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Über das Menschsein hinaus

KVW Interessensgruppe für Verwitwete und Alleinstehende

Auch die Landestagung der KVW Interessensgruppe für Verwitwete und Alleinstehende musste zwei Jahre pausieren. Umso mehr freuten sich die Veranstalter über das rege Interesse an der 52. Landestagung in Brixen.

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An die 220 Personen aus ganz Südtirol fanden sich in der CusanusAkademie ein. „Ein herzliches Willkommen und vielen Dank, dass Sie unserer Einladung gefolgt sind“ – mit diesen Worten begrüßte die Vorsitzende der KVW Interessensgruppe für Verwitwete und Alleinstehende, Rosa Obergasteiger Purdeller, die Gäste. Der ehemalige geistliche Assistent im KVW, Josef Stricker, zelebrierte die heilige Messe, und der für die Seniorenpastoral der Diözese beauftragte Geistliche, Josef Torggler, hatte sich trotz straffen Terminkalenders bereit erklärt, den Festvortrag zum Thema „Was ist der Mensch? Was braucht es zu seinem Gelingen?“ zu halten. Die Messe wurde vom Familienchor Wiesen feierlich gestaltet. „Man spürte regelrecht die Begeisterung, mit der der Chor gesungen hat“, resümierte Rosa Obergasteiger Purdeller in ihren Dankesworten.

Der Mensch als Teil des großen Ganzen

Josef Stricker ging während der Messe auf die drei Grundpfeiler der christlichen Lehre ein: „Glaube, Hoffnung, Liebe – diese drei geben dem Menschen Orientierung, und daraus entsteht Solidarität.“ Er mahnte an, sich als Mensch nicht gottgleich zu fühlen, sondern als Teil der Natur. Aus diesem Selbstverständnis heraus können auch Forschung und Wissenschaft ihren Beitrag dazu leisten, der Gemeinschaft zu dienen. Der Mensch steht als Teil der Schöpfung allerdings nicht für sich allein. Egal ob tierisches oder pflanzliches Leben, alles ist dem Kreislauf der Geburt und des Vergehens unterworfen. Das irdische Leben des Menschen ist endlich, allerdings glauben wir als Christen im Hinblick auf die Auferstehung Jesu an das ewige Leben. Ein weiterer Aspekt des Menschen ist seine Fähigkeit zur Solidarität. Der Mensch ist zur Gemeinschaft geboren, und nur allzu oft führt uns dies der Verlust eines geliebten Menschen schmerzlich vor Augen. In diesen Momenten des Alleinseins helfen uns der Trost und die Solidarität anderer Menschen. „Wir sind aufgerufen, über das bloße Menschsein hinaus zu wachsen und das große Ganze in der Schöpfung Gottes zu erkennen“, so Torggler zum Schluss seines Festvortrages.

V. l. Seniorenmitarbeiter Richard Kienzl, der ehemalige geistliche Assistent Josef Stricker, Vorstandsmitglied Margareth Fink, die Vorsitzende der Interessensgruppe für Verwitwete und Alleinstehende Rosa Obergasteiger Purdeller, die Vorsitzende der Frauen im KVW Helga Mutschlechner, Landesvorsitzender Werner Steiner, Geschäftsführer Werner Atz

Ehrenamt ist unbezahlt – und unbezahlbar

Werner Steiner, der KVW Landesvorsitzende, hob in seinen Grußworten die Bedeutung des KVW für die Gesellschaft in Südtirol hervor: „Der KVW steht für eine solidarische Gemeinschaft, die sich dem Ehrenamt und der Freiwilligkeit verschrieben haben. Diese Form der Arbeit ist unbezahlt. Sie ist – und das erkennt man oft erst, wenn sie nicht mehr geleistet wird – unbezahlbar für eine Gesellschaft, in der der Egoismus an Oberhand gewinnt.“ Diesen Worten schloss sich Helga Mutschlechner, die Vorsitzende der Frauen im KVW, an. Sie wurde in ihren Ausführungen konkret und bat die Anwesenden, sich auch ehrenamtlich zu betätigen.

Abschluss in gemütlicher Runde

Anschließend wurde das Mittagessen eingenommen. Am Nachmittag sorgte der Musiklehrer Georg Blasbichler aus Feldthurns auf seiner Steirischen für die musikalische Unterhaltung. Die Mundartdichterin Anna Steinacher, ebenfalls aus Feldthurns, trug heitere und nachdenklich stimmende Texte vor und zeichnete damit ein Spiegelbild von vergangenen Zeiten und aktuellen Gegebenheiten. Den Abschluss bildete das Lied „Wahre Freundschaft“, mit dem die Vorsitzende Rosa Obergasteiger Purdeller gemeinsam mit den Mitgliedern des Vorstandes ihrer Hoffnung auf ein Wiedersehen im kommenden Jahr zur 53. Landestagung Ausdruck verlieh.

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