NOVEMBER 2015
„Künstlerpaare der russischen Avantgarde“
Design Auktion, erlesene und zeitgenössische Kunst in Wien Politischer Populismus, Rabenmütter, Faszination Fotografie
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| KUNST.INVESTOR Editorial
Liebe Leserinnen und Leser!
So spannend war der Kunstmarkt noch nie- besonders dieser Herbst wird turbulent: Die Kalender der Sammler und Kunstinvestoren sind voll. Auktionen, Ausstellungen und Previews, ein Termin jagt den nächsten. Und dem Geschäft mit den schönen Dingen mangelt es keineswegs an Härte, ganz im Gegenteil, auf der Suche nach neuen Kunden und Märkten bedarf es Flexibilität und Wandlungsfähigkeit. Der österreichische Kunstmarkt mit seiner prosperierenden Galerieszene boomt und Österreichs Auktionshäuser legen an Internationalität kräftig zu. Die Wirtschaftskrise verunsichert den Geldmarkt, doch die Kunst behält ihren Wert, ist nicht
vom Ölpreis und taumelnden Finanzmärkten abhängig. Und so steigt auch das Ansehen der Sammler: Wer heute Kunst sammelt, wird nicht mehr wie Orchideenzüchter belächelt. Kunstsammler sind kluge Menschen, die ihre lieb gewordene Gewohnheit pflegen wie eine kostbare Orchidee- sie sind eigene Spezies. Ihre Leidenschaft wird zur Obsession, um die sich das ganze Leben dreht. Die meisten tragen zuerst wahllos, dann gezielt ihre Schätze zum Sammeln. Lesen Sie den aktuellen KUNSTINVESTOR, wo Sie sich ein aktuelles Bild über den Kunstmarkt verschaffen können- eine wirklich gute Investition. Viel Spaß Wünscht Ihnen Michael Ruben Minassian Chefredakteur & Herausgeber
IMPRESSUM: Medieneigentümer, Chefredakteur & Herausgeber: Michael Ruben Minassian, Mail: office@kunstinvestor.at , Telefon: +43 1/236.53.1318, Verlagsadresse: MN Online & Content GmbH, 1110 Wien, Brehmstrasse 10/4.OG, Geschäftsführung: Markus Bauer, ATU 65091955, FN 330453k, Tel: +43 1/91920- 9045, Fax: + 43 1/29 81 298, Erscheinungsweise: monatlich, Website:www.kunstinvestor.at, Cover-Foto: © Bank Austria Kunstforum, "LIEBE IN ZEITEN DER REVOLUTION" - Courtesy Warwara Stepanowa, Entwurf für eine Sportbekleidung („Sportodeschda“), Foto: © Staatliches Schtschusew Museum für Architektur, Moskau Kunstwerk: © Bildrecht, Wien, 2015
11 | KUNST.INVESTOR News
Charity Aktion „Y€$“
Eine künstlerische Marathonperformance von Osama ElSiamant und Jan Arnold Gallery im Museumsquartier Wien
Der gesamte Ertrag dieser Charity-Aktion geht an die Caritas sowie über die österreichische humanitäre Organisation Alpine Peace Crossing direkt an syrische Binnenflüchtlinge im freien Norden Syriens. Der weit über den Nahen Osten hinaus bekannte Künstler Osama El-Siamant richtet von 21.Oktober 2015 bis 14. November 2015 eine Produktions-stätte und ein Kommunikationsbüro in der Jan Arnold Gallery im MQ ein. Ein/e VermittlerIn und mehrere Flüchtlinge seines KünstlerInnenkollektivs arbeiten dort täglich 10 Stunden, 7 Tage die Woche. Die KünstlerInnen produzieren Euro Geldscheine mit Buntstiften. Nach Registration und Nummerierung werden sie in einem Druckverfahren veredelt und in ein Passepartout montiert. Der Verkauf findet sowohl vor Ort im MQ, online über die Website www.janarnoldgallery.com, sowie über einen Direktverkauf im öffentlichen Raum statt. Osama´s Performance visualisiert ganz grundsätzlich Machtstrukturen und Ökonomie von Flüchtlingsbewegungen. Schmerzhaft-subversiv verweist er mit den Mitteln der Kunst auf das Dilemma des Arbeitsverbots einerseits, sowie auf die paradox ersehnte Ausbeutungsökonomie andererseits. Die Manufaktur von artifiziellen Blüten durch Menschen, die nach ihrer Vertreibung aus der Heimat und den Strapazen der Flucht nun in den Aufnahmeländern neu anfangen müssen, wird zur schaurigen Metapher: der nach frischen Kräften hungrige Arbeitsmarkt umgibt sich mit einer Blase aus Bürokratie und Xenophobie. Die resultierende Illegalität der Arbeit führt zwangsläufig zur Prekarität der Arbeitsverhältnisse. Ebenso wirksam ist Osama´s Verweis auf die Zwiespältigkeit des Helfers. Einerseits kommt der Erlös einer caritativen
Einrichtung zu Gute, andererseits wirft die kommerzielle Vermarktung innerhalb der strengen Ökonomie des Kunstmarktes grundsätzliche Fragen des Menschseins auf. Können wir uns freikaufen und damit schon den Ablass leisten, oder bedarf die Begegnung mit Flüchtlingen nicht einer umfassenderen Anstrengung? Osama El-Siamant beschäftigt sich in seiner künstlerischen Praxis mit einer Reihe von ästhetischen Strategien von der Zeichnung, Malerei bis zur Multimedia-Installation, vor allem aber auch mit subversiven Techniken der Performancekunst. In seiner strukturellen Kritik soziokultureller und ökonomischer Macht- und Abhängigkeitsverhältnisse schließt er immer auch die Möglichkeit der konkreten Aktion für humanitäre Anliegen hier und jetzt ein. In seinen Arbeiten in renommierten Galerien, Ausstellungshäusern sowie im öffentlichen Raum im Vorkriegssyrien, Libanon, Jordanien aber auch während seiner Residenzen in Frankreich und den USA hat er es auch immer verstanden, distante Zusammenhänge in aktuellen Krisen über Integration und Partizipation mit seinem jeweils neuen Publikum zu verbinden. Zuletzt machte Osama bei der Miami Art Fair Furore, als er sein gesamtes Kollektiv zum interaktiven Loungen im Hotel Raleigh anhielt. Über 5 Tage mischten sich die vor allem aus dem Nahen Osten stammenden KünstlerInnen unter die reichsten der reichen KunstsammlerInnen, die von Topkonzernen wie Mercedes, Chanel, UBS, Shell u.a. eingeladen wurden. Für konstruktive Irritationen war jedenfalls gesorgt. [22.10 2015 bis 14. 11. 2015, täglich 11:00 bis 21:00 Uhr]
13 | KUNST.INVESTOR News
15. neunerhaus Benefiz-Kunstauktion unter der Patronanz vom Auktionshaus im Kinsky
Das neunerhaus ist eine innovative Wiener Sozialorganisation, die obdachlosen Menschen ein selbstbestimmtes und menschenwürdiges Leben ermöglicht. Umfangreiche Hilfe, die wirkt – und nicht beglückt – steht im neunerhaus seit mittlerweile 16 Jahren im Zentrum. Rund 450 Menschen erhalten jährlich über das neunerhaus ein Zuhause, das seinen Namen auch verdient: In drei neunerhausWohnhäusern und eigenständigen Wohnungen mit Betreuung („Housing First“). Seit 2006 baute das neunerhaus auch eine umfangreiche medizinische Versorgung auf. Rund 3.500 Menschen wurden vergangenes Jahr kostenlos in der neunerhaus Arztpraxis, der Zahnarztpraxis und mit dem Team neunerhausarzt versorgt – Tendenz stark steigend. Diese Angebote sind die einzigen ihrer Art in Wien und werden ungeachtet des Versicherungsstatus oder der Herkunft angeboten: Gesundheit ist genauso wie Wohnen ein Menschenrecht. Auch die Tiere wohnungsloser Menschen werden im neunerhaus von VeterinärmedizinerInnen kostenlos versorgt. Das neunerhaus war außerdem eine der ersten Sozialorganisationen, die Kunstauktionen als ein probates Mittel zum Aufbringen von Spenden erkannt hatte und diese mit Feingefühl wie Fairness den Künstlern wie Sammlern gegenüber bis heute jährlich
durchführt. Die 15. Kunstauktion findet am 9. November am gewohnten Ort, im MAK am Stubenring statt. Die Auktion wird Michael Kovacek leiten, Geschäftsführer und Gesellschafter des Auktionshauses im Kinsky. Das private Auktionshaus unterstützt seit Jahren das engagierte Programm des Vereins neunerhaus und agiert auch heuer wieder als Hauptsponsor der Benefizauktion. Die Kataloge der neunerhaus Auktion werden daher unentgeltlich an alle Kunden des Kinsky versandt, Aufträge werden ebenso vom Kinsky entgegen genommen. Die heurige Benefizauktion wartet mit 171 Arbeiten verschiedener Künstler aus Österreich, aber auch internationalen Künstlern auf, deren Schätzwert in Summe € 275.000 beträgt! Diesen zu überbieten ist das ambitionierte und lohnenswerte Ziel, geht doch der Erlös an die medizinischen Angebote des neunerhaus – konkret für die Zahnarztpraxis und die Arztpraxis, damit auch weiterhin kostenlose medizinische Hilfe für obdach- und wohnungslose Menschen garantiert werden kann. Die Schätzpreise sind wie immer auch sehr moderat gesetzt und haben durchwegs Potential für Steigerungen. Kunst und Sammeln also ganz im Zeichen sozialer Gerechtigkeit! [15. Kunstauktion, Montag, 9. November 2015, Empfang 18 Uhr, Beginn 19 Uhr] Katalog online: (hier)
14 | KUNST.INVESTOR News
STRABAG Artaward Preisträgerausstellung - Virginie Bailly Die belgische Künstlerin und Anerkennungspreisträgerin des STRABAG Artaward International 2015 Virginie Bailly lebt und arbeitet in einem der locker besiedelten Vororte von Brüssel, wo die Möglichkeiten der urbanisierten Landschaft noch offen und ungewiss sind. Dieses Gebiet trägt den passenden Namen „petit île“ und bietet den perfekten Treibstoff für ihr bereits sehr umfangreiches, multidisziplinär ausgerichtetes Œuvre. In der Vide-Plein-Reihe analysiert Bailly das Bild fast anatomisch. Auf ihrem Schneidtisch filetiert sie Fotos von Ruinen, halb abgerissenen Häusern und verwüsteten Orten. Auf ihre ganz individuelle Art zerlegt sie die Struktur des Bildes, sodass nur das Wesentliche übrig bleibt. Mit vielsagenden Pinselstrichen jagt Bailly nicht nur nach dem reinen Wesen des Bildes, sondern erforscht auch die Grundlagen der Malerei selbst: Farbe, Komposition, Auftragen der Farbe und Gestik. Zusätzlich zum Pinselstrich, der einen Grundbaustein
darstellt, ist die Gestik hier von vorrangiger Bedeutung. Die Gestik nimmt durch Baillys gnadenlose Präzision alle Facetten der Grundlagen in sich auf und ist wie der gefilterte Überrest heterogener Wahrnehmungen. Der STRABAG Artaward International, Kunstförderungspreis der STRABAG SE für Malerei und Zeichnung zählt zu den höchstdotierten privaten Kunstpreisen in Österreich: Jährlich werden ein Preis und vier Anerkennungen mit einem Preisgeld von insgesamt € 35.000,- vergeben. Als Anerkennung für individuelle, herausragende künstlerische Leistung zu verstehen, richtet sich der STRABAG Artaward International an die jüngere Künstlergeneration bis vierzig Jahre, die ihre Werke einem Publikum aus Kunst und Wirtschaft näherbringen möchte [Ausstellungsdauer von 13. November bis 4. Dezember 2015, STRABAG Kunstforum Foto: © STRABAG Kunstforum]
15 | KUNST.INVESTOR News
Nominierte KünstlerInnen: (v.l.n.r) Sarah Pichlkostner, Andreas Duscha, Nilbar Güreş, Hannes Zebedin
BC21 ART AWARD 2015 Nilbar Güreş ist die Preisträgerin des BC21 BostonConsulting & BelvedereContemporary Art Award 2015. Der mit 20.000 Euro höchstdotierte österreichische Privatpreis für zeitgenössische Kunst wurde am 27. Oktober zum fünften Mal durch das Beratungsunternehmen The Boston Consulting Group (BCG) und das Belvedere verliehen. „Die Collagen, Fotografien, Zeichnungen und Objekte der Künstlerin zeugen von einer spielerischen Intelligenz, mit der sie normative
Konventionen und stereotype Darstellungen konfrontiert und wirksam unterwandert“, so die internationale Auswahljury zu der einstimmigen Wahl. Noch bis 29. November sind ausgewählte Arbeiten von Nilbar Güreş gemeinsam mit jenen der anderen drei nominierten Künstlerinnen und Künstler – Andreas Duscha, Sarah Pichlkostner und Hannes Zebedin – in einer von Luisa Ziaja kuratierten Ausstellung im 21er Haus zu sehen. (Foto: © Stefan Joham Belvedere Wien)
18 | KUNST.INVESTOR Auktionshaus ‚im Kinsky‘
Carl Georg Adolf Hasenpflug (1802-1858), Kirchenruine in Halberstadt im Winter, 1843 Öl auf Leinwand; 131 × 105 cm, Schätzpreis EUR 20.000-40.000
19 | KUNST.INVESTOR Auktionshaus ‚im Kinsky‘
Jacob van Walscapelle (1644-1727), Früchtestillleben mit Schmetterlingen – Delfter Porzellanschale Öl auf Leinwand; 46,5 × 61 cm, Schätzpreis EUR 70.000-140.000
Winterfreuden Erlesene Kunstwerke im Kinsky 24. – 26. November 2015
Kunst aller Zeiten gibt sich im November alljährlich ein Stelldichein im Auktionshaus im Kinsky. Sechs Sparten präsentieren die Auktionstage der „Erlesenen Kunstwerke“ mit highlights der Malerei und der Möbelkunst aus dem Barock, mit Neuentdeckungen von Alfons Walde und Rudolf Wacker, von der Wiener Werkstätte um Josef Hoffmann und Dagobert Peche sowie mit einer seltenen Kollektion hochwertiger Schmuckstücke und Pretiosen.
Alte Meister: Stillleben gehören – wie die letzten Rekordpreise für die Blumenbouquets der Familie Brueghel im Kinsky demonstrierten – nach wie vor zu den heiß begehrten Motiven am Altmeister Markt. Dieses Mal präsentieren wir ein Fest der Früchte des
niederländischen Malers Jacob van Walscapelle. Im weiteren punktet die Sparte mit einem Monumentalwerk von Angelika Kauffmann, Odysseus auf der Insel Kirke, zuletzt ein highlight in der Kauffmann-Retrospektive im Vorarlberger Landesmuseum 2006 (Schätzpreis 250.000 – 500.000). Gemälde 19. Jahrhundert führt wie immer einen reichen Schatz von Landschaften und Stillleben an, u.a. eine wunderbares Stimmungsbild einer Kirchenruine von Halberstadt des Berliner Malers Carl Georg Adolf Hasenpflug. Noch ganz im Geist der Romantik gehalten, wird der Blick in das Innere der Ruine im Winter vom subtilen Spiel des kühlen Lichtes gefesselt. Das Bild kommt aus einer großen Wiener Sammlung, der Schätzpreis liegt bei moderaten €20.000.
20 | KUNST.INVESTOR Auktionshaus ‚im Kinsky‘
Isidore Jules Bonheur (1827 – 1901) , Kaiserin Elisabeth zu Pferde. Schätzpreis EUR 50.000-100.000
21 | KUNST.INVESTOR Auktionshaus ‚im Kinsky‘
Rudolf Wacker (1893-1939), Stillleben mit Fettpflanze, 1931, Öl auf Holz; 60 × 75 cm. Schätzpreis EUR 50.000-100.000
Antiquitäten: Hier besticht das Angebot wie immer
Klassische Moderne: kann eine Reihe von neuen
durch seine Vielfalt und spannt den Bogen von einem ägyptischen Mumienporträt (SP 80.000 – 120.000) bis hin zur grazilen Bronzeskultpur der Kaiserin Sissy auf dem Pferd des französischen Meisters Isidore Jules Bonheur (SP 50.000 – 100.000). Einen Schwerpunkt der Auktion bildet der Nachlass des Hosenfabrikanten Fritz Hiltl aus der Oberpfalz, ein leidenschaftlicher Sammler des Barock mit seltenen Möbelstücken und kostbarem zumeist Meissener Porzellan. Darüberhinaus kommt eine große Kollektion von Schmuckstücken mit wertvollen Steinen aus der Sammlung zum Anbot, das sich durch besonders günstige Startpreise auszeichnet!
Entdeckungen aus alten Sammlungen ins erwartete Bieterrennen führen. Alfons Waldes Einsamer Berghof (SP 180.000 – 360.000) kommt aus einer amerikanischen Privatsammlung, in der es seit dem Erwerb beim Künstler geblieben war. Es ist eine Version von Waldes begehrtestem Motiv, das er in den 1930er Jahren in seiner unübertrefflichen Wiedergabe von leuchtendem blauen Himmel und blendendem Weiß vollendete. Ebenso „Marktfrisch“ sind ein Stillleben von Anton Faistauer sowie zwei von Rudolf Wacker, berührend in ihrer Magie der Stille, ihrer malerischen Feinheit genauso wie provozierend mit ihrer subtilen Balance zwischen Gegenstand und Abstraktion (€ 50.000 – 10.000; € 35.000 – 70.000).
22 | KUNST.INVESTOR Auktionshaus ‚im Kinsky‘
Dagobert Peche (St. Michael 1887 - 1923 Mödling), Deckenluster, Wiener Werkstätte, 1920 Metall, schwarz patiniert bzw. vergoldet; H. 102 cm; Dm. 46 cm, Provenienz: seit Erzeugung in Wiener Familienbesitz Schätzpreis EUR 50.000-100.000
Jugendstil & Design: Die Sparte wiederum lockt mit einer Rauchkassette von Josef Hoffmann (SP 70.000 – 140.000), einem Deckenluster und einem Spiegel von Dagobert Peche (€ 50.000 – 100.000) sowie mit
weiteren Besonderheiten aus der Hochzeit der Wiener Werkstätte. Georges Minne ist mit einer Bronzefigur „L’enfant prodigue“ vertreten (€ 35.000 – 70.000).
23 | KUNST.INVESTOR Auktionshaus ‚im Kinsky‘
Markus Prachensky* (1932 -2011), Rouges differents, 1957, Öl auf Leinwand; 95 × 125 cm Schätzpreis EUR 35.000-70.000
Zeitgenössische Kunst: Die Glasköpfe aus der Werkstatt Berengo, Venedig von Kiki Kogelnik zählen nach wie vor zu begehrten Sammlerstücken, die dementsprechend selten am Markt zu finden sind. Zwei Glasköpfe – „Ocean“ und „Night“ in geringer Auflage werden dieses Mal zum Startpreis von € 25.000 angeboten. Voll revolutionärer Kraft ist Markus Prachenskys „Rouges differents“ aus 1957, durchaus
als ein Auftakt für seine künstlerische Karriere zu sehen (€ 35.000 – 70.000). Aus dem Nachlass einer Wiener Galerie kommt im weiteren ein reiches Angebot an Werken der österreichischen Avantgarde, von Hans Staudacher über Martha Jungwirth und Arnulf Rainer zum Ausruf. [109. Kinsky-Kunstauktion: Erlesene Kunstwerke, 24. – 26. November 2015 – Foto: © Auktionshaus ‚im Kinsky‘]
24 | KUNST.INVESTOR Auktions Haus ‚im Kinsky“
Markus Prachensky, Korsika Bebop
25 | KUNST.INVESTOR Auktions Haus ‚im Kinsky“
Anselm Kiefer - Das himmlische Jerusalem, 2011
108. Kunstauktion im Auktionshaus „im Kinsky‘ - Zeitgenossen bringen reiche Ernte -
Nach fünf intensiven Stunden mit reger Teilnahme im Saal, am Telefon und online brachte die exklusive Zeitgenossen Auktion eine reiche Ernte mit einigen Highlights. Fulminant war der Start mit der Sammlung verschiedener Drucke des deutschen Künstlerstars Günther Uecker. Die auf zum Teil blütenweißem Büttenpapier geprägten Nägelkonturen – Markenzeichen des Künstlers schlechthin – regten zur regen Teilnahme privater Sammler des In- und Auslandes an! Ingesamt brachten die 35 Positionen eine Summe von € 61.700 (KP € 77.700), mehrere Positionen wurden zum dreifachen des Ausrufpreises
gesteigert. Bemerkenswerte Ste igerungen erfuhren auch die Arbeiten von Dieter Roth (Mülltapete von € 8.000 auf € 24.000/KP € 30.240), Markus Prachensky (Korsika Bebop von € 15.000 auf € 25.000/ KP € 31.500 und Etruria orizontale von 30.000 auf € 50.000/ € 63.000) und natürlich Maria Lassnig. Ihre auch historisch bemerkenswerte Zeichnung von Arnulf Rainer aus der gemeinsamen Zeit in Paris stieg von € 5.000 auf € 11.000/ € 13.860, noch intensiver aber verlief der Kampf um das wunderbare zarte Aquarell der „Frau vor einem Esel kniend“, das erst bei € 34.000 / KP € 42.840 den Zuschlag fand!
26 | KUNST.INVESTOR Auktions Haus ‚im Kinsky“
Gottfried Helnwein - Mädchenporträt
27 | KUNST.INVESTOR Auktions Haus ‚im Kinsky“
Maria Lassnig - Frau vor einem Esel kniend
Neben der reichen Auswahl an Kunst einer jüngeren Generation, die eine größere Experimentierfreude seitens der Sammler erfordert, sind es natürlich die Künstler mir internationalem Renommee, die das Interesse steigern. Die geheimnisvollen Chiffren der Tuschezeichnung von Jannis Kounellis, Mitbegründer der italienischen Arte Povera in den 1960er Jahren, ließen den Ausrufpreis von € 20.000 weit hinter sich und setzten mit dem Zuschlag von € 72.000 /KP € 90.720 auch ein markantes ökonomisches Zeichen. Die
letzten drei Positionen setzten dann ebenso wie erwartet die Auktion in Bewegung und endeten mit erfolgreichen Resultaten: Hundertwassers Weg durch die Blume führte zu einem Zuschlag von € 90.000 / KP € 113.400; Gottfried Helnweins Mädchenporträt in zauberhaftem clair-obscuro verlockte zu € 50.000 /€ 63.000 und das highlight des Abends, Anselm Kiefers monumentales Gemälde vom Himmlichen Jerusalem erzielte beachtliche € 350.000 / € 441.000. (Foto: © Auktionshaus ‚im Kinsky‘)
28 | KUNST.INVESTOR Auktions Haus ‚im Kinsky“
Dieter Roth, Mülltapete
29 | KUNST.INVESTOR Auktions Haus ‚im Kinsky“
Jannis Kounellis, Tuschezeichnung
32 | KUNST.INVESTOR Dorotheum
Lichtinstallation aus 21 Deckenlampen, Entwurf Hans-Agne Jakobsson, Ausführung Hans-Agne Jakobsson AB, Markaryd, Schweden, 1960, Auftragsarbeit für die Eingangshalle des Slottsbacken (Hill Castle) in Västeras, SE. UNIKAT Schätzwert € 24.000 - 28.000
Paar seltene "Anaconda"-Sessel, Mod. 1636, Entwurf Paul S. Tuttle, 1971, für Strässler International, Schweiz 1971 Das "Andaconda"-Modell wurde 1972 auf der Kölner Möbelmmesse erstmals präsentiert. Es wurden nicht mehr als sechs Emplare hergestellt Im James-Bond-Film "Leben und sterben lassen" verwendet, Schätzwert € 10.000 - 13.000
33 | KUNST.INVESTOR Dorotheum
"Ballerina"-Couchtisch, Entwurf Elizabeth Garouste, Frankreich 2008, Eisen geschmiedet, vergoldet mit Blattgold, UNIKAT Schätzwert € 22.000 - 26.000
SCHWERPUNKT ÖSTERREICH Design-Auktion im Dorotheum Ein Streifzug durch die Geschichte der Formgebung von 1900 bis in die unmittelbare Gegenwart verspricht die kommende Design-Auktion des Dorotheum am 4. November 2015. Besonders umfassend ist diesmal Design made in Austria – von Objekten von Josef Hoffmann, Adolf Loos über frühe Arbeiten des 1939 in die USA emigrierten Architekten Henry P. Glass bis zu den heuer entstandenen Prototypen der „Ganz neuen Galerie“. Auch ein aus den Brettern des Wiener Burgtheaters von Ulrike Nachbargauer designter Tisch sowie ein aus 364 Flaschen bestehender, vom
Architektenduo Eichinger oder Knechtl entworfener und von Lobmeyr ausgeführter Luster aus dem MAKRestaurant befindet sich im Auktionsangebot. Unter den weiteren Highlights: ein Tisch von Elizabeth Garouste, eine Lichtinstallation aus 12 Deckenlampen von Hans-Agne Jakobsson - ein Unikat aus 1960 -, seltene Möbel von Pierre Jeanneret aus seiner Zeit im indischen Chandigarh, ein Special afrikanisches Design sowie ,„Anaconda“-Sessel, deren Modelle einst zu sehen waren im James-Bond-Film „Live and Let Die“……. (Foto: © Dorotheum)
34 | KUNST.INVESTOR Dorotheum
Heinz Mack (geb. 1931) Relief mit farbigem Plexiglas, 1971, Aluminium, farbiges und farbloses Plexiglas, Nägel auf schwarz gefasster Holzplatte, 243 x 243 x 6 cm , Auktion 25. November 2015, Schätzwert € 240.000 - 280.000
Enrico Castellani (geb. 1930) Superficie Bianca, 1986, Acryl auf strukturierter Leinwand, 100 x 100 cm Auktion 25. November 2015, Schätzwert € 220.000 - 340.000
35 | KUNST.INVESTOR Dorotheum
MAGNETE UND MANIFESTE Große Dorotheum-Auktionswoche mit moderner und zeitgenössischer Kunst, Silber, Juwelen und Uhren - 24. bis 27. November 2015
Poesie der Reduktion- Auktion „Zeitgenössische Kunst“, 25. und 26. November 2015. Nicht Stillleben, Gesichter oder Aktbilder, sondern Raum, Zeit, Wechselwirkungen von Licht und Schatten und nichts weniger als das Universum und Fragen der Endlichkeit bestimmen die Ästhetik der italienischen und deutschen Kunstgeschichte nach 1945. Das Dorotheum offeriert in seiner Auktion „Zeitgenössische Kunst“ repräsentative Arbeiten dieser „Poesie der Reduktion“ von Künstlern wie Lucio Fontana, Agostino Bonalumi, Paolo Scheggi, Dadamaino, Giuseppe Uncini, Heinz Mack oder Otto Piene. Der Schwerpunkt des Fontana-Angebotes liegt diesmal auf skulpturalen Arbeiten in Terrakotta. 1962 entstand eine neue Serie von kugelförmigen glasierten Keramiken, die, einen Übergang andeutend, seitlich oft mit Schlitzen versehen waren oder in Anlehnung an seine in derselben Periode entstandenen Ölbilder amorphe, kraterförmige Löcher aufwiesen. Ein derart gestalteter „Concetto Spaziale“ in Gold wird zwischen 200.000 und 300.000 Euro geschätzt. Paolo Scheggi, Enrico Castellani und Agostino Bonalumi sahen Fontana als Vaterfigur einer den Tachismus ablehnenden, avantgardistischen Strömung im Mailand der 1950er und 1960er Jahre. Die Auktion offeriert etwa Scheggis „Intersuperficie Curva Rossa“, Castellanis “Superficie Bianca” oder Bonalumis unbetitelte Arbeit aus 1964 (€ 300.000 – 400.000, € 220.000 – 340.000, € 160.000 – 220.000). Gino de Dominicis' Werk kreist um Themen wie die Unsterblichkeit der Materie, Raum und Zeit oder die Unsichtbarkeit. Exemplarisch für de
Dominicis’ metaphysische Herangehensweise ist „Asta in equilibrio“ in dieser Dorotheum-Auktion, ein glänzender vergoldeter Stab, der wie durch Zauberei – oder nüchtern gesagt, durch Magneten – aufrecht und ohne Stütze auf dem Boden balanciert (€ 80.000 – 120.000). Gerhard Richter ist eine Klasse für sich. Arbeiten aus unterschiedlichen Werkphasen bereichern das Dorotheum-Angebot, darunter „Abstraktes Bild, 713-,3“ oder das ebenfalls abstrakte, grellbunte „GrünBlau-Rot“ von 1993 (€ 400.000 – 600.000, € 200.000 – 300.000). Werke von Heinz Mack, Adolf Luther und eine mit Feuer hergestellte Arbeit von Otto Piene führen ZERO-Protagonisten vor. Aus 1971 ist das großformatige Bildobjekt „Relief mit farbigem Plexiglas“ von Heinz Mack, das je nach Lichteinfall und Betrachterstandpunkt zwischen immaterieller Skulptur und Objekt oszilliert (€ 240.000 – 280.000). Den jüngeren deutschen Künstler-Stars ist David Ostrowski, Jahrgang 1981, zuzurechnen. Von ihm geht ein mit „F (2012)“ betiteltes, abstraktes Großformat ins Auktionsrennen. Die weiße Leinwand wurde zerstückelt, anschließend wieder geklebt und übermalt, die expressive Geste kommt aus der Dose mit blauer Sprühfarbe (€ 60.000 – 80.000). Auch die Gegenwartskunst aus Österreich ist mit Arbeiten der bedeutendsten Protagonisten vertreten, etwa mit Maria Lassnigs Ölbild „Selbstporträt als Auto“ (€ 130.000 – 220.000), einer Skulptur von Erwin Wurm sowie Arbeiten von Arnulf Rainer, Franz West und Elke Krystufek. (Foto: © Dorotheum)
36 | KUNST.INVESTOR Dorotheum
Maria Lassnig (1919 - 2014) Selbstporträt als Auto, 1963, Öl auf Leinwand, 71 x 90 cm Auktion 25. November 2015, Schätzwert € 130.000 - 220.000
Frantisek Kupka (1871 - 1957) Badende, 1904, Öl auf Leinwand, 56 x 56 cm Auktion 24. November 2015, Schätzwert € 100.000 - 150.000
37 | KUNST.INVESTOR Dorotheum
Lucio Fontana (1899 - 1968) Concetto Spaziale, 1962/65, Loch und Graffiti auf gefärbter und glasierter Terrakotta, 25 x 27 x 22,5 cm, Auktion 25. November 2015, Schätzwert € 200.000 - 300.000
Bad und Bewegung- Auktion „Klassische Moderne“ am 24. November 2015. Vom Motiv her noch im Jugendstil verhaftet, weist die 1904 entstandene „Badende“ von Frantisek Kupka mit abstrahierender Malweise bereits in die Moderne (€ 100.000 – 150.000). Eine weitere „Badende“, diesmal in Bronze, fertigte Georg Kolbe 1926 (€ 60.000 – 80.000). Von Albin Egger-Lienz stammt ein 54 x 48 cm großes Fragment III der Erstfassung von „Der Totentanz von Anno Neun“ (1906/7, € 70.000 – 120.000). Von den italienischen Futuristen kommen diesmal einige Arbeiten zur Auktion. Gino Severini packt in der Gouache „Sortie Nord-Sud“ die von den Futuristen propagierte Bewegung und Geschwindigkeit ins Bild (€ 300.000 – 400.000). Poesie pur ist Giacomo Ballas schwarz weiße „Linea di Velocità“, und selbst sein Stoffmusterentwurf
vibriert in scheinbarer Bewegung (€ 60.000 – 80.000, € 80.000 – 120.000), gemäß dem Diktum der Künstler in ihrem „Technischen Manifest“ von 1910: „Wir behaupten, (...) dass die universelle Dynamik als dynamische Sensation ausgedrückt werden soll, (…), dass Bewegung und Licht die Materialität der Körper zerstören.“ Alles glänzt- Auktion „Silber“ am 24. November 2015. Der Wein wird in diesem Kühler wohl das Günstigere von beidem sein: Mit 20.000 bis 30.000 Euro Schätzwert schlägt sich der mit dem Pariser Meisterzeichen Jean Charles Cahier versehene Empire Weinkühler zu Buche. Für Alexander I. entstand 1808 ein Paar Dekorationssäulen aus Lapislazuli und Silber, mit dem Meisterzeichen Iwar Wenfeld Buch, St. Petersburg (€ 50.000 – 80.000). (Foto: © Dorotheum)
38 | KUNST.INVESTOR Dorotheum
Jan Matejko (Krakau 1838 - 1893), Dreiviertelfiguriges Portrait Carol Gilewskis (1832 - 1871), Anatomieprofessor in Krakau, テ僕 auf Leinwand, 133 x 92 cm, erzielter Preis 竄ャ 344.600
39 | KUNST.INVESTOR Dorotheum
Fausto Zonaro (1854-1929) Selbstporträt, 1914, Öl/Leinwand, 60,6 x 50,7 cm, erzielter Preis € 106.250
ERFOLGREICHER ABSCHLUSS DER AUKTIONSWOCHE MIT GEMÄLDEN DES 19. JAHRHUNDERTS Regen Zuspruch und hohe Ansteigerungen verzeichnete die Auktion mit Gemälden des 19. Jahrhunderts am 22. Oktober 2015 im Dorotheum. Heftig umkämpft war das Spitzenstück der Auktion, ein vom polnischen Historien- und Bildnismaler Jan Matejko 1872 angefertigtes Porträt von Carol Gilewski, Anatomieprofessor aus Krakau. Schließlich konnte sich ein Telefonbieter gegen einen Saalbieter mit 344.600 Euro durchsetzen – mit mehr als dem Dreifachen des Schätzwertes. Besonders hohe Nachfrage verzeichneten die Werke von italienischen Künstlern:
Eine exklusive Sammlung des wiederentdeckten Malers Guiseppe Sciuti wurde fast gänzlich verkauft – darunter „Die Freuden der guten Mutter“ für 91.250 Euro. Fausto Zonaros Selbstporträt erreichte ausgezeichnete 106.250 Euro. 62.500 Euro, mehr als das Vierfache des Schätzwertes, erzielte die „Fischverkäuferin“ von Vincenzo Irolli. Werke von Tina Blau, Marie Egner, Thomas Ender oder Alfred Zoff punkteten im österreichischen Angebot. Zum Abschluss der Auktion durfte man Olga Wisinger-Florians „Veilchen“ für 25.000 Euro überreichen. (Foto: © Dorotheum)
40 | KUNST.INVESTOR Dorotheum
Fausto Zonaro (1854-1929) Selbstportrテ、t, 1914, テ僕/Leinwand, 60,6 x 50,7 cm, erzielter Preis 竄ャ 106.250
41 | KUNST.INVESTOR Dorotheum
Olga Wisinger-Florian, (Wien 1844 - 1926 Grafenegg), Veilchen,テ僕 auf Holz, 17 x 26,3 cm, erzielter Preis 竄ャ 25.000
42 | KUNST.INVESTOR Dorotheum
Frans Pourbus II. Werkstatt, (Antwerpen 1569–1622 Paris), Bildnis Philipps III. von Spanien, Brustbild; und seiner Gemahlin Margarete von Österreich, Brustbild, Öl auf Holz, je 67 x 51 cm erzielter Preis € 393.400 für das Paar
Jan Fyt (Antwerpen 1611–1661), Die Göttin Diana empfängt die Jagdbeute, signiert unten rechts: Joannes Fyt, Öl auf Leinwand, 177 x 261 cm, erzielter Preis € 295.800
43 | KUNST.INVESTOR Dorotheum
Jan Brueghel I., (Brüssel 1568–1625 Antwerpen), Kanallandschaft mit zwei am Ufer gelegenen Werkstätten, Öl auf Kupfer, 17,5 x 22,5 cm, erzielter Preis € 369.000
HOHE ANSTEIGERUNGEN BEI AUKTION ALTE MEISTER Großes Interesse von internationalen Kunstliebhabern am Telefon und im vollen Auktionssaal kennzeichnete den Beginn der Auktionswoche des Dorotheum. Am 20. Oktober 2015 wechselten bei der Auktion „Alte Meister“ viele Gemälde mit hervorragenden Ansteigerungen ihre Besitzer. 393.400 Euro, ein Vielfaches der Erwartungen, erzielten zwei Porträts Philipps III. von Spanien
sowie seiner Gemahlin Margarete von Österreich von Franz Pourbus‘ II. Werkstatt. Die Bilder der Malerfamilie Brueghel waren einmal mehr sehr beliebt. Mit 369.000 Euro ging etwa der Zuschlag für Jan Brueghels I. nur 17,5 x 22,5 cm große „Kanallandschaft mit zwei am Ufer gelegenen Werkstätten“ an einen Telefonbieter. (Foto: © Dorotheum)
45 | KUNST.INVESTOR Dorotheum - Classic Expo
Shelby Cobra Mk I. aus dem Jahr 1963 - © Dorotheum
Spitzenpreis für ‚SHELBY COBRA‘ Baujahr 1963 Über eine Million Euro für die Shelby Cobra Mk I. aus dem Jahr 1963 – einer Ikone der Automobilgeschichte , eine insgesamt hohe Verkaufsrate von 95 Prozent, hervorragende Ansteigerungen und starkes internationales Bieterinteresse: Das kennzeichnete die Dorotheum-Auktion „Klassische Fahrzeuge und Automobilia“. Die bis dato erfolgreichste OldtimerAuktion des Hauses fand am 17. Oktober 2015 im Rahmen der Classic Expo am Messegelände Salzburg
statt. Zwei weitere, ebenfalls bestens dokumentierte Spitzenstücke der Automobilgeschichte ließen in dieser Auktion mit hervorragenden Preisen aufhorchen. Beim 1960 produzierten 250 GT Pininfarina Coupé von Ferrari klingelte die Auktionsglocke erst bei 572.000 Euro. 379.500 Euro bewilligte ein Autoliebhaber für ein unrestauriertes Exemplar der Rallye-Legende mit Renngeschichte, Lancia Stratos HF Gruppe 4 aus 1974. (Foto: © Dorotheum)
49 | KUNST.INVESTOR Art & Antique
ART & ANTIQUE Hofburg Vienna Die Messe für Kunst, Antiquitäten und Design Schwanthalers Barockengel fliegen übergroß, die Schnitter von Egger-Lienz führen ihre Sensen mit knorriger Hand, Makarts Kleopatra schaut melancholisch ihrem Schicksal entgegen, Powolnys Putto trägt die Ernte des Sommers in seinem Füllhorn und ein Ranftbecher von Kothgasser funkelt diesmal dunkel wie die Nacht – „Wenn die Welt klar wäre, gäbe es keine Kunst“, wusste Albert Camus. Klar ist nur, dass die ART&ANTIQUE mit ihrer 47. Ausgabe die Wiener Hofburg von 7. bis 15. November 2015 wieder in eine Wunderwelt aus Kunst, Antiquitäten und Design verwandelt. Die jahrzehntelange Beständigkeit der ART&ANTIQUE Hofburg Vienna, gepaart mit einer stetigen Modernisierung, machen sie zu einer bedeutenden Konstante der Wiener Messelandschaft.
smartART – Kunst für junge Sammler_ 47 Jahre ART&ANTIQUE Hofburg Vienna bedeutet Kunst, Antiquitäten und Design für mehrere Sammlergenerationen. Damit auch die nächste Generation, der Sammler-Nachwuchs und das junge Publikum auf den Geschmack kommen kann, wurde die smartArt-Koje eingerichtet. Dort bieten die Aussteller der Messe ausgewählte Objekte zu günstigen Preisen an. Die angebotenen Stücke rangieren zwischen 100 bis 5.000 Euro und geben dem jungen kunstinteressierten Publikum die schöne Möglichkeit, erste Sammlerschritte zu unternehmen und so ihre Begeisterung für Kunst, Antiquitäten und Design zu wecken. [Hofburg Wien - 7. bis 15.November 2015]
54 | KUNST.INVESTOR Bank Austria Kunstforum
Olga Rosanowa Friseursalon, 1915 テ僕 auf Leinwand, 71,3 x 53 cm, Staatliche Tretjakow--Galerie, Moskau, Foto: ツゥ Staatliche Tretjakow--Galerie, Moskau
55 | KUNST.INVESTOR Bank Austria Kunstforum
Ljubow Popowa, Entwurf für das Theaterstück Der Glorreiche Hahnrei, 1921/22, Collage, Wasserfarben, Lack und Bleistift auf Papier 50 x 69,2 cm, Staatliche Tretjakow--Galerie, Moskau, Foto: © Staatliche Tretjakow--Galerie, Moskau
LIEBE IN ZEITEN DER REVOLUTION Künstlerpaare der russischen Avantgarde Die Ausstellung im Bank Austria Kunstforum Wien beleuchtet die bahnbrechenden Errungenschaften der russischen Avantgarde unter einem bislang kaum gewürdigten Aspekt: dem Künstlerpaar. Aus der im Lichte der russischen Oktoberrevolution 1917 wirkenden Bewegung, die von einer ungeheuren Produktivität, Innovationskraft und Vielfalt an künstlerischen Verfahren geprägt war, ging nicht nur eine erhebliche Anzahl an egalitär arbeitenden Künstlerinnen hervor, sondern auch eine beispiellos gebliebene Häufung an Künstlerpaaren.
Diese realisierten jenes revolutionäre Kunstverständnis, das mit dem Anspruch einer künstlerischen Neugestaltung der Wirklichkeit sämtliche Kunstsparten, Aktionismus und Theorie verband. Ob temporär oder zeitlebens liiert, waren sie zugleich Liebespaare und Verbündete für die gemeinsame Sache, teilten vielfach ein Atelier, beteiligten sich an der Umgestaltung der kulturellen Institutionen wie auch an den wesentlichen avantgardistischen Diskursen und Ausstellungen. Sie arbeiteten nebeneinander in wechselseitiger Beeinflussung oder Abgrenzung wie auch miteinander als künstlerisches Team, oft mit geteilter Hand. Selten schienen das
Private und das Kollektive so tief ineinander verwirkt zu sein wie in jener von politischen und gesellschaftlichen Umbrüchen geprägten Epoche. Die Einlösung der – letztlich gescheiterten – Utopie einer Revolutionierung von Kunst und Leben schien mit der Oktoberrevolution für einige Zeit tatsächlich realisierbar. Die ab 1917/18 eingeleiteten bolschewistischen Reformen im Eherecht sowie in der Sexualethik, die von Stalin alsbald zurückgenommen wurden, setzten eine regelrechte „sexuelle Revolution“ in Gang, die Frauen einen bis dahin weder im Westen noch im Osten erreichten Grad an Autonomie einräumte.
56 | KUNST.INVESTOR Bank Austria Kunstforum
Warwara Stepanowa In der Werkstatt, 1920. Gouache auf Papier, 40 x 35 cm Privatbesitz Foto: © A. Rodtschenko & W. Stepanowa Archiv Kunstwerk: © Bildrecht, Wien, 2015
Unter diesen historischen Rahmenbedingungen konnten neue Perspektiven kollektiver Schöpfung entworfen werden, die nicht nur zu einer Vielzahl an Institutionen, Peergruppen, komplex verzweigten Netzwerken und ineinander verwobenen Künstlerbiografien führten – diese bilden die Metaerzählung der Ausstellung –, sondern auch den Nährboden für eine Konjunktur an Künstlerpartnerschaften bereiteten. Das Künstlerpaar unterläuft den Mythos von Kunst als der Leistung eines solitären Künstlergenies. Auf einer besonderen Verflechtung von Kunst und Leben sowie von Privatem und Öffentlichem gründend, verkörperte das Künstlerpaar innerhalb der russischen Avantgarde den „Nukleus“ vergemeinschafteter Kreativität, von dem aus das „Neue Leben“ (S. Tretjakow) einer von Klassen- wie auch von Geschlechterdifferenzen befreiten Gesellschaft gestaltet werden konnte. Anhand einer exemplarischen Auswahl von fünf Paaren – Natalja Gontscharowa (1881–1962) und Michail Larionow (1881–1964), Warwara Stepanowa (1894–1958) und Alexander Rodtschenko (1891–1956), Ljubow Popowa (1889– 1924) und Alexander Wesnin (1883–1959), Olga Rosanowa (1886–1918) und Alexej Krutschonych (1886–1968) sowie Valentina Kulagina (1902–1987) und Gustav Klutsis (1895–1938) – untersucht die Ausstellung, welche vielgestaltigen Formen der
Zusammenarbeit sich aus dem utopischen Kunstverständnis entwickelten und welche Besonderheiten sich daraus im Hinblick auf Kreativität, Autorschaft und Produktion ergeben. Wie sahen die Verhältnisse der russischen Künstlerpaare in künstlerischer und sozialer Hinsicht tatsächlich aus? Ließ sich das Potential einer kreativen Symbiose in der Praxis realisieren? Welchen Einfluss übte die jeweilige Paarbeziehung auf die künstlerische Produktion aus und inwiefern wirkten darin weiterhin virulente Geschlechterstereotypien fort? Diesen Fragen geht die Ausstellung nach, wobei sie mit Fokus auf das Schaffen von Künstlerpaaren aus unterschiedlichen Generationen und aus sämtlichen Kunstbereichen zudem die Genealogie der russischen Avantgarde nachzeichnet: von ihren vorrevolutionären, von westeuropäischen, modernistischen Impulsen und russischen Traditionen geprägten Anfängen um 1907, der Entwicklung in die Abstraktion im (Kubo)Futurismus, Rayonismus und Suprematismus, über die Funktionalisierung der Kunst im Sinne einer Neuschöpfung der Wirklichkeit in Konstruktivismus und Produktionskunst ab 1921 bis hin zu ihrer Indienststellung unter die totalitäre Propaganda des Stalinismus in den 1930er-Jahren. [Bank Austria Kunstforum Wien, Dauer der Ausstellung bis 31. Jänner 2016 – Foto: © Kunstforum]
57 | KUNST.INVESTOR Bank Austria Kunstforum
Natalja Gontscharowa Elektrisches Ornament, 1914, テ僕 auf Leinwand , 90,5 x 77 cm , Staatliche Tretjakow--Galerie, Moskau Foto: ツゥ Staatliche Tretjakow--Galerie, Moskau Kunstwerk: ツゥ Bildrecht, Wien, 2015
58 | KUNST.INVESTOR Bank Austria Kunstforum
Ljubow Popowa, Malerische Architektonik, 1918 テ僕 auf Leinwand, 62,2 x 44,5 cm Staatliche Tretjakow--Galerie, Moskau, Foto: ツゥ Staatliche Tretjakow--Galerie, Moskau
59 | KUNST.INVESTOR Bank Austria Kunstforum
Alexander Wesnin, 1921 Öl auf Karton, 21,9 x 12,5 cm, Staatliches Schtschusew--Museum für Architektur, Moskau Foto: © Staatliches Schtschusew--Museum für Architektur, Moskau, Kunstwerk: © Bildrecht, Wien, 2015
60 | KUNST.INVESTOR Bank Austria Kunstforum
Warwara Stepanowa, Selbstkarikatur, 1922, Tusche auf Papier 23,5 x 17,5 cm, Privatbesitz Foto: © A. Rodtschenko & W. Stepanowa Archiv Kunstwerk: © Bildrecht, Wien, 2015
61 | KUNST.INVESTOR Bank Austria Kunstforum
Alexander Rodtschenko, Zeichnung mit Lineal und Zirkel, 1915 Tusche auf Papier, 25,1 x 20,4 cm Privatbesitz Foto: © A. Rodtschenko & W. Stepanowa Archiv Kunstwerk: © Bildrecht, Wien, 2015
62 | KUNST.INVESTOR Galerie Gugging
Foto: © Galerie Gugging - [Courtesy Shaul Knaz)
Foto: © Galerie Gugging - [Courtesy Shaul Knaz)
63 | KUNST.INVESTOR Galerie Gugging
Shaul Knaz „entwurf für einen traum …“ „Wenn man mich fragt: ‚Wo sind all die Menschen in deinen Arbeiten - die rennen, kämpfen, lieben, träumen, stürzen und wieder aufstehen - wo wollen die hin?’, dann versuche ich zu erklären, dass ich einer dieser Menschen bin, dass ich über Menschen reden und nichts sagen will.“ (Shaul Knaz)
Seine Werke bezeichnet Knaz als sozialkritisch und nicht als politische Statements. Er beobachtet Situationen in seinem Land, dem Kibbuz und beschäftigt sich mit den Wünschen und dem Streben der Menschen nach Freiheit, Liebe, Freude und Frieden. Wie kann der Mensch Teil einer Gruppe sein, und doch seine Identität bewahren? Wie kann er sich verbunden und wohl fühlen anstatt sich in kurzweilige Vergnügungen zu flüchten? Schon mit prähistorischen Höhlenmalereien, Keilschrift und später den Hieroglyphen wurden Geschichten erzählt und Geschichte geschrieben. Shaul Knaz erzählt seine Geschichte, geprägt durch sein Leben im Kibbuz auf seine einzigartige Weise. Die Hauptfiguren in den Werken sind Mann und Frau, die das menschliche Bedürfnis nach Gemeinsamkeit in einer komplizierten modernen Welt repräsentieren, aber auch die Schwierigkeit, diese Verbindung zu bewahren. Der Mann hat immer wieder ein Gewehr bei sich; die Frau wird oftmals schwanger dargestellt oder mit einem Kind an der Hand. Zu sehen sind auch Häuser, Bäume, Blumen, Autos, Kinder, die spielen oder Ballons halten, Dinge des alltäglichen Lebens und Panzer, die auf den Werken zu schweben scheinen, sich oftmals wiederholen und das abbilden, was Shaul Knaz umgibt. Bedeutungsvoll arrangiert er die einzelnen Sujets, die auf den ersten Blick froh und leicht zu sein scheinen, so, dass über das Gefühl des Betrachters das Thema
der jeweiligen Arbeit erfasst werden kann. Immer wieder kommen auch einzelne Worte oder Sätze in seinen Werken vor, welche - gekonnt platziert - die beabsichtigte Aussage des Werks unterstreichen. Shaul Knaz verwendet jede Art von Material als Träger seiner Werke. So entstehen sie in unterschiedlichsten Größen auf PVC, Sperrholz, Papier und Leinwand. Er verwendet Mischtechniken und schafft durch pastöses Auftragen von Öl- und Acrylfarben gemeinsam mit diversen Klebstoffen, die er wiederum mit Materialien vermengt, die sein professionelles Geheimnis sind, Werke, die beinahe dreidimensional wirken. Das Wiederholen der Sujets, aber auch die klare, einfache Formensprache erinnert an die Welt der Graffiti, der Street Art und ähnelt dem Stil von Keith Haring, der seine Street Art auf verschiedenste Medien übertragen hat und dessen Markenzeichen anonyme, stark schwarz umrandete Figuren sind. Die Vermischung einer scheinbar urbanen Formensprache mit dem Wertesystem des Kibbuz ist das Private, Persönliche und absolut Individuelle in Shaul Knaz` Kunst. Die galerie gugging zeigt erstmals Werke des Autodidakten in Österreich, welcher bis jetzt vornehmlich in Israel ausgestellt wurde. Es werden Werke gezeigt, welche in den letzten 15 Jahren entstanden sind. Ausstellungsdauer: 26. November 2015 bis 18. Februar 2016 (Foto: © Galerie Gugging - Courtesy Shaul Knaz)
64 | KUNST.INVESTOR Galerie Gugging
Foto: Š Galerie Gugging - [Courtesy Shaul Knaz)
65 | KUNST.INVESTOR Galerie Gugging
Foto: Š Galerie Gugging - [Courtesy Shaul Knaz)
68 | KUNST.INVESTOR Kunsthalle Wien
Hito Steyerl, Factory of the Sun (Videostill), 2015, Courtesy die Künstlerin
Marcel Odenbach, Deutsches Symbol (VW), 1994, Courtesy der Künstler, Galerie Gisela Capitain, Köln und Galerie Crone, Berlin
69 | KUNST.INVESTOR Kunsthalle Wien
Minouk Lim, Navigation ID, 2014, Live broadcast intervention at the press opening day of Burning Down the House, the 10th Gwangju Biennale, Courtesy die Künstlerin
Politischer Populismus Politischer Populismus ist der ausgesprochen populistische Titel einer Ausstellung, die versucht, ein Phänomen kritisch und mit künstlerischen Mitteln zu hinterfragen. Die Schau versammelt über zwanzig Positionen internationaler Künstlerinnen und Künstler, die eine Vielfalt künstlerischer Reaktionen auf jeweils spezifische populistische Argumentationsmuster präsentieren. Die wichtigen Themen der Gegenwart wie Migration, Asyl- und Flüchtlingspolitik, Überwachung und Spionage, Zensur, Renationalisierung, Gentrifizierung oder globale Finanzwirtschaft speisen nicht nur die populistische Rhetorik, sie sind auch ein Themenpool aus dem viele Künstler/innen schöpfen. Die Ausstellung und die gezeigten Arbeiten sind als Kommentar zu sehen oder als subversive zweite Ebene, als Analyse oder kritische Fußnote. Vor allem aber verweisen sie darauf, wie omnipräsent politischer Populismus geworden ist. Social Media, Werbeästhetik und mediale Inszenierung haben der Vermittlung politischer Inhalte und Parolen oft mit Hilfe künstlerischer und kunsthistorischer Referenzen ein progressives Aussehen verliehen. Rappende Politiker,
speziell auf Youngster abgestimmte YouTube Clips, Fernsehformate oder Popkonzerte, die politische Themen besetzen und Ressentiments gesellschaftsfähig machen, gehören zum modernen Medienalltag. Sie veranschaulichen, dass sich der politische Populismus seit der Jahrtausendwende wesentlich stärker popkultureller wie künstlerischer Verfahren und Ästhetiken bedient als noch in früheren Jahren. Die Ausstellung Politischer Populismus fordert dazu auf, sich dem Spannungsverhältnis zwischen populistisch vereinfachter Weltsicht und künstlerischer Reflexion auszusetzen. Zugleich zeigen viele Werke die Komplexität von Themen und entschleunigen Prozesse, die in der öffentlichen Debatte populistisch reduziert werden. Es geht insofern auch um unser Verhältnis zum Populismus: um Gegenargumentationen zu einer populistischen Vereinnahmung wichtiger gesellschaftlicher Themen. Spätestens Edward Snowden und Wikileaks haben gezeigt, dass im digitalen Zeitalter die Überwachung von Bürger/innen allgegenwärtig geworden ist.
70 | KUNST.INVESTOR Kunsthalle Wien Es geht insofern auch um unser Verhältnis zum Populismus: um Gegenargumentationen zu einer populistischen Vereinnahmung wichtiger gesellschaftlicher Themen. Spätestens Edward Snowden und Wikileaks haben gezeigt, dass im digitalen Zeitalter die Überwachung von Bürger/innen allgegenwärtig geworden ist. In einer neuen Arbeit, die an seinen viel beachteten Beitrag auf der aktuellen Venedig Biennale anschließt, setzt sich Simon Denny mit Dokumenten der NSA auseinander. Indem er die geleakten Geheimdokumente, die internationale Überwachungsstrategien offenbaren, mit Bildern und Symbolen staatlicher Macht konfrontiert, macht er auf die Politik der Bilder und ein verändertes Verhältnis von Öffentlichkeit und Privatheit aufmerksam. Auch Trevor Paglen beschäftigt sich in seinen Arbeiten mit dem Thema Überwachung indem er deren technische Strukturen enthüllt. Der Fotograf, Journalist und Aktivist macht Dinge sichtbar, die eigentlich unsichtbar sein sollten – Geheimgefängnisse, Drohnen, Abhörstationen. Hartnäckig sucht er nach Spuren, die selbst die geheimsten Dinge hinterlassen und verkehrt damit die Logik der Überwachungspolitik. Der Umgang mit Migration und die Asylfrage beschäftigen uns alle – weltweit. Geschürt von rechten Parolen potenzieren sich Unsicherheit und Angst und werden umgehend zu politischem Werkzeug gemacht. Auch Künstler/innen als Seismograf/ innen gesellschaftlicher Entwicklung nehmen sich des Themas an. Erik Van Lieshout führt in seiner Installation Dog (2015) die praktischen Auswirkungen der europäischen Flüchtlingspolitik am Fall des russischen Raketenforschers und Oppositionspolitikers Aleksandr Dolmatov vor Augen. Dolmatov hatte in den Niederlanden um Asyl angesucht und beging 2013 in einem Auffanglager Selbstmord, nachdem er einen negativen Asylbescheid erhalten hatte. Wie sich im Nachhinein herausstellte, lag der Ablehnung ein Computerfehler zugrunde. Die aus dem Kosovo stammende Künstlerin Flaka Haliti beschäftigt
sich mit Flucht und Migration und der Bedeutung von Grenzen für Mobilität und Freiheit. Mit blauem Sand gefüllte Taschen, die an unterschiedlichen Orten in der Ausstellung positioniert werden, verweisen auf Entwurzelung und Besitzverlust, die mit einer Flucht einhergehen. Der blaue Sand kann als Metapher für den Horizont gelesen werden, an dem Hoffnung und Beschränkung aufeinander stoßen. Mit Vertreibung durch Gentrifizierung befasst sich Ahmet Ögüt, der für die Ausstellung zwei neue, mit Nail Houses betitelte Installationen produziert. „Nail House“ ist ein aus dem Chinesischen stammender Begriff für Gebäude, deren Besitzer sich im Zuge großer Bau- oder Modernisierungsprojekte weigern, ihre Häuser aufzugeben. Sie sind Resultat wie auch Symbol für den Widerstand von Individuen gegen Machteliten. Slogans, Vereinfachungen – neben Bildern und Icons sind es Parolen, die im Zentrum populistischer Argumentation stehen. Christian Falsnaes testet in seinen Performances den Gehorsam des Kollektivs, indem er konkrete Anweisungen gibt, denen das Publikum erstaunlich bereitwillig Folge leistet. Falsnaes‘ Performances sind soziale Experimente, die vor Augen führen, wie scheinbar einfach ein anfangs zögerliches Publikum durch die Anweisungen des Künstlers gruppendynamisch zu euphorischer Ausgelassenheit umschwenkt. Auch Lawrence Abu Hamdan untersucht in seinen Arbeiten die sprachliche Dimension von Politikführung. Sein Interesse gilt dabei der Art und Weise, wie die Stimme Wahrheit konstituiert und welcher Stellenwert der Lüge in der heutigen Gesellschaft zukommt. Seine Installation Contra Diction (Speech Against Itself) (2015) setzt sich mit der Taqiyya auseinander, dem schiitischen Gesetz, wonach bei Gefahr die eigene Religionszugehörigkeit verheimlicht werden kann – eine Form der Lüge also, die in diesem Kontext erlaubt ist. [Kunsthalle Wien, Ausstellungsdauer: 7. November 2015 bis 7. Februar 2016 – Foto: © Kunsthalle Wien
Künstler/innen: Basel Abbas und Ruanne Abou-Rahme, Lawrence Abu Hamdan, Saâdane Afif, Darren Bader, Keren Cytter, Simon Denny, Christian Falsnaes, Evgeny Granilshchikov, Flaka Haliti, Rosemary Heather, Calla Henkel und Max Pitegoff, Anna Jermolaewa, Johanna Kandl, Minouk Lim, Goshka Macuga, Jumana Manna, Mián Mián, Marcel Odenbach, Ahmet Ögüt, Trevor Paglen, Hito Steyerl, Erik Van Lieshout, Jun Yang- Kurator: Nicolaus Schafhausen
71 | KUNST.INVESTOR Kunsthalle Wien
Lawrence Abu Hamdan, Contra Diction (Speech Against Itself) (Detail), 2015 Courtesy der K체nstler und Mor Charpentier, Paris Foto: Kunst Halle Sankt Gallen, Stefan J채ggi
Simon Denny, Modded Server-Rack Display with Some Interpretations of Imagery from NSA MYSTIC, FOXACID, QUANTUMTHEORY, and Other SSO/TAO Slides, 2015, Foto: Nick Ash
72 | KUNST.INVESTOR Lentos
WALDUNG Bernhard Fuchs
Dobring, Winter 2010, © Bernhard Fuchs
Waldung ist ein umgangssprachlicher Begriff. Waldung ist ein bisschen größer als ein kleiner Wald. Es ist die Gegend, in die ich hineingeboren bin. (Bernhard Fuchs). Bernhard Fuchs (geb. 1971 in Haslach a. d. Mühl) lebt seit seinem Studium in seiner Wahlheimat Düsseldorf. Regelmäßig kehrt er nach Oberösterreich zurück, um sich fotografisch mit der Landschaft und den BewohnerInnen des Mühlviertels auseinanderzusetzen. Seine Fotoserien repräsentieren jedoch mehr als eine ihm seit Kindheit bekannte und vertraute Landschaft. Das Motiv seiner Naturerkundungen ist ihm wichtig, ebenso spielen Kriterien der Bildkomposition eine bedeutende Rolle. Die jeweils spezifischen Lichtstimmungen unterschiedlicher Jahres- und Tageszeiten, unterschiedlicher Witterungsverhältnisse
bestimmen seine Werke maßgeblich. Demnach werden Abstufungen von Hell und Dunkel, Licht und Schatten, Formen und Farben miteinander in Einklang gebracht. Die einzelnen Bilder zeigen eine sachliche und technisch exakte Umsetzung der Motive im Medium der analogen Fotografie. In der Betrachtung der Fotografien tritt die technische Raffinesse seiner Arbeit völlig in den Hintergrund. Zusammengefasst zu Serien bauen die Werke einen Spannungsbogen auf, der weit über die klassische Landschaftsdarstellung hinausreicht. Fuchs‘ Waldungen können als subtile Auseinandersetzung mit der Wahrnehmung verstanden werden. Stille wird spürbar. Der Künstler legt seinen Landschaftsdarstellungen die Bildstrategien der Einfachheit, Klarheit und Vielfalt zugrunde. [LENTOS Kunstmuseum Linz - Ausstellungsdauer: 23. Oktober 2015 bis 31. Jänner 2016 Foto: © Lentos ]
L.U.C LUNAR TWIN & LUNAR BIG DATE Der Mond – zum Greifen nah
Die perfekte Symbiose von Technik und Traum – das sind die L.U.C Lunar Twin und L.U.C Lunar Big Date. Ihr poetischstes Detail, die Mondphase, basiert auf der technischen Meisterschaft eines Manufakturkalibers, das so präzise arbeitet, dass die Abweichung zwischen dem Mechanismus der Uhr und dem tatsächlichen Mondzyklus in 122 Jahren nur einen einzigen Tag beträgt.
Wer wünschte sich nicht ein Stück vom Himmel? Vor allem, wenn es das Handgelenk so schön schmückt wie die L.U.C Lunar Twin oder die L.U.C Lunar Big Date von Chopard. Hinter dem luxuriösen Gehäuse und dem versilberten Zifferblatt mit guillochierten „Strahlen“ und eleganten arabischen Ziffern verbergen sich die Manufakturkaliber L.U.C 96.20-L bzw. 96.21-L. Mit koaxial angeordneten, patentierten Twin®-Doppelfederhäusern ausgestattet, verfügen sie über eine Gangreserve von 65 Stunden. Die durch den offenen Boden sichtbaren Chronographenwerke absolvieren 28.800 Halbschwingungen/Stunde und tragen das COSC-Chronometerzertifikat. Während seines Umlaufs um die Erde ändert der Mond seine Gestalt: Bei Vollmond liegt die der Erde zugewandte Mondseite vollständig im Sonnenlicht, bei Neumond liegt sie ganz im Dunkeln, und dazwischen zeigt sie sich als Sichel mit zunehmendem oder abnehmendem Umfang. Das Intervall zwischen zwei identischen Mondphasen –auch Monat oder Lunation genannt – entspricht exakt 29 Tagen, 12 Stunden, 44 Minuten und 2,8 Sekunden. Diese Präzision in einer Armbanduhr zu erreichen ist eine höchst komplexe Aufgabe, die von der Manufaktur Chopard bravourös gelöst wurde, denn diese Modelle verfügen über eine außerordentlich präzise Mechanik: Ein Rädchen mit 135 Zähnen bewegt die Scheibe mit den verschiedenen Mondphasen. Daher ist die Anzeige so präzise, dass die Abweichung zwischen dem Mechanismus der Uhr und dem tatsächlichen Mondzyklus in 122 Jahren nur einen einzigen Tag beträgt. Die Mondphasen werden in einem großen, gut ablesbaren Fenster sowohl für die nördliche als auch für die südliche Hemisphäre angezeigt.
78 | KUNST.INVESTOR LENTOS
Maria Lassnig, Die große Mutter, 1964, Kunstsammlung des Landes Kärnten / MMKK
79 | KUNST.INVESTOR LENTOS
Keith Haring, Ohne Titel aus der Serie "Fertility", 1983, © Keith Haring Foundation
RABENMÜTTER Zwischen Kraft und Krise: Mütterbilder von 1900 bis heute Super Mom oder kinderlos? Es scheint, als gäbe es kein selbstverständliches Muttersein mehr, nur Perfektion oder Verzicht. Doch die Mutterrolle hat viele Facetten: Freude, intensive Lebenserfahrung, Liebesbeziehung, Lernen, Übermut – aber auch Frust, Erwartungsdruck und Versagensangst. Im 19. Jahrhundert wurde Mutterschaft kaum in Frage gestellt, auch wenn die Überhöhung des Mutterglücks im krassen Gegensatz zur Realität stand. Erst mit Karrieremöglichkeiten für Frauen entstanden Alternativen zur Mutterschaft als Ziel eines erfüllten Lebens. Schwangerschaft, Geburt, Abtreibung, das Leben mit Kindern, die Entscheidung gegen Kinder, die Auseinandersetzung der Kinder mit ihren Müttern – alle diese Themen werden von Künstlerinnen und Künstlern aufgenommen. Nicht erst die feministische Kunst der
1960er-Jahre zeichnet realistische Bilder der Mutterrolle, sondern bereits am Beginn des Jahrhunderts entstehen Darstellungen sozialer Wirklichkeit und individueller Konflikte. Die Ausstellung zeigt den Wandel der Mütterbilder von 1900 bis heute und die Verschiebung des Blicks der Kinder auf ihre Mütter. Sie stellt die Optimierungslogik heutiger Lebensentwürfe zur Diskussion und macht Hoffnung auf eine Wende: Immer mehr Frauen mit Kindern widersetzen sich den komplexen, oft stressigen Anforderungen des Alltags, hinterfragen ihre Lebenswelt zwischen Karriere, Kindern und Konsum. [LENTOS Kunstmuseum Linz - Ausstellungsdauer 23. Oktober 2015 bis 21. Februar 2016 Foto: © Lentos ]
80 | KUNST.INVESTOR LENTOS
Hannah Höch, Frau und Saturn, 1922, Galerie Remmert und Barth, Düsseldorf. © Bildrecht, Wien 2015
81 | KUNST.INVESTOR LENTOS
Viktor Tischler, Mutter und Tochter, 1920er/1930er, Privatbesitz, Linz. Foto: Reinhard Haider
84 | KUNST.INVESTOR Künstlerporträt: TOM VENINNG
Foto: © ToVe, Courtesy Tom Veninng
85 | KUNST.INVESTOR Künstlerporträt: TOM VENINNG
Foto: © ToVe, Courtesy Tom Veninng
Tom Venning Kalligraph und Künstler (des Lebens) Tom Venning ist ein Künstler mit einem multiethnischen und multi-nationalen Hintergrund. Bis dato lebte, arbeitete und studierte er auf fünf Kontinenten und segelte auf drei Ozeanen. Seine Kunst entspringt aus diesen multikulturellen Erfahrungen. Tom’s Kunst basiert auf der Zen und Islamic Kalligraphie. Da er sich jedoch mit den chinesischen oder den arabischen Schriftzeichen emotional nicht verbunden fühlt, hat er seine eigene, einzigartige Form der asemischen Schrift entwickelt, welche die Dimensionen verkrümmt und verdreht und unsere Wahrnehmung herausfordert. Tom Venning liebt Live Malerei-Performance und bekannt dafür, in Nachtclubs, bei Festivals und live zu Musik und Kaufhäusern zu malen. Tom Venning benutzte die TU Wien als Bühne für seine intensive MalereiPerformance Ikarus. Über fünf Tage lang widmet er sich zeichnerisch einer futuristischen Cyborg-Version des Ikarus-Themas; „Ikarus und sein Vater Daedalus waren auf Kreta gefangen. Um zu entkommen baute Daedalus Flügel aus Wachs und Federn. Daedalus warnte davor, nicht zu nahe an der Sonne zu fliegen, aber von der
Freude des Fliegens überwältigt, schnellte Ikarus gegen den Himmel. Die Sonne ließ seine Flügel schmelzen, er fiel ins Meer und ertrank. Die Bedeutung der Ikarus-Geschichte warnt vor übermäßigem Ehrgeiz und Selbstüberschätzung.“ Tom Veninngs meditativer, rhythmischer, kinästhetischer Zeichenstil steht im krassen Gegensatz zur Geschwindigkeit wissenschaftlichen Fortschritts und der Betriebsamkeit des modernen Lebens. Toms Ansatz verdeutlicht seine Sehnsucht nach Meisterschaft und den Willen sich zu fokussieren, zwei Charakteristiken, die in der westlichen Welt häufig vernachlässigt werden. Seine Arbeiten dokumentieren auch, wie unterschiedliche Kulturen und Epochen Wissen und Weisheit entwickelt haben. In seiner Zeichnung werden wissenschaftliche Details in ihrer grafischen Korrektheit und anatomischen Darstellung mit altertümlichen Formen der Weisheit und religiösen Symbolen verbunden und präsentieren durch den kalligraphischen Stil der Zeichen-Performance neue Interpretationen. (Foto: © ToVe, Courtesy Tom Veninng)
86 | KUNST.INVESTOR Künstlerporträt: TOM VENINNG
Foto: © ToVe
Foto: © ToVe
87 | KUNST.INVESTOR Künstlerporträt: TOM VENINNG
Foto: © ToVe, Courtesy Tom Veninng
88 | KUNST.INVESTOR Fotomuseum WestLicht
Oskar Barnack, Flut in Wetzlar, 1920, © Leica Camera AG
Robert Lebeck, Der gestohlene Degen, Belgisch Kongo, Leopoldville 1960, © Robert Lebeck / Leica Camera AG
91 | KUNST.INVESTOR Fotomuseum WestLicht
Nick Út, Napalm-Angriff in Vietnam, 1972, © Nick Út / AP / Leica Camera AG Courtesy of Skrein Photo Collection
AUGEN AUF! 100 JAHRE LEICA FOTOGRAFIE Die Ausstellung zeigt die Geschichte einer Revolution. Mit der Erfindung der Leica vor 100 Jahren brach in der Fotografie ein neues Zeitalter an, der Blick auf die AUGEN AUF Welt war von nun an ein anderer. Kompaktes Format, Hochleistungsobjektive, leise Mechanik sowie die innovative Verwendung von 35mmKinofilm ermöglichten flexibles, dynamisches Fotografieren, extreme Perspektiven und eine noch nie dagewesene Spontaneität. Die neue Schnelligkeit, Freiheit und Leichtigkeit bediente die Bedürfnisse einer sich beschleunigenden Zeit und inspirierte FotografInnen weltweit zu einer experimentierfreudigen und zukunftsweisenden Bildsprache. Die Ausstellung AUGEN AUF! beleuchtet die Geschichte der Leica Fotografie von den Anfängen bis in unsere Tage. Zu sehen sind Meisterwerke international renommierter Fotografinnen und Fotografen, ergänzt um ausgewählte
Kameramodelle aus 100 Jahren Leica Technik. Nach Stationen in Hamburg, Frankfurt und Berlin kommt die Ausstellung nun nach Österreich und wird in Wien übergreifend vom Fotomuseum WestLicht und der Galerie OstLicht präsentiert, die zu den Hauptleihgebern der Schau gehören. Die Ausstellung vereint unter anderem Arbeiten von Alexander Rodtschenko, Ilse Bing, Henri Cartier-Bresson, Robert Capa, Christer Strömholm, Bruce Davidson, Inge Morath, William Eggleston, René Burri, Susan Meiselas, Thomas Hoepker, Bruce Gilden und vielen weiteren. [TEIL I DIE KLASSIKER - Fotomuseum WestLicht, Ausstellungsdauer von 04. Dezember 2015 bis 21. Februar2016. TEIL II DIE ZEITGENOSSEN Galerie OstLicht, Ausstellungsdauer von 11. Dezember 2015 bis 13. Februar2016 Foto: © WestLicht]
92 | KUNST.INVESTOR Fotomuseum WestLicht
Alfred Eisenstaedt, VJ Day, Times Square, NY 14. August 1945, Š Alfred Eisenstaedt, 2014 Leica Camera AG, Courtesy of Skrein Photo Collection
93 | KUNST.INVESTOR Fotomuseum WestLicht
Bruce Gilden, Ohne Titel, aus dem Zyklus »GO«, 2001, © Bruce Gilden 2014 / Magnum Photos
94 | KUNST.INVESTOR Essl Museum
Dorothee Golz: Der Perlenohrring, 2009, Copyright: Š BILDRECHT, Wien 2015, Foto: Courtesy Galerie Charim, Wien
95 | KUNST.INVESTOR Essl Museum
FASZINATION FOTOGRAFIE Die Fotografie ist das Medium der Gegenwart. Noch nie in der Geschichte der Menschheit wurden so viele Momente festgehalten, noch nie wurde die menschliche Wahrnehmung so stark von Bildern geprägt wie heute. Das Essl Museum widmet sich mit der breit angelegten Schau Faszination Fotografie der Magie dieses Mediums. Zu sehen sind Werke von einigen der bedeutendsten lebenden FotografInnen und auch interessante Neuentdeckungen. Was ist das Faszinierende an der Fotografie? „Ich möchte darauf eine sehr persönliche Antwort geben und in assoziativen Themenräumen Werke von Fotografinnen und Fotografen vorstellen, die sich mit Natur und Mensch, Gesellschaft und Architektur auseinandersetzen und dadurch ihre Sicht auf den Menschen und eine globalisierte Welt freilegen“, so der Kurator der Ausstellung Günther Oberhollenzer. Schon mit den ersten Fotoapparaten im 19. Jahrhundert begann deren künstlerische Nutzung. Lange Zeit blieb der künstlerische Wert der Fotografie umstritten und sie wurde auf ihren rein dokumentarischen oder auch dienenden Charakter reduziert. Mittlerweile hat sich durch das Aufkommen der Massenmedien, die fortschreitende Digitalisierung und die damit erweiterten künstlerischen Praxen viel in der Kunstrezeption verändert und so gehört die Fotografie heute ohne Zweifel zu den wesentlichen Medien der bildenden Kunst. Die Werke in der Ausstellung Faszination Fotografie bilden ein breites Themenspektrum ab und laden zur Diskussion über aktuelle gesellschaftliche Entwicklungen wie etwa Freizeitindustrie und Stadtentwicklung ein. Unterschiedlichste fotografische Arbeitsmethoden – hier reicht die Bandbreite von digital
manipulierten Bildern bei Andreas Gursky bis zu dokumentarischen und gesellschaftskritischen Ansätzen bei Ricarda Roggan oder Tal Adler – zeigen aber auch auf beeindruckende Weise, welch visuelles und sinnliches Erlebnis Fotografie darstellt und ermöglichen außergewöhnliche Dialoge zwischen sehr unterschiedlichen künstlerischen Positionen. Kurator Günther Oberhollenzer zeigt Werke, die den Blick des Menschen auf die Natur thematisieren: Fotografien mit wilder, ungezügelter Natur stehen Arbeiten gegenüber, in denen der menschliche Eingriff in die Landschaft kritisch betrachtet wird. Das fotografische Porträt ist spätestens seit Facebook und dem „Selfie“-Kult allgegenwärtig. Bilder in nüchterner Passfotoästhetik treffen auf pathetisch aufgeladene Sujets, Kinderfotos und Fotos junger Liebender auf eine Werkserie, die die Schönheit des Alters zeigt. Daneben sind auch Fotoarbeiten von Südafrika über den Iran bis nach Israel zu sehen, in denen die kulturelle Identität und das gesellschaftliche Umfeld der Dargestellten im Mittelpunkt stehen. Architektur ist immer mit Geschichte aufgeladen. Kirchliche Interieurs und Museumsräume stehen in Dialog mit kommunistischen Versammlungsräumen, inszenierten Künstlerateliers und digital manipulierten Innenräumen. Am Ende steht die Auflösung des Fotomotivs. Hier zeigt Oberhollenzer etwa eine Werkserie des Künstlers Mike Kelley, der 2012 verstorben ist. Darin verschwimmen die Konturen und die Landschaft verschwindet in der Dunkelheit. [Essl Museum, Ausstellungsdauer von 13. November 2015 bis 31.Jänner 2016] Foto: © Essl Museum
Gezeigt werden Werke von Tal Adler, Judy Dater, Thomas Demand, Elger Esser, Günther Förg, Dorothee Golz, Andreas Gursky, Hai Bo, Candida Höfer, Axel Hütte, Ayesha Kapur, Mike Kelley, Kund Kopacz, Marie Luise Lebschik, Ken Lum, David Lurie, Jumana Manna, Miao Xiaochun, Mu Chen, Muntean / Rosenblum, Shirin Neshat, Walter Niedermayr, Lucia Papčo, Nina Pohl, Lisl Ponger, Lois Renner, Bettina Rheims und Serge Bramly, Ricarda Roggan, Thomas Ruff, Eva Schlegel, Shao Yinong, John Silvis, Ana Sluga, Melanie Smith, Thomas Struth, Massimo Vitali
96 | KUNST.INVESTOR Essl Museum
Judy Dater: Najat Belattar, 1999, Copyright: Foto & Š Judy Dater
97 | KUNST.INVESTOR Essl Museum
Judy Dater: Russ Ellis, 2003, Copyright: Foto & © Judy Dater
98 | KUNST.INVESTOR Essl Museum
Shirin Neshat: Ohne Titel (Rapture Series), 1999- Copyright: © Shirin Neshat, Foto: Archiv Sammlung Essl
Tal Adler: Aus der Serie Unrecognized: Um Ratam Muhammad Al-G’oul - beside the quarry on the lands of Al-Mazra’a, 2004-2005 Copyright: © Sammlung Essl Foto: Tal Adler
99 | KUNST.INVESTOR Essl Museum
Lucia Papčo: Grand Parents, 2008, Copyright: Foto & © Lucia Papčo
100 | KUNST.INVESTOR tresor im Bank Austria Kunstforum
Eadweard Muybridge, Ohne Titel (Bockspringender Mann), aus Animal, Locomotion, 1997, Lichtdruc Sammlung Fotografis der Bank Austria im Museum der Moderne Salzburg © Bildrecht Wien, 2015
Pia Mayer, Ohne Titel (Strudengau), 2012, Farbfotografie C-Print, Bank Austria Kunstsammlung, © The Artist
101 | KUNST.INVESTOR tresor im Bank Austria Kunstforum
collected #5: REFLEXION Selbstbesinnungen der Fotografie“
Die Ausstellungsserie „collected“ präsentiert in regelmäßigen Abständen ausgewählte Arbeiten aus der Bank Austria Kunstsammlung unter wechselnden thematischen Aspekten. Die fünfte Ausgabe dieser Reihe widmet sich dem medienreflexiven Arbeiten in der Fotografie. Historische Positionen, etwa von Eadweard Muybridge, László Moholy-Nagy und Man Ray, stehen dabei zeitgenössischen Arbeiten von Tina Lechner, Pia Mayer, Anja Manfredi und Nina Rike Springer gegenüber. Die Künstlerinnen und Künstler eint, dass sie auf ganz unterschiedliche Art und Weise die Fotografie als etwas „Gemachtes“ thematisieren, als
Medium, das nicht nur abbildet, sondern eigene Wirklichkeiten erzeugt und „sich selbst zeigt“. Die Ausstellung im tresor führt vor Augen, dass ein medienbewusster Umgang die Fotografie zwar von Anfang an begleitet, in der digitalen Moderne, im Zeitalter von Handyfotografie, Social Media und inszenierten Nachrichtenbildern, jedoch aktueller ist denn je und sich gerade deshalb auch die Fotografie der Gegenwart wieder auf historische Vorbilder und Praktiken besinnt. [tresor im Bank Austria Kunstforum, Ausstellungsdauer: 29. Oktober 2015 bis 31. Jänner 2016 – Fot: © Bank Austria Kunstforum]
102 | KUNST.INVESTOR tresor im Bank Austria Kunstforum
Man Ray, Rayogramm, 1922-26, Reprint 1966, Sammlung Fotografis der Bank Austria im Museum der Moderne Salzburg, Š Man Ray Trust, Paris, Bildrecht Wien, 2015
103 | KUNST.INVESTOR tresor im Bank Austria Kunstforum
Marcel Broodthaers, La Soupe de Daguerre, 1975 Farbfotografie, Collage- Sammlung Fotografis der Bank Austria im, Museum der Moderne Salzburg Š Bildrecht Wien, 2015
Der neue Bösendorfer Konzertflügel 280VC Vienna Concert Die nächste Generation. Der österreichische Klavierhersteller Bösendorfer stellt seinen neuen Konzertflügel 280VC Vienna Concert vor „Unsere Zielsetzung war es, ein Instrument zu kreieren, welches dem Bösendorfer Klangcharakter „Der Klang der berührt“ treu bleibt und gleichzeitig ein Konzertflügel für das 21. Jahrhundert ist“ erklärt Ferdinand Bräu, Senior Product Designer & Artist Relation Manager sowie Mitglied des Entwicklungsteams. Das Streben nach Perfektion bei der Flügelkonstruktion bis ins kleinste Detail, die reichhaltige Erfahrung und Tradition von Bösendorfer verschmelzen mit den modernsten Möglichkeiten von computerunterstützten Konstruktions- und Fertigungsmethoden. Das Ergebnis ist eine grundlegende Neukonstruktion. Kompromissloses Qualitätsstreben in Bezug auf eingesetzte Materialien, hochspezialisierte Handwerkskunst und zeitgemäße, technologische Produktionsprozesse sind die Bausteine dieses kraftvollen, dynamisch reaktionsfreudigen und universell einsetzbaren Instruments. Dieser Konzertflügel wurde für die Bühne entwickelt. Sein typischer Bösendorfer-Klang basiert auf der Wiener Klavierbautradition. Seine zeitgemäße Weiterentwicklung erfüllt sämtliche instrumentenspezifische Anforderungen hinsichtlich heutiger Aufführungspraktiken und Konzerthallen. Der 280VC ist das Ergebnis eines mehrjährigen Entwicklungsprogrammes, bei dem die Fähigkeiten der Bösendorfer Mitarbeiter ebenso erfolgsentscheidend waren wie die Einbindung neuer technischer Möglichkeiten. „Neuartige Konzepte und Methoden im Klavierbau wurden speziell entwickelt und für diesen Konzertflügel maßgeschneidert“ erklärt Ferdinand Bräu. „Das ermöglicht den einzigartigen dynamischen Wirkungsgrad der akustischen Anlage als eine konsequente Weiterführung des Bösendorfer eigenen Resonanzkasten-Prinzips. Dieses, seit jeher von Bösendorfer bevorzugte System, verwendet für die Rastenkonstruktion in erster Linie massives Fichtenresonanzholz anstatt laminierter Hartholzschichten - ein Hauptfaktor für den einzigartigen Bösendorfer Klangcharakter.
Die Ausführung der Kastenraste in verschränkter Längs- und Querbalkenstruktur ist beim 280VC ebenfalls ein Markenzeichen der traditionellen Bösendorfer Bauweise. Sie unterstützt die akustische Anlage optimal“. Der typische „singende“, farbenreiche und warme Klangcharakter einerseits, erweitert durch die kraftvolle, dynamische Tonentwicklung andererseits, machen das Modell 280VC zu einem universell einsetzbaren, sehr vielseitigen Instrument. Das Spektrum reicht vom subtilen kammermusikalischen Korrepetitionsinstrument bis zum zeitgenössischen Klavierkonzert mit großem Orchester über Jazz, Pop und jegliche andere Art von moderner Musik. Der neue Bösendorfer 280VC wurde in enger Abstimmung mit zahlreichen Pianisten entwickelt. Im Zuge der Test- und Evaluierungsphase gaben sie viele wertvolle Anregungen für die Feinabstimmung konstruktiver Details – darunter Sir András Schiff, Paul Badura-Skoda, Piotr Anderszewski, Aleksandra Mikulska, Emanuel Ax, Kit Armstrong, Ingolf Wunder, Elisabeth Leonskaja und viele andere. Bei einer Reihe von Konzerten und Audio Aufnahmen in unterschiedlichsten Konzertsälen und Studios bewies der neue Flügel bereits vielfach seine breitgefächerten Einsatzmöglichkeiten. Künstler fordern ihn immer öfter für Konzerte und Aufnahmen an. Frantisek Janoska, Bösendorfer Künstler und Pianist der „Philharmonics“ sagte kürzlich nach seinem Auftritt im Wiener Konzerthaus: „Was für ein unglaubliches Instrument, es zu spielen erfüllt alle meine Erwartungen“. Paul Badura-Skoda, Träger des Bösendorfer Rings bemerkte: "Ich bin überrascht, dass im modernen Klavierbau noch Verbesserungen möglich sind. Ohne die legendären Tugenden aufzugeben ... besticht dieses Modell durch seine außerordentlich reiche Resonanz und sein dynamisches Spektrum ... absolut brillant".
109 | KUNST.INVESTOR
Buchtipp
GISELA ERLACHER „HIMMEL AUS BETON“
Das Interesse der österreichischen Fotografin Gisela Erlacher, die u.a. Kamera in Wien studiert hat, gilt hybriden, improvisierten urbanen Situationen. Vor dem Hintergrund fortschreitender globaler Beschleunigung und Urbanisierung und dem dadurch ansteigenden Druck auf den öffentlichen Raum rücken die verdrängten, «unbewussten» Orte vermehrt in den Fokus. In Himmel aus Beton bildet Gisela Erlacher jene Räume und Situationen ab, die durch Überbauung oder Aneignung unter Brückenbauwerken entstehen. In China, Grossbritannien, den Niederlanden und Österreich fotografierte sie jene «Nicht-Orte», die geprägt sind durch das «Darunter» und die daraus erwachsenden, ganz spezifischen und immer wieder verblüffenden räumlichen Konfigurationen und Nutzungen. Dieses neue Buch zeigt erstmals eine Auswahl der eindrucksvollen, auf mehreren Ebenen lesbaren Fotografien, ergänzt durch Essays von Lilli Lička und Peter Lodermeyer über die Arbeit von Gisela Erlacher und die Räume, die sie in ihren Bildern festhält.
GISELA ERLACHER – HIMMEL AUS BETON Eine fotografische Erkundung urbaner Räume unter Brücken Mit Beiträgen von Lilli Lička und Peter Lodermeyer 1. Auflage, 2015- Text Deutsch und Englisch Gebunden 112 Seiten, 43 farbige Abbildungen 23 x 31 cm ISBN 978-3-906027-92-0 – Preis € 38,--
111 | KUNST.INVESTOR Buchtipp
Alfred Zellinger CITY BOYS
Hybris, Katharsis und ein Daycruiser Edition P.E.N. im Löcker Verlag 12,5 x 20,5 cm – Broschur Ca. 150 Seiten, € 19,80 ISBN 978—3-85409-758-7
Ein Prosatext wie Slam Poetry auf 189 Seiten Zitate collagiert und konzentriert / von Ornamenten befreit wirklicher als Wirklichkeit / signifikant für die Zeit oder, wie der Autor es nennt: Minimalistische Prosa. Es beginnt wie eine Urban Legend: London; ein Obdachloser, offenbar stilbewusst verbringt seine Nächte bevorzugt in den Bankgaragen der City vor kurzem noch war er selbst erfolgreicher Börsentrader entschloss sich aus moralischen Gründen auszusteigen auf Millionengehalt samt Boni zu verzichten. Die Rückblende zeigt ihn auf dem Höhepunkt seiner Karriere als Golden Boy der seinem Haus der „globogenialischen“, der besten Bank der Welt die höchsten Gewinne verschafft. „City Boys“ ist ein sarkastisches Lustspiel über ein paar Londoner Börsentrader über eine Aktivistin von Occupy the London Stock Exchange und über eine Politikerin, hervorgetreten mit Banker Bashing die jetzt das Einvernehmen mit der Finanzwirtschaft sucht. Es ist die Geschichte eines faustischen Paktes zwischen Politik und Finanzwirtschaft. einer so unheiligen wie scheinheiligen Allianz zugleich die Geschichte einer financial romance zwischen „the best Trader in Town“ und dem „heißesten Escort Girl“ der Stadt. Der Autor kennt die Branche aus seinen, wie ers nennt „40 Jahren im Auge des Kapitalismus“ war selbst mehr als 20 Jahre lang Banker.
Aux Gazelles – Savoir Vivre in Wien Le Restaurant, Le Club, Le Design Mit "mehr Funktion und weniger Folklore" ist das gemeinsam entwickelte Design-Konzept von Christine Ruckendorfer und Architekt Alberto Bach perfekt definiert. Bach zeichnet mit seinem Büro Albertoni für viele internationale Prestigebauten verantwortlich und hält Nichts von unnötigem Chi Chi, lauten Farben und orientalischen Klischees. Beide wollten dem Aux Gazelles mehr Spielraum und Bewegung geben. Das Licht wird durch die Neugestaltung tief in den Raum geholt. Auch die Séparées wurden neu interpretiert. "Ich wollte zwei unterschiedliche, elegante Welten kreieren, das Restaurant mit dem großzügigen Gastgarten ist eine helle frische Sommerwelt von großer Klarheit", erklärt Bach. "Verbindend dazu finden sich Designelemente, die klar und schwungvoll sind, mit klassisch marokkanischen Elementen." Eine Formsprache, die in Abwandlungen immer wieder zum Einsatz kommt. Ruckendorfer Für Ruckendorfer ist das Ergebnis "ein zeitgemäßes Lokal auf internationalem Niveau, ohne folkloristisch zu sein." Auf 2000 Quadratmeter wird "Savoir Vivre in Wien" geboten: Essen, Trinken, Tanzen, Verwöhnen, Entspannen & Genießen. Neue Features, wie "Lunch Bazaar", "Signature Drinks", "After Work-Shower" und anderes mehr erwarten den Gast. "Orient Light" nennt sich das frische Food-Konzept, vielfältig, spannend und ideal für die heißen Sommermonate in der City. Im "Lunch Bazaar" werden mittags feine Variationen in Form von libanesischen MezzeGerichten und marokkanischen Vorspeisen das Aux in Form eines All You Can Eat-Buffets angeboten. Abends können diese auch à la Carte bestellt werden. Als Mittagsmenü gibt es Rindsbrochettes mit gratinierten Zucchini, Lammköfte im Tomaten-Zimtfonds mit Dijon Senf und gegrillte Calamari & Garnelen mit Spargel-Fenchel-Salat. Abends kommt regional-österreichisches zum Einsatz, wie bei der Tajine mit Mariazeller Saibling, knusprigem Rinderprosciutto und Granatapfel, einem zarten Kalbsgulasch, Couscous und Kichererbsen. Vegetarier werden mit Gemüse-Tajine oder gebackenen Kartoffeln mit Arganöl, Koriander mit Limetten-Sauerrahmdip verwöhnt.
Wüstentee on the Rocks meets Bloody Mary Eine schöne Bar braucht exzellente Drinks! Daher hat sich das Aux Gazelles-Team gleich mehrere feine SignatureDrinks überlegt. So wird der berühmte marokkanische Minztee, an dem bereits Winston Churchill im La Mamounia schlürfte, im Sommer "on the rocks" serviert. Zum Feierabend gibt es eine alkoholische Version des Traditionsgetränks aus der Sahara, gemixt mit Gin. Oder ein Gimlet, das berühmt, berüchtigte Getränk der Britischen Navy, favorisiert von Ernest Hemingway und bekannt aus den Philip Marlowe-Krimis. Apropos Hemingway: Zu Beginn einer heißen BarNacht darf ein perfekter Bloody Mary nicht fehlen. Dieser Klassiker wird im Aux Gazelles nach einer klandestinen Rezeptur eines jamaikanischen Barmans gemixt. After Work-Shower Raus aus dem Job und rein in den Feierabend! Doch wo bitte, machen Mann und Frau sich nach einem anstrengenden Arbeitstag frisch und fein? Nicht jeder wohnt im City-Loft um die Ecke. Hammam und Salon de Beauté schaffen Abhilfe. Für 15,- Euro können sich Aux Gazelles-Gäste von 17 bis 20 Uhr duschen, entspannen und für den Abend zu Recht machen. Im Preis inkludiert sind: Handtuch, Erfrischungsgetränk (hausgemachte Limonaden und Eistees). Verwöhnprogramm für Body & Soul Eine alte Hammam-Tradition besagt: Politik, Geld und Sorgen bleiben draußen! Insofern sind Hammam & Salon de Beauté nicht gerade der geeignete Ort für das nächste Business Meeting, wohl aber um sich von Kopf bis Fuß verwöhnen zu lassen und zu entspannen. Auf 500 Quadratmetern befinden sich ein klassisches Dampfbad, Behandlungs- und Entspannungsräumlichkeiten in bester Orient-Manier. Hammamcis verwöhnen mit Waschungen, Peelings, wohlriechenden Salben und einer Haarwäsche – falls gewünscht. Mehr Info unter www.auxgazelles.at
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