausstellung beginnt mit den frühen Werken der Aboriginal Art der 1970er Jahre. Nachdem Bilder in dieser Jahrtausende alten Kultur immer flüchtig waren, sind erst auf Initiative des Kunsterziehers Geoffrey Barden 1970 erste Arbeiten auf Leinwand entstanden, die Aboriginal-People nennen sie „Reisende Bilder“.
54 | KUNST.INVESTOR Essl Museum
Johnny Warangkula Tjupurrula, Cave Corroboree Dreaming, 1971, Synthetische Polymerfarbe auf Sperrholzplatte, 42 x 30 cm, Š Sammlung Essl Privatstiftung, Fotonachweis: Graham Baring, Melbourne
55 | KUNST.INVESTOR Essl Museum
Rover Julama Thomas, Bamarr Country, 1994, Erdpigmente und natürliche Bindemittel auf Leinwand, 80 x 100 cm, © Sammlung Essl Privatstiftung, Fotonachweis: Graham Baring, Melbourne
Diese frühen Werke entwickeln sich formal aus den „Ground Paintings“ und Körperbemalungen, inhaltlich bilden sie stark abstrahiert einzelne „Dreamings“ ab. Dreamings sind Teile des Wissens der AboriginalPeople, die mündlich von Generation zu Generation weitergegeben wurden. Im Laufe der letzten Jahrzehnte haben sich viele Zentren, Schulen und einzelne Künstlerpersönlichkeiten etabliert. Auffällig ist die große künstlerische Weiterentwicklung vom Repetieren der traditionellen Formensprache hin zu einem sehr freien Umgang mit spirituellen Inhalten. Besonders hervorzuheben sind die scheinbar abstrakten Werke
von Paddy Bedford, Queenie McKenzie Nakarra und Rover Julama Thomas, die durch die ausschließliche Verwendung von Erdpigmenten ihre kontemplative Kraft entfalten. Ein Star unter den australischen Künstlerinnen und Künstlern ist Emily Kame Kngwarreye, die mit zahlreichen großformatigen Arbeiten in der Sammlung Essl vertreten ist. Als über 80-Jährige begann diese Künstlerin zu malen und hatte in nur wenigen Jahren eines der beeindruckendsten Werke der abstrakten Kunst in Australien geschaffen. Ausstellungsdauer bis 16. August 2015(Foto: Essl Museum - © Sammlung Essl Privatstiftung)
56 | KUNST.INVESTOR Ho Gallery
THE FOLLOWERS (After Velรกzquez), 120 x 130 cm, acrylic + liquid chalk on canvas, 2014
57 | KUNST.INVESTOR Ho Gallery
DISGUISES (After Caravaggio), 100 x 130 cm, acrylic + liquid chalk on canvas, 2014
ALTER IDEM Petra von Kazinyan In ihren realistischen Gemälden, die sie als „Oberflächen, in denen sich der Betrachter spiegeln soll“ versteht, setzt sie sich mit der Korrelation von kulturellen Tendenzen und individuellen Lebenskonzepten auseinander – im Spannungsfeld von Kunstgeschichte und Gegenwart werden die Mechanismen und Symbole der Popkultur thematisiert, vermeintlich gestört von irritierenden Elementen wie Übermalungen, die sie als Metaebenen nutzt, um neben der Entpersonalisierung des Gezeigten auch eine Konzentration auf den philosophischen Gehalt des Bildes zu bewirken. der Bilderzyklus ALTER IDEM von Petra von Kazinyan, der auf dem berühmten Cicero-Zitat vom „anderen Selbst“ basiert. Er setzt sich mit dem aktuellen Thema von Identitätsentwürfen im Social Media-Zeitalter auseinander. Die junge Künstlerin greift Themen wie Selbstinszenierungen, Alter-Ego-Projektionsflächen und die Ambivalenz
zwischen Täuschungslust und Wahrheitssuche auf und macht die Identitätskrise der Menschen im digitalen Zeitalter zum Kern der Ausstellung. Mit den von bekannten Künstlern wie Diego Velázquez, Gustave Courbet und Sandro Boticelli inspirierten Werken verbindet von Kazinyan Kunstgeschichte und Gegenwart und beleuchtet zeitlose gesellschaftliche Phänomene wie Narzissmus, Exhibitionismus und Eitelkeit. „Der Kunstmarkt verändert sich ständig. Wir bleiben am Ball und entwickeln uns weiter. Mit der Ausstellung ALTER IDEM der Künstlerin Petra von Kazinyan macht die HO GALLERY den Beginn des Ausstellungsjahres 2015 und startet die ehemalige Yoshi’s Contemporary Art Gallery mit neuem Namen und Auftritt als HO GALLERY. Die Ausstellung ist bis 15. März 2015 zu sehen. (Foto: © Petra von Kazinyan, HO Gallery )
58 | KUNST.INVESTOR Ho Gallery
NARCISSUS (After Gerard van der Kuijl), 120 x 110 cm, acrylic on canvas, 2014
59 | KUNST.INVESTOR Ho Gallery
FRESH RIPE FRUIT (After Caravaggio), 100 x 100 cm, acrylic + liquid chalk on canvas, 2014
61 | KUNST.INVESTOR Kunsthalle Wien
Foto: Kunsthalle Wien- Jon Rafman, Mainsqueeze, 2014, Courtesy der Künstler
The Future of Memory Digitale Kommunikation und virtuelle Vernetzung prägen unsere Gegenwart. Soziale Interaktionen sind gebunden an elektronische Geräte wie Smartphones oder Tablets. Die Omnipräsenz digitaler Medien führt zu einer kontinuierlichen Produktion und einem regelmäßigen – auch unfreiwilligen – Konsum medialer Outputs. Diese Konditionen bringen nachhaltige Veränderungen in Hinblick auf die Weitergabe von Wissen, Erfahrungen, Traditionen und von Erinnerung mit sich. Wie wandelt sich unsere derzeitige Kommunikationskultur? Unter welchen Einflüssen wird unsere Gegenwart historisiert? Diesen Fragen geht The Future of Memory nach. Die Erinnerung an die Vergangenheit, das Erleben der Gegenwart und die Vorstellung von der Zukunft vereinen sich für uns zu scheinbar äquivalenten Bildern. Ihre Unterschiede verschwimmen – hin zu einer unendlichen Gegenwart. Die Überlegung, wie sich unter diesen Bedingungen ein kulturelles Gedächtnis vermitteln kann, umspannt die gesamte Ausstellung. Die ausgewählten Arbeiten greifen auf einzelne Narrative zurück und brechen mit angelernter Wahrnehmung, indem sie Realitätskonstruktionen kritisch hinterfragen oder auch untergraben. Leon Kahane etwa benennt seine Fotoserie FRONTEX (2009) nach dem Firmennamen
eines privaten Security-Unternehmens, das an den Grenzen der Europäischen Union für illegale Immigranten zuständig ist. Frontex operiert in einer Zone zwischen politischen und wirtschaftlichen Interessen. Kahanes Fotografien der Unternehmenszentrale stehen medial vermittelten Bildern von Flüchtlingsströmen entgegen und öffnen eine alternative Sichtweise auf politische Entscheidungsprozesse. Julius von Bismarck bezeichnet seine Arbeit Unfall am Mittelpunkt Deutschlands (2013) als fiktive Geschichte. Ein Autounfall im Bundesland Thüringen wurde von Passanten gemeldet, von der Polizei behördlich aufgenommen und schließlich in einem Bekennerschreiben als künstlerische Aktion „enttarnt“. Das Kunstwerk dokumentiert eine inszenierte Begebenheit, die aufgrund unserer Rezeptionsgewohnheiten nicht als solche erkennbar war. Der Künstler lässt eine „falsche Geschichte“ schreiben und benutzt dazu angelernte Assoziationen unseres (Bild-)Gedächtnisses. (Foto: Kunsthalle Wien)
63 | KUNST.INVESTOR Kunsthalle Wien
Foto: Kunsthalle Wien- Pierre Bismuth, Following the Right Hand of Sigmund Freud, 2009, Courtesy: Christine König Galerie, Wien/Vienna, Jan Mot, Brussels / Mexiko City and the artist
Pierre Bismuth. Der Kurator, der Anwalt und der Psychoanalytiker I just don’t like art that tries to take you somewhere else. I have a problem with art that aims at providing entertainment and dreams. People don’t need art to dream. Everyone is dreaming already. Everyone is already creative. The artist doesn’t have the exclusivity of being creative in society. Pierre Bismuth Der Kurator, der Anwalt und der Psychoanalytiker ist der Titel der ersten umfangreichen Personale des französischen Künstlers Pierre Bismuth in Österreich. Etwa sechzig Arbeiten, die zwischen 1988 und 2014 entstanden sind, sowie ein neues Werk, das Bismuth eigens für die Präsentation in der Kunsthalle Wien entwickelt hat, geben einen repräsentativen Einblick in sein komplexes, alle Medien umspannendes Œuvre. Immer wieder agiert Pierre Bismuth als Saboteur des Kunstsystems, indem er dort festgeschriebene Bedeutungen und Wahrnehmungen untergräbt. Autorschaft und Originalität gelangen dabei ebenso auf seinen Seziertisch wie der in der Kunst noch immer betriebene Geniekult. Seine mit Ironie geschärften Schnitte vollzieht Bismuth zudem gerne in periodischen Abständen, sind doch seine Werke zu einem großen Teil seriell angelegt. So hat der Künstler mit Following the right hand of …, einer seiner bekanntesten Serien, bereits 1998 begonnen und setzt sie bis heute fort. Handbewegungen berühmter Künstler/innen und bedeutender Persönlichkeiten wie zum Beispiel Sigmund Freud, Greta Garbo oder Pablo Picasso aus Dokumentarund Spielfilmen zeichnet Bismuth auf einer über den Bildschirm gespannten Folie nach. Die gesamte Werkserie – laut Bismuth ursprünglich aus Langeweile entstanden – persifliert nicht allein die Reduktion des ikonischen Künstlers auf dessen Handschrift, sondern verwandelt auch die passive Erfahrung der Filmbetrachtung in einen produktiven Akt der Übersetzung, der Wiederholung und reflektierenden Wahrnehmung. Auf einer Form der Übersetzung anderer Art beruht The Jungle Book Project von 2002. Die von 19 Zeichnungen begleitete Videoarbeit thematisiert das Medium Sprache anhand des bekannten Zeichentrickfilms von Walt Disney. Unter Verwendung zahlreicher Synchronfassungen dieses Films weist Bismuth jedem Charakter eine andere Sprache zu und erzeugt dadurch ein ironisches Spiel mit nationalen Klischees und Stereotypen – ein letztlich schizophrenes, wildes ZooEnsemble, eine babylonische Sprachverwirrung im Trickfilm-Dschungel. (Foto: Kunst
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