Euro 7,– I www.kunstinvestor.at
50 Jahre Kommunalkredit Eine (Kultur)-Bank feiert Jubiläum, wie viel Kunst braucht eine Bank?
Ausgabe
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kunst investor
P.b.b. Verlagspostamt A-1150 Wien, Zlg-Nr.: 08Z037795M
HERBST
Herbst 2008
Editorial Impressum
Mit den Augen eines Kunstbesessenen.
Der Mensch muss in den Himmel schauen, dann wird er gewahr, wie groß und bedeutend seine Kunstinvestition eigentlich ist.
Liebe Leserinnen, liebe Leser! I So spannend war der Kunstmarkt noch nie – besonders dieser Herbst wird turbulent: Die Kalender der Sammler und Kunstinvestoren sind voll. Auktionen, Ausstellungen und Previews, ein Termin jagt den nächsten. Und dem Geschäft mit den schönen Dingen ermangelt es keineswegs an Härte, ganz im Gegenteil, auf der Suche nach neuen Kunden und Märkten bedarf es Flexibilität und Wandlungsfähigkeit. Der österreichische Kunstmarkt mit seiner prosperierenden Galerieszene boomt und Österreichs Auktionshäuser legen an Internationalität kräftig zu. Die Weltwirtschaftskrise verunsichert, doch die Kunst behält ihren Wert, ist nicht vom Ölpreis und taumelnden Finanzmärkten abhängig. Und so steigt auch das Ansehen der Sammler: Wer heute Kunst sammelt, wird nicht mehr wie
ein Orchideenzüchter belächelt. Kunstsammler sind kluge Menschen, die ihre lieb gewordene Gewohnheit pflegen wie eine kostbare Orchidee. Sie sind eine eigene Spezies. Ihre Leidenschaft wird zur Obsession, um die sich das ganze Leben dreht. Die meisten tragen zuerst wahllos, dann gezielt ihre Schätze zum Sammeln. Lesen Sie den neuen kunst.investor, wo Sie sich ein aktuelles Bild über den Kunstmarkt verschaffen können – eine wirklich gute Investition!
Viel Spaß wünscht Ihnen Michael R. Minassian Herausgeber
Impressum Medieneigentümer, Herausgeber und Redaktionsanschrift: Investor Kunst & Finanzmedien GmbH A-1150 Wien, Linke Wienzeile 244–246/Stiege 2/1.OG, Telefon: 01/252 54-713, Fax: 01/252 54-320, E-Mail: office@investor-medien.at Verlagspostamt: A-1150 Wien Herausgeber: Michael R. Minassian (michael.minassian@investor-medien.at) Chefredaktion: Michael R. Minassian, Sandra Sagmeister (Stv.) Autoren dieser Ausgabe: Otto Hans Ressler, Martin G. Ebner, Sandra Sagmeister, Susanna Schimka, Anna Lindner, Hans Webers, Wolfgang Schimmel, Alexander Rinnerhofer, Thomas Pfahl, Michaela Hardegg, Eduard Pomeranz, Susanna Schimka Geschäftsführer: Henning Leschhorn (henning.leschhorn@investor-medien.at) und Michael R. Minassian (michael.minassian@investor-medien.at) Sekretariat: (office@investor-medien.at), Telefon: 01/252 54-463 Layout: Martin Jandrisevits, Hans Ljung. Korrektur: Charlotte Babits Cover-Foto: Siegfried Anzinger, Kommunalkredit Abonnements: Hotline 01/252 54-534 (abo@investor-medien.at) Anzeigensekretariat: Telefon: 01/252 54-534, Anzeigenmarketing & Sales Promotion: mrm-media consulting, A-3420 Kritzendorf, Hauptsstraße 123/10, Telefon: 01/252 54-534, Mobil: 0664/386 25 34, E-Mail: office@mrm-media.at Vertrieb: Morawa, A-1140 Wien Druckerei: Niederösterreichisches Pressehaus, A-3100 St. Pölten, Gutenbergstraße 12
04 Kunst.Investor I Herbst 2008
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Demner, Merlicek & Bergmann
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Globale Innovationsführer brauchen innovative Finanzierungen: Die Investkredit, ein Unternehmen der Volksbank Gruppe, entwickelt Finanzierungen für die Zumtobel Group, deren Lichtlösungen unter anderem im Olympiastadion in Berlin zum Einsatz kommen. www.investkredit.at
kunst.investor Inhalt
22 die kunst – ein fast perfekter Personalchef
08 Die Kunst und ihre vielen Talente Ein Kommentar von Sandra Sagmeister. 10 Vom Wert der Kunst Ein Kommentar von Otto Hans Ressler. 12 Kunstnews aus Aller Welt Die Kunstszene in Dublin.
Foto: Sandra Sagmeister
Für die Kommunalkredit ist Kunst ein entscheidendes Element ihrer Firmenkultur.
36 Art Brut – Kunst aus einem unberührten Winkel der Seele Das Art / Brut Center in Gugging ist weltbekannt und anerkannt. 42 Ein Museum zum Geburtstag Hermann Nitsch bekam zum 70er ein eigenes Museum in Neapel.
20 Ö1 Talentebörse Die Bank Austria unterstützt das Ö1 Talentestipendium mit 10.000 Euro.
46 Van-Gogh-Ausstellung Die Albertina stellt bis zum 8. Dezember Vincent van Gogh aus.
26 Jubiläumsauktionen im Kinsky Der Erfolg des Auktionhauses im Kinsky geht weiter. 2007 war das bisher erfolgreichste Jahr.
48 Hedgefonds ohne Hedge Die Finanzkrise hat auch die Hedgefonds getroffen.
30 Der teuerste Knopf der Welt Das vergangene Jahr war für das Dorotheum sehr erfolgreich. Und heuer werden spannende Versteigerungen stattfinden. 34 „Ohne Schwellenangst“ Wie kommt der Mensch zur Kunst?
06 Kunst.Investor I Herbst 2008
50 Die hohe Kunst der Finanzberatung Ein Interview mit Wolfgang Prasser, Geschäftsführer von AWD Österreich. 54 Sicherheit und Rendite in turbulenten Finanzmärkten Die Kapitallebensversicherung feiert in Großbritannien wieder ein Comeback.
56 Glänzende Leistungen für moderne Architektur Unter dem Motto „Mehr Bewusstsein für die Leistung des Metallbaus“ wurde eine Initiative gestartet. 58 Internationale Luxuslabels Die international renommierte Luxusausstellung LUXURY, please. kommt nach Wien. 68 Ein gerechter Sinn für Kunst Die Rechtsanwältin Claudine Vartian hat die Räume der Rechtsanwaltskanzlei mit Kunst verfeinert und trifft auf breite Zustimmung. 72 „das Bild muss mir und meinem Bauch gefallen!“ Der Rechtsanwalt Wolf-Georg Schärf entdeckte die Kunst bei einem Wiener Antiquitätenhändler. 74 Die letzten Festungen Ein Kommentar von Eduard Pomeranz zur Finanzkrise.
So sorgen Sie für gesunde Abwechslung
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„A major finding is that diversified investments in CTAs (managed futures) make both attractive stand-alone investments and portfolio assets. Including such investments in stock and bond portfolios increases the Sharpe ratios of those portfolios by from 22.7 to 45.4 percent.“ Edwards & Liev, Columbia University, 1998
„Managed Futures gehören zu den raren Instrumenten, die zum Aktienmarkt langfristig unkorrelierte Renditen liefern. Diese Asset-Klasse konnte auch im Verlauf der gegenwärtigen Finanzkrise signifikant positive Erträge erzielen. Wie Sie durch die Beimischung von Managed Futures für gesunde Abwechslung und Ausgewogenheit in Ihrem Portfolio sorgen können, verrate ich Ihnen gerne. Schreiben Sie einfach eine E-Mail an ep@ftc.at.“ Eduard Pomeranz, FTC Capital, 2008
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Kommentar Sandra Sagmeister
eister:
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teurin hefredak C t.investor vom kuns
Die Kunst und ihre vielen Talente Wo sie anklopft, wird ihr die Tür geöffnet, man lädt sie gerne ein und manch einer zahlt ihr sogar eine horrende Summe, damit sie bleibt. Sandra Sagmeister (Text & Foto)
8 Kunst.Investor I Herbst 2008
I Dabei ist sie eigentlich ein sehr genügsames Wesen; das Einzige, was sie braucht, ist eine weiße Wand – von welcher „Sie“ kann man das noch behaupten? Aber nicht jeder kauft sie, manche mieten oder leasen sie, so wie das viele Firmen in letzter Zeit tun – sie kaufen sich ganze Kunstkonzepte und die sorgsam ausgewählten Bilder und Skulpturen behübschen dann Gänge und Vorstandsbüros – ja, sogar die Mitarbeiter dürfen sich was aussuchen, und zwischen Drucker und Laptop lugt was Abstraktes hervor. Die Kunst ist aber nicht nur wie ein Immigrant, den man ausnahmsweise willkommen heißt; sie ist ein geschickter Verhandlungspartner und Personalchef, sie sitzt mit den gewichtigsten Geschäftsherren und Staatsmännern an einem Tisch. Über die Kunst lässt sich halt vor schwierigen Verhandlungen vortrefflich belanglos plaudern. Die Kunst ist aber auch eine Art Motivator für die Mitarbeiter – Wertschätzung und eine gelebte interne Unternehmenskultur können über ein Bild kommuniziert werden. Die Kunst erobert die Geschäftswelt – oder ist es doch umgekehrt? Darüber muss geredet werden, denn die Kunst darf nicht zum gewöhnlichen „Mitarbeiter“ werden, sie hat so viele andere Talente und Missionen zu erfüllen. Deshalb: „Mensch, pass auf!“ – dass du dir die Kunst nicht domestizierst. Sie soll ein wildes Tier bleiben und manch einen Staatsmann ins Wadl beißen dürfen … k.i
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Vierte Auktionswoche 2008
Silber, 24. November Klassische Moderne, 25. November Zeitgenรถssische Kunst, Jugendstil, 26. November Design, 27. November Juwelen, Uhren, 28. November Besichtigung ab 15. November, Palais Dorotheum, Dorotheergasse 17, 1010 Wien Tel. +43-1-515 60-570, client.services@dorotheum.at, Kataloge online: www.dorotheum.com
Gerwald Rockenschaub, Ohne Titel, 2002, Farbfolie auf Alucore, Aluminium-Rahmen 150 x 220 cm, Auktion 26. Nov.
Kommentar Otto Hans Ressler
Ressler: r Otto Hans rer und Auktionator de GmbH schäftsfüh e G tionen Kunst Auk y k s in K im
Vom Wert der Kunst „Kunstwerke werden ebenso für Geld verkauft wie Brot, aber ihr Wert ist immer höher als das, was man dafür bezahlt.“ (Maxim Gorki) Otto Hans Ressler (Text & Foto) I Dass der Erwerb eines begehrten Kunstwerks bei einem Sammler triumphale Glücksgefühle auslöst und das aller tiefste Verhältnis begründet, das man zu einem Gegenstand überhaupt entwickeln kann, ist bekannt. Die Ökonomen Bruno S. Frey und Stephan Meier haben nun die Frage unter sucht, ob es einen generellen Zusammenhang zwischen Kunst und Glück gibt. 22.000 Personen wurden in einem Zeitraum von 15 Jahren immer wieder interviewt. Fast die Hälfte der befragten Personen gab an, nie an künstlerischen Aktivitäten teilzunehmen, ein fast gleich großer Prozentsatz tut dies eher selten. Nur etwa ein Prozent (!) erklärte, sich regelmäßig mit Kunst zu beschäftigen und Veranstaltungen zu besuchen. Die Verknüpfung der Angaben über Lebens zufriedenheit und kulturelle Aktivität ergab ein erstaunliches Bild: Je mehr sich Menschen mit Kunst auseinandersetzen, desto zufriedener
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sind sie mit ihrem Leben. Kunst macht also definitiv glück lich. Dass wir durch sie mit immer neuen Sehweisen kon frontiert werden, die von uns fordern, uns mit ihnen ausein anderzusetzen, die uns zwingen, sie uns anzueignen und uns auf diese Weise zu entwickeln, also klüger, größer, bes ser, lebendiger, und, ja, glücklicher zu werden, das ist die eigentliche Aufgabe der Kunst, ihr eigentlicher Wert. Die Bedeutung der Kunst beschränkt sich also nicht auf mögliche religiöse und politische Bezüge, auch nicht auf ihren gesellschaftlichen Nutzen, und schon gar nicht auf ihr finanzielles Potenzial. Ihre Bedeutung besteht darin, dass sie schlechthin die Verkörperung der Schöpferkraft des Ein zelnen ist und damit ein Symbol des zentralen Ideals unse rer Kultur: die Freiheit des Individuums. Im Kunstwerk feiert die moderne Gesellschaft den Glauben an ihre Macht, die Welt nach ihrem Willen formen und die Bedingungen ihres Glücks selbst erschaffen zu können. k.i
Kunst.Investor News
Mehr Raum
ART Tel Aviv Einblick in eine spannende, vielschichtige Kunstszene __(Kunst-)Insidern ist es seit längerer Zeit bekannt: Tel Aviv hat eine ungeheuer spannende und abwechslungsreiche junge Kunstszene. Die Anzahl der Neueröffnungen von Galerien in den letzten Jahren kann mit der in Berlin locker mithalten. Durch die Einwanderung aus den verschiedensten Ländern weltweit, und natürlich durch die geografische Lage und politische Situation in Israel, entwickelte sich eine Szene, die ob ihrer Vielfältigkeit, Ausdrucksweise und besonderen Kreativität überrascht. Ein großes Problem in der Vermittlung dieses Potenzials ist natürlich die Lage, die Frage der Sicher heit (z. B. sind Leihgaben aus dem Ausland bei Museumsausstellungen in Israel aufgrund der enormen Versicherungsgebühren fast unleistbar) und auch die Uninformiertheit darüber. Um dieser Tatsache entgegenzuwirken, haben sich einige Galerien und Kuratoren der Metropole zusammengefunden und die erste ART TLV organisiert. Ziel dieses, über einen Monat ausgerichteten (bis 18. Oktober 2008), internationalen Kunstevents ist es, an den verschiedensten Ausstellungsorten der Stadt (wie im Helena Rubinstein Pavillon), in den Galerien und Off-Spaces Ausstellungen, Präsentationen und Performances zu zeigen, unter Einbeziehung von bekannten und renommierten internationalen Künstlern, wie Raymond Pettibon, Urs Fischer, Rosemarie Trockel oder Roman Ondak. Begleitet wird dieser Veranstaltungsreigen von Diskussionen, Workshops, Führungen und – last, but not least – Art-Partys, die den Besuchern und Interessierten diese einzigartige Szene nahebringen werden. Gleichzeitig wurde von den Organisatoren (wie Shifra Shalit Intrator von DVIR Gallery oder Irit Sommer von Sommer Contemporary) ein Kunst-Triangel ins Leben gerufen: Gemeinsam mit den Städten Istanbul und Athen wird in kommenden Jahren an einem intensiven kulturellen Austausch gearbeitet werden, der diese Städte verstärkt auf der Landkarte der globalen Kunstszene verankern soll. Info: ART TLV, verschiedene Locations in Tel Aviv, Israel – www.arttlv.com
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Kunst.Investor I Herbst 2008
__ARTEX erweitert sein 2005 errichtetes Kunst depot um weitere 3.700 Quadratmeter und installiert die erste Restaurierwerkstatt. Eröffnet wird bereits im November. Rund 2,2 Millionen Euro investiert ARTEX-Boss Horst Campman in den Ausbau seines Kunstdepots in unmittelbarer Nähe der Gasometer und des im Bau befindlichen Officeparks MARXIMUM im 11. Wiener Gemeindebezirk an der strategisch wichti gen Verkehrsachse zwischen Innenstadt und Flug hafen. Das Hochsicherheitsgebäude, in dem seit seiner Eröffnung zahlreiche Privatsammlungen la gern, wächst um zwei Stockwerke und bietet künf tig in Summe 10.000 Quadratmeter Platz für wert volle Kunststücke, die hier eingelagert werden kön nen. Mit dem Ausbau des Kunstdepots kommen auch die neu geschaffenen Restaurierwerkstätten hinzu. „Dann ist alles rund um Lagerung, Transport und Pflege von Kunstwerken unter einem Dach“, so Campman. Website: artex.at
Fotos: leisuregroup.at/Schaller
DANA LEVY, Disengagement Video Installation 3 minutes looped Sound by Lokai.
Foto: Dana Levy
Foto: Assaf Evron
für wertvolle Kunst
ARTEX-Boss Horst Campman vor seinem Kunstdepot.
So präsentiert sich das Kunstdepot ab November 2008.
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, 5 # 80 ,ESS IS MORE $IESE 0HILOSOPHIE VERKyR PERT DIE , 5 # 80 DURCH IHR ZEIT GEMiSSES $ESIGN BIS ZUR HyCHSTEN 6OLLENDUNG +LARE ,INIEN DES 'EHiUSES EIN HARMONISCHES :IFFERBLATT UND :EIGER VON EDLER 3CHLICHTHEIT UNTERSTREICHEN DIESES -OTTO $AS AUTOMATISCHE , 5 # +ALIBER MIT &EDERHiUSERN , 5 # 4WIN‡ 4ECHNOLOGIE GARAN TIERT EINE 'ANGRESERVE VON ~BER 3TUNDEN !LS IDEALER 0ARTNER F~R 'ESCHiFTSTERMINE UND ELEGANTE !NLiSSE IST DIE , 5 # 80 EIN :EITMESSER VON NACHHALTIGEM 7ERT¨
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Kunst.Investor News
Lenikus
schafft Raum für die Kunst
MAYA ATTOUN MICHAEL GOLDGRUBER SOFIA GOSCINSKI MICHAEL GÜNZBURGER ERIC KRESSNIG MATHIAS KESSLER FELIX MALNIG
__Martin Lenikus hat sich bisher als Immobilien entwickler in Wien mit Fokus auf hochwertiger Architektur einen Namen gemacht. Neben dieser Tätigkeit gilt seine Leidenschaft bereits seit Jahren der Kunst. Seit 2000 fördert die Unternehmens gruppe LENIKUS Künstler durch die kostenlose Ver gabe von Ateliers auf Zeit sowie den Ankauf von Werken. „Durch dieses Engagement ist es mir mög lich, junge talentierte Künstler in ihrer Entwicklung zu unterstützen und zu begleiten“, so Lenikus. Ins gesamt stehen den Künstlern derzeit Atelierflächen von zirka 1.500 Quadratmetern in den Häusern Bau ernmarkt 1 und 9 zur Verfügung. Auf diese Weise konnte LENIKUS bis dato bereits über 140 Künstler fördern. Die Ateliers schaffen nicht nur Raum zur kreativen Entfaltung, sondern auch die Möglichkeit des Austausches mit anderen Künstlern. Im Rah men eines Residence-Programms lädt LENIKUS auch regelmäßig renommierte internationale Künst ler nach Wien ein, um so für neue Impulse in der Kunstszene zu sorgen.
ARIK MIRANDA ANDRES RAMIREZ GAVIRIA SAMUEL SCHAAB Foto: kunst.investor
LAURA SAMARAWEEROVÁ IV TOSHAIN MAGDA TÓTHOVÁ SHIRLEY WEGNER Address: Vienna 1020, Hollandstrasse 7 (Gallery) & Hollandstrasse 10 (project room vis|‡|vis) fon +43.1.522 64 65 22 | fax +43.1.522 64 65 66 | mail office@nacpool.at | web www.nacpool.at opening hours: Tuesday - Friday 3.00 - 8.00 p.m., Saturday 11.00 a.m. - 3.00 p.m. or by appointment
Architektur ohne Grenzen
Die Unternehmensgruppe Lenikus stellt Künstlern derzeit zirka 1.500 Quadratmeter zur Verfügung.
Foto: Galerie Stadtpark
Christian Boros präsentiert seine mehr als 500 Werke umfassende Sammlung in dem ehemaligen Hochbunker in Berlin.
__Er ist nicht zu übersehen, ein schauriges Monument des Krieges, der Hochbunker in der Reinhardtstraße in Berlin-Mitte, gleich neben dem Deutschen Theater. Jahrelang ist er leer gestanden, wurde vorher in der DDR zur Lagerung von Nüssen und Südfrüchten verwendet und nach der Wende fanden hinter den meterdicken Mauern illegale Techno- und Sexpartys statt. Bis der bekannte deutsche Sammler Christian Boros auf ihn gestoßen ist und ihn die Idee nicht mehr losgelassen hat, seine Sammlung mit mehr als 500 Arbeiten zeitgenössischer Kunst (mit Werken u. a. von Damian Hirst, Olafur Eliasson, Elisabeth Peyton oder Wilhelm Sasnal) in diesem kriegshistorischen Relikt zu präsentieren. Nach vier Jahren Umbau war es diesen Sommer so weit: Der Werbeagentur-Besitzer aus Wuppertal öffnete den nunmehrigen Kunstbunker für die Öffentlichkeit. Die Architekten Jens Caspar und Petra Petersson haben das Gebäude kräftig entkernt und knapp 3.000 Quadratmeter Ausstellungsfläche geschaffen. Interessierten Besuchern steht die Sammlung jeden Samstag und Sonntag offen, sie müssen sich aber über die Website anmelden und werden dann in kleinen Gruppen (bis zu zwölf Personen) durch die aktuelle Ausstellung geführt. Gerüchten zufolge sind die Führungen aber auf lange Zeit ausgebucht. Info: Sammlung Boros, Bunker, Reinhardtstraße 20, 10117 Berlin-Mitte www.sammlung-boros.de
Foto: Elisabeth Löhnert
Kunstbunker in Berlin e röffnet
Elisabeth Löhnert präsentiert am 10. Oktober ihre Werke.
Persönliche Einladung __Ab 10. Oktober 2008 präsentiert Elisabeth Löh nert ihre Werke in ihrem Perchtoldsdorfer Atelier. Die im Sommer in Griechenland entstandenen Farb landschaften und Aktzeichnungen sind für Löhnert die Konzentration auf die bleibenden Werte der Natur, der Menschen ohne die Vergänglichkeit der Bewegung. Die Künstlerin stellt anhand dieser Male reien Hintergrundinformationen zum Thema „Kunst und die Wirtschaft“ dar. Anmeldungen zu einem Atelierbesuch unter der Telefonnummer 0676/529 910
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Kunst.Investor News Foto: Peter Hautzinger
Kunstszene Dublin
Kevin Kavanagh Gallery
Biennale Venedig 2009 __Die Vertreter Österreichs bei der Biennale werden Elke Krystufek, Dorit Margreiter, Lois und Franziska Weinberger sein. Mitte September haben die beiden Kuratorinnen Silvia Eiblmayr (Direktorin der Galerie im Taxispalais, Innsbruck) und die Künstlerin Valie Export ihre Entscheidung bekannt gegeben, welche Künstlerinnen und Künstler Österreich bei der kommenden Biennale in Venedig vertreten werden: Es sind dies die Künstlerinnen Elke Krystufek (Galerie Georg Kargl), Dorit Margreiter (Galerie Krobath Wimmer) und das Künstlerpaar Franziska und Lois Weinberger (Galerie Martin Janda). „Die Biennale in Venedig ist eine der wichtigsten Veranstaltungen für zeitgenössische bildende Kunst. Für jeden Künstler und jede Künstlerin unseres Landes ist eine Ausstellung im österreichischen Pavillon in Venedig ein zentrales Ereignis in der künstlerischen Laufbahn. Ich freue mich, dass die Wahl mit Elke Krystufek, Dorit Margreiter sowie Lois und Franziska Weinberger auf herausragende RepräsentantInnen der zeitgenössischen Kunst unseres Landes gefallen ist“, meinte Ministerin Claudia Schmied anlässlich der Präsentation der Entscheidung. Die Biennale von Venedig wird vom 7. Juni bis 22. November 2009 zum 53. Mal stattfinden und erfreut sich ständig wachsender Publikumszahlen: Bereits 320.000 Besucher nahmen bei der 52. Biennale im Jahr 2007 teil, rund 100 Künstlerinnen und Künstler aus 76 Ländern von allen fünf Kontinenten waren vertreten. Das Budget für den Auftritt Österreichs bei der Kunst-Biennale 2009 wurde von 350.000 auf 400.000 Euro aufgestockt. Informationen: La Biennale di Venezia, Giardini et al, Venedig, www.labiennale.org
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Kunst.Investor I Herbst 2008
Foto: Jacqui McIntosh
Österreich bei der Biennale: Dorit Margreiter, Elke Krystufek, Silvia Eiblmayr, Franziska Weinberger, BM Claudia Schmied, Valie Export und Lois Weinberger.
__Seit einigen Jahren macht die junge, lebendige Galerienszene in Irland von sich reden. Mit dem wirtschaftlichen Aufstieg der irischen Haupstadt Dublin entwickelte sich auch eine sehr spannende, leicht zu überblickende Kunstszene, die auch inter national, bei Messen oder Ausstellungen, Anerken nung gefunden hat. Galerien wie Green on Red, Rubicon Gallery oder Kevin Kavanagh Gallery finden sich regelmäßig auf den Teilnehmerlisten der re nommiertesten Kunstmessen weltweit. Der interna tionalen Präsenz zollte jetzt die Galerie von Kevin Kavanagh Tribut: Der mehrfache Teilnehmer an der ARCO, der PREVIEW Berlin oder Aqua Art Miami be zieht mit Ende September 2008 neue großzügige Galerienräume in der Chancery Lane im Zentrum von Dublin, die vom namhaften Architekten Philip Crowe (MCO Architecture, Dublin) entworfen wur den. „Nach fast siebenjähriger Aufbau- und Ent wicklungsarbeit war es notwendig, neue Galerien räume zu finden, die unserem Anspruch einer inter national tätigen Galerie absolut gerecht werden,“ unterstreicht Kevin Kavanagh seine Entscheidung. „Und Philip Crowe hat für uns ideale Ausstellungsund Arbeitsbedingungen geschaffen, hell, flexibel und ästhetisch auf höchstem Niveau!“ Kevin Kavanagh, der unter anderen mit jungen und anerkannten irischen Künstlerinnen und Künst lern wie Diana Copperwhite, Mark O’Kelly oder Nevan Lahart zusammenarbeitet, eröffnete sein neues Refugium mit der Gruppenausstellung „The world needs a narrative“ am 26. September 2008. Info: Kevin Kavanagh Gallery, Chancery Lane, Dublin 8, Ireland, www.kevinkavanaghgallery.ie
Im Zentrum von Dublin eröffnet die Kevin Kavanagh Gallery ihre neuen Räumlichkeiten.
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Darja Zhukova eröffnete im September Russlands größte Ausstellungshalle in Moskau.
Kunst in der Bus-Garage
It-Girl Darja Zhukova eröffnet Museum __Darja „Dasha“ Zhukova, die Freundin des Oligarchen Roman Abramowitsch, hat Ende September die neue Ausstellungshalle „The Garage“ mit einer Restrospektive des international bekannten Künstlerpaars Emilia und Ilja Kabakov eröffnet. Einen 1927 erbauten, ehemaligen Busbahnhof am Stadtrand von Moskau hat das 27-jährige Ex-Model vom bekannten Londoner Architekten Jamie Fobert zum größten Ausstellungshaus (mehr als 8.000 Quadratmeter Präsentationsfläche, zirka zehn Millionen Dollar Umbaukosten) Russlands umbauen lassen. Mit diesem Museum will Zhukova zukünftig die Entwicklung und Förderung der modernen Kunst in ihrem Land unterstützen. Für Ilja und Emilia Kabakov ist es die erste umfassende Ausstellung in ihrer Heimatstadt, mehr als zwanzig Jahre nachdem Ilja Kabakov gezwungen war, in die USA zu emigrieren. Für zukünf tige Ausstellungen und Projekte hat Zhukova einflussreiche und erfahrene Partner ausgesucht. So wird die ehemalige Direktorin der Gagosian Gallery in London – Mollie Dent-Brocklehurst – die nächsten Projekte koordinieren, gemeinsam mit einem Beraterstab, in dem so bekannte Namen wie Robert Storr (Biennale-Venedig-Direktor 2007) und Sir Nicolas Serota (Direktor Tate London). Auch wenn ihr das Know-how einer Museumsdirektorin oder Ausstellungskuratorin noch fehlen dürfte, so verdankt ihr der internationale Kunstmarkt doch schon einiges: Soll es doch Zhukova gewesen sein, die bei ihrem Freund Abramowitsch die Affinität zur bildenden Kunst geweckt hat und der dann bei Auktionen in London oder bei der Art Basel in diesem Jahr schon kräftigst zugeschlagen hat. Info: Garage Art Center, Uliza Obraszowa 19, Moskau
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Foto: Kunsthalle Krems
Fotos: Courtesy JMgroup, Moskau
Kunst.Investor News
In der Kunsthalle Krems werden drei in New York lebende österreichische KünstlerInnen präsentiert.
Go NYC
Drei österreichische KünstlerInnen behaupten sich im Big Apple __Die Kunsthalle Krems präsentiert in einer Gegen überstellung drei österreichische KünstlerInnen, die bereits seit mehreren Jahren in New York leben und anerkannter Teil der dortigen Kunstszene sind. Alle drei setzen sich in ihrer Arbeit kritisch mit dem poli tischen und gesellschaftlichen System der USA auseinander. Nin Brudermann (Jahrgang 1970) beschäftigt sich mit Wissenschaftsrealtainment und führt die Absurdität mancher spezialisierter wissenschaftli cher Aktivitäten vor Augen. In ihrer bisher bekann testen Arbeit dringt sie mit dem „NASD Projekt Fledermaus“ in die Parallelwelt der (Natur-)Wissen schaften ein. In Krems zeigt Brudermann eine bis her noch nie in Österreich ausgestellte Arbeit. In „Secluded Nights“ stellt Mathias Kessler (Jahr gang 1968) das romantisierte Streben der postmo dernen Ökologiebewegung nach Ursprünglichkeit und Unberührtheit in Frage. Seine skulpturalen Landschaftsaufnahmen – entstanden bei Nacht in den entlegensten Gebieten der Erde und mit 200.000 Watt beleuchtet, um die Partikelverschmutzung der Luft zu umgehen – machen auf die Umweltver schmutzung aufmerksam. Mit der kritischen Hinter fragung der Authentizität erlebter Natur hält er der westlichen Gesellschaft einen Spiegel vor. Rainer Ganahl (Jahrgang 1961) beschäftigt sich als Konzeptkünstler mit Fragen der Zeitgeschichte, der Lebenswelten und der Mentalitäten, mit Sprache und Medien. In seiner Videoserie „Homeland Security“ spricht er in elf verschiedenen Sprachen Sätze wie „Ich bin kein Terrorist“ oder „Ich bin kein religiöser Fanatiker“. Für die Kunsthalle Krems ent wickelt Ganahl eine völlig neue Arbeit. Info: Kunsthalle Krems, Franz-Zeller-Platz 3, Krems an der Donau – www.kunsthalle.at
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Power Beauty Soul
Aston Martin introduces its ultimate luxury sports car, the Aston Martin DBS. The most potent production Aston Martin ever made, the DBS represents the synthesis of raw power, race-bred technology and design excellence. Powered by a hand-built V12 engine producing 380 kW (510 bhp/517 PS), the DBS delivers breathtaking power and performance. Beneath the flowing lines of the lightweight bodywork, the DBS’s components have been honed to create an exhilarating driving experience: taut, dynamic and monumentally fast, but always highly controlled.
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Katharina Gruzei: Kunstsponsoring Stipendium
die erste Siegerin des Ö1 Talentestipendiums
Bank Austria und Ö1 präsentieren:
Erstes Talentestipendium Die kulturfördernden Aktivitäten der Bank Austria sind auf ihrem Höchststand. Kernstück des systematischen Kultursponsorings ist die Förderung junger Talente und die Belebung und Zusammenführung der Kulturszene in Zentral- und Osteuropa. Hans Webers (Text) I Ursula Hummel (Fotos) I Bildende Kunst, Musik und Literatur sind für die Bank Austria die Ebenen eines wachsenden Kulturnetzwerks, das sowohl Großveranstaltungen zur Umsetzung bringt als auch einer neuen Generation von Künstlern und Künstlerinnen den Karriereeinstieg ermöglicht. Die von der Bank Austria unterstützte Ö1 Talentebörse ist ein Beispiel dafür. Hier werden – gattungsübergreifend – junge Kunstschaffende präsentiert, die noch in Ausbildung sind. Ein Radiofeature pro Woche gibt einem aufsteigenden Stern aus den Musik-, Schauspieloder Kunstakademien Zeit, sich vorzustellen. Gekoppelt an diese einzigartige Plattform ist das Ö1 Talentestipendium, das heuer erstmals vergeben wurde und für das die Bank Austria 10.000 Euro auf die Waage legt. Mit dieser Initiative haben der Kultursender Ö1 und die Bank Austria eine bisher in Österreich einzigartige Förderung ins Leben gerufen: „Das Ö1 Talentestipendium ist in seiner Form deshalb einzigartig, da es von den insgesamt rund 200 in Österreich vergebenen Stipendien bisher keines für Noch-Studierende in dieser Höhe gibt“, sagt Bank- Austria-PR-Chef Anton Kolarik. Die Grundüberlegung dabei war, im Rahmen der Ö1Nachwuchsförderung für Nachhaltigkeit zu sorgen. Das erste Ö1 Talentestipendium, das der bildenden Kunst gewidmet ist, wird am 29. Oktober 2008 im Wiener MAK verliehen. Dort werden anschließend die eingereichten Originalwerke
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Kunst.Investor I Herbst 2008
aller zwölf FinalistInnen des Ö1 Talentestipendiums auch im Rahmen einer Ausstellung bis 4. November 2008 gezeigt. Die Ausschreibung des Ö1 Talentestipendiums erfolgte im Juni 2008 an den vier betreffenden österreichischen Kunst universitäten in Wien, Linz und Salzburg. Aus den Einreichungen trafen die vier Kunstuniversitäten eine Vorauswahl, aus der jeweils drei FinalistInnen pro Universität hervorgingen. Aus diesen zwölf FinalistInnen wählte schließlich eine Fach-Jury die erste Gewinnerin: Katharina Gruzei, die an der Kunstuniversität Linz Experimentelle audiovisuelle Gestaltung und Kunst- und Kulturwissenschaften studiert. Katharina Gruzei wurde 1983 in Klagenfurt geboren. Seit 2004 studiert sie in Linz. Zudem war sie Gaststudentin an der Schule für künstlerische Fotografie bei Friedl Kubelka sowie Austauschstudentin an der University of California. 2007 absolvierte sie die internationale Sommerakademie in Salzburg bei Valie Export. Neben Ausstellungen in Kalifornien war sie auch schon in Berlin, Leipzig und Graz mit ihrer Arbeit zu Gast. „Ich bin überglücklich, dass mich die Jury für das erste Talentestipendium ausgesucht hat“, reagierte Gruzei auf die Nachricht vom Gewinn, die sie während ihrer letzten Vorbereitungen für die Vernissage „Aus Gnade und Verzweiflung“ in der Charim Galerie in Wien erreicht hatte. k.i http://presse.leisuregroup.at/bankaustria/talentestipendium/
„Die inszenierten Fotografien evozieren die Reflexion einer konsumorientierten Gesellschaft, die sich – je nach finanziellen Möglichkeiten – einen Kaufrausch gönnt oder ihm schlichtweg verfällt.“
Coverstory Kommunalkredit
st latzer P ft der Kun d ra r K a e h v n ti i a Re kommunik ut auf die ver tra
Die Kunst – ein fast perfekter Personalchef? Seit 13 Jahren ist die bildende Kunst ein ganz entscheidendes Element für die Firmenkultur der Kommunalkredit. Wieso und was die Kunst einer Bank bringen kann, erklärt Generaldirektor Reinhard Platzer im Gespräch mit dem kunst.investor. Sandra Sagmeister (Text & Fotos) I „Von heute auf morgen waren die Bilder da, zuerst waren sie nur am Gang, dann überall“ – so schnell kann es gehen mit der Kunst. Ganz plötzlich ist sie da, nimmt Besitz von einem und besetzt – ohne zu fragen – Räume und Wände. So erleben es die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Rein hard Platzer, Generaldirektor und Vorstandsvorsitzender der Kommunalkredit Austria mit Sitz in der Türkenstraße 9. Viel leicht hat die Inbesitznahme der Kunst auch etwas mit dem Gedächtnis dieses Ortes zu tun. Das Haus birgt eine große Geschichte: Der Klavierbauer Ignaz Bösendorfer erwarb 1856 dieses Grundstück, wo in drei Jahren ein palastartiges Nobelpalais entstand. Die Türkenstraße 9 war seit jeher ein Kreuzungspunkt, wo die Wirtschaft, die Politik und vor allem die Kunst blühten. Komponisten wie Franz Liszt oder Johan nes Brahms gaben im Musiksalon ihre Musikwerke zum Besten oder Theodor Herzl agierte von hier aus und leitete die Geburtsstunde des Staates Israel ein. 1899 wurde etwa die Jüdische Kolonialbank – Jewish Colonial Trust Limited – gegründet und knapp 90 Jahre später kaufte die Sanpaolo
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Bank das Palais. 1993 startete dann die Ära der Kommunal kredit, die 1997 das gesamte Gebäude erwarb. Heuer feiert die Bank ihren 50. Geburtstag, die 1958 auf Initiative von Staatssekretär Bruno Kreisky und Hermann Withalm ge gründet wurde. Es geht uns nicht um Spekulation Warum sich die Bank vor gut 13 Jahren für das Investment Kunst entschieden hat und seither eine beachtliche Samm lung mit über 800 zeitgenössischen abstrakten Sammlungs exponaten aufgebaut hat, ist gar nicht so leicht zu erklären. Gut ein Prozent vom Unternehmensergebnis investiert die Bank in Kunst, es gehe aber nicht um Spekulation und Gewinn, sondern um Passion und Leidenschaft. In der Sammlung befinden sich namhafte Künstler wie Herbert Brandl, Adolf Frohner, Alfred Hrdlicka, Peter Kogler, Maria Lassnig, Hermann Nitsch, Arnulf Rainer, Eva Schlegel, Hans Staudacher u. v. m. Auf den Wert der Sammlung angesprochen, kann Rein hard Platzer nur sagen: „Unschätzbar!“ Wer sich mit Kunst
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Coverstory Kommunalkredit
In jedem Winkel findet sich Kunst, sogar in den Stiegenaufgängen. Im Büro von Cornelia Schragl-Kellermayer hängt ein Werk von Andreas Leikauf (unten).
beschäftigt, taucht in ein Feld ein, das mitunter schwer zu beschreiben und zu definieren ist. Aber eines ist klar, die Kunst fasziniert den Men schen, regt seine Kritikfähigkeit an und entfacht oft ein inspirierendes Gefühl. „Das Engagement für Kunst und Kultur ist eine gelebte Philoso phie in unserem Unternehmen. Durch die Auseinandersetzung mit Kunst wollen wir gesellschaftlich relevante Entwicklungen reflektie ren“, erklärt der Bankmanager und hinter ihm entfaltet ein Acrylgemälde von Markus Prachensky seine strah lende Wirkmächtigkeit. Schweift Reinhard Platzers Blick auf die an dere Seite seines Büros, so blickt er in das Antlitz eines gemalten Kopfes von Gerhard Gepp und im Neben zimmer hängt eines seiner Lieblings bilder, „Die Haie“ von Max Ernst, so wie ein kleiner Schiele. Der Familien vater fördert aber auch die junge Kunst: Neben seinem Schreibtisch hängen zwei Bilder seiner Töchter – gar nicht schlecht, sehr modern! Apropos modern: „Moderne Kunst ist für mich ganz einfach Inspiration, sie gibt mir Kraft“, schwärmt der kunstsinnige Banker. Und wenn ihn mal Probleme quälen, dann vertieft er sich in die ungeahnten Tiefen eines Prachensky und viel leicht dämmert ja zwischen rotem und grünem Stich eine Lösung herauf … Kunst hat aber noch eine Funktion: Wie schon erwähnt, fördert Kunst die Kommunikation – ist wie ein neutraler Modera tor und bescheidener „Türöffner“. Bei wichtigen
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Kundenbesuchen entfaltet die Kunst einen ihrer willkommensten Neben effekte; in den ersten Momenten wird locker über die Kunst geplau dert, erst in Folge spricht man über die harten Fakten des Geschäfts lebens: „Über die Kunst kommt man leichter ins Gespräch.“ Kunst ist Teil unserer Unternehmenskultur Die Kommunalkredit zeigt soziale Verantwortung und betreibt neben dem Kunstsponsoring auch Sozial sponsoring. „Die Kunst gehört zu uns“, sagt Reinhard Platzer; es sei der wichtigste Teil der Unterneh menskultur, fördert die interne Kom munikation und irgendwie ist die Kunst ein perfekter Personalmana ger: Wer sich mit Kunst beschäftige, „entwickelt sich weiter“. Als die ers ten Bilder die Wände der Kommunal kredit eroberten, „hatten wir gerade mal fünf Mitarbeiter“, erinnert er sich. Das hat sich in den letzten Jahrzehn ten gehörig verändert, mit der Ex pansion der Bank stieg die Mitarbei terzahl und mit ihr die Zahl der Kunst werke. Personal-Chef Kunst weckt das Interesse bei den Mitarbeitern, mehr über die Bilder und ihre Schöp fer zu erfahren. Beim Rundgang mit dem Generaldirektor führt er stolz durch die mit Kunst aufgewerteten Räume, Besprechungszimmer und Gänge – nur im Lift hängen keine. Und wie schaut die Zukunft der Sammlung aus? „Ach, weiße Wände gibt es immer“, gibt sich Reinhard Platzer optimistisch. k.i
„Moderne Kunst ist für mich ganz einfach Inspiration, sie gibt mir Kraft.“
25 Am Gang ein echter „Rainer“ (ganz oben) und in den Büros findet sich hinter jeder Pflanze ein Kunstwerk.
Herbst 2008 I Kunst.Investor
Kunstauktion Im Kinsky
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2007 war folgreichste Jahr r s bisher e da
Jubiläumsauktionen im Kinsky Als die Wiener Kunst Auktionen (so hieß die im Kinsky Kunst Auktionen GmbH bis zur Übersiedlung ins Palais Kinsky auf der Freyung) am 2. und 3. Dezember 1993 zu ihrer ersten Auktion luden, gab es nicht wenige, die daran zweifelten, dass sich das neue Auktionshaus gegen das staatliche Quasi-Monopol würde durchsetzen können. Hans Webers (Text) I Im Kinsky (Fotos) I Aber schon die 1. Auktion mit dem höchsten Zuschlag des Jahres für Ferdinand Georg Waldmüllers „Die milde Gabe“ (3,45 Millionen Schilling) beseitigte solche Zweifel. Mit einer stringenten Qualitätsorientierung bei der Auswahl der Kunstwerke, mit renommierten Experten, die – damals ein Novum in Österreich – für die Echtheit garantierten, aber ebenso mit dem gelebten Anspruch, ein fairer und kompetenter Mittler zwischen Kunstliebhabern zu sein, wurde der Grundstein für das Vertrauen von Sammlern, Händlern und Museen in aller Welt gelegt. Seither präsentiert sich die Firmengeschichte von im Kinsky als glanzvolle Kette von Erfolgen.
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In 69 Auktionen wurden mehr als 170 Millionen Euro mit Kunst umgesetzt und zahllose Rekordpreise erzielt. Wie 1993 wurden auch 1994 die höchsten Auktionspreise im Kinsky geschrieben. „Der Newcomer übertrifft sich selbst!“, so titelte „Der Standard“ im Herbst dieses Jahres. Der Zuschlag für Waldmüllers „Nähende Mutter mit ihren Kindern“ (7,27 Millionen Schilling) war damals der zweithöchste, der je für ein Gemälde dieses Künstlers geboten worden war. Und die 5,9 Millionen Schilling für Albin Egger-Lienz’ „Totentanz“ sollten für mehr als ein Jahrzehnt der unübertroffene Rekordpreis des berühmten Tirolers bleiben. 1995 erhielten die Wiener Kunst Auktionen den damals erstmals vergebenen Walter-Nettig-Preis als erfolgreichstes junges Wiener Unternehmen, 1997 wurde das Auktionshaus von einer prominent besetzten Jury zum erfolgreichsten österreichischen Jungunternehmen gewählt. 1998 veranstaltete im Kinsky die bis dahin aufsehenerregendste und erfolgreichste Versteigerung Österreichs: Rund um ein Gemälde von Egon Schiele war eine Angebot der Superlative zusammengestellt worden. Wegen des großen Publikumsandrangs musste ein zweiter Auktionssaal eröffnet werden, in dem parallel versteigert wurde. Nach knapp zwei Stunden waren 86 Gemälde und Jugendstilobjekte um
Ferdinand Georg Waldmßller, Nähende Mutter mit ihren Kindern, verkauft um 7,27 Millionen Schilling.
Kunstauktion Im Kinsky
knapp 100 Millionen Schilling verkauft. Den Höhepunkt und heftig akklamierten Abschluss dieser fulminanten Auktion bildete natürlich Egon Schieles Ölgemälde „Mädchen“, das mit 50 Millionen Schilling (3,600.000 Euro) den höchsten Auktionspreis, der je für ein in Österreich versteigertes Kunstobjekt erzielt worden ist, erreichte. Dramen ohne Drehbuch Im Applaus des Publikums, mit dem sich die Spannung auflöste, wurde klar, was Auktionen so einzigartig macht: Sie sind Dramen, deren Drehbücher erst während des Geschehens geschrieben werden. In diesen Dramen geht es um Sieg oder Niederlage, wahre Schlachten werden hier geschlagen, die Emotionen prallen aufeinander, alles treibt auf den Höhepunkt zu, auf den finalen Schuss, auch wenn dieser „Schuss“ nur mit einer lässigen Bewegung der Bieternummer, einem knappen Winken mit der Hand, einem kurzen Nicken erfolgt. Das Geschehen wogt zwischen den Saalbietern und den Telefonbietern hin und her, die Spannung steigt und löst sich und steigt wieder, die Luft ist zum Schneiden, es ist uner träglich heiß. Fünfundzwanzig Reihen, dicht belagert von dreihundert Sammlern, Kunstliebhabern, Museumsleuten, Zuschauern; ganz hinten die Phalanx der Händler, die auf diese Weise die Übersicht über das Geschehen zu wahren versuchen. die Zuschauer machen die Stimmung Viele Besucher bieten nicht; sie beobachten nur, was geschieht, sie schreiben die Auktionsergebnisse mit und ziehen ihre Schlüsse; sie atmen hörbar, sie rascheln mit dem Katalog, sie wenden die Köpfe und tuscheln mit den Nachbarn. Für die Stimmung im Saal sind sie unverzichtbar. Sie sind diejenigen, die die Aufregung hundertfach verstärken, in Applaus ausbrechen, wenn eine Sensation eintritt, und oft noch Jahre später erzählen, was sie erlebt haben. In den Auktionssaal hineingepfercht stehen die Tische für die Mitarbeiter, die am Telefon bietende Kunden betreuen. Englisch, Französisch und Italienisch schwirrt durch den Saal, Gebote werden fieberhaft in fremde Währungen umgerechnet, alles unter enormem Zeitdruck, um noch schnell ein weite-
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Gustav Klimt, Mädchenporträt, verkauft um 14 Millionen Schilling.
res Gebot vor dem Mitbewerber, vor dem endgültigen Zuschlag abgeben zu können. Auf einem Podest sitzt der Auktionator hinter seinem Pult, auf jede Bewegung achtend, in Sekundenbruchteilen entscheidend, ob hier jemand bietet oder sich nur frische Luft mit der Bieternummer zufächelt. Das rasend schnelle Steigern, wenn sich viele Hände heben, das atemlose Zuwarten vor dem Zuschlag, in dem vielleicht doch noch ein Bieter die Hand hebt, all das gehört zum Drama Auktion. In dieser kurzen Zeitspanne entscheidet sich, ob der Markt stark ist oder schwach, ob ein Künstler in seinem Marktwert steigt oder fällt, ob das Auktionshaus einen überschäumenden Erfolg feiern darf oder seine Wunden lecken muss. Dazwischen liegt fast nichts. Es ist die Stunde der Wahrheit. Und nicht selten dauert sie auch nicht viel länger. Übersiedlung auf die Freyung 1999 übersiedelte das Auktionshaus ins Palais Kinsky auf der Freyung. Feldmarschall Daun hatte es sich Anfang des 18. Jahrhunderts, nach seiner Rückkehr von zahllosen Schlachten an der Seite des Prinzen Eugen, erbauen lassen. Daun und den Prinzen Eugen verband eine lebenslange Freundschaft und eine große Begeisterung für die Kunst und für Italien. Für ihre Schlösser, das Kinsky und das Belvedere, holten sie sich den Genueser Architekten Lucas von Hildebrandt, den ein ganzer Tross von Freskomalern, Bildhauern, Stuckateuren und Kleinmeistern begleitete. Den neuen Standort feierte im Kinsky mit einer eindrucksvollen Auktion. Jede Sparte bot absolute Spitzenobjekte. Star der Auktion war ein Mädchenporträt von Gustav Klimt. Das kleine Bildnis war jahrzehntelang im Belvedere zu sehen gewesen; nun wechselte es – trotz Ausfuhrverbots – zum Kaufpreis von 14 Millionen Schilling (mehr als eine Million Euro) ins Kunstmuseum Bern. 2003 veranstalteten die im Kinsky Kunst Auktionen aus Anlass des 100. Geburtstages der Wiener Werkstätte eine Spezialauktion, die Objekte von Josef Hoffmann und Kolo Moser in einer nie da gewesenen Fülle und höchster Qualität offerierte. 2005 wurde nach der Auktion des gesamten Antiquitätengeschäfts von Michael Stoff die „weiße Fahne“
Annibale Carracci zugeschrieben, Porträt mit Kind, Auktion am 14. Oktober 2008, Schätzpreis 80.000 bis 150.000 Euro.
gehisst: Erstmals in Österreich war bei einer Auktion alles verkauft worden, und das bei einem Angebot von mehr als 500 Objekten. 2007 war für im Kinsky das bisher erfolgreichste Jahr. Der Umsatz wurde gegenüber dem – bereits hervorragenden – Vorjahresumsatz um 33 Prozent auf 21,4 Millionen Euro gesteigert, am stärksten, nämlich um 70 Prozent, legte zeit genössische Kunst zu. Zwei Drittel der Rekordpreise der 50 bedeutendsten österreichischen Künstler (laut Gewinn- Künstlerranking) wurden im Kinsky zugeschlagen. Mit Maria Lassnigs „Mit einem Tiger schlafen“ gelang der höchste Preis, der je für einen lebenden österreichischen Künstler bei einer Auktion erzielt werden konnte. 2008 hat sich diese positive Entwicklung fortgesetzt und noch verstärkt. Die Jubiläumsauktionen am 14. und 15. Oktober, am 2. und 3. Dezember 2008 und vor allem am
24. Februar 2009 werden zeigen, ob die Kunstmärkte trotz der Turbulenzen auf den Finanzmärkten weiterhin reüssieren können. Denn die Auktionshäuser sind die Gradmesser des Kunstmarkts, die Seismographen für die Höhenflüge und Erschütterungen in der Welt der Kunst. Es gibt daher nur wenige Unternehmen, die so sehr im Blickpunkt der Öffentlichkeit stehen, so „gläsern“ sind wie sie. Jeder Erfolg, jeder Misserfolg wird von den Medien aufmerksam verfolgt und kommentiert. Für im Kinsky scheint diese öffentliche Aufmerksamkeit ein Ansporn gewesen zu sein, die Qualität des Angebots, der Präsentation der Kunstwerke und der Dienstleistungen stets über alle anderen unternehmerischen Überlegungen zu stellen. Und das ist vielleicht das Geheimnis des Erfolgs des Auktions hauses. k.i
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Dorotheum Versteigerung
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Der teuerste Knopf der Welt? Wenn ein Tisch mit nur drei Füßen 60.000 Euro kostet und ein Knopf sich gar mit satten 55.200 Euro zu Buche schlägt, dann soll das jetzt kein schlüssiger Beweis dafür sein, dass der Euro tatsächlich ein Teuro ist. Vielmehr schmökern wir in den Ergebnislisten des Dorotheums der letzten Jahre und da findet sich wohl das teuerste Knöpfchen der Welt. Aber der Knopf ist halt etwas Besonderes, wurde nach einem Entwurf des Wiener-Werkstätten-Künstlers Josef Hoffmann angefertigt. Sandra Sagmeister (Text & Fotos Seite 30 & 31) I Dorotheum (Fotos Seite 32) I 600 Auktionen gehen im Jahr im Dorotheum über die Bühne und gut 100 Experten beäugen die eingebrachten Kunstwerke auf Herz und Nieren, besser gesagt, auf Echt heit, Zustand und Wert. Derzeit brummt der Motor des Auk tionshauses ganz ordentlich: wird doch alles für die vierte Auktionswoche in diesem Jahr – 24. bis 28. November – vor bereitet. Kleiner Insidertipp: Besonders genau sollte man sich die Stücke aus den Sparten Klassische Moderne und Zeitgenössische Kunst ansehen und ein absoluter Quoten renner sind und bleiben die Werke der Alten Meister. Wo gibt’s das noch, dass „die Alten“ viel wert sind – sie sind die Cashcow des Auktionshauses; die Alten Meister mögen es verzeihen, dass die hehre Kunst mit flapsigen Marketing begriffen beschrieben wird. Ein „Rising Star“ ist hingegen die Sparte Design, das Dorotheum hat sich hier in den letz ten Jahren einen vielbeachteten internationalen Ruf erarbei tet und mischt im Spitzenfeld mit: Da findet sich beispiels weise besagter dreibeinige Tisch – der aller dings von Franz West stammt. Begehrt waren auch bei einer der letzten Auktionen ein Kaffee service nach einem Entwurf von Zaha Hadid
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(48.000 Euro) oder ein Design-Sofa (72.000 Euro) der Archi tektin. Preissteigerungen für Design-Topstücke von 150 Pro zent in den letzten fünf Jahren sind keine Seltenheit. Diese besagten Topstücke sind zumeist Prototypen von Designer stücken und angeblich messen sich unter den Bestbietern immer wieder weltbekannte Modeschöpfer – verraten wer den natürlich keine Namen. Es gehört zum guten Ton eines seriösen Auktionshauses, keinen Ton zu machen. Fast schon günstig muten einem da die 14 handschriftlichen Briefe von Romy Schneider an, die sie an Ernst Marischka schrieb und die einem Käufer 10.200 Euro wert waren. Das internationale Kunstauge schielt also nach Wien und hofft auf möglichst viele Zuschläge. Immer jünger und immer besser informiert werden die Sammler, deren Image sich in den letzten Jahren wandelte: War es vor 15 Jahren noch wichtig, einen Porsche zu fahren, hat die Kunst dem Porsche die Schneid abgekauft und rangiert in der Prestige-AnsehensSkala an erster Stelle. Es wird dem jungen, informierten Sammler ja auch leicht gemacht, kann er doch problemlos mitsteigern – persönlich, mittels Sensals, schriftlich oder via Telefon. So eine Auktion bringt auch noch den nötigen Kick:
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Dorotheum Versteigerung
Giorgio de Chirico, Italien 1960, Schätzwert: 170.000 bis 250.000 Euro.
Victor Vasarely „Lynt“, 1974, Schätzwert: 35.000 bis 45.000 Euro.
Von jedem Teil der Welt kann man mitbieten – ob am Strand von Hawaii oder während einer Besprechung irgendwo in Moskau.
das stolz auf seine 300-jährige Geschichte blickt. Gegründet 1707 von Joseph I., glaubte der Kaiser wohl kaum, dass drei Jahrhunderte später dieses Auktionshaus immer noch be steht. Das Dorotheum unterhält Repräsentanzen mittlerweile in Mailand, München, Düsseldorf, Prag, Brüssel, Paris, Tel Aviv, Tokio und Zagreb und hat es geschafft, die Tradition an die Moderne zu koppeln. Das Dorotheum mischt auf vielen internationalen Messen zwischen Moskau und Shanghai mit und präsentiert sich als modernes Auktionshaus. Besonders russische und chinesische Kunden werden immer öfter auf das Wiener Traditionshaus aufmerksam und machen hier ihre „Schnäppchen“. Der November ist aber nicht nur ein Monat, um sein Geld gut anzulegen. Im November findet zum vierten Mal die „viennaartweek“ (17. bis 23. November) statt, die vom „Art Cluster Vienna“ ausgerichtet wird. Initiiert wurde diese Woche u. a. vom Dorotheum; geboten wird ein vielseitiges Ausstellungs- und Veranstaltungsprogramm mit Atelier besuchen, Künstlergesprächen und den Gallery Nights, und der thematische Schwerpunkt liegt auf Kunst im öffentlichen Raum. Mit der „viennaartweek“ soll das Ziel, Wien als lukrativen und prosperierenden Kunstplatz darzustellen, aktiv vorangetrieben werden. Die „viennaartweek“ soll so etwas für die bildende Kunst sein wie die Wiener Festwochen für die darstellende Kunst – somit kann das Fest der Kunst beginnen! k.i Info: www.viennaartweek.com, www.dorotheum.com
Kann Rekordumsatz von 2007 getoppt werden? Die Kunstwelt fokussiert sich während der herbstlichen Auk tionswoche garantiert auch auf die Zeichnung von Gustav Klimt mit einem Schätzwert von 90.000 bis 120.000 Euro. Als unangefochtenes Highlight der Novemberauktion sei aber auf den Bildhauer Giacomo Manzu hingewiesen, und es darf auf ein Rekordergebnis gehofft werden: In die Auktion ein gebracht wird die 63 Zentimeter große vergoldete Bronze figur „Großer sitzender Kardinal“ aus dem Jahr 1963/64. Angesetzter Schätzwert: 200.000 bis 250.000 Euro. Der itali enische Künstler würde heuer seinen 100. Geburtstag feiern. Mit solch guten Aussichten kann man vielleicht sogar das Spitzenergebnis aus dem Jubiläumsjahr 2007 noch toppen. Im Vorjahr hatte das Dorotheum nämlich sein absolut bestes Ergebnis und erzielte einen 124 Millionen Euro schweren Umsatz. Die schlanke Summe von 1,5 Millionen Euro wurde alleine mit der Versteigerung des Gemäldes der Lucrezia von Guido Cagnacci (1601 bis 1665) erzielt und trug maß geblich zum guten Ergebnis bei. Wien hat sich in den letzten Jahren zu einem international beachteten Marktplatz der Kunst welt entwickelt. Von diesem günstigen Aufwind profitiert selbstverständlich das Dorotheum,
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Kunst.Investor I Herbst 2008
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„Ohne Schwellenangst“ Wie kommt das Unternehmen, der Unternehmer oder die Unternehmerin, also letztlich der Mensch, zur Kunst? Es sind immer Menschen, die mit Kunst umgehen, sei es, dass sie gemocht, gebraucht, abgelehnt und im günstigsten Fall geliebt wird. Aber wo passiert diese Berührung, wenn wir einmal voll im Beruf stehen? In den Medien, in der öffentlichen Wahrnehmung oder vielleicht angeregt durch den Bekanntenkreis? Hans Webers (Text) I Armin Plankensteiner (Fotos) I Fragen, die sich die Leute eines Unternehmens in Wien 3 täglich stellen und im Laufe der Jahre immer besser beantworten können. Networking ist die Antwort – ein Begriff, der durchaus hässliches „Neudeutsch“ ist und dennoch bis in die Renaissance oder gar in die Antike zurückreicht, wie Raphael und Bramante beim Bau der Peterskirche so eindrucksvoll vorgeführt haben. Denn nur auf persönlicher Ebene kann man Menschen mit Kunst konfrontieren, speziell jene, die die Welt der Vernissagen und Galerien nicht kennen. Nur so kann man lernen, diese ohne Schwellenangst zu betreten. Nicht der abgebrühte Kenner ist der Kunde, sondern das unbekannte Wesen ist der Kunde von morgen. Die Leistung des Kunstmarktes ist es, wohl verdienstvoll, einen Künstler aufzubauen, die Leistung der Artware ist es, den Kunden aufzubauen. Die objektiven Kriterien bleiben dabei im Vordergrund. Aber welche sind das und wie findet der Einsteiger diese heraus?
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WARUM KUNST KAUFEN? Nun, die einfachste Antwort wäre wohl, dass sie „schön“ ist. Das ist nur die halbe Antwort. Es geht nicht darum, Kunst auf ein Anlagegut
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zu reduzieren, aber Geld zu verlieren kann ja nun auch kein Ziel sein. Also sehen wir uns objektiv das „Anlagegut“ einmal an. Jetzt ist es Zeit für die erste sensationelle Information: Kunst kennt keinen Konkurs! Auch wenn der Künstler in Konkurs ginge (siehe Rembrandt), seine Kunst tut es nicht. Im Vergleich mit den Finanzmärkten ist sie allerdings viel geringeren Schwankungen ausgesetzt, und das seit Jahrhunderten, lange bevor es Börsen überhaupt gab. Ihren persönlichen, privaten Wert schätzen Sie dann besonders, wenn Sie ein gutes Kunstwerk über längere Zeit Ihr Eigen nennen oder versuchen, Ihr Wertpapier gerahmt über Ihrer Couch zu platzieren. Nicht überzeugt? Kunst muss man auch nicht kaufen, mieten ist eine Option, die auch steuerliche Vorteile bringt. Qualitative Einbußen müssen Sie dabei auch nicht erwarten, ganz im Gegenteil. Schnuppern und steuerlich abschreiben. „Die Kunst zu langweilen besteht darin, alles zu erzählen“, sagte Voltaire so treffend. Wir geben Auskunft – und apropos Networking und Einsteiger: Kommen Sie vorbei am 22. Oktober 2008 zur Young Art Auction im Haus der Industrie am Schwarzenbergplatz 4 ab 18 Uhr. Vielleicht werden Sie ja noch Kunstinvestor … k.i
„Kunst muss
man nicht kaufen, mieten ist eine Option.“
Manfred Schluderbacher, Acryl auf Leinwand, 2008, 220 x 195 cm
Gugging Art / Brut Center
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Art brut – Kunst aus einem unberührten Winkel der Seele Kunst, die nicht von Kunst beeinflusst ist – das ist Art brut; sie wird oft verkannt und nicht richtig verstanden.
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(Text & Fotos)
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Besuchers
I Art brut wurde von dem französischen Künstler Jean Dubuffet (1901 bis 1985) bekannt gemacht. Er sammelte die oft naive, aber nicht einfältige Kunst, ebenso wie Arnulf Rainer, Karlheinz Essl oder Helmut Zambo; sie alle sind begeisterte Sammler und überzeugt von der ursprünglichen Kunstform mit der einzigartigen Formensprache. Art brut hat eine solitäre Aussagekraft, aus der sich schöpfen lässt. Rainer war es, der 1969 in der Wiener Secession seine Artbrut-Sammlung erstmals zeigte. Wer nicht gleich Sammler werden möchte, der kann vorerst im Art / Brut Center in Gugging erste Kontakte mit dieser Kunstform knüpfen. Das Art / Brut Center ist weltbekannt und anerkannt. Künstler, Kuratoren und Museumsdirektoren aus der ganzen Welt reisen an, um das einzigartige Kunstprojekt
Gugging Art / Brut Center
Aus alten Fetzen, Schnüren, Kieselsteinen oder Zetteln, die der Art-brut-Künstler Michel Nedjar auf seinen Reisen findet, entstehen seine Puppen, die für ihn so etwas wie ein Reisetagebuch sind.
mit eigenen Augen zu sehen: „Das hier hat Modellcharakter und wurde von vielen kopiert“, berichtet Johann Freilacher, Direktor des Museums Gugging und Leiter des Hauses der Künstler. 2005 wurde das Museum Gugging mit Museumsshop und Verkaufsgalerie eröffnet. Die Gugginger-Künstler gehören seit den 70ern zu den wichtigsten Vertretern der Art brut weltweit, ein Museum ist mehr als gerechtfertigt. Werke von Gugginger Künstlern hängen z. B. ständig in der Collection de l’Art Brut in Lausanne, im Philadelphia Art Museum oder im Setagaya Museum in Tokio oder touren um den Globus, um in Ausstellungen gezeigt zu werden. Eines von vielen Zielen von Johann Feilacher: „Dass in fünf Jahren ein Bild eines Gugginger Künstlers im MUMOK in New York hängt.“ Ein Bild von Johann Hauser hing schon mal bei einer Ausstellung neben einem von Paul Klee „und stahl ihm die Show“, erzählt der Museumsdirektor und muss dabei lächeln. 1990 wurden die Gugginger Künstler mit dem Oskar-Kokoschka-Preis ausgezeichnet – eine wichtige Weihe und Anerkennung. Aber es ist wie so oft: Das Großartige im eigenen Land wird nur wenig beachtet. Eigentlich ist Gugging viel mehr als „nur“ ein Museum – es ist eine Idee, die 1981 mit der Gründung
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des Hauses der Künstler geboren wurde. Im Haus der Künstler leben Menschen mit besonderen Bedürfnissen – d. h. sie haben geistige und/oder körperliche Beeinträchtigungen. Die phänomenal Talentierten leben in dem bunt bemalten Haus (außen wie innen) und gehen ihrem Talent, ungeachtet ihrer Behinderungen, ungestört und äußerst diszipliniert nach. Art brut ist keine kranke Kunst, sondern eine Kunst, die aus einem unberührten Winkel der Seele auftaucht und sich niemals an Kritik, Kunsttheorie oder Trends orientiert. Und gerade diese unangepasste Formensprache spiegelt mitunter ein schonungsloses Abbild der Gesellschaft wider. Gugginger Künstler haben eine hohen Marktwert Weltbekannt sind sie also, die Gugginger Künstler, wie etwa August Walla, Oswald Tschirtner, Franz Kernbeis oder der kürzlich verstorbene Johann Fischer. Die Werke erzielten schon Preise von bis zu 450.000 Euro. Ein Bild von Hauser kostete in den 80er-Jahren 30.000 Schilling, in den 90ern wurde ein Hauser für 450.000 Euro bei Christie’s versteigert. Aber darum gehe es ja nicht beim Sammeln, „es muss einem gefallen, nur Geldabschöpfen sollte kein Ziel sein“, warnt Johann Feilacher vor der Ausbeutung seiner „Gugginger“.
PORTFOLIO Das EUR-Investment in britische Zweitmarktpolicen kompakt
UK-7. Portfolios Bei den UK-7. Portfolios selektiert AVD von dem am britischen Zweitmarkt verfügbaren Angebot ausschließlich angesparte Policen mit einer rund siebenjährigen Restlaufzeit, welche sowohl von der Qualität der Versicherungsgesellschaft als auch von den Bewertungskennzahlen überdurchschnittliche risikobereinigte Erträge erwarten lassen. Zur breiten Risikostreuung werden mehrere Policen von unterschiedlichen Gesellschaften zu so genannten Portfolios gebündelt und laufend aufgelegt. Anleger erwerben mittels Einmalzahlung prozentuelles Miteigentum an den Policen des jeweils aktuell verfügbaren UK-7. Portfolios und partizipieren so zu 100% an der Wertentwicklung der Policen.
Fixe Laufzeit von nur 7 Jahren Ausschließlich Policen britischer Top-Gesellschaften Portfoliobildung nach klaren Anlagekriterien 7,0% p.a. prognostizierte Portfoliorendite – entspricht 9,3% einer KESt-pflichtigen Veranlagung EUR-Investment ist zu 100% gegen Kursschwankungen zum Britischen Pfund abgesichert
Der integrierte Prämienservice garantiert die Bedienung der laufenden Prämien, Zinsen und Gebühren dieser Policen bis zum jeweiligen Ablauf mittels eines eigens für jedes UK-7. Portfolios eingerichteten EUR-Kredites. Mit Unterzeichnung der Kauf- und Treuhandvereinbarung gehen alle Rechte und Pflichten aus den Versicherungsverträgen des betreffenden Policenportfolios auf den Käufer über. AVD verwaltet die Policen treuhändig und bleibt beim Versicherer als Versicherungsnehmer eingetragen.
Währungsabsicherung inkludiert TEPs sind von britischen Lebensversicherungen ausgestellte Policen in Britischen Pfund (GBP), welche bereits angespart sind. Für Euro-Anleger kann es daher bei Portfolioablauf aufgrund von Währungsschwankungen zwischen GBP und EUR zu negativen wie auch positiven Auswirkungen auf die erzielte Rendite kommen. Bei den UK-7. Portfolios wird dieses Währungsrisiko für den Anleger ganz entscheidend reduziert, denn bereits bei Portfolioauflage wird der Policenkaufpreis in Euro zu 100% mit einem Fixkurs gegen Kursänderungen des Britischen Pfund zum Portfolioablauf hin abgesichert.
Nur Gesellschaften mit bester Bonität
Scottish Amicable Prudential Norwich Union General Accident Clerical Medical
AA+ AA+ AA AA AA
Standard Life Friends Provident Guardian Royal Co-operative Royal London
A AA+ A1 A2
Pearl Assurance Britannic Assurance
BBB BBB+
Bereits bei der Auswahl und beim Ankauf der Policen wird auf eine optimale Verteilung nach Gesellschaften geachtet. Neben anderen Faktoren ist auch das Rating und somit die finanzielle Stärke der jeweiligen Versicherung für eine verlässliche Prognose der zukünftigen Ablaufleistungen aus den Policen maßgeblich. AVD verwendet deshalb ausschließlich Zweitmarktpolicen von den britischen Top-Gesellschaften in den UK-7. Portfolios mit einer Restlaufzeit von rund 7 Jahren. Abb.: Dargestellt ist die Gesellschaftsverteilung im UK-7.2 Portfolio.
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Gugging Art / Brut Center
Ob farbenfroh oder schwarz-weiß, die Kunst der Gugginger Künstler ist faszinierend. In den Ateliers arbeiten die Künstler täglich.
Ob der weltweiten Bedeutung mutet es skurril an, dass das Bestehen des Art / Brut Centers in seiner jetzigen Form nicht gesichert scheint. Eine Million Euro brauchen die Museumsmacher, um den Betrieb mit all seinen Facetten aufrechtzuerhalten. „Wir suchen Sponsoren und Förderer“, sagt Nina Katschnig, Geschäftsführerin der Galerie der Künstler und stellvertretende Museums-Direktorin, ganz offen. „Wir sind ein lebendiges Museum, die Künstler arbeiten und wohnen hier. Unsere Hauptaufgabe ist es, den Künstlern ein angenehmes Gefühl zu vermitteln.“ Hier Abstriche zu machen, wäre fatal. Viele seien auch überrascht, wie normal und professionell es hier zugeht: „Man muss sich halt immer selbst ein Bild machen, um nicht dem Fremdbild zu erliegen. Der Wahnsinn macht vor keinem Halt.“ Eine psychische Störung könne jeden treffen, egal wie reich oder arm man ist. „Wie viele Künstler schlucken extra Pillen, um sich selbst zu ‚verrücken‘?“, fragt sich Feilacher, für den die Gug-
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ginger Künstler eine beneidenswerte Leichtigkeit des Seins haben, „die uns fehlt, wir sind zu verkrampft“. Und so versucht er nicht so verkrampft in die Zukunft zu blicken, schließlich bricht eine neue Zeit an – begründet durch die Abwanderung der psychiatrischen Abteilung. Stattdessen entsteht eine Elite-Uni. Interessant wird die Begegnung der zwei differenzierten Welten – Kunst und Wissenschaft, und alle hoffen auf einen kreativen Diskurs. k.i Info & Kontakt: www.gugging.org, info@gugging.org 0676/841 181 200
Im Museum Gugging sind neben den Gugginger Classics auch Sonderausstellungen zu sehen. Derzeit ist die Ausstellung „animo.!“ mit rund 140 Malereien und 80 „Puppen“ (Objekte aus Stoff) des französischen Art-brut-Künstlers Michel Nedjar noch bis 22. Februar 2009 zu sehen.
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Nitsch-Museum Neapel
sein alerist und, der G re F r e h c is rra. italien Peppe Mo n e z ä M d un
itsch und
Foto: Fondazione Morra
N Hermann
Ein Museum zum Geburtstag I Der italienische Sammler Peppe Morra stiftete ein Museum – das Museo Archivio Laboratorio per le Arti contemporanee – über den Dächern von Neapel, mit Blick auf den Vesuv. Mit dem Mäzen und Galeristen Peppe Morra verbindet Nitsch seit 35 Jahren eine enge Freundschaft; Morra machte ihn in Italien bekannt und vor allem populär. 1974 fand erstmals in Italien im „Studio Morra“ Nitschs 45. Aktion statt – und Italien ist seither begeistert. Im August wurde Hermann Nitsch 70 und einige Wochen verbrachte er in Neapel – feierte seinen Geburtstag und arbei tete. Er, Nitsch, liebt diese Stadt, verbindet ihn doch viel mir ihr: Neapel ist eine Stadt mit viel Patina – wer sagt, er fährt nach Neapel, bekommt
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Kunst.Investor I Herbst 2008
Ein ganzes Museum zum Geburtstag, wer bekommt nur so ein großzügiges Geschenk? Österreichs international wohl bekanntestes und in Österreich bei manch einem immer noch verkanntes Aushängeschild für zeitgenössische Kunst: Hermann Nitsch. Sandra Sagmeister (Text & Fotos)
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30.09.2008 11:59:09 Uhr
Nitsch-Museum Neapel
Der Hauptraum des Museo Archivio Laboratorio wirkt wie ein riesiges Laboratorium, wo Nitsch wie ein Chemiker seine Kunstwerke erschafft. Dazu braucht er verschiedenstes Werkzeug, wie zum Beispiel Sägen, viele kleine und große Glasfläschchen u. v. m.
zumeist zuerst den gut gemeinten Rat: „Pass auf, dass dir keiner die Tasche klaut!“ Und wenn man wieder zu Hause ist, wird gefragt: „Na und, war viel Müll auf der Straße?“ Beide Kli schees stimmen nur bedingt, man muss sich auf diese Stadt einlassen, muss sie kennenlernen, muss sich mir ihr beschäf tigen und ihr Vertrauen schenken, um sie zu gewinnen. Ge nauso funktioniert es auch mit der Kunst von Hermann Nitsch: Man muss sich mit seinem gesamten Werk beschäftigen, darf seine Kunst nicht auf einen Kübel Blut reduzieren – das wäre banal. Nitschs Kunst ist eine Ode an die Religion – sein Orgien- und Mysterientheater sei ein Erlebnisraum, wo sich die Elemente Malerei, Musik und Theater verbinden und von liturgisch-religiösen Motiven begleitet werden. Wer durch Neapel streift, begegnet an allen Ecken und Enden dieser Religiosität, die hier äußerst lebendig ausgelebt wird. In den Kirchen herrscht ein Kommen und Gehen; junge Neapolita nerinnen machen einen Hupfer in die Kirche, beichten ihre Sorgen und Nöte – lässig lehnen sie am Beichtstuhl und schütten ihre Herzen vor verständnisvoll lächelnden Priestern aus. Religion und der alltägliche Pulsschlag von „bella Napoli“ sind stark miteinander verwoben. Jede Straße, jedes Gäss chen hat seinen eigenen „Straßenheiligen“ – in den liebevoll dekorierten Hausnischen stehen Bildchen von dem angebe teten Heiligen bzw. der angebeteten Heiligen; frische Blumen bringen Farbe in die oft düsteren Häuserfluchten und eine brennende Kerze symbolisiert die Hoffnung der Neapolitaner. Dieser tief verwurzelte Glaube lässt sich auch bei Her mann Nitsch finden. Er operiert mit diesen fast belanglos wirkenden kleinen Devotionalien des Glaubens, beispiels weise zieren gelbe Chrysanthemen Nitschs altarartig aufge baute Bilder, die den Betrachter in eine Art Kon templation geleiten. All das kann man im neuen Nitsch-Museum erleben, das in einem ehemali gen Elektrizitätswerk untergebracht ist und im
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Kunst.Investor I Herbst 2008
September eröffnet wurde. In dem musealen Nitsch-Labor sind die Arbeitsutensilien des Meisters ausgestellt und das Museum vibriert, lässt einem die archaische Kraft und den Schaffensprozess dieses einzigartigen Künstlers spüren. Es wirkt wie in einem großen, bunten Chemiesaal, es riecht nach Farbe und Experiment – es ist ein Geruchs-, Geschmacksund Farblabor; im Hauptraum sind an den Wänden Un mengen von Glasfläschchen, Eprouvetten, Taschentüchern, Farbsackerln, eigenartige Zangen und Gummischläuche zu sehen. Man kann sich in Ruhe Nitsch nähern, es fühlt sich an, als würde er gerade ums Eck schütten (kann auch gut sein, weil Nitsch hat im 1. Stock des Museums eine Woh nung). Man kann seine Arbeitsgeräte ansehen und sich in den emotionalen Schaffenstrieb des Meisters versetzen. Die ausgestellten Exponate wirken, als wären sie eben noch im Einsatz gewesen – da und dort kleben Reste von roter Farbe oder Blut. Und wie diese rote Farbe verkrustet in den Glä sern klebt, wird einem bewusst, wie gut Hermann Nitsch in diese Stadt passt – wo sich zwei Mal im Jahr das Blut des Stadtheiligen San Genarro verflüssigt. Nitsch und Neapel – das ist wie Sachertorte und Schlag, das ist wie Schnitzel und Erdäpfelsalat. Das gehört einfach zusammen, wie das Blut und das Leben … k.i
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Ausstellung Van Gogh
Van Gogh Bilder zeichnete
Ge 08 ember 20 bis 8. Dez
Vincent van Gogh,Heilanstalt in Saint-Rémy, 1889, Öl auf Leinwand. © The Armand Hammer Collection. Gift of the Armand Hammer Foundation. Hammer Museum, Los Angeles, California
Van-Gogh-Ausstellung Wer derzeit dem wechselhaften Wiener Herbstwetter zu entfliehen sucht, tut gut daran, der Albertina einen Besuch abzustatten. Albertina (Text) I Die Schau „Van Gogh. Gezeichnete Bilder“, die noch bis zum 8. Dezember zu sehen ist, lädt in den sonnigen Süden Frankreichs ein – zu einem Spaziergang am Strand von Les Saintes-Maries-de-la-Mer zum Beispiel oder durch die Getreidefelder rund um Arles. Dem Exzentriker mit dem selbst attestierten „japanischen“ Blick, dem epochalen Koloristen Vincent van Gogh stellen die Ausstellungsmacher rund um Klaus-Albrecht Schröder den kontemplativen Zeichner gegenüber. Van Goghs typischer, höchst persönlicher Pinselstrich, die Dynamisierung des seiner Ansicht nach viel zu theorielastigen Pointillismus, speist sich aus unzähligen Arbeiten auf Papier, seinem Umgang mit dem Bleistift und der Feder. Leicht lässt sich zeigen, wie sich Vincent van Gogh anfangs im Selbststudium mit der Darstellung von Körperlichkeit und Perspektivkonstruktionen abmüht (1880). Erst ein Jahr später lässt er sich von seinem Schwager Anton Mauve das Malen mit Ölfarben beibringen. Ab diesem Moment gehen Malerei und Zeichnung quasi Hand in Hand. Am Beginn seiner künstlerischen Tätigkeit sieht sich Vincent van Gogh
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Kunst.Investor I Herbst 2008
noch als Illustrator mit sozialkritischem Nerv. In Paris hellt sich seine Palette sichtbar auf, das Sonnenlicht und die Farbe werden seine neuen Themen. In Arles nimmt diese Einstellung ab 1888 überhand: Die Leuchtkraft dieser Bilder ist legendär. In Gegenüberstellungen wird deutlich, dass Vincent van Gogh in den zeitgleichen Zeichnungen den Variantenreichtum seines Farbauftrages erprobt. Bis 8. Dezember ist die teuerste, je in Österreich gezeigte Ausstellung noch in Wien zu sehen. Im Œuvre des Künstlers stehen etwa 840 Gemälden immerhin 1.200 Zeichnungen gegenüber. 140 Werke – davon 90 Arbeiten auf Papier und 50 Ölgemälde – machen die Ausstellung in Wien zum Ausnahmeerlebnis. Um welche Werte es sich hierbei handelt, zeigt allein ein Blick auf die jüngsten Auktionsergebnisse: So brachte etwa eine reduzierte Fassung von der, in der Ausstellung zu sehenden, Zeichnung „Sorrow“ 2005 in London 680.000 Pfund und ein „Porträt“ seiner abgetragenen Schuhe ging ebendort für 8,976.000 Dollar über den Auktionstisch. Wer gar ein Bildnis von van Goghs Arzt und letztem Vertrauten Dr. Gachet besitzen möchte, sollte zumindest über 82,5 Millionen Dollar verfügen. k.i
Vincent van Gogh, Selbstporträt mit Strohhut, 1887, Öl auf Karton. © Van Gogh Museum, Amsterdam (Vincent van Gogh Foundation)
investor GELD & ANLAGE Portfolio-management
100% Futures 12%
Abbildung 1: Effekt der Beimischung von Managed Futures in das Index-Portfolio aus Stoxx-50-Aktien (in Zehn-Prozent-Schritten). Jede Beimischung bis zu 100 Prozent Managed Futures hob den Ertrag. Die Variante mit dem geringsten Risiko war ein Verhältnis 50:50.
50% Stoxx 50 50% Futures
8%
0%
Rendite/Jahr
4%
100% Stoxx 50
Risiko (Volatilität)
Hedgefonds ohne Hedge
12%
16%
20%
Hedgefonds werden oft in der Absicht gekauft, ein bestehendes Anlageportfolio gegen systematische Risiken abzusichern. In der Finanzkrise seit 2007 hatten Anleger die Gelegenheit festzustellen, ob diese Strategie auch aufgeht. Sie dürften enttäuscht worden sein. Wolfgang Schimmel (Text & Grafiken) I Zum Ende des Sommers zeigten sich nicht nur die Aktienmärkte tiefrot, sondern auch die überwiegende Zahl der HedgefondsBenchmarks. Jene Instrumente, die oft in der Absicht gekauft werden, Aktienport folios gegen fallende Kurse abzusichern (zu „hedgen“), haben den Schaden also unter Umständen nur noch vergrößert. Einen Hedge boten sie jedenfalls nicht. Der Grund dafür liegt im Wesen des Hedgefonds-Universums: Mehr als die Hälfte dieses rund zwei Billionen Dollar schweren Segments hängt mehr oder minder von der Aktienentwicklung ab – Long/ Short Equity, die größte Einzelstrategie, sogar besonders stark. Der Grund: Viele Hedgefonds-Strategien handeln vorwiegend mit Aktien oder Aktien-Derivaten und können sich bei allem Geschick ihrer Manager nicht vollständig von der Marktrichtung abkoppeln. Die größten Hedgefondsstile, ebenso wie die Mehrzahl der Dach-Hedgefonds, bieten also keine Absicherung gegen das systematische Abwärtsrisiko im Aktien segment. Ihre Stärke liegt eher in der Diversifika tion.
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Doppeleffekt mit Managed Futures Wer sein Portfolio langfristig absichern möchte, müsste zu Instrumenten greifen, die bei insgesamt positiver Ertragserwartung nur geringe oder gar keine Korrelation zum Aktienmarkt zeigen. Idealerweise würde man Assets suchen, die in Abwärtsmärkten starke Performance liefern, die aber auch in Aufwärtsphasen der Aktienmärkte positive Performance-Beiträge leisten können. Solche Assets sind extrem rar. Die einzige einigermaßen homogene Klasse, die das Anforderungsprofil erfüllt, sind systematische und trendfolgende Managed Futures bzw. Global-Macro-Strategien. Sie waren sowohl während der Aktienkrise zu Beginn des Jahrhunderts als auch im Verlauf des gegenwärtigen Bärenmarktes in der Lage, ein Aktienportfolio durch deutlich positive Erträge aufzufangen, und boten zudem über die Zeit eine nahe der Null liegende Korrelation zu Aktien. Dieser „Doppeleffekt“ entsteht durch die direktionale Natur der meisten Handelsmodelle, die bei Managed Futures zum Einsatz kommen. Sie sind gemäß der langfristigen Marktrichtung posi-
tioniert – in nachhaltigen Aufwärtsmärkten auf der Käuferseite (long), in Bärenphasen auf der Verkaufseite (short). Das ergibt tendenziell positive Korrelation in Aufwärtsmärkten und negative Korrelation in Abwärtsmärkten – genau jenes Verhalten also, das man sich von einem Absicherungsinstrument erhofft. Natürlich handeln diese global orientierten Fonds nicht nur Aktienmärkte, sondern auch Währungen, Zinsen oder Rohstoffe, wodurch die Wette nicht in allen Phasen aufgeht. Auch muss die Produktauswahl sehr gewissenhaft erfolgen, denn systematische Managed-Futures-Fonds sind zwar ziemlich homogen, was ihre Korrelation (also die Richtung der Erträge) betrifft, die Risiko/Rendite-Profile sind aber sehr breit gestreut. Es ist kein Problem, in diesem Marktsegment Produkte zu finden, die enorme Volatilität produzieren, aber am Ende doch nur müde Erträge liefern. Für die weiteren Überlegungen haben wir daher ein gleichgewichtetes Sample aus 15 der größten Managed-Futures-Fonds weltweit gebildet, welche bereits seit mindestens zehn Jahren bestehen. Die in unserem Sample enthaltenen Manager vereinen
300 300
Managed Futures Managed Futures Stoxx 50 Stoxx 50
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100100
-0,6 -0,6 Rollende Rollende12-Monatserträge: 12-Monatserträge: STOXX STOXX50 50 Managed ManagedFutures Futures
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Abbildung 2: Wertentwicklung des Stoxx 50 Aktienindex im Vergleich zum Managed Futures Sample (Juni 1998 = 100).
etwa die Hälfte der geschätzten gegenwär tigen Investments in Managed Futures auf sich. Die Auswahl ist also repräsentativ, aber auch qualitativ gefiltert. Dieses Managed Futures Sample brachte es in einem zehnjährigen Betrachtungszeitraum (Juni 1998 bis Juni 2008) auf eine respektable Gesamtperformance von rund 242 Prozent (13 Prozent pro Jahr) bei einer annualisierten Volatilität von 15,4 Prozent (Abb. 2). Zum Vergleich: Ein indexnahes Paket europäischer Blue Chips (Euro Stoxx 50) hätte zwischen Ende Juni 1998 und Ende Juni 2008 eine negative Rendite von minus 1,6 Prozent vor Spesen abgeliefert. Hätte man einem solchen Aktienportfolio unser Managed Futures Sample beigemischt, so hätte jede Erhöhung des FuturesAnteils auch den Ertrag gehoben (Abb. 1). Aber auch das Portfoliorisiko nimmt ab: Das Ausgangsrisiko des reinen Aktienpakets lag im Beobachtungszeitraum bei 19,9 Prozent (annualisierte Volatilität). Reduziert man die Aktienquote zugunsten der Futures Fonds schrittweise um je zehn Prozent, so sinkt das Risiko des Mischport folios bis zu einem Verhältnis von 50:50
06|08 06|08
-60% -60% 06|98 06|98
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Korrelation Korrelation im 12-Monatsfenster 12-Monatsfenster
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Abbildung 3: Zwölf-Monats-Erträge des Aktienindex Stoxx 50 und des Managed Futures Samples im Vergleich zur jeweiligen Zwölf-Monats-Korrelation (blaue Linie): Managed Futures erzielten ihren Gesamtertrag (untere Grafik) aus der hohen Anzahl positiver Perioden und nicht aus einzelnen Extremwerten.
kontinuierlich auf 11,3 Prozent. Das beste Rendite/Risiko-Verhältnis hätte man bei 80 Prozent Futures-Anteil gefunden. Die Quelle der Erträge Bemerkenswert an diesem Ergebnis ist aber weniger die hohe Ertragskraft der ManagedFutures-Fonds an sich, sondern das Profil dieser Renditen. Am anschaulichsten zeigt das ein Chart mit rollenden Jahreserträgen beider Portfoliobestandteile (Abb. 3). Dabei wird klar, dass die hohe Gesamtrendite des Futures-Anteils nicht etwa aus extremen Leistungsspitzen kommt. Im Gegenteil: Die höchsten Einzelperformances in einem beliebigen Zwölfmonatsfenster zwischen Juni 1998 und Juni 2008 lieferten stattdessen die Aktien des Stoxx 50. Die hohe Gesamtleistung der Futures entsteht durch den hohen Anteil positiver Einzelperioden (92 von 109 möglichen). Diese fallen zudem deutlich sanfter aus als beim Aktienpaket: Das schlechteste Zwölf-Monats-Fenster des Futures Samples lieferte einen Verlust von 8,3 Prozent (2/2004 bis 2/2005). Der größte Rückschlag im Stoxx 50 lag dagegen bei 46,2 Prozent (3/2002 bis 3/2003). Um einen
derartigen Verlust wieder wettzumachen, benötigt es fast 100 Prozent Gewinn – Anleger hätten darauf bis in das Jahr 2007 warten müssen. Sieht man sich zusätzlich die Korrelationen zwischen Aktien und Futures an (Abb. 3), wird der weiter oben beschriebene „Doppel effekt“ bestätigt: Im Verlauf der „Bullenmärkte“ Ende der 1990er und nach 2003 erreichen die Zwölf-Monats-Korrelationen positive Maxima in der Nähe von 0,7. Während der Aktienkrise zu Beginn des Jahrtausends sehen wir hingegen negative Spitzen bei minus 0,7. Zum Ende des Beobachtungszeitraums ist bereits wieder klar zu erkennen, dass die Futures-Fonds gegen den Aktienmarkt positioniert waren. Verlusten der Aktienmärkte stehen daher aktuell Gewinne bei Managed Futures gegenüber. Wer also Aktien im Sinne einer Buy-andhold-Strategie hält, ist gut beraten, sich mit systematischen Managed Futures abzu sichern. Durch die sehr unterschiedlichen Risiko/Rendite-Profile der einzelnen Fonds aus dieser Asset-Klasse ist aber eine umsichtige Managerauswahl und Diversifikation bestimmend für den konkreten Erfolg. k.i Herbst 2008 I Kunst.Investor 49
investor GELD & ANLAGE AWD
AWD – die hohe Kunst der Finanzberatung Seit Jahren bereits boomt die Finanzdienstleistungsbranche – nicht zuletzt wegen der Pensionsproblematik und anderer Faktoren, die Kunden immer mehr auf unabhängige Beratung setzen lässt. Und Experten prognostizieren für unabhängige Finanzberater weiterhin kontinuierliche Wachstumsraten. AWD ist mit Abstand Branchenführer in Österreich – dazu in zehn Ländern Europas höchst erfolgreich – und wuchs in den letzten Jahren stets deutlich über dem Branchendurchschnitt. Über die Hintergründe des Erfolgs spricht Wolfgang Prasser, Vorsitzender der Geschäftsführung von AWD Österreich & CEE. Martin G. Ebner (Text) I AWD (Fotos) I AWD – Ihr unabhängiger Finanzoptimierer. So heißt es in der Werbung. Was ist damit gemeint? Was macht AWD? Prasser: AWD ist ein Finanzdienst leistungsunternehmen, das sich auf die Bera tung von Privathaushalten spezialisiert hat. Gemeinsam mit dem Kunden werden die Einnahmen und Ausgaben im Haushalt zuerst analysiert und dann optimiert. Unab hängig heißt, dass keine Bank oder Versiche rung an AWD beteiligt ist. Das hat für unsere Kunden den großen Vorteil, dass sie auf eine sehr große Produktpalette von rund 100 Produktpartnern, ganz nach ihren Wün schen, wählen können.
Wolfgang Prasser, Geschäftsführer von AWD Österreich
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Welche Finanzprodukte bietet AWD denn an? Prasser: Der Begriff der „Allfinanz“ stand hinter der Idee der Unternehmensgründung von AWD. Wir glauben, dass es für die Kun den sinnvoll ist, einen einzigen Ansprech partner für ihre Finanzangelegenheiten zu haben. Wesentlich ist die eingehende Analyse der derzeitigen Finanzsituation des Kunden, die wir bei AWD Wirtschaftsbilanz nennen.
Erst auf Basis dieser Analyse und unter Einbeziehung der finanziellen Ziele und Be dürfnisse kann über Produktentscheidungen nachgedacht werden. AWD hat von Invest mentfonds über Versicherungen, Bausparen und Finanzierungen sämtliche Finanzpro dukte im Programm. Welche Anlageformen empfehlen Sie derzeit? Wie schätzen Sie Investments im Bereich Kunst ein? Prasser: Unseren Kunden, die langfristig investieren wollen, raten wir stets zu einer möglichst breiten Streuung des Portfolios. Dadurch wird das Risiko gemindert und es können langfristig gute Renditen erzielt wer den. Neben breit aufgestellten globalen Fonds, die sich gut als Basis-Investments eignen, können Anleger je nach ihrer Erwar tungshaltung natürlich auch selektiv be stimmte Branchen- oder Regionenfonds beimischen. Investments im Bereich Kunst erfordern viel Know-how und sind damit nur für eine bestimmte, eher kleine Zielgruppe interessant und empfehlenswert. Eingehende Information ist jedenfalls notwendig.
beko.at
TECHNOLOGIE: NO LIMITS Es gibt die eine Welt, in der wir leben. Aber unendlich viele, die der Mensch kraft seiner Fantasie seit jeher entworfen hat. Manche davon werden Realität. Wenn Erfindergeist und angewandte Technologie das Denkunmögliche überwinden und Leben zwischen Vorstellung und Wirklichkeit inszenieren. Welche Erfahrungen wir daraus gewinnen, hängt davon ab, ob wir in Grenzen denken oder in Chancen. BEKO Engineering & Informatik Hightech-Kompetenz zwischen Vision und Realisierung.
investor GELD & ANLAGE AWD
„Investments im Bereich Kunst erfordern viel Know-how und sind damit nur für eine bestimmte, eher kleine Zielgruppe interessant und empfehlenswert. Eingehende Information ist jedenfalls notwendig.“ Was können Sie uns über das Unternehmen AWD erzählen? Prasser: AWD ist das größte unabhän gige Finanzdienstleistungsunternehmen in Europa – mit den vier Kernregionen Deutsch land, Österreich und CEE, der Schweiz und Großbritannien. Die AWD-Gruppe verfügt über ein flächendeckendes Vertriebsnetz mit aktuell mehr als 6.000 erstklassig ausgebilde ten und hauptberuflichen Beratern. Aktuell ist der Konzern in zehn Ländern tätig. Wie sehen Sie die Zukunft der Finanzberatungsbranche? Prasser: Wir sehen heute eine Entwick lung, die absolut in Richtung hoher Stan dards in der Beratungsqualität geht. AWD hat diese Schritte schon vor Jahren umge setzt. Unser Ausbildungssystem, das sämtli che Finanzbereiche umfasst und rund zwölf Monate dauert, gilt heute in der Branche als eines der besten überhaupt. Zudem nehmen wir seit dem Jahr 2002 nur mehr hauptberuf lich für AWD tätige Berater auf. Alle diese Maßnahmen zur Qualitätssicherung dienen letztlich auch der Zufriedenheit der Kunden, die bei der Beratung auf hoch qualifizierte Experten vertrauen können. Durch eine ganze Reihe von neuen gesetzlichen Rahmen bedingungen, wie EU-Versicherungsvermitt
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lerrichtlinie oder die MIFID, werden es künf tig Beraterorganisationen, die über keine ausreichende Größe verfügen, am Markt immer schwerer haben. Auf welche Leistungen wird es bei Finanzdienstleistern künftig vor allem ankommen? Prasser: Schon seit einigen Jahren können wir beobachten, dass die Kunden immer informierter und mündiger werden. Heute wird von einem Finanzberater erwartet, dass er unabhängig agiert und ganzheitliche Finanzkonzepte erstellen kann. AWD ver wendet seit Jahren eine ausgeklügelte Ana lyse, die wir „Wirtschaftsbilanz“ nennen – sie stellt auf 40 bis 50 Seiten den Status quo des Geldlebens der Kunden dar und bildet die Basis jeder Beratung. Die Vielzahl an Pro dukten, die ständig neu auf den Markt kommen, sind für viele zudem undurch schaubar – gerade deshalb wächst der Wunsch nach objektivem Rat und Vergleichs angeboten. Studien und auch unsere Erfah rungen zeigen auch, dass Kunden aus einer breiten Produktpalette auswählen wollen. Auch die Markenstärke und die Sicherheit eines Unternehmens spielen eine immer größere Rolle. k.i www.awd.at
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investor GELD & ANLAGE AVD
Sicherheit und Rendite in turbulenten Finanzmärkten Die klassische Kapitallebensversicherung feiert in Großbritannien nicht zuletzt wegen der Garantien und den geringen Schwankungen gerade wieder ein Comeback. Davon profitieren auch britische Zweitmarktpolicen, sogenannte TEPs. Martin G. Ebner (Text) I AVD (Grafik) I Während in vielen Bereichen der Finanz welt die Umsätze und Gewinne der Firmen einbrechen, konnten britische Lebensversi cherungsgesellschaften weiterhin sehr posi tive Ergebnisse vorweisen. So konnten die marktführenden Unternehmen sowohl das Neugeschäft wie auch die Gewinne steigern. Dies ist vor allem auch darauf zurückzu führen, dass in derart unsicheren Zeiten, verbunden mit hohen Schwankungen an den Finanzmärkten, wieder planbare und solide Anlagemöglichkeiten gesucht wer den. Für kurzfristige Investments ist dies das Sparbuch und für mittel- bis langfris tige Investments verstärkt wieder die klassi sche Lebensversicherung. Zudem sind die Gesellschaften hinsichtlich der Kreditkrise in Bezug auf die strukturierten Produkte und die damit verbundenen notwendigen Abschreibungen kaum betroffen und sind daraus auch keinerlei Probleme zu erwar ten. Standard & Poors sieht den Lebensver sicherungssektor hinsichtlich des RisikoManagements heute wesentlich besser posi tioniert als noch Anfang dieses Jahrzehnts. Hinsichtlich der Solvency-II-Richtlinien, die nun 2012 verpflichtend eingeführt wer
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den sollen, sieht Standard & Poors die briti schen Gesellschaften im Vergleich zu vielen anderen europäischen Gesellschaften be reits sehr gut vorbereitet. Dies ist unter an derem auf die bereits geltenden strengen Bestimmungen durch die britische Aufsicht (FSA) zurückzuführen. Von dieser Entwicklung profitieren auch britische Zweitmarktpolicen, sogenannte TEPs. Anstatt eine Lebensversicherung zu kündigen, kann die Police vom britischen Versicherungsnehmer an einen Dritten über den Zweitmarkt weiterverkauft wer den. Der Käufer erwirbt hier eine Kapital anlage, deren Werthaltigkeit bereits zu die sem Zeitpunkt über dem Marktwert liegt, weil die vom Versicherer bereits gutge schriebenen Boni sowie die Versicherungs summe bei Fortzahlung der Prämie garan tiert sind. Hinzu kommt noch der Schluss bonus bei Ablauf der Police. Bei professio neller Auswahl der Policen stehen damit Er trag und Sicherheit in einem ausgesprochen günstigen Verhältnis. Eine breite Produktpalette eröffnet dem Investor vielfältige Möglichkeiten, in TEPs zu investieren. Durch die Bündelung meh
rerer Einzelpolicen mit einheitlichem Ab laufjahr zur breiten Risikostreuung werden laufend Portfolios mit Policen der attrak tivsten britischen Gesellschaften aufgelegt. Insbesondere die UK-7. Portfolios sind als ergänzender Baustein einer breit diversifi zierten Anlagestrategie zur Vermögensbil dung und Substanzerhaltung bestens geeig net. Bei diesen Portfolios wird der Investi tionsbetrag zu 100 Prozent gegen Kurs schwankungen zum Britischen Pfund abge sichert. Die jährliche Renditeerwartung liegt bei rund sieben Prozent. Dies ent spricht einer KESt-pflichtigen Anlage von 9,3 Prozent p. a. Das Tiroler Unternehmen AVD ist einer der größten Akteure im Bereich der briti schen Zweitmarktpolicen und administriert rund 20.000 Policen für mehr als 7.500 Kunden. Die Full-Service-Kompetenz von AVD beinhaltet alles – von der gezielten Auswahl über die Produktgestaltung bis hin zur treuhändigen Verwaltung der Poli cen. Dieses breite Dienstleistungsangebot nützen auch Fondsgesellschaften und Emis sionshäuser. k.i www.avd.eu
Architektur & Design Alu-Fenster
Glänzende Leistungen für moderne Um visionäre Architektur, die heute das Erscheinungsbild einer Stadt prägt, Realität werden zu lassen, bedarf es der Leistungen der Metallbautechnik. Kein anderes Gewerk trägt so viel zur Modernität von Bauwerken bei wie der Metallbau. Hans Webers (Text) I Erst durch die Leistung des Metallbaus ist zeitgemäße Architektur umsetzbar: Zukunftsweisende Bauwerke sind ohne Metallbautechnik kaum realisierbar – modernes Lebensgefühl verlangt immer mehr nach Metallbautechnik. Durch ihr umfassendes Fachwissen und handwerkliches Können sind die Metallbauer starke Partner für Bauherren, die attraktive und effiziente Lösungen wünschen, und für Architekten, die ihrer Kreativität keine Grenzen setzen. Unter dem Motto „Mehr Bewusstsein für die Leistung des Metallbaus“ startete Anfang September die INITIATIVE METALLBAUTECHNIK. Die Initiative wurde vom AFI Alumi nium-Fenster-Institut in Kooperation mit der AMFT Arbeits gemeinschaft der Hersteller von Metall-Fenster/Türen/Tore/ Fassaden ins Leben gerufen und hat sich zum Ziel gesetzt, die Öffentlichkeit über Vielfältigkeit und Bedeutung des Metallbaus zu informieren. Metallbautechnik steht im Mittelpunkt Die Metallbaubranche ist von einem dynamischen Entwick lungsprozess geprägt. Die Komplexität und die Wertigkeit des immer größer werdenden Metallbauanteils an Bau werken rückt die Metallbautechnik in den Mittelpunkt. Sie hat zentrale Bedeutung für Gebäudefunktion, Raumklima und Betriebskosten. Dabei sind Metallbauer heute permanent gefordert, neue Grenzbereiche der Bautechnik zu erobern, um die Realisierung zeitgemäßer Architektur ohne Grenzen möglich zu machen.
haben. Metallbau ist somit eine der wichtigsten Schnitt stellen am Bau. Andreas Renner, Präsident des AluminiumFenster-Instituts: „Wir Metallbauer sind immer mehr planende Techniker und müssen dieses Berufsbild als sol ches kommunizieren.“
Metallbau ist wichtige Schnittstelle Die technische Planung und Ausführung der Gebäudehülle erfolgt dabei unter Berücksichtigung von Bauordnungen, Bauphysik und Statik sowie unter hohen logis tischen Ansprüchen. Die Abstimmung der Metallbautechnik mit allen Schlüsselgewerken ist Voraussetzung für ein erfolgreiches Bauvor
Metallbau übernimmt Aufgaben auf oberster Projektebene Von Präzisionsplanung über hochwertige Fertigung und Montage bis zu Service und Wartung – der Metallbauer wird so immer mehr zum Dienstleister und übernimmt zuneh mend Aufgaben auf oberster Projektebene. Die rechtzeitige Einbindung des Gebäudehüllenspezialisten, also des Metall
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Kunst.Investor I Herbst 2008
Architektur
Mit der INITIATIVE METALLBAUTECHNIK wollen engagierte Metallbauer mit dem AFI Aluminium-Fenster-Institut in Kooperation mit der AMFT Arbeitsgemeinschaft der Hersteller von Metall-Fenster/Türen/Tore/ Fassaden mehr Bewusstsein für die Leistung ihrer Branche schaffen. © www.alufenster.at | Herbert Raffalt
Die Skylobby des Saturn Towers, die Wolke 21, steht als außergewöhnliche Eventlocation zur Verfügung und macht die Meisterleistungen des Metallbaus erlebbar. © www.alufenster.at | Image Industry
Der Saturn Tower, entworfen von den Architekten Hans Hollein und Heinz Neumann, ist durch das Wechselspiel von Einschnitten und Erkerelementen gekennzeichnet und stellt ein eindrucksvolles Beispiel für die außergewöhnlichen Leistungen der Metallbautechnik dar. © www.alufenster.at | Image Industry
bautechnikers, bei der Projektentwicklung erzielt sowohl Kosten- als auch Zeiteinsparungen, die zu einer Win-win- Situation für Bauherren und Metallbauer führt. INITIATIVE METALLBAUTECHNIK bringt Imageaufwertung Mit der Initiative soll das Image der Metallbautechnik in der Öffentlichkeit aufgewertet werden. Durch gemeinsame Branchenarbeit auf Betriebsebene werden die Unternehmen und damit der Markt nach und nach gestärkt. Viele Themen werden aktiv bearbeitet und das Bewusstsein für die eigene Leistung wird gefestigt. Der komplette Leistungsumfang der Metallbautechnik soll transparent gemacht werden. Im
ewusstsein muss verankert werden, dass Aluminium der B beste Werkstoff für Fenster und Fassaden ist, die Gemein schaftsmarke ALU-FENSTER die besten Produkte aus zeichnet und der Metallbauer die Dienstleistungen Beratung und Planung anbietet. Harald Greger, Geschäftsführer des Aluminium-FensterInstituts: „Wir werden das Bewusstsein für Metallbautechnik bei Architekten und Bauherren weiter fördern. Heute kennen bereits neun von zehn Architekten und sieben von zehn Bauherren die Gemeinschaftsmarke ALUFENSTER. In Zukunft soll ebenso vielen Archi tekten und Bauherren die volle Leistungskraft der Metallbaubetriebe bewusst sein.“ k.i
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Luxury in Art Ausstellung
please. ber , y r u x u Die L 23. Novem 21. bis findet vom rg statt. ner Hofbu ie W r e d in
Internationale Luxuslabels Die international renommierte Luxusausstellung Luxury, please. 2008 findet heuer von 21. bis 23. November 2008 bereits zum dritten Mal in den kaiserlichen Prunkräumlichkeiten der Hofburg Vienna statt. Über 100 Luxuslabels präsentieren sich auf 4.000 Quadratmetern Ausstellungsfläche erstmals in neu konzipierten Themen- und Erlebniswelten. Thomas Pfahl (Text) I Luxury, please. (Fotos) I Nach der erfolgreichen Weltpremiere 2006 und einem gelungenen zweiten Jahr, in dem die Luxury, please. bereits nach Kroatien expandierte, kann man es ruhig sagen: Luxusausstellungen liegen im Trend. Nur eine Woche vor der weltgrößten Luxusausstellung, der Millionaire Fair in Moskau, zeigt Veranstalter Gerhard Krispl von 21. bis 23. November 2008 bereits zum dritten Mal seine Luxury, please. in den kaiserlichen Prunkräumlichkeiten der Hofburg Vienna und rechnet mit über 15.000 Besucherinnen und Besuchern aus dem In- und Ausland. Erstmals inszeniert Krispl die gesamte Hofburg mit einem innovativen Architekturkonzept der Designschmiede SEHW Architekten aus Deutschland, in dem sich die über 100 Luxuslabels in eigenen Themen- und Erlebniswelten präsentieren. Unter den Ausstellern finden sich so klingende Namen aus der internationalen Luxuswelt wie Aston Martin, BVLGARI, Ferrari, Hilton, die Kleidermanufaktur Habsburg, Maserati, Maybach, Rolls Royce oder Vertu. Besonderes Augenmerk widmet
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Krispl in diesem Jahr den Bereichen Reise und Kulinarik. Die Travel Lounge von Gulliver’s Lifestyle wurde auf fast 600 Quadratmeter verdoppelt und beheimatet mit dem Emirat Dubai erstmalig auch einen offiziellen Destination-Partner. Im wahrsten Sinne des Wortes auf der Zunge zergehen lassen können sich die luxushungrigen Besucherinnen und Besucher heuer das kulinarische Angebot, das aus dem Piemont stammt. Genauer gesagt, aus der Feder der Haubenköche „Stelle del Piemonte“, die exklusive Barolos, seltene Trüffel und edle Schokoladen mit im Gepäck haben. Luxus aus Österreich zeigen traditionellerweise wieder die WIEN PRODUCTS, unter deren Dachmarke sich die führenden Wiener Manufakturen vereinigt haben. An Highlights wird es auch im dritten Jahr der Luxusausstellung nicht mangeln: Der japanische Designer Ginza Tanaka präsentiert eine diamantbesetzte Handtasche aus Platin im Wert von 1,2 Millionen Euro und Maybach stellt erstmalig in Österreich das Spitzenmodell „Landaulet“ vor, das um 1,3 Millionen Euro zu haben ist. k.i
Erstmals in Österreich: der Maybach Landaulet um 1,3 Millionen Euro.
Veranstalter Gerhard Krispl im Gespräch mit Designer Wolfgang Joop.
Luxusreisen sind auf der diesjährigen Luxury, please. 600 Quadratmeter Ausstellungsfläche gewidmet.
Ginza Tanaka zeigt eine Handtasche im Wert von 1,2 Millionen Euro.
Die Kleidermanufaktur Habsburg zeigt edle Trachten.
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DUNKELBUNTE NEWS
Theatercafé-Chef Ivo Brnjic verwandelt das TouristenLokal „Café-Restaurant im Kunsthaus“ in den SzeneTreff „DUNKELBUNT“.
Ivo Brnjic haucht dem kunterbunten Café an der Weißgerberlände Nummer 14 neues Leben ein. Zuerst wurde der Name geändert – aus Café-Restaurant im Kunsthaus wurde „DUNKELBUNT“ – eine neue, motivierte Servicemannschaft kümmert sich ab jetzt um das Wohl der Gäste und schließlich holte sich der Patron noch einen Top-Küchenchef hinter seinen Herd. Martin Peter Wresnig lernte sein Handwerk bei Lisl Wagner-Bacher im Landhaus Bacher, im Hotel Österreichischer Hof in Salzburg, im Arlberger Hospiz, bei Heino Huber im Deuring Schlössle und im Palais Coburg. Zuletzt werkte Wresnig als Sous-Chef im Pörtschacher Schloss Leonstain. Ab 1. Oktober wird der 28-jährige gebürtige Steirer dem „DUNKELBUNT“ seinen kulinarischen Stempel aufdrücken. Die Hauptrolle spielen Klassiker aus der österreichischen Schmankerl-Küche wie geschmortes Kalbsbackerl auf Selleriepüree und Wurzelgemüse, souffliertes Kalbs-Butterschnitzerl auf getrüffeltem Erdäpfelpüree, ein knuspriges Wienerschnitzel oder ein schmackhaftes Kalbsrahmbeuschel mit Serviettenknödeln. Für die Freunde leichterer Kost kredenzt der Küchenchef ein Mango-Avocadotar tare mit Räucherlachs, braut einen Kürbis-IngwerCappuccino mit Thunfisch und brät fangfrische Saiblinge, Zander & Jakobsmuscheln. Zur glanzvollen Eröffnung am 1. Oktober 2008, erschienen zahlreiche VIPs aus Politik, Kunst und Wirtschaft. Live-Musik, coole Drinks und dunkelbunte Schmankerln sorgten für einen unvergesslichen Abend.
„Dunkelbunt“ „Dunkelbunt“ Weißgerberlände 14, 1030 Wien Weißgerberlände 14, 1030 Wien Telefon: +43/1/715 26 89 Telefon: +43/1/715 26 89 www1.kunsthauswien.com
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Justizcafé Tagsüber trifft sich im Justizcafé, hoch über den Dächern Wiens, die Crème de la Crème des österreichischen Justizwesens. Staatsanwälte treffen hier auf Richter, Richter auf Anwälte und immer wieder macht auch eine Bundesministerin oder ein Bundesminister hier Station. Abends verwandelt sich die edle Betriebskantine im Justizpalast in eine coole Party-Location. Zahlreiche Unternehmen, aber auch prominente Persönlichkeiten wie Musical-Komponist Sylvester Levay feierten hier schon ausgelassene Feste.
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Justizcafé Justizcafé Schmerlingplatz 11 / 6. Stock Schmerlingplatz 11/6. Stock, 1010 Wien 1010 Wien Telefon: +43 1/521 52 38 28 Telefon: +43 1/521 52 38 28
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Es ist auch Ivo Brnjic, der Hausherr selbst, der dem Theatercafé diesen unvergleichlichen Charakter verleiht.
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Theatercafé Das Theatercafé am Naschmarkt ist seit seiner Gründung zu einem der absoluten Szenetreffpunkte in Wien geworden. Musicalstars und Maler treffen hier auf Manager, Manager treffen ihre Kunden und Anwälte ihre Klienten. Und alle sind immer kräftig am Feiern. Wenn die Stimmung so richtig passt, setzt sich schon mal ein begnadeter Musiker ans Piano der Bühne des Theatercafés und „geigt“ gemeinsam mit stimmgewaltigen Sangeskünstlern auf; die „Session“ gehört einfach gehört.
Theatercafé Wien Theatercafé Wien Linke Wienzeile 6, 1060 Wien Linke Wienzeile 6, 1060 Wien Telefon: +43/1/585 62 62 Telefon: +43/1/585 62 62 www.theatercafe-wien.at
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Steve Kaufman Steve Kaufman „Just Marilyn“ 98 x 120 cm, Oil on canvas, Unique Edition.
Steve Kaufman Steve Kaufman „Marilyn Chanel“ 122 x 121 cm, Oil on canvas, Unique Edition.
Tom Wesselmann Tom Wesselmann
„Monica Nude and the purple robe“ 40 x 61 inches(!), 1990
Tom Tom Wesselmann Wesselmann „Helen Nude“ 83 x 80 cm, 1981, screenprint
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Keith Haring Keith Haring
„Brakedance I. /Popshop Series II.“ 31 x 38 cm, 1988
Roy Lichtensteom Roy Lichtenstein „Mao“ 86 x 43 cm, 1971, Lithograph on Arches Paper.
Keith Haring Keith Haring
„Growing“ 76 x 102 cm, 1988
Andy Warhol Andy Warhol
„Space Fruits Pears“ 102 x 76 cm, 1979, Screenprint on Bristol Paper
Andy Andy Warhol Warhol
„$ (4)“ 102 x 81 cm, 1982, Screenprint on Lenox Museum Board.
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Kunstsammlung DLA Piper
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Ein gerechter Sinn für Kunst Dass Rechtsanwälte nicht nur Akten und Paragraphen im Sinn haben, beweist die ambitionierte Rechtsanwältin Claudine Vartian, die die Räumlichkeiten der prestigeträchtigen Rechtsanwaltskanzlei DLA Piper am Schottenring mit dezenter Kunst verfeinert hat. SANDRA SAGMEISTER (Text & Fotos) I Wo einst Gewerkschaftschef Fritz Verzetnitsch saß, sitzt heute die erfolgreiche Rechtsanwältin Dr. Claudine Vartian, die in einer der größten Anwaltskanzleien der Welt, bei DLA Piper, als Partner tätig ist. DLA Piper ist mit 3.800 Anwälten in 65 Büros weltweit das größte Rechtsberatungsunternehmen. Das Wiener Büro geht auf das Jahr 1878 und die Kanzlei Weiss-Tessbach zurück, die sich vor fünf Jahren DLA Piper anschloss. Man berät und vertritt österreichische, europä ische und globale Unternehmen in der gesamten Bandbreite des Wirtschaftsrechts, mit besonderem Schwerpunkt in Zentral- und Osteuropa. Vartian führt die regulatorische Gruppe in CEE. Ihre besondere anwaltliche Kunst liegt in Wettbewerbs- und Kartellfragen, wie die Einholung der Zustimmung der Europäischen Kommission bei großen Firmenzusammenschlüssen bis zur Verteidigung gegen den Vorwurf von Kartellabsprachen, hier ist sie federführend für viele namhafte Konzerne tätig. Schlicht und funktionell ist das von außen herrschaftlich wirkende Haus am Schottenring 14 in seinem Inneren. Die Firmenkultur verzichtet auf unnötigen Pomp – überzeugt wird über den Erfolg. Die Innenausstattung wurde bewusst reduziert – hohe weiße Wände, Stahl und Glas sind die vorherrschen-
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den Materialien, die die Räume prägen. Einziger Luxus – möchte man Kunst als Luxus bezeichnen – sind geleaste Kunstwerke an den Wänden. Das Flair war dann, ob seiner Bescheidenheit, doch ein wenig kühl – die Kunst soll wärmen! Positives Echo der Mitarbeiter Kunst wird von der kunstverständigen Rechtsanwältin aber nicht als verträumtes Beiwerk angesehen, sondern als essenzieller Bestandteil der Firmenkultur. Die Kunstwerke haben eine Funktion, hängen nicht einfach herum – schließlich hängt bei DLA Piper niemand einfach herum, nicht einmal ein Bild. „Kunst muss auch einen praktikablen Zweck erfüllen“, so Dr. Vartian, die bemerkt, dass die Kunst die Stimmung der Belegschaft hebt. So zaubert beispielsweise eine Skulptur von Markus Hofer bei jedem ein Lächeln ins Gesicht, der an ihr vorbeihuscht. So nüchtern der funktionelle Zugang zur Kunst klingen mag, so warmherzig und positiv war das Echo aller Partner, Mitarbeiter und Kunden. Dieses positive Feedback war selbst für Dr. Vartian überraschend. „Ich dachte, wenn ich diese Aufgabe übernehme, dann wird das eine recht undankbare Aufgabe“, befürchtete sie anfangs. Aber weit gefehlt, es ist eine sehr erfüllende Tätigkeit
Markus Hofer, „Orange“
In einer Nische am Gang „plätschert“ es rote Farbe aus Markus Hofers Kunstwerk „Orange“. „Jeder muss lächeln, wenn er daran vorbeigeht“, sagt Claudine Vartian.
Kunstsammlung DLA Piper
„in den Büros wird es demokratisch, jeder konnte sich seine Werke selbst aussuchen.“
„Wieso ist es so schwer, die Leere zu akzeptieren“ – zehn mehrfarbige Siebdrucke von Edgar Honetschläger.
für sie und bringt ihr eine ästhetisch wertvolle Ergänzung zu der spannenden und herausfordernden Beratung in Wettbewerbs- und Kartellangelegenheiten. Warum sich DLA Piper gerade für das Investment Kunst entschieden hat, ist leicht erklärt: „Wir sind ein Dienstleistungsunternehmen, da passt Kunst einfach am besten.“ Sportsponsoring verfehle die Wirkung und sei viel zu kostspielig. Diktatur und Demokratie In der Auswahl der Bilder geht Vartian gezielt vor: Auf den Gängen und in den Besprechungszimmern geht es „diktatorisch“ zu – d. h., hier wurden die Bilder bewusst von ihr ausgesucht. „In den Büros wird es demokratisch, jeder konnte sich seine Werke selbst aussuchen“, erklärt die Kunstexpertin mit dem speziellen Händchen fürs Schöne. Und sie ist prädestiniert dafür, schließlich stammt sie aus einer kunstsinnigen Familie: Großvater, Vater und Onkel waren Kunstsammler. In jener Zeit, als ihre Familie zu sammeln begann, konnte man beispielsweise einen echten Rainer oder einen Korab im Café Hawelka oder im Café Gutruf in Wien günstig kaufen oder tauschen. Die Kunstwerke bei DLA Piper wurden aber nicht gekauft: „Wir haben die Bilder gemietet“, so Dr. Vartian. Das schafft mehr Abwechslung und komme günstiger, da man die Mietkosten absetzen kann; wenn man Kunst kauft, kann man die Kosten nicht absetzen, das sei ein Manko in der österreichischen Gesetzgebung. Dr. Vartian hofft auf eine Gesetzesände-
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rung, der Staat fördere viel zu sehr die reproduzierende Kunst, das sei zu einseitig. Rund ein Jahr werden die Bilder bei DLA Piper hängen, dann gehen die Bilder retour an „Artware“ und werden durch andere ersetzt. Pardon – nicht alles wandert retour, denn Vartian hat schon ein Auge auf das eine oder andere Kunstwerk geworfen: Als Bonus können die Rechtsanwaltspartner die Kunstwerke vermindert um die gezahlten Leasingraten ankaufen. „Ich freu mich schon, wenn ich die Kunst heimtragen kann“, lächelt sie verschmitzt. Nur: „Viele haben von diesem Angebot noch nicht Gebrauch gemacht“, wundert sie sich. Vorteil für sie – so kann sie ihre Lieblingswerke auswählen! Und was hängt so an den einstigen Gewerkschafts wänden? Zum Großteil Grafiken. Das hat zwei Gründe: einen ästhetischen und einen pekuniären. Ästhetisch, weil Grafiken schlichter wirken als Ölbilder, und günstiger sind sie, zwei schlagende Argumente für Vartians Kunstkonzept. In ihrer Auswahl konzentriert sie sich auf österreichische und internationale zeitgenössische Kunst, auch junge Kunst erfreut ihr geschultes Auge. Vartian liebt den Umgang mit den Künstlern, kennt viele persönlich, und wenn man sie fragt, warum die Kunst sie fesselt, sagt sie spontan: „Ich kann mich in ihr verlieren.“ Selbst sammelt sie Kunst von alten Meistern, hat sich auf Kinderporträts spezialisiert und erkennt in den Bildern oft den Kampf der Meister nach Perfektion. Vartian liebt dieses Streben nach Einmaligkeit und Ausdruck; ob sich dieses Streben nach Perfektion auch in ihrem Leben manifestiert hat? Das ist eine andere Geschichte … k.i
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Art & People Wolf-Georg Schärf
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I Den heute 42-Jährigen hat das Bild regelrecht gefangen genommen, wo die Geschichte des letzten Samurai erzählt wird. Aber damals war Schärf noch Junganwalt, ein Bild um 60.000 Schilling überstieg sein Budget etwas – da musste er zwischenzeitlich ein paar Mandanten erfolgreich vertreten. 2001 war es so weit: Der Rechtsanwalt hielt ein Plädoyer für die Kunst und das Bild wurde freigesprochen. Stolz marschierte er mit seinen kämpferischen Japanern beim Händler zur Tür hinaus. Ob das Motiv seines Lieblingsbildes etwas mit seiner Philosophie als Rechtsanwalt zu tun hat? Nein, bestimmt nicht! Schließlich geht es in der Darstellung u. a. um Sepukko – ein besonders ehrenvoller Freitod durch den Dolch mit anschließendem Kopfabschlagen … Jetzt muss Schärf nicht mehr so lange auf ein Bild warten. „Das Letzte, was man kauft, ist Kunst“, und der Anwalt meint damit, dass ein Mensch, eine Gesellschaft erst Kunst kauft, wenn es ihr gut geht. Und Schärf geht es gut, besonders seinem Bauch, weil „Kunst muss mir und meinem Bauch gefallen, ich muss mit dem Kunstwerk kommunizieren können“. Ein Bild wird erst gekauft, wenn der feinfühlige Rechtsanwaltsbauch Ja sagt. Wenn er seinen Kopf befragt, dann zählen rationale Kriterien wie Qualität und Ästhetik. Nicht so angesprochen fühlen sich er und sein bauchiger Kunstberater von zeitgenössischer abstrakter Kunst. „Damit kann ich nicht viel anfangen“, gibt er offen zu, „dazu fehlt mir das nötige theoretische Wissen.“ Schärf möchte die Kunst, die er kauft, aber verstehen und beim Abstrakten verstehe er nichts. So hat er sich auf zwei junge Künstler spezialisiert, die er versteht, auch privat: Bilder von Manuel Gras und Michel Hogen sind bereits in seiner stetig wachsenden Sammlung vertreten. Gut 30 Bilder sind es schon, nur noch nicht alle haben das richtige Plätzchen gefunden: „Ich brauche Zeit dafür“ – schließlich kann man ein Bild nicht einfach so irgendwie hinhängen. „Weiße Wände haben auch eine gute Stimmung“, schmunzelt er entschuldigend. Was für gute Stimmung wird herrschen, wenn mal alle Bilder hängen? k.i
„Das Bild muss mir und meinem Bauch gefallen!“
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Sein erstes Bild – eine japanische Gouache – hatte der Rechtsanwalt Wolf-Georg Schärf lange im Visier. Entdeckt hat er sie bei einem Wiener Antiquitätenhändler; im letzten Eck stand das Bild und wartete auf einen neuen Herrn. Sandra Sagmeister (Text & Foto)
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Die letzten Festungen Im September hat die internationale Finanzkrise einen vorläufigen Höhepunkt erreicht. Das gesamte Segment der einst hoch geachteten US-Investmentbanken ist Geschichte und die Aktienmärkte gingen neuerlich auf Talfahrt. Eduard Pomeranz, CEO des Futures-Spezialisten FTC Capital (Text) I FTC Capital (Foto) I Was ist der Unterschied zwischen der Technologieblase zu Beginn des Jahrhunderts und der gegenwärtigen Finanzkrise, die aus einer Immobilienblase entstanden ist? Die beiden Phänomene haben zunächst einige Gemeinsamkeiten: Im Verlauf der Technologieblase dachten immer mehr Menschen, sie könnten mit dem Kauf modischer „Dotcom“-Aktien risikolose Profite weit über dem Marktzins einstreifen. Und am Ausgangspunkt der Finanzkrise, in der wir uns nach wie vor befinden, dachten Millionen amerikanischer Hausbesitzer, sie hätten eine gefahrlose Methode entdeckt, wie man mittels immer höherer Hypotheken auf die eigene, scheinbar endlos im Wert steigende Immobilie immer mehr Geld ausgeben kann. Das psychologische Setup in beiden Fällen: Gier gepaart mit einer verzerrten Wahrnehmung der Rea lität. Mitverursacher beider Krisenerschei nungen war die Finanzindustrie. In der Dotcom-Krise waren es Investmentbanken und Venture-Fonds, die angesichts fetter Gewinne durch hunderte Börsengänge das Strohfeuer weiter angefacht hatten. Ganz
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legal durch das Auftreten als Lead-Investoren und Fund-Raisers, um Unternehmen für IPOs hochzupäppeln, die alles andere als börsenreif waren, oder auch an der Grenze zum Strafprozess durch geschönte oder sogar falsche Analysen. Im Zuge der Immobilienblase war es eine ganze Kette aus Kreditverkäufern, Hypothekenfinanzierern und wieder Investmentbanken, die jahrelang faule Kredite durch zahlreiche Umverpackungen im Markt hielten, bis das aufgeblasene Segment strukturierter Kredit instrumente bei fallenden Immobilien preisen Stück für Stück zusammenbrach. Der Unterschied: Im Zuge der Aufräumarbeiten nach 2000 landeten einige Spielmacher auf der Strafbank. Diesmal wurden sie dagegen aus dem Spiel genommen. Die Immobilienblase ist mit dem Ende der amerikanischen Investmentbanken und des globalen Finanzkonzerns AIG endgültig zur Systemkrise geworden. Versuche, diese durch staatliche Eingriffe zu lösen, haben meiner Meinung nach wenig Aussicht auf Erfolg. Historisch endeten praktisch alle Interventionen, die einen Markttrend mit Gewalt aufhalten oder gar umkehren sollten, mit einem veritablen Desaster.
Vernichtend wäre ein derartiger Versuch freilich auf individueller Ebene. Diese Erkenntnis hat zu dem bekannten Merksatz geführt: „Greife nie in ein fallendes Messer.“ Investoren sind daher derzeit gut beraten, sich vom althergebrachten „Kaufen und Halten“ fernzuhalten. Wer sich derzeit die Charts diverser Börsenindizes ansieht, wird feststellen, dass es im laufenden Jahr nahezu kein Rezept außer der Flucht aus dem Markt gab. Selbst die Wette auf Rohstoffaktien und Zertifikate – noch bis zur Jahresmitte als Inflationsabsicherung und Performance bringer gefeiert – hat sich als Hasard herausgestellt. Bleiben also nur noch magere, aber wenigstens einigermaßen sichere Zinsen? Nicht unbedingt. Als eine der ganz wenigen Anlagekategorien konnten Managed Futures in diesem Extremjahr bisher mit hohen Renditen aufwarten – im Branchenschnitt waren es per Ende August rund sieben Prozent, FTC schaffte mit ihrem Flaggschiff, dem FTC Futures Fund Classic, gar 14 Prozent. Managed Futures bieten sich damit in dieser extrem herausfor dernden Marktphase als eine der letzten intakten Festungen im sturmreifen Anlage universum an. k.i
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