KUNSTINVESTOR Heft.Nr:6 Ausgabe:JUNI.2015

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JUNI 2015

www.kunstinvestor.at

Juni Auktionen in Wien - Erlesenes Panoptikum der Kunst Geometrische Seelenzustände - Bjarne Melgaard - MAK Design Salon Gugging 'Ein Fahrrad, das nicht umfällt ……' - Pas de Deux Future Light, Function Follows Vision, Vision Follows Reality






06 | KUNST.INVESTOR Editorial

Liebe Leserinnen und Leser!

So spannend war der Kunstmarkt noch nie: Die Kalender der Sammler und Kunstinvestoren sind voll. Auktionen, Ausstellungen und Previews, ein Termin jagt den nächsten. Und dem Geschäft mit den schönen Dingen mangelt es keineswegs an Härte, ganz im Gegenteil, auf der Suche nach neuen Kunden und Märkten bedarf es Flexibilität und Wandlungsfähigkeit. Der österreichische Kunstmarkt mit seiner prosperierenden Galerieszene boomt und Österreichs Auktionshäuser legen an Internationalität kräftig zu. Die allgemeine Wirtschaftssituation verunsichert den Geldmarkt, doch die Kunst behält ihren Wert, ist nicht vom Ölpreis und taumelnden Finanzmärkten abhängig. Ist nachhaltiges Kunstsammeln Luxus? Etwas Kostspieliges, Verschwenderisches, das man sich, wenn überhaupt, nur zum Vergnügen leisten kann? In der Kunstbranche sind die Fachleute der Überzeugung, dass dem nicht so ist. Vielleicht gerade in der Luxusbranche, die vom Image lebt, ist das Einhalten von diesen Kriterien kein Luxus, sondern beinharte Notwendigkeit. Der Inbegriff des Luxus ist offensichtlich nicht mehr das, was er einmal war. Das sind meine Gedanken, als ich mich mit dem Thema auseinander setzte. Was aber ist dann Luxus? Luxus kommt aus

dem Lateinischen und bedeutet „verrenkt“ bzw. im übertragenen Sinn, abweichend vom Normalen. Heute steht es laut Duden für einen kostspieligen, verschwenderischen, den normalen Rahmen der Lebenshaltung übersteigenden, nicht notwendigen und nur zum Vergnügen betriebenen Aufwand. Wer heute Kunst sammelt, wird nicht mehr wie Orchideenzüchter belächelt. Kunstsammler sind kluge Menschen- halt „Verrenkte“ Weltbürger. Weil es bei allen Dingen des Lebens immer auf den richtigen Mix ankommt, wollen wir Sie nicht nur mit fundierten Hintergrundberichten, präzise recherchierten Topstorys, wichtigen Nachrichten und aktuellen Interviews begeistern. Zusätzlich wollen wir dieses Magazin auch mit dem Sonderteil Geld & AnlageInvestor, „be INVESTOR“- ein Styria BörseExpressMedienprodukt- als moderne Plattform zum Austausch wichtiger Investitionsinformationen anbieten. Viel Spaß Wünscht Ihnen Michael Ruben Minassian Chefredakteur & Herausgeber

IMPRESSUM: Medieneigentümer, Chefredakteur & Herausgeber: Michael Ruben Minassian Mail: michael.minassian@kunstinvestor.at , Telefon: +43 1/ 236 53.1318 Verlagsadresse: MN Online & Content GmbH, 1110 Wien, Brehmstrasse 10/4.OG, Geschäftsführung: Markus Bauer, ATU 65091955, FN 330453k, Tel: +43 1/ 919209045, Fax: + 43 1/29 81 298, Website:www.kunstinvestor.at, [Cover-Foto: © Dorotheum- ‚Alighiero Boetti, (Turin 1940– 1994 Rom), Ohne Titel, 1978



08 | KUNST.INVESTOR GALERIE MICHAEL SCHULTZ- BERLIN

© GALERIE MICHAEL SCHULTZ BERLIN, Rebecca Raue, Men discussing tomorrows future, 2015

REBECCA RAUE KEIN LAND IN DIESER ZEIT Nach ihrer viel beachteten Installation "Ankommen und Ablegen" in der St. Matthäus-Kirche Berlin, in der sie das Drama der Bootsflüchtlinge im Mittelmeer aufgreift, zeigt Rebecca Raue nun die aktuellen Werke auf Leinwand, Aludibond und Pappwabenplatten. Auch in dieser jüngsten Pro-duktion steht der Mensch im Mittelpunkt. Wo kommen wir her? Wo gehen wir hin? Was treibt uns an? Große Gedanken und

Empfindungen, die sie mit Leichtigkeit und bemerkenswertem zeich-nerischen Können auf der Bildfläche zu einer Komposition aus Farbflächen, Fotografien und grafischen Elementen verdichtet. Rebecca Raue studierte von 1997 bis 2003 an der Universität der Künste in Berlin und war Meisterschülerin von Rebecca Horn. Sie lebt und arbeitet in Berlin. [GALERIE MICHAEL SCHULTZ BERLIN, 30. MAI - 27. JUNI 2015]



10 | KUNST.INVESTOR GALERIE MICHAEL SCHULTZ- BERLIN

© GALERIE MICHAEL SCHULTZ BERLIN, Florencia Walfisch, El cielo que me habita, 2011

FLORENCIA WALFISCH LO QUE TARDA EL AGUA EN DARNOS OTRO NOMBRE Florencia Walfisch ist Dichterin und Künstlerin. Ihre Kunst besteht aus Worten und aus Arbeiten mit Nadel und Faden, die sie miteinander verbindet. Dabei verwischt sie die Unterscheidung zwischen Schreiben und Schaffen, Benennen und Berühren. Dichte Maschinenstiche formen erhabene Markierungen wie Narbengewebe, und daneben bedecken Trauben von handgenähten Stichen die Oberfläche und raffen sie zu Blasen und Falten. Die Kraft und die Vielfalt dieser Gesten zwingen die Stoffoberfläche zum Relief. Mit Nadel und Faden hat sie sich ein Medium geschaffen,

das ihr erlaubt eine lineare Gestensprache zu entwickeln, die sich sehr von anderen Zeichensystemen unterscheidet. Die Spuren und Überschreibungen sind ihre linguistischen Zeichen und stehen als Metaphern für Gedanken, Gefühle, minimale Gesten - die zahllosen unsichtbaren Handlungen, die das Leben ausmachen. Florencia Walfisch wurde 1970 in Buenos Aires, Argentinien geboren, und lebt und arbeitet dort. [GALERIE MICHAEL SCHULTZ BERLIN, 30. MAI - 27. JUNI 2015]



Filmfestspiele von Cannes 2015 Im Zeichen des Goldes: Chopard feiert das 60-jährige Jubiläum der „Goldenen Palme“, des legendären Festspielpreises Im Mai wurde die „Goldene Palme“ 60. Dieses Ereignis feierte Chopard mit neuen, von den fließenden Linien der „Goldenen Palme“ inspirierten Schmuckkollektionen aus ethisch gewonnenem „Fairmined“-Gold. Seit 1998 – dem Jahr, in dem die Genfer Manufaktur diesen glamourösesten aller Filmpreise neu gestaltete, ist Chopard auch offizieller Partner der Filmfestspiele von Cannes. Weitere Festival-Highlights waren die 15. Verleihung der Trophée Chopard und eine neue „Red Carpet“-Kollektion aus 68 exquisiten Einzelstücken der Haute Joaillerie. Seit 1998 ist Chopard den Filmfestspielen von Cannes tief verbunden. In den Werkstätten des Schweizer Juweliers und Uhrmachers entstehen nicht nur die „Goldene Palme“ und der kostbare Schmuck, den die Stars auf dem roten Teppich tragen. Chopard zeichnet auch junge Schauspieltalente aus und ist während des zweiwöchigen Festivals Gastgeber begehrter Abendveranstaltungen, sodass der Name des Genfer Hauses heute untrennbar mit dem größten Event der Filmwelt verbunden ist. Auch das Symbol der Filmfestspiele schlechthin, die „Goldene Palme“, ist ein Ergebnis der einzigartigen Beziehung, die den Schweizer Juwelier mit dem Festival von Cannes verbindet. Am Beginn dieser Partnerschaft, die sich im Laufe der Jahre stetig vertieft hat, stand 1998 die Bitte von Pierre Viot – damals Präsident der Filmfestspiele – an die Co-Präsidentin und Kreativdirektorin von Chopard, Caroline Scheufele, den Filmpreis neu zu gestalten. Im Jahr 2014 stellte die Genfer Manufaktur das legendäre, handwerklich gefertigte „Juwel“ erstmals aus „Fairmined“-Gold her: aus Gold, das unter strikter Anwendung ethischer, sozialer und umweltfreundlicher Standards gewonnen wird. Eine „Goldene Palme“ aus „Fairmined“-Gold passt überdies perfekt in das 2013 von Chopard angeregte Konzept, Produkte, die Luxus und Nachhaltigkeit vereinen, herzustellen. Damals begann die Manufaktur Chopard als Förderin der von Livia Firth ins Leben gerufenen Green Carpet Challenge ihre „Reise zu nachhaltigem Luxus“ (The Journey to Sustainable Luxury). Die Handwerkskünstler von Chopard fertigen nicht nur den kostbaren Hauptpreis an, sondern alljährlich auch die ebenfalls aus „Fairmined“-Gold hergestellten „Mini-Palmen“, die an die beste Nachwuchsschauspielerin und den besten Nachwuchsschauspieler verliehen werden, sowie die Goldene Kamera und die Trophée Chopard.

Kleine „Palmensprösslinge“ aus „Fairmined“-Gold Als Hommage an das 60-jährige Bestehen des renommierten Filmpreises hat Chopard zwei von der „Goldenen Palme“ inspirierte Schmucklinien entworfen. Die Schmuckstücke für die Haute Joaillerie Kollektion „Green Carpet“ bestehen aus 18-karätigem „Fairmined“-Weissgold und sind mit prachtvollen Diamanten im Tropfenschliff besetzt, die an Palmwedel erinnern. Daneben bietet Chopard eine kleine, feine Kollektion für jeden Tag an – mit kleinen Palmen aus 18-karätigem „Fairmined“-Gelbgold, die so natürlich wirken wie die wogenden, fein geäderten Wedel ihrer grünen Vorbilder an der Croisette. Diese Kollektion der Petite Joaillerie wird am 17. Mai im Chopard Rooftop, im Rahmen eines Lunchs in Anwesenheit von Poppy Delevingne präsentiert.


PALME VERTE ARMREIF UND RING

GOLDENE PALME AUS „FAIRMINED GOLD"


Caroline Scheufele, Jack O'Connell, Julianne Moore und Lola Kirke (v.l.n.r)

15. Verleihung der Trophée Chopard Im Mai gab es ein weiteres Jubiläum: Gemeinsam mit der Zeitschrift Variety verlieh das Genfer Haus zum 15. Mal die Trophée Chopard. Als Schirmherrin der Veranstaltung überreichte die amerikanische Schauspielerin Julianne Moore, die 2014 den Oscar für die weibliche Hauptrolle in „Still Alice“ erhielt, die beiden Auszeichnungen gemeinsam mit Festivaldirektor Thierry Frémaux an zwei besonders vielversprechende Nachwuchstalente: Lola Kirke und Jack O’Connell. Mit den 2001 eingeführten und von Chopard und der Festivalleitung verliehenen Trophée Chopard setzt die Genfer Schmuck- und Uhrenmanufaktur nicht nur ein weiteres Glanzlicht während der Festspielwochen, sondern bekräftigt auch ihren Anspruch, die Filmkunst zu fördern. Um diese 15. Preisverleihung gebührend zu feiern, hat Chopard einige frühere Preisträger an die Croisette gebeten, die inzwischen zu den größten Sternen am Filmhimmel zählen: Unter anderem Marion Cotillard, Léa Seydoux, Blanca Suarez, Eduardo Noriega, Liya Kebede, Jeremy Irvine und Niels Schneider gaben sich an diesem Abend die Ehre. Die preiswürdigen Nachwuchstalente wurden von einer professionellen Filmjury gemeinsam mit der Zeitschrift Variety ausgewählt. Jurymitglider waren die Schauspielerin Elizabeth Banks, der Regisseur Morten Tyldum, die Produzenten Jerry Weintraub und Ted Hope, der Executive Editor von Variety, Steve Gaydos, und Caroline Scheufele. Nach der Preisverleihung fand im Chopard Rooftop eine Soiree zu Ehren der Preisträger 2015 statt.


Rennfahrer und 6facher Le Mans Sieger Jacky Ickx und Chopard Co-Pr채sident Karl-Friedrich Scheufele


Sonam Kapoor mit Chopard Juwelen


Petra Nemcova – Muse der Chopard Haute Joaillerie




20 | KUNST.INVESTOR Auktionshaus ‚im Kinsky‘

Das erlesene Panoptikum der Kunst bei der 107. KUNSTAUKTION im Kinsky (16. – 18. Juni 2015)

Mit Objekten von großer Seltenheit und besonderer Qualität lassen die einzelnen Sparten bei den Auktionstagen im Juni großes Sammlerinteresse erwarte. Allein die Zeitgenossen werden im Oktober eine eigene Auktion gestalten. Nach dem sensationellen Rekordpreis für ein Blumenbild des Flamen Jan Brueghel d. Ä. in der November-Auktion des Vorjahres von 2,2 Mio € warten die ALTEN MEISTER dieses Mal mit einem großformatigen, überaus prächtigen Blumenstilleben von seinem Sohn Jan Brueghel dem J. auf, der 1625 dessen Atelier übernommen hatte! Mit Talent und Geschäftssinn ausgezeichnet, verstand es der Sohn die erfolgreiche Werkstatt des Vaters weiterzuführen und vor allem mit Blumenbildern den Geschmack der Sammler zu treffen. In diesem aus altem Privatbesitz wieder aufgetauchten Gemälde sind insgesamt 50 Blumensorten zu entdecken, teilweise sogenannte „Hybridarten“, die es heute nicht mehr gibt und die den Ehrgeiz des Malers, die Fülle der Natur nachzuahmen, erkennen lassen. Diese Lust an der Vielfalt kleidet der virtuose aus Antwerpen stammende Maler in eine wohlabgestimmte Komposition von starken, leuchtenden Farben vor

dunklem Hintergrund, was die Wertschätzung der Blumen als kostbare Kleinode der Natur überzeugend hervorhebt. Bezeichnend sind auch die Accessoires, Muschel, Schnecken, Hündchen, mit denen der Naturkosmos im Kleinen bereichert werden sollte. (Jan Brueghel d. J., Blumenstrauß in einer skulptierten Vase, € 500.000 – 1 Mio) In der Sparte des 19. JAHRHUNDERT wird „Waldmüller at his best“ präsentiert: das reizende kleine Mädchen mit seinem goldblonden Lockenkopf und den rosigen Wangen, das unter einem kostbaren himmelblauen Seidenvorhang neugierig und entzückend frech herausschaut, erfüllt zweifellos alle Erwartungen, die man an die Kunst dieses bedeutenden Malers stellt. Bereits in seinem Frühwerk erreichte Ferdinand Georg Waldmüller eine faszinierende Kombination von präziser, geradezu haptischer Detailbeschreibung mit einer lebendigen, ungemein realistischen Wiedergabe, das ihn zu einem der großen Meister des Realismus macht. (Ferdinand Georg Waldmüller, Kind unter einem blauen Seidenvorhang hervorschauend, 1821, € 70.000 – 140.000)


21 | KUNST.INVESTOR Auktionshaus ‚im Kinsky‘

JAN BRUEGHEL DER JÜNGERE, Schätzpreis € 500.000 - 1.000.000


22 | KUNST.INVESTOR Auktionshaus ‚im Kinsky‘

Er war zweifellos ein Meister der Träume und einer der herausragendsten wie ungewöhnlichsten Persönlichkeiten der Moderne: der Russe Marc Chagall. Wie kein anderer hat er sich den –ismen seiner Zeit entgegengestellt und dafür eine eigene malerische Sprache zwischen Realität und Fiktion gefunden, mit der er die Mythen seiner eigenen Kultur mit der Gegenwart der Moderne verband. Seine Bilder gehören zu den Inkunabeln der Moderne, umso mehr freut uns die Präsentation eines zauberhaften Aquarells in der Sparte der KLASSISCHEN MODERNE. Das Blatt, das eines seiner zentralen Motive – Blumen und Liebe – in einer zauberhaften Pinselschrift wiedergibt, entstand während seiner letzten, künstlerisch überaus produktiven Jahre, die er in St. Paul de Vence verbrachte. Das Aquarell stammt direkt aus seinem Nachlass und befand sich seit 1992 in einer privaten österreichischen Sammlung. (Marc Chagall, Les Amoureux au Bouquet, 1978, € 250.000 – 500.000) Die ANTIQUITÄTEN punkten neben einer wunderbaren Alabasterfigur des Herkules von 1600 und einer Marmorbüste der Diana von Jean-Antoine Houdon mit einem Paar spätbarocker Girandolen, von denen nur die kaiserliche Hofburg in Wien vergleichbare

Exemplare besitzt! Bronze in Feuer vergoldet, die Arme verziert mit emaillierten Blüten und trotz der beachtlichen Größe von einem halben Meter und dem Gewicht des Materials schwingen sie sich leicht und elegant in die Höhe. Ihre Geschichte ist ebenso durchaus bewegt: im Gepäck eines ehemaligen Geheimen Kammerzierrats am Wiener Hof reisten sie Ende des 19. Jhds. nach Dessau, später nach Berlin. Auf ihre weitere Destination kann man gespannt sein. (Paar dreiarmige Barock-Girandolen, um 1750, Bronze feuervergoldet, € 50.000 – 100.000) Es ist zweifellos eine Sensation: aus einer alten Wiener Privatsammlung werden in der Sparte JUGENDSTIL & DESIGN zwei der wohl größten Broschen des legendären Wiener Werkstätte Gründers Josef Hoffmann angeboten! Sie faszinieren nicht nur mit ihrem Design und der raffinierten wie modern-minimalistischen Anordnung von Silber und Edelsteinelementen, sondern auch durch ihre Größe und ihre Seltenheit. Lt. dem WWArchiv wurden insgesamt nicht mehr als zwei bzw. vier Stücke hergestellt. Der untere Schätzpreis wird also nur ein Startschuss für heftiges Bieten sein. (Josef Hoffmann, 2 Broschen, 1908 bzw 1909, je 5 x 5 cm, Schätzpreis je € 100.000 – 200.000).

[Auktionstage, 16. – 18. Juni 2015, Beginn: 15 Uhr- ZUM KATALOG] Foto: © im Kinsky


23 | KUNST.INVESTOR Auktionshaus ‚im Kinsky‘

FERDINAND GEORG WALDMÜLLER, Schätzpreis € 70.000 - 140.000


24 | KUNST.INVESTOR Auktionshaus ‚im Kinsky‘

MARC CHAGAL, Schätzpreis € 250.000 - 500.000


25 | KUNST.INVESTOR Auktionshaus ‚im Kinsky‘

ISIDOR KAUFMANN, Schätzpreis € 70.000 - 140.000


26 | KUNST.INVESTOR Auktionshaus ‚im Kinsky‘

Franz christoph Janneck, Schätzpreis von Janneck 35.000 – 70.000


27 | KUNST.INVESTOR Auktionshaus ‚im Kinsky‘

LEA VON LITTROW, Schätzpreis € 15.000 - 30.000


28 | KUNST.INVESTOR Auktionshaus ‚im Kinsky‘

JOSEF HOFFMANN, Schätzpreis € 100.000 - 200.000

JOSEF HOFFMANN, Schätzpreis € 100.000 - 200.000

Große Rippenflasche, Schätzpreis € 15.000 - 30.000


29 | KUNST.INVESTOR Auktionshaus ‚im Kinsky‘

RAPTUS-GRUPPE, Schätzpreis € 35.000 - 70.000


30 | KUNST.INVESTOR Auktionshaus ‚im Kinsky‘

Internationale Präsenz und Topergebnisse für die MEISTERWERKE im KINSKY!

Ergebnisse jenseits der € 200.000 Grenze und zahlreiche Gebote, die die angegebenen Limitpreise weit hinter sich ließen brachte die 106. Auktion der Meisterwerke! Ein voller Saal und Zurufe seitens Telefone und online Bieter sorgten für kaufwillige Stimmung, dem besonderen Angebot entsprechend. Das Gesamtergebnis der Auktion brachte € 3,6 Mio inklusive Provision exklusive Folgerecht. Sensationelle € 250.000 (KP € 315.000) erzielte das Top Los des Abends, Erich Heckels Holzschnitt der „Liegenden Fränzi“, eine Ikone des Expressionismus. Große Aufmerksamkeit erzielte wie erwartet das wunderbare Ölgemälde von Pierre-Auguste Renoir, das ein internationaler Sammler nach hartem Bieten für € 220.000 (KP € 277.200) erwerben konnte. Egon Schieles reizendes kleines Mädchen von 1918 aus einer alten österreichischen Privatsammlung verd-

oppelte seinen Limitpreis auf € 135.000 (KP € 170.100)! Schon zu Beginn hatten Schieles neun besonders schöne internationale Bieter zum Gefecht angeregt, und alle wurden, zum Teil bis auf € 17.000 (KP € 21.400) hinaufgesteigert. Die „Grüne Steiermark“ des Meisters der ornamentalen Abstraktion, Friedensreich Hundertwasser, wurde am Telefon und im Saal hartnäckig umkämpft, ein privater Sammler gewann am Ende das match bei € 235.000 (KP € 296.000). Die 11 surreal-humorvoll-skurrilen Blätter Franz Wests von 1972 – die aus einer Sammlung gekommen sind – bestechen vor allem als Einheit, was ein neuer Sammler erkannte und jeweils bis zum Zuschlag zwischen € 16.000 und € 26.000 (KP € 32.800) mitbot! In Summe erzielten die Aquarelle des österreichischen Star-Künstlers von internationalem Format € 225.000 (KP € 284.000). Foto: © im Kinsky


31 | KUNST.INVESTOR Auktionshaus ‚im Kinsky‘

Erich Heckel, „Fränzi liegend“, 1910, Farbholzschnitt auf Papier, 23 × 41 cm (Bildgröße), € 150.000 – 300.000)

Auguste Renoir, „Paysage à Cagnes“, um 1898, Öl auf Leinwand, 30 x 38 cm erzielter Preis € 220.000 (KP € 277.200)


32 | KUNST.INVESTOR Auktionshaus ‚im Kinsky‘

Franz West, Mischtechnik, 14 x 20 cm Blätter – erzielter Preis zwischen € 16.000 und € 26.000 (KP € 32.800)


33 | KUNST.INVESTOR Auktionshaus ‚im Kinsky‘

Friedensreich Hundertwasser, „Die grüne Steiermark“, 1958, Wasserfarbe und Eitempera auf Leinwand, 61 x 50 cm erzielter Preis€ 235.000 (KP € 296.000)




36 | KUNST.INVESTOR Dorotheum

GEOMETRISCHE SEELENZUSTÄNDE Dorotheum-Auktionswoche mit moderner und zeitgenössischer Kunst, Silber, Juwelen und Uhren - 9. - 12. Juni 2015

Ausgesprochen international ausgerichtet ist das Angebot bei der Auktion „Zeitgenössische Kunst“ am 10. Juni 2015. Arbeiten von Enrico Castellani, Lucio Fontana, Ilya Kabakov, Adolf Luther, Otto Piene, Robert Rauschenberg, Paolo Scheggi, Cy Twombly, Günther Uecker oder Victor Vasarely u.v.m. werden versteigert. Eines der Toplose, Ilya Kabakovs „Landscape with a Pioneer camp 1973“, war 2004 Teil einer großen Installation Kabakovs, gezeigt im Museum of Contemporary Art, Cleveland, als Einzelausstellung namens „The Teacher and his Student: Charles Rosenthal and Ilya Kabakov“. Ein anspielungsreiches, mit Elementen sozialistischer wie suprematistischer Malerei gespicktes Gemälde (Schätzwert € 450.000 – 600.000). Ein weiteres bedeutendes Auktionsobjekt ist Günther Ueckers mit Nagelfeldern und Handausschnitten versehene „Kiste“ von 1968, in seiner Widmung beschrieben „mit meinen eigenen Händen gemacht“. Sie war Bestandteil einer Installation in der Kunsthalle Baden-Baden, in der Uecker mit Gerhard Richter eine Zeitlang lebte und arbeitete - als „Beispiel für die Auflösung bestehender Museumspraktiken“ (€ 270.000 – 320.000). Mit Arnulf Rainers früher Übermalung, eigentlich die (unbetitelte) „Überdeckung“ oder Otto Muehls Selbstporträt stehen österreichische Werke zur Disposition (€ 40.000 –

60.000, € 60.000 – 80.000). Auch aus der jüngsten Gegenwart finden sich Arbeiten in der Auktion, etwa von Thomas Schütte, Katharina Grosse, Andre Butzer, Martin Eder, Jonathan Meese, Eberhard Havekost, Christian Rosa. „Meditation on illusion“ nennt der Londoner Künstler Marc Quinn sein weißbemaltes Bronzeskelett in Medidationspose (€ 80.000 – 120.000, Nr. 1 von 6 Exemplaren). Bemalte und glasierte Terrakotta-Figuren aus den 1950er und 1960er Jahren des italienischen Avantgardisten Lucio Fontana, mit seinen „Tagli“ (Schnitte in Bildern) weltweit bekannt, stehen im Zentrum der hochqualitativen Italien-Offerte. Seine lebendigen, spontanen, expressiven und äußerst plastischen Kreationen sind zwischen 75.000 und 220.000 Euro geschätzt. Zwischen Skulptur und Designobjekt angesiedelt ist die ovale, in glänzend rotem Fiberglas gefertigte, nahezu zwei Meter große Skulptur von Agostino Bonalumi (€ 180.000 – 250.000). Von römischen Wandzeichnungen inspiriert ist Cy Twomblys Zeichnung „Ohne Titel (Rom)“ von 1962 (€ 200.000 – 250.000). Lebendig echt wirkt die italienische Pop-Diva Gianna Nannini als lebensgroßer Sublimationsdruck auf dem „Porta bianca“Spiegelobjekt von Michelangelo Pistoletto (€ 80.000 – 120.000).


37 | KUNST.INVESTOR Dorotheum

Ilya Kabakov (geb. 1933) Landschaft mit Pionierlager 1973, 2002, テ僕 auf Leinwand, 160 x 250 cm Schテ、tzwert 竄ャ 450.000 - 600.000, Auktion 10. Juni 2015


38 | KUNST.INVESTOR Dorotheum

Modernismus pur ist „Linee“, eine geometrische Messing-Skulptur aus dem Jahr 1961 des Bildhauers Fausto Melotti, der von der Kunst behauptete „ein engelsgleicher geometrischer Seelenzustand“ zu sein. Er verwendet Metall, um sich der Zeichnung anzunähern, seine hauchdünnen geschmeidigen Gebilde lassen an Miro, Giacometti und die Mobiles von Calder erinnern (€ 150.000 – 200.000). Den radikalen Geist der Nachkriegsmoderne verkörpert Piero Manzoni u. a. mit „Achrome“, einem 200.000 bis 300.000 Euro geschätzten, aus weißen Leinwandflächen genähten Bild. Manzoni zur Thematik: „Mir geht es darum, eine völlig weiße (oder besser noch: völlig farblose, neutrale) Fläche zu schaffen, die jenseits jeder malerischen Erscheinung und jedes fremden, den Wert der Fläche ergänzenden Eingriffs ist: Eine weiße Farbe nämlich, die weder eine polare Landschaft, noch ein suggestives Sujet oder ein schönes Sujet ist, weder ein Gefühl noch ein Symbol oder sonst noch etwas darstellt: Eine weiße Fläche, die schlicht und einfach eine weiße Fläche ist“. Konkrete weiße (Schnee-)Flächen gibt es hingegen bei der Auktion „Klassische Moderne“ am 9. Juni 2015. Das Gemälde „Schneelandschaft bei Elmau“ nimmt eine zentrale Stellung im künstlerischen Werk Gabriele Münters ein, es markiert den Übergang vom Stil der Neuen Sachlichkeit zu einer gemäßigten Moderne. Bis

1924 hielt sich Münter mehrfach in Schloss Elmau auf; währenddessen entstanden vor allem zartlinige Skizzen aus der verschneiten landschaftlichen Umgebung. Kaum jemand konnte Schnee so darstellen wie Alfons Walde: „Bauernsonntag“ und „Almen in Schnee“ zeigen das Genre Winterbildnis in seiner besten Form (€ 250.000 – 300.000 und € 280.000 – 360.000). Zwei Frauenakte huldigen wiederum dem Körper: Marino Marinis 134 cm große Bronzefigur „Danzatrice“ (Tänzerin € 150.000 – 200.000) sowie ein minimalistisch-perfekter Rückenakt von Amedeo Modigliani (€ 60.000 – 80.000). Aus den späten Lebensjahren Pablo Picassos stammt eine mit flottem Wachskreide-Strich gesetzte Kopfstudie eines Mannes (€ 200.000 – 250.000). Für seine fast naiven üppigen Figuren ist Fernando Botero bekannt, so auch „Ein Dieb“ (€ 130.000 – 180.000). Zwei Gemälde von Carl Moll aus den 1930er Jahren, ein Wiener Motiv mit Stillleben sowie ein „Stillleben mit Blumentöpfen und Zweigen“ zeigen ihn auf der Höhe seiner Kunst (€ 90.000 – 160.000, € 70.000 – 100.000). Ein Höhepunkt der Silber-Auktion am 9. Juni 2015 ist ein goldener Deckelbecher der Zarin Elisabeth Petrowna (1709 – 1762). 50.000 bis 70.000 Euro beträgt der Schätzwert für die Goldschmiedearbeit des Grigorij Lakomin. [Dorotheum, ]

[Auktionstage, 9. - 12. Juni 2015- ZUM KATALOG] Foto: © Dorotheum


39 | KUNST.INVESTOR Dorotheum

Fausto Melotti (1901 - 1986) Linee, 1961, Messing, 116 x 40 x 17 cm Schätzwert € 150.000 - 200.000, Auktion 10. Juni 2015


40 | KUNST.INVESTOR Dorotheum

Marc Quinn (geb. 1964) Mediatation on illusion, 2007, bemalte Bronze, 81,5 x 43,4 x 64 cm, Auflage 1/6 Schätzwert € 80.000 - 120.000, Auktion 10. Juni 2015


41 | KUNST.INVESTOR Dorotheum

Michelangelo Pistoletto (geb. 1933) Porta bianca, 2007, Druck in Sublimation auf Aluminiumspiegel und Töne, 250 x 125 cm Schätzwert € 80.000 - 120.000, Auktion 10. Juni 2015


42 | KUNST.INVESTOR Dorotheum

Agostino Bonalumi (1935 - 2013) Rosso, 1967 - 2005, Fiberglas, Nr. 5/5, 140 x 180 x 120 cm Schätzwert € 180.000 - 250.000, Auktion 10. Juni 2015

Enrico Castellani (geb. 1930) "Superficie", 1960, relieferter blauer Stoff, 100 x 120 cm Schätzwert € 450.000 - 650.000, Auktion 10. Juni 2015


43 | KUNST.INVESTOR Dorotheum

Lucio Fontana (1899 - 1968) Busto di donna (Minerva), 1949, Keramik, bemalt und glaisert, 59 x 44 x 27 cm Schätzwert € 160.000 - 220.000, Auktion 10. Juni 2015


44 | KUNST.INVESTOR Dorotheum

Gabriele Mテシnter (1877 - 1962) Schneelandschaft bei Elmau, 1924, テ僕 auf Karton, 32,8 x 40,5 cm Schテ、tzwert 竄ャ 240.000 - 280.000, Auktion 9. Juni 2015


45 | KUNST.INVESTOR Dorotheum

Alfons Walde (1891 - 1958) Almen im Schnee, テ僕 auf Karton, 57 x 46 cm Schテ、tzwert 竄ャ 280.000 - 360.000, Auktion 9. Juni 2015


46 | KUNST.INVESTOR WestLicht Zeitlose Klassiker, technische Meisterwerke und einmalige Editionen bei der 27. WestLicht Photographica Auction Geschichte kann man schreiben – fotografieren – und versteigern. Bereits seit 100 Jahren halten berühmte Fotografen aus aller Welt mit ihren Leica-Kameras einzigartige Momente fest. Und so bilden Raritäten aus dem Hause Leitz/Leica den Startpunkt der 579 Lose schweren Auktion. Mit der Leica I MOD. A mit Elmax Objektiv (Los 7, Schätzpreis 20.000 – 24.000 Euro) kommt eine der ersten serienmäßig gefertigten Leica Kameras unter den Hammer. Exakt 90 Jahre alt ist dieses Sammlerstück in voll funktionsfähigem Zustand. Das Toplos ist ein Prototyp des berühmten New York Leica Gewehrs RIFLE (Los 33, Schätzpreis 300.000 – 350.000 Euro) – ohne Zweifel einer der seltensten und ungewöhnlichsten Schätze der Fotogeschichte. Ein Meilenstein der Leica-Geschichte ist der Leica M3 Prototyp (Los 86, Schätzpreis 150.000 – 200.000 Euro). 1953 hat Leica einige Vorserienkameras für die neue M Serie gefertigt, nur die wenigsten von ihnen haben überlebt. Die Rarität unter den Raritäten ist die schwarz lackierte MP-99 aus 1957 in neuwertigem Originalzustand mit passendem Objektiv (Los 99, Schätzpreis 250.000 – 300.000 Euro). Es wurden insgesamt 412 Leica MP Kameras produziert, davon nur 141 Modelle in schwarzer Lackierung. Viele der berühmten Magnum Fotografen arbeiteten mit MP Kameras. Sie zählt heute zu den begehrtesten Leicas überhaupt. Es folgt eine Anzahl von seltenen Leica Sondereditionen, darunter das M-P Set ‚Correspondent‘ von Lenny Kravitz Nummer 1 (Los 144, Schätzpreis 30.000 – 35.000 Euro). Die Ausrüstung einer schwarz lackierten Leica M-P mit zwei Objektiven wurde gemeinsam mit dem Musiker im Stil der legendären Reportage-Kameras entworfen und ist auf 125 Stück limitiert. Zur Versteigerung gelangt das Set Nummer 1 – mit einer Fotografie, die Lenny Kravitz mit der Kamera zeigt und dem Käufer gewidmet ist. Die Leica M und ME im Kinderlachen-Design hat die Firma Leica zur Verfügung gestellt. Der Münchner Künstler Helmut Lutter gestaltete die Kameras getreu den Entwürfen von Schulkindern. Die bunten Unikate werden nun für

den guten Zweck versteigert, der gesamte Erlös kommt dem Verein Kinderlachen e.V. zugute (Los 146, Schätzpreis 35.000 – 40.000 Euro). Ein weiteres Highlight ist die Leica M4 mit olivgrüner Lackierung für die deutsche Bundeswehr aus dem Jahr 1970, eine von nur 30 hergestellten Kameras (Los 208, Schätzpreis 70.000 – 90.000 Euro). Nach den Leica Losen freuen wir uns, wieder einen großen Überblick durch die technische Entwicklung der Fotografie geben zu können. Eine sehr seltene amerikanische Daguerreotyp-Kamera aus 1845 mit dem original Stativ (Los 478, Schätzpreis 30.000 – 35.000 Euro) und der berühmte Cyclographe von Damoizeau aus 1894, eine Panoramakamera mit allem Zubehör, die der französische Fotograf P. Cochard zur Vermessung des Mont Blanc verwendete (Los 481, Schätzpreis 70.000 – 90.000 Euro) sind nur zwei Beispiele für angebotene Kameratechnik aus dem 19. Jahrhundert. Zur Versteigerung gelangen auch zahlreiche Geheim-, Detektiv- und Miniaturkameras. Als besondere Seltenheit gelten die Lancaster Watch Cameras – Taschenuhr-Kameras aus 1890, die in einer Version für Damen und Herren verkauft wurden. Das ‚Ladies’ Modell wird erstmals auf einer Auktion angeboten (Los 421, Schätzpreis 40.000 – 45.000 Euro), das ‚Men’s’ Modell (Los 422, Schätzpreis 30.000 – 35.000 Euro) ist ebenfalls eine Rarität ersten Ranges. 1969 von Hasselblad für die NASA gebaut, könnte sich die Hasselblad EL DATA CAMERA (HEDC) (Los 492, Schätzpreis 40.000 – 50.000 Euro) zum Senkrechtstarter in den Bietergefechten entwickeln. Insgesamt wurden nur rund 50 dieser Kameras für die Apollo 11-17 Missionen angefertigt, 15 verblieben auf dem Mond. Die angebotene Kamera mit passendem Objektiv und Magazin ist eine der ganz wenigen originalen ‚Mondkameras’, die öffentlich verkauft werden – aus dem Besitz eines ehemaligen Direktors von Hasselblad Engineering AB. [27. WestLicht Kamera-Auktion: 13. Juni 2015] Foto: © WestLicht


47 | KUNST.INVESTOR RD-Galley

Foto: RDG, © Ivan Cazzola

Ivan Cazzola – SCATTI In der Ausstellung SCATTI gibt Ivan Cazzola einen Einblick in die Modewelt vor und hinter den Kulissen und zeigt damit auch persönliche Momente. Er begleitet das Leben und die Entwicklung von Freunden, Kollegen und Familie. Ihn interessieren der Hedonismus seiner Generation, die sich zwischen Exzess und höchster Leistungsfähigkeit bewegt, sowie die Menschen an den Rändern der Gesellschaft. Seit dem Jahr 2000 hält er als Modefotograf mit der Kamera eine Epoche fest, in der die Bilderflut, gerade in der Pop-Kultur, immer stärker anwächst und an Schnelligkeit gewinnt. Der Moment zwischen dem inszenierten Bildausschnitt und dem Übergang zur Realität beschäftigt Ivan Cazzola besonders. Alles außerhalb des ausgewählten Blickwinkels durch die Linse ist nämlich nicht etwa die Realität. Denn gleichzeitig rückt die Darstellung von Alltag in der Kunst als Life-Style ohnehin in Werbestrecken und Modekampagnen immer weiter in den Mittelpunkt und die Grenzen verwischen. Ivan

Cazzolas Bilder zeigen vielmehr welche Ausbreitung das Artifizielle der Hochglanzmagazine und Billboards über die Werbung hinaus erfährt, sobald eine Kamera auf die Welt und ihre ProtagonistInnen gerichtet wird. Künstlichkeit und Leben verweben sich so stark ineinander, dass die Intimität zur Kunst wird und es zu einer Kunst wird wahre Intimität zu leben. Auf provokante Weise portraitiert er so die Inszenierungsgesellschaft, von der wir alle freiwillig und unfreiwillig Teil sind. Ganz offenbart der Künstler Ivan Cazzola sich und sein Umfeld jedoch nicht. Er hält den Betrachter immer in gewissem Abstand, denn es ist kein vulgärer oder voyeuristischer Blick, den er uns zeigen will. Seine ProtagonistInnen leben die Inszenierung. Damit scheint ihnen etwas Authentisches, fast Natürliches, in ihrer Scheinwelt inne zu wohnen. [Raimund Deininger GalleryAusstellungsdauer bis 14. Juni 2015 Foto: © Ivan Cazzola]




50 | KUNST.INVESTOR Galerie Gugging

Foto: © Galerie Gugging

Galerie Gugging „Ein Fahrrad, das nicht umfällt ……“ Galerie Gugging präsentiert zum 50. Geburtstag von Günther Schützenhöfer, einen Überblick über sein Schaffen der letzten 15 Jahre. Günther Schützenhöfer wohnt seit 1999 im Haus der Künstler, wo er die ersten Zeichnungen fertigte. Zunächst auf postkartengroßen Formaten mit zartem Bleistiftstrich näherte er sich vorsichtig den gewählten Themen an. In den ersten Jahren entstanden seine Werke sehr bedächtig. Mit der Zeit ging er von kleinen zu immer größeren Formen über und von einem sehr zarten zu einem überaus bestimmten, festen Strich. Günther Schützenhöfer arbeitet mit Blei- und Farbstiften auf Papier und Karton. Mit ein paar Linien umreißt er zügig sein Thema, um ihm anschließend mit kräftigen Strichen Leben einzuhauchen. Oft füllt er große Flächen derart mit Bleistift, sodass diese ein faszinierendes Eigenleben erhalten. Durch den Wechsel der Bleistifte mit

verschiedener Stärke und die Veränderung des Druckes, mit dem er arbeitet, ergeben sich eigenwillige Schattierungen, die das Werk im positivsten Sinne spannend, ja sogar lebendig machen. Akzente werden von ihm gekonnt und eher sparsam mit Farbstiften gesetzt. Die Themen werden von Schützenhöfer spontan gewählt und haben oftmals einen jahreszeitlichen oder situativen Bezug. Die Art und Weise, damit umzugehen, ist speziell und bei ihm stark auf das Wesentliche, die Essenz des Themas, konzentriert. Auf die für ihn wichtigsten Elemente reduziert, entsteht schließlich eine abstrakte Zeichnung, die in ihrer gesamten Anmut einzigartig ist. Günther Schützenhöfers Werke werden seit 2001 weltweit gezeigt und befinden sich in zahlreichen privaten und öffentlichen Sammlungen. [Galerie Gugging - 11. Juni bis 3. September 2015] Foto: © Galerie Gugging


51 | KUNST.INVESTOR Galerie Gugging

Š Galerie Gugging


52 | KUNST.INVESTOR Galerie Gugging

Š Galerie Gugging


53 | KUNST.INVESTOR Galerie Gugging

Š Galerie Gugging




56 | KUNST.INVESTOR Ringturm

„Sommerfreuden“ zum 60-jährigen Jubiläum am Wiener Ringturm Zu seinem 60-jährigen Jubiläum zieht der Ringturm die Aufmerksamkeit der internationalen Kunstszene auf sich. Mit dem Werk „Sommerfreuden“ der kroatischen Künstlerin Tanja Deman setzt der Wiener Städtische Versicherungsverein die Verhüllung des Ringturms zum achten Mal fort. Auch in diesem Sommer prägt der Ringturm das Wiener Stadtbild mit einer überdimensionalen Kunstinstallation. Die bereits zur Tradition gewordene Verhüllung des Ringturms – als Ausdruck grenzüberschreitenden Kulturdialogs des Wiener Städtischen Versicherungsvereins – schafft heuer eine enge Verbindung zu Kroatien. Österreich verbindet mit diesem Land eine langjährige, gemeinsame Geschichte. Die dadurch entstandene, enge Beziehung hat sich mit dem EU-Beitritt Kroatiens in den letzten Jahren noch weiter intensiviert. Günter Geyer, Generaldirektor des Wiener Städtischen Versicherungsvereins: „Mit der kroatischen Künstlerin Tanja Deman, die 2015 den Ringturm in ‚Sommerfreuden‘ verwandelt, wird Wien heuer ein Motiv geboten, das Sehnsucht widerspiegelt. Das Kunstwerk stellt das elementare Suchen der Menschen nach Sonne und Lebensfreude dar. Das Motiv bietet eine Art

Fenster, ein Blick genügt und eine neue Perspektive städtischen Daseins öffnet sich." Das Werk „Sommerfreuden“: Mit ihrem Bildmotiv „Sommerfreuden“ öffnet Tanja Deman den Wiener Stadtraum und zeigt eine Utopie sommerlicher Frische und Erholung. „Fasziniert und zugleich inspiriert von den vielfältigen Wasserlandschaften Wiens transportiert‚ Sommerfreuden‘ mitten im urbanen Dschungel einen fließenden und sanften Übergang zwischen einer geschaffenen und natürlichen Form von Wasser“, so Tanja Deman über ihr Werk. Das Bild ist ein Amalgam aus verschiedensten Versatzstücken, das behutsam zu einer ausgewogenen Komposition zusammengebaut wird. Die beiden Elemente Wasser und Luft, ohne die der Mensch nicht existieren könnte, dominieren das Motiv. Der erste Blick taucht in das erfrischende Nass eines Swimmingpools, in dem sich Erholungssuchende tummeln.


57 | KUNST.INVESTOR Ringturm

Der zweite Blick lässt Filmsequenzen, wie man sie aus persönlichen Erinnerungen an einen Sommertag kennt, erahnen, die sich allmählich zu einem Ganzen zusammenfügen. Zugleich wird der Forderung nach einer neuen Perspektive, nach Ferne und Distanz der Protagonisten, räumlich wie zeitlich, Rechnung getragen. Denn Tanja Demans Werk knüpft direkt an die reale Umwelt an und verschränkt Raum und Zeit zu einem einzigartigen Bildraum. Der Fokus der Künstlerin liegt auf der von Menschen gestalteten Natur, der Ringturm wird selbst Teil dieser konstruierten Landschaft. „‚Sommerfreuden‘ trägt die Sehnsucht der Städter nach außen, einzutauchen in Erholung, Entspannung und Vergnügen. Den Rahmen hierfür schafft eine von Menschen konstruierte Natur, gepaart mit Ursprünglichkeit in der Ferne“, erklärt Deman. So ist die „Badelandschaft“ im Vordergrund im urbanen Kontext des Kunstwerks selbst, dem Donaukanal, wiederzufinden. Vom Donaukanal, Fixpunkt im Sommer für die Wienerinnen und Wiener wie auch für Touristinnen und Touristen, schafft Tanja Deman eine gemeinsame Perspektive: Anstelle des Ringturms erblickt man das Meer, den Horizont und kann vorgelagerte Inseln ausmachen. Auch der Himmel über dem Bildmotiv deutet auf eine konstruierte Realität hin, die regelmäßigen Linien entlang des blauen Himmels könnten von einer alten Kopie herrühren. Aber der Schein trügt, denn das Motiv ist kein Abbild einer realen Szene – denn so wie sich das Bild entfaltet, hat es sich niemals abgespielt. Mit Tanja Demans Werk ergibt sich 2015 ein Wendepunkt in der künstlerischen Verhüllung

des Ringturms: Waren bis zum vorigen Jahr ausschließlich malerische Positionen vertreten, markiert „Sommerfreuden“ die Öffnung hin zu neuen Medien. Die Arbeiten an der Ringturm-Fassade werden bis Mitte Juni dauern, bis insgesamt 30 bedruckte Netzbahnen mit rund drei Metern Breite und bis zu 63 Metern Länge montiert sind. Das 4.000 Quadratmeter große Kunstwerk wird vollständig von Mitte Juni bis September zu sehen sein. Die bildende Künstlerin Tanja Deman wurde 1982 in der kroatischen Hafenstadt Split geboren, ihr heutiger Lebensmittelpunkt ist in Zagreb. Ihren Master und Bachelor of Fine Arts (BFA, MFA) absolvierte die 33Jährige an der Akademie der bildenden Künste in Zagreb. Im Rahmen zahlreicher Künstlerprogramme hat sie auch in der internationalen Kunstszene Kontakte etabliert, in Österreich beispielsweise zu KulturKontakt in Wien und im Rahmen des artist-in-residenceProgramm im Atelierhaus am Salzamt in Linz. Tanja Deman arbeitet mit den Medien Fotografie und Film. Im Spiegel der jüngeren Architekturgeschichte und der Landschaft beschäftigt sie sich mit der Soziologie des Raums und erforscht sozio-politische Dynamiken in der gebauten Umwelt. Die junge Künstlerin hat ihre Werke in den vergangenen Jahren in ihrer Heimat, aber auch bei zahlreichen internationalen Ausstellungen präsentiert. Mehrere Preise und Awards unterstreichen ihren Erfolg. Demans Arbeiten sind Teil mehrerer öffentlicher Sammlungen und in vielen Privatsammlungen vertreten. (Foto/Rendering:© Wiener Städtische Versicherungsverein/Tanja Deman)


58 | KUNST.INVESTOR MAK DESIGN SALON #4

MAK DESIGN SALON #04 DUNNE & RABY. The School of Constructed Realities Fiktion und Realität in der MAK-Expositur Geymüllerschlössel

Der MAK DESIGN SALON #04 in der MAK-Expositur Geymüllerschlössel steht im Zeichen von Fiktion und Realität: Das Londoner Designduo Dunne & Raby untersucht mit seinem Ausstellungsbeitrag The School of Constructed Realities die Potenziale spekulativen Designs im Hinblick auf Herausforderungen und Perspektiven im 21. Jahrhundert. Die Arbeiten des Studios dienen als Anschauungsbeispiele einer fiktiven Designschule, die sich im Geymüllerschlössel erstmals formiert. The School of Constructed Realities ist ein Modell, das unterschiedliche Ideen und Experimente miteinander verknüpft, um mittels Design noch zu erfindende Welten darzustellen. Die BesucherInnen der Ausstellung sind eingeladen, über den Einfluss von Designausbildungen im Hinblick auf die Entwicklung und Gestaltung von Zukunftsvisionen nachzudenken. The School of Constructed Realities ist der Titel einer Kurzgeschichte, die Dunne & Raby erstmals 2014 auf dem Online-Portal von Maharam (einem 1902 vom russischen Immigranten Louis Maharam in New York gegründeten, künstlerisch progressiven Textilhaus) veröffentlichte. Anthony Dunne, Gründer und langjähriger Leiter des Design Interactions Departments am Royal College of Art in London, und Fiona Raby, Professorin für Industrial Design an der Universität für angewandte Kunst Wien, gelten seit Jahren als

PionierInnen einer konzeptuellen Designbewegung. Mit The School of Constructed Realities stellen sie einen alternativen Ansatz zur gegenwärtigen Designausbildung vor, die sich teilweise noch heute an der Kunstgewerbe- und Bauhaus-Bewegung des 19. und 20. Jahrhunderts orientiert. Jeder Raum in der MAK-Expositur Geymüllerschlössel verweist auf neue Lern- und Lehrinhalte wie „Weltandeutung“, „Ästhetik der Unwirklichkeit“, „Physische Fiktionen“, „Eine neue Normalität“, „Jenseits des Realismus“ oder „Objektsystematik“. Jüngste sowie eigens für diese Ausstellung entwickelte Arbeiten von Dunne & Raby dienen bei diesen Themen-Inszenierungen als Anschauungsmaterial. Eine Spekulation über den Fortbestand des Vereinigten Königreichs skizziert das Projekt United Micro Kingdoms (UmK), das Dunne & Raby 2013 im Auftrag des Design Museum in London entwickelte.Miniaturmodelle und Illustrationen geben Einblick in ein alternatives Großbritannien, das sich in vier unabhängige Regionen mit unterschiedlichen Gesellschaftssystemen und Lebensstilen aufteilen würde. Diese von gängigen Vorstellungen befreiten „Laboratorien“ hinterfragen die kulturelle und ethische Auswirkung vorhandener und neuer Technologien und wie diese unsere Lebensweise verändern.


59 | KUNST.INVESTOR MAK DESIGN SALON #4

Filip Dujardin, Untitled, aus der Serie Fictions, 2007, © Filip Dujardin


60 | KUNST.INVESTOR MAK DESIGN SALON #4

Die Arbeit Not Here, Not Now (2014), die ursprünglich für die Ausstellung Future Fictions am Z33 – House for contemporary art in Hasselt, Belgien (5.10.2014 – 4.1.2015), entwickelt wurde, stellt fiktionale Objekte in den Kontexten „Ästhetik der Unwirklichkeit“ und „Physische Fiktionen“ dar. Großformatige Fotodrucke zeigen spekulative Produkte und Interfaces wie ein Publi-voice, einen Ethiculator oder einStop & Scan device, die ebenfalls Teil der Lebenswelt der „Digitarians“ [DigitarierInnen] – einer Gesellschaft, die von den Möglichkeiten der digitalen Technologie abhängt – in UmK sind. Eigens für die Intervention The School of Constructed Realities realisierten Dunne & Raby in Zusammenarbeit mit den in London lebenden und arbeitenden Designern Keiichi Matsuda und Lukas Franciszkiewicz die filmische Animation Not Here, Not Now: CGI (2015), die die Darstellbarkeit von Fiktionen auslotet. Gemeinsam mit Franciszkiewicz, einem ihrer ehemaligen Design InteractionsStudentInnen, erarbeiteten sie für den MAK DESIGN SALON #04 das Filmprojekt Meinong’s Taxonomy of Objects (2015), das die Gegenstandstheorie des österreichischen Philosophen und Begründers der Grazer Schule der Experimentalpsychologie Alexius Meinong (1853–1920) thematisiert. „Dunne & Rabys Verständnis von Design ist umfassend und eröffnet

DesignerInnen und uns allen einen enormen Spielraum für ein erweitertes Nachdenken über die Zukunft“, so Thomas Geisler, Kurator der Ausstellung und Kustode der MAK-Sammlung Design, zum diesjährigen MAK DESIGN SALON #04. Das Designduo, das seine Projekte stets als Ausgangspunkt für neue Explorationen und nicht als Präsentation vor-definierter Ergebnisse sieht, folgt mit The School of Constructed Realities auf Design-interventionen von Robert Stadler (Back in 5 min, 13. September – 30. November 2014), Studio Formafantasma (The Stranger Within, 14. September – 1. Dezember 2013) und Michael Anastassiades (Time and Again, 12. Mai – 25. November 2012). Die Intervention The School of Constructed Realities, die vom Auktionshaus Dorotheum großzügig unterstützt wird, bietet am 4. Oktober um 11:00 Uhr Anlass für eine Matinee im Rahmen der VIENNA DESIGN WEEK. Fiona Raby und Anthony Dunne sowie der Designer Jurgen Bey, Partner des Studios Makkink & Bey und Direktor des Sandberg Institute an der Gerrit Rietveld Academy in Amsterdam, diskutieren unter der Moderation von Thomas Geisler über neue Denkschulen und Ausbildungsmodelle im Bereich Design. [MAKExpositur Geymüllerschlössel - 12. Juni – 4. Oktober 2015, Foto: © MAK]


61 | KUNST.INVESTOR MAK DESIGN SALON #4

Dunne & Raby, Digiland, aus The United Micro Kingdoms, 2013, © Dunne & Raby


62 | KUNST.INVESTOR MAK DESIGN SALON #4

Dunne & Raby, Not Here, Not Now, Ausstellungsansicht Future Fictions, Z33- House for contemporary art Hasselt, Belgien, 2014, Š Dunne & Raby


63 | KUNST.INVESTOR MAK DESIGN SALON #4

Dunne & Raby/Michael Anastassiades, Huggable Atomic Mushroom, aus der Serie Designs for Fragile Personalities in Anxious Times, 2004/2005, Š Francis Ware


Aux Gazelles – Savoir Vivre in Wien Le Restaurant, Le Club, Le Design Mit "mehr Funktion und weniger Folklore" ist das gemeinsam entwickelte Design-Konzept von Christine Ruckendorfer und Architekt Alberto Bach perfekt definiert. Bach zeichnet mit seinem Büro Albertoni für viele internationale Prestigebauten verantwortlich und hält Nichts von unnötigem Chi Chi, lauten Farben und orientalischen Klischees. Beide wollten dem Aux Gazelles mehr Spielraum und Bewegung geben. Das Licht wird durch die Neugestaltung tief in den Raum geholt. Auch die Séparées wurden neu interpretiert. "Ich wollte zwei unterschiedliche, elegante Welten kreieren, das Restaurant mit dem großzügigen Gastgarten ist eine helle frische Sommerwelt von großer Klarheit", erklärt Bach. "Verbindend dazu finden sich Designelemente, die klar und schwungvoll sind, mit klassisch marokkanischen Elementen." Eine Formsprache, die in Abwandlungen immer wieder zum Einsatz kommt. Ruckendorfer Für Ruckendorfer ist das Ergebnis "ein zeitgemäßes Lokal auf internationalem Niveau, ohne folkloristisch zu sein." Auf 2000 Quadratmeter wird "Savoir Vivre in Wien" geboten: Essen, Trinken, Tanzen, Verwöhnen, Entspannen & Genießen. Neue Features, wie "Lunch Bazaar", "Signature Drinks", "After Work-Shower" und anderes mehr erwarten den Gast. "Orient Light" nennt sich das frische Food-Konzept, vielfältig, spannend und ideal für die heißen Sommermonate in der City. Im "Lunch Bazaar" werden mittags feine Variationen in Form von libanesischen MezzeGerichten und marokkanischen Vorspeisen das Aux in Form eines All You Can Eat-Buffets angeboten. Abends können diese auch à la Carte bestellt werden. Als Mittagsmenü gibt es Rindsbrochettes mit gratinierten Zucchini, Lammköfte im Tomaten-Zimtfonds mit Dijon Senf und gegrillte Calamari & Garnelen mit Spargel-Fenchel-Salat. Abends kommt regional-österreichisches zum Einsatz, wie bei der Tajine mit Mariazeller Saibling, knusprigem Rinderprosciutto und Granatapfel, einem zarten Kalbsgulasch, Couscous und Kichererbsen. Vegetarier werden mit Gemüse-Tajine oder gebackenen Kartoffeln mit Arganöl, Koriander mit Limetten-Sauerrahmdip verwöhnt.






Wüstentee on the Rocks meets Bloody Mary Eine schöne Bar braucht exzellente Drinks! Daher hat sich das Aux Gazelles-Team gleich mehrere feine SignatureDrinks überlegt. So wird der berühmte marokkanische Minztee, an dem bereits Winston Churchill im La Mamounia schlürfte, im Sommer "on the rocks" serviert. Zum Feierabend gibt es eine alkoholische Version des Traditionsgetränks aus der Sahara, gemixt mit Gin. Oder ein Gimlet, das berühmt, berüchtigte Getränk der Britischen Navy, favorisiert von Ernest Hemingway und bekannt aus den Philip Marlowe-Krimis. Apropos Hemingway: Zu Beginn einer heißen BarNacht darf ein perfekter Bloody Mary nicht fehlen. Dieser Klassiker wird im Aux Gazelles nach einer klandestinen Rezeptur eines jamaikanischen Barmans gemixt. After Work-Shower Raus aus dem Job und rein in den Feierabend! Doch wo bitte, machen Mann und Frau sich nach einem anstrengenden Arbeitstag frisch und fein? Nicht jeder wohnt im City-Loft um die Ecke. Hammam und Salon de Beauté schaffen Abhilfe. Für 15,- Euro können sich Aux Gazelles-Gäste von 17 bis 20 Uhr duschen, entspannen und für den Abend zu Recht machen. Im Preis inkludiert sind: Handtuch, Erfrischungsgetränk (hausgemachte Limonaden und Eistees). Verwöhnprogramm für Body & Soul Eine alte Hammam-Tradition besagt: Politik, Geld und Sorgen bleiben draußen! Insofern sind Hammam & Salon de Beauté nicht gerade der geeignete Ort für das nächste Business Meeting, wohl aber um sich von Kopf bis Fuß verwöhnen zu lassen und zu entspannen. Auf 500 Quadratmetern befinden sich ein klassisches Dampfbad, Behandlungs- und Entspannungsräumlichkeiten in bester Orient-Manier. Hammamcis verwöhnen mit Waschungen, Peelings, wohlriechenden Salben und einer Haarwäsche – falls gewünscht. Mehr Info unter www.auxgazelles.at






74 | KUNST.INVESTOR Sammlung Friedrichshof

Foto: sammlung Friedrichshof © 2013 Johan Lindeberg

BJARNE MELGAARD – „Daddies Like You Don‘t Grow On Palm Trees“ Der Norweger Bjarne Melgaard, Shooting Star und Enfant terrible der internationalen Kunstszene, ist ein nomadisch lebender und weltweit präsenter Künstler der mittleren Generation. Nach Berlin und Barcelona behauptet er sich seit sieben Jahren in New York, einem der Epizentren der Gegenwartskunst und hat in den letzten Jahren seine künstlerischen und medialen Ausdrucksmöglichkeiten stark erweitert. Seit Jahren stellt er weltweit in den wichtigsten Museen und Kunsthallen aus, hat Norwegen auf diversen Biennalen, darunter auch jener in Venedig vertreten und wird dabei von wichtigen Galerien und Kunsthändlern begleitet. Seinen stilistisch schwer festzulegenden, agitatorischen Malstil hat er zu einem aufregend vibrierenden Aktionsfeld umfassender Medialität erweitert. In den letzten Jahren entstanden Installationen, Skulpturen, Romane, Filme und dieser spielerisch gehandhabte mediale Reichtum wird in der Ausstellung in der Sammlung Friedrichshof erstmals mit einer eigenen Design- und Modelinie erweitert. Mit dieser reagiert Melgaard ironisch auf die totalitäre Ästhetik mit welcher heute der amerikanische Consumerism bzw. die weltweit immer autoritärer agierenden LifestyleGiganten wie LVMH (Arnaud) oder Artemis (Pinault) den Kunstmarkt bestimmen und kontrollieren. Diese

das Werk Melgaards zunehmend charakterisierende enthemmt diversifizierte Ausdruckslust, erinnert an die Arbeitsstrategie Martin Kippenbergers, in dessen Werk eine heterogene, stilistisch schwer festzulegende, das dilettantische Element bewusst betonende und in ihrer Unmittelbarkeit extrem kraftvolle Malerei Teil eines immer ausgeprägteren individuellen Universums wurde. In Hinblick auf die Absicht der Ausstellungsprogrammatik der Sammlung Friedrichshof, die historischen Bestände der Sammlung aus den 1960-er Jahren im Wiener Aktionismus mit den Wechselausstellungen zu kontextualisieren, zu kontrastieren und zu kommentieren, darf man auf ein spannendes, weil kontrastreiches Aufeinanderprallen zweier im Kern radikaler Positionen neugierig sein. Darüber hinaus zählt Melgaard sowohl die Malerei als auch die experimentelle Biographie Otto Muehls zu den Fundamenten von denen aus er seine eigene Arbeit entwickelte. Auf Einladung des Munch Museums in Oslo, hatte er im Jänner dieses Jahres in einer großen Ausstellung auch einem anderen seiner Idole mit eine risikoreichen und gerade deshalb umso mehr überzeugenden HommageRespekt gezollt. [SAMMLUNG FRIEDRICHSHOF, Ausstellungsdauer: 16.5. – 30.11. 2015]


75 | KUNST.INVESTOR Sammlung Friedrichshof

„THE CASUAL PLEASURE OF DISAPPOINTMENT“, Galerie Thaddaeus Ropac, Paris Marais 2015 Foto: © Sammlung Friedrichshof

2014 Whitney Biennale, Whitney Museum of Art, New York Foto: © Sammlung Friedrichshof




78 | KUNST.INVESTOR Kunsthalle Wien

Future Light Pauline Boudry / Renate Lorenz. LOVING, REPEATING

Als Teil der von Maria Lind für die Vienna Biennale 2015 kuratierten nAusstellung Future Light präsentieren die Künstlerinnen Pauline Boudry und Renate Lorenz in der Kunsthalle Wien eine raumgreifende Videoinstallation: Auf drei großformatigen Screens zeigen sie ihre in den vergangenen Jahren entstandenen Filme Opaque (2014), To Valerie Solanas and Marilyn Monroe in Recognition of their Desperation (2013) und Toxic (2012). Gerahmt von Kulissenelementen, von Vorhängen, skulpturalen Requisiten und historischen Dokumenten entsteht ein filmischer Parcours der neuen Formen von Subjektivität und Begehren eine Bühne bietet. Pauline Boudry und Renate Lorenz leben in Berlin und Wien und arbeiten seit 1998 zusammen. Ihre aktuellen Videoinstallationen könnten als „performative Archäologie“ beschrieben werden, die verdrängten Geschichtssträngen der Bildung von Identität nachspürt. Diese zeigt sich als Schnittmenge „aufwändiger Durchquerungen“ (Renate Lorenz) von Zuschreibungskategorien wie Geschlecht, Klasse, Körpernormen und Fremdheit Inszeniert werden Individuen und Gruppen, die sich außerhalb und an den Rändern der Norm bewegen und ebenso fragile wie kämpferische Störungen von Gesetzen und Ökonomien vorführen. Als Grundlage ihrer Filme konzipieren die Künstlerinnen Performances und beziehen sich dabei auf zahlreiche Referenzen aus dem Bereich des Experimentalfilms, der Geschichte der Fotografie und der Underground (Drag-) Performance. Die Darsteller/innen der Performances sind selbst Choreograf/innen, Künstler/innen und Musiker/innen Rund um die auftretenden „Figuren“ stellen Glitter, Rauch, Vorhänge, Tarnmuster, imposante Perücken, Masken, Schleier und Sound eine nur stellenweise

durchbrochene Zone der Undurchsichtigkeit/Opazität her, die die Charaktere einer fixen Kategorisierung entzieht. Kontext des Projekts Future Light greift die Videoinstallation in der Kunsthalle Wien das Vorhaben einer Kritik und Befragung der gegenwärtigen Gültigkeit zentraler Konzepte der Aufklärung – Subjektivität, Licht („Enlightenment“) und Öffentlichkeit – auf. Die Leitfigur des Lichts wird nicht klassisch als alles durchdringende Transparenz und absolute Sichtbarkeit im Dienste totaler Kontrolle aufgefasst. Die in den Videos gezeigten queer- und identitätspolitischen Strategien fordern ein „Recht auf Opazität“ (Edouard Glissant), auf Verschleierung, Unsichtbarkeit und gebrochene Erscheinungsformen. Die aktuellste Arbeit in der Ausstellung ist der Film Opaque aus dem Jahr 2014. Er wurde in einem aufgelassenen Schwimmbad gedreht. Der Boden des Beckens ist mit Sand bedeckt, darauf sind eine Reihe glänzender Vorhänge platziert. Die beiden Darsteller, die in Leder, Strass und pinker Tarnmontur gekleidet sind, bewegen sich im Raum und werden dabei von rosa und blauem Nebel umhüllt. Aus dem Off ist eine Stimme zu hören. Diese erzählt von im Untergrund lebenden Menschen, von Flüchtlingen, die es nach einem nicht näher benannten Krieg an diesen Ort verschlagen hat. Voller Begehren suchen sie nach einem Feind, der „aussieht wie ich, sich kleidet wie ich und an meiner Stelle lebt“. Wird den Körpern das „Recht auf Verhüllung“ durch die sie umhüllenden Vorhänge und Nebelschwaden gewährleistet? Oder trüben diese die Grenzen zwischen Komplizen und Feind? Die Situation ruft keine bedrohliche Atmosphäre hervor, sondern scheint vielmehr futuristisch und feierlich friedlich zu sein.


79 | KUNST.INVESTOR Kunsthalle Wien

Pauline Boudry/Renate Lorenz, Opaque, 2014 Performance: Ginger Brooks Takahashi, Werner Hirsch, Courtesy die K端nstlerinnen, Marcelle Alix, Paris und Ellen de Bruijne Projects, Amsterdam

Pauline Boudry/Renate Lorenz, Opaque, 2014 Performance: Ginger Brooks Takahashi, Werner Hirsch, Courtesy die K端nstlerinnen, Marcelle Alix, Paris und Ellen de Bruijne Projects, Amsterdam


80 | KUNST.INVESTOR Kunsthalle Wien

Der Film To Valerie Solanas and Marilyn Monroe in Recognition of their Desperation ist ein soziales und musikalisches Experiment, in dem sechs Darsteller/innen, von Solanas SCUM Manifesto inspiriert, der Filmmusik der Komponistin Pauline Oliveros aus dem Jahr 1970 nachgehen. Jede/r Darsteller/in wird gebeten, fünf Tonhöhen auszuwählen, um dann lang modulierte und nicht modulierte Töne zu spielen. Anschließend beginnen die Darsteller/innen, einander zu imitieren. Rotes, gelbes und blaues sowie Stroboskoplicht geben den Einsatz. Sobald ein/e Künstler/in dominiert, versuchen die anderen, seine bzw. ihre Dominanz zu dämpfen. Zusammen ergeben die Gegensätze von Individuum und Kollektiv, Geben und Nehmen, Unvorhersehbarkeit und Plan „einen kontinuierlichen Kreislauf von Macht“ (Oliveros). Die Kamera wird selbst zum Darsteller. Sie folgt dem Vorgang in einer einzigen kontinuierlichen Aufnahme, und offenbart fetischistische Interessen. Die Künstlerinnen hinterfragen auf diese Weise, ob Ton und Licht Beziehungen hervorbringen können, die „queer“ sind und stellen ein mögliches zukünftiges Weltbild vor. Eine Punkfigur im Glanzkostüm und eine Drag Queen stellen zwei Charaktere in Toxic dar. Sie agieren in einem Raum, der einem Atelier ähnelt und mit violetten

Vorhängen ausgestattet ist. Auf dem Boden befinden sich haufenweise Glitter und giftige Zimmerpflanzen. Weitere Personen werden in die Szenerie projiziert. Sie tragen Masken verschiedener Protestbewegungen und nehmen Posen ein, die man von Fahndungsfotos und anthropologischen Aufnahmen kennt. Viele toxische Substanzen werden erwähnt, darunter Heroin, Ecstasy, Pilze, Radioaktivität, Androgel und Testosteron. Sie führen dem/der Betrachter/in vor Augen, dass Toxine vergiften, aber auch heilen und die Lebensqualität steigern können. Diese Mehrdeutigkeit von Begriffen und Situationen, von der Bedeutung von Licht und Transparenz wird von der Aussage der Dragqueen unterstrichen, die den Schriftsteller Jean Genet mit der Feststellung zitiert, vor einer laufenden Kamera befragt zu werden, ähnle der Brutalität eines Polizeiverhörs. Aktuelle Retrospektiven und Einzelausstellungen von Renate Lorenz und Pauline Boudry: Patriarchal Poetry, Badischer Kunstverein, 2013; Aftershow, CAPC, Bordeaux, 2013; Toxic Play in Two Acts, South London Gallery, 2012; Contagieux! Rapports contre la normalité, Centre d´Art Contemporain, Geneve, 2010. [Kunsthalle Wien MQ, Ausstellungsdauer: 11. Juni 2015 bis 4. Oktober 2015] Foto: © Kunsthalle Wien


81 | KUNST.INVESTOR Kunsthalle Wien

Pauline Boudry/Renate Lorenz, Toxic, 2012 Performance: Ginger Brooks Takahashi und Werner Hirsch, Pauline Boudry/Renate Lorenz, Opaque, 2014, Performance: Ginger Brooks Takahashi, Werner Hirsch, Courtesy die K端nstlerinnen, Marcelle Alix, Paris und Ellen de Bruijne Projects, Amsterdam

Pauline Boudry/Renate Lorenz, To Valerie Solanas and Marilyn Monroe in Recognition of their Desperation, 2013 Performance: Rachel Aggs, Peaches, Catriona Shaw, Verity Susman, Ginger Brooks Takahashi, William Wheeler Courtesy die K端nstlerinnen, Marcelle Alix, Paris und Ellen de Bruijne Projects, Amsterdam


82 | KUNST.INVESTOR KUNSTHALLE WIEN - KARLSPLATZ

Function Follows Vision, Vision Follows Reality Function follows vision, vision follows reality” war das Leitmotiv Friedrich Kieslers. Der 1890 in Czernowitz geborene Architekt, Bühnenbildner, Ausstellungs- und Möbeldesigner studierte und arbeitete in Wien, bis er 1926 nach New York emigrierte.

Friedrich Kiesler erlangte durch seine wegweisenden Entwürfe im Bereich Architektur und Design internationale Berühmtheit. Sein primäres Interesse galt einer die Disziplinen übergreifenden, Theorie und Praxis verbindenden Gestaltung. Die Ausstellung in der Kunsthalle Wien Karlsplatz entstand in Kooperation mit der Friedrich und Lillian Kiesler Privatstiftung und untersucht anlässlich des 125. Geburts- und 50. Todestages des Künstlers seinen Einfluss auf die zeitgenössische Kunst. Im Zentrum der Schau stehen Kieslers Überlegungen zum Display, hat er doch bereits in den 1940er Jahren zahlreiche innovative Ausstellungsdisplays geschaffen, unter anderem für Peggy Guggenheims Privatmuseum Art of This Century in New York. Bereits damals hinterfragte er wesentliche Aspekte des Ausstellens von Kunst und stellte Überlegungen an, die auch heute für zeitgenössische Künstler/innen von ungebrochener Relevanz sind. Seine Ideen und Entwürfe verbinden künstlerische und soziale Überlegungen und schaffen Situationen, in denen Kunst und Kultur auf neuartige Weise erfahrbar werden. Die Ausstellung Function follows vision, vision follows reality stellt demgemäß Kieslers Interesse an innovativen Formen der Präsentation von Kunst ins Zentrum. Innerhalb eines atmosphärischen Settings, das Ideen des visionären Gestalters aufgreift und in die Gegenwart übersetzt, korrespondieren Werke zeitgenössischer Künstler/innen mit Zeichnungen, Texten und Fotos von Kieslers legendären Schaufenstergestaltungen: Francesco Pedraglio etwa verwandelt die Schriften Kieslers zur Schaufenstergestaltung in einen abstrakten Dialog, der als Hörstück

im Ausstellungsraum präsent ist und das zentrale Thema des (Bilder-)Rahmens thematisiert. Céline Condorellis Swindelier verbindet im Sinne eines skulpturalen Porträts von Kiesler dessen zentrale Gestaltungselemente Fotografie, Sound und Film mit einem Ventilator sowie einer sich verändernden Lichtsituation im Raum. Fotografische Stillleben von Annette Kelm treffen auf jene Stillleben aus Kleidungsstücken, die Kiesler Ende der 1920er Jahre für die Schaufenster des Kaufhauses Saks Fifth Avenue in New York arrangierte. Leonor Antunes Film String Travel greift ein Motiv aus einem Avantgardefilm von Maya Deren auf, den diese in den 1940er Jahren in den Räumen von Art of This Century gedreht hat. Notationen des Komponisten Morton Feldman, mit dem Kiesler eng befreundet war, wirken in ihrer Abstraktion wie minimalistische Zeichnungen, sind jedoch Anweisungen für aufzuführende Musikstücke – so wie Kieslers abstrakte Zeichnungen Vorschläge für die Aktivierung des Betrachters im Ausstellungsraum sind. Andere Künstler/innen reagieren auf die Ideen Kieslers – „Farben und Formen sind das einfachste, das billigste, das rascheste Mittel, einen Raum visionär umzugestalten“ – mit Interventionen, die die Idee der neutral gestalteten Ausstellung konterkarieren. Farben, Formen und Materialien verbinden sich dabei zu einer Inszenierung, die intuitiv argumentiert und dennoch Motive und Gestaltungsmaximen Kieslers sinnlich erfahrbar macht. [Kunsthalle Wien, Karlsplatz. Kurator/innen: Luca Lo Pinto, Vanessa Joan MüllerDauer bis 23. August 2015 ] Foto: © KUNSTHALLE WIEN-KARLSPLATZ

Künstler/innen: Friedrich Kiesler sowie Leonor Antunes, Olga Balema, Céline Condorelli, Morton Feldman, Annette Kelm, Charlotte Moth, Francesco Pedraglio, Luca Trevisani, Nicole Wermers. Kurator/innen: Luca Lo Pinto, Vanessa Joan Müller


83 | KUNST.INVESTOR KUNSTHALLE WIEN - KARLSPLATZ

Ausstellungsansicht Function Follows Vision, Vision Follows Reality, Kunsthalle Wien 2015, Foto: Stephan Wyckoff

Ausstellungsansicht Function Follows Vision, Vision Follows Reality, Kunsthalle Wien 2015 Foto: Stephan Wyckoff: Céline Condorelli, Swindelier, 2015, Courtesy die Künstlerin


84 | KUNST.INVESTOR Kunsthaus Wien

Foto: © IKON, Marlene Göntgen

Pas de Deux Die Ausstellung „Pas de Deux“ entsteht aus einer Zusammenarbeit zwischen EIKON – Internationale Zeitschrift für Photographie und Medienkunst und der Schule Friedl Kubelka für künstlerische Photographie, Wien. Verstärkung erfährt diese Kooperation noch durch das KUNST HAUS WIEN, das sich in seiner „Galerie“ vermehrt der jungen Fotografie zuwenden möchte und den institutionellen Rahmen für die Schau abgeben wird. Das Konzept der Ausstellung sieht dabei vor, die TeilnehmerInnen des aktuellen Studienjahrgangs der Photoschule dazu einzuladen, jeweils ein Werk aus der Editionsreihe von EIKON auszuwählen, mit jener Arbeit in Dialog zu treten und sie zum Ausgangspunkt für die Entwicklung einer neuen künstlerischen Arbeit zu nehmen. Mit Spannung bleibt dabei zu erwarten, ob der Paartanz friedlich-harmonisch über die Bühne gehen wird oder im Gegenteil aus dem Duett womöglich sogar ein Duell werden könnte, weil allzu scharf geschossen wird ........................... Die Zeitschrift EIKON, gegründet 1991 von Carl Aigner und seit 2013 unter der Leitung von Nela Eggenberger, versteht sich als Plattform für

österreichische und internationale KünstlerInnen aus dem Bereich Fotografie und Medienkunst. EIKON erscheint vierteljährlich und ist bilingual (dt./engl.). Bei den Hauptbeiträgen steht stets eine enge Zusammenarbeit mit den präsentierten KünstlerInnen im Zentrum, die sich auch in den von EIKON veröffentlichten Kunsteditionen, ‚Edition EIKON‘, widerspiegelt. Die Schule für künstlerische Photographie, Wien wurde 1990 von Friedl Kubelka gegründet und wird seit 2010 von Anja Manfredi geleitet. Das Konzept der Schule konfrontiert die Studierenden in jedem Jahr mit einer Vielzahl von KünstlerInnen und TheoretikerInnen, die aus ihrer je eigenen Sichtweise heraus unterrichten, um diverse Zugänge zu eröffnen. Der Unterricht findet in Form von Workshops, Vortragsreihen, Gastvorträgen sowie praktischer Arbeit statt. Das eigene Œuvre aufzubauen, in dem bestimmte Interessen, Haltungen und Motive herausgearbeitet werden, ist die Zielsetzung des Studienjahrgangs. Foto: © IKON [KUNST HAUS WIEN, 11. Juni – 27. August 2015]


85 | KUNST.INVESTOR Kunsthaus Wien

Foto: © IKON, Gabriel Pendl

Foto: © IKON,, Leonard Prochazka


86 | KUNST.INVESTOR BANK AUSTRIA KUNSTFORUM

Hubert Schmalix © Lee Thompson, 2015

Hubert Schmalix im Bank Austria Kunstforum Aktuelle Gemälde bilden neben ausgewählten älteren Arbeiten den Schwerpunkt der Ausstellung. Schmalix’ Werk der frühen 1980er-Jahre zählt zur internationalen Bewegung der Neuen Wilden, später wird der Malvorgang konstruktiv-konzentrierter. Der Künstler versteht die Bildfläche als Arrangement von Farbflächen zwischen Figuration und Abstraktion. Grazile Figuren werden zu formalen Inseln, umgeben von großzügigen, monochromen Zonen. Schmalix’ Verabschiedung von der „neuen wilden Malerei“ eröffnet ihm neue Möglichkeiten, seine bildliche Syntax auszubauen, sein Vokabular zu konzentrieren und in immer neuen „Bild-Texten“ durchzuspielen. Ein planer Farbauftrag und ein klar durchdachtes Bildgefüge, das um die Möglichkeiten der Dekoration genau so weiß wie um subtile Manierismen und mit dem Reiz einer mechanisch anmutenden Machart ebenso spielt wie mit deren subtiler Durchbrechung, geht damit einher. Von Beginn an nimmt der Akt eine zentrale Rolle in der Bildwelt des Malers ein, erotisch, oftmals sogar lasziv und mit der Pornografie kokettierend. Die sinnlicheinladende Dimension untergräbt Schmalix jedoch, indem er diese mit seiner flächigen Malerei bricht und den illusionären Schein des Objekts relativiert. Die Protagonistinnen werden zu malerischen Zeichen, zu Schablonen, die sich seriell durch die Bilder des Künstlers ziehen – separiert oder als eine Art Modul im größeren Bildverband, gepaart mit Floralem,

Ornamentalem oder Landschaftlichem. Für die Ausstellungsräume des Bank Austria Kunstforum Wien hat Schmalix zwei große neue Werkserien gemalt. Zum einen werden zierlich anmutende Frauenakte mit großflächigen Teppichmustern verwoben – ein malerisches Changieren zwischen figurativer Körperlichkeit und ornamentaler Fläche. Der Künstler versteht sich als Dekorateur im Sinne von schön gestalteten Gemälden. In seiner Malerei geht er durchwegs formal vor, seine Motive entspringend der reinen Malerei, losgelöst von Narration und Inhalt. Zum anderen widmet sich Schmalix aber auch dem Genre Landschaft: Idyllische Orte aus Gemälden der Malerei der Romantik oder selbst erlebte „rustikale“ Gegenden sind Vorbilder, die zum poppigen Image stilisiert werden. Die scheinbar monoton-mechanische Machart und die zweidimensionale Wirkung, wie im Siebdruckverfahren, lassen die Bilder artifiziell wirken. Schmalix’ Gouachen auf Karton hingegen sind von einem offeneren und somit malerischen Duktus im klassisch-romantischen Stil geprägt. Kitsch liegt in der Luft, wenn Schmalix klappernde Mühlen am rauschenden Bach oder Heidi-Almhütten mit Alpenglühen ins Bild setzt – ein Kitsch jedoch, der in frischer und cooler Manier immer wieder gebrochen wird. [Bank Austria Kunstforum , Ausstellungsdauer bis 12. Juli 2015] (Foto: © Bank Austria KunstforumLeisure Communications)


87 | KUNST.INVESTOR BANK AUSTRIA KUNSTFORUM

Hubert Schmalix, Green Oval, 2005, Privatbesitz, Bildrecht: © Courtesy Hubert Schmalix Foto: © Farid Sabha


88 | KUNST.INVESTOR BANK AUSTRIA KUNSTFORUM

Hubert Schmalix, Cathedral, 2014, Privatbesitz, Bildrecht: © Courtesy Hubert Schmalix, Foto: © Lee Thompson

Hubert Schmalix, Lazy Afternoon, 2014, Privatbesitz, Bildrecht: © Courtesy Hubert Schmalix, Foto: © Lee Thompson


89 | KUNST.INVESTOR BANK AUSTRIA KUNSTFORUM

Hubert Schmalix, Rocks, 2014, Privatbesitz, Bildrecht: © Courtesy Hubert Schmalix Foto: © Farid Sabha


90 | KUNST.INVESTOR BANK AUSTRIA KUNSTFORUM

Hubert Schmalix, No Apologies, 2014, Bildrecht: © Courtesy Hubert Schmalix, Foto: © Farid Sabha


91 | KUNST.INVESTOR BANK AUSTRIA KUNSTFORUM

Hubert Schmalix, Hunting Lodge, 2014, Privatbesitz, Bildrecht: © Courtesy Hubert Schmalix, Foto: © Lee Thompson








98 | KUNST.INVESTOR Essl Museum

Markus Lüpertz, Vier Kreuze - dithyrambisch III, 1972 © BILDRECHT Wien, 2015, Foto: Stefan Fiedler – Salon Iris, Wien

DEUTSCHE KUNST NACH 1960 Die groß angelegte Schau „DEUTSCHE KUNST NACH 1960“ präsentiert Essl Museum mit über 80 Arbeiten von 21 Künstlern ausgewählte Sammlungswerke von 1960 bis heute. Die Bandbreite reicht von den damals jungen, heute großen (west-)deutschen Altmeistern wie Georg Baselitz und Markus Lüpertz, Dieter Roth und Anselm Kiefer über die jüngeren Generationen um Jonathan Meese und Daniel Richter bis zur Postmoderne bei Anselm Reyle und Tobias Rehberger. Georg Baselitz und Markus Lüpertz, zwei wesentliche deutsche Malereipositionen, stehen sich im ersten Ausstellungsraum dialogisch gegenüber. Beide Künstler verbindet die zentrale Fragestellung, was Malerei sein kann. Der Bildgegenstand ist Anlass zur Malerei, erzählt aber selbst keine Geschichte, viel eher werden traditionelle Themen aufgenommen und neu interpretiert. Georg Baselitz kehrt sein Motiv auf der Leinwand um, Markus Lüpertz wiederholt das immer gleiche Motiv seriell, beide Strategien dienen der Zurücknahme von Bedeutung zu Gunsten von Malerei.Der politischste Raum der Ausstellung ist einer Künstlerfreundschaft über die Ost-West-Grenze hinweg gewidmet - Jörg Immendorff und A.R. Penck. Auch wenn sie auf den ersten Blick zu sehr unterschiedlichen Ausdrucksformen greifen, wollen beide mit ihrer Malerei dezidiert gesellschaftspolitisch Stellung beziehen. Gemeinsam ist ihnen auch, dass sie in ihrem Bemühen, durch Malerei die Gesellschaft zu verändern, scheitern. Für einen von beiden, den „Westdeutschen“ Immendorff, wird durch die Freundschaft mit A.R.Penck die Teilung Deutschlands immer wieder Motiv seiner Kunst, so zeigt das Werk Ostjörg bereits 1980 die Vision des Mauerfalls. So wie Penck ist auch der viel jüngere Neo Rauch in der DDR aufgewachsen. Er leiht sich Paraphrasen aus der deutschen Geschichte, insbesondere der Romantik, und verwendet diese allegorisch in seinen Bildern, fügt sie aber nicht zu einer linearen Erzählung zusammen. Wiedervereinigung, heute ist er weltbekannt und besonders in den USA gilt er als einer der wichtigsten lebenden Künstler Deutschlands. Das Bild ist Bühne für seine mit Pathos aufgeladenen Protagonisten, die nur scheinbar tiefere Bedeutung aufweisen, ganz im Gegenteil verwehren sie jegliche gesellschaftspolitische Aussagen.


99 | KUNST.INVESTOR Essl Museum

Georg Baselitz, Partisan (Remix), 2005, テ僕 auf Leinwand, ツゥ Georg Baselitz, Foto: Mischa Nawrata, Wien


100 | KUNST.INVESTOR Essl Museum

Jテカrg Immendorff, Wartebiene II, 1992, テ僕 auf Leinwand, ツゥ Sammlung Essl Klosterneuburg, Foto: Mischa Nawrata, Wien


101 | KUNST.INVESTOR Essl Museum

A. R. Penck, Serie über Raum 7, 1982, Kunstharz auf Leinwand, © BILDRECHT Wien, 2015, Foto: Mischa Nawrata, Wien


102 | KUNST.INVESTOR Essl Museum

Neo Rauch, Kommen wir zum Nächsten, 2005, Öl auf Leinwand, 280 x 210 cm, © BILDRECHT Wien, 2015 Foto: Uwe Walter, Berlin - courtesy Galerie EIGEN + ART, Leipzig/Berlin

Rauchs Karriere begann nach der Wiedervereinigung, heute ist er weltbekannt und besonders in den USA gilt er als einer der wichtigsten lebenden Künstler Deutschlands. Eine ganz andere Art des „Sampelns“ betreibt Albert Oehlen, der alles Mögliche für seine Malerei verwendet. Egal ob Hoch- oder Subkultur verwendet er zeitgleich verschiedene Motive und Stile in seiner collageartigen Malerei, deutsche Geschichte hat für ihn keine spezielle Relevanz. Bekannt wurde Oehlen in den 1980ern als ein Hauptvertreter der Jungen Wilden, damals arbeitete er mit Kippenberger, später auch mit Jonathan Meese zusammen. Nur mehr Fragmente einer Geschichte erzählt Tim Eitel in seinen beinahe monochromen Werken. Im Arbeitsprozess, der oft mit einer Fotovorlage beginnt, geht es ihm um die Nur mehr Fragmente einer Geschichte erzählt Tim Eitel in seinen beinahe monochromen Werken. Im

Arbeitsprozess, der oft mit einer Fotovorlage beginnt, geht es ihm um die Konzentration auf das Wesentliche. Alltägliches als Motiv wird mehr und mehr reduziert und verdichtet, Unwesentliches weggelassen, die Farbpalette auf Grautöne eingeschränkt - so bekommt das Bild etwas Allgemeingültiges und das Banale des Alltags wird auratisch aufgeladen. Eine Sonderposition nimmt Dieter Roths Kunst in der Rotunde der Ausstellungshalle ein. Alles, was der Künstler sammelt, wird zu Kunst - Gegenstände, Lebensmittel, Material, Musik - das Gewebe wächst in den Raum und kann ihn damit komplett überwuchern. Auch Vergängliches wie Schokolade oder Schimmel zählen zu seinen Materialien. Die Ausstellung zeigt auch vier Positionen abstrakter Malerei, wobei Hartwig Ebersbach als einziger gestischer Maler der ehemaligen DDR gilt.


.103 | KUNST.INVESTOR Essl Museum

Albert Oehlen, Arturo Klinik Lテカwen, 1999, テ僕 auf Leinwand, ツゥ Sammlung Essl, Klosterneuburg / Wien, Foto: Photoatelier Laut, Wien


104 | KUNST.INVESTOR Essl Museum

Imi Knoebel, LNNDNN, 2004, Acryl auf Aluminium© BILDRECHT Wien, 2015, Foto: Mischa Nawrata, Wien

Die Ausstellung zeigt auch vier Positionen abstrakter Malerei, wobei Hartwig Ebersbach als einziger gestischer Maler der ehemaligen DDR gilt. Sein Einzelgängertum hat damit zu tun, dass die Kunstdoktrin in der DDR der gestischen Malerei diametral entgegengesetzt war. Der Künstler entäußert sich in der Bewegung vor der Leinwand in expressivdicken Farbauftrag oder verwendet als Motiv die Figur des Kasper, ein volkstümliches Symbol für Narrenfreiheit. Als Gegenpol zur emotionalen Aufladung bei Ebersbach, baut Gerhard Richter seine Arbeiten rein analytisch auf, lotet die grundlegenden Kompositionsschemata von Gestik und Abstraktion aus. Er gilt als der Forscher in der Malerei, der sich aller Stile und Möglichkeiten in vielfältiger Weise bedient, und so kann man ihm keine typische malerische Handschrift zuschreiben. Inhaltlich entzieht auch er sich

jeder Form der Erzählung. Als nächstes treten die abstrakt geometrischen Arbeiten von Günter Förg und Imi Knoebel in einen Dialog: Farbstrukturen bestimmen die Ordnung der Komposition, beide Künstler wollen konsequent handschriftlos bleiben. Förg steht in der formalen Tradition der Architektur der Moderne (1920/30er Jahre) und ihrer Harmonie- und Proportionslehre, setzte sich mit dem Bauhaus ebenso wie mit der Architektur des faschistischen Italiens und der jungen Sowjetunion auseinander. Knoebel arbeitet ähnlich reduziert, geht aber mehr auch ins Objekthafte, ihn interessiert die Farbflächenmalerei, die auch in den Raum geht. Die Ausstellung bildet einen Parcours durch das deutsche Kunstschaffen in Dialogen und Einzelpräsentationen von Künstlern. [Ausstellungsdauer bis 15. November 2015 - Foto: © Essl Museum]


105 | KUNST.INVESTOR Essl Museum

Gerhard Richter, Zaun, 1983, テ僕 auf Leinwand, 150 x 100 cm, ツゥ Gerhard Richter, Foto: Mischa Nawrata, Wien


106 | KUNST.INVESTOR Forum Frohner

Christian Bazant-Hegemark, Triumph, 2014, Foto: © Christian Bazant-Hegemark

NACH PICASSO AUF SPURENSUCHE IN DER JUNGEN ÖSTERREICHISCHEN KUNST Pablo Picasso gilt als einer der bedeutendsten und einflussreichsten Künstler des 20. Jahrhunderts. Im Gegensatz zu früheren Generationen scheint er bei vielen jüngeren Künstlerinnen und Künstlern aber keine unmittelbare Rolle mehr zu spielen. Gleichzeitig hat vieles, das uns heute in der Kunst als selbstverständlich und kanonisiert gilt, seinen Ursprung im 20. Jahrhundert und häufig bei Picasso. Seine vielfältigen malerischen Experimente zwischen Figur und Abstraktion, seine revolutionäre Auffassung der Skulptur, sein Mut, ständig neue Wege einzuschlagen und sich stilistisch immer wieder neu zu erfinden, aber auch seine kämpferische politische Seite, seine Selbstinszenierung und sein Marketingtalent wirken bis heute nach. Die Ausstellung möchte weniger Künstlerinnen und Künstler vorstellen, die sich auf

Picasso als Vorbild berufen, sondern vielmehr den unzähligen Spuren nachgehen, die er in der Kunst – in diesem Fall in der jungen österreichischen Kunst – immer noch hinterlässt. Sie versucht aufzuzeigen, wie seine formalen und inhaltlichen Ideen in das Werk junger österreichischer Künstlerinnen und Künstler bewusst – etwa als Zitat oder auch Inspirationsquelle –, oft aber auch unbewusst Eingang gefunden haben. Die Bezüge und Parallelen zu Picasso sind dabei manchmal offensichtlich und gleich erkennbar, bisweilen aber auch versteckt und assoziativ. Eine Entdeckungsreise mit vermutlich einigen überraschenden Erkenntnissen. Ausstellungsdauer: 10. Mai bis 27. September 2015 im Forum (Foto: Kunsthalle Krems-Forum Frohner)

Künstlerinnen: Iris Christine Aue, Christian Bazant-Hegemark, Bernhard Buhmann, Hannes Egger, Adolf Frohner, Karen Holländer, Eva Hradil, Bernadette Huber, Karl Karner, Michael Kienzer, Ronald Kodritsch, Michaela Konrad, Edith Payer, Alfons Pressnitz, Adele Razkövi, Thomas Riess, Farid Sabha, Christoph Schirmer, Martin Schnur, Deborah Sengl, Nina Rike Springer, Ekkehard Tischendorf, Gabi Trinkaus. Kurator: Günther Oberhollenzer


107 | KUNST.INVESTOR Forum Frohner

Bernhard Buhmann, Fig. 1 (Gudrun), 2014, Foto Š Bernhard Buhmann


108 | KUNST.INVESTOR Forum Frohner

aus dem Samtkasten, 2013, Karl Karner - Foto: Š Karl Karner


109 | KUNST.INVESTOR Forum Frohner

Ohne Titel, 2014, © Adele Razkövi - Foto: Adele Razkövi


110 | KUNST.INVESTOR Bank Austria Kunstpreis

Bank Austria Kunstpreis „goes Crowdfunding“ Als fixer Bestandteil der heimischen Kulturlandschaft und einer der größten Kulturförderer des Landes, vergibt die Bank Austria mit dem Bank Austria Kunstpreis bereits seit 2010 alljährlich die höchstdotierte privatwirtschaftliche Kulturförderung des Landes. Nach fünf erfolgreichen Jahren wurde der Kunstpreis neu konzipiert, um vor allem den FörderBedürfnissen der Kulturschaffenden noch besser gerecht werden zu können. In Zukunft vergibt die Bank Austria bei gleichbleibender Gesamtdotierung von 218.000 Euro ihren Kunstpreis als: CrowdfundingKampagne für rund 36 regionale, kleinere Projekte (110.000 Euro), Großer Würdigungspreis der Jury für herausragende heimische Projekte (100.000 Euro), Preis der Jury für Kulturjournalismus (8.000 Euro). Willibald Cernko, Bank Austria Vorstands-vorsitzender: „Mit dem Kunstpreis wenden wir uns an etablierte, international anerkannte Institutionen ebenso wie an die künstlerische Nachwuchsszene. Um die österreichische Kreativszene ihren Bedürfnissen gemäß vor allem auch in den Regionen zu stärken, beschreiten wir dieses Jahr erstmals einen neuen, innovativen Weg der Kulturfinanzierung indem wir rund die Hälfte des Bank Austria Kunstpreises für Crowdfunding-Kampagnen zur Verfügung stellen. Mit privaten Financiers an Bord wird der Bank Austria Kunstpreis so zum aktiven ´Beschleuniger´ innovativer, regionaler Kunstprojekte.“

Als Partner holt sich die Bank Austria wemakeit, eine der größten und erfolgreichsten CrowdfundingPlattformen Europas an Board. Die Expertise und Serviceleistungen von wemakeit ergänzen die Kunstförderung der Bank Austria zu einem Rundumpaket für die heimische Kunstszene. Zusätzlich werden wie bisher bestehende Institutionen für ihre Verdienste um den Kunst- und Kulturstandort Österreich ausgezeichnet. Dies wird in einem vom Crowdfunding losgelösten Nominierungsprozess durch eine weiterhin prominent besetzte Jury erfolgen. Dieselbe Jury vergibt auch den Preis für Kulturjournalismus. Bewerbungen für den Bank Austria Kunstpreis sind vom 1. Juni bis 31. Juli 2015 auf der Bank Austria Kunstpreis-Site von wemakeit.at möglich. Ein Experten-Kuratorium wählt dann jene Projekte aus, die im Rahmen des Bank Austria Kunstpreises unterstützt werden – mit besonderem Augenmerk darauf, dass Projekte aus allen Bundesländern vertreten sind. Das Kuratorium besteht aus Andrea Ecker, Sektionschefin im BM für Kunst, Kultur und Medien, Günther Friesinger, Medienkünstler, Festivalveranstalter und Kunstpreisträger (Festival Paraflows) sowie Bank Austria Vorstandsvorsitzenden Willibald Cernko. (Foto: © Leisure Communications)



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